Update!
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese News hier gerne dafür genutzt werden kann, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun. Wir sind gespannt!
Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
Originalmeldung vom 12.12., 18:00 Uhr
Zwei Jahre haben wir mit großer Spannung auf Star Wars: Die letzten Jedi gewartet, hier nun unsere Sicht auf den Mittelteil der Sequel-Trilogie:
Mut im Möglichen
von Aaron
Wer die Marketingkampagne um Star Wars: Die letzten Jedi verfolgt hat, konnte ein Element des Films nicht übersehen: Die Porgs. Klein, putzig und mit süßen Quäk-Lauten ausgestattet wirkten sie wie ein klassisches Merchandiseprodukt, nur dafür geschaffen, in möglichst hohen Stückzahlen an kleine und große Kinder verteilt zu werden. Im Film hingegen, und das sagt eine Menge über ihn aus, sind sie nicht bloß niedliche Schaufensterdekoration, sondern eines der Elemente, die Regisseur Rian Johnson nicht nur auf Lukes Insel geschickt einsetzt, um die an ihn von seinem phantasielosen Vorgänger übergebenen, leblosen Felsbrocken zu glaubhaften, plastisch ausgearbeiteten Star-Wars-Welten weiterzuentwickeln.
Diese Gabe, die jener Vorgänger schmerzlich vermissen ließ, dem zu den endlosen Spielarten von Star Wars außer Wüste und Irland gar nichts einfiel, erfüllt Johnsons Film in allen Facetten mit Leben und Menschlichkeit, und nirgends ist das bemerkenswerter als bei jenen als uninteressante Schaufensterpuppen mit Superfähigkeiten eingeführten Figuren, die unter Johnsons Händen zu auf Normalmaß zurechtgestutzten Persönlichkeiten werden dürfen, deren Entwicklung tatsächliche Spannungselemente mit sich bringt. So bekommt die als waschechte Mary Sue gestartete Rey endlich einmal auf die Finger, während Fliegermegaass Poe Dameron die Grenzen seiner Actionman-Attitüde schmerzhaft vor Augen geführt werden. Beiden Figuren tut das richtig, richtig gut, dürfen sie sich doch endlich, endlich als fehlbare Nicht-Superhelden beweisen, anstatt als bloßes Klischee zu verenden.
Zauberei kann man allerdings auch von Johnson nicht erwarten: Nachdem ihm ein Trümmerhaufen übergeben wurde, war es ihm verständlicherweise nicht möglich, daraus Paläste zu errichten, was insbesondere in der Finn-Rose-Geschichte unübersehbar ist: Dort, wie auch beispielhaft am Kurzauftritt von Maz Kanata, merkt man ganz besonders deutlich, dass Johnson im Grunde nicht wusste, was er mit diesen an sich überflüssigen Figuren anfangen sollte, sodass er sie entweder nur als Gimmick einsetzt oder sie einmal quer durch die Galaxis jagt, um ihnen nur irgendetwas zu tun zu geben. Etliche seiner 150 Minuten Laufzeit verschwendet der Film damit in einem effektreichen, aber ergebnisarmen Katz-und-Maus-Spiel, das neben einigen interessanten Schauwerten vor allem überflüssige Längen mit sich bringt.
Ebenfalls keine Wundertaten kann Johnson auf einem Feld leisten, bei dem der Sequelauftakt gelinde gesagt vage, um nicht zu sagen: komplett unverständlich blieb. Zwar liefert Johnson bereits in seinem Lauftext mehr Informationen zum Stand der Galaxis als sein Vorgänger in dessen gesamten Film, doch wirklich weit kommt auch Johnson damit nie. Was nun wirklich Sache ist, wie die Gesamtlage entstanden ist oder welches politische, militärische oder gar gesellschaftliche Potential in den verschiedenen Gruppierungen steckt, bleibt insbesondere auf der Seite der Bösen komplett offen. Umso klarer sind dafür, und das ist eine der vielen Stärken von Johnsons Werk, die Probleme der Guten, die nach dem erfolgreichen Einsatz des Starkillers weitestgehend mit leeren Händen dastehen. Und nun verzweifelt nach dem suchen, von dem schon Cassian Andor und Jyn Erso wussten, dass es entscheidend ist im Krieg der Sterne: Hoffnung. Denn Rebellion entsteht aus Hoffnung.
Und wie in Rogue One auf Scarif um eine unmögliche Hoffnung gekämpft wurde, werden auch in Die letzten Jedi verzweifelte Kämpfe geführt, um jenen Funken zu bewahren und zu neuem Strahlen zu führen, der die Galaxis gegen die Erste Ordnung erhellen soll. Der Hoffnungsträger des Vorgängerfilms erweist sich dabei, wie in den Trailern bereits angedeutet, als äußerst unwillig, seine Legende in den Dienst der guten Sache zu stellen, sodass es – wie schon beim Wechsel von Yoda und Obi-Wan zu ihrem in diesem Punkt allzu ähnlichen Schüler – abermals einer neuen Generation überlassen ist, die nötigen Kämpfe zu führen und das Gute im Bösen zu sehen.
Genau hier kann der Film seine Stärken ausspielen, genau hier überzeugt er durch seine sich selbst ernstnehmende Sicht auf die Hybris der Macht, die Anziehungskraft der dunklen Seite, die Dynamik zwischen Meistern und Schülern und der Faszination eines Abkömmlings der Skywalkers für ein Mädchen aus der Wüste. Wie gut dieser Film und diese Trilogie hätten werden können, wären sie mit mehr Verstand und Verständnis für den Krieg der Sterne begonnen worden, lässt sich am Spiel von Mark Hamill, Carrie Fisher, Adam Driver und Daisy Ridley zumindest erahnen.
Und unterm Strich? Leistet Johnson angesichts seiner miserablen Ausgangssituation fast schon Übermenschliches: Wo vorher banale Abkupferei war, ist nun klug variiertes Reimen, wo lieblose Abziehbilder waren, sind dreidimensionale Figuren, wo irländische Leblosigkeit war, sind Porgs, Kristallfüchse und Weltraumpferde und wo die Feigheit war, den Krieg der Sterne zu erweitern und in neue Dimensionen vorzutreiben, ist nun Mut. Sehr, sehr viel Mut, der in Fragen der Macht und ihrer Möglichkeiten fast schon tollkühne Ausmaße annimmt und die Saga dauerhaft vor große Herausforderungen stellen wird. Dass Johnsons Vorgänger und Nachfolger mit diesem Material auch nur ansatzweise klarkommen wird, ist in meinen Augen so gut wie ausgeschlossen, sodass diese Trilogie so erbärmlich enden dürfte, wie sie begonnen hat. Zumindest dieser Mittelteil aber ist ein bemerkenswertes, diskussionswürdiges, absonderliches und einzigartiges Stück Krieg der Sterne. Genau wie seine Porgs.
Neue Wege der Macht
Zur Einleitung in diese Filmbesprechung von Star Wars: Die letzten Jedi möchte ich ein paar Worte vorwegschicken.
von Darth Duster
Zunächst – ganz wichtig – diese Besprechung ist zu 99% spoilerfrei. Das 1% lasse ich mir offen, da jemand vielleicht auch nur Ansätze von Hinweisen als Spoiler verstehen könnten – ohne die dürfte eine angemessene Besprechung nicht möglich sein.
Außerdem würde mich als Leser dieser Filmbesprechung interessieren, wie der Autor denn zu Das Erwachen der Macht steht, um die Meinung hier besser einordnen zu können. Da möchte ich mich aber kurz fassen. Das Erwachen der Macht hat neue Figuren eingeführt, meiner Meinung nach tlw. ziemlich interessant und gelungen, tlw. blieben neue Figuren blass. Inhaltlich war mir der Film zu wenig durchdacht – ich würde sogar so weit gehen, dass sich die Autoren des Drehbuchs, J.J. Abrams und Lawrence Kasdan, wenige bis gar keine Gedanken über die Zeit zwischen den Trilogien gemacht haben. Herausgekommen ist in vielerlei Hinsicht ein Aufguss bekannter Themen und ein Setting ohne Hintergründe oder Erklärungen. Feige und uninspiriert könnte man das nennen.
Nun zu Die letzten Jedi: Der Film mag vieles sein, feige ist aber nicht. Ganz und gar nicht. Rian Johnson beschreitet hier mutig neue Pfade und entwickelt die Saga damit weiter, wie ich es nicht mehr erwartet hätte. Und egal, wie man zu diesen Entwicklungen steht, ob man sie gut findet oder nicht, man muss ihm einfach zu Gute halten, dass er mehr will als einen weiteren Aufguss von Altbekanntem.
Gleichzeitig darf man Johnson attestieren, dass er Star Wars verstanden hat und sich daher das Meiste, wenn auch nicht 100% alles tatsächlich nach Star Wars anfühlt und sich gut in diese Galaxis einbettet.
Ebenfalls sollte positiv herausgestellt werden, dass Die letzten Jedi es schafft, gegebene Elemente – seien es Figuren oder Schauplätze – zu nehmen und besser zu machen. Ahch-To ist nicht mehr nur diese irische Insel, Poe Dameron wird zu mehr als einem Fliegerass und auch Rey oder Kylo gewinnen an Tiefe. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass man stellenweise merkt, dass Johnson mit einigen ihm vorgegebenen Elementen nicht allzu viel anzufangen wusste und diese dann auch ziemlich schnell abhakt. Das ist nicht unbedingt schlimm, zeigt aber Schwächen auf, mit der die Sequel-Trilogie zu kämpfen hat.
Selbstverständlich hat Die letzten Jedi nicht nur bereits bekannte Figuren oder Planeten zu bieten. Mit Crait gibt es einen neuen Planeten, der eben nicht wie Hoth wirkt, sondern tatsächlich frisch, exotisch und aufregend. Canto Bight hat tatsächlich sowas wie Prequel-Flair, was mich besonders gefreut hat. Die neuen Figuren sind größtenteils interessant geraten, können ihr Potential im Film allerdings nur begrenzt ausspielen. Hier ist vor allem Benicio del Toros DJ zu nennen, der vielleicht auch das „Pech“ hat, im aus meiner Sicht uninteressantesten Handlungsbogen mitzuwirken.
Während also der Handlungsbogen mit Finn und Rose eher nebensächlich wirkt und schließlich sogar in einem ziemlich konstruierten Finale mündet, sind es so ziemlich alle Momente mit Rey, Luke oder Kylo in denen der Film so richtig überzeugen kann. Lukes Reaktion auf Rey dürfte so niemand vorhergesehen haben, und so bieten die Ahch-To-Szenen nicht nur einige Überraschungen, sondern auch genug Material, das die Saga im Normalfall für die nächsten Jahre stark beeinflussen sollte.
Mit einer Laufzeit von über 150 Minuten hat der Film mit ein, zwei Längen zu kämpfen, die glücklicherweise aber nicht so lang werden, dass sie wirklich stören. 150 Minuten – genug Zeit, um Antworten auf all die Fragen zu liefern, mit denen uns Das Erwachen der Macht zurückgelassen hat? Ja und nein. Es gibt Antworten, aber sowohl auf Figurenebene als auch bezogen auf die politische oder gesellschaftliche Lage der Galaxis bleiben viele Fragen unbeantwortet – und die Hoffnung, darauf in Episode IX noch Antworten zu erhalten, ist mehr als gering. Das ist in einigen Fällen zu verschmerzen, in anderen Fällen ist es eher schmerzhaft.
Dass Rian Johnson, wie eingangs erwähnt, Star Wars verstanden hat, zeigt sich auch visuell. Hier gibt es an Die letzten Jedi überhaupt nichts auszusetzen. Es gibt eine Vielzahl an Einstellungen, die sich uns Fans fest in die Köpfe einbrennen werden. Und auch musikalisch schafft es der Film, dass Star-Wars-Gefühl aufleben zu lassen. Es gibt genügend stellen, in denen John Williams glänzen und deutlich vordergründiger agieren kann, als es im ersten Teil der Sequels noch der Fall war. Williams spielt hier sowohl mit Themen aus der Klassischen Trilogie, hier sei vor allem das Princess Leia Theme genannt, aber auch in Das Erwachen der Macht neu eingeführte Themen werden aufgegriffen und prominent eingesetzt. Neue, zumindest nach dem ersten Schauen eingängige Themen waren jedoch nicht auszumachen.
Mein Fazit: Unterm Strich bleibt ein emotional bewegender und fesselnder Star-Wars-Film, der nicht davor zurückscheut, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Dinge zu probieren. Im Fandom wird der Film für reichlich Diskussionen und sicherlich viele unterschiedliche Meinungen sorgen. Mit Blick in die Zukunft betrachtet hat Lucasfilm mit Rian Johnson einen Mann an der Angel, der mit seiner neuen Trilogie für eine frische und sichere Zukunft des Franchises sorgen wird. Schade, dass er vorher nicht noch die Sequel-Trilogie beendet.
Danke Rian Johnson für einen denkwürdigen Film.
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OvO
@StarWarsMan:
"Meine Lieblingsszene ist, wo Luke sich die Schulter abklopft."
Nach dem Film sagte einer der Nicht-Star-Wars- Fans zu mir, dass das eine Geste ist, die Luke nie machen würde. Wäre mir als Fan gar nicht so stark aufgefallen, aber ich denke er hatte recht. Ist aber auch kleinlich.
Mir gefiel die Crait Schlacht sehr gut. Diese klapprigen Ski-Gleiter haben richtig Star Wars Charme versprüht.
Das Salz und die roten Kristalle und Klimperfüchse haben eine coole neue Welt ins Universum gebracht, sehr schön.
Rieekan78
StarWarsMan
R2PO
Man könnte genauso Verhaltensmuster von Luke aus der OT in Frage stellen.
Mos Eisley: Luke" Hilfe, die Mühle ist ja nur Schrott"
Hätte ein Farmerjunge der zum Ersten mal in der großen Stadt ist, solch eine Äußerung von sich gegeben oder wäre er erst mal etwas zurückhaltender gewesen....hatte er Vergleiche mit anderen Raumschiffen um dies beurteilen zu können ?
Aber....so kommt es in ANH vor, das ist entscheidend, es wird nicht mehr in Frage gestellt.
R2PO
@Snakeshit:
Das gleiche wie vorher auch. Warum sollte der Kritikerpool sich ändern?
Das Meinungsforschungsinstitut Cinemascore hat die Zuschauerreaktionen mit A bewertet. Ich hörte irgendwoher, dass dieser Score wohl von vielen Studios sehr ernst genommen wird, weil die wohl sehr renommiert seien. Aber ohne Gewähr von mir. Kannte ich bisher noch nicht.
P.S.: Natürlich werden auch gleich Leute wieder erklären, dass Kritiker sich ja nur schämen ihre Fehler zu gestehen oder sie sind halt gekauft. Aber die Kritiken bleiben überwiegend sehr positiv. Die Ausreißer nach unten wie auch schon vor Release.
@R2PO:
Wieso....Luke hat es doch gemacht ?!
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 11:05 Uhr)
McSpain
@McSpain
Wegen dem Cinema Score hatte ich auch einen Artikel gelesen, in dem das Institut seine Wahl verteidigt hat. Vor allem weil wohl derzeit irgendwelche Hacking oder Bots Geschichten umgehen, um die Scores von TLJ negativ zu beeinflussen. Schon der Wahnsinn was rund um diesen Film gerade passiert.
Oh die obligatorische Petition gibt es natürlich auch schon:
https://movieweb.com/star-wars-fan-petition-last-jedi-removed-from-canon/
Oh und Rian Johnson hat auch direkt auf die Kritik reagiert:
"Having been a "Star Wars" fan my whole life, and having spent most of my life on the other side of the curb and in that fandom, it softens the blow a little bit. I'm aware through my own experience that, first of all, the fans are so passionate, they care so deeply, sometimes they care very violently at me on Twitter. But it's because they care about these things, and it hurts when you're expecting something specific and you don't get it from something that you love. It always hurts, so I don't take it personally if a fan reacts negatively and lashes out on me on Twitter. That's fine. It's my job to be there for that. Like you said, every fan has a list of stuff they want a Star Wars movie to be and they don't want a "Star Wars" movie to be. You're going to find very few fans out there whose lists line up."
"And I also know the same way the original movies were personal for Lucas. Lucas never made a "Star Wars" movie by sitting down and thinking, "What do the fans want to see?" And I knew if I wrote wondering what the fans would want, as tempting as that is, it wouldn't work, because people would still be shouting at me, "F--- you, you ruined 'Star Wars,'" and I would make a bad movie. And ultimately, that's the one thing nobody wants. And let me just add that 80-90% of the reaction I've gotten from Twitter has been really lovely. There's been a lot of joy and love from fans. When I talk about the negative stuff, that's not the full picture of the fans at all."
Der Mann hat es drauf. Wenn er wirklich damit so gut umgehen kann wie er behauptet, dann ist er für die Zukunft von Star Wars der richtige Mann. Zur Leia Szene hat er sich auch geäußert:
https://movieweb.com/star-wars-last-jedi-leia-uses-force-powers-explained/
"Natürlich werden auch gleich Leute wieder erklären, dass Kritiker sich ja nur schämen ihre Fehler zu gestehen oder sie sind halt gekauft. "
Naja die leidenschaftlichen Fans sind ja genauso beeinflusst in ihrer Meinung. Deswegen gibt es ja kaum gemäßigte Reaktionen, sondern nur 1/10 oder 10/10. Jeder will sein Übergewicht gewinnen. Und das ist einfach nur traurig. Wer sich selbst seiner Meinung so unsicher ist, dass er nur in Extremen denkt...
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 11:14 Uhr)
Snakeshit
Also ich empfinde 7,8 mit Tendenz sinkend ein paar Tage nach Release für einen Star Wars Film in der heutigen Zeit als nicht gut. Evtl. unter eins der Prequels zu sinken, kann nicht schmecken. TPM ist wohl der meistgehasste SW-Film, und auch der ist im 6er Bereich.
Die 56% auf RT sind aber jetz auch nich sooo der Hit, oder?
Hier übrigens ein Video, was mich schon bissl mitgenommen hat. Mir ist klar, dass da Teile von Hamills Aussagen fehlen, die nicht unwesentlich sind. Aber besonders die Aufnahmen von Iger und George Lucas mit der Unterschrift tun im Nachhinein weh.
Mark Hamill Hurts - YouTube https://www.youtube.com/watch?v=Mdm8rpv045U
Muss man am Rechner gucken, glaub ich. Läuft irgendwie aufm Handy nicht, zumindest bei mir.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 11:26 Uhr)
gufte
@Snakeshit:
Wie ich es verstanden habe, macht Cinemascore auch ihre Befragungen in den Kinos und quasi mit verifizierten Menschen, die im Kino waren und eben auch nicht doppelt gezählt werden.
@gufte:
Ja. Genau, dass Video meinte ich mit peinlicher und manipulativer Stimmungsmache, die völlig auf jeden Anstand und Respekt gegenüber Hamill und Johnson scheißt.
Bzgl. des Scores: Also ich wüßte noch nicht, dass ein IMDB-Score in den letzten 20 Jahren maßgeblich einen Eindruck eines Films beeinflusst hätte. Ich wüßte auch kein Beispiel für einen Film in den letzten 17 Jahren, den ich schaute und dann durch den IMBD-Score meine Meinung angepasst habe oder einen Film wegen einem hohen Score allein geschaut oder wegen einem niedrigen Score nicht geschaut habe.
Das ganze taugt als ein Spiegel von 2-3% der Internetuser. Und ein Großteil der Filme auf diese relativ neuen Plattformen wurde eben auch Rückwirkend und nur wenige zu ihrer Zeit bewertet.
Der Vergleich auf Rotten z.b. mit der PT und OT hinkt, weil es auf Rotten oder IMDB halt keine Scores aus ihrer Zeit gibt.
McSpain
gufte
alles was ihr geschrieben habt ist falsch....
nein mal im Ernst, nachdem es hier scheinbar so viele unentdeckte Erzähl -Regie- Schreibtalente..etc gibt, warum bewirbt ihr euch nicht bei Disney und zeigt denen wie ein Star Wars Film sein sollte
Das soll nicht heißen, man darf keine Kritik äußern, nur bei manchen könnte man meinen sie wüssten alles besser und könnten es besser machen
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 11:43 Uhr)
Bendalor
@gufte
Es passt nicht so ganz zum OT Luke, aber wie das auch so im Leben ist, dass man neue Seiten einer Person kennenlernt. Und ganz humorfrei war Luke ja noch nie.
@Bendalor
Nur, weil jemand etwas kritisiert, muss er ja nicht gleich einen Gegenvorschlag machen oder sich bei Disney bewerben.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 11:46 Uhr)
StarWarsMan
R2PO
@StarWarsMan
"Das soll nicht heißen, man darf keine Kritik äußern, nur bei manchen könnte man meinen sie wüssten alles besser und könnten es besser machen "
man sollte Beiträge genau lesen....
Mit meiner Aussagen sollte sich auch nur Leute angesprochen fühlen, die sagen "der Film ist Müll","RJ hat gar nichts drauf" etc....
Kritik sollte immer sinnvoll untermauert sein und versuchen objektiv zu bleiben. Viele lassen sich jedoch zu sehr von ihren Gefühlen leiten
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 11:48 Uhr)
Bendalor
@Bendalor:
Ok, nächstes Mal, wenn Dir das Essen im Restaurant nicht schmeckt, darfst Du nur was dazu sagen, wenn Du es besser kannst.
R2PO:
Das war der erste Teil. Der hat Luke eingeführt. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen oder? Ob man neue Szenen passend oder nicht, hängt letztendlich vom eigenen Gefühl ab. Ich kann niemanden dafür kritisieren, dass er bestimmte Bewegungen als zu Luke passend empfindet. Aber sie als richtig akzeptieren, WEIL der Film sie so präsentiert, find ich schon seltsam.
gufte
@gufte:
Ja, das meine ich mit alles fressen, was einem vorgesetzt wird.
Das kann ja seltsame Blüten tragen, wenn man dann sogar anfängt, sich mit eigenen Interpretationen, irgendwelche schwachen Subplots schön zu reden...
"Nach dem Film sagte einer der Nicht-Star-Wars- Fans zu mir, dass das eine Geste ist, die Luke nie machen würde."
"Wieso....Luke hat es doch gemacht ?!"
Möglicherweise fehlen hier auch gewisse rhetorische Verständnis-Fähigkeiten...
Rieekan78
@gufte und riekaan 78
Das war der erste Teil. Der hat Luke eingeführt. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen oder?
Also wird nichts hinterfragt und alles ist OK nur weil es der Erste Teil ist ?
Luke hat sich damals nicht so verhalten wie man es erwarten würde und tut es nun auch nicht....
gesteht es ihm einfach zu......aber jede neue Gestik zu verteufeln und alles Alte zu verherrlichen passt nicht zusammen.
Davon abgesehen...Die Leia-Flug-Szene hätte wirklich anders gelöst werden können
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 12:02 Uhr)
R2PO
@gufte
"Das soll nicht heißen, man darf keine Kritik äußern, nur bei manchen könnte man meinen sie wüssten alles besser und könnten es besser machen " stand in meinem Beitrag
ist es eigentlich für manche so schwer einen Beitrag genau zulesen? Oder lest ihr einfach nur gerne einzelne Stellen raus...wenn ihr bei dem Film auch so vorgegangen seid....
Zum Thema Essen...naja ob man jetzt ein Essen zubereiten mit einem Film erstellen vergleichen kann, ich weiß ja nicht.
Aber ja ich, nachdem ich selbst kochen kann, könnte ich es eventuell besse machen.
Bendalor
@R2PO:
"Leia-Flugszene hätte anders gelöst werden können."
Wieso denn? Passt sie für dich nicht? Ist doch aber so im Film, also akzeptier es doch einfach als passend. Ist nun mal so gewesen.
@Bendalor:
""Das soll nicht heißen, man darf keine Kritik äußern, nur bei manchen könnte man meinen sie wüssten alles besser und könnten es besser machen " stand in meinem Beitrag"
--> "Das soll nicht heißen, man darf keine Kritik äußern" und dann Punkt.Stopp. Darf man, ohne ABER danach. Da ist mir der Rest vom Geschriebenen auch egal. Ich kann kritisieren, wie ich mag, solange ich niemanden beleidige. Tu ich eigentlich nie, zumindest nicht bewusst. Um beim Beispiel zu bleiben: Man darf auch ein Restaurant kritisieren ohne Sternekoch zu sein. Abgesehen davon glaube ich durchaus, dass es hier einige User gibt, die eine bessere Story zu erzählen wüssten.
Wieso eigentlich "ihr"? Wer ist "ihr"? So läuft das nicht.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 12:13 Uhr)
gufte
Hallo Leute, nach Jahren des passiven Mitlesens will auch ich gerne meine Gedanken zu TLJ teilen. Aber Achtung: meine Review enthält massive Spoiler!!!!!
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Teil 1
Es war einmal vor einigen Jahren ein kleiner Junge Jahrgang 76, der in einer gar nicht so weit entfernten Galaxis aufwuchs und sich leidenschaftlich gerne Filme, vorzugsweise mit fantasievollen Inhalten, reinzog und sich bis heute nur allzu gerne davon begeistern lässt. Fast schon logisch, dass auch Krieg der Sterne zum inneren Kreis meiner Lieblingsfilme gehört. Ich bin kein Fanatic aber auch kein überkritischer Traditionalist, keiner, der Neuerungen im Star Wars-Universum strikt ablehnt. Ich bin in erster Linie ein Kinofreund, der Veränderungen innerhalb einer verdienten Filmserie durchaus akzeptiert, wenn sie die Geschichte sinnvoll ergänzen und stimmungsvoll erzählt werden. Erst kürzlich hat Denis Villeneuve bewiesen, dass man zu einem Kultfilm wie Blade Runner immer noch etwas Wertvolles beitragen kann, wenn man respektvoll an den Vorgänger heran geht. Umso erschütterter bin ich, was Rian Johnson aus „Die letzten Jedi“ gemacht hat!
Ich möchte niemandem, der den Film mag auf die Füße treten oder gar seinen Geschmack kritisieren! Aber für mich persönlich ist die achte Star Wars- Episode eine der größten Film-Enttäuschung aller Zeiten geworden. Dabei hatte ich nach der abgeschriebenen Doktorarbeit von J. J. Abrams (TFA) keine besonders hohen Erwartungen an den Film.
Für den ersten Kopfschüttler sorgte, kaum da der Streifen angefangen hatte, General Hux – eine eindimensionale, verkrampft böse sein wollende Witzfigur, der es an allem fehlt, was einen interessanten Schurken ausmacht: Charme, Ausstrahlung, Tiefe. Man denke da nur an einen Großmoff Tarkin mit seiner distanzierten, unterschwellig bedrohlichen Art. Vielleicht lag es an der Zeit früher, dass die Bösen nicht permanent brüllen und rote Ohren kriegen mussten, um als böse wahrgenommen zu werden. Sicher, man könnte anführen, dass ein weiterer Tarkin-Verschnitt auch schlecht gewesen wäre. Stimmt – aber ich denke, da muss es auch noch irgendwas Subtiles dazwischen geben, irgendwas Besseres als einen schlecht geschriebenen Antagonisten wie Hux. Doch er ist ja nicht der einzige Fiesling, der mich nicht überzeugen konnte.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 12:25 Uhr)
Sarador
@Riekan78:
""Nach dem Film sagte einer der Nicht-Star-Wars- Fans zu mir, dass das eine Geste ist, die Luke nie machen würde."
"Wieso....Luke hat es doch gemacht ?!"
"Möglicherweise fehlen hier auch gewisse rhetorische Verständnis-Fähigkeiten..."
Das tuen sie in der Tat.
@gufte:
Magst du irgendwann mal von der Einstellung "Alle die etwas mögen sind Kritiklose Alleskonsumenten" und "Alle die kritisch sind, sind an der Wahrheit dran" runterkommen? Mir dann gerne mal bescheid sagen, wenn es so weit ist. Würde mich freuen.
McSpain
Hallo Leute, nach Jahren des passiven Mitlesens will auch ich gerne meine Gedanken zu TLJ teilen. Aber Achtung: meine Review enthält massive Spoiler!!!!!
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Teil 2
Snoke ist, aufgrund seiner scheinbaren Wichtigkeit, eine noch viel größere Enttäuschung: In TFA wird er als der große Initiator allen Übels aufgebaut, so ähnlich eben wie Palpatine – und dann, einfach so: ist er weg! Kein interessanter Background, keine eindrucksvolle Szene. Man kann ihn nicht mal richtig hassen, weil einfach keine richtige Bindung zwischen dem Zuschauer und Snoke aufgebaut wird. Bei Palpatine hatte man das Gefühl, dass dieser Charakter greifbare, fiese Pläne verfolgt und nicht nur die Funktion erfüllen soll, Vaders Sinneswandel zu begründen. Als der Imperator in ROTJ den Befehl gibt, die Rebellenflotte zu vernichten, bin ich als Kind genauso wütend geworden wie Luke. Selbst einen Orson Krennic nehme ich heute als Schurken mit einer nachvollziehbaren Motivation wahr. Bei Snoke fehlt mir dagegen jeglicher Bezug zu seiner Motivation, außer der, dass er offensichtlich böse sein soll – wow!
Stichwort belanglos: Captain Phasma! Sieht cool aus, ist für die Story aber völlig unwichtig. Gestört hat sie mich nicht wirklich, aber irgendwie hatte ich gehofft, dass aus dem Charakter noch ein bisschen mehr rausgeholt wird. Aber nein – so dient sie lediglich dazu, um Finn in einem völlig überflüssigen Handlungsstrang zu einem überflüssigen Zweikampf zu verhelfen.
Um das Schurkenquartett abzuschließen noch ein paar Worte zu Kylo Ren. Nein, er ist kein neuer Vader, und das ist auch okay. Darth Vader ist für mich der beste Filmschurke aller Zeiten und von daher nur schwer zu toppen. Wenn man die Figur aber so anlegt wie Vader, und damit auch hier ein gutes altes Drehbuch noch einmal neu aufwärmt, dann sollte man der Figur auf andere Weise ein paar eindrucksvolle Facetten verleihen. Mit der ewig weinerlichen, leicht hysterischen Haltung Kylo Rens werde ich aber leider nicht warm.
Weg von den Schurken - rüber zu den Helden und zur eigentlichen Story: Poe Dameron hat ein paar nette Szenen. Ich mochte den Charakter schon in TFA. Vielleicht der beste Neuzugang der bisherigen Trilogie.
Den Handlungsstrang mit Finn hätte man dagegen komplett weglassen können. Die Idee mit dem Codeknacker ist banal und wirkt komplett zusammengeschustert – Hauptsache man gibt der Figur Finn eine Aufgabe, damit sie in dem Streifen irgendwas zu tun hat. Canto Bight bleibt ein Platzhalter ohne Mehrwert. Und die kurze Sequenz mit Maz Kanata schreit förmlich nach einer Zweitverwertung in einem Spin-Off.
Über das Wiedersehen mit Chewie, C-3PO und R2-D2 habe ich mich natürlich gefreut. Leider sind ihre Szenen alle recht kurz gehalten. Immerhin sorgt Chewbacca für einen guten Lacher, als er sich auf Ahch-To ein leckeres Abendessen zubereiten will.
Sarador
@R2PO:
"Schrei doch bitte nicht so.....etwas leiser bitte...."
Ich lerne gerne dazu. Magst Du mir erklären, auf welche Stelle Du dich beziehst?
@McSpain:
@gufte:
"Magst du irgendwann mal von der Einstellung "Alle die etwas mögen sind Kritiklose Alleskonsumenten" und "Alle die kritisch sind, sind an der Wahrheit dran" runterkommen? Mir dann gerne mal bescheid sagen, wenn es so weit ist. Würde mich freuen."
Wo genau sage ich sowas?
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 12:17 Uhr)
gufte
Hallo Leute, nach Jahren des passiven Mitlesens will auch ich gerne meine Gedanken zu TLJ teilen. Aber Achtung: meine Review enthält massive Spoiler!!!!!
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Teil 3
Die Porgs fand ich übrigens gar nicht mal so schlecht. Hier hatte ich im Vorfeld Jar Jar Binks-Humor erwartet – ein Irrtum. Die kleinen Wesen tragen zwar nichts zur Handlung bei. Als niedliche neue Spezies haben sie mir jedoch ganz gut gefallen.
Reys Besuch auf Ahch-To ist, abgesehen von den schönen Realkulissen, ein ebenso mäßig interessantes Intermezzo. Sie taucht auf, versucht Luke zu überzeugen, übt ein wenig mit dem Lichtschwert, lässt kurz mal ihre Kraft aufblitzen und ist kurz darauf wieder verschwunden. Da hatte Lukes Besuch auf Dagobah weitaus mehr Atmosphäre und vermittelte tatsächlich den Eindruck, dass sich der junge Skywalker ein paar harten Prüfungen unterziehen und folgenschwere Entscheidungen treffen musste. Rey fällt dagegen alles irgendwie in den Schoß, und ihr Schicksal und Werdegang berühren mich in TLJ überhaupt nicht.
Schockierend im negativsten Sinn fand ich Lukes Entwicklung. Moment mal: Luke? Der optimistische Luke, der bis zum Schluss daran geglaubt hat, dass selbst in Darth Vader noch etwas Gutes übrig war, wollte seinen schlafenden Schüler und Neffen erschlagen, da er in ihm eine dunkle Macht gespürt hat? Was für eine beknackte Idee! Charaktere dürfen sich gerne entwickeln und verändern und auch neue Ideologien entwickeln. Aber diese Entwicklung passt einfach null zu Luke. Zumal er danach nicht einmal konsequent auf die dunkle Seite wechselt, sondern fortan das Leben eines gebrochenen Eremiten führt - so ähnlich wie Obi-Wan ... aber das hatten wir ja auch schon mal.
Leias Rolle konnte mich ähnlich wenig begeistern wie Lukes. Ihre Machtszene im Weltall ist, pardon, ein absoluter Witz. Star Wars ist als großes Märchen angelegt – in Ordnung. Aber eine durchs All schwebende Leia wirkt so unfreiwillig komisch, dass ich mir wünsche, man hätte die großen Drei doch einfach ruhen und ihren Verbleib der Fantasie der Fans überlassen sollen. Han Solos Tod = ein völlig unwürdiger Abgang! Lukes Fall = eine kaum nachvollziehbare Entwicklung. Leias Führungsrolle = halbwegs sinnvoll, aber irgendwie nicht spannend.
Ich bin kein großer Fan vom Expanded Universe. Aber ich denke, dass Timothy Zahn seinerzeit mit „Das letzte Kommando“ eine weitaus stimmigere Fortführung der beliebten Charaktere einschlug, als es Abrams und Johnson getan haben.
Der gesamte Rey & Kylo Ren-Plot lässt mich ebenso kalt, was irgendwie daran liegt, dass ich keinen richtigen Bezug zu den Figuren aufbauen kann. Wenn Darth Vader in ROTJ mit sich ringt, während der Imperator vor seinen Augen seinen Sohn quält, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut. Das ist bewegend und ergreifend dargestellt. Kylos Sinneswandel, Snoke in den Rücken zu fallen, war mir dagegen eher gleichgültig. In dieser Szene gab es für mich keinen spürbaren Bezug zu Kylos Gefühlsebene.
Sarador
Hallo Leute, nach Jahren des passiven Mitlesens will auch ich gerne meine Gedanken zu TLJ teilen. Aber Achtung: meine Review enthält massive Spoiler!!!!!
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Teil 4
Der anschließende Kampf auf der blutroten Theaterbühne ist optisch zwar ganz nett inszeniert, packt mich aber nicht, da Kylo und Rey irgendwie alles ganz gut im Griff hatten. Auch hier fehlt es mir deutlich an Spannung, und das überraschende Ableben Snokes macht deutlich, wie unwichtig diese Figur für die Rahmenhandlung ist.
Die Belagerung des Rebellenstützpunktes gestaltet sich ähnlich zäh wie der gesamte Rest des Films. Optisch ist das zwar okay, aber auch hier fehlt es mir an Dramaturgie. Nimmt man als naheliegenden Vergleich die Schlacht um Hoth, so liegen gefühlte Unterhaltungswelten dazwischen. Auf Hoth fliegt man auch heute noch regelrecht mit, staunt beim Anblick der AT-ATs, zieht den Kopf ein, wenn man zwischen ihren Beinen durchjagt, während die Musik einen förmlich mitreißt. Bei TLJ wirkt die Schlacht dagegen sehr statisch und wird nach wenigen Minuten vom "Duell" zwischen Luke und Kylo spürbar ausgebremst.
Krieg der Sterne war nie bekannt für besonders tiefgreifende Geschichten. Dennoch ist es Lucas & Co. insbesondere von 77-83 nahezu perfekt gelungen, mit relativ wenig Stoff ein äußerst kurzweiliges Ergebnis zu erzielen. Die Dramaturgie wie auch die flotten, teils sehr wortwitzigen Dialoge stimmten auf den Punkt. Hinzu kamen hohe Schauwerte, geniale Charaktere und nicht zuletzt ein magischer Soundtrack mit einer Vielzahl brillanter Themen. Das alles vermisse ich komplett bei TLJ!
Zum Soundtrack noch ein Wort: Dieser ist, wie auch die Musik von TFA und Rogue One, ziemlich schwach geraten und bietet keinerlei Themen, die dauerhaft im Ohr bleiben. Krieg der Sterne war voll von genialen Themen, und es kamen mit TESB und ROTJ noch viele weitere dazu. Da wurde nicht einfach der alte Brei in der Mikrowelle warm gemacht – John Williams war auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Nach dem Episode 1 Soundtrack, den ich ebenfalls für genial halte, ließ Williams ein wenig nach, aber selbst AOTC und ROTS hatte noch ein paar schöne Themen auf Lager. Und heute? Nichts – das sind einfach belanglose Soundtracks. Und Star Wars-Musik darf nicht belanglos sein. Genau wie die Geschichte, die von der Musik untermalt wird.
Sarador
@R2PO:
Luke ist in ANH schon der "beste Buschpilot im Outer Rim".
Er fliegt waghalsige Rennen mit Biggs, etc..
Er hat einen Skyhopper und ein Landspeeder, den er schon als zu alt erachtet, er hätte lieber auch das neuste Modell, also ist er an Raumschiffen interessiert und kennt sich da aus. Er stellt sich selbst als guten Piloten vor und auch Obi-Wan spricht das an. Das sollte jawohl reichen, den Falken als Schrottmühle einzuschätzen (äußerlich).
Außerdem, natürlich sind Charaktereigenschaften einer Figur im allerersten Film noch total formbar, wenn die Figur dann aber im fünften Film auftaucht, muss man die Historie schon berücksichtigen.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 12:20 Uhr)
Rieekan78
Hallo Leute, nach Jahren des passiven Mitlesens will auch ich gerne meine Gedanken zu TLJ teilen. Aber Achtung: meine Review enthält massive Spoiler!!!!!
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Teil 5
Wenn sich ein Star Wars-Film bereits beim ersten Sehen viel zu lang anfühlt, dann läuft etwas falsch
Die Verfolgung der Rebellen ist nicht fesselnd. Praktisch den gesamten Film über klebt die erste Ordnung Leia und ihren Verbündeten am Hintern. So ähnlich hatten wir das schon mal in TESB, nur dass sich die Ereignisse dort fast überschlugen. Hier wird der unterbeschäftigte Finn auf einen Glücksspiel-Planeten geschickt, um einen Codeknacker anzuwerben. Das Ganze findet nebenbei statt, während die Erste Ordnung dem Widerstand im Nacken sitzt, was nur leidlich zur Spannung beiträgt und arg konstruiert wirkt. Auch der gesamte Rest der Geschichte will nicht zünden. Ich kann jeden Fan verstehen, der total neugierig auf irgendwas Neues ist, das in seinem Lieblingsuniversum mit seinen Lieblingshelden spielt. Nur sollte das Ganze auch fesselnd erzählt werden. Ich habe es so leider nicht empfunden.
Bei der Entwicklung eines guten Filmes sollte zu Beginn immer ein gutes Drehbuch stehen. Seit die SW-Rechte jedoch bei Disney liegen, habe ich das Gefühl, da stehen am Anfang des Filmprojektes immer ganz viele Marketingideen, die später noch irgendwie zu einem Film verschmolzen werden müssen.
"Was fanden die Fans früher toll?" Könnte auch die Frage im Disney Meeting lauten. "Was muss unbedingt noch mal rein? Und was davon verkauft sich gut?“
Immerhin hat man sich bei TLJ getraut, auch ein paar neue Ansätze ins Spiel zu bringen – Lukes Entwicklung zum Beispiel, oder Leias Jedi-Fähigkeiten. Diese Neuerungen sind jedoch derart krude geraten, dass ich mir plötzlich den Reboot-Charakter von TFA zurück wünsche. „Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht“, heißt es. Dem stimme ich, nachdem ich TLJ gesehen habe, leider zu.
Der beste der drei Disney Star Wars-Filme ist für mich Rogue One, da ich hier, abgesehen von ein paar Schwächen beim Showdown und einem grottigen Saw Gerrera, insgesamt einen durchaus unterhaltsamen Science Fiction-Film erlebt habe. TFA leidet darunter, dass er eine freche Kopie von ANH geworden ist, hatte aber immerhin noch ein paar nette Han Solo & Chewie-Momente auf Lager. Zu Die letzten Jedi fällt mir im Grunde nichts Positives ein. Es fehlt an Tempo, Dramaturgie, innovativen Action-Szenen, mitreißender Musik und insgesamt an einer guten Geschichte. Zudem bin ich nicht nur enttäuscht, sondern auch frustriert, was aus den tollen Charakteren von damals geworden ist.
Sarador
Hallo Leute, nach Jahren des passiven Mitlesens will auch ich gerne meine Gedanken zu TLJ teilen. Aber Achtung: meine Review enthält massive Spoiler!!!!!
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Teil 6 - Fazit
Bislang war Angriff der Klonkrieger mit seinen unglaublich schlecht geschriebenen Dialogen und einer Reihe von dämlichen Szenen mein persönlicher Star Wars-Tiefpunkt. Doch selbst AOTC hatte ein paar gute Momente, wenn ich zum Beispiel an den Obi-Wan-Strang und die Verfolgung von Jango Fett denke. Lucas hat mit den Prequels viel verbockt. Immerhin aber hat er versucht, wenn auch mit durchwachsenem Erfolg und vielen Logiklöchern, eine Vorgeschichte zu erzählen, die die Geschichte der Skywalker, aus seiner Sicht, sinnvoll ergänzt. Die Geschichte der bisherigen Sequelreihe wirkt dagegen verkrampft konstruiert, aufgewärmt und trägt eigentlich nichts Wertvolles zur Skywalker-Story bei – im Gegenteil. Ich freue mich für jeden Zuschauer, der Spaß an dem Film hatte. Ich selbst habe keine neue Hoffnung, dass Episode 9 das Ruder noch einmal herum reißen kann und mir den Spaß an der weit, weit entfernten Galaxis zurückbringen wird.
Sarador
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