Star Wars is forever, so wurde es uns noch in Prequel-Zeiten angekündigt und so ist es, blickt man in die Kinos, auch tatsächlich. Doch so sehr der alte Steve-Sansweet-Spruch auch im zweiten Jahr in Folge an den Kinokassen durchzuschlagen scheint, so begrenzt bleibt er auch, denn schaut man sich die Einspielergebnisse von Star Wars: Das Erwachen der Macht und Rogue One etwas genauer an, wird ein strukturelles Merkmal der Marke offensichtlich, das früher oder später zum Problem werden könnte: Star Wars baut viel zu sehr auf den Erfolg in den Vereinigten Staaten.
2015 dominierte Star Wars: Das Erwachen der Macht das Kinogeschäft und setzte sich mit einem Gesamteinspielergebnis von über 2 Mrd. US-Dollar problemlos auf Platz 1 der Jahrescharts. Zu verdanken hatte der Film das allerdings zu 45 Prozent dem US-Publikum, das wieder und wieder ins Kino strebte. Zum Vergleich: Der zweitplatzierte Jurassic World spielte nur 39 Prozent seiner Einnahmen in den USA ein, bei Avengers 2 waren es kaum mehr als 30 Prozent, und im Falle von Furious 7 wurden gar weniger als 24 Prozent der Gesamteinnahmen in den USA erwirtschaftet.
Dass Star Wars: Das Erwachen der Macht hierbei kein Einzelfall war, wird aktuell deutlich: Von den knapp 1. Mrd. US-Dollar, die Rogue One bislang eingebracht hat - bis zur Milliarde fehlen derzeit keine 20 Millionen mehr -, wurden über 50 Prozent in den USA eingespielt. Bei Captain America 3 waren es unterm Strich 35 Prozent, bei Disney Dschungelbuch-Realfilm 37 Prozent. Auch abseits von Disney wird der Löwenanteil der Gewinne außerhalb der USA erwirtschaftet: Batman vs. Superman spielte dort über 62 Prozent seiner insgesamt etwa 870 Millionen US-Dollar ein, Jason Bourne immerhin 60 Prozent. Beim jüngsten X-Men-Film Apocalypse kamen sogar über 70 Prozent der Einnahmen nicht aus den USA, und auch das Harry-Potter-Prequel Phantastische Tierwesen holte über 70 Prozent außerhalb der Vereinigten Staaten.
Zu betonen ist dabei, dass dieser Trend noch keine universelle Gültigkeit hat: Star Trek Beyond stützte sich ähnlich stark wie Star Wars auf den US-Markt, und auch die letzten Pixar-Filme holten dort mehr oder genauso viel Geld wie im Rest der Welt. Generell tun sich gerade Animationsfilme schwer, außerhalb der USA zu zünden: Sing steht bei knapp 60 Prozent US-Einnahmen, Findet Dorie bei knapp 50 Prozent. Die große Ausnahme ist hier Zoomania, das in den USA nur ein Drittel seines Gesamtumsatzes holen konnte.
Dennoch lässt sich schon jetzt festhalten, dass Star Wars enorm stark vom US-Markt abhängt und das, während insbesondere der chinesische Markt dabei ist, die USA von Platz 1 des weltweiten Kinogeschäfts zu verdrängen. Insbesondere in China aber tut sich Star Wars richtig schwer.
Aus chinesischen Kinos gibt es zu Rogue One Berichte wie diesen:
Die ersten drei Viertel von Rogue One steckten voller Dialogen, die für viele Fragezeichen sorgten, und einer insgesamt lahmen Geschichte. Während meiner Vorführung scrollten einige Zuschauer durch ihre Chatnachrichten. Andere spielten an ihren Handys, manche schliefen. Ihre Schnarchgeräusche waren interessanter als der Film selbst. Das Ende des Films war unverständlich. Sie drehen wohl noch eine Fortsetzung?
Besagte Fortsetzung ist, wie wir alle wissen, bereits 1977 erschienen, aber in China kam die klassische Trilogie nie zur Aufführung. Erst mit den Prequels wurde Star Wars auch in China ein Thema, blieb dort aber in der Nische stecken. 10 Jahre später war Star Wars: Das Erwachen der Macht damit der erste Star-Wars-Film, der in China auf breiter Front beworben und veröffentlicht wurde. Und mit seiner Retroausrichtung so gar nicht punkten konnte, weil es dafür keine Grundlage gab. Die Reaktionen des Publikums sahen entsprechend so aus:
Wenn es einem Science-Fiction-Film an Phantasie fehlt, was unterscheidet ihn dann von einer Seifenoper? Die Geschichte war nur für Fans der klassischen Trilogie gemacht und beruhte vollständig auf Blendeffekten.
Für Star Wars stellt sich damit die Gretchenfrage: Wie weit ist man bereit zu gehen, um international dauerhaft Erfolg zu haben? Die starke US-Ausrichtung wird die Saga wohl nie aufgeben, zu sehr baut die Geschichte auf das uramerikanische Narrativ des Helden von der Grenze, der im weiten Raum für die Freiheit kämpft und sein Glück findet. Ein allzu internationaleres Star Wars könnte insofern riskieren, seine eigene Identität zu verlieren.
Und doch besteht Handlungsbedarf, will man nicht riskieren, sich mit einem Flop in den US-Kinos weltweit auf die Nase zu legen. Bereits mit Rogue One hat Lucasfilm offenbar versucht, auf die klassischste Art und Weise eine internationalere Version von Star Wars zu testen: Mit internationalen Darstellern. Die Auftritte von Donnie Yen und Jiang Wen wurden dabei in China durchaus goutiert. Ein Nutzer des chinesischen Filmportals Maoyan schrieb:
Das einzig Gute am Film waren Donnie Yen und Jiang Wen. Sie wurden nicht einfach nur als Schaufensterdekoration eingesetzt. Zu dumm, dass sie beide umgebracht wurden.
Was könnten also die nächsten Schritte sein? Zum einen muss sich Lucasfilm die Frage stellen, wie sich die Magie der klassischen Trilogie international vermitteln lässt. Eine reine Kinoneuveröffentlichung der Star-Wars-Filme dürfte dabei allerdings kaum ausreichen, sondern es bräuchte wohl einen echten Neustart des Phänomens Star Wars. Sofern Lucasfilm dabei die Saga an sich nicht rebooten will - oder zumindest nicht über die Reboot-Ansätze von Star Wars: Das Erwachen der Macht hinaus -, käme dafür eigentlich nur eine komplett neue Subfilmreihe innerhalb der Saga in Frage, die in gehöriger zeitlicher Distanz zu den bisherigen Filmen spielt.
Darüber hinaus muss aber wohl auch eine Stiländerung diskutiert werden: Schon allein bei den Lichtschwertkämpfen kommt Star Wars gerade in China nicht mit der lokalen Konkurrenz mit. Das chinesische Publikum reagierte gelangweilt oder sogar belustigt auf die müden Kämpfe in Star Wars: Das Erwachen der Macht, die im örtlichen Vergleich einer Low-Budget-TV-Produktion entsprachen.
Und auch inhaltlich gilt zumindest zu überlegen, inwieweit die bislang stark westlich geprägte Mythenwelt mit östlichen Themen aufgeladen werden könnte. Spätestens hier wird es also darum gehen, nicht nur vor der Kamera Schaufensterdekoration aufzufahren, sondern auch hinter der Kamera auf Talente gerade aus dem asiatischen Raum zu setzen.
Wie sehr das funktionieren kann, hat nicht nur das Transformers-Franchise bewiesen. Gleichzeitig ist aber auch klar: Veränderungen sind derzeit unpopulärer denn je, da viele es vorziehen, sich im Vertrauten einzugraben. Doch wenn Star Wars mehr tun will, als dauerhaft seinen eigenen Nachlass zu verwalten, wird sich auch hier die Veränderung langfristig nicht aufhalten lassen. So wenig, wie Anakin Skywalker einst die Sonnen daran hindern konnte, unterzugehen.
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@General Hux
"Ich habe genau mit so einem Ergebnis gerechnet. Ich denke der wesentliche Faktor dafür ist, dass es sich um einen Spin-Off Film handelt. Eine Geschichte, die man auch mal auslassen kann ohne was wichtiges in den Saga-Episoden zu verpassen."
Das könnte natürlich gut sein. Ich denke auch dass der nächste Saga Film wieder einiges mehr einspielen wird, dennoch hätte ich auch bei RO mit etwa 1,5 Mrd gerechnet. Scheinbar war ich da aber doch etwas zu optimistisch
@Yoda, my best SWU friend
"Ja, Du kannst dann nach dem Tanzen schwimmen. *zwinker*"
Schwimmen jetzt auch noch nach dem Tanzen? Na gut, wenns unbedingt sein muss
"Der güldene Zwerg Yoghurt. *großes Grinsen*"
Dann möge der Saft mit uns sein
"Das ist auch mein Eindruck. Sie werden hier und da mal ein wenig an den Stellschrauben drehen, um evtl. ein paar % mehr in Asien rauszuholen. Grundsätzlich aber bleibt es bei der bisherigen Ausrichtung. Sie haben genug andere Möglichkeiten, etwas Neues zu bringen."
So ist es. Ich hoffe auch mit EP8 werden wir schon einiges neues sehen. Aber bei Rian Johnson bin ich da eigentlich guter Dinge.
"Das entsprach schon in etwa meiner Erwartung. Wir hatten, glaube ich, für Deutschland mal ca. 4 Millionen Zuschauer vorausgesagt. Kommt in etwa hin, glaube ich."
Jepp. TFA hatte etwa 9 Mio. Zuschauer. Also auch hier bei uns war es etwa die Hälfte weniger.
Dann mal bye, mein kleiner grüner Freund
@Lady Trish
"Jetzt hast Du mich zum Erröten gebracht. Danke Dir für dieses wohltuende Kompliment. Wenn Du das nächste Mal in Berlin bist kommst Du einfach rüber und ich spendier Dir einen ... Und ganz nebenbei: Ich trinke kein Feuerwasser. *großes Grinsen*"
Nichts zu danken! Nun ich bin im Sommer wahrscheinlich sogar in Berlin. Da ist Feuerwasser dann sowieso nicht so gut. Viel zu warm dazu Wie wärs denn mit nem Schluck blaue Milch?
PS: Kannst mich auch gerne Sky oder Rey nennen, wen du magst. Kannst du dir aussuchen
Skywalker1988
George Lucas
@ George Lucas: Hahahahaha, großartig.
Nein, nein, die "Geschichte" würde hier den Rahmen sprengen und wer weiß, vielleicht würde mich jemand der weißen Magie bezichtigen und mich auf 12 Sternen mit 33 Tonspuren das Gehirn - bzw. was davon noch übrig ist - hinweg brutzeln, in dem man mir die Dialoge (natürlich unerträglich hochgepitcht) aus bestimmten Filmen als Dauerschleife durch die Rübe jagt. Hmmmpf ... Wie auf 12 Sternen? Neeeeeeeeeeeein. Doch. Arghhhhhh ....
Jetzt ist aber wirklich "Zeit" für mich ....
(zuletzt geändert am 18.01.2017 um 22:47 Uhr)
Lady Trish
@Rey, my best SWU friend!
Ja, der Saft sei mit uns!
" Ich hoffe auch mit EP8 werden wir schon einiges neues sehen. Aber bei Rian Johnson bin ich da eigentlich guter Dinge."
Ich bin unglaublich gespannt auf Johnsons EP 8. Da dürfte ja bald der erste Trailer anstehen. Ich vermute, dass der Trailer ganz tolle Dinge offenbart.. Mein EP 8 Fieber ist jetzt gerade ausgebrochen. Vielleicht nennen sie auch endlich mal den offiziellen Titel.
Bei TFA dachte ich so: Mega-Fortsetzungsbonus für die OT. Mit den 1.5 Milliarden wirst Du richtig liegen. Evtl. ist noch mehr drin.
Bye bye, er sagt!
MaYo
Was für ein Drachentöter? Meint man damit jetzt das Star Wars der Drache ist und die Chinesen die Töter? Oder wer soll das sein?
Also wenn die das wirklich durchziehen, dann bin ich entsetzt. Man muß doch nicht jeden Markt erobern, dann sage ich unter Garantie leidet der Sternenkrieg massivst. Kann doch nicht sein, dass man jetzt nur weil es mehr Einnahmen bedeuten würde bei Star Wars, welches man doch so schätzt, es nun so wie sag ich es gleich... verunglimpft...
Ich kann aber auch die Chinesen verstehen, hat man noch keinen Star Wars Film je gesehen und bekommt dann das Erwachen der Macht vorgesetzt was soll man dann davon auch halten. Selbst ich wäre nie zu Star Wars gekommen, wenn ich nur das Erwachen der Macht gesehen hätte, ist ein Spaßfilm, ganz nett, aber ist jetzt nichts was mein Herz für Star Wars anfangen lassen würde zu schlagen. Kann man mal gesehen habe, aber mehr nicht, wäre dann man Fazit gewesen. So wäre ich nie zu Star Wars gekommen, geschweige denn hätte ich mich für die ganzen Bücher interessiert. Für sich allein genommen bietet der Film mir dazu viel zu wenig Anreiß. Zeigt man aber den Chinesen mal die 6 Saga-Episoden in der Reihenfolge wie sie sind 1-6, dann könnten die zumindest etwas mit dem Erwachen der Macht wohl anfangen, aber so null Chance. Nur das hätte man doch vorher wissen müssen, das sowas nicht funktionieren kann und das gleiche jetzt bei Rogue One, den ich zwar selbst auch noch nicht gesehen habe, aber der ja auch auf Episode 4 zulaufen soll. Wenn man aber weder Episode 3 noch 4 gesehen hat, ja was will man dann damit? Von daher für mich verständlich.
Das mit der Handyspielerei habe ich hier in Deutschland auch schon mehrfach erlebt, da schaltet man das Handy auf stumm; man wie mich sowas nervt, aber da sagt keiner mal was, nein, immer muß ich da erst laut werden und ne Ansage machen, das die die wegstecken, furchtbar. Was ich damit sagen will, das Problem besteht nicht nur bei den Chinesen, sondern betrifft wohl schon verschiedene Kulturkreise. Da ich grad bei Kulturen bin, man kann die Kulturen auch nicht so ohne weites mischen, das sehe ich als sehr schwierig an, gerade in Bezug auf Filme, dafür sind die viel zu verschieden. Ich kann mit dem Chinesischen bzw. Japanischen bunten Zeugs gar nichts anfangen, die lieben das aber, ergo kommen wir da nicht zusammen ohne uns zu verstellen. Lieber habe ich Dialoge im Film als nur dieses aktionlastige Kino.
Abschließend:
Lieber sehe ich Star Wars friedvoll einschlummern, als es gerupft und gefedert zu sehen, nein danke, dann steige auch ich auch vorher aus, erfreue mich noch an den über 200 Büchern und lese die lieber dreimal alle durch und schaue mir ab und an mal eine Saga-Episode an, als mir dieses Star Wars 3.0 dann anzutun.
Ich sag immer, wer den Hals nicht voll genug bekommen kann, soll dran ersticken. Zufriedenheit ist wichtig und man muß nicht immer das Maximum erreichen, sondern wenn es gut läuft auch einfach mal zufrieden sein und nicht denken wie kann ich noch reicher werden. Niemand wirklich niemand auf der Erde kann seinen Reichtum mitnehmen! Das wird oft vergessen, am Ende stehen wir alle mit nichts da, wo das dann auch sein wird...
Wenn es Star Wars schlecht gehen würde und man hätte Sorge Bankrott zu gehen und alles zu verlieren, dann kann ich das ja verstehen aus Sicht des Unternehmens, aber nicht wenn man solche Umsätze generiert hat wie die bisherigen. Klar kommen auch mal schlechte Zeiten auf einen zu, das geht jedem mal so, aber derzeit sehe ich nicht ein Anzeichen dafür, von den Einnahmen her.
@ George
Ich stimme mit dem was Du so schreibst im Groben überein, bis auf eins da lege ich auch wie Herr Rieekkan78 es schon an anderer Stelle tat, ein Veto ein, alles kann ich Dir nicht durchgehen lassen:
Zitat von Dir: "...nur eben leider in seinen späten Jahren auch ein unbeholfener, stolpernder Filmemacher."
Auweiha eine harte Aussage, das solltest Du mal lieber mit ihm selbst besprechen, bevor Du das öffentlicht allgemeingültig äußerst, ich kann mir vorstellen er würde Dir da widersprechen und Dir dafür den Kopf waschen. (zwinker) Du warst doch nicht dabei, als er die Filme drehte, weist nicht worüber er wann gestolpert war. Einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten hat man uns ja gewährt bei Beiden Trilogien und die brachten viele Stolpersteine mit sich bei Beiden Trilogien und unbeholfen war er da in keinster Weise, er wußte sich immer zu helfen. Wenn dann war das Dein Eindruck aber nicht mehr, meiner ist es mal nicht. Ich kann zwar nicht für ihn da sprechen, aber Du kannst das auch nicht. Der Einzigste der das kann ist er selbst, maximal noch diejenigen die mit ihm gearbeitet haben, also involviert waren, aber nicht wir. Das selbe was Du sagst, könnte ich auch über Steven Spielberg sagen, mache ich aber nicht, weil ich erstens da nicht den Einblick habe in das Ganze und zweitens ich mir das nicht anmaßen würde. Das sind nicht irgendwelche Leute von der Straße, das sind Ikonen ihrer Zeit. Das nur nochmal als Anmerkung. Nicht bös gemeint, aber ich wollt das jetzt nicht so stehn lassen
Nachtchen...
Lightsabersword
Xando
@ Xando
"Lieber würde ich über Hamills Trump Tweets als Joker diskutieren."
Diese Tweets sind uns bekannt, aber wenn wir darüber berichten würden, käme es hier in kürzester Zeit zu einer politischen Diskussion, die mit dem Thema Star Wars absolut nichts mehr zu tun hätte und irgendwann zwangsläufig in ideologischen Grabenkämpfen enden würde. Allein schon aus diesem Grund verzichten wir gerne auf eine dahingehende Berichterstattung.
Anakin 68
Ist zwar ein netter interessanter Bericht, aber man konzentriert sich zu sehr auf den chinesischen Markt. Klar wäre es gut für Star Wars wenn es auch dort boomen würde, aber da fehlen nunmal ein / zwei Generationen die damit groß wurden. Ansonsten haben nämlich Rogue One und vor allen Dingen Episode 7 auch außerhalb der USA verdammt gutes Geld eingespielt !
Vartox
@George Lucas
"Ich sehe keine direkte Verbindung zwischen dem eigenen Missfallen an der mangelnden Kreativität der aktuellen Star Wars-Filme und deren Einspielergebnissen. Ich glaube, dass aus Aarons Sicht mehr Handlungsbedarf besteht, als aus der von Lucasfilm."
Das plus Rest des Posts ein zustimmendes Nicken. Ich hab es in meinem Post ähnlich versucht auszudrücken. Die Handgriffe die nötig wären um dafür zu sorgen, dass Star Wars in China sofort erfolgreicher laufen würde, könnten damit einher gehen das meine seine überaus mächtige Basis verliert. Das China zudem die "Kreativlosigkeit" der neuen Star Wars Filme missfällt, mag ich bezweifeln, immerhin basieren diese Vorwürfe auf erhebliche Kenntnisse der Vorgängerfilme. Es gehört dort einfach nicht zur Popkultur, die in einigen Elementen halt auch sehr viel ausgeprägter (Schwertkampf) und völlig unterschiedlich sind. Mit Robotern die sich in coole Autos transformieren liegt man da schon eher richtig. Da reicht es dann wenn man Teile der Handlung nach Asien verlegt und ein paar chinesische Schauspieler castet.
Ich befürchte auch, so sehr man Aaron für seine Arbeit auf SWU schätzen muss, so sehr hat er hier eher aus dem eigenen Unbehagen ein Problem, plus für ihn passende Lösung konstruiert.
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 07:29 Uhr)
@Xando:
"Die christliche Mystik mit dem Drachentöter Georg und einem Drachen China finde ich, wenn auch nicht rassistisch, so doch anstößig."
Da ist nichts Anstößiges dran. Das obige Bildnis stammt von Paolo Uccello (Hl. Georg im Kampf mit dem Drachen) aus dem Jahre 1470.
Ich nehme einmal an, dass Aaron damit auf ein Zitat von Joseph Campbell, dem geistigen Vorbild von George Lucas, verweisen wollte:
"Wieder, wieder und wieder sind nun Drachen zu besiegen und unvermutete Schranken zu überwinden, und indessen wird es eine Unzahl von taktischen Siegen, flüchtigen Ekstasen und Blicken ins Wunderland geben." (Joseph Campbell, Der Heros in tausend Gestalten)
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 09:55 Uhr)
DerAlteBen
Kyle07
Die Metapher für diesen Beitrag ist ziemlich intelligent gewählt. Der heilige Georg (George Lucas), der Drache (China), und der Akt des Drachentötens (Joseph Campbell, Monomythos, Star Wars). Hut ab!
Man mag die Idee anstößig finden, dass China erlegt und, so suggeriert das gewählte Bild, kulturell erobert werden muss. Aber halten wir uns nicht mit der Metapher auf. Ich finde schon fragwürdig, was mit ihr ausgesagt werden soll. Auch wenn er Chancen für Star Wars eröffnen könnte, ist der chinesische Markt aktuell wohl eher ein Bonus, als überlebenswichtig für Lucasfilm.
Wie ich, und Snakeshit vor mir, schon schrieben: das Problem wirkt herbeifantasiert, vor allem wenn man sich die Geschichte der internationalen Einnahmen von Star Wars-Filmen ansieht. Da gibt es ja sogar eine Verbesserung gegenüber der OT.
China kann, muss aber nicht erobert werden. Ich stimme Aarons Beitrag nur in einem Punkt zu: Star Wars zeichnet sich gerade nicht durch Kreativität aus. Hier muss sich etwas ändern, ob mit oder ohne China.
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 12:22 Uhr)
George Lucas
@Lucas:
Ein wenig Genialität ist bei Lucas schon vorhanden und um Autonomie hat er sich immer bemüht.
Natürlich ist Star Wars kein ein erhabenes, von der Masse entferntes Kunstwerk, es ist aber schon ein eigenes Werk, das seinem Erschaffer entspricht.
Über Qualität zu reden, passt in die Diskussion jetzt nicht rein, das ist ein anderes Thema, welches erstmal den Kunstschaffenden und seinen "Drang" nicht interessiert.
Das Problem beim Rezipienten ist ja, dass er nach dem Werk kommt. Somit wäre eine Qualität nicht mehr herstellbar, da müsste er schon in den Schaffensprozess eingreifen. Somit kann er nur analysieren, was auf dem Tisch steht, wenn es schlecht ist bleibt es schlecht. Deshalb hat der Rezipient keinen Einfluss auf das Werk.
@Drache:
Hoffentlich sehen wir mal so was phantastisches in Epi 8 oder 9. (Krayt-Drachen)
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 12:28 Uhr)
Rieekan78
McSpain
Rieekan78
@ McSpain:
Der Obi-Film würde damit gleichzeitig erkären, woher das Skelett im Sand hinter 3PO kommt. Ein von Kenobi erlegter Krayt-Drache. Ich hab mir die SW-Filme jahrzehntelang angesehen und mich immer gefragt woher all die Dinge im Hintergrund kommen und was ihre Geschichte ist... was Lucasfilm damit alles abhaken könnte: wieder OT-Ära; der allseits beliebte Ewan McGregor; wieder ein Detail aus dem Film erklärt; ansprechendes Thema für China. Vielleicht isst Obi dann noch Frühlingsrollen und Glückskekse in seiner Hütte: "Sie werden einem alten Freund begegnen".
@ Rieekan78:
Da wir ja festgestellt haben, dass ein Text mehr beinhalten kann, als von seinem Schöpfer bewusst hineingelegt wurde, ist die Reihenfolge (erst Text, dann Leser) nicht so entscheidend.
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 13:11 Uhr)
George Lucas
Sorry fürs Offtopic.
@Lucas:
Genau daran dachte ich. Ich meine mich grob zu erinnern, dass es im Legends-EU durchaus schon genau diese Erklärung gab.
@Rieekan78:
Vielleicht hat Obi den Drachen auch als Ei gefunden und aufgezogen. Ihn Annie genannt und ihm das Schreien, Laufen und Feuerspuken beigebracht. Dann irgendwann wurde der Drache aber groß und fraß ein ganzes Sandleute-Dorf auf da musste Obi Wan ihn dann töten.
Daher auch deren Angst vor dem Schrei von Obi-Wan.
Its like poetry.
McSpain
George Lucas
Rieekan78
George Lucas
@Rie & Lucas:
Ich weiß jetzt nicht, ob das zur euren Diskussion passt. Aber mir fällt das gerade im Bezug auf Kunst, Lucas und Qualität ein.
Qualität in der Kunst ist ja auch immer eine Frage der Definition. Kunst kann sein, formale und handwerkliche Qualität abzuliefern, die dem Rezipienten etwas gibt. Ihm eine Illusion der Perfektion erschafft. Kunst kann aber auch bedeuten, dass der Künstler, seine Vision und sein Herz möglichst ungefiltert nach außen trägt, und dabei etwas vermittelt, was auch andere berührt. Beide Definitionen halte ich für absolut legitim und fördernswert im Sinne der Diversität und auch lobenswert, wenn Künstler und Rezipienten sich trauen sich dafür zu öffnen. Denn es erfordert ja nicht selten das Ablegen von Brillen.
Beide Definitionen scheinen sich im ersten Moment zu widersprechen. Können aber auch miteinander korrelieren und Synergieeffekte erzeugen.
Das Missverständnis zwischen Lucas und seinen Kritikern liegt wohl hauptsächlich darin, dass Lucas sozusagen ein "Herzkünstler" ist, aber man Star Wars von außen sehr stark handwerklich/formal beurteilt. Das hat in der OT (vermutlich dank des Teams) sehr gut funktioniert und deswegen denken viele heute immernoch, dass dies ein Anspruch für Star Wars ist oder sein muss. Bei der PT war das dann aber offensichtlich nicht der Fall. Oder nicht so, wie es gewünscht wurde. Und aus Interviews weiß man ja auch, dass es nie die Intension von Lucas war, es anderen recht zu machen. Eher im Gegenteil...
Und darüber schwebt meist natürlich auch die Wolke des Kapitals. Wenig Geld oder viel Geld. Das ist oftmals entscheidend für Qualität und für die Art und Weise, wie ein Künstler arbeitet. Wenn man wenig Geld hat, dann sieht man sich umso mehr dazu gezwungen durch die eigene Vision und Leistung zu überzeugen. Hat man viel Geld kann das sehr dabei helfen, diese Vision abzurunden, kann aber auch dazu führen, dass die eigentliche Vision durch Möglichkeiten und Einflüsse verwässert wird. Und das teils bis zur Unkenntlichkeit. Dieser Balanceakt ist heutzutage zwar sowieso der Normalfall aber spielt beim Thema Lucas ja eine nicht unwesentliche Rolle wie wir wissen.
Was ich damit sagen will: Wenn es darum geht, die Qualität oder das Genie eines Künstlers und seiner Kunst zu beurteilen, dann gibt es mehr als nur "gut" oder "schlecht". Und man muss sich zumindest diesen anderen Perspektiven bewusst sein um Star Wars beurteilen zu können. Besser noch damit auseinandersetzen. Je mehr ich das tue, desto mehr verstehe ich jedenfalls, warum die PT so ist wie sie ist. Und ich kann dadurch zumindest Episode 1 ein wenig mehr genießen, denn dieser Film war ja bei seiner Entstehung logischerweise noch keiner Kritik ausgesetzt und die für mich besonders ins Gewicht fallenden Probleme der PT stechen noch nicht ganz so arg hervor. Episode 1 ist in meinen Augen also mehr Lucas (und damit von einem gewissen Standpunkt aus, auch mehr Star Wars) als Teil 2 und 3 weil der öffentliche und inhaltliche Druck nicht da ist. Gleiches gilt wahrscheinlich auch für die OT. Aber dort scheint mir dieser Druck (aus handwerklicher Sicht wieder) eher positive Effekte gehabt zu haben.
Die spannende Frage wird nun sein, wie sehr Lucasfilm vorgibt, wie ein Star Wars Film zu sein hat. Mehr das Handwerk, was man kennt und der Zuschauer sich wünscht oder mehr Vision des Autors/Regisseurs. Oder wie weit sie sich von den Star Wars Konventionen entfernen dürfen oder vllt sogar können. (dürfen und können ist ja nochmal ein Unterschied, weil beim "dürfen" im Wesentlichen die Verantwortlichen das Maß vorgeben, während dies beim "können" die Kinokassen tun)
So, das hat jetzt alles iwie nicht viel mit China zutun, deshalb sry fürs Offtopic. Aber ich glaube auch, dass man sich bei Lucasfilm zurzeit sehr viel mehr darum Gedanken macht, als um den Chinamarkt.
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 13:28 Uhr)
OvO
@George Lucas
und
@MaYo
Ist gerade total OT aber weil das andere Theme bereits geschlossen ist wollte ich euch noch kurz was zu unserer letzten Diskussion nachreichen. Ist ein Beispiel zum Thema Nazireferenzen in Star Wars und Leni Riefenstahls Einfluss auf die Filme.
In den folgenden zwei bildern sieht man eine fast 1:1 Übernahme der Bildkomposition aus einer Szene von Riefenstahls Film zum Reichsparteitag in einen Star Wars Film. Nun würde das jeder bei der Sarstellung des Imperiums erwarten und viele sehen immer gleich Nazi Referenzen beim Imperium. Dieses Beispiel anhand der Rebellen zeigt aber deutlich unsere subjektive und durch Geschichtsdeutung geprägte Wahrnehmung auch in Fantasie und Sci fi Filmen. Die wenigsten kämen bei dieser Szene auf die Nazis, obwohl die Szene 1:1 kopiert ist.
https://i.imgur.com/NG6yedF.jpg
http://vignette1.wikia.nocookie.net/jedipedia/images/1/19/EhrungYavin.png/revision/latest?cb=20140823154212&path-prefix=de
Sorry für OT und wieder zurück zum Thema.
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 13:29 Uhr)
Grossmoff Nase
@ OvO:
Handwerker vs. Herzensmensch, ich verstehe schon was du meinst. Was bringt uns als Rezipienten mehr: wenn ein Mensch sein Herz öffnet und uns all die Dinge zeigt, die darin schlummern - oder wenn er handwerkliche Perfektion abliefert? Da man auch Ideenlosigkeit handwerklich perfekt umsetzen kann, eigentlich Ersteres. Andererseits ist das Handwerk im Medium Film so wichtig, weil die eigentlichen Ideen sonst nicht transportiert werden. Wirklich schwierig zu beantworten.
Dieser Zwiespalt, in dem ich mich in der Frage befinde, ist ja schon in Lucas zu erkennen. Gerade will er sein Museum of Narrative Art eröffnen: die Kunst des Geschichtenerzählens. Schaut man sich die Entstehungsgeschichte des ersten Star Wars an, merkt man jedoch, wie sehr Lucas sich bei der Findung einer Handlung abgemüht hat. Nach eigenen Aussagen hätte er ja lieber Dokumentarfilme im cinema verité-Stil gemacht, nonlineare Geschichten erzählt, poetische Filme die an europäische Vorbilder angelehnt wären, und über Bilder und Stimmungen funktionieren. Anders als bei Star Wars ist diese künstlerische Neigung in THX:1138 und American Graffiti auch zu erkennen. In diesen Filmen steht nicht die Handlung im Fokus, sondern Themen, Ideen, Eindrücke. Lucas hat dann erkannt, dass er das in Star Wars nicht durchziehen konnte, und auch darin liegen, glaube ich, die Probleme begründet, von denen wir heute reden.
In der OT geht dieses Problem aus den von dir genannten Gründen unter, oder wird gekonnt kaschiert. Der Stoff dieser Filme ist mit seinen simplen Rahmenbedingungen (Gut vs. Böse, uralte erprobte narrative Muster etc) ja auch gut geeignet, um derartige Schwierigkeiten nicht überhand nehmen zu lassen. Aber dann kamen die Prequels, und mit ihnen hat Lucas sich eine Hürde geschaffen, die er aufgrund seiner Neigungen und anders gelagerten Stärken nicht nehmen konnte. Um dein Bild des Herzenskünstlers aufzugreifen: das Geschichtenerzählen als Kunstform erfordert die handwerkliche Disziplinierung des eigenen Herzens. Man kann, oder besser: sollte nicht, das, was sich im Herzen und in der Fantasie befindet, ungefiltert auf die Leinwand klatschen. Kino ist ein anderes Medium als Malerei oder Poesie, vor allem wenn man erzählen möchte. Ich kann Lucas vollkommen verstehen. Den Drang, den Weg zwischen Kopf und Kinoleinwand abzukürzen und nichts und niemanden dazwischen zu dulden - keinen, der reinredet, keine Einwände und Korrekturen, keine geldgierigen und feigen Studios - diesen Drang kann ich nachvollziehen, aber er wirkte sich schädlich auf das gewählte Medium aus. Gerade in der narrativen Kunst ist das Zusammenspiel aus Leidenschaft und Handwerk wichtig.
Stelle ich mir die Erzählung der Prequels als Filmrolle vor, die ich mir genauer ansehe, dann könnte man sagen, dass sie aus starken Einzelbildern besteht, die allerdings für sich alleine stehen und keine flüssige Bewegung ergeben, wenn man die Rolle durch den Projektor jagt. Ja, ein einigen Stellen fehlen sogar Bilder.
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 13:56 Uhr)
George Lucas
anomed
Xmode
@Grossmoff Nase
"In den folgenden zwei bildern sieht man eine fast 1:1 Übernahme der Bildkomposition aus einer Szene von Riefenstahls Film zum Reichsparteitag in einen Star Wars Film... Die wenigsten kämen bei dieser Szene auf die Nazis, obwohl die Szene 1:1 kopiert ist."
Ich hatte das damals sofort gemerkt. Bemerkenswerter finde ich fast jenes Bild von Starkiller Base, das auch vom Aufnahmewinkel her fast identisch zu dem Riefenstahl-Bild ist:
http://1.bp.blogspot.com/-Ck8iT6avr_0/Vy1oSyo2UZI/AAAAAAAAVWs/mj9-jGDpX6w7K9BGDIfYYVdiqT1N21xzwCK4B/s1600/FO%2BBase%2B3.jpg
https://i.imgur.com/NG6yedF.jpg
@Warten auf den Drachentöter
"Gelingt es Star Wars, dem Desinteresse des chinesischen Drachen beizukommen?"
Für mich ist die Metapher mit dem Drachentöter denkbar unpassend gewählt. Der Drache symbolisiert in unserer westlichen Welt etwas, das uns davon abhält, unserer Bestimmung zu folgen. "The dragon, that grabs you!", um einmal Campbell frei zu zitieren. Der Drache steht in den westlichen Mythen also für Angst, Ego, Arroganz und Gier. Der Drache hortet Jungfrauen und Gold, weiß aber nichts damit anzufangen. Jungfrauen und Gold sind damit die inneren Qualitäten, die noch nicht zur Blüte gekommen sind und eben vom Drachen gefangengehalten werden. So werden sie zu inneren Dämonen bzw. ignorierten Göttern. Ein anderes Bild vom Drachen vermittelt Nietzsche in "Also sprach Zarathstra.": Das Gleichnis mit dem Löwen, der in die Wüste zieht und den Drachen tötet, auf dem überall geschrieben steht: "Du sollst!". Hier symbolisiert der Drache das gesellschaftliche "Überich" mit all seinen Regeln und Konventionen. Der Mensch muss lernen, sich mit diesen Regeln zu arrangieren, sie zu akzeptieren, aber er darf sich von ihnen nicht beherrschen lassen. Das ist mit dem Nietzsche-Zitat: "Ein aus sich rollendes Rad" gemeint. Der Mensch muss auch nach seinen eigenen Regeln leben.
In der östlichen Mythologie hingegen verkörpert der Drache etwas Positives: Männliche Kraft und Energie i. A., also fast das Gegenteil von Angst und den anderen Sachen.
Der chinesische Drache ist also weder zu töten, noch ist ihm beizukommen. Der Drache und der Drachentöter an sich sind hier schon unpassende Metaphern, auch wenn man 1000x die Verbindung zu Georg und George Lucas herzustellen versucht.
Nicht falsch verstehen: Ich habe Aarons Artikel mit großer Freude gelesen und mit Euch auch gerne darüber diskutiert. Man sieht an der positiven Resonanz und dem Umfang hier, dass der Artikel es geschafft hat, zahlreiche Diskussionen auszulösen.
@anomed
"Na ist schon peinlich genug,dass sie 2 chinesische Schauspieler in den Film packen, damit da in China irgendwer angesprochen wird... Meine Fresse...
Den Schauspieler gegenüber ist es auch total ekelig."
Das haben sie weniger getan, um China zu gefallen, sondern, da es auch verschiedene Ethnien in den USA gibt und der Film somit ein repräsentativeres Bild der Gesellschaft abgibt.
Und was soll daran bitte "eklig" sein?
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 17:22 Uhr)
MaYo
@anomed
"Na ist schon peinlich genug,dass sie 2 chinesische Schauspieler in den Film packen, damit da in China irgendwer angesprochen wird..."
Die chinesische Filmkommission lässt nur eine gewisse Anzahl an ausländischen Filmen pro Jahr auf ihrem Markt zu, um den heimischen Markt nicht all zu sehr zu schwächen. Und da werden natürlich Filme bevorzugt die auch chinesische Elemente (Darsteller oder Schauplätze) aufweisen. Also sind solche Casts eher dazu da, um überhaupt den Markt bespielen zu dürfen. Da geht es erstmal gar nicht so sehr drum, um den Leuten zu gefallen, obwohl das natürlich auch die Chinesen dazu animieren soll, um ins Kino zu gehen. Ist doch klar...
In RO wurden zwei Chinesen besetzt, um Geld von Chinesen zu bekommen. RO und TFA haben jeweils Frauen in den Hauptrollen besetzt, damit nach den Jungs jetzt auch den Mädchen das Geld aus der Tasche gezogen werden kann. Ausserdem hat man für TFA einen Schwarzen gecastet, damit der Film auch in Trumps Inner Cities geguckt wird. Domhnall Gleeson spricht die Rothaarigen an und Adam Driver die Segelohrträger. Captain Phasma kommt besonders gut an bei großgewachsenen Frauen die sich gerne Rüstungen anziehen, und Maz Kanata sorgt für Einnahmen aus der Alt-68er-Pädagoginnen-Kräuterhexen-Fraktion. Nicht zu vergessen Oscar Isaac und Diego Luna für die Latinos.
Was vermisse ich die Zeiten, als Lucas Star Wars gemacht hat und dieses noch nicht so PC und Kommerz war. Als das Imperium mit Schwarzen und Asiaten besetzt wurde statt den Stereotyp des bösen Weißen zu perpetuieren; als die Rollen noch Tiefe hatten und schockierten, und nicht nur so geschrieben waren, das sie möglichst viele Zuschauer ansprechen... was vermisse ich Lucas, den Lars von Trier unter den Sci-Fi-Fantasy-Regisseuren; den integren und revolutionären Künstler, der Filme nicht einfach nur produziert weil sie einen schwarzen Cast haben und er sich dadurch als progressiv profilieren will obwohl Filme mit schwarzen Casts seit mindestens 30 Jahren nicht mehr gesellschaftlich revolutionär sind... ach, früher war mehr Kunst.
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 19:27 Uhr)
George Lucas
MaYo
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