Knapp eine Woche nach Bekanntgabe der Entlassung von Phil Lord und Chris Miller hat THR einige weitere Details zu den Ursachen und Auswirkungen der Veränderungen an der Spitze des Han-Solo-Films:
Bereits Mitte Juni drohte die Situation bei den Dreharbeiten überzukochen, als Phil Lord und Chris Miller, die beiden Koregisseure des noch namenlosen Films über den jungen Han Solo, im Cockpit des Rasenden Falken waren, aber erst um 13 Uhr mit den eigentlichen Dreharbeiten begannen. An jenem Tag nutzten sie nur drei verschiedene Kamerapositionen anstelle der 12 bis 15, die Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy unseren Quellen zufolge erwartet hatte. Die Dreharbeiten verliefen also nicht nur langwierig, sondern die wenigen gedrehten Einstellungen boten nur wenige Auswahlmöglichkeiten für den Schnitt des Films.
Dies war keineswegs das erste Mal, dass Kennedy mit den Fortschritten des Films unzufrieden war, und auch Lawrence Kasdan soll beim Sichten des Materials alles andere als glücklich gewesen sein.
Lord und Miller, das äußerst erfolgreiche Duo hinter dem Lego-Film und 21 Jump Street, litten zur gleichen Zeit allerdings auch unter der Situation, wie eine ihnen nahestehende Quelle berichtet. Es gab "tiefgreifende philosophische Differenzen" hinsichtlich der Herangehensweise an das Filmemachen, so diese Quelle. Die Regisseure sollen es so empfunden haben, dass ihnen "null kreative Freiheiten" eingeräumt wurden. Außerdem waren sie der Ansicht, der Zeitplan für die Dreharbeiten sei "extrem straff". Sie hätten "von Anfang an nie genug Drehtage für jede Szene" zur Verfügung gehabt.
Am 20. Juni, kurz nach den Aufnahmen im Falken, erfuhr die Öffentlichkeit, dass Kennedy - mit Unterstützung von Disney-Studio-Chef Alan Horn - die außergewöhnliche Entscheidung getroffen hatte, Lord und Miller zu feuern. Kennedy war sich bewusst, dass dies einen Shitstorm besonderer Art auslösen wurde, gerade weil es sich um einen Star-Wars-Film handelt, dessen Publikum sich als Miteigentümer dieses Universum versteht und alle Schritte mit Argusaugen beobachtet. Darüber hinaus ist es ungewöhnlich und unerfreulich genug, einen Regisseur zu feuern, doch etablierte Regisseure wie Lord und Miller zu feuern, die ihre eigenen Fans hinter sich haben, hat in Hollywood selbst erfahrene Beobachter geschockt.
Auch Kennedy wollte diesen direkten Bruch vermeiden und versuchte, Lord und Miller auf ähnliche Weise zu unterstützen und abzulösen, wie das mit Gareth Edwards bei Rogue One gelungen war. Damals übernahm Drehbuchautor Tony Gilroy in Zusammenarbeit mit Edwards wichtige Aufgaben, diesmal wollte Kennedy Kasdan auf ähnliche Weise einsetzen. Lord und Miller waren allerdings wenig überraschend deutlich unwilliger als der Nachwuchsregisseur Edwards, sich darauf einzulassen. Kommentieren wollten die Entwicklung weder die Regisseure, noch Kennedy.
Bereits mit dem Start der Dreharbeiten war klargeworden, dass Kennedys offen angekündigte Intention, Regisseure zu finden, die Star-Wars-Filme in ihrem eigenen Stil drehen sollten, zu einer Fehlentscheidung geführt hatte. Einige Quellen berichten, dass das Talent des Duos unbestritten sei. Die Beiden seien allerdings angesichts ihrer bisherigen Projekte nie darauf vorbereitet gewesen, einen Film diesen Umfangs zu drehen. Diese Quellen erklären, sie hätten sich zu sehr auf ihr Gespür für Improvisation verlassen, mit dem sie bei ihren Komödien und Animationsprojekten immer hervorragend gefahren waren. Auf ein mehrere hundert Köpfe starkes Filmteam, das auf Anweisungen gewartet habe, sei diese Herangehensweise aber nie ausgelegt gewesen.
"Bei einem Film dieser Größenordnung muss man Entscheidungen deutlich früher fällen, als bei ihren früheren Projekten", so eine Quelle. "Ich weiß nicht, ob die Tatsache, dass es zwei Regisseure waren, dazu beigetragen hat, aber sie agierten höchst unentschlossen." Die Leiter mehrerer Produktionsabteilungen begannen, sich zu beschweren. Das Duo habe diese Kritik zwar scheinbar zur Kenntnis genommen, aber seine Arbeitsweise nicht geändert.
Die Quelle aus dem Umfeld der Regisseure erklärt, die Beiden hätten immer auf improvisierende Weise gearbeitet und das nicht nur mit Blick auf lustige Filmmomente. "Sie arbeiten sehr eng mit ihren Schauspielern zusammen, um ihnen die kreativen Freiheiten zu geben, die aus ihrer Sicht zu den bestmöglichen schauspielerischen Leistungen führen. Lawrence Kasdan hat das nicht zugelassen, sondern verlangt, dass jede Zeile Wort für Wort wiedergegeben wird. Um ihn und das Studio zu beruhigen, haben Lord und Miller deshalb mehrere Takes genau so gedreht, wie es im Drehbuch stand, und erst danach improvisiert."
Kritisch wurde die Lage im Mai, als das Team von London auf die Kanaren umzog. Lucasfilm ersetzte den Cutter Chris Dickens (Macbeth) durch Oscarpreisträger Pietro Scalia, der mit Ridley Scott an Filmen wie Alien: Covenant und Der Marsianer zusammengearbeitet hat. Außerdem entschied Lucasfilm, für Alden Ehrenreich, mit dessen Darstellung man nicht zufrieden war, einen Schauspielcoach einzustellen. Generell ist das nicht ungewöhnlich, doch normalerweise geschieht es vor Beginn der Dreharbeiten, nicht mittendrin. Lord und Miller schlugen für diese Rolle Maggie Kiley vor, mit der sie bereits bei 21 Jump Street gearbeitet hatten.
Als Kennedy zum Schluss kam, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen würden, um die Produktion wieder auf Linie zu bringen, bat sie Kasdan, nach London zu fliegen. Der hatte - in Absprache mit Lord und Miller - das Drehbuch mit seinem Sohn zusammen geschrieben und soll ebenso mit den wenigen gedrehten Kameraperspektiven, wie mit Lord und Millers Angewohnheit, den Schauspielern spontan Dialogzeilen zuzurufen, unzufrieden gewesen sein. "Als Autor, Produzent und Handelnder innerhalb der Star-Wars-Welt setzt man sich dann halt ins Flugzeug, wenn das passiert", meint eine Quelle.
Doch Lord und Miller waren nicht darauf vorbereitet, dass Kasdan zu einer Art Graue Eminenz werden würde. Da sie keine anderen Möglichkeiten mehr sah, entschloss sich Kennedy in dieser Lage, auf die Notbremse zu treten.
Nicht viele Filmemacher wären bereit, zwei Regisseure zu ersetzen, die gefeuert worden sind. Ron Howard ist einer der wenigen, der in der aktuellen Situation dafür zur Verfügung stand. Eingeweihte Quellen berichten, er habe sich Sorgen gemacht, wie Lord und Miller reagieren würden und hat E-Mails mit ihnen ausgetauscht. Eine zweite Quelle erklärt, die zwei hätten sich sehr "hilfreich und elegant" verhalten. Howard ist seit dem 26. Juni in London. Die Dreharbeiten, die eigentlich Ende Juli enden sollten, werden nun bis in die erste Septemberwoche dauern. Einer Quelle zufolge sei ein Großteil von Lord und Millers Material "sehr verwendbar".
Wer am Ende im Abspann auftauchen wird, muss die US-amerikanische Regisseursvereinigung entscheiden. Was aus Lord und Miller wird, ist unklar, wobei Warner Bros' The Flash auf sie warten dürfte, wenn sie Interesse daran haben.
[…]
Es gibt Personen in der Filmbranche, die glauben, dass die Entlassung von Lord und Miller, der Umgang mit Josh Trank, der bereits vor seinen Problemen mit Fantastic Four als Regisseur des zweiten Stand-Alone-Films entlassen wurde, und die letztliche Entscheidung gegen Edwards' Vision von Rogue One als dunklem Kriegsfilm dazu führen müssen, dass Kennedys dokumentierte Vorliebe für kreative Risiken und künstlerische Freiheiten gebremst wird. Zwar mögen Kennedy und Disney nach wie vor behaupten, sie wären an Filmemachern mit ihren eigenen Visionen interessiert, doch Beobachter meinen, dass man dort inzwischen dabei sein zu lernen, dass Star Wars eine andere Art von Regisseur erfordert. "All diese Filme hatten Probleme", meint jemand aus der Führungsspitze eines konkurrierenden Studios. "J. J. [Abrams] hatte genug Einfluss, um sich gegen den unrealistischen Starttermin seines Films zur Wehr zu setzen, doch das war ein ziemliches Tauziehen. Beim letzten Film hat Tony [Gilroy] monatelang Neudrehs gemacht, und nun haben wir diese Situation? Der Fehler liegt doch im System."
Ein anderer Hollywood-Insider argumentiert hingegen, dass Rian Johnsons Arbeit an Star Wars: Die letzten Jedi beweist, dass der richtige Regisseur bei einem Star-Wars-Film auch ohne größere Einflussnahme von Lucasfilm agieren kann. So wird die Suche nach neuen und interessanten Filmemachern weitergehen, und viele dürften dem Ruf von Star Wars nicht widerstehen können.
Beim Han-Solo-Film erzählt eine hochrangige Quelle, Kennedy und Disney hätten mit Blick auf Lord und Miller gehofft, dass man irgendwann auf einer Wellenlänge sein werde. Dies sei nur eben nie passiert. Hätte Kennedy früher einen Schnitt gemacht, wäre aus Sicht einer anderen Quelle die Frage laut geworden, wieso sie sich nicht stärker um eine einvernehmliche Lösung bemüht habe. "Was man auch macht, es ist falsch", meint diese Quelle.
Über ein kleines Detail hat THR unterschiedliche Aussagen am Start: Es soll Applaus von den Han-Solo-Mitarbeitern gegeben haben, als Lord und Miller entlassen wurden. THR schreibt dazu nun:
Applaus gab es den Quellen zufolge tatsächlich am Ende der Besprechung, bei der die Entlassung von Lord und Miller und die Einstellung eines neuen Regisseurs bekanntgegeben wurden. Den Quellen nach war die Stimmung eher gedrückt. Der Applaus war nicht die Reaktion auf die Entlassung der Regisseure, sondern sollte Unterstützung für den Film ausdrücken.
Inwieweit das nun Schönfärberei ist oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Einen zweiten Nachbericht zur Lord-Miller-Solo-Situation hat EW am Start. Dort heißt es, Lord und Miller hätten keineswegs versucht, den Film als Komödie auszugestalten, wie vielfach berichtet.
Wenn es ein Genre gibt, das den Regisseuren vorschwebte, dann der Western. Lord und Miller, so argumentiert eine Quelle, hätten nie und nimmer Kameramann Bradford Young angeheuert, wenn sie eine Komödie hätten drehen wollen, ist der doch in erster Linie für Dramen wie Arrival und A Most Violent Year bekannt.
Auch eine andere Quelle aus dem Filmumfeld berichtet, dass sich der Streit nicht an der Frage Komödie/Humor oder nicht entsponnen habe, sondern an der Improvisationsfrage. Lord und Millers Ansatz habe hier aus Sicht von Lucasfilm dazu geführt, dass die Geschichte nicht mehr in die gewünschte Richtung verlief.
Seite 1 2 3 4 5
« vorherige Seite nächste Seite »
Snaggletooth
Montay
Nicodemus
Wie schon gesagt wurde, der Coach hat nicht die Aufgabe, Ehrenreich was beizubringen, sondern die Kommunikation zwischen ihm und dem Regisseur zu verbessern.
Was jetzt wahrscheinlich ohnehin überflüssig sein wird, und nur als reine Vorsichtsmaßnahme von Kennedy gesehen werden sollte.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 15:54 Uhr)
Cruzador
@George Lucas
"die Stand-Alones werden von Lucasfilm mit Argusaugen verfolgt und kontrolliert, inklusive harter Eingriffe bei Nichtbefolgung, und die Saga-Filme werden in die Hände ihrer Regisseure gegeben..."
Es könnte vielleicht tatsächlich eine Lösung für die Zukunft zu sein, Regisseure zu holen die ach gleichzeitig ihre eigenen Filme zu schreiben. Vielleicht sogar zusammen mit einem Regisseur eine Standalone Idee zu erarbeiten. Ich denke bei der ST hat sich das so ergeben, ebenso bei den Standalones, wo Regisseur eher als Auftragsregisseure geholt wurden. Vielleicht ist das eine Lehre die man ziehen wird.
Aber vergessen wir auch nicht, die Stand Alones sollen die Zukunft der SW Filme darstellen. Dieses Konzept am Markt zu etablieren, macht Kennedy wahrscheinlich auch einfach mehr Sorgen, als die Saga Filme deren Mischung sich immer noch wie geschnitten Brot verkauft.
Ansonsten mag ich es bisweilen noch für ein Sympton dafür halten, dass man für die Stand-Alones auch einfach noch nicht die Formel gefunden hat. Dazu kommt, dass RO im internationalen Markt vielleicht noch ein bisschen enttäuscht hat, während grade dort andere Franchises mittlerweile vorne liegen.
Ist aber halt auch viel Spekulation dabei, genauso gut kann es Zufall sein, dass grade RO und Han Solo diese Probleme machen, während TLJ beängstigend rund läuft.
EDIT
Das die Konkurrenz übrigens gerne dort schon einen Fehler im System sieht, glaube ich übrigens gerne.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 15:55 Uhr)
OvO
"Sie arbeiten sehr eng mit ihren Schauspielern zusammen, um ihnen die kreativen Freiheiten zu geben, die aus ihrer Sicht zu den bestmöglichen schauspielerischen Leistungen führen. Lawrence Kasdan hat das nicht zugelassen, sondern verlangt, dass jede Zeile Wort für Wort wiedergegeben wird.....
So ein Bullshit....stellt euch mal vor, Harrsion Ford hätte damals in Episode V den Worlaut, wie er im Drehbuch stand, wieder gegeben "Ich liebe dich auch" anstatt das berühmte "ich weiß".....grausam
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 16:19 Uhr)
Bendalor
Schade. Man hätte mit L&M besser einen super Lego-SW-Film realisieren sollen - die rechtlichen Hürden mal außen vor. Ich würde einen Lego-SW-Film so dermaßen abfeiern.
@Schauspielcoach
Regisseure agieren oft selbst als Schauspielcoach, indem sie dem Darsteller Tipps geben, wie er es spielen könnte.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 16:23 Uhr)
MaYo
@ Montay:
Der Schauspielcoach für Ehrenreich wurde zu einem Zeitpunkt hinzugezogen, als Kennedy noch darum bemüht war, die Zusammenarbeit mit L&M zu retten. Das deutet darauf hin, dass es einen Vermittler zwischen den Regisseuren und dem Hauptdarsteller brauchte. Gemeinsam mit den Informationen, die im Laufe der letzten Woche zutage getreten sind, ergibt sich daraus schon ein Bild, demzufolge die Anweisungen von L&M für Ehrenreich und damit dessen Arbeit an der Figur nicht dem entsprachen, was Kasdan wollte. So wie es aussieht, war ja auch Ehrenreich nicht zufrieden, was eine vermittelnde Instanz zusätzlich notwendig gemacht haben könnte. Ich denke nicht, dass ein Coach engagiert wurde, um Ehrenreich das Schauspielern beizubringen. Und ebenso vermute ich, dass sich diese Geschichte mit der Bestätigung von Ron Howard erledigt haben dürfte.
@ Snakeshit:
- "Ansonsten mag ich es bisweilen noch für ein Sympton dafür halten, dass man für die Stand-Alones auch einfach noch nicht die Formel gefunden hat."
Eigentlich hatte Lucasfilm die Formel bereits: Geschichten abseits der Saga erzählen und dabei neue Stile ausprobieren. Man hat sie nur nicht angewendet und die Möglichkeiten, die es gab, durch die Wahl von Themen und Figuren selbst beschnitten.
Deshalb blicke ich auch etwas irritiert auf diejenigen, die die aktuellen Vorgänge begrüßen, weil sie L&M für die falsche Wahl hielten. Die Nachrichten, die jetzt reinkommen, sind - im Gesamtzusammenhang betrachtet - keine guten. Mal abseits der Frage, ob man L&M mag oder nicht, sollte man sich vielleicht die Frage stellen, ob Lucasfilm sinnvoll agiert. Und das fängt schon, wie gesagt, mit der Wahl der Themen für die Stand-Alones an.
Es könnte sich noch als nützlich herausstellen, dass L&M sich quergestellt und Lucasfilm zu diesem Schritt gezwungen haben. Wenn jeder Regisseur so kooperationswillig wäre wie Gareth Edwards, käme Kennedy vielleicht noch auf den Gedanken, dass sie bei jedem Film so verfahren könnte. Wenn Lucasfilm eine Lehre aus den aktuellen Ereignissen ziehen kann, dann sicher die, dass man von Anfang an klar vermittelt, was man will, und davor schon intern regelt, welche Ziele man verfolgt.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 16:30 Uhr)
George Lucas
@ George Lucas
da stimme ich dir zu, die Themenwahl war nicht sehr weise gewählt. Einen RO hätte es nicht gebraucht, die Story war ja schließlich bekannt.
Das Star Wars Universum hat so Potenzial und die beschränken es bis aufs kleinste....
Auch der Han Solo Film, nun nötig ist er auch nicht, allein schon aufgrund der Beliebheit von Harrison Ford in dieser Rolle.
Aber gut, ich bin sicher dort sind einige spitzen Manager am Werk, die weiß Gott wie viele Titel haben und bestimmt alles besser wissen....wie immer
Aber gut das ist ja generll, das Problem sowohl in Film als auch Game branche, dort haben inzwischen Wirschaftsleute das sagen und die achten auf Kohle....Kreativität geht dadurch verloren. Wobei die Kreativität der Schlüssel dieser Branche ist....aber gut erzähl das mal einem BWLer
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 16:33 Uhr)
Bendalor
MaYo
Die Themenwahl war konservativ und vorsichtig. Das Gerüst von TFA war konservativ und vorsichtig. R1s Rettung war konservativ und etwas mau. Und hier holt man eben auch die sicherste Lösung hervor.
Verständlich, dass man erstmal Vorsichtig agiert und die Leute an Bord holen will. Aber ich dachte Nach den ersten zwei Filmen würde es etwas mutiger laufen und man nimmt auch mal etwas in Kauf, dass bei Massengeschmack evtl. durchfallen könnte. Naja. Vielleicht kriegen wir es nach den ersten sechs Filmen in Kennedy-Phase-2.
McSpain
Nicodemus
McSpain
@George Lucas
Lawrence Kasdan hat entschieden, dass L&M die falsch Wahl für den Solo Film sind. Kennedy hat sich dann auf die Seite von Kasdan gestellt und die beiden entlassen, damit das Projekt überhaupt noch zu einem Ende geführt werden kann. Ich gehöre zu denjenigen, die das begrüßenswert finden. Die Vorgänge, die zu dieser Entlassung geführt haben, sind sicherlich bester Stoff für einen Hollywood-Film und in der Realität doch eher peinlich, aber in dieser Situation unvermeidlich.
Die Formel, die Lucasfilm anwendet ist sehr einfach: maximum profitability!
RO hat wenig mit neuem Stil oder Kreativität zu tun. Die Story basiert auf dem Lauftext von EP 4. Der Film heftet sich geschickt an die Versen des Ur-SW-Films und ist erfolgreich, weil er unterhaltsam ist und genau das liebe ich an diesem Film.
Beim Han Solo Film ist die Ausgangslage völlig anders. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Lucasfilm jemals einen derartigen Film geplant hat. Das ganze Projekt ist das Baby von Lawrence Kasdan. Ich vermute sogar, dass er nur für die Umsetzung des Solo Films sich bereit erklärt hat, am Drehbuch von TFA mitzuwirken. Er hätte auch selbst Regie führen können, aber er ist ein besserer Autor als Regisseur.
darth mongo
ironheart
@ alle
Also das Problem bei Star Wars ist wenn zu viel experimentiert ist es kein StarWars...
Wenn zu viel Action vorhanden ist es kein Star Wars...
Wenn bestimmte Einstelungen vergenohmen werden ist es kein Star Wars....
Wenn bestimmte Wörter gennant werden ist es kein Star Wars...
Kurzum die meisten erwarten gewisse Dinge von einem Star Wars Film ob das gut oder schlecht darüber kann man sicht streiten....
Wenn aber mehrer Mitabeiter über die Arbeit ihrer Chefs beschweren, und man sie rechtzeitig entläst, sehe ich kein Problem....
Vielleicht braucht Star Wars ein Regisseur wie Ron Honward, der nicht viel riskiert! Ich brauche bei Star Wars nicht viel um glücklich sein! Klingt sehr langweilig, aber ich kann ich mit seit Jahren nicht sattsehen an Episode IV;V,VI und seit ca 1 Jahr ja RO...... Wenn ich ein anderen Form Science-Fiction sehen will gib im eine andern Namen.... Soory
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 17:19 Uhr)
hollyhue
George Lucas
Irgendwie alles eine schräge Nummer:
"Wir haben bestimmte Vorstellungen, es soll aber künstlerische Freiheiten geben - versuchen wir es so - ach ne, doch nicht - wie soll man das auch vorher wissen?"
Das ist ja nun nicht das erste Mal, daß es bei der Umsetzung der neuen SW-Filme holpert. Hat es vielleicht doch etwas damit zu tun, daß der/ein große(r) Mastermind fehlt?
Ich bin jedenfalls doch mitunter überrascht (wenn nicht sogar erschrocken), wie gegenwärtig das aktuelle Star Wars erarbeitet wird. Damit hätte ich wahrlich nicht gerechnet.
Bin in diesem Sinne wirklich auf TLJ gespannt und hege da durchaus die ein oder andere Befürchtung.
PS: Und wenn man allen Ernstes bei Ehrenreich nochmal mit einem Coach nachhelfen muß, um einen guten Han hinzubekommen, verstehe ich erst recht nicht, warum man dann nicht auf Ingruber gesetzt hat, der allein durch sein Aussehen die halbe Miete gewesen wäre.
(zuletzt geändert am 27.06.2017 um 17:46 Uhr)
DarthOranje
gufte
Hat sich sich eigentlich Woddy Harrelson zu den Vorgängen geäußert oder ist seine Rolle zu klein und seine Gage zu groß und es geht ihm am Hinterteil vorbei?
Ich glaube nicht, dass Ehrenreichs Kritik auschlaggebend für die Entlassungen war. Was ist ein unbekannter Schauspieler, der den Regisseur kritisiert? Arbeitslos.
darth mongo
Naja, der Fehler im System liegt doch ganz woanders. Es sind die Spinn-Of-Filme an sich. Keiner weiß, was das eigentlich sein soll.
Star Wars war eine Mischung aus "Märchen" und "Action Film". Das sind die Episoden-Filme und damit haben auch Abrams und Johnson wenig Probleme. Es ist klar, was es für Filme sein sollen. Da gibt es keine Probleme bzgl. der Art des Filmes.
Bei "Rogue One" und "Han Solo" wusste niemand, was das werden soll. Rogue One war ein Kriegsfilm im Star Wars Universum. Dann hat aber die erste Version dem Test-Publikum überhaupt nicht gefallen. Deshalb gab es die Nachdrehs mti dem "zweiten Regisseur".
Die SpinnOf-Filme sollen "andere Generes" biedenen (damit es für die Zuschauer nicht zu monoton wird) und gleichzeitig soll es trotzdem Star Wars sein. Alles "völlig neu" und gleichzeitig doch "gewohnte Inhalte und Optik" ...
Das funktioniert doch so nicht. Rogue One ist am Ende ein super Film geworden, aber das war "learning bei doing" und nicht "umgesetzt wie ursprünglich geplant".
Und beim Han Solo Film sieht es nicht viel anders aus. Jetzt soll das ein Western werden. Mit Comedy-Elementen. Und gleichzeitig wieder im Star Wars Universum.
Was ich damit sagen will: Auch bei den nächsten Anthology-Filmen wird es wieder rückschläge geben. Eine "Love Story im Star Wars Universum" oder ein "Gangsterfilm im Star Wars Universum". Da werden auch hier die Vorstellungen von Kennedy, Regisseur und Test-Publikum wieder auseinander gehen ...
Die Filme liegen nicht im System. Kennedy will den Zuschauern Abwechslung bieten. Gleichzeitig haut Marvel jährlich zwei bis drei Action-Superhelden-Filme raus und da ist eine nennenswerte Übersättigung beim Publikum auch nicht feststellbar ...
Pepe Nietnagel
@Mongo:
Zu den neuen Ereignissen hab ich von ihm noch nichts gehört/gelesen...Das hier gabs im März von ihm:
The actor was asked what it’s been like to work with Han Solo co-directors Phil Lord and Chris Miller (21 Jump Street, The LEGO Movie):
“They’re great. You know, any movie’s only as good as the director or in this case directors, and so I have a suspicion, because if you look at the whole, all the movies, the backlog of every one of these movies, there’s a lot of great stuff, but one might not be not as good with the writing in this or the acting in that or the directing in that, this has great actors, great directors, great script, and I really feel like we’re gonna make the best one.”
gufte
Darth PIMP
darth mongo
DarthOranje
Ich denke beim Schreiben eines Drehbuches hat man eine gewisse Vision im Kopf, wie man sich den fertigen Film vorstellt. Wenn Kasdan das Gefühl hatte der Film geht nicht in die richtige Richtung und er erkennt seine Handlung nicht wieder, dann kann ich seinen Unmut verstehen. Und was Kennedy betrifft, ich finde sie hat Force Awakens und auch Rogue One gut gemanaged und gelenkt. Ich bin hier klar auf der Seite von Kasdan und Kennedy. Lord und Miller sind sicher gute Regieseure, aber vielleicht hat ihre Herangehensweise wirklich nicht zu einem Star Wars Film gepasst.
Neutrum
Seite 1 2 3 4 5
« vorherige Seite nächste Seite »
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare