Update!
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese News hier gerne dafür genutzt werden kann, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun. Wir sind gespannt!
Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
Originalmeldung vom 12.12., 18:00 Uhr
Zwei Jahre haben wir mit großer Spannung auf Star Wars: Die letzten Jedi gewartet, hier nun unsere Sicht auf den Mittelteil der Sequel-Trilogie:
Mut im Möglichen
von Aaron
Wer die Marketingkampagne um Star Wars: Die letzten Jedi verfolgt hat, konnte ein Element des Films nicht übersehen: Die Porgs. Klein, putzig und mit süßen Quäk-Lauten ausgestattet wirkten sie wie ein klassisches Merchandiseprodukt, nur dafür geschaffen, in möglichst hohen Stückzahlen an kleine und große Kinder verteilt zu werden. Im Film hingegen, und das sagt eine Menge über ihn aus, sind sie nicht bloß niedliche Schaufensterdekoration, sondern eines der Elemente, die Regisseur Rian Johnson nicht nur auf Lukes Insel geschickt einsetzt, um die an ihn von seinem phantasielosen Vorgänger übergebenen, leblosen Felsbrocken zu glaubhaften, plastisch ausgearbeiteten Star-Wars-Welten weiterzuentwickeln.
Diese Gabe, die jener Vorgänger schmerzlich vermissen ließ, dem zu den endlosen Spielarten von Star Wars außer Wüste und Irland gar nichts einfiel, erfüllt Johnsons Film in allen Facetten mit Leben und Menschlichkeit, und nirgends ist das bemerkenswerter als bei jenen als uninteressante Schaufensterpuppen mit Superfähigkeiten eingeführten Figuren, die unter Johnsons Händen zu auf Normalmaß zurechtgestutzten Persönlichkeiten werden dürfen, deren Entwicklung tatsächliche Spannungselemente mit sich bringt. So bekommt die als waschechte Mary Sue gestartete Rey endlich einmal auf die Finger, während Fliegermegaass Poe Dameron die Grenzen seiner Actionman-Attitüde schmerzhaft vor Augen geführt werden. Beiden Figuren tut das richtig, richtig gut, dürfen sie sich doch endlich, endlich als fehlbare Nicht-Superhelden beweisen, anstatt als bloßes Klischee zu verenden.
Zauberei kann man allerdings auch von Johnson nicht erwarten: Nachdem ihm ein Trümmerhaufen übergeben wurde, war es ihm verständlicherweise nicht möglich, daraus Paläste zu errichten, was insbesondere in der Finn-Rose-Geschichte unübersehbar ist: Dort, wie auch beispielhaft am Kurzauftritt von Maz Kanata, merkt man ganz besonders deutlich, dass Johnson im Grunde nicht wusste, was er mit diesen an sich überflüssigen Figuren anfangen sollte, sodass er sie entweder nur als Gimmick einsetzt oder sie einmal quer durch die Galaxis jagt, um ihnen nur irgendetwas zu tun zu geben. Etliche seiner 150 Minuten Laufzeit verschwendet der Film damit in einem effektreichen, aber ergebnisarmen Katz-und-Maus-Spiel, das neben einigen interessanten Schauwerten vor allem überflüssige Längen mit sich bringt.
Ebenfalls keine Wundertaten kann Johnson auf einem Feld leisten, bei dem der Sequelauftakt gelinde gesagt vage, um nicht zu sagen: komplett unverständlich blieb. Zwar liefert Johnson bereits in seinem Lauftext mehr Informationen zum Stand der Galaxis als sein Vorgänger in dessen gesamten Film, doch wirklich weit kommt auch Johnson damit nie. Was nun wirklich Sache ist, wie die Gesamtlage entstanden ist oder welches politische, militärische oder gar gesellschaftliche Potential in den verschiedenen Gruppierungen steckt, bleibt insbesondere auf der Seite der Bösen komplett offen. Umso klarer sind dafür, und das ist eine der vielen Stärken von Johnsons Werk, die Probleme der Guten, die nach dem erfolgreichen Einsatz des Starkillers weitestgehend mit leeren Händen dastehen. Und nun verzweifelt nach dem suchen, von dem schon Cassian Andor und Jyn Erso wussten, dass es entscheidend ist im Krieg der Sterne: Hoffnung. Denn Rebellion entsteht aus Hoffnung.
Und wie in Rogue One auf Scarif um eine unmögliche Hoffnung gekämpft wurde, werden auch in Die letzten Jedi verzweifelte Kämpfe geführt, um jenen Funken zu bewahren und zu neuem Strahlen zu führen, der die Galaxis gegen die Erste Ordnung erhellen soll. Der Hoffnungsträger des Vorgängerfilms erweist sich dabei, wie in den Trailern bereits angedeutet, als äußerst unwillig, seine Legende in den Dienst der guten Sache zu stellen, sodass es – wie schon beim Wechsel von Yoda und Obi-Wan zu ihrem in diesem Punkt allzu ähnlichen Schüler – abermals einer neuen Generation überlassen ist, die nötigen Kämpfe zu führen und das Gute im Bösen zu sehen.
Genau hier kann der Film seine Stärken ausspielen, genau hier überzeugt er durch seine sich selbst ernstnehmende Sicht auf die Hybris der Macht, die Anziehungskraft der dunklen Seite, die Dynamik zwischen Meistern und Schülern und der Faszination eines Abkömmlings der Skywalkers für ein Mädchen aus der Wüste. Wie gut dieser Film und diese Trilogie hätten werden können, wären sie mit mehr Verstand und Verständnis für den Krieg der Sterne begonnen worden, lässt sich am Spiel von Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver und Daisy Ridley zumindest erahnen.
Und unterm Strich? Leistet Johnson angesichts seiner miserablen Ausgangssituation fast schon Übermenschliches: Wo vorher banale Abkupferei war, ist nun klug variiertes Reimen, wo lieblose Abziehbilder waren, sind dreidimensionale Figuren, wo irländische Leblosigkeit war, sind Porgs, Kristallfüchse und Weltraumpferde und wo die Feigheit war, den Krieg der Sterne zu erweitern und in neue Dimensionen vorzutreiben, ist nun Mut. Sehr, sehr viel Mut, der in Fragen der Macht und ihrer Möglichkeiten fast schon tollkühne Ausmaße annimmt und die Saga dauerhaft vor große Herausforderungen stellen wird. Dass Johnsons Vorgänger und Nachfolger mit diesem Material auch nur ansatzweise klarkommen wird, ist in meinen Augen so gut wie ausgeschlossen, sodass diese Trilogie so erbärmlich enden dürfte, wie sie begonnen hat. Zumindest dieser Mittelteil aber ist ein bemerkenswertes, diskussionswürdiges, absonderliches und einzigartiges Stück Krieg der Sterne. Genau wie seine Porgs.
Neue Wege der Macht
Zur Einleitung in diese Filmbesprechung von Star Wars: Die letzten Jedi möchte ich ein paar Worte vorwegschicken.
von Darth Duster
Zunächst – ganz wichtig – diese Besprechung ist zu 99% spoilerfrei. Das 1% lasse ich mir offen, da jemand vielleicht auch nur Ansätze von Hinweisen als Spoiler verstehen könnten – ohne die dürfte eine angemessene Besprechung nicht möglich sein.
Außerdem würde mich als Leser dieser Filmbesprechung interessieren, wie der Autor denn zu Das Erwachen der Macht steht, um die Meinung hier besser einordnen zu können. Da möchte ich mich aber kurz fassen. Das Erwachen der Macht hat neue Figuren eingeführt, meiner Meinung nach tlw. ziemlich interessant und gelungen, tlw. blieben neue Figuren blass. Inhaltlich war mir der Film zu wenig durchdacht – ich würde sogar so weit gehen, dass sich die Autoren des Drehbuchs, J.J. Abrams und Lawrence Kasdan, wenige bis gar keine Gedanken über die Zeit zwischen den Trilogien gemacht haben. Herausgekommen ist in vielerlei Hinsicht ein Aufguss bekannter Themen und ein Setting ohne Hintergründe oder Erklärungen. Feige und uninspiriert könnte man das nennen.
Nun zu Die letzten Jedi: Der Film mag vieles sein, feige ist aber nicht. Ganz und gar nicht. Rian Johnson beschreitet hier mutig neue Pfade und entwickelt die Saga damit weiter, wie ich es nicht mehr erwartet hätte. Und egal, wie man zu diesen Entwicklungen steht, ob man sie gut findet oder nicht, man muss ihm einfach zu Gute halten, dass er mehr will als einen weiteren Aufguss von Altbekanntem.
Gleichzeitig darf man Johnson attestieren, dass er Star Wars verstanden hat und sich daher das Meiste, wenn auch nicht 100% alles tatsächlich nach Star Wars anfühlt und sich gut in diese Galaxis einbettet.
Ebenfalls sollte positiv herausgestellt werden, dass Die letzten Jedi es schafft, gegebene Elemente – seien es Figuren oder Schauplätze – zu nehmen und besser zu machen. Ahch-To ist nicht mehr nur diese irische Insel, Poe Dameron wird zu mehr als einem Fliegerass und auch Rey oder Kylo gewinnen an Tiefe. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass man stellenweise merkt, dass Johnson mit einigen ihm vorgegebenen Elementen nicht allzu viel anzufangen wusste und diese dann auch ziemlich schnell abhakt. Das ist nicht unbedingt schlimm, zeigt aber Schwächen auf, mit der die Sequel-Trilogie zu kämpfen hat.
Selbstverständlich hat Die letzten Jedi nicht nur bereits bekannte Figuren oder Planeten zu bieten. Mit Crait gibt es einen neuen Planeten, der eben nicht wie Hoth wirkt, sondern tatsächlich frisch, exotisch und aufregend. Canto Bight hat tatsächlich sowas wie Prequel-Flair, was mich besonders gefreut hat. Die neuen Figuren sind größtenteils interessant geraten, können ihr Potential im Film allerdings nur begrenzt ausspielen. Hier ist vor allem Benicio del Toros DJ zu nennen, der vielleicht auch das „Pech“ hat, im aus meiner Sicht uninteressantesten Handlungsbogen mitzuwirken.
Während also der Handlungsbogen mit Finn und Rose eher nebensächlich wirkt und schließlich sogar in einem ziemlich konstruierten Finale mündet, sind es so ziemlich alle Momente mit Rey, Luke oder Kylo in denen der Film so richtig überzeugen kann. Lukes Reaktion auf Rey dürfte so niemand vorhergesehen haben, und so bieten die Ahch-To-Szenen nicht nur einige Überraschungen, sondern auch genug Material, das die Saga im Normalfall für die nächsten Jahre stark beeinflussen sollte.
Mit einer Laufzeit von über 150 Minuten hat der Film mit ein, zwei Längen zu kämpfen, die glücklicherweise aber nicht so lang werden, dass sie wirklich stören. 150 Minuten – genug Zeit, um Antworten auf all die Fragen zu liefern, mit denen uns Das Erwachen der Macht zurückgelassen hat? Ja und nein. Es gibt Antworten, aber sowohl auf Figurenebene als auch bezogen auf die politische oder gesellschaftliche Lage der Galaxis bleiben viele Fragen unbeantwortet – und die Hoffnung, darauf in Episode IX noch Antworten zu erhalten, ist mehr als gering. Das ist in einigen Fällen zu verschmerzen, in anderen Fällen ist es eher schmerzhaft.
Dass Rian Johnson, wie eingangs erwähnt, Star Wars verstanden hat, zeigt sich auch visuell. Hier gibt es an Die letzten Jedi überhaupt nichts auszusetzen. Es gibt eine Vielzahl an Einstellungen, die sich uns Fans fest in die Köpfe einbrennen werden. Und auch musikalisch schafft es der Film, dass Star-Wars-Gefühl aufleben zu lassen. Es gibt genügend stellen, in denen John Williams glänzen und deutlich vordergründiger agieren kann, als es im ersten Teil der Sequels noch der Fall war. Williams spielt hier sowohl mit Themen aus der Klassischen Trilogie, hier sei vor allem das Princess Leia Theme genannt, aber auch in Das Erwachen der Macht neu eingeführte Themen werden aufgegriffen und prominent eingesetzt. Neue, zumindest nach dem ersten Schauen eingängige Themen waren jedoch nicht auszumachen.
Mein Fazit: Unterm Strich bleibt ein emotional bewegender und fesselnder Star-Wars-Film, der nicht davor zurückscheut, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Dinge zu probieren. Im Fandom wird der Film für reichlich Diskussionen und sicherlich viele unterschiedliche Meinungen sorgen. Mit Blick in die Zukunft betrachtet hat Lucasfilm mit Rian Johnson einen Mann an der Angel, der mit seiner neuen Trilogie für eine frische und sichere Zukunft des Franchises sorgen wird. Schade, dass er vorher nicht noch die Sequel-Trilogie beendet.
Danke Rian Johnson für einen denkwürdigen Film.
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StarWarsMan
@Pepe:
"Ein toter Palpatine hätte Padme nicht retten können. Also rettet Anakin Palpatine vor Mace und schließt sich ihm an. Der Sith kann Padme retten, die Jedis nicht. Also hat Anakin doch ein Motiv."
Woher bitte nahm Anakin die Gewissheit, dass nur ein Sith Padmé vor ihrem Tod retten kann? Außer wagen Andeutungen seitens Palpatine während des Operngesprächs gab es nichts, das diese Annahme stützen würde, geschweige denn, dass es hierfür vonnöten wäre, einen Gesinnungsbruder aus dem Fester zu stoßen. Selbst wenn dieses Versprechen so glaubwürdig gewesen wäre, weshalb verpfiff Anakin ihn dann trotzdem an die Jedi? War ihm Rechtschaffenheit dann plötzlich doch wichtiger als das Leben seiner Frau? Eine derartige Verkettung von Eventualitäten und Fehlannahmen bilden noch lange kein Motiv, sondern sind einfach nur ein Ausdruck von vertrackter Logik, die auf eine Kausalkette setzt ohne sich dabei im Klaren zu sein, ob eine Ursächlichkeit tatsächlich die entsprechende Wirkung erzielt.
"Und Mace hatte doch mehrere Beweise: Anakin (als Zeuge) und Palpatine selbst, der sein rotes Lichtschwert zieht und sich ziemlich Sith-Mäßig verhält."
So etwas sind bestenfalls Indizien, aber noch keine Beweise. Letztere hätten durch ein Gericht erbracht werden müssen, wodurch man Palpatine der Verschwörung gegen die Republik, der Drahtzieherei in den Klonkriegen und des versuchten Staatsstreichs bezichtigt hätte. Wir reden hier nicht von einem kleinen Gauner, den man einfach im Affekt aus dem Weg räumen kann, sondern von jemandem, der das höchste Amt der Republik bekleidet hat.
@McSpain:
"Der springende Punkt ist: Luke ist weder bei Ben ausgerastet noch hat er versucht ihn zu töten. Er stand vor der Versuchung und dem Dilemma und hat es nicht getan."
Richtig. Auch die Versuchung zur Opferung und deren Vereitelung in letzter Sekunde ist ein uraltes Gleichnis, die sich unter anderem im Alten Testament bei Abraham und seinem Sohn Isaak wiederfindet.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 20:07 Uhr)
DerAlteBen
Darth PIMP
@Pepe
"Ich sehe hier Star Wars eher psychologisch: Als Metapher, hinter der sich viel mehr Substanz verbirgt."
TLJ ist randvoll mit Metaphern, mit komplexer menschlicher Psyche und Moral. Mit philosophischen und spirituellen Elementen.
Psychologisch sind da so viele Metaphern und spannende Dinge für jede Figur (außer vielleicht BB-8) drin. So unfassbar viel.
Ich bin weiterhin erschüttert wie wenig deine Äußerungen zu dem Film passen.
Hast du mal das Video über Luke von Hello Greedo geschaut? Oder hier ein Random Kommentar von jemandem über Luke:
https://www.zacbertschy.com/blog/2017/12/29/my-hero-luke-skywalker
Mal ganz ehrlich ich hab schon bestimmt 40 Analysen über die Figuren und die Motive und die Moral in TLJ und wie sie die restliche Saga spiegelt und/oder verändert. Es gibt Artikel darüber wie der Film sogar das Franchise und seine Fans mit in diese Gleichung bringt.
Wie kann es den sein, dass so viele Menschen so viele Ebenen und Tiefe in dem Film entdecken und du dich beschwerst, dass du gern tiefe hättest. Ich bin ehrlich mit meinem Latein am Ende. Selbst wenn man allen Interpretation widerspricht.. Ist es wirklich so, daß diese ganzen Menschen verblendet sind und sich Dinge schön reden? Ist das wirklich ein Fazit, dass du daraus ziehst?
@Pimp;
Also ich habe es so verstanden, dass er beide zusammenbrachte, damit entweder Rey Kylo zu Luke oder Rey Luke zu Kylo bringt. Natürlich auch, dass die Dunklen wie immer Versuchen die Hellen auf ihre Seite zu ziehen und umgekehrt. Das ist ja deren Ding.
Ich glaube aber, hier endet Snokes Einfluss. Was genau die beiden gesehen haben zu beeinflussen wäre etwas sehr mächtig. Dann könnte Snoke ja auch Luke's Vision von Ben manipuliert haben. Ne. Glaub ich nicht.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 19:48 Uhr)
McSpain
Thema: Luke beabsichtigte Ben zu töten
Also ich sag mal so, als ich diese Szene das erste mal sah, war ich vorsichtig ausgedrückt auch etwas überrascht!
Dann wurde mir klar, dass ich als Normalsterblicher niemals die Tragweite dessen nachvollziehen werde, womit ein Jedi zu kämpfen hat und auch wenn Ben im Gegensatz zu Vader bis dahin nichts Böses getan hatte, spielt gerade Lukes Erfahrung mit Vader eine wichtige Rolle bei seinem Vorhaben Ben zu ermorden!
Vielleicht hat ein Jedi vom Format Luke Skywalker Instinktiv gespürt was danach passierte. Damit meine ich nicht nur den Aufstieg der First Order, sondern insbesondere Han's Schicksal!
Rebellion
@Pepe Nietnagel
Du verwechselst erzählerische Tiefe mit Charakterbiographien. Es ist nicht automatisch "Tiefe" wenn wir konkret und detailliert über Kylos Wechsel zur Dunklen Seite informiert werden (was zudem konzeptionell nicht mal erzählt werden will). Tiefe erlangen wir durch Schauspiel, durch Informationsvermittlung die über reines Nacherzählen hinaus geht.
Ich möchte auch noch mal zwei Dinge ansprechen:
1. Synchro vs. O-Ton
Eine Szene die mir im O-Ton sehr rausgestochen ist, ist wenn der Falcon auf Crait auftaucht und Kylo befiehlt das Schiff abzuschießen. Driver brüllt hier so einen animalischen Wut mit dem Satz raus, dass ich obwohl ich die Szene schon zweimal auf deutsch gesehen hatte zusammen gezuckt bin.
2. Supremacy
Ich möchte anmerken, dass das Schiff nie explodiert ist. Es ist lediglich zerbrochen.
Da ich heute das Rißzeichnungsbuch durchgelesen habe kam mir ein ganz ganz ganz großer Wunsch für Episode 9.
Ich will, dass Kylo ein zerbrochenes notdürftig geflicktes Superschiff benutzt. Wie auch sein Kristall, sein Schwert und seine Psyche ist alles um ihn herum nur ein Bruchteil dessen was er seien könnte.
McSpain
@ McSpain:
Also ich tue mir YouTube-Videos von Fans und Gegnern von Episode VIII selten an. Ich hätte auch die 60 Minten der "angy Joe Show" posten können, so sie den Film zerreißen.
Aber jeder Zuschauer bildet sich doch seine "eigene Meinung" zum Film. Egal, was irgendwelche YouTuber sagen.
Vor allem wird doch auf die YouTuber geschimpft, die sich zwei Jahre lang mit Fragen beschäftigt haben, die Rian Johnson quasi egal waren.
Mir geht es genau um diese Erkenntnis: Wenn der Film mich persönlich nicht überzeugt hat (wie Episode VII) suchen ich mir nicht den YouTuber raus, der zwei Jahre behaupten wird, wie sich alles noch sinnvoll auflösen wird in Episode IX. Das wird Abrams - der noch Anfang 2016 das Drehbuch von Johnson extrem gelobt hat - sicher auch nicht machen.
Mache ich zwei Jahre nicht mehr mit. Episode IX wird nach Teil 7 und 8 wieder enttäuschen. Vielleicht taucht nicht mal mehr Luke als Jedi-Geist auf. Das glaube heute 99% der Fans. Vielleicht macht Abrams wieder genau das Gegenteil, was sie die Fans im Netz erwartet haben.
Drei Jahre und zwei Monate auf Episode VII gewartet -> Enttäuschung
Zwei Jahre auf Episode VIII gewartet -> noch größere Enttäuschung
Und dann soll ich mich die nächste Jahre als Fan mit Episode IX beschäftigen? Da ist mir meine Lebenszeit ehrlich gesagt dafür zu schade.
Pepe Nietnagel
@Pepe
Niemand hier sprach davon das Episode 9 etwas ändern wird oder das Episode 9 etwas reparieren wird oder muss. Es geht nur um TLJ und TFA wie es jetzt existiert.
Es geht in dem Clip nicht um die Meinung sondern explizit um den Charakter wie er Dargestellt ist und was es im Kontext bedeutet.
Soll ich also als dein Fazit nehmen: Ein Star Wars Film hat dann Tiefgang wenn ich diesen Tiefgang erkenne?
Weil nur darum geht es. Es geht nicht um Meinungen und nicht um Gefallen vs. Nicht-Gefallen. Es geht darum das sehr viele Leute sehr viel Tiefe, Psychologie, Motive, Moral, Metaphern aus dem Film ziehen können (ich würde sogar sagen man wird im Film davon überschwemmt und weggerissen) und die Frage ist warum du es nicht so siehst oder nichtmal anerkennst, wie viel da drin steckt (es kann dir ja dennoch Missfallen WAS die Moral, das Motiv und die Aussagen angeht)
Edit:
Also ich werde mich mit Episode 9 im Vorfeld nicht mehr oder weniger beschäftigen als mit jedem anderen Film. Spaß haben damit. Wenn der Film raus ist, dann kann man die Tiefen analysieren und drüber sprechen.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 20:37 Uhr)
McSpain
Rieekan78
@ McSpain:
- "Achja? Erinnerst du dich, dass ich hier seit zwei Jahren immer betont habe, dass RJ die PT mag?"
Daran muss ich mich nicht erinnern, das weiß ich selbst. Wie in meinem Kommentar auch steht. Ich hatte nicht erwartet, dass sich seine PT-Liebe ausgerechnet im Humor ausdrückt. Das hatte ich auch schon in meiner ersten Reaktion auf TLJ geschrieben... vielleicht erinnerst du dich ja.
Mir ist nicht ganz klar, was eigentlich deine Haltung ist. Warum ist der Humor in der PT ein Problem, kann im Fall von TLJ aber plötzlich als Rechtfertigung dienen? Wenn ich dich verstanden habe, ist dir die PT doch auch ein Graus. Daraus müsste doch folgen, dass es ihn bei der ST bitte nicht geben soll, Rian Johnson als PT-Fan hin oder her.
Aber vielleicht weht ja zu wenig Wind um meine Fahne.
@ Rieekan78:
Du sprichst oft von "auf eine neue Ebene heben". Was genau meinst du damit? Was wäre so eine neue Ebene?
@ Episode IX:
TLJ und die Reaktionen darauf haben mir gezeigt, dass es sicher kein Problem ist, wenn man sich mal NICHT zwei Jahre mit einem Film beschäftigt. Ich sehe hier also keinen Grund, zu klagen. Ich weiß auch nicht, was mir Episode IX erzäheln will. Na und? Um das zu erfahren, gehe ich im Dezember 2019 ins Kino.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 21:03 Uhr)
George W Lucas
@ McSpain:
Also ich sehe keinen Sinn darüber, dass sich die Fans und Kritiker gegenseitig ihre Fakten um die Ohren schlagen. Entweder überzeugt ein Film oder eben nicht. Ist genauso bei Menschen: Manche Menschen findet man sympathisch, andere zum kotzen.
Star Wars Episode VIII will "neue Wege gehen" mit seinem "let the past die" und vergisst dabei, dass viele Fans die "Star Wars Vergangenheit" eigentlich ganz gut fanden.
Auch die Kritiken auf den Bewertungs-Seiten der Zuschauer gehen in diese Richtung:
"Super - Star Wars geht moderne Wege mit vielen Überraschungen" vs "Disney killt den bisherigen Star Wars Mythos". Im Grunde sind ja beide Sichtweisen subjektiv, beschreiben aber objektiv das gleiche Ergebnis, dass Lucasfilm (ohne Lucas) Star Wars "modernisieren" will damit es als unendliches Film-Universum funktioniert.
Kann man nun gut oder schlecht finden. Was ich dagegen aufgegeben habe ist, die Gegenseitig von Gegenteil zu überzeugen. Episode VIII ist entweder der "Untergang des alten Star Wars" oder die "Wiedergeburt des Franchises für die nächsten 10 Jahre" ...
Mir persönlich gefallen die beiden neuen Filme nicht und in nächster Zeit will ich ehrlich gesagt erst einmal mit Star Wars nichts mehr zu tun haben. Da investiere ich meine Zeit und mein Geld lieber in Filme und Serien, die mich interessieren.
"Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende."
Könnte die große Weisheit von Episode IX werden
Pepe Nietnagel
@George Lucas:
Sprach der echte Lucas nicht davon, dass er in der dritten Trilogie in eine eher philosophische Richtung gehen würde?
Ich hatte mir ausgemalt, dass eine neue Ebene in Bezug auf schwarz/weiß - Sith/Jedi damit gemeint war. "Graue Machtnutzer", eventuell ein Bündnis aus Rey und Ben, die beide die andere Seite zulassen und durch diesen Erkenntnisgewinn stabiler und wirksamer in ihrem Handeln werden. Ich bin ja kein hochbezahlter Autor, ich muss da gar keinen Gegenentwurf erstellen, aber wo stehen wir denn jetzt in der ST? Was ist am Ende von TLJ an Mehrwert und Erkenntnisgewinn für die Saga vorhanden?
Dass die Jedi auch das Scheitern als Lehre anerkennen müssen, wissen sie schon seit Anakin und der Zerstörung der Republik. das die Helden scheitern können, wissen wir besonders nach TESB.
Durch Reys mentale Kontaktaufnahme mit Kylo und ihrer Enttäuschung von Lukes Ausbildung, sah ich da TLJ schon auf einem guten Weg.Leider verhärteten sich dann die Fronten wieder auf das übliche gut/böse.
Aus dem TLJ Trailer: "Was siehst du?...Licht, Dunkelheit, das Gleichgewicht...Es ist soviel mehr als das...", aus diesen Ankündigungen folgte mMn keine höhere Erkenntnis. Ein leeres Versprechen.
Prognose Ep9:
Der Widerstand muss sich mit einem militärstarken Volk (Mon Calamari in RotJ) verbünden.
Es kommt zu einer großen Endschlacht (3teilig: Boden Weltall, Kylo-Rey wie in RotJ)
Rey wird Kylo bekehren oder vernichten oder beides (wie in RotJ)
Rey wird einen neuen Orden gründen (wie Luke nach RotJ)
und selbst wenn Abrams etwas total Unvorhergesehenes hervorzaubert, ist es jetzt zu spät, zu mau sind die beiden bisherigen Filme geraten, zu unselbstständig.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 21:46 Uhr)
Rieekan78
@ Pepe und Rieekan
Amen!
Was die Prognose angeht, so kann man eine solche eigentlich erst dann treffen, wenn klar ist, in welchem Zeitrahmen sich EP IX anschließt. Ist ein Jahr vergangen oder sind es deren 20?
@ Ansonsten
Ist euch aufgefallen, dass Rey und Kylo diese Machtverbindung am Ende des Films (Kylo im Hangar, Rey an der Luke zum Falken) immer noch haben, obwohl Snoke tot ist?
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 22:05 Uhr)
Sam the Learner
@ Rieekan78:
Wir sind uns sicher einig darin, dass SW nicht nur für Leute gemacht wird, die sich jahrelang intensiv damit auseinandersetzten - oder zumindest so, wie wir das hier tun - sondern auch für ein Publikum, das nur dann reinschaut, wenn ein Film im Kino erscheint. Um die Qualität der Erzählung, die die Filme alle paar Jahre in Stufen entfalten, zu beurteilen, müssen wir daher ab und zu die Perspektive dieses letzteren Teils des Publikums mit berücksichtigen. Meine Vermutung ist, dass aus dieser Sicht TLJ durchaus einen Fortschritt in der Saga darstellt. Wir haben uns vor TLJ, teils Monate und Jahre davor, mit Gleichgewicht, Grauen Jedi, und allen möglichen machtphilosophischen Aspekten beschäftigt - sodass das Ergebnis im Film fast schon dazu verdammt war, eine reduzierte, simplifizierte, populäre Version davon zu sein. Das ist aber unsere Perspektive. Für den anderen Teil des Publikums kann der Film bedeuten, dass sie zum ersten Mal nach 2005 endlich hören, was denn das Gleichgewicht nun ist, von dem in der PT nur schwammig und mysteriös in Nebensätzen gesprochen wurde. Das kann man TLJ zugute halten und sollte das in meinen Augen auch. Einen filmischen Triumph muss man daraus nicht machen - aber zu behaupten, so wie unser Pepe Nietnagel dies tut, dass der Film nichts liefert, finde ich sehr bedauerlich und, je nach Härte des Urteils, sogar ärgerlich. Wenn TLJ überhaupt in etwas überzeugt, dann ist es beim Thema Macht. Vergessen wir dabei bitte nicht, dass die populäre Aufbereitung eines solchen Stoffes, die immer auch mit Straffung einhergeht, nötig ist, wenn wir es noch mit klassischem SW zutun haben wollen. Was Lucas daraus gemacht hätte, kann ich nur vermuten - aber ich würde darauf wetten, dass er ebenso populärphilosophisch erzählen würde. Nur weil Lucas davon sprach, dass seine ST philosophisch geprägt wäre, muss man keine tiefergehenden Ausflüge erwarten. Ich wäre jedenfalls nicht überrascht, wenn sie bei ihm vergleichbar in mundgerechte Stücke geschnitten wäre wie das politische "Lehrstück" Prequels. Soweit sehe ich das also im Rahmen.
Was den nächsten Punkt angeht, die erneute "Verhärtung von Gut gegen Böse" am Ende von TLJ: wir müssen aufpassen, dass wir nicht einem Trugschluss erliegen. Balance in der Macht legt zwar nahe, dass Hell und Dunkel koexistieren müssen - was ja auch Lucas gesagt hat - aber die Schlussfolgerung daraus kann nicht sein, dass die Konfliktparteien in den Filmen das Kämpfen einstellen und sich zusammentun. Das ist nicht die Botschaft, mit denen SW sein Publikum nach Hause schicken sollte. Ich denke doch, die Filme haben klar gemacht, dass eine Anhäufung von Macht - egal auf welcher Seite - das Gleichgewicht stört. Folglich muss es eine Gegenreaktion darauf geben. Kylo tötet Snoke und setzt seine Mission fort - also geht der Kampf weiter. Hätte er sich mit Rey schon in TLJ verbündet, müsste man der ST doch ERST RECHT vorwerfen, dass sie nichts mehr zu erzählen habe. Nun kann sie das aber noch tun. Läuft Kylo weiter Amok, kommt er zur Besinnung, kommt es zur Erkenntnis über die wahre Natur seines Großvaters, bleibt er Anführer der FO, stellt er sich gegen sie, wird es am Ende nur "ich oder sie" heißen oder kommt es zur Verbündung mit Rey... das sind alles Fragen mit Blick auf Episode IX.
Ich kann dir nicht verübeln, dass du dahingehend keine Zuversicht hast. Hätte ich an deiner Stelle auch nicht. Aber warten wir doch einfach ab. Und formulieren vor allem keine Kritik an TLJ, wo dieser eigentlich geliefert hat. Ein zweiter Teil steht nicht in der Pflicht, die Ideen, die er einbringt, schon durchzuspielen. Das Gesamtbild setzt sich aus drei Filmen zusammen.
Das Problem beim Gleichgewicht in der Macht ist doch, diese Idee ganz konkret auf die Handlung anzuwenden. Sich philosophische Gedanken zu machen, ist eine Sache; auf der Grundlage einen Film zu schreiben, eine andere. Deswegen habe ich dich auch gefragt, was du unter "neuer Ebene" verstehst. Nicht, weil ich will, dass du ein Drehbuch vorstellst, sondern weil ich die Schwierigkeit dieses Schrittes von philosophischem Konzept hin zu einer Handlung, die auf der Leinwand präsentierbar ist, verdeutlichen möchte. Das gehört nämlich bei einer Kritik berücksichtigt. Diese Frage stellt sich uns nicht, weil wir die Filme nicht machen - aber sie ist unumgänglich für die, die es tun. Welche Konsequenz ergäbe sich in dem Fall aus einer zu Ende gedachten Balance zwischen Hell und Dunkel? Dass das Böse in seiner ausgeprägten Form bekämpft und besiegt werden muss, ist sicher keine Erkenntnis, die du aus SW streichen möchtest, oder? Gut und Böse, wie sie sich die Hand reichen, wäre eine ziemliche Pervertierung dieser Reihe. Ein ausgeglichener Zusammenschluss von Rey und Kylo bleibt eine realistische Möglichkeit für Episode IX. Denn frag dich mal ernsthaft, abseits von allem Realismus, Zynismus, Sarkasmus, und aufgrund von Erfahrung geminderten Hoffnungen: glaubt du wirklich - hier und heute - dass Abrams eine RotJ-Kopie abliefern wird? Die bisherige Geschichte zwingt die ST schon in eine bestimmte Richtung, ja - aber der Ort, wo sie hinführt, bietet immer noch genug Raum für Variationen, und zwar solche die man Abrams und Chris Terrio realistisch zutrauen kann. Ich kann mich auch irren und wir erleben noch einmal RotJ - wenn es so kommt, werde ich dir und allen anderen, die schon immer wussten, dass diese Trilogie unnütz ist, recht geben und die dann letzten vier Jahre meines Fan-Daseins bedauern.
PS: Du kennst doch diese Kippbilder, die scheinbar ein Motiv zeigen aber in Wahrheit aus zwei bestehen. Bekanntes Beispiel ist die Frau, die je nach Betrachtung jung oder alt ist. Manchmal scheint mir, dass die kritische Betrachtung von TLJ nur eins von zwei Bildern zulässt - nämlich all das, was der Film NICHT ist, was er NICHT erfüllt hat, und was er NICHT liefert. Ist das aber wirklich die einzige mögliche Betrachtungsweise? Was ist mit der Haben-Seite? Existiert die nicht, bietet sie so wenig dass man von Scheitern sprechen muss? Auf simplem Wege kann man sich dieser Frage annehmen. Wo war die ST vor zwei Jahren, wo ist sie jetzt? Abseits des Gleichgewichts der Macht sehe ich z.B. einen Kylo Ren, der dank Rian Johnson ein ganzes Stück interessanter geworden ist. Er hat ihm nach TFA neue Facetten gegeben, ihn in neue Konstellationen mit den anderen Figuren gebracht, die neue Möglichkeiten eröffnen. Man kann sogar davon sprechen, dass er mittlerweile interessanter ist als Rey, was ja nun auch nicht unbedingt vorauszusehen war. Und gerade in einer Zeit, in der immer wieder die Klage zu hören ist, dass Blockbuster keine interessanten Antagonisten mehr haben, als Errungenschaft der Autoren der ST, und natürlich auch Adam Driver, zu werten ist.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 23:31 Uhr)
George W Lucas
Rebellion
Hier mal ein sehr passender Artikel aus der Washington Post zum Thema 'Erwartungen' der Fans in Bezug auf TLJ: https://www.washingtonpost.com/lifestyle/style/the-last-jedi-backlash-provides-a-useful-primer-in-how-not-to-watch-a-movie/2018/01/04/6fa9a72c-f142-11e7-b3bf-ab90a706e175_story.html?utm_term=.54851d1956ee
Die Autorin/Kritikerin beschreibt das Problem ganz gut: Jeder Fan hat seine eigene Vorstellung von Star Wars. Und wenn nicht genau das verfilmt wird, entsteht erstmal Enttäuschung. Allerdings ist es auch verdammt schwer für einen Regisseur einen Film zu drehen, der allen Erwartungen gerecht wird. Allen voran bei Star Wars.
Wie schon mal gesagt, ich habe bei einigen Entscheidungen von TLJ ziemlich Bauchschmerzen und frage mich weiterhin, wie man das noch schlüssig in die Gesamtsaga integrieren will (Snokes Herkunft, Reys Eltern). Dennoch kann ich dem Film auch vieles abgewinnen und in Bezug auf den Artikel denke ich schon, dass Rian Johnson sein Ziel erreicht hat: Die Charaktere von Rey und Kylo weiter zu vertiefen; Kylo auf eine höhere Ebene hieven, Luke zu einem würdigen Ende führen und natürlich allgemein die Erwartungen gründlich auf den Kopf stellen.
Wie JJ das Ganze jetzt allerdings zusammenfügen will, ist mir aber schon ein Rätsel.
Kanjiklub89
@ GWL
"Hätte er sich mit Rey schon in TLJ verbündet, müsste man der ST doch ERST RECHT vorwerfen, dass sie nichts mehr zu erzählen habe."
Würd ich so nicht sagen. Letzten Endes wären folgende Fragen offen geblieben:
1. Unter welchem Vorwand geht Rey mit Kylo zusammen?
1 a) Sie versucht ihn ehrlichen Herzens zu bekehren.
1 b) Sie versucht die Erste Ordnung und ihn zu unterwandern und als Maulwurf zu fungieren.
1 c) Sie bleibt aus emotionalen Gründen bei ihm, obwohl sie ihn eigentlich verabscheut.
1 d) etc.
2. Wie wirkt sich diese Verbindung auf die Erste Ordnung, den Widerstand und die Galaxis aus?
Potenzial hätte das auf jeden Fall gehabt.
@ Kanjiklub
Das hier
https://www.youtube.com/watch?v=j7hyhQl7UVA
gibt ein großes Spektrum der Gegner wieder und ist by the way auch ganz lustig. Da vereinigt sich grober Schwachsinn, Kinderei aber auch ehrliche und begründete Enttäuschung, sehr sehenswert.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 22:50 Uhr)
Sam the Learner
@ Sam the Learner:
Du hast damit aufgezeigt, dass ein solches Szenario andere Fragen für Episode IX mit sich gezogen hätte. Ist ja auch richtig. Mir geht es aber eigentlich nur darum, den Vorwurf zu entkräften, die ST habe nichts mehr zu erzählen.
Zudem wäre ein Bündnis zwischen Rey und Kylo schon in TLJ angesichts des Ablaufs der Ereignisse ziemlich unglaubwürdig. Der Film schließt ja direkt an TFA an. Wenn sich die allgemeine Annahme als richtig herausstellt, dass zwischen VIII und IX deutlich mehr Zeit vergeht, kann man das schon besser erzählen.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 22:57 Uhr)
George W Lucas
@Sam:
Wieso hätte Rey sich mit Kylo verbünden sollen? Er hatte nur das Ziel mit ihr über die Galaxis zu herrschen und "die Vergangenheit zu töten". Dass sie da nicht mitmacht, kann ich verstehen und hätte auch nicht ihrem bisherigen Wesen entsprochen. Außerdem hätte sich das, wie GWL auch schon schrieb, dann überhaupt nicht mehr nach Star Wars angefühlt, wenn jetzt die Gute dauerhaft auf die Seite der Bösen gewechselt wäre.
TLJ wird ja so schon kritisiert kein Star Wars mehr zu sein, ich will nicht wissen, was dann los gewesen wäre...
Kanjiklub89
Natürlich hat die ST noch etwas zu erzählen, nur: Nach der interessanten und gut inszenierten Entwicklung der Beziehung zwischen Rey und Kylo, die eine der wenigen Dinge gewesen ist, die ich mochte, kommt es zu jenem Ende, bei dem Kylo, wie zu Beginn in EP VII (Dorfbewohner, tötet sie alle) mal wieder vor Opfern steht, die er alle töten lassen will (inklusive Rey). Es wird vor Pseudo - Lukes Angesicht wieder gebrüllt und gestampft wie in besten EP VII - Zeiten, eine perfekte Verkörperung des Bösen - und Rey sitzt nach einer wahrhaft märchenhaften Entwicklung als Verkörperung des Guten im Falken und schaut sinnierend in die Ferne.
Und da scheinen Rieekan und ich verpasste Chancen zu sehen.
@ Kanjiklub
"Außerdem hätte sich das, wie GWL auch schon schrieb, dann überhaupt nicht mehr nach Star Wars angefühlt, wenn jetzt die Gute dauerhaft auf die Seite der Bösen gewechselt wäre."
Wieso dauerhaft? Als Perspektive für IX und als Cliffhanger von VIII hätte ich das für wirklich mutig gehalten.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 23:08 Uhr)
Sam the Learner
@Lucas:
Für mich ist der Humor von TLJ eben näher an dem von TESB als der PT. Ich rede auch nicht vom ganzen Film sondern von den insgesamt 3 Szenen mit BB-8. Und die sind weder für BB-8 out of character noch fallen sie in einem fast drei Stunden Film für mich absolut nichts ins Gewicht.
Jeder andere Humor hat eben eine zweite hin und wieder auch dritte Ebene. Nichts davon bietet mir die PT.
@Pepe:
"Let the past die" ist nicht das Motto von TLJ sondern die Meinung des Bösewichts. In der Regel sind Meinungen vom Bösewicht das Gegenteil von dem was der Film sagen will. Rey ist die Heldin. Der Film sagt "Auch Legenden sind Menschen" sowie "Menschen können Legenden sein" und "Lerne aus der Vergangenheit aber lasse dich von ihr nicht unterkriegen"
"Episode VIII ist entweder der "Untergang des alten Star Wars" oder die "Wiedergeburt des Franchises für die nächsten 10 Jahre" ..."
Und auch sagt der Film das es auch Balance geben kann. Warum für dich nicht?
"Mir persönlich gefallen die beiden neuen Filme nicht und in nächster Zeit will ich ehrlich gesagt erst einmal mit Star Wars nichts mehr zu tun haben. Da investiere ich meine Zeit und mein Geld lieber in Filme und Serien, die mich interessieren"
Wie schon Sunrider schrieb ging es mir so 2005-2010. Schadet sicher nicht sich ins Exil zu begeben und Energie zu tanken.
Aber nur als Tipp: Warte bis du Lust bekommst wieder zu kehren und mache keinen Film egal ob Saga oder Spinoff dafür verantwortlich. Erwarte nicht, dass dich ein Werk eines anderen da rausholen wird. Das ist ein weiterer Punkt den TLJ macht. Diese Filme kommen von Menschen. Nicht von Legenden.
@Sam
Und es ist Rey die die Verbindung kappt und ihm die Tür vor der Nase zuschlägt.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 23:14 Uhr)
McSpain
@George Lucas:
"Wir sind uns sicher einig darin, dass SW nicht nur für Leute gemacht wird, die sich jahrelang intensiv damit auseinandersetzten..."
Da sind wir uns einig, allerdings kann man dem breiten Publikum auch ruhig mehr zumuten, als man vielleicht glaubt. Gerade Star Wars hätte da einen Freifahrtschein, etwas mehr zu bieten, als der handelsübliche Marvel-oder Transformersfilm.
"Wir haben uns vor TLJ, teils Monate und Jahre davor, mit Gleichgewicht, Grauen Jedi, und allen möglichen machtphilosophischen Aspekten beschäftigt - sodass das Ergebnis im Film fast schon dazu verdammt war, eine reduzierte, simplifizierte, populäre Version davon zu sein."
Liefert TLJ das denn? Bekommen wir denn eine simplifizierte Form der "Grauen"? Ich denke nicht. Wir haben Jedi, mit dem Bewußtsein des Versagens, und die üblich aggressive Gegenseite mit Kylo und der FO.
"Für den anderen Teil des Publikums kann der Film bedeuten, dass sie zum ersten Mal nach 2005 endlich hören, was denn das Gleichgewicht nun ist, von dem in der PT nur schwammig und mysteriös in Nebensätzen gesprochen wurde."
Ich glaube, du sprichst hier dem anderen Teil des Publikums zuviel Interesse zu. Ich kenne Leute, die diesem Teil angehören und denen ist es völlig egal, ob es einen Soft-Reboot oder zusammenhängende Geschichten gibt, da geht es nur um bare Unterhaltung im Augenblick.
"Nur weil Lucas davon sprach, dass seine ST philosophisch geprägt wäre, muss man keine tiefergehenden Ausflüge erwarten."
Wir können uns von der Vorstellung, wie GL eine ST inszeniert hätte, gerne lösen, da ich ihn mit Sicherheit nicht in dieser Position sehen wollte. Sein Denkanstoß für die ST, philosophischer zu werden, ist trotzdem sinnvoll. RJ hätte ich hier in der richtigen Rolle gesehen, sowas umzusetzen.
"Was den nächsten Punkt angeht, die erneute "Verhärtung von Gut gegen Böse""
Mit Sicherheit braucht Star Wars diese Fronten, um zu existieren, sonst gäbe es natürlich nichts zu erzählen.
Wie gesagt, muss ich hier keinen adäquaten Entwurf für eine Story liefern, aber der in TLJ dargestellte Neuanfang der Jedi erscheint mir doch zu mau.
Ganz ärgerlich ist ja auch die (Mary Sue) Stärke in der Macht von Rey, hier verliert sich die ST, ebenso wie die hohlen Platittüden von Luke und Yoda, in Andeutungen, die episch wirken aber inhaltslos sind.
"Ich habe diese ungezähmte Macht schon einmal gesehen, damals hat sie mich nicht genug gefürchtet, doch jetzt schon..(oder auch nicht)
Die Zeit der Jedi ist vorbei...(oder auch nicht)
Als ich dich fand, sah ich rohe, ungezähmte Macht und darüber hinaus, etwas wirklich außergewöhnliches...(Aha, was denn?)
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 23:17 Uhr)
Rieekan78
@Lucas:
"Ich kann dir nicht verübeln, dass du dahingehend keine Zuversicht hast. Hätte ich an deiner Stelle auch nicht. Aber warten wir doch einfach ab.Ein zweiter Teil steht nicht in der Pflicht, die Ideen, die er einbringt, schon durchzuspielen. Das Gesamtbild setzt sich aus drei Filmen zusammen."
Ja wie ich schon schrieb, würde selbst ein spektakulärer dritter Teil die ST nicht in ein erträgliches Lot bringen, dafür gibt es zuviele Ärgernisse.
"Dass das Böse in seiner ausgeprägten Form bekämpft und besiegt werden muss, ist sicher keine Erkenntnis, die du aus SW streichen möchtest, oder? Gut und Böse, wie sie sich die Hand reichen, wäre eine ziemliche Pervertierung dieser Reihe. "
Das "Böse" würde in vielfacher Form ja noch weiter existieren können, sogar in Siths und Rens.
Einer neuen Form von Machtnutzern, würde das nicht im Wege stehen. Gerade die angedeutete "Superkraft" von Rey und Ben hätte eben zu einer neuen Generation führen sollen, die nicht blind vor Güte sind und es verstehen, Aggressionen zu kanalisieren, wie gesagt, ich bin kein Autor.
"Denn frag dich mal ernsthaft, abseits von allem Realismus, Zynismus, Sarkasmus, und aufgrund von Erfahrung geminderten Hoffnungen: glaubt du wirklich - hier und heute - dass Abrams eine RotJ-Kopie abliefern wird?"
Ernsthafte Antwort: Es ist mir egal.
Rieekan78
@McSpain:
"Für mich ist der Humor von TLJ eben näher an dem von TESB als der PT."
Das kann absolut nicht dein Ernst sein.
Du äußerst sowas glaube ich nur, um zu polarisieren und provozieren.
Wenn du die allgegenwärtigen Gags aus TLJ mit dem situativ-und charakterbedingten Humor aus Tesb gleichsetzt, dann........Gute Nacht Marie!
Rieekan78
@GWL:
"Das Gesamtbild setzt sich aus drei Filmen zusammen."
Das würde ich wohl auch meinen. Ich frage mich immer wieder aufs Neue, woher die Auffassung stammt, dass innerhalb einer Trilogie jeder einzelne Film für sich alleine stehen müsse. Mit Ausnahme von ANH traf das bisher auf keinen SW-Film zu.
"Mir geht es aber eigentlich nur darum, den Vorwurf zu entkräften, die ST habe nichts mehr zu erzählen."
Ich glaube, eine Entkräftung kann man sich wohl sparen. Zu so einer Auffassung kann man eigentlich nur dann gelangen, wenn man allen Ernstes die Behauptung teilt, dass Johnson die ST schon zu Ende erzählt habe. Hat er aber nicht.
DerAlteBen
@ McSpain
Ob die Verbindung gekappt ist, werden wir erst noch erfahren - hoffentlich...
Ist übrigens eine gute Szene, in der Driver beweist, dass ein Augenflackern reicht um Gefühlswelten auszudrücken. Als Rey die Türe schließt, schaut er zu ihr und zuckt mit den Augen - das gleiche Zucken, das an ihm zu sehen war, als er überlegte, ob er auf den Kreuzer mit seiner Mutter schießen sollte.
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 23:40 Uhr)
Sam the Learner
Rebellion
@DerAlteBen:
Wie ich schon mehrfach schrieb,
selbst wenn Abrams jetzt den großen Film macht, der alles verknüpft und zu einem befriedigendem Ende führt, dann war das bisher gezeigte für mich doch zu schwach, um zu funktionieren.
Die ST krankt ja nicht allein an nicht beantworteten Fragen, da gibt es ja viel mehr...
Wer glaubt, dass ausgerechnet Mr JJ Abrams der Mann ist, der der Saga ein würdiges Finale geben kann, bitte, ich wünsche frohes Hoffen.
@Rebellion:
"Ich hatte mal eine Phase in den 80ern, da fand ich alle Filme irgendwie schlicht, weil ich automatisch alles mit der großartigsten cineastischen Erfahrung meines jungen Lebens verglich, TESB."
Dein jüngeres Ich gefällt mir besser...
(zuletzt geändert am 07.01.2018 um 23:38 Uhr)
Rieekan78
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