Blue Milk Blues widmet sich in der 18. Ausgabe des Podcasts einem Thema, das uns besonders nahe geht: Uns selbst.
Star Wars Union
Seit Mai 2000 gibt es die Website, die wohl den meisten Star Wars Fans in Deutschland ein Begriff ist: Star Wars Union. Als Zusammenschluss mehrerer Star Wars Fanwebsites gegründet, kann SWU heute auf eine bewegte, aber erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Darüber unterhalte ich mich mit Christoph, der seit 2001 dabei ist. Was waren die goldenen Jahre? Wie steht man zu Disney? Ist Darth Duster noch dabei? Wie steht es um das Fandom in Deutschland? Was sagen wir zu den aktuellen Neuigkeiten zum Han Solo Film? Das alles und mehr in Folge 18 von Blue Milk Blues.
Auf Feedback zur Folge freut sich Tobi auf BlueMilkBlues.de und ganz besonders bei iTunes. Alternativ seid ihr damit - in diesem Fall natürlich mehr denn je - auch hier gut aufgehoben. Wir wünschen ungewöhnlich meta-mäßige Unterhaltung.
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George Lucas
"Wir haben auch Leute im Team, die teilweise nicht mal die Prequels im Kino gesehen habe [...] für die waren das dann teilweise die CloneWars-Jahre, die die goldene Zeit waren."
Da wird mir wieder glasklar bewusst, dass ich mich streng genommen keiner dieser Kategorien zuordnen kann. Die PT habe ich nur zum letzten Drittel wirklich im Kino erleben dürfen, TCW habe ich dann natürlich von Anfang bis zum Ende mitverfolgt und das war sicher mitprägend, ebenso wie erste Comic-Erfahrungen. Allerdings kann man auch nicht sagen, dass dies meine persönliche SW-HighTime war, denn der Krieg der Sterne hatte mich ja schon früher mit den TV-Ausstrahlungen bzw. den Videokassetten-Aufnahmen der OT infiziert.
Man könnte theoretisch meinen, dass ich einen tollen, allumfassenden Start hatte, mit nahezu allen diesen Kategorien zur mehr oder weniger selben Zeit. Und dass ich daher in Sachen Vorlieben/"mein Star Wars" nicht irgendwo "feststecke"; ein Eindruck, der sich nicht selten schonmal bei den Diskussionen hier aufdrängen kann. Dennoch, so gesehen fehlt ein wenig das Zugehörogkeits.Gefühl ... ich kann schlecht sagen, ich sei ein Prequel-/TCW-/Wasweißich-Kind. Müsste mich eher als Mischling bezeichnen. Nicht dass das was Schlechtes wäre!
(P.S.: "Endteenager" ... Aua! Das klingt irgendwie unangenehm unseriös. )
STARKILLER 1138
Redakteur
Rieekan78
... joah, danke für dieses Paradebeispiel an der von mir eben angedeuteten generations-übergreifenden Toleranz gegenüber den prägenden SW-Erfahrungen anderer.
(Falls das nicht scherzhaft gemeint war. Falls doch, war es nicht zu erkennen)
Ich würde damit übrigens ungern einen Streit/eine Diskussion vom Zaun brechen für die ich grad eh keine Zeit hätte, aber angesichts der Zeilen, die ich Minuten vorher geschrieben habe, fühlte ich mich einfach dazu verpflichtet.
STARKILLER 1138
Redakteur
George Lucas
Rieekan78
Auch wenn ich sicher gleich wieder schelte bekomme: Toleranz und Akzeptanz sind im Kern gleich. Akzeptanz ist aktiv und Toleranz ist passiv.
Generell von der Wertigkeits-Hierachie:
Ich finde Meinung X Scheiße, aber...
Toleranz = Ich kann mich damit abfinden, dass sie existiert.
Akzeptanz = Ich kann der Sache im Prinzip zustimmen, nachvollziehen warum es existiert.
Respekt = Ich finde es gut, dass es Leute mit dieser Meinung gibt.
Toleranz ist eigentlich schon eine trauriges Mindestmaß um sich darauf einigen zu müssen. Akzeptanz kann aber gerade bei den Vorlieben von Leuten die sich (zu recht) selbst als Fans sehen das einzig sinnvolle Ziel sein. Alles andere würde ich nicht tolerieren.
@Topic:
Danke schon mal für die Folge. Ich werde sie mir die nächsten Tage mal gespannt anhören.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 15:40 Uhr)
McSpain
Zum Thema "Kreative Erweiterung von Star Wars", das im Podcast eine Rolle spielt:
Wenn ich die PT nur unter dem Blickwinkel Konzept- und Produktionsdesign, und damit verbunden world building, betrachte, dann kommt sie gut weg. Vergleiche ich TFA unter dem selben Gesichtspunkt mit der PT, dann schneidet Abrams Film deutlich schlechter ab. Meine Gesamtbetrachtung der PT beinhaltet aber auch andere, filmische und erzählerische, Aspekte. Und die kommen mir bei Diskussionen um sie zu kurz. Die Rezeption der PT bewegt sich ja in Wellen; zunächst wurde sie positiver aufgenommen als man heute vielleicht meint, ab 2005 wurde die Kritik lauter, und nun erlebt sie so etwas wie eine sich langsam entwickelnde Renaissance. Jede Welle, jede Lesart, ist dabei besonders von einem Aspekt geprägt, der die Filme entweder gut oder schlecht dastehen lässt. Spricht man überwiegend über Designs - und das passiert gerade jedes Mal, wenn sie zum Thema werden - findet man kaum etwas Negatives. Geht man auf filmische Aspekte ein, kommt es schnell zu Relativierungen, oder zu dem Argument, dass Lucas Schwächen in diesem Bereich anderswo kompensiere. Wenn man sich mal löst von eine Fokussierung auf Einzelbereiche der Filme und so viel wie möglich in die Betrachtung mit einbezieht, käme man sicher zu einer umfassenderen und fairen Bewertung. Und das gilt auch für die neuen Filme. Dass sie in Designfragen zu wenig bieten, bedeutet nicht, dass sie als Filme gescheitert sind. Genau wie bei Lucas und seiner PT können vielleicht auch die neuen Filme an einer Stelle kompensieren, was ihnen an anderer fehlt.
Wenn man nun einen eher pessimistischen Blick auf TLJ hat, weil Johnson mit seinem Konzeptdesign das Rad wahrscheinlich nicht ähnlich neu erfinden wird wie Lucas es in TPM getan hat, sollte man sich vielleicht fragen, was eigentlich so alles zum world buidling dazugehört. In meinen Augen besteht dieses nicht nur aus der Kreation von Welten, sondern auch in der Etablierung und Ausarbeitung von Themen und Geschichten. Durch die Vorgaben von TFA wird Johnson die ST nicht noch einmal neu aufrollen können. Die FO wird weiterhin wie das Imperium aussehen und die Resistance wie die Rebellenallinaz. Ich denke, dass er sein Bestes getan hat, um die ST durch neue Designs reizvoller zu machen, aber völlige Freiheit wird er dabei nicht gehabt haben. Geht es allerdings um den Inhalt, um neue thematische Ideen (z.B. in bezug auf Luke, die Macht, Jedi etc) ist sein Film wie auch der Rest der ST - vorausgesetzt, es findet keine Selbstzensur statt - relativ offen. Es ist zumindest etwas möglich. Jeder faire Cineast und Star Wars-Fan wartet einen Film ab, um sich ein Urteil zu bilden. Wenn Johnson, z.B. mit Luke, etwas Ungeahntes, Neues gelingt, hat das ebenso Respekt verdient, wie Lucas Neuansatz beim Design seines Universums. Ganz egal, ob dann die Raumschiffe und Welten immer noch so aussehen wie in der OT oder nicht.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 16:13 Uhr)
George Lucas
ich persönlich dachte ja immer, dass Aaron sich nach seiner Enttäuschung von TFA völlig zurückgezogen hätte.. Finde mich in Christophs Beziehung zu Star Wars wirklich an sehr vielen Stellen wieder. Dieses heimatlich vertraute Gefühl, welches Star Wars mir persönlich in meiner Kindheit und Jugend immer irgendwie eine Gäsehaut und einen Hunger nach mehr aus diesem fiktiven Universum verlieh, vermisse ich in der Gegenwart sehr. Habe auch so das Gefühl, man hängt sich zu sehr an inhaltlichen und visuellen Richtigkeiten auf, anstatt einfach nochmal diesen besonderen und ergreifenden Zauber zu spenden.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 16:18 Uhr)
@ MeisterTescondu:
- "ich persönlich dachte ja immer, dass Aaron sich nach seiner Enttäuschung von TFA völlig zurückgezogen hätte.. "
Dann wäre er ja nicht besser als Luke im so gescholtenen TFA. "It´s time for Star Wars... to end".
Ansonsten zeigt sich im neuen SW - und das wird im Podcast ja auch angesprochen - erneut die Generationenfrage. Dass man einen gewissen Zauber nicht mehr verspürt, der sich in der eigenen Kindheit und Jugend entfaltet hat, liegt nicht nur an einem Mangel in den Filmen, sondern auch daran, dass man selbst nicht mehr Kind und Jugendlicher ist. Das galt für die PT genau so wie es jetzt für die ST gilt. Es gibt sicher nicht wenige, die Star Wars heute über die neuen Filme kennen lernen, sich davon begeistern lassen, mehr davon möchten, und sich, kurzum, so verzaubern lassen wie wir früher.
@ Podcast:
TPM den selben kindlich-unschuldigen Charme zu attestieren wie ANH ist ein interessanter Ansatz. Leider weiß ich, dass er mir persönlich nicht helfen wird, dem Film mehr abzugewinnen, da sich ANH, im Gegensatz zu TPM, durch eine Kombination aus kindlichem Esprit und filmischer Reife auszeichnet. Deshalb konnte ich den Film als Kind ebenso wertschätzen, wie ich es heute als Erwachsener tue. In verschiedenen Lebensphasen eröffnen sich in ein- und demselben Film neue Aspekte und Gewichtungen. Das ist mir bei TPM leider nicht möglich.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 17:00 Uhr)
George Lucas
Anakin 68
@Lucas:
"Dass man einen gewissen Zauber nicht mehr verspürt, der sich in der eigenen Kindheit und Jugend entfaltet hat, liegt nicht nur an einem Mangel in den Filmen, sondern auch daran, dass man selbst nicht mehr Kind und Jugendlicher ist."
Und es liegt auch an der hohen und schnellen Verfügbarkeit von fantastischen, außergewöhnlichen Stoffen heutzutage.
Wenn ich beobachte, was sich heutzutage zehnjährige Kinder alles für Filme an einem Wochenende reinziehen...da nutzt sich der Zauber des Außergewöhnlichen schnell ab.
Rieekan78
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