IGN hatte Gelegenheit, mit Jyn Ersos Papa Galen, aka Mads Mikkelsen, u.a. über Rogue One zu plaudern. Hier seine Sicht auf die Nachdrehs, das Imperium und seine mögliche Rückkehr:
Waren Sie von den Nachdrehs betroffen?
Ich hatte bei den Nachdrehs einen Drehtag, der im Grunde aus einigen Einstellungen auf einer großen, verregneten Plattform bestand, wo ich meine Tochter wiedersehe. Das meiste davon war technischer Natur, und dann gab es einen kleinen Handlungsaspekt, der die Geschichte klarer machte. Genau dafür gibt es Nachdrehs ja, das ist doch ganz normal. Bei mir war es ein Drehtag, und ich weiß von Anderen, dass sie mehr zu tun hatten. Man muss aber sagen: Die Chance, den Film zu sehen und dann zu sagen, 'wisst ihr, Leute, wir könnten dies oder jenes etwas besser oder klarer machen', die gibt es nicht so oft. Ich finde, es ist phantastisch, dass wir hingehen und diese Änderungen durchführen können.
In einem Star-Wars-Roman namens Catalyst wird die Geschichte von Krennic und Galen näher beleuchtet. Könnten Sie sich vorstellen, Teile davon, bzw. Galens Arbeit für das Imperium eines Tages in Filmform umzusetzen?
Ich fände es jedenfalls interessant und sinnvoll. Die Star-Wars-Filme drehen sich immer um die Rebellion und die Leute, die gegen das Imperium kämpfen. Aber es ist eigentlich sehr interessant, sich die Leute anzusehen, die dieses Imperium ausmachen, und ich bin einer davon. Und erstaunlicherweise haben solche Leute Familien und Frauen und Töchter, die sie lieben. Und wir wissen fast nichts über sie. Ich fände es interessant, einen Film über die imperiale Seite zu machen: Wer sind diese Leute, wieso dienen sie dem Imperium? Sind sie böse Menschen oder glauben Sie an eine größere Sache?Es gäbe außerdem die Chance für Galen, in Star Wars Rebels aufzutauchen. Würde Sie das reizen?
Ich bin dafür absolut zu haben. Es wäre sicher nicht leicht, aber ich wäre dabei.
Seite 1
Avarice1987
OvO
Das muss ich sagen, fand ich klasse an einigen Folgen von Star Wars the Clone Wars.
Schaut man nur die Saga-Filme sind die Seperatisten nur irgendwelche Bösen, welche die schöne Ordnung und den Frieden bedrohen. In einige Clone-Warsfolgen wurde auch der politische Rat der KUS beleuchtet und dargestellt.
Und plötzlich hatte man dahinter auch Leute, welche aus nachvollziehbaren Blickwinkeln die Republik als "Böses" betrachteten.
In den Saga-Filmen haben wir ein klares Schwarz/Weiß-Denken. Gerade Serien haben da das Potenzial aus dem Schwarz/Weiß diverse Graustufen zu machen.
Es stellt sich nur die Frage, was man will.
Lord Bragolas
@Lord Bragolas
leider sind solche darstellungen in den Büchern schon immer besser gelungen als in TCW. Da versucht man nämlich leider immer irgendeine halbgare Kindermessage reinzuwurschteln. Z.b. dass die Quarren gar nicht die "bösen Seps" seien sondern nur von diesem lächerlichen Haifisch-General dazu gezwungen wurden. Oder die Muun, die ja auf einmal doch nicht alle überzeuge Seps sind, sondern nur einer oder zwei, der Rest ist -mal wieder- nur das getäuschte opfer. Das ist nicht nur wenig überzeugend sondern wenig sinnvoll. die Quarren hatten ihre gründe gegen die Republik zu sein, und diese Gründe hatten NICHTS mit einem bösen Haifisch zu tun. Aber auf diese Weise kann man eben noch irgendeine lahme anti-rassismus-lehre vermitteln....
aber der blick aus sicht der "bösen" wäre durchaus mal interessant. etwas aus imperialer Sichtweise. aber nicht mit irgendeinem "Rat des Bösen" wie in TCW, sondern bitte wie in Rogue One erwachsen und plausibel. und mit einer logischen struktur die nicht aus dem nichts gegriffen wurde. einen Seperatistenrat hatten wir in den Filmen bereits.
MarshallCmdr
Marshall:
"leider sind solche darstellungen in den Büchern schon immer besser gelungen als in TCW. "
Darstellungen jedweder Art funktionieren in der Literatur immer besser als audiovisuell. Das liegt in der Natur des Mediums. Zum Einen weil viel mehr auf Details eingegangen werden kann und zum Anderen weil der Konsument sich seine eigene Vorstellung davon erschaffen kann, was den Unterhaltungswert nochmal steigert.
Es ist aber natürlich richtig, dass das Darstellen dieser Graustufen in TCW unter der Prämisse kindgerecht sein zu wollen, gelitten hat. Auf der anderen Seite ist es aber auch TCWs große Stärke gewesen, Graustufen überhaupt reinzubringen und viel mehr auf einzelne Charaktere einzugehen. Unterm Strich würde ich sagen, hat TCW da im Rahmen seiner Möglichkeiten sehr viel mehr rausgeholt als man anfangs hätte erwarten können.
(zuletzt geändert am 07.02.2017 um 23:11 Uhr)
OvO
Den Separatisten Rat in AotC fand ich bei meiner letzten Durchsicht garnicht soo Böse. Man hat schon gemerkt dass manche Parteien halt mit der Republik nicht zufrieden sind.
Galen hat mir in RO sehr gefallen. Seine Anteilnahme am Todesstern Bau fand ich richtig schlüssig. Und dass er dann noch mit Absicht eine Schwachstelle konstruiert hat, fand ich dann sowas von genial. Storytechnisch fand ich in der Hinsicht RO wirklich fabelhaft.
Dass dann seine Tochter nur aus Liebe zum Vater sein Werk beenden möchte, hat mir auch gut gefallen. Denn das ist Jyn's Motivation. Ansonsten war für sie erstmal die Rebellion egal.
Kyle07
@Kyle07
" Und dass er dann noch mit Absicht eine Schwachstelle konstruiert hat, fand ich dann sowas von genial."
Sehe ich genauso. Was gab es hier im Vorfeld nicht für Diskussionen darüber, ob eine intendierte Schwachstelle die Leistung der Rebellen, Luke allen voran, mit der Zerstörung des Todessterns 1 schmälert.
MaYo
@ MaYo: Für mich schmälert dies die Errungenschaften in ANH keinesfalls. Was in ANH abgeht ist sowieso immernoch ein verrücktes Unterfangen. Wir haben ja gesehen wie ein Schuss eines Rebellen komplett daneben ging. Und Luke's Schuss verstehe ich auch nicht ganz. Entweder saugt der Luftschacht die Torpedos auf? Oder aber Luke hat die Macht benutzt. Ich ging eig immer von Letzterem aus.
Kyle07
Ich bin kein Freund der Idee, jedes mögliche Thema und jede mögliche Figur in einem Film zu verarbeiten. Das Imperium, seine inneren Mechanismen und die Leute die dafür arbeiten, das ist Stoff fürs EU. Wir haben gesehen, dass das Medium Film im Falle von Star Wars den gewählten Stoff in ein Korsett zwingt, welches mal selbst gewählt ist und mal von alleine aus dem Thema heraus entsteht. Filme sind verdammt teuer, und damit die ihre Kosten wieder einspielen, müssen bestimmte Erwartungen erfüllt und Kompromisse eingegangen werden. Das ist weder für den Film gut, noch für das Thema. Galen z.B. ist in Romanen und Comics besser aufgehoben, weil es in diesen Medien wesentlich mehr erzählerische Freiheiten gibt. Hier muss nicht darauf geachtet werden, einem möglichst großen Publikum zu gefallen.
Filme bitte nur dort, wo sie angebracht sind, also in erster Linie bei der Saga. Wenn man jetzt alles mögliche verfilmt und Spin-Offs zu Spin-Offs dreht, verliert Star Wars als Filmerlebnis früher oder später das Besondere.
@ Nachdrehs:
Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, merke ich RO die Nachdrehs an. Das zeigt sich vor allem darin, dass der Film zusammengebastelt wirkt.
- "Ich hatte bei den Nachdrehs einen Drehtag, der im Grunde aus einigen Einstellungen auf einer großen, verregneten Plattform bestand, wo ich meine Tochter wiedersehe."
Diese Szene war als dramatisches Ereignis gedacht, aber es hat bei mir nicht so richtig funktioniert. Galens Tod passiert mir zu früh im Film, und die übliche Todes- und Trauerszene im Regen hat mich nicht mitnehmen können. Vermutlich ist es auch hier wieder den Nachdrehs geschuldet, dass dieser Part von RO als isolierter Baustein nachträglich in den Film eingefügt wurde, aber kein organisches Ganzes mit dem Rest bildet.
PS. Meine Kritik bezieht sich auf den filmischen Aspekt von RO, nicht auf die im Film behandelten Themen. Galen als Oppenheimer im SW-Gewand, die absichtlich eingebaute Schwachstelle im Todesstern, die Beziehung zu seiner Tochter, das alles sind wunderbare Ideen für einen SW-Film. Man muss aber zwischen Ideen und Umsetzung unterscheiden, und Ideen alleine reichen nicht aus für einen funktionierenden Film.
(zuletzt geändert am 08.02.2017 um 11:48 Uhr)
George Lucas
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