Update!
Zum Einen möchten wir an dieser Stelle noch mal darauf hinweisen, dass diese News hier gerne dafür genutzt werden kann, um über den Film zu diskutieren und eure eigene Beurteilung kundzutun.
Spoiler-Warnungen sollten nun nicht mehr nötig sein.Jeder, der den Film noch nicht gesehen hat und trotzdem die Kommentare liest, tut dies auf eigene Gefahr.
Zum anderen wollen wir an dieser Stelle auf die Bewertung von Rogue One bei Rotten Tomatoes hinweisen. Bei aktuell 215 gezählten Kritiken liegt der Film bei einer Wertung von 85%. Das Erwachen der Macht liegt zum Vergleich bei 92%.
Originalmeldung vom Dienstag, 13. Dezember, 18:00 Uhr
Gestern mittag hatten zwei unserer Alt-SWUler Gelegenheit, sich Rogue One: A Star Wars Story anzusehen. Wir hatten zwar erwartet, eine Pro- und eine Contra-Rezension schreiben zu müssen, aber unterm Strich sind tatsächlich zwei Pros daraus geworden. Wer sich vor Spoilern fürchtet, kann dabei beruhigt sein: Twists und Überraschungen haben wir bewusst weggelassen.
Einer der interessantesten Aspekte der Fortführung von Star Wars unter der Lucasfilm-/Disney-Riege dürfte die Aussicht auf neue Filme außerhalb der eigentlichen Skywalker-Saga sein. Unter dem Titel A Star Wars Story erscheinen derer in den nächsten Jahren mindestens 3: Ein Film über den jungen Han Solo, mutmaßlich ein Boba-Fett-Film und nun eben als grundsteinlegender Film Rogue One: A Star Wars Story.
Angesiedelt kurz vor dem 1977er Eine neue Hoffnung spielt der Film in einer dem Zuschauer bekannten Zeit mit bekannten Elementen - allerdings, so viel sei vorweggenommen, ohne dabei ein Abklatsch zu sein.
Worum es in Rogue One geht, ist schnell erzählt: Wie gelangt die Rebellion an die Pläne des ersten Todessterns, mit deren Hilfe sie es letztlich in Eine neue Hoffnung schafft, die neue Massenvernichtungswaffe des Imperiums zu zerstören?
Felicity Jones in der Rolle der Jyn Erso ist die Hauptdarstellerin des Films, aus ihrer Sicht wird das Abenteuer erzählt. Ihr Vater, Galen Erso, ist hauptverantwortlich für die Entwicklung des Superlasers des Todessterns - ein Robert Oppenheimer aus der Galaxis weit, weit entfernt.
Das alles dürfte den meisten durch die unzähligen Trailer, TV-Spots und Begleitmaterialien aber längst bekannt sein. Verabschieden wir uns vom Vorgeplänkel und schauen wir uns den Film an:
Wir alle kennen das Ende: Die Rebellen schaffen es, die Pläne zu stehlen. Der Weg dorthin wird jedoch fesselnd dargestellt. Sorgen, man hätte durch das ganze im Vorfeld veröffentlichte Filmmaterial bereits den ganzen Film gesehen, kann ich an dieser Stelle zerstreuen. Was ihr gesehen habt, ist nur ein Bruchteil dessen, was euch erwartet.
Anders als bei den Saga-Filmen, wird der Zuschauer nach "Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis...." direkt ins Geschehen geworfen. Nach einem Prolog aus Jyns Kindheit finden wir uns in der "Gegenwart" wieder. Was folgt, ist eine flotte Einführung der Hauptfiguren, die nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch visuell zu überraschen weiß. Wenn euch in dieser Phase des Films nicht schon mindestens einmal die Kinnlade runterklappt, sitzt ihr im falschen Film.
Die Handlung verlagert sich anschließend nach Yavin 4, wo Jyn und den Zuschauern die Prämisse des Films dargelegt wird. Danach beginnt eine spannende, mit Überraschungen gespickte Geschichte, die nur im Mittelteil dazu neigt, sich etwas in die Länge zu ziehen. Ob hier bei den Nachdrehs angesetzt wurde, um etwaige Längen auszumerzen und den Film zu straffen, kann nur vermutet werden. Sicher ist, dass man zu keinem Zeitpunkt des Films sagen kann, welches Material aus den Nachdrehs stammt und welches bei den ursprünglichen Dreharbeiten aufgenommen wurde. Mit ziemlicher Sicherheit kann ich jedoch sagen, dass die Nachdrehs nicht dem Zweck dienten, den Film weichzuspülen.
Die Phase, in der Rogue One etwas lang wirkt, ist jedenfalls schnell überwunden. Der dritte Akt kommt mit einer derartigen emotionalen und actiongeladenen Wucht daher, dass die Zeit hier wie im Hyperraumflug vergeht.
Das tatsächliche Ende, über das wir an dieser Stelle nicht zu viel verraten möchten, ist dann ein einziges Fanfest und trotz bekanntem Ausgang mit einer Dramatik inszeniert, dass man nicht anders kann, als bis zur letzten Sekunde mitzufiebern.
Ist Rogue One ein Kriegsfilm? Ja, das ist er definitiv. Aber darüber vergisst er glücklicherweise seine Figuren nicht, auch wenn man an der Stelle differenzieren muss: Zwar wird keine Figur vergessen und jeder bekommt seinen Moment der Charakterentwicklung - das ist definitiv toll. Es sind allerdings Jyn Erso und Cassian Andor, die die ausgearbeitetste Hintergrundgeschichte und die umfangreichste Entwicklung durchmachen. Keine andere Figur hat so viel Tiefe zu bieten wie die beiden, höchstens Galen Erso kommt annähernd an sie heran. Als Gegenbeispiel ist Baze Malbus zu nennen, der zwar symapthisch daherkommt, jedoch aus Mangel an Dialogen keine wirkliche Möglichkeit hat, sich charakterlich zu entfalten. Doch auch hier schafft man es trotz relativ dünner Basis einen Moment zu kreieren, in dem diese Figur glänzen kann.
Auf Seiten des Imperiums ist es sicherlich Direktor Krennic, in den viele Erwartungen gesetzt wurden. Leider ist auch Rogue One von einem Problem geplagt, unter dem viele Filme in den vergangenen Jahren zu leiden hatten: Der Schurke des Films kommt zu kurz. Fans, die bereits den Prequel-Roman Catalyst gelesen haben, dürften damit weniger Probleme haben, da die Figur dort eine sehr gute Basis erhält, aber rein auf den Film bezogen, hätte man aus Krennic sicherlich mehr herausholen können. Doch auch hier gilt, dass dies nicht bedeutet, dass die Figur schlecht angelegt sei. Vielmehr bietet sie so viel Potential, dass man gerne mehr von ihr gesehen hätte. Auch hier gibt es im dritten Akt einen visuell wie charakterlich eindrucksvoll umgesetzten Augenblick für die Figur, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Auch was Gastauftritte bekannter Figuren angeht, enttäuscht Rogue One nicht. Wir möchten die Überrschungen nicht vorwegnehmen, aber so viel sei gesagt: Die Gastauftritte reichen von nett und überraschend über toll und wichtig bis technisch eindrucksvoll (wenn auch ausbaufähig). Aber, auch das sei schon verraten, das Gerücht, Jar Jar oder irgendein Gungan sei im Film, hat sich (leider) nicht bewahrheitet.
Eingangs habe ich schon die visuelle Inszenierung angesprochen. Obwohl mir Das Erwachen der Macht durchaus gefallen hat, wird im direkten Vergleich zu Rogue One nur allzu deutlich, wie platt und einfallslos die visuelle Inszenierung von J.J. Abrams war. Gareth Edwards gelingt es nicht nur, neue magische Orte zu erschaffen, die einen mit dem Verlangen zurücklassen, unbedingt mehr über sie erfahren zu wollen, sie sind auch gleichermaßen originell und visuell opulent.
Gareth Edwards sprach in vergangenen Interviews häufig von einem Dokumentarstil, Shaky-Cam und dergleichen. Beim Zuschauen jedoch fällt das nicht negativ auf. Actionszenen bleiben klar strukturiert, man weiß immer, wo man sich gerade befindet und was auf der Leinwand los ist. Unübersichtliche Handgemenge à la Bourne gibt es keine.
George Lucas soll Gefallen an Rogue One gefunden haben - das wundert nicht, da Gareth Edwards mit dem gleichen Talent in Sachen Worldbuilding und Inszenierung gesegnet zu sein scheint, wie einst der Meister selbst.
Unterstützt wird der Film von einem Soundtrack, geschrieben von Michael Giacchino. Aktuell fällt es mir noch schwer, abschließende Worte zur Musik zu verlieren. Bis dahin sage ich, dass sie den Film effektiv unterstützt, ein paar wunderbar umgesetzte Zitate bekannter Klänge von John Williams enthält und zumindest auch ein, zwei eigene musikalische Themen mitbringt, die auch für sich alleine genommen zu gefallen wissen könnten. Ob der Soundtrack insgesamt auch ohne Film ein erfreuliches Hörerlebnis liefern wird, ist für mich noch fraglich. Man hätte es allerdings deutlich schlechter treffen können, so viel ist mal sicher. Wer weiß, vielleicht bekommt Giacchino ja nochmal die Gelegenheit, einen Star-Wars-Film unter geordneteren Umständen zu vertonen, als es bei Rogue One der Fall war.
Was bleibt noch über Rogue One zu sagen, ohne zu viel zu verraten? Ich bin ein großer Freund davon, die neuen Filme nicht nur mit der klassischen Trilogie, sondern auch mit der Prequel-Trilogie zu verknüpfen. Dank an Gareth Edwards, denn das ist mit Rogue One hervorragend gelungen. Ja, der Film ist ein Prequel zu Eine Neue Hoffnung, er ist aber auch ein Stück weit ein Sequel zu Die Rache der Sith.
Sicherlich interessieren euch Vaders Auftritte, aber darüber viele Worte zu verlieren, ohne euch den Spaß beim erstmaligen Anschauen zu verderben, ist eigentlich nicht möglich. Wenn ich etwas sagen müsste, wäre es allerdings durchweg positiv.
Das Imperium in seiner Blütezeit zu sehen, macht einfach unglaublich viel Spaß. Auf Seiten der Rebellen-Allianz ist vor allem faszinierend, sie in einem etwas anderen Licht kennenzulernen. War sie in der Klassischen Trilogie eher die saubere, heldenhafte Vereinigung gegen das Böse, trägt sie hier terroristische Züge, die zwar zum realistischeren Stil des Films passen, ihr jedoch eine neue Facette verleihen. Das ist aber gar nicht mal unbedingt negativ, kann man es doch so interpretieren, dass der Rebellion erst mit der Ankunft der neuen Hoffnung, Luke Skywalker, das strahlende Heldentum eingeimpft wird.
Meine Bewertung des Films aus Sicht eines Fans fällt somit absolut positiv auf. Wie der normale Kinogänger jedoch mit dem Film klar kommt, wird interessant zu beobachten sein. Es dürften nicht wenige damit überfordert sein, den Film richtig einzuordnen. Einige Elemente, die wir als Fans abfeiern, dürften ihnen komplett abgehen. Aber gut, wir sind hier auf StarWars-Union.de und somit bewerte ich den Film natürlich aus Fansicht. Und was soll ich sagen? Rogue One: A Star Wars Story ist ein Fanfilm. Ein Film für die Fans. Ich bin schwer begeistert und fiebere bereits der Mitternachtspremiere entgegen, bei der ich ihn endlich erneut sehen kann.
Gareth Edwards darf man gerne weitere Star-Wars-Filme anvertrauen!
Und jeder wählt - und keinen siehst Du beben -
Den freien Tod für ein bezwungnes Leben.
Die Genesis des Kriegs der Sterne war von vielen kleinen und großen Ereignissen bestimmt, die nicht nur den ersten Kinofilm, sondern die ganze Saga beeinflussten. Darunter findet sich auch eine Vorführung des ersten Rohschnitts des Films im Februar 1977, bei der George Lucas leitenden Angestellten von 20th Century Fox und ausgewählten Freunden eine erste Annäherung an seine filmische Vision präsentierte. Einer dieser Freunde - der Drehbuchautor Jay Cocks, der über Jahrzehnte eng mit Martin Scorsese an Filmen wie Zeit der Unschuld oder Gangs of New York zusammenarbeitete - meinte über diese Vorführung später:
Es ist denkbar, dass nur diese Leute den Film dieses eine Mal als das sahen, was er wirklich war, bevor der megalomanische Marketing-Tsunami über den Krieg der Sterne hereinbrach: Als einen Film mit Comicfiguren, einer unglaubwürdigen Handlung, bar jeden politischen oder gesellschaftlichen Kommentars, mit lausigen Darstellerleistungen, grotesken Dialogen und einer lächerlich eindimensionalen Botschaft. Mit anderen Worten: Als einen schlechten Film.
Diese Sichtweise auf Krieg der Sterne dürfte heute wohl nur noch bei gar zu verbissenen Bannerträgern des Feuilletons zu finden sein, die sich die revolutionäre Wirkung des ersten Films auf popkultureller, technischer und filmischer Ebene schlicht nicht eingestehen wollen, doch Teilaspekte davon finden sich auch bei wohlgesonnenen Beobachtern bis heute regelmäßig in Krieg-der-Sterne-Besprechungen, darunter die Kritik am Schwarz-Weiß-Denken der Filmsaga und ihren gar zu einfach gestrickten Figuren. Auch in Rogue One trifft man sie, die Charaktere ohne Tiefe und ihre gar zu platten Lektionen, doch gleichzeitig beschreitet der Film für den Krieg der Sterne als Ganzes überraschend deutlich neue Wege. In dieser Geschichte nämlich gilt, was Obi-Wan Kenobi schon 1977 vorgab:
Über tausend Generationen lang sind die Jedi-Ritter in der alten Republik die Hüter des Friedens und der Gerechtigkeit gewesen, bevor es dunkel wurde in der Welt; vor dem Imperium.
So müssen in dieser Schattenwelt selbst die Höchsten zu niedersten Mitteln greifen, und auch die größten Idealisten sind hier kaum mehr als Meuchelmörder und Terroristen. Vor diesem Hintergrund moralischer Unschärfen begegnen wir einem jungen Mädchen namens Jyn Erso - von ihrem Vater Galen liebevoll Star Dust genannt -, die miterleben muss, wie ihre Familie von der Machtmaschinerie des Imperiums in Gestalt von Orson Krennic auseinandergerissen wird. Für Jyn, die in einer besseren Welt durch die Grundhaltung ihrer Jedi-Kluft tragenden Mutter sicher zu Höherem berufen gewesen wäre, beginnt so ein Weg, der anderthalb Jahrzehnte später zunächst in imperiale Gefangenschaft führt und sie schließlich in die Rebellion verstrickt.
Ihr Vater, so ist den Rebellen nämlich zugetragen worden, baut für das Imperium an einem Planetenzerstörer, der jeden letzten Gedanken an Hoffnung zerfetzen und die Galaxis dauerhaft in imperiale Finsternis hüllen wird. Widerwillig lässt sich Jyn deshalb darauf ein, die Yavin-Rebellen mit einem alten Freund ihrer Familie zusammenzubringen, dem Rebellenextremisten Saw Gerrera, mit dem Galen durch einen imperialen Piloten Kontakt aufgenommen hat. Doch schon bald muss Jyn erkennen, dass die Rebellen, mit denen sie zwangsweise kooperiert, kaum besser sind als ihre Gegner, denn die edlen Ritter, die die Galaxis einst vor den Abgründen der Unmenschlichkeit bewahrten, sind gefallen, und alles, was nun noch bleibt, sind gnadenlose Pragmatiker, die für die Sache tun, was eben getan werden muss.
Dies mag das Ende des Zeitalters der Helden sein, aber es hat seine Besten bis zum Schluss aufgespart.
Die Rache der Sith, Matthew Stover
Doch trotz dieser tristen Wirklichkeit ist Rogue One kein traumatischer Depressionstrip geworden, sondern dank der visuellen Präzision und Gestaltungskraft von Regisseur Gareth Edwards eine unerwartet vielseitige galaktische Rundreise, die tatsächlich zu leisten vermag, was der Untertitel des Films verspricht: Ja, Rogue One ist in der Tat A Star Wars Story, eine Geschichte, die hineinführt in die Welten des Kriegs der Sterne und in starken Bildern, in denen teils Erinnerungen an friedlichere, gerechtere Tage aufsteigen und teils der Horror des Atomkriegs lebendig wird, eine Galaxis zum Anfassen und Eintauchen entwickelt, in der man allzu gerne auf Erkundungstour gehen würde. Wer angesichts der letztjährigen kreativen Kapitulation zu zweifeln begonnen hat, ob Lucasfilm ohne George Lucas noch im Stande sein könnte, neue Blickwinkel auf den Krieg der Sterne zu erschließen und neue, phantasievolle Welten zu erschaffen, kann insofern beruhigt sein.
In jenen ersten dunklen Tagen schien es gewiss zu sein, dass die helle Flamme des Widerstands ausgelöscht werden würde, bevor sie das Licht der neuen Wahrheit auf eine Galaxis unterdrückter und besiegter Völker zu werfen mochte...
Aus der Ersten Saga (Tagebuch der Whills)
Vor allem aber gelingt Rogue One beinahe die Quadratur des Kreises: Klassische Elemente und Figuren werden – teils mit bemerkenswerten technischen Mitteln – wiedererweckt, Prequel-Puzzleteile annähernd nahtlos mit ihnen verquickt, und neue oder neu interpretierte Ideen schnörkellos hinzugefügt oder gar – wie die „Macht der Anderen“ – aus George Lucas’ alten Drehbuchentwürfen ins Kanonuniversum zurückgebracht. Ganz ohne Schwachstellen funktioniert dieses liebevoll gestaltete Allerlei zwar nicht – Figuren wie Orson Krennic, Galen Erso, Saw Gerrera und die Rebellenführung verharren eher in Andeutung, als zu vollwertig gestalteten Persönlichkeiten zu werden -, aber Fans, die bereit und fähig sind, aus Eine neue Hoffnung oder dem Rogue-One-Prequel Catalyst im Film fehlende Hintergründe im Geiste hinzuzufügen, erhalten ein Stück galaktischer Geschichte mit Herzblut, Halbhelden und klug hinzuerdachten Hintergründen, die jedes Fanherz höher schlagen lassen dürften.
Diesem Fan jedenfalls sind an Rogue One nur zwei kleinere Schwachpunkte aufgefallen: Gewisse Hänger und Längen im Mittelteil und ein nicht ganz perfektes Ende, dem vielleicht - und hier kann man angesichts der Planübergabe streiten - der letzte Schritt von der Ära der Sterblichen zurück in die Ära der Helden fehlte. Anders gesagt: Angesichts der Vielzahl von Gastauftritten und Andeutungen, die in Rogue One ohnehin schon versammelt sind, hätte ich mir eine letzte Einstellung mit Obi-Wan sehr gut vorstellen können, der am Himmel über Tatooine – in Anspielung auf die geschnittene Szene aus Eine neue Hoffnung, in der Luke die Raumschlacht beobachtet – die Ankunft der Tantive bemerkt.
Das aber sind lediglich Feinheiten für Fans. Für den normalen Zuschauer dürfte Rogue One andere Fragen aufwerfen: Wo beginnt der Film überhaupt? Wer sind diese Leute? Todesstern, schon wieder? Wer sind diese Rebellen? Muss ich diesen Imperialen kennen? Dieser Planet, sollte ich darüber irgendetwas wissen? Was machen die denn da? Ist das? Nein, oder? Moment, ist der ein Jedi? Hilfe, wo bin ich und was passiert hier gerade?
Und so könnte sich Rogue One für Fans als Traum und für die breite Masse als konfuses Wirrwarr entpuppen, das künftigen Stand-Alones eine schwierige Hypothek mit auf den Weg gibt. Die wichtigste Lektion dieses Films lautet allerdings: Mit dem richtigen Regisseur und dem Willen zum Experimentieren kann auch das neue Lucasfilm noch echte Krieg-der-Sterne-Filme drehen. Und das ist, wenn es bei dieser Linie bleibt, einfach nur enorm erleichternd.
Und nun sind wir gespannt: Wie fandet ihr den Film? Erfüllt er eure Erwartungen? Welche Gastauftritte haben euch besonders gut gefallen? Und wie fügt sich Rogue One in eure ewige Star-Wars-Bestenliste ein?
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Was mir persönlich vllt. noch beim Sterben der Charaktere gefehlt hat ... nun, es gab ja mal die Theorie, dass diejenigen vom Rogue-Team, die nicht zuvor im Kampf sterben, am Ende gemeinsam Suizid begehen, um dem Imperialen Verhör zu entgehen. So etwas wie dass K-2SO erst Jyn und Cassian erschiesst und sich dann seinen eigenen Speicher kurzschließt oder so ... es gab ja auch so eine Anmerkung im alten Original-Roman zu ANH, wenn ich nciht irre.
Aber das wäre ja schon ganz schön heftig gewesen, wohl eine Spur zu "deprimierend". Außerdem gingen Jyn und Cassian so einvernehmlich und friedlich in den Tod, das kam einem Selbstmord auf seltsam distanzierter Art irgendwie sehr nahe.
STARKILLER 1138
Redakteur
@George Lucas:
Du hattest ja den Vader Einsatz als unnötig empfunden, da er nicht in das eigentliche Geschehen der Rouge 1 Mission eingebunden ist. Zugegeben, das Gespräch mit Krennic ist irgendwie überflüssig, über was haben die da eigentlich geredet? Vaders Einsatz am Ende ist für mich zu stark, da sehe ich als Fan über die Unnötigkeit hinweg.
Wäre es denn sinnvoller gewesen, wenn Vader schon eher auf Jyns und Cassians Fersen gewesen wäre? Vader stößt ja erst zum Ende der Scarif Schlacht mit seinem SD hinzu und metzelt "unwichtige" Rebellensoldaten nieder, somit wäre er ja auch quasi nicht "überqualifiziert", die Tochter des TD Konstrukteurs zu jagen.
Möglicherweise hätte ein ungestümer, hetzender Vader die Dramatik am Ende noch verstärkt.
Diese Computerterminal-Szene fand ich nämlich jetzt nicht so gut und spannend, auch wäre es stärker gewesen, wenn Vader Krennic getötet hätte (wobei der Tod von Krennich schon gut inszeniert war, wäre aber auch nach einer Verletzung durch Vader so noch möglich gewesen...)
Auch wäre ein Wortwechsel zwischen Vader und Jyn spannend gewesen...
Vielleicht wäre es eigentlich Vaders Job gewesen, die R1 Truppe zu vernichten...
Rieekan78
Es sind schon weiterhin gemischte Gefühle bezüglich RO, die ich jetzt mit ein bisschen Abstand zu den Vorführungen empfinde. Der Star Wars Fan in mir sagt mir, dass dort alles drin war, was ich haben wollte und deswegen auch verdammt nochmal zufrieden zu sein habe. Wie eine To-Do Liste hat der Film vieles wunderbar abgehakt. Endlich eine tolle Raumschlacht im Stile der OT, mit den heutigen Möglichkeiten (ich weiß jetzt irgendwie gar nicht mehr, was ich mir noch von VIII wünschen soll ), eine Verstärkung des militärischen Aspekts, lebendige neue interessante Welten, generell geniale optische Umsetzung und halt ne' Menge cooler Fanmomente...
Der Filmfan in mir dagegen, wird das Gefühl nicht los, "nur" einen durchschnittlichen Blockbusterfilm gesehen zu haben. Der fehlende Funke, der Star Wars Filme für mich schon immer vom Rest abgehoben hat, ist irgendwie nicht vorhanden. Die eigentlich konsequente andere Herangehensweise, erscheint mir mittlerweile gar nicht mehr so konsequent, so vollgestopft ist der Film mit Querverweisen, Cameos, Gastauftritten und Easter Eggs, so als ob man damit einen Ausgleich schaffen will: "Ja, unser Film ist anders, aber seht wir haben Darth Vader in Action!" Dies erscheint auch wichtiger als sich um die eigentlichen Hauptfiguren des Films zu kümmern, ein Thema was hier ja auch schon ausführlich angesprochen wurde. So hat der, für mich, tollste Aspekt des Films (Raumschlacht-Stuff), so gut wie gar nix mit den Hauptfiguren des Films zu tun.
Nichts ist schlimmer als die "Mitte der Straße", aber so fühlt sich RO für mich ein bisschen an und der Star Wars Fan und der Filmfan in mir wollen da nicht ganz so zusammenfinden.
(zuletzt geändert am 21.12.2016 um 19:03 Uhr)
Man hätte eh nichts falsch mit R1 machen können. Selbst wenn die Story eine andere wäre und vielleicht etwas lustiger.Hauptsache Sturmtruppen kloppen sich mit den Rebellen und hin und wieder tanzt Vader mal vorbei.
Nach 3 maligen schauen muss ich feststellen,dass R1 für mich keinen hohen Wiederschauwert hat,wie die Teile zu vor. Oder Filme.
RenKn1ght
Mir hat der Film sehr gut gefallen, prinzipiell vom Anfang bis zum (recht coolen) Ende. Die Bilder waren top, die Charaktere waren gut, die Technik (z.B. bzgl. Tarkin) klasse, die Musik völlig in Ordnung, die Geschichte so, wie sie sein muss.
Ich kann nicht meckern... außer dass wir keinen weiteren Film mit den Figuren zu sehen bekommen werden. Schade um Jyn & Co.
Für mich ist dieser Film das, was ich mir seit langer Zeit gewünscht hatte: Verfilmtes EU
Danke dafür!
Irgendwann vielleicht noch "Schatten des Imperiums" und ich könnte bzgl. Star Wars nicht glücklicher sein.
(zuletzt geändert am 21.12.2016 um 19:12 Uhr)
Chrissi
@Rieekan78
"Zugegeben, das Gespräch mit Krennic ist irgendwie überflüssig, über was haben die da eigentlich geredet?"
Das ist meine persönliche Lieblingsszene im Film. Ich finde die Idee großartig, dass Krennic alles versucht um den Imperator persönlich zu treffen um mit einem beeindruckenden Auftritt einen Satz nach oben in der Hierarchie zu machen. Dies zeigt recht gut auf, wie eine Diktatur solche Ambitionen schürt (ich muss nur ihn überzeugen, meinen Wert unter Beweis stellen). Nach seiner Enttäuschung, dass weder Vader noch Palpatine beim Test des Todessterns persönlich anwesend waren, versucht er es zunächst mal bei Vader. Dort sagt er ja dann "er verdiene eine Audienz beim Imperator" und "dann werdet ihr also mit dem Imperator sprechen?" (über ihn) und Vader zeigt ihm seine Grenzen auf, tötet ihn aber nicht gleich sondern warnt ihn bzgl. seines Ehrgeizes. Alles daran ist wohldurchdacht und für Krennics Darstellung wichtig, mMn.
@George Lucas
Schade, dass der Score dich nicht überzeugt. Ich liebe ihn und höre ihn jeden Tag im Auto komplett an. Dass ein neuer Komponist so sehr die handwerklichen Aspekte der OT-Soundtracks imitieren kann und dabei trotzdem noch seine eigenen Erkennungsmerkmale, diese aber stets passend einbeziehen kann und das in wenigen Wochen, ist für mich eine Meisterleistung. Besser war das nicht möglich. Hätte Giacchino (z.B. für Ep. IX) 3-4 Monate Zeit, würde er den neuen TESB-Score abliefern. Vielleicht sehe ich das aber auch nicht objektiv genug. Zugegeben, manchmal wirkt das Erreichen der Ähnlichkeit zu ANH ein wenig aufgezwungen (noch ein paar Schläge mit der Kesselpauke, dann klingt es noch mehr Star Wars like), aber ich bin insgeheim froh, dass Giacchino hier über seinen Schatten als Künstler springt. Er hat sich in den Dienst der Sache gestellt. Dennoch, seine zwei, drei neuen Themen sind grund solide. Wie gesagt, gebt dem Mann angemessen Zeit und er ist es wirklich (der neue SW-Komponist).
(zuletzt geändert am 21.12.2016 um 20:30 Uhr)
Jacob Sunrider
@Snakeshit:
"Der Filmfan in mir dagegen, wird das Gefühl nicht los, "nur" einen durchschnittlichen Blockbusterfilm gesehen zu haben. Der fehlende Funke, der Star Wars Filme für mich schon immer vom Rest abgehoben hat, ist irgendwie nicht vorhanden."
Gut umschrieben, geht mir ähnlich.
@Jacob Sunrider:
Für sich gefällt mir die Vader/Krennic Szene auch sehr gut. Vaders Burg, der Bacta Tank, der Schatten Vaders an der Wand... alles super. Auch Krennics Machtgeilheit ist gut dargestellt.
Konnte den Inhalten aber irgendwie nicht schlüssig folgen, auch bei Krennics Gespräch mit Tarkin weiß ich nicht genau, was da wer beabsichtigt...
Möglicherweise hat mich Vaders Präsenz und Tarkins schlechte CGI Kopie zu sehr abgelenkt...
Rieekan78
@Jacob Sunrider
"Besser war das nicht möglich."
Ja, leider.
Ich habe den Score jetzt auf CD und muss leider sagen, dass er hier im Vergleich zu seiner Einbettung im Film deutlich abfällt. Im Film war der Score sehr unauffällig - an manchen Stellen wiederum regelrecht ungelenk. Ersteres ist per se kein Problem, letzteres schon. Zudem fehlt auch etwas. Dazu unten mehr ...
Bei Williams' Scores ist das eigentlich nie der Fall. In der isolierten Betrachtung ohne Bewegtbild wirkt Williams' Musik stets groß, als hätte sie etwas zu erzählen, ja, als würde sie singen. Dagegen ist Giacchino's Score recht eindimensional, manchmal geht er in die Fläche, doch es wirkt nicht wie ein feingewebter Teppich, sondern eher wie ein preiswerter Läufer von Ikea. Es gibt bei ihm immer wieder Passagen, die aufhorchen lassen, dann ist es aber auch schon wieder vorbei. Nichts weiter als "dramatische Aufwallungen", die rasch im Nirgendwo verpuffen. Merkt man auch an der sehr stark unterschiedlichen Dynamik. Ich nehme an, dass Giacchino sehr auf den Punkt komponiert hat, also Szene für Szene durcharbeitete, ohne dabei ein wirkliches Gesamtkonzept zu verfolgen. Natürlich muss man die geringe Zeit berücksichtigen, die er für das Komponieren zur Verfügung hatte. Viereinhalb Wochen, soweit ich weiß. Ich betrachte die Musik aber absolut und nicht in Relation zu irgendwelchen Bedingungen. Absolut betrachtet ist das ein fast blutleerer Score. Überraschend für Giacchino, haben mir doch seine Scores zu ST Beyond, Super 8 und natürlich zu Ratatoille ausgesprochen gut gefallen! Schade, dass es mit Desplat nicht geklappt hat - nicht unbedingt, weil es jetzt Desplat ist, sondern weil einfach die Bedingungen für die Musikerstellung bessere gewesen wären. So hätte ich auch im Fall argumentiert, wenn Giacchino der ursprünglich vorgesehene Komponist gewesen wäre, und Desplat für ihn eingesprungen wäre. Es waren einfach keine guten Bedingungen, die Musik in so kurzer Zeit erstellen zu müssen, was man Giacchino's Score leider auch zu fast jeder Sekunde anhört. Es gibt wirklich kaum eine Sequenz darin, die einen träumen lässt, die eine Geschichte erzählt, die, im Sinne Williams'scher Melodiebögen, singt. Der Musik fehlt es an Tiefe und Seele. Ich weiß nicht, was Williams' innerhalb von viereinhalb Wochen hätte komponieren können. Unter diesem großen Druck verschwindet möglicherweise jegliche Inspiration, und man greift aus Not in die Standardwerkzeugkiste mit Lego-Bausteinen und hämmert es irgendwie zusammen.
Für RO hätte ein besserer Score vielleicht noch etwas rausholen können. Allerdings hat mir RO mit 9/10 Punkten schon fast optimal gefallen. Ein sorgfältigerer ausgearbeiteter Score hätte für mich evtl. eine Abrundung auf 10/10 Punkten bedeutet. Die Musik ist wohl wichtiger, als ich dachte, selbst für einen "Kriegsfilm" (wie RO), wo eigentlich recht generische Musik ausreichend ist. Für RO reicht es allerdings nicht, da hier viel Zwischenmenschliches mit erstaunlichem Tiefgang vorliegt.
(zuletzt geändert am 21.12.2016 um 22:43 Uhr)
MaYo
Nitewolf
Nitewolf
Mein Fazit zu R1: Großartiger Film, natürlich nicht ohne Schwächen, die stören mich aber gar nicht, dafür begeistern mich die Stärken um so mehr.
Zu ein paar Punkten würde ich gerne noch meine Meinung abgeben.
Zur Stimmung des Films, bzw. der Diskussion zauberhaftes Märchen vs. brutaler Kriegsfilm:
Die OT ist thematisch, wie auch erzählerisch ein Märchen (bei der PT bin ich mir da nicht so ganz sicher), das finde ich auch prima, es macht für mich zum großen Teil den Reiz von Star Wars aus und ich würde dieses Element nicht missen wollen. Ich fände es sehr schade, wenn R1 exemplarisch für die neue Richtung in Star Wars stünde. Aber das ist ja nun offensichtlich nicht der Fall, denn TFA knüpft ja absolut an die Märchentradition der OT an und die Stimmung von R1 gehört offensichtlich zu seiner weithin angekündigten Andersartigkeit, in so fern, alles gut
Aber das schöne an Star Wars ist ja, das es eben eines dieser Settings ist, die auch abseits der Geschichte und der Charaktere, für die es ursprünglich geschaffen wurde wunderbar für sich alleine stehen kann, weshalb es anderen die Möglichkeit bietet, ihre eigenen Geschichten dort anzusiedeln, die sich trotzdem noch nach Star Wars anfühlen. Und diese Geschichten dürfen ruhig auch mal ne andere Stimmung haben.
Deshalb finde ich R1 toll, so wie er ist, nicht weil ich das besser finde als das märchenhafte der OT, sondern weil es einfach für Abwechslung sorgt und wenn wir die nächsten 50 Jahre jedes Jahr einen Star Wars Film bekommen (man darf ja träumen), dann braucht es diese Abwechslung ganz dringend.
Im übrigen bin ich auch nicht der Meinung dass man diesen Unterschied zur OT unbedingt in eine Schematik pressen oder durch eine zeitliche Abfolge erklären muss, nach dem Motto, da war die Rebellion halt noch dreckig, später sind sie dann zu den strahlenden Gutmenschen geworden. Ich sehe das einfach als unterschiedliche Blickwinkel, wie in der Geschichtsschreibung. Die OT legt eben in ihrer Schilderung der Ereignisse auf andere Dinge Wert, hat mehr die großen Ereignisse im Blick und die positiven Seiten der Rebellion, R1 mehr das Einzelschicksal und die schwierigen moralischen Entscheidungen. Welche Sichtweise für sein persönliches Star Wars Universum zutreffender ist, muss jeder für sich entscheiden.
Nitewolf
Zu Tarkin:
Ich finde seine Rolle absolut entscheiden und ohne ihn hätte der Film für mich wesentlich schlechter funktioniert.
Da er nun mal in ANH der Kommandant des Todessterns ist, fände ich es einen argen Bruch, wenn er hier nicht auftauchen würde. Dass er von Anfang an der Schirmherr des Projekts ist, die Leitung an sich reißen und die Lorbeeren einstreichen will, ist doch viel überzeugender als „So, Projekt fertig, bitte übernehmen Sie“.
Vor allem finde ich aber, dass es diese große Rolle, die er bekommen hat braucht, da Krennic erst durch den Zwist mit Tarkin glänzen kann. Natürlich hätte man Tarkins Rolle z.T. auch Vader zuschreiben können, aber der wäre eben immer nur ein Aufpasser gewesen, der Krennic lästig ist, aber nie ein Konkurrent. Und Krennic wäre zu einem Standardbösewicht verkommen, der halt Böses tut, weil er der Böse ist. Erst durch die Konkurrenzsituation mit Tarkin kriegt der Charakter Tiefe. Nicht nur werden dadurch die internen Machtkämpfe des Imperiums sichtbar, die ganze Thematik Krennic der bürgerliche Emporkömling, der sich inmitten des imperialen Adels beweisen und seinen Platz erkämpfen muss kommt ja nur dadurch zum tragen. Und diese Elemente sind ja wiederum das menschliche Gesicht des Imperiums, als Gegenstück zu der moralischen Abgründigkeit der Rebellion.
Für mich deshalb entscheidend für das Gesamtkonzept des Films.
Über die Art der Umsetzung kann man streiten. Eine perfekte Lösung gab es nicht, man hat sich für einen Weg entschieden, ich kann gut damit leben.
Nitewolf
@Nitewolf
"Nein, wohl nicht aber manchmal steht der Kopf der Fähigkeit, Spass an etwas zu haben schon arg im Weg"
Das Risiko der Verkopfung besteht durchaus. Für mich ist das mittlerweile ein Qualitätskriterium für einen Film, wenn er es schafft mich ganz in die Handlung zu ziehen, so dass ich den Kopf abschalten kann. Wenn ich allerdings bemerke, wie z. B. ein Schaupsieler für die Kamera spielt oder overacted oder ein Setting oder eine Figur zu unecht wirkt, bin ich draußen. Nicht, weil ich es mir vornheme. Das kommt ganz automtisch.
"Vor allem finde ich aber, dass es diese große Rolle, die er bekommen hat braucht, da Krennic erst durch den Zwist mit Tarkin glänzen kann. Natürlich hätte man Tarkins Rolle z.T. auch Vader zuschreiben können, aber der wäre eben immer nur ein Aufpasser gewesen, der Krennic lästig ist, aber nie ein Konkurrent."
Dito. Ich fand den Schlagabtausch zwischen Krennic und Tarkin einfach großartig. Schade, dass Tarkin's CGI so wechselhaft war. In einem Moment war es gut, im nächsten Moment kam bei mir so ein In-Game-Gefühl auf. Dennoch - die Spitzen zwischen Krennic und Tarkin waren einfach toll! Sie haben Tarkin's Charakter (mit 'k') gut eingefangen. Auf dieser Ebene fand ich Tarkin gut.
(zuletzt geändert am 22.12.2016 um 10:49 Uhr)
MaYo
Ich finde an der Diskussion und den Reaktionen ganz interessant, dass es ja doch einige Leute gibt, denen RO nicht so richtig gefallen hat, dafür TFA aber sehr, und andere, die TFA nicht besonderes mochten, nun aber RO toll finden (andere gibt es natürlich auch). So dass man sich in der Diskussion nun gefühlsmäßig auf der andern Seite befindet. Es ist ein befremdliches Gefühl, wenn viele einen Film selbst toll finden und man selbst nicht, vorallem wenn es dann heißt, dass man sich nicht so anstellen und überanalysieren soll (das kann man durchaus, aber ich denke, Gefallen oder Nichtgefallen ist eine Bauchentscheidung, die spontan fällt). Auf der anderen Seite ist es aber auch komisch, wenn andere einen Film kritisieren, den man selbst toll findet. Sollten wir uns vielleicht beim nächsten Film alle daran erinnern .
Wobei ich durchaus auch froh bin, dass meine Augen offenbar nicht gut sind (dabei habe ich noch nicht einmal eine Brille). Auch beim zweiten Schauen, riesige Leinwand, Bild nicht zu dunkel, habe ich partout nichts komisches an Tarkin erkennen können, obwohl ich darauf geachtet habe. Und da ich eine Niete in Sachen Musik bin, stört mich der Soundtrack auch kein bisschen.
Entgegen meiner ersten Kritik, hier auf den ersten Seiten, habe ich den Film noch mal mit dem gleichen kindlichen Gemüt eines 12-jährigen angeschaut, wie damals als EP IV nach Deutschland kam. Und hier muss ich Nitewolf für mich recht geben, dass auch ich zu analytisch an den Film herangegangen bin. Beim zweiten Mal wusste ich schon, welchen Szenen ich nicht so viel Bedeutung beimessen muss und siehe da...fast so ein Feeling wie bei der OT.
Aber es macht ja auch Spaß, eure Diskussionen zu verfolgen, weil hier auch niemand seine Meinung jemanden Anderen aufdrücken möchte. Ich erwische mich gerade dabei, nach einer weiteren Kinovorstellung Ausschau zu halten. Am Montag endlich in 2D.
Was Anderes noch: Im IMAX Berlin lief vor dem Film der Trailer zu Dunkirk und der brachiale Ton ging komplett in die Magengrube. Anders als bei R1, wo ich das Gefühl hatte, da wäre noch mehr drin gewesen. Ohne den Vergleich wäre es mir wahrscheinlich nicht aufgefallen. Eure Erfahrungen?
(zuletzt geändert am 22.12.2016 um 13:29 Uhr)
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@ Jacob Sunrider:
Ich habe mir den Soundtrack noch einmal losgelöst vom Film angehört. Ich bin kein Giacchino-Enthusiast, weil ich in seiner Arbeit nicht mehr sehe, als guten Durchschnitt. Dazu muss ich sagen, dass er gute Musik in einer Industrie schreibt, die mehr als "gut" vielleicht garnicht zulässt, was das ganze wieder relativiert. Die Musik für Rogue One ist solide, akzeptabel. Nicht mehr, nicht weniger. Es ist genau das gekommen, was ich erwartet hatte - inklusive des Arguments, dass in der kurzen Zeit nicht mehr möglich war. Das stimmt vielleicht, und ich kreide Giacchino auch nicht alles an, denn ich wusste ja in etwa, was mich bei ihm erwartet. Ich finde es ärgerlich, dass Lucasfilm (oder Disney) für diese Arbeitsumstände überhaupt erst gesorgt hat, indem Alexandre Desplat abgesägt wurde. Ich traue dem Argument des Terminplans nicht. Wenn ich mir Desplats Kritik Richtung Filmindustrie anhöre, dann habe ich das Gefühl, dass er für Rogue One etwas vorhatte, was von seinen Arbeitgebern nicht gewollt war. Ich möchte mich mit diesem Thema und den damit verbundenen Spekulationen aber nicht zu lange aufhalten, denn ähnlich wie bei den Treatments zu Episode VII macht das auf Dauer keinen Spaß. Wir werden auch nie erfahren, ob Desplats Musik besser gewesen wäre. Ich weiß nur, dass ich jetzt einen Score höre, den ich in ein paar Tagen schon wieder vergessen haben werde. Ich finde dort nichts in Ohrwurm-Qualität, wie letztes Jahr z.B. bei Rey´s Theme oder dem March of the Resistance.
Im Rogue One-Soundtrack gefallen mir vor allem Jedha Arrival (der Part, wo Jyn und Cassian sich Jedha City nähern und den Sternenzerstörer aus der Ferne erblicken ist ziemlich stark, ebenso wie die elektrisch-brummenden Klänge für das Imperium in diesem Stück), sowie das schöne Album-Arrangement von Jyns Thema. Letzteres verdeutlicht mir jedoch gleichzeitig das Problem, dass ich mit Giacchino habe: er holt - nicht nur bei Rogue One, sondern auch bei seinen anderen Filmen - immer wieder zu einer ausladenden, epischen musikalischen Geste aus, kann diese aber nicht voll ausführen und zu Ende bringen. Diesen Makel kaschiert er mit besonderns lauten Tönen und schwelgerischen Melodien, bleibt am Ende aber immer im episch gemeinten Ansatz stecken. Die Vollendung fehlt. Letztes Jahr hat Williams mit seiner Musik für TFA das genaue Gegenteil demonstriert. Dort gibt es keine pathetischen, melodramatischen Klänge, aber das Hauptthema - Rey´s Theme - ist in all seiner Stille eben das, was Giacchino in meinen Ohren nicht schafft: ausgeschrieben, zu Ende geschrieben, auskomponiert, zu Ende gedacht. Wie schon gesagt zeichnet dies Williams aus. Sein Score für TFA ist weder seine beste Arbeit, noch die beste Star Wars-Musik, aber selbst dann ist sie immer noch besser als das, woran sich Giacchino so abmüht.
Für mich ist Giacchinos Rogue One-Score das musikalische Äquivalent dessen, was Abrams mit TFA gemacht hat: möglichst vorsichtig, niemandem auf die Füße treten.
(zuletzt geändert am 22.12.2016 um 15:09 Uhr)
George Lucas
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