Star Wars is forever, so wurde es uns noch in Prequel-Zeiten angekündigt und so ist es, blickt man in die Kinos, auch tatsächlich. Doch so sehr der alte Steve-Sansweet-Spruch auch im zweiten Jahr in Folge an den Kinokassen durchzuschlagen scheint, so begrenzt bleibt er auch, denn schaut man sich die Einspielergebnisse von Star Wars: Das Erwachen der Macht und Rogue One etwas genauer an, wird ein strukturelles Merkmal der Marke offensichtlich, das früher oder später zum Problem werden könnte: Star Wars baut viel zu sehr auf den Erfolg in den Vereinigten Staaten.
2015 dominierte Star Wars: Das Erwachen der Macht das Kinogeschäft und setzte sich mit einem Gesamteinspielergebnis von über 2 Mrd. US-Dollar problemlos auf Platz 1 der Jahrescharts. Zu verdanken hatte der Film das allerdings zu 45 Prozent dem US-Publikum, das wieder und wieder ins Kino strebte. Zum Vergleich: Der zweitplatzierte Jurassic World spielte nur 39 Prozent seiner Einnahmen in den USA ein, bei Avengers 2 waren es kaum mehr als 30 Prozent, und im Falle von Furious 7 wurden gar weniger als 24 Prozent der Gesamteinnahmen in den USA erwirtschaftet.
Dass Star Wars: Das Erwachen der Macht hierbei kein Einzelfall war, wird aktuell deutlich: Von den knapp 1. Mrd. US-Dollar, die Rogue One bislang eingebracht hat - bis zur Milliarde fehlen derzeit keine 20 Millionen mehr -, wurden über 50 Prozent in den USA eingespielt. Bei Captain America 3 waren es unterm Strich 35 Prozent, bei Disney Dschungelbuch-Realfilm 37 Prozent. Auch abseits von Disney wird der Löwenanteil der Gewinne außerhalb der USA erwirtschaftet: Batman vs. Superman spielte dort über 62 Prozent seiner insgesamt etwa 870 Millionen US-Dollar ein, Jason Bourne immerhin 60 Prozent. Beim jüngsten X-Men-Film Apocalypse kamen sogar über 70 Prozent der Einnahmen nicht aus den USA, und auch das Harry-Potter-Prequel Phantastische Tierwesen holte über 70 Prozent außerhalb der Vereinigten Staaten.
Zu betonen ist dabei, dass dieser Trend noch keine universelle Gültigkeit hat: Star Trek Beyond stützte sich ähnlich stark wie Star Wars auf den US-Markt, und auch die letzten Pixar-Filme holten dort mehr oder genauso viel Geld wie im Rest der Welt. Generell tun sich gerade Animationsfilme schwer, außerhalb der USA zu zünden: Sing steht bei knapp 60 Prozent US-Einnahmen, Findet Dorie bei knapp 50 Prozent. Die große Ausnahme ist hier Zoomania, das in den USA nur ein Drittel seines Gesamtumsatzes holen konnte.
Dennoch lässt sich schon jetzt festhalten, dass Star Wars enorm stark vom US-Markt abhängt und das, während insbesondere der chinesische Markt dabei ist, die USA von Platz 1 des weltweiten Kinogeschäfts zu verdrängen. Insbesondere in China aber tut sich Star Wars richtig schwer.
Aus chinesischen Kinos gibt es zu Rogue One Berichte wie diesen:
Die ersten drei Viertel von Rogue One steckten voller Dialogen, die für viele Fragezeichen sorgten, und einer insgesamt lahmen Geschichte. Während meiner Vorführung scrollten einige Zuschauer durch ihre Chatnachrichten. Andere spielten an ihren Handys, manche schliefen. Ihre Schnarchgeräusche waren interessanter als der Film selbst. Das Ende des Films war unverständlich. Sie drehen wohl noch eine Fortsetzung?
Besagte Fortsetzung ist, wie wir alle wissen, bereits 1977 erschienen, aber in China kam die klassische Trilogie nie zur Aufführung. Erst mit den Prequels wurde Star Wars auch in China ein Thema, blieb dort aber in der Nische stecken. 10 Jahre später war Star Wars: Das Erwachen der Macht damit der erste Star-Wars-Film, der in China auf breiter Front beworben und veröffentlicht wurde. Und mit seiner Retroausrichtung so gar nicht punkten konnte, weil es dafür keine Grundlage gab. Die Reaktionen des Publikums sahen entsprechend so aus:
Wenn es einem Science-Fiction-Film an Phantasie fehlt, was unterscheidet ihn dann von einer Seifenoper? Die Geschichte war nur für Fans der klassischen Trilogie gemacht und beruhte vollständig auf Blendeffekten.
Für Star Wars stellt sich damit die Gretchenfrage: Wie weit ist man bereit zu gehen, um international dauerhaft Erfolg zu haben? Die starke US-Ausrichtung wird die Saga wohl nie aufgeben, zu sehr baut die Geschichte auf das uramerikanische Narrativ des Helden von der Grenze, der im weiten Raum für die Freiheit kämpft und sein Glück findet. Ein allzu internationaleres Star Wars könnte insofern riskieren, seine eigene Identität zu verlieren.
Und doch besteht Handlungsbedarf, will man nicht riskieren, sich mit einem Flop in den US-Kinos weltweit auf die Nase zu legen. Bereits mit Rogue One hat Lucasfilm offenbar versucht, auf die klassischste Art und Weise eine internationalere Version von Star Wars zu testen: Mit internationalen Darstellern. Die Auftritte von Donnie Yen und Jiang Wen wurden dabei in China durchaus goutiert. Ein Nutzer des chinesischen Filmportals Maoyan schrieb:
Das einzig Gute am Film waren Donnie Yen und Jiang Wen. Sie wurden nicht einfach nur als Schaufensterdekoration eingesetzt. Zu dumm, dass sie beide umgebracht wurden.
Was könnten also die nächsten Schritte sein? Zum einen muss sich Lucasfilm die Frage stellen, wie sich die Magie der klassischen Trilogie international vermitteln lässt. Eine reine Kinoneuveröffentlichung der Star-Wars-Filme dürfte dabei allerdings kaum ausreichen, sondern es bräuchte wohl einen echten Neustart des Phänomens Star Wars. Sofern Lucasfilm dabei die Saga an sich nicht rebooten will - oder zumindest nicht über die Reboot-Ansätze von Star Wars: Das Erwachen der Macht hinaus -, käme dafür eigentlich nur eine komplett neue Subfilmreihe innerhalb der Saga in Frage, die in gehöriger zeitlicher Distanz zu den bisherigen Filmen spielt.
Darüber hinaus muss aber wohl auch eine Stiländerung diskutiert werden: Schon allein bei den Lichtschwertkämpfen kommt Star Wars gerade in China nicht mit der lokalen Konkurrenz mit. Das chinesische Publikum reagierte gelangweilt oder sogar belustigt auf die müden Kämpfe in Star Wars: Das Erwachen der Macht, die im örtlichen Vergleich einer Low-Budget-TV-Produktion entsprachen.
Und auch inhaltlich gilt zumindest zu überlegen, inwieweit die bislang stark westlich geprägte Mythenwelt mit östlichen Themen aufgeladen werden könnte. Spätestens hier wird es also darum gehen, nicht nur vor der Kamera Schaufensterdekoration aufzufahren, sondern auch hinter der Kamera auf Talente gerade aus dem asiatischen Raum zu setzen.
Wie sehr das funktionieren kann, hat nicht nur das Transformers-Franchise bewiesen. Gleichzeitig ist aber auch klar: Veränderungen sind derzeit unpopulärer denn je, da viele es vorziehen, sich im Vertrauten einzugraben. Doch wenn Star Wars mehr tun will, als dauerhaft seinen eigenen Nachlass zu verwalten, wird sich auch hier die Veränderung langfristig nicht aufhalten lassen. So wenig, wie Anakin Skywalker einst die Sonnen daran hindern konnte, unterzugehen.
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"In RO wurden zwei Chinesen besetzt, um Geld von Chinesen zu bekommen. "
Ich kann diese Schlussfolgerungen sowieso nicht nachvollziehen. Man guckt doch nicht einen Film, weil dort 1-2 Landsleute mitspielen. Wenn ich als Deutscher Filme mit Deutschen bevorzugen würde, na dann geb ich mein Geld doch eher für Filme aus, wo möglichst viele Deutsche mitspielen. Also deutsche Filme wären das dann, vermute ich mal.
Wenn man mich fragt, geht es dabei um verschiedene Dinge. Schauspielerische Leistung ist sicher eines davon. Aber vor allem geht es dabei auch um Stereotypen, die ja gerade deswegen funktionieren, weil man nicht zu der entsprechenden Ethnie gehört und deswegen ein bestimmtes Bild von ihnen hat.
Wir Deutsche müssen im Ausland halt nicht selten auch den dummen Nazi spielen und so hat jede Ethnie in den anderen Kulturkreisen seine Rolle. Find ich jetzt auch nicht sonderlich kreativ aber es gibt schlimmeres. Die Ostasiaten gelten als besonnen und philosophisch bis hin zu erleuchtet, die Afrikaner haben sehr häufig eine bestimmte Art und Weise Humor zu transportieren, Franzosen werden oft als stilvoll und hochnäsig dargestellt, Latinos sind oft sehr impulsiv usw usf. Eine gewisse sozialpolitische Motivation kann da unter Umständen sicherlich auch mitschwingen. Gerade Lucasfilm traue ich das zu. Aber ich verstehe nicht, was es daran zu kritisieren gäbe. Solange der Film gut ist, der Schauspieler gute Arbeit leistet ist mir das sowas von wurscht, warum man da nun Person X für Rolle Y ausgewählt hat
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 21:36 Uhr)
OvO
MaYo
@ OvO:
- "Ich kann diese Schlussfolgerungen sowieso nicht nachvollziehen."
Der Versuch, sich besonders politisch-kritisch zu geben, obwohl der Anlass ein massentaugliches Unterhaltungsprodukt ist. Ist in etwa so, als würde man in Abendgarderobe auf nem Rock-Festival erscheinen. Ich kann die kritische Haltung vor allem dann nicht nachvollziehen, wenn die jeweiligen schauspielerischen Leistungen überzeugen, die Wahl des Schauspielers zur Rolle und zum Film passt. Wer in Chirrut Imwe nur die Ethnie und in Rey nur das Geschlecht sieht, hat ganz andere Probleme. Aber die Typen muss man ja nicht immer heraufbeschwören, vor allem dort wo sie eher selten anzutreffen sind.
- "Die Ostasiaten gelten als besonnen und philosophisch bis hin zu erleuchtet"
Meister Yoda
- "die Afrikaner haben sehr häufig eine bestimmte Art und Weise Humor zu transportieren"
Jar Jar Binks
- "Franzosen werden oft als stilvoll und hochnäsig dargestellt"
Neimoidianer
- "Latinos sind oft sehr impulsiv usw usf."
So who talks first? Give em all you got!
@ MaYo:
Wurde glaube ich auch so verstanden
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 21:56 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
Während die Neimoidianer in der Originalfassung mit stark asiatischem Akzent sprechen, der ihren Basic-Dialekt darstellen soll, haben sie in der deutschen Synchronisation einen französischen Akzent - sowie in der französischen einen deutschen. In der spanischen und italienischen Version haben die Neimoidianer einen russischen Akzent.
Nur mal so fürs Protokoll
Welche Akzent haben die Neimoidianer denn in der asiatischen Fassung? Einen amerikanischen?
Oh, diese alten Feindbilder, unglaublich.
(zuletzt geändert am 19.01.2017 um 22:24 Uhr)
Rieekan78
@Lucas:
Ich denke im Kern geht es bei solchen Kommentaren einfach darum, sich mit einer provokativen, unfundierten Meinung, innerhalb einer Gruppe von Menschen, zu profilieren. Für die Rasse des Menschens ist die Selbstdarstellung schließlich ein natürliches Bedürfnis bzw. instinktives Verhalten und entspringt ursprünglich eigentlich dem Imponierbedürfnis gegenüber dem anderen Geschlecht. Soziale Normen und Reflektionsvermögen halten dies eigentlich in einen gewissen Rahmen aber die Freiheit des Internets scheint dies wieder zu pervertieren. Aber ich glaube die Meisten merken das auch garnicht mehr.
Ich stelle mir diese Gesprächsstränge mit solchen Kommentaren gern in der Realität vor und muss dann immer amüsiert grinsen bei dem Gedanken, dass die Leute solche Kommentare aus Schamgefühl dann lieber doch für sich behalten.
@Rie:
"Während die Neimoidianer in der Originalfassung mit stark asiatischem Akzent sprechen, der ihren Basic-Dialekt darstellen soll, haben sie in der deutschen Synchronisation einen französischen Akzent - sowie in der französischen einen deutschen. In der spanischen und italienischen Version haben die Neimoidianer einen russischen Akzent. "
Sehr interessant. Wusste garnicht, wie genau man es da nimmt. Könnte man ja fast schon als Propaganda auslegen.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 00:02 Uhr)
OvO
George Lucas
OvO
Das ist mal ein sehr intressantes Thema. Star Wars war in der Tat eigentlich immer ein sehr US-fokussierter Franchise. Nirgendwo sonst ist SW so ein gewaltiges Phänomen und hat so ein extremes Fan Following wie in den Staaten. Natürlich ist SW auch international ein Riesen Franchise und eine legendäre Marke aber ich finde das es nirgendwo jemals solch eine Intensität hatte wie in den USA. Das dort dann auch die meisten Einnahmen herkommen ist klar. Sowie beispielsweise die Videogamereihe Final Fantasy (im übrigen mein liebster gaming franchise aller Zeiten) ebenfalls nirgends so religionsartig verehrt wird wie in Japan.
Ob SW internationaler werden soll ? Ich weiss nicht. 40 Jahre lang ist die Marke mit ihrem Kurs sehr erfolgreich gefahren und wenn man den Franchise jetzt absichtlich verändert um mehr Leute ausserhalb der USA zu erreichen und dies eventuell sogar als höhere Priorität eingestuft wird als die eigentliche Story und Charaktere (sprich wenn man nun das kommerzielle zu hoch über das kreative stellt), dann kann das dem Franchise enormen Schaden zufügen und diesen sogar verfremden. Aber das Lucasfilm unter Kathy Kennedy diesen Kurs einschlägt sehe ich eigentlich nicht und es bleibt zu hoffen das dies auch so bleibt.
Dennoch sollte man China nicht unterschätzen. Habe da erst letztens mit meinem besten Freund drüber gesprochen. China ist aktuell der zweitgrößte Box Office Markt nach den USA. Einen Film nicht in China zeigen zu können (wie etwa jüngst bei Suicide Squad geschehen) oder dort unterzugehen kann enorme kommerzielle Konsequenzen haben. China ist ein Markt der inzwischen sehr stark zum weltweiten Box Office Einspiel beiträgt bei einem Film. Gerade wenn Filme bspw. in den USA oder Europa nicht so gut laufen, kann China dort sehr viel rausreissen (wie bspw. bei Terminator Genisys zu sehen war).
Filmreihen wie Terminator oder Transformers haben es in China aber auch einfacher weil die Leute da einfach verrückt nach Robotern, Mecha etc. sind und auch sehr viel mehr auf diese Art von Over the Top Action stehen.
Dennoch sollte es Star Wars unbedingt vermeiden sich irgendeinem Markt "anpassen" zu wollen weil das ganz übel die Integrität und Identität des Franchise zerstören kann, wenn man sich erstmal auf so einen rutschigen Pfad begibt.
Ich bin aber wirklich sehr gespannt auf 2017, denn dieses Jahr gibt es so viele Box Office Powerhouses wie vllt. nie zuvor: Guardians of the Galaxy, Spider-Man, Wonder Woman, Justice League, Transformers, Star Wars, Pirates.
Bin da echt mal gespannt wer da die (kommerziellen) Erwartungen erfüllen, toppen, brechen oder aber scheitern wird. Und wer der Box Office König 2017 wird.
Vadermort
Ein hochspannendes soziologisches Thema! Es ist interessant, dass gerade (mit Verlaub ich versuche zu simplifizieren) Triumphe der Hirnlosigkeit derartigen Erfolg in China haben. Egal, ob wir von Fast & Furious 7, Transformers, Terminator oder Warcraft sprechen... Das sind alles Filme, die ein sehr geringes Bildungsniveau präsupponieren, von strunzdämlichen vorhersehbaren Plot Points und Holes durchzogen sind, miserable Schauspielleistungen offenbaren, zweitklassiges CGI offerieren, zudem bezüglich der psychologischen Motivation der Figuren nichts als halbgare Konstruktionen zu bieten haben... Und das sind de facto die Art Filme, welche kommerzielle Wundertaten im Reich der Mitte zu produzieren vermögen... Was man zusätzlich nicht vergessen sollte, ist obendrein der Umstand, dass auch das amerikanische oder europäische Autorenkino in China nicht wirklich erfolgreich ist... Abseits von Kung Fu und Wu Xia läuft da halt echt nicht viel. Selbst so ästhetisch und konzeptionell begnadete Filmkünstler wie Wong Kar-Wei (den ich über alle Maßen bewundere) sind in unseren Gefilden geschätzter als in ihrem Heimatland. (Alltags-)Kinokultur steckt in China gemessen am sonstigen Reichtum dieser großen Kulturnation eben noch in den Kinderschuhen... Leider...
Darth Quine
Ach übrigens... was mir noch zum topic einfällt...
In Star Wars ist doch bereits alles möglich. Man muss also garnicht das ganze Franchise neu ausrichten um andere Kulturkreise besser zu erreichen. Man kann auch einfach explizit einzelne Geschichten so schreiben, dass sie auf anderen Märkten besser funktionieren. Das könnte die Marke insgesamt wiederum sehr bereichern. Zumindest was ihre Vielfalt betrifft. Warum sollte man zb. nicht die Größen des chinesischen Kinos dazu einladen, eine Star Wars Trilogie oder Serie für den chinesischen Markt zu machen?
Wobei ich natürlich jetzt nicht weiß, was in China angesagt ist. Kann mich da jemand aufklären? Das wäre ja eigentlich mal ganz wichtig zu wissen um über das Thema zu diskutieren.
OvO
@OvO:
Wenn es ein Rezept gäbe, dann wären schon 90% des Kinos darauf ausgerichtet.
Es gibt ja nicht mal ein Rezept in den USA wo der Filmmarkt so stark entwickelt, beobachtet und reflektiert wird. Klar gibt es Trends, aber auch nie Garantien für ein Treffen des Zeitgeistes.
China ist als Volk und Kultur und auch als Staatsform denke ich weit komplexer einzuschätzen. Chinesische Darsteller, Helden oder einen Mark Wahlberg auf einem Wahrzeichen scheinen mir sehr oberflächliche Konzepte. Vielleicht wird es also wirklich eher Zeit chinesische Filmemacher/Autoren zu involvieren. Kann das US-Kino nur bereichern. Läuft im Falle von Lucasfilm natürlich die Gefahr ihr nachweisliches Hauptpublikum zu verschrecken, wenn man nicht (wie du schon sagst) das ganze in einer eigenen kleinen Ecke des Franchise austestet.
McSpain
@OvO:
"Wobei ich natürlich jetzt nicht weiß, was in China angesagt ist. Kann mich da jemand aufklären?"
Trotz der harschen Import- und Zensurbestimmungen ist in China inoffiziell so ziemlich alles angesagt, was aus dem Westen kommt. Der chinesische Schwarzmarkt ist regelrecht überflutet von Raubkopien westlicher Filme auf DVD und VCD. Auch das Kino boomt wie nie zuvor, denn angeblich wurden dort im vergangenen Jahr mehr als 1,5 Mrd. Kinokarten verkauft, wovon ein Drittel auf ausländische Filme zurückzuführen ist. Von offizieller Seite scheint es zudem auch einen Paradigmenwechsel im chinesischen Kino zu geben, der eine Annäherung an den westlichen "Rettet die Welt!"-Mythos sucht. Die amerikanisch-chinesische Koproduktion "The Great Wall" scheint sehr in diese Richtung zu gehen.
DerAlteBen
@Der alte Ben:
Ja. Und schade nur, dass "The Great Wall" der in allen relevanten Belangen schlechteste Film in der Filmographie von Zhang Yimou ist. Ferner kaum zu glauben, dass Tony Gilroy ebenfalls hier seine Finger im Spiel hatte...
@McSpain:
Das wäre wunderfein, wenn es sogar jemals so eines in der Geschichte des Kinos und der Filmkunst gegeben hätte! Dann hätten wir heute noch Schwarze Krimis, leise Kriegsfilme über Bombergeschwader und Gefangenenkonflikte, Musical-Schmonzetten, 300-Millionen-Dollar-Sandalenfilme, Theater-Adaptionen im Blockbusterformat, Screwball Comedies, UFO-SciFi und Bergdramen! Großartig!
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 10:09 Uhr)
Darth Quine
@Darth Quine:
Make Bergdramen great again.
@China:
War letztes Jahr nicht auch Zootopia/Zoomania ein großer Hit in China? Zumindest weiß ich, dass die Kino-Dauer verlängert wurde. Insofern scheint es ja nun nicht so, dass Disney nicht unfähig währe Filme dort erfolgreich zu platzieren.
Ich denke richtige Neustarts oder besser richtige neue Marken dürften da einfach Einsteigerfreundlicher sein.
McSpain
Das meiste wurde hierzu ja schon gesagt, aber ich möchte noch einen Vorschlag unterbreiten: Bei den chinesischen Trailern für die nächsten SW-Filme sollte man noch eine Tafel machen, wo draufsteht: "Leute, schaut euch zuerst EP 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 (und RO) an, damit ihr überhaupt diesen Film versteht. Danke!"
Kibalu
McSpain
"Leute, schaut euch zuerst EP 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 (und RO) an, damit ihr überhaupt diesen Film versteht. Danke!"
Wäre dann dasselbe Prinzip als wenn ich sagen würde, schaut euch TCW an, damit die PT einen Sinn ergibt. Oder lest die DC Comics, damit Dawn of Justice einen Sinn ergibt.
Das funktioniert halt weder künstlerisch noch ökonomisch langfristig gesehen....zumindest, wenn man auf den Massenmarkt abzielt.
Ich würde mir auch kein Spiel kaufen, dass zur Hälfte fertig ist und die andere Hälfte muss ich dann als DLC dazu kaufen.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 11:24 Uhr)
OvO
Ausländische Regisseure bei Star Wars ranzulassen, klingt eigentlich nach einer spannenden Idee. Ich könnte mir z.B. Ang Lee vorstellen. Es ist allerdings keineswegs sicher, dass sich solche Regisseure mit ihren potenziell neuen Impulsen auch entfalten können. Das ist ja nicht mal bei "heimischen" - also nordamerikanischen, bzw. englischsprachigen - Filmemachern gesichert. Vom Colin Trevorrow, der "Safety Not Guaranteed" gemacht hat, ist in "Jurassic World" nichts mehr übrig, und Gareth Edwards ist optisch zwar gewohnt brilliant, brauchte aber auch viele Stützen, die seinen Film zusammengebastelt wirken lassen. Ich finde es zwar reizvoll, mir jemanden wie Wong Kar-Wai als Star Wars-Regisseur vorzustellen (wie würde wohl das Nachtleben auf Coruscant unter seiner Inszenierung aussehen!), aber sobald ich ein Korsett aus Erwartungen, Vorgaben, und Star Wars-Genre-Regeln annehmen muss, verliert diese Vorstellung wieder ein bisschen an Reiz. Star Wars gehört jetzt Disney-Lucasfilm, und jede Veränderung, auf die wir hoffen mögen, muss zunächst von dieser Seite kommen.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 12:54 Uhr)
George Lucas
Meine Güte @George Lucas Avatar, wann gestehst du endlich ein, dass keine Disney Produzenten im Dunkeln die Fäden ziehen wie in schwulstigen Verschwörungstheorien, sonder Lucas mit Kathleen Kennedy eine Erbin hat, deren Autorenschaft als genauso kreative Produzentin klar ersichtlich ist.
Zum Artikel: Der christliche Georgsmythos wurde durch die Geschichte immer wieder in Kriegszeiten zur diskriminierung Anderer missbraucht. So auch hier. Das ist ein Propaganda Mechanismus zur Vernichtung der nicht gerade die wertvolle Botschaft der christlichen Nächstenliebe zum Inhalt hat. Mir eindeutig zu rechts, der ganze Artikel. Mein Star Wars ist links.
Xando
George Lucas
@ Xando: "... Kathleen Kennedy eine Erbin hat, deren Autorenschaft als genauso kreative Produzentin klar ersichtlich ist. "
Hüstel, unter dem Begriff kreativ verstehen anscheinend viele Menschen etwas völlig unterschiedliches.
Wikipedia-Auszug:
"Kreativität ist allgemein die Fähigkeit, etwas vorher nicht da gewesenes, originelles und beständiges Neues zu kreieren ..."
Gehe ich von dieser Definition aus, kann man bei Frau K. Kennedy nicht im geringsten von kreativ sprechen. Wirklich nicht. Es ist schon erschreckend wie heutzutage Begriffe verbogen, verzerrt und inhaltlich so benutzt werden, wie es einem persönlich gefällt. Dabei ist unsere Sprache so unglaublich mannigfaltig.
Ich habe es bereits mehrmals angedeutet: Es nützen die besten Autoren, Visionen und Ideen nichts, wenn letztendlich von den Studiobossen einengende und schmerzliche Korsetts angelegt werden.
Jedem, das Seine, natürlich und auch gerne. Aber bitte objektiv bleiben, auch wenn das Ego sich gekränkt fühlt.
Klar ersichtlich ist für mich eine Stagnation der Kreativität. Gerade bei Star Wars. Ich sage jetzt absichtlich nicht Krieg der Sterne.
So einige "Verschwörungstheorien" (Himmel ist dieser oberflächliche Begriff ausgelutscht, daß es einem beinahe schon weh tut ihn zu verwenden) bezüglich Disney und auch vielen anderen Studios sind keine Theorien sondern die Praxis.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 14:45 Uhr)
Lady Trish
@Vadermort
"Dennoch sollte man China nicht unterschätzen. Habe da erst letztens mit meinem besten Freund drüber gesprochen. China ist aktuell der zweitgrößte Box Office Markt nach den USA. Einen Film nicht in China zeigen zu können (wie etwa jüngst bei Suicide Squad geschehen) oder dort unterzugehen kann enorme kommerzielle Konsequenzen haben. China ist ein Markt der inzwischen sehr stark zum weltweiten Box Office Einspiel beiträgt bei einem Film. Gerade wenn Filme bspw. in den USA oder Europa nicht so gut laufen, kann China dort sehr viel rausreissen (wie bspw. bei Terminator Genisys zu sehen war)"
Richtig, China darf nicht unterschätzt werden. Das trifft heutzutage. auf die meisten Blockbuster mit hohem Budget zu - auch wenn meist nur 25% des Box Office an das jeweilige Studio geht. Solange Star Wars seine starken Einnahmen in USA (und Europa) beibehält, braucht es kein China um erfolgreich zu sein oder einen Film kommerziell gar zu retten.
"Ich bin aber wirklich sehr gespannt auf 2017, denn dieses Jahr gibt es so viele Box Office Powerhouses wie vllt. nie zuvor: Guardians of the Galaxy, Spider-Man, Wonder Woman, Justice League, Transformers, Star Wars, Pirates."
Ja da bin ich auch sehr drauf gespannt! 2016 sind ja viele Blockbuster aufgrund ihres übertrieben hohen Budgets gescheitert. Mal schauen wie viele Filme ihre Kosten überhaupt wieder einnehmen. Ich bin da aber bei den meisten sehr optimistisch.
Auch 2017 darf man bei den internationalen Zahlen (v.a. aus Europa) die Erwartungen nicht allzu hoch stecken, da die Währungskurse nochmal weiter gefallen sind wegen dem starken Dollar.
"Insgesamt zeigt die Entwicklung oder vielmehr das Ausbleiben einer Entwicklung der Kaiserfigur für den ersten Kinofilm, welches Imperium sich George Lucas für seinen Krieg der Sterne zunächst zum Vorbild nahm: nicht etwa das römische Imperium, das Dritte Reich oder das Sowjetimperium, sondern das japanische Kaiserreich des Mittelalters - das Kaiserreich aus Kurosawas Die Verborgene Festung -, in dem die Kaiser kaum mehr als Symbole waren und die wahre Macht bei ihren Militärmachthabern, den Shogunen lag.
Zur Vorbild Japan passt auch die Rolle der Jedi-Ritter und ihrer Vorgängerorganisationen, der Jedi-Bendu des Ashla auf der einen und ihrer Widersacher, der mal mehr, mal weniger schwarzen Ritter der Sith auf der anderen Seite. Bevor die Jedi eindeutig gut und die Sith eindeutig böse wurden, waren ihre Rollen im Imperium nahezu deckungsgleich: beide dienten dem jeweiligen Kaiser als Leibwächter, beide arbeiteten für das Imperium und beide waren faktisch die militärische Elite des Reiches.
Die Anleihen an die japanischen Samurai sind hier unübersehbar, genau wie diese sind Jedi und Sith kaiserliche Wachen und bilden eine Art magisch überhöhten Schwertadel, der an der Spitze der imperialen Truppen steht.
Im zweiten Drehbuchentwurf tauchen auch die Ursprünge der Samurai als Kriegerfamilien fast identisch bei den Jedi auf. Luke Starkiller erzählt hier, dass die ersten Jedi-Bendu die Kinder des Entdeckers der Macht, des Skywalkers waren und es in der Folge mehrere hundert Jedi-Familien gab, in denen das Wissen um die Macht der Anderen weitergegeben wurde. Die späteren Skywalkers, die heute als Jedi-Familie die absolute Ausnahme bilden, sollten ursprünglich also ein Jedi-Standard sein, die Jedi ein elitäres Familiennetzwerk. Erst mit den Prequels wurden die Jedi somit von einer aktiven Kriegerelite zu einem zölibatären Orden, dessen Angehörige sich nun nicht mehr als Soldaten empfanden, sondern nur noch als "Hüter des Friedens". "
http://www.starwars-union.de/star-wars/genesis-die-entstehung-der-saga/seite/JediundSith/
Haben doch alles Wissen hier...
Rieekan78
@Lucas:
"Das ist ja nicht mal bei "heimischen" - also nordamerikanischen, bzw. englischsprachigen - Filmemachern gesichert."
Na dann hat man doch nichts zu verlieren. Vielleicht (und wahrscheinlich) bringen andere Regisseure etwas mit, was dem Standard derweil fehlt. Und möglicherweise entstehen dadurch ähnliche Synergieeffekte, die einst ANH zu dem gemacht haben, was es ist. Ich würde mich jedenfalls über eine derartige Bekanntgabe sehr freuen und das Ergebnis mit Spannung erwarten.
"Star Wars gehört jetzt Disney-Lucasfilm, und jede Veränderung, auf die wir hoffen mögen, muss zunächst von dieser Seite kommen."
Also ich unterscheide noch zwischen Disney und Lucasfilm. Um das in einer Metapher zu packen: Ich betrachte Disney als tragendes Grundgerüst des Gebäudes. Die Innengestaltung liegt jedoch weitestgehend in den Händen von Lucasfilm. Und in der Außengestaltung (was hier dann die PR wäre) arbeiten beide näher zusammen.
Mit anderen Worten: Wenn Lucasfilm diese Idee mit gutem Konzept auf den Tisch legt, glaube ich nicht, dass Disney dort einen Riegel vorschieben würde. Außerdem habe ich aber auch meine Zweifel daran, dass es überhaupt derartige Absegnungen gibt. Wie ich schonmal sagte: Solange das Geld fließt ist alles okay. Erst wenn auffällige Einbrüche zu verzeichnen sind, würde es nachfragen geben. Zumindest hoffe und wünsche ich mir das und gehe einfach auch mal davon aus, dass es so ist, solange es nichts konkretes gibt, was dagegen spricht.
Aber um dich zu beruhigen; Die Annahme, dass Disney mehr Einfluss geltend machen will, würde oder könnte, halte ich für keine Verschwörungstheorie, sondern für durchaus realistisch.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 15:03 Uhr)
OvO
@ OvO:
- "Na dann hat man doch nichts zu verlieren. Vielleicht (und wahrscheinlich) bringen andere Regisseure etwas mit, was dem Standard derweil fehlt."
Mein Punkt war nicht, dass es an talentierten Regisseuren fehlt, die Star Wars bereichern können. Die gibt es hier und auch in Asien. Mir geht es um die Marke Star Wars, die - so stellt es sich jedenfalls aktuell dar - Einschränkungen unterworfen ist. Persönliche Entfaltung eines Regisseurs ist nur in einem bestimmten Rahmen möglich, der zurzeit eher eng ist. An den zwei Filmen unter Disney kann man das ja deutlich ablesen: TFA ist das Paradebeispiel dafür, wie man alte und erprobte Puzzlestücke neu zusammensetzt, und RO ist trotz der neuen Ansätze am Ende doch eher konservativ ausgefallen. Den Beweis, dass sie sich etwas wirklich Neues trauen und das auch konsequent durchziehen, muss Lucasfilm noch erbringen. Solange das mit heimischen Regisseuren nicht passiert, weiß ich nicht, inwieweit die Hoffnung bei ausländischen berechtigt ist.
- Ich würde mich jedenfalls über eine derartige Bekanntgabe sehr freuen und das Ergebnis mit Spannung erwarten."
Ich auch!
- "Also ich unterscheide noch zwischen Disney und Lucasfilm. Um das in einer Metapher zu packen: Ich betrachte Disney als tragendes Grundgerüst des Gebäudes. Die Innengestaltung liegt jedoch weitestgehend in den Händen von Lucasfilm. Und in der Außengestaltung (was hier dann die PR wäre) arbeiten beide näher zusammen."
Seit 2012 wird von allen Seiten so viel über die Beziehung zwischen Lucasfilm und Disney spekuliert, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals Fakten dazu gelesen zu haben. Ich denke dass Lucasfilm eine Rolle in der Firmenstruktur einnimmt, wie Pixar und Marvel. Vielleicht sogar noch etwas autonomer, ich weiß es wirklich nicht. Ich finde auch, dass es naiv ist, etwaige Qualitätsmängel bei den neuen SW-Filmen direkt auf Disney zurückzuführen. Das ist nichts anderes als die Perpetuierung des ewig gleichen, alten Klischees. Als würde Lucasfilm seine Fehler nicht auch selbst machen können. Wie dem auch sei, aus einem Artikel zum gegenwärtigen Disney weiß ich, dass der Konzern unter Bob Iger den aufgekauften Firmen weit mehr Eigenständigkeit zugesteht, als noch in den 90ern. Wie genau sich das gestaltet und wie groß deren Freiheiten in der alltäglichen Praxis sind, kann ich genauso wenig wie alle anderen hier von Außen beurteilen. Ich vermute, dass sie größer sind, als die, die dem Verkauf und der Zukunft von SW gegenüber von Anfang an skeptisch waren, vielleicht glauben wollen.
Aber egal: ich schrieb nur deshalb "Disney-Lucasfilm", um es vom Lucas-Lucasfilm zu unterscheiden. Denn dass die Firma sich seit dem Verkauf verändert hat und die Lucas-Ära durch eine eher typische Hollywood-Konzern-Ära ersetzt wurde, davon dürfen wir ja ausgehen. Das meine ich auch garnicht reflexartig-kritisch, sondern einfach nur als neutrale Feststellung.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 15:55 Uhr)
George Lucas
George Lucas
@Lucas
"An den zwei Filmen unter Disney kann man das ja deutlich ablesen "
Ja. Womit wir wieder bei dem Schlagwort Vorsicht wären. Wenn man es aus der Vogelperspektive betrachtet, dann schaut das erstmal so aus, als würde man unnötig Potential verschwenden, da sich die Frage stellt, inwieweit die Art und Weise wie man diese Vorsicht einfließen lässt, überhaupt gerechtfertigt ist.
Betrachtet man es aus der Froschperspektive, kann man jedoch sehen, dass dies kein Dauerzustand sein soll und man damit eine konstante Entwicklung gewährt, an dem die Zuschauerschaft mitwachsen kann und soll um mit Experimenten kein zu großes Risiko einzugehen. Dies lässt sich an den zwei Filmen ebenfalls deutlich ablesen und sollte auch im Sinne Disneys sein. Möglicherweise auch von Disney angeschoben.
Nun könnte man unterstellen, das jene Vorsicht, genau jenes Risiko provozieren könnte, welches man damit versucht zu vermeiden. Aber das scheint sich an den Zahlen zumindest nicht abzuzeichnen und dem Einzelnen kann man es ja sowieso nicht recht machen. Also ist diese Diskussion möglicherweise vorerst obsolet.
Ich jedenfalls nehme erst einmal was kommt und ziehe ein erstes Fazit nach Episode 9 oder dem darauf folgenden Spin Off. Denn bis dahin sollten wir auch erfahren haben, wie die weitere Zukunft aussehen soll.
"Solange das mit heimischen Regisseuren nicht passiert, weiß ich nicht, inwieweit die Hoffnung bei ausländischen berechtigt ist. "
Das hängt davon ab, in welchen Zeiträumen man denkt und wie geduldig man ist. Hoffnung ist da in meinem Fall der falsche Begriff. Ich würde sogar sagen, zuversichtlich zu sein, dass wir irgendwann vor dieser Situation stehen. Vllt schneller als uns lieb ist, vllt dauert es aber auch noch 20 Jahre. Ich lasse die Zeit da einfach für mich arbeiten.
Offenbar neigen viele dazu, etwas für unwahrscheinlich oder unmöglich zu halten, wenn man es nicht zeitlich oder unmittelbar an etwas festmachen kann. So denke ich aber nicht. Ich denke eher, dass potentiell produktive Dinge 100% passieren werden, solange nichts wirklich Konkretes dagegen spricht. Und der Rest erledigt die Zeit. Ob man es noch miterlebt, ist dann eine andere Frage aber ich bin noch jung. Von daher also zuversichtlich.
"ich schrieb nur deshalb "Disney-Lucasfilm", um es vom Lucas-Lucasfilm zu unterscheiden. Denn dass die Firma sich seit dem Verkauf verändert hat und die Lucas-Ära durch eine eher typische Hollywood-Konzern-Ära ersetzt wurde, davon dürfen wir ja ausgehen. "
Okay, das sich bei Lucasfilm viel verändert hat, ist denke ich, bei jedem mittlerweile angekommen. Auch wenn es da vllt die eine oder andere Ausnahme gibt. Ob man Lucasfilm jetzt als Hollywood-Konzern-typisch bezeichnen kann, weiß ich nicht. Das man soviel Wert auf reale Kulisse, Kostümen und Objekte legt, würde ich zb. nicht als hollywood-konzern-typisch bezeichnen. Und das war ja schon auch eine direkte Reaktion auf die Kritik der Zuschauerschaft gegenüber dem CGI Trend. Und Bob Iger sagte ja auch zu Lucas, man wolle ein Star Wars für die Fans machen. Wie ernst er es am Ende damit meinte, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Aber ein Funke Wahrheit wird schon drin stecken.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 16:29 Uhr)
OvO
Dass TFA relativ "konservativ" ausgefallen ist lag wohl zum Großteil an JJ Abrams. Das ist einfach genau sein Ding. Er konserviert die 70/80. Er war ja auch Hauptverwantwortlicher fürs Drehbuch, das darf man nicht vergessen. Wir werden sehen was Johnson auf die Beine stellt.
Und TFA hat trotzt der Konservierung und Wiederbelebung des alten Gefühls auch das ein oder andere neue zu bieten. Wir hatten z.B. das erste mal eine Frau in der leading role. Und auch Kylo ist alles andere als ein 0815 Bösewicht, den es SW so noch nicht gab.
R1 dagegen ist als Spin Off eigentlich ein einziges Experiment. Hier steht das mystische wirklich nur ganz dezent im Backround. Das haben ja auch dann sogar einige bemängelt, dass das gewisse etwas fehlt wie in den Episoden, das "magische". Er ist als Kriegs oder eher sogar als Guerilla Film umgesetzt worden. Die Rebellen bekommen einen ganz neuen Anstrich. Und nie war ihre Motivation deutlicher. Auch sterben alle Hauptakteure. Das würde ich alles nicht als konservativ bezeichnen. Das Gegenteil ist der Fall. Das man sich in einer vertrauten Timeline befindet und Darth Vader waren hier "nur" die nötigen Ankerpunkte, um nicht komplett losgelöst vom bisherigen SW zu agieren. Insgesamt kann man das schon als mutig bezeichnen.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 16:34 Uhr)
Darth PIMP
Lady Trish,
Mit kreativer Produzentin Kathleen Kennedy meine ich eine Künstlerin, die auch mal Einfluss durch Nachdrehs auf das fertige Produkt nimmt (Zurück in die Zukunft, Rogue One), die wie ein Autor eine Handschrift hat (etwa Kennedies Gendern der Saga, oder die weibliche Heldin in Rogue One), sie ist mit ihren Autoren, Regisseuren und dem ganzen Ensemble die Visionärin, die Star Wars in die Zukunft führt.
Xando
@Darth PIMP
"Insgesamt kann man das schon als mutig bezeichnen."
Naja, wirklich "mutig" ist RO auch nicht. Okay, innerhalb des Star Wars Franchise geht er einige andere Wege, welche vor allem daran fest zu machen sind, dass er Elemente bisheriger SW-Filme weglässt, aber funktionieren tut er deutlich mehr wie ein konventioneller Blockbuster des Jahres 2016.
Echten Mut dürfte man vielleicht von VIII erwarten, aber auch da erwarte ich nix Revolutionäres. Es wäre schön wenn er die Stärken von TFA beibehalten würde und er ähnlich wie RO, detaillierter die Mythologie erweitert. Und ne' gute Story wäre cool, weil weder TFA (weil zu unselbstständig) noch RO (schwach erzählt) an dieser Stelle glänzen konnten.
@Xando
Jyn Erso kommt von John Knoll.
(zuletzt geändert am 20.01.2017 um 17:04 Uhr)
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