In diesem Jahr feierten unsere Freunde und Lichtschwertakrobaten vom Saberproject ihren 10. Geburtstag. Zur Party kam dann auch ein ganz besonderer Gast: Stuntkoordinator Nick Gillard, der für die Lichtschwertkämpfe der Prequel-Trilogie verantwortlich ist.
Im Rahmen seines Besuches führte Tim vom Saberproject ein sehr schönes Interview mit Gillard, das nun endlich seinen Weg ins Netz gefunden hat. Vorweg noch ein paar einleitende Worte von Tim selbst.
Der mit dem Lichtschwert tanzt.
Über ein außergewöhnliches Treffen mit seinem Vorbild.
Vor zehn Jahren wurde Saberproject gegründet. Was als einfache Internetseite von mir und drei weiteren Star Wars Fans gegründet wurde, hat sich seit 2006 zu etwas großem entwickelt.
Heute ist das Team Saberproject als Verein quer durch Deutschland und Europa unterwegs und begeistert kleine und große Star Wars Fans mit einer umfangreichen Lichtschwertausstellung, Workshops und einer halbstündigen Show.
In der Show surren die Lichtschwerter durch die Luft, während einzigartige Geschichten erzählt werden. Die gute Seite der Macht tritt gegen die Böse an, im aktuellen Bühnenprogramm personifiziert in der finsteren Gestalt Kylo Rens und seiner Ritter von Ren. Luke Skywalker, welcher in der Show als Hologramm auftaucht und vom originalen deutschen Synchronschauspieler Hans-Georg Panczak gesprochen wird, schickt seine letzten Jedi auf die Suche nach einem alten Verbündeten auf Jakku.
Seit wir uns die ersten Lichtschwert-Tricks und Choreographien ausgedacht haben, waren die Making-Ofs der damaligen DVDs unsere Inspiration. Besonders die zu den Prequels, in denen die Lichtschwertduelle schnell und elegant aussehen.
Schon damals war NICK GILLARD für uns ein Vorbild. Seine Beschreibung der Kämpfe und Bewegungsabläufe mit „the moves are so natural or so correct… it’s the only place they can be“ [deutsch: die Bewegungen sind so natürlich oder so richtig… es gibt nur diese eine Art wo sie sein können] wurde schnell zu einem Credo, wenn es um das Erschaffen eigener Choreographien geht.
Ohne große Hoffnungen versuchte ich bei der Planung unserer Jubiläumsfeier mit ihm Kontakt aufzunehmen. Doch eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten und die unglaubliche Antwort war, dass er uns gerne besuchen würde und sehr von unseren Aktivitäten begeistert ist.
Zu unserem Glück kam ihm seine Arbeit als Stuntkoordinator, welche ihn durch die ganze Welt führt, nicht dazwischen, so dass wir nicht nur mit vielen guten Freunden, Partnern und Supportern unsere ersten zehn Jahre feiern konnten, sondern auch mit unserem großen Vorbild. Surreal und fantastisch zu gleich.
Ausgestattet mit einem großen Vorrat an schwarzem Tee (Nick ist da typisch britisch), war es eines der interessantesten Wochenenden für uns. Nicht nur haben wir eine private „Master Class“ im Umgang mit dem Lichtschwert bekommen, sondern wir erfuhren auch tolle Anekdoten und Geschichten aus erster Hand.
Nick ist ein so offener und freundlicher Mensch, dass wir ihn am liebsten nicht mehr gehen lassen wollten. So nutzten wir die Zeit für ein ausführliches Interview mit ihm, denn er hat nicht nur an Star Wars mitgearbeitet, sondern auch zum Beispiel an Superman, Indiana Jones, Alien, Wanted und vielem mehr.
Wie wird man Stuntkoordinator? Was macht Nick jetzt? Was hat er alles erlebt? Wie sind die Lichtschwertchoreographien der Prequels entstanden? Welches ist sein Lieblingslichtschwert und warum hat er Jobangebote für Herr der Ringe und Harry Potter abgelehnt?
All diese Fragen und viele weitere, spannende Geschichten gibt es in unserem Interview zu sehen, über das Leben, die Karriere und Lichtschwerter des Nick Gillard, der unser großes Vorbild ist und den wir nun als Freund bezeichnen können.
Star Wars verbindet und Star Wars schreibt die besten Geschichten!
Die Macht ist mit den Fans, immer.
Tim
und das Team Saberproject
Seite 1
Ich weiss das vor allem die Puristen nicht viel mit den sehr viel stilisierteren, akrobatischen Schwerstilen der Prequels anfangen konnten und die kruderen, kraftvolleren Kämpfe der OT vermissten aber ich liebe Gillards Arbeit in den Filmen über alle Maßen.
Ich bin generell jemand der sehr viel mehr auf akrobatische Kampfstile und Schwertaction steht (Katanas sind bspw. meine absoluten Lieblingswaffen, habe selber auch diverse), die schnell, spektakulär und artistisch ist was sich auch in vielen meiner liebsten Comics Charaktere widerspiegelt welche so kämpfen wie etwa Deathstroke, Batman, Batgirl, Black Canary, Daredevil, Captain America, Black Widow, Psylocke oder natürlich Wolverine.
Ich fand es daher unglaublich toll so einen kampfstil für die Jedi zu ihrer Blütezeit zu haben und liebe diesen schnellen, akrobatischen und sehr dynamisch fliessenden Schwertstil mit viel Drehungen, Sprüngen und diesen fliessenden und schnellen Bewegungen. Das war genau mein Ding und hat in meinen Augen einfach auch so schön aufgezeigt warum die Jedi solche Schwertmeister waren und diese Waffe über alles andere gewählt haben. Es zeigte auch das die Zeit der Jedi sich einfach enorm von der Zeit des Imperiums unterschied und passte einfach ästhetisch sehr viel besser in die Republik als der simple, mittelalterlichere kampfstil der OT.
Klar war der Kampfstil der PT sehr viel stilisierter und überzogener und ging mehr in die Superhelden oder Martial Arts Richtung, da ich aber ohnehin Fan dieser Genres bin kam mir das sehr entgegen und in meinen Augen sind die Jedi auch ohnehin das SW Equivalent eines Superhelden (Beschützer mit besonderen Fähigkeiten, die bereit sind sich für unschuldigen aufzuopfern und überlegene Kämpfer sein können). Natürlich hat das Konzept der Jedi viele Einflüsse, vor allem Samurai, Mönche und dergleichen aber jemand wie Luke war schon zu OT Zeiten eine Art Superheld mit der OT quasi als seine origin story. Die Einflüsse waren auf jeden Fall schon immer vorhanden und mit der PT hat man dies dann halt einfach nochmal sehr viel mehr hervorgehoben.
Die kampfszenen in den TOR Trailern gefallen mir sogar noch mehr als die Filme, auch wenn diese noch sehr viel mehr (oder vielleicht gerade deswegen) übertrieben sind in Choreographie, Power und Ästhetik. Aber ich steh einfach total auf sowas.
Und Gillard hat wie ich finde wirklich großartiges geleistet und zumindest für mich (auch wenn dies hier eine recht unbeliebte Meinung sein wird und die Puristen nun verächtlich die Nase rümpfen) den Kampf und Schwertstil in SW auf einen qualitativ viel höheren, visuell grandiosen und in meinen Augen auch besseren level gehoben.
Ehrlich gesagt finde ich es schade das er nicht auch die ST macht. Fand die Schwertaction in TFA bspw. enorm ernüchternd im Vergleich zu Nicks Arbeit in der PT. Wenns nach mir ginge hätte die ST Schwertaction wie in den TOR Trailern (Ich kann schon das kollektive Stöhnen einiger Leute hier hören lol)
Vadermort
Nick Gillard ist in der Tat ein sehr sympathischer Mensch und ich finde es klasse, dass er sich die Zeit für einen Besuch und ein interview nimmt. Toll!
Zudem denke ich, dass er in der PT wirklich sehr gute Arbeit abgeliefert hat.Die Fights in Episode I und III waren mMn atemberaubend.
Die Fragen waren auch gut gestellt und ich bin jetzt auf das Saberproject aufmerksam geworden.
Eine Aussage seitens Gillard stimmt jedoch nicht in Gänze, nämlich dass "niemand" aus der PT - Produktion an TFA gearbeitet habe: Doug Chiang arbeitete sowohl an TFA als auch an R1.
Matthew Wood war ebenso an TFA beteiligt.
Einziger "Kritikpunkt": Die Kameraführung bzw. der Kamerawinkel sollte ggfs angepasst werden, wenn sich die Interviewpartner auf Socken im Interviewraum bewegen.
(zuletzt geändert am 12.11.2016 um 15:35 Uhr)
Cantina Fun
Mir gefallen die PT-Kämpfe auch sehr gut. Sieht man sich das harte körperliche Training an, dass Yoda Luke in Episode V abverlangt, sind schnellere Kämpfe wie in der PT letztlich auch nur bezeichnend. Hätte George Lucas - wie in so vielen anderen Punkten - auch schon 1977 die technischen Möglichkeiten wie ab 1999 gehabt, sähen sicher auch manche OT-Kämpfe anders aus.
RANRW
@ Vadermort
Hast du jemals einen mitterlichen Kampfstil gesehen? Oder wie damals die Gladiatoren kämpften? (meine jetzt nicht Spartacus Serie)
OT Kämpfe waren nix. Rein garnix. Damals war ich schon darüber enttäuscht gewesen,dass selbst Filme aus de 50ern bessere Choreografie hatten als in Star Wars.
Prequel wiederum war zuviel des guten gewesen. Meiner Meinung nach und der beste und in meinen Augen der realistischte Kampf war in TFA. Kein statisches OT Schwertgezittere oder auf LSD Prequel Gehopse,sondern saubere,kraftvolle Bewegungen.
Doch nur meine Meinung.
Jeder hat zum Glück seine Sichtweise.
RenKn1ght
Als Jahre später die PT kam, hab ich mir immer gedacht,
das genau so die OT Kämpfe hätten sein sollen.
Finde immer noch Obi vs Vader in ANH relativ langweilig.
Kam mir aber erst mit der PT. Davor hat mir der Kampfstil
der OT nichts ausgemacht.
In TFA find ich den Kampf Kylo vs Rey auch ziemlich
gelungen.
Darth Orko
@Vadermort
" Ich bin generell jemand der sehr viel mehr auf akrobatische Kampfstile und Schwertaction steht (Katanas sind bspw. meine absoluten Lieblingswaffen, habe selber auch diverse),"
Hm, da muss ich jetzt mal Nachfragen.
Du stehst auf akrobatische Kampfstile und Schwertaktionen, und sammelst Katanas?
Wo doch das Katana selbst eine der puristischen und wenig akrobatischen Schwertkampfwaffen schlecht hin ist?
Nicht falsch vertsehen, ich bin selber Aikidoka und Iaidō (Kunst des Schwert ziehens) sowie Schwerttechniken mit dem Katana oder Bokken fällt in diesen Bereich mit rein. Deshalb frage ich nach. Magst du den realen Schwertkampfstil mit dem Katana oder den von Hollywood bzw dem japanischen oder Hong Kong Kino geprägten Katana Stil? Beide Stile haben recht wenig mit einander zu tun.
Die Kämpfe der OT kommen den tatsächlichen Kämpfen mit dem Katana wesentlich näher als die stark Martial Arts lastigen Kämpfe der PT. Die Kämpfe der PT entspringen eher dem Wu Shu und haben mit den Katana Techniken der Samurai und dem Budo nur wenig gemein.
Ich fand die Schwertkämpfe der OT und ST gefühlsmässig intensiver, vom visuellen Showfaktor waren die die Kämpfe der PT im besonderen im Zusammenspiel mit der Musik und der Dauer natürlich einprägsamer.
Deerool
Den Kampf in Episode 1 fand ich ganz ok, da er gute Schauwerte bot. Über Episode 2 legen wir mal lieber den Mantel des Schweigens und der Endlampf in Episode 3 war stellenweise gut, insgesamt aber leider völlig überladen, was aber eher weniger die Schuld von Nick Gillard gewesen sein dürfte.
Ich persönlich finde die Kämpfe in Episode 5, 6 und 7 am besten, da sie deutlich realistischer und emotionaler rüber kommen. Zumindest für mich als völligen Laien, der von echtem Schwertkampf echt überhaupt keinen Plan hat
Knubbel
Naja, die Kämpfe der PT waren halt wieder dem modernen Mainstream angepasst. Die Betonung lag auf coolness. Aber ich finde das an und für sich garnicht schlimm. Es fügt sich mMn gut in die Kontinuität ein. Coolness ist ein Attribut des Selbstbewusstseins bis hin zur Arroganz. Jedi und Sith mit langjähriger Ausbildung und einem selbstverstehenden Umgang mit der Macht sollten so sein.
Nichts desto trotz waren viele Kämpfe sehr überambitioniert. Insbesondere jene, wo man mit CGI deutlich nachgeholfen hat. Der Maul Kampf war mMn der beste. Weil das Akrobatische dort noch zur Stilistik eines Mauls gehörte. Im Epi2 Dooku Kampf gefiel mir Dooku sehr gut. Sein Schwertgefühl war sehr stilvoll. Der Rest war okay bis naja...
Die Kämpfe der OT fanden unter anderen Prämissen statt. Da gings vornehmlich um Familiendrama und nicht um Coolness. Außerdem hatten alle Beteiligten ihre Handycaps bei denen derartige Akrobatik wohl sehr unauthentisch wirken würde.
Ich mag beides. Man sollte es im Rahmen der Story nur einfach nicht übertreiben.
(zuletzt geändert am 13.11.2016 um 09:55 Uhr)
OvO
@Knubbel:
"der von echtem Schwertkampf echt überhaupt keinen Plan hat "
Ich denke mal, dass genau dort der Hund begraben liegt. Zumindest für mich. Der Großteil der PT hatte eigentlich wenig mit echtem Schwertkampf zutun sondern war mehr so Fantasiechoreographie in den Computer eingegeben. Das betrifft insbesondere Yoda, Palpatine und Grievous. Bei Yoda ists natürlich verständlich aber ob er unbedingt kämpfen musste und ob das der Saga überhaupt gut tat ist ja recht umstritten, Grievous war als Figur sowieso ein Fail und aus Palpatine hätte man wirklich mehr machen können. Da hat man die Inszenierung teilweise vollkommen vermurkst. Zum Teil durch zuviel extremes Overacting und zum Teil durch zuviel Computernanimation. Die Opernszene und die Machtergreifung war natürlich klasse, waren aber auch die einzigen Höhepunkte. Das Duell gegen Windu fand ich persönlich garnicht so doll. Verstehe nicht recht, warum das alle so hypen. Ich hätte davon mehr erwartet.
Mit Dooku, Jinn und Maul hatte man eigentlich 3 Charaktere die sowohl als Persönlichkeit wie auch als Duelisten mMn überzeugen konnten. Maul war akrobatisch, Jinn war recht traditionell bodenständig, Dooku war sehr stilvoll und parierfähig. Echt schade, dass man aus denen nicht mehr gemacht hat. Aber gut, wenn wir Glück haben, erwartet uns von denen ja noch mehr in Zukunft. Man darf gespannt sein.
OvO
Hallo alle zusammen. Ich bin neues Mitglied seit eben und wollte mal meine Meinung zu den Schwertkämpfen darstellen.
Also um ehrlich zu sein, finde ich die Lichtschwertkämpfe in EPI und TFA am besten. Jedi sind nun mal (wie man in den Büchern zum Jedi-Training lesen kann) auch akrobatisch sehr begabt und da man auch in vielen heutigen und damaligen Kampfsportarten (hauptsächlich Wushu - ja) akrobatische Elemente in vielen Waffenkünsten benutzt hat, kann es ja wohl erst recht von einem Jedi auf eine höhere Stufe gebracht worden sein. Damit meine ich jetzt einen 3 Meter hohen Salto mit doppelter Schraube oder sowas zum Beispiel. Da Kampfsportler sowas mit jahrelanger Übung beherrschen (Saltos, Schrauben, Kicks, etc.) kann man von einem Jedi ja wohl erwarten, dass durch seine Reaktionszeit, Sprungkraft, Wendigkeit, mit Hilfe der Macht, erst recht sowas von einem Kampf zu erwarten ist.
Man sagt zwar immer, in der OT seien die Kämpfe authentischer gewesen. Aber um ehrlich zu sein, waren sie einfach nicht einem Jedi (mit den Fertigkeiten die ein ausgebildeter Jedi oder ein Padawan hat) gerecht. Denn wenn ein Mensch schon in einem Kampf schnellere Reflexe zeigen kann, dann kann man von einem Jedi so etwas definitiv erwarten. Deshalb ist es meiner Meinung nach schon gerechtfertigt, wenn ein Kampf in einem hohen Ausmaß von Schnelligkeit, akrobatischen Elementen und Intensität präsentiert wird.
nostricker
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