Ebenfalls im Rahmen der (US-)Heimkinoveröffentlichung von Rogue One sprach UPROXX (via SWNN) mit Executive Creative Director Doug Chiang. Thema waren u.a. die Arbeiten an den Entwürfen zu Darth Vaders Schloss, welches wir in Rogue One bei einem kurzen Besuch auf Mustafar zum ersten Mal präsentiert bekommen.
Chiang verrät dabei, dass das Schloss ziemlich gut durchgeplant sei und macht dabei Hoffnungen, in weiteren Filmen mehr davon zu Gesicht zu bekommen.
Wir haben ziemlich ausführlich die Geschichte [des Schlosses] erforscht. Warum hat Vader das Schloss hier gebaut? Warum sieht es so aus, wie es aussieht? Warum ist er überhaupt dort? Für uns ging es darum herauszufinden, dass Vader dieses Schloss auf einer bestehenden Struktur gebaut hat, diesem alten Lavadamm. Er hat es aus einem ganz bestimmten Grund dort gebaut. Er ging in das Schloss, um zu meditieren, sich zu regenerieren und die Verbindung zu sich selbst zu erneuern. Das Schloss wurde ein sehr spiritueller Platz, der komplett um seinen Bacta-Tank herum angelegt ist. Darauf beruht auch die Formsprache. Wir haben auch das Innere des Schlosses recht ausführlich sondiert, was wir hoffentlich in einem anderen Film sehen werden."
In diesem Zusammenhang möchten wir auf den Spoilerbericht über drei bekannte Planeten verweisen, die in einem der zukünftigen Filme eine Rolle spielen sollen. Passt wie Faust auf's Auge.
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Den Antagonisten zum Vater des Protagonisten zu machen und damit auf familiärer Ebene symbolisch die Verbindung der guten und bösen Seite deutlich zu machen, war ein Geniestreich. Ohne das wäre Vader das Abziehbild eines Schurken gewesen und wir würden uns heute vielleicht nicht mehr über ihn unterhalten.
Wie Snakeshit sagt, ist es unmöglich, eine Saga, die über so lange Zeit hinweg entstanden ist, von Anfang an zu planen. Eine dynamische Entwicklung der Erzählung, die hier und da angepasst oder sogar ganz verändert wird, finde ich sogar wünschenswert. Das Risiko besteht, dass dabei auch mal Fehlgriffe produziert werden. Dazu zähle ich z.B. Lucas Entscheidung, Anakin als 9järigen einzuführen. Aber natürlich: die Idee war mutig, und im Nachhinein ist man immer schlauer. Oder der Entschluss, Padmé in Episode III sterben zu lassen, um Tod und Geburt, Fall und Hoffnung gegenüber zu stellen. War so sicher auch nicht schon in den 70ern geplant, aber entspringt dem filmischen Vokabular des Lucas, dem das Bild auch schon mal wichitger ist als erzählerische Logik. Die Vorgänger der Sturmtruppen zu den Streitkräften der Republik zu machen ist dann wieder eine starke Idee gewesen.
Der "Masterplan" ist ein falsches Ideal. Dahinter steckt die gleiche Denke wie bei den Sorgen um die Nachdrehs für Rogue One. In beiden Fällen wird eine Ursprungsversion angenommen, die in sich schon die reine, perfekte und absolut stimmige Version der Geschichte enthält - und jede Abweichung davon im folgenden Prozess der Realisierung stellt eine Korrumpierung dar, oder - und da liefert Disney schon allein durch seinen Konzernnamen die Argumente in vorgefertiger Form - eine "Weichspülerei". Dabei wird gerne übersehen, wie Geschichten und Filme eigentlich entstehen, und dass Modifizierungen (bzw. Nachdrehs) nicht grundsätzlich eine Verfälschung sind, sondern eine Entfaltung.
Ich glaube, die Behauptung eines Masterplans, in dem alles, was uns die OT und später die PT erzählt hat, schon so niedergelegt war, ist eigentlich nur eine naive Ausdrucksform von Bewunderung gegenüber Lucas. Man denkt sich, der Mann ist ein Genie, und ein Genie muss ja alles minutiös vorbereitet haben, als es ihm in einer "Vision" erschienen ist... ein Blick in die Entstehungsgeschichte der Saga reicht, um das zu widerlegen. Es gibt keine göttlichen Eingebungen oder Visionen. Das sind bloß rhetorische Mittel, die man verwendet, wenn man von etwas bewegt ist. Es gibt nur Ideen, die sich weiterentwickeln und von den Gegebenheiten der Realität geformt werden.
(zuletzt geändert am 02.04.2017 um 16:19 Uhr)
George Lucas
OvO
McSpain
@McSpain: Lucas hat mit Maul einen tollen Bösewicht, ohne erkennbaren Grund, geopfert. Zu Zeiten von Ep4 wusste er nicht, das Vader zu solch einer Kultfigur wird. Es ist also doch ein kleines Wunder, dass er Vader damals überleben lies.
Ich bin überzeugt, dass Maul heute direkt neben Vader auf dem Olymp der Bösewichte thronen würde, hätte er nicht dieses sehr "bewegte" Geschichte hinter sich.
Ich bleib dabei: Die Art und Weise wie Vader in Ep4 dargestellt wird, lässt nicht unbedingt auf einen großen Masterplan schließen. Für mich war es eine glückliche Fügung oder eben Schicksal.
Habe den Kult um Maul nie nachvollziehen können, was macht ihn denn zu so einem beeindruckendem Bösewicht? Er ist doch quasi nur "körperlich" präsent (und dabei noch eher klein). Er führt einfach nur Befehle aus und hat im Grunde keinen eigenen "Charakter", keinen Konflikt, keine Geschichte oder ähnliches (ich gehe jetzt nur von TPM aus.), da wurde Vader in ANH ja schon interessanter eingeführt, Mörder von Lukes Vater, Bens Ex Schüler, alte Macht-Religion, etc.
In Büchern, Comics und TV Serien kann man nachträglich natürlich jeden Charakter ausbauen...
Rieekan78
Darth Maul ist der Prototyp eines eindimensionalen Bösewichts, der aber zu mindestens dank seiner Präsenz eine gewisse Ausstrahlung aufwies. Sicher, wenn er noch zwei Filme zur Entfaltung erhalten hätte, wäre da vielleicht noch Mehr gegangen, aber allein vom Vergleich ANH-Vader/TPM-Maul, sind große Unterschiede in der Figurenzeichnung ersichtlich.
(zuletzt geändert am 03.04.2017 um 12:06 Uhr)
@ Rieekan78:
Mit Vader ist Maul natürlich nicht im geringsten zu vergleichen. Aber das muss man ja auch nicht tun. Für sich genommen ist Maul schon eine interessante Figur mit einer nachwirkenden Präsenz und einem schön überzogen-diabolischen Aussehen. Die wortkarge, seelenlose Kampfmaschine ist auch eine interessante Ergänzung im Schurkenkabinett von Star Wars. Allerdings kann ich auch nicht sagen, was Lucas geritten hat, als er ihn am Ende von TPM getötet hat.
Die Popularität kann ich gut verstehen, allerdings verorte ich sie eher im Boba-Fett-Bereich. Maul macht einfach Spaß. Und er ist u.a. eine perfekte Vorlage für Cosplay, was bei der Frage der Popularität sicher auch eine Rolle spielt.
Übrigens interessant, wie problemlos uns Deutschen der Name "Darth Maul" von den Lippen geht. Man gewöhnt sich an alles.
(zuletzt geändert am 03.04.2017 um 12:08 Uhr)
George Lucas
@Lucas:
Den Vergleich habe ich angestellt, weil es ja gerade um Vader als noch nicht voll entwickelte Figur in ANH ging, der noch keine Zukunft als "Gleichgewichtsbringer" hatte und quasi entbehrlich war, aber trotzdem schon mehr hergab als Maul.
Ja, Fett und Maul!
(soviel zu den deutschen Namen)
Die beiden sind sich sehr ähnlich in ihrem Auftritt und ihrer Fan-Resonanz.
(zuletzt geändert am 03.04.2017 um 12:24 Uhr)
Rieekan78
@George Lucas
"Übrigens interessant, wie problemlos uns Deutschen der Name "Darth Maul" von den Lippen geht. Man gewöhnt sich an alles."
Es hat bestimmt geholfen, dass die Synchronisation die Aussprache des Namens sozusagen "englisch" belassen hat.
Aber ja, mit ein bisschen Zeit gewöhnt man sich alles. Selbst das es einen zweiten Wüstenplaneten in der Star Wars Galaxis gibt.
Apropos Vader-"Trash" in ANH:
Muss immer wieder bei Vaders Auftritt in dieser Szene schmunzeln:
https://www.youtube.com/watch?v=9f8Wd1Uzpek
Wie er angernvt und beleidigt die Hände in die Hüften stemmt . Sowas gibt's ab TESB nicht mehr.
gufte
Rieekan78
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