Die Saga geht weiter: Um 20:15 Uhr zeigt Pro Sieben Episode II - Angriff der Klonkrieger.
Unruhige Zeiten in der Galaktischen Republik: Als Senatorin Padmé Amidala in Coruscant nur knapp ein Attentat überlebt, werden Obi-Wan Kenobi und sein Schüler Anakin Skywalker zu Hilfe gerufen. Auf dem Planeten Kamino entdeckt der Jedi-Meister eine gewaltige Armee geklonter Soldaten - noch ahnt er nichts von dem perfiden Plan des abtrünnigen Jedis Graf Dooku. Anakin soll indes Amidala beschützen. Die beiden verlieben sich, doch die dunkle Seite der Macht greift nach dem jungen Skywalker...
Den Untergang der Republik seht ihr am 16. September.
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Anakin 68
Täusche ich mich oder ist die heutige Ausstrahlung von ProSieben fehlerhaft.? Fehlen dort nicht (teilweise?) die Untertitel? Meiner Meinung nach fehlte die untertitelte Zeile "Möge die Hinrichtung beginnen" oder so ähnlich, von Geonosis-Oberhaupt in der Arena.
Es scheint so ob die neue Version von den Streaming Anbietern und nicht die BD-Fassung läuft, da auch das 20th Century Fox Logo am Anfang fehlte. Fehlen in den Versionen allgemein die Untertitel?
(zuletzt geändert am 09.09.2016 um 22:44 Uhr)
TFA91
TiiN
Avarice1987
@TiiN
Danke.
Was für eine Glanzleistung von den Verantwortlichen. Untertitel scheinen neuerdings also ein Problem für die deutschen Star Wars Fassungen zu sein. Nach den festen englischen Untertiteln auf der Episode 7 BD, lässt man also jetzt die Untertitel bei der Fernsehausstrahlung lieber gleich weg.
Naja hoffentlich wird das mit den Untertiteln wenigsten für die 3D-BD Fassung korrigiert.
(zuletzt geändert am 09.09.2016 um 23:03 Uhr)
TFA91
Naja, aber hat George Lucas nicht öfters gesagt, dass er die Filme so dreht, wie er sie gerne hat?
Klingt zwar egoistisch, fairerweise hat er auch fünf seiner sechs Star Wars Filme selbst finanziert. Gleichzeitig hat mich auch noch nie irgendein Künstler gefragt, wie ich mir denn sein Kunstwerk vorstelle? Jeder Künstler macht eigentlich, was er will und dann schaut man, ob der Markt das annimmt oder nicht.
Auch wenn die Prequels im Netz häufig verrissen werden, haben alle drei Film relativ viel eingespielt. So fair muss man schon sein
Und jetzt bin ich auch mal ganz ehrlich: Einen 100% perfekten Film, der mit zu 100% gefällt, habe ich auch noch nie gesehen. Irgendwas hätte man aus meiner Sicht immer besser machen können. Egal ob bei Star Wars, Herr der Ringe, Indiana Jones, etc ...
Wenn ich einen Film möchte, der mir zu 100% gefällt, dann müsste ich selbst einen drehen. Von daher muss man das ganze auch mal entspannter sehen.
Pepe Nietnagel
DerAlteBen
@Nietnagel:
" Irgendwas hätte man aus meiner Sicht immer besser machen können."
Naja, das kommt vllt auch drauf an, wie sehr man sich mit einen Film auseinandersetzt. Es gibt keinen Film mit dem ich das in dieser Intensität getan habe, wie mit Star Wars. Nicht ansatzweise. Es gibt noch eine Spiele-Reihe, mit der man es vergleichen könnte aber ansonsten wars das in dieser Intensität im Bereich Unterhaltung & Kunst. Wenn man diesen Punkt aber ignoriert, gibt es durchaus Filme, die für mich perfekt sind. Wobei aber auch einfach nie die Rede, von einem 100% perfekten Film oder einer 100% perfekten PT war sondern einen Film, der wenigstens die Kernkompetenzen des Filmemachens und Geschichtenerzählens solide auf die Reihe bekommt. (weiß garnicht, wie oft man diesen Satz noch wiederholen soll). Ob die PT das hinbekommt, will ich hier garnicht grundsätzlich verneinen aber zumindest feststellen, dass das eine sehr umstrittene Frage ist. Und diese Feststellung ist eigentlich schon sehr bezeichnend.
TFA gefällt mir auch nicht zu 100%. Genauso wenig wie die OT Filme. Aber ihre Schwächen sind angesichts ihrer Qualitäten wahrscheinlich einfach stärker vernachlässigbar, wenn dennoch durchaus auch diskussionswert, wie sich im Epi1 Thread ja schon zeigte.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 00:40 Uhr)
OvO
@OvO:
Ich würde Lucas die Kernkompetenzen des Filmemachens gar nicht absprechen wollen, zumal ich auch die durchaus plausibel wirkende Kritik von RLM insofern nicht teile, da sich diese an den üblichen Strickmustern des US-amerikanischen Mainstream-Kinos orientiert und die PT danach beurteilt. Genau das aber will die PT nicht sein. Vielmehr glaube ich, dass Lucas mit der PT ein ehrgeiziges Neuland beschreiten wollte, das er leider nicht in vollem Umfang überzeugend dem Publikum nahebringen konnte. Lucas schwebte vermutlich eine Mischung aus Sci-Fi-Fantasy, Beziehungsdrama und politischem Lehrstück vor, scheiterte aber daran, alle drei Genres überzeugend unter einen Hut zu bringen.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 00:29 Uhr)
DerAlteBen
@ Lucas-Künstler-Diskussion:
Wenn man Lucas als Künstler sehen möchte (wofür es gute Grunde gibt), dann sollte man in der Bewertung seiner Arbeit so vorgehen, wie bei jedem Künstler.
Grundsätzlich hat er als Autor von Star Wars das Recht, sein Werk so zu gestalten, wie er möchte. Das betrifft die Prequels, sowie auch die OT. Uns mag das nicht gefallen - und mir gefällt es nicht - aber so ist es nun mal. Vieles, was an der PT bemängelt wird, entspringt einem Bild von Star Wars, das von der OT geprägt ist. Einige stören sich am steril-futuristischen Look, andere an der Cartoon-Ästhetik, wieder andere am infantilen Humor oder an den fragwürdig gezeichneten Figuren. Aber auch, wenn man all diese Kritik äußert, ist es falsch, Lucas das Recht abzusprechen, es so zu machen wie er möchte.
Alle Fragen, die Stil ,Optik und Atmosphäre betreffen, sind Geschmackssache, und da können wir viel zu schreiben - für den Autor bindend ist es in keinster Weise. Theoretisch hätte Lucas, wenn er gewollt hätte, die Prequels in Schwarz-Weiß und Japanisch mit Untertiteln realisieren können.
Es gibt aber noch eine weitere Ebene, auf der man analysieren und kritisieren kann, und auf der gibt es objektive Maßstäbe, die weder etwas mit Geschmack, noch mit Autorentheorie zutun haben. Hierbei handelt es sich vor allem um formale Gesichtspunkte: welche Aktstruktur haben die Filme? Macht diese Struktur Sinn? Wenn es sich um klassische Dreiakter handelt, sind diese Akte klar zu erkennen? Folgen die Handlungspunkte dieser klassischen Struktur? Sind Figuren klar gezeichnet, ist ihre Konstellation durchdacht? Gibt es eine klare Einteilung in Protagonist, Antagonist usw.? Wie ist der Ton des Films: gibt es Stilbrüche (wenn ja, sind sie gewollt und sinnvoll?); ist der Wechsel zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, Action- und Ruhephasen gelungen? Interessant wäre auch, mit Fachleuten über Fragen zu sprechen, die z.B. Schauspiel und Effekte betreffen. Und noch einiges mehr.
Das sind Kriterien, denen sich jeder Künstler - vor allem der erzählende - stellen muss. Wenn Lucas sie nicht erfüllt, rettet ihn die Wahl ambitionierter Themen (Politik, Intrigen, Liebe, Verlust) ebenso wenig, wie Tolstoi sein Interesse für die napoleonischen Kriege gerettet hätte, bestünde sein Roman aus einer faden Sprache, unausgegorenen Figuren, verbrauchten Metaphern und schlechter Grammatik.
Eine möglichst vollständige, faire Kritik an Lucas und seinem Schaffen als Künstler müsste beide Bereiche umfassen, also Stil- und formale Fragen.
Machen, was man will - das allein macht noch keinen Künstler. Wäre dies das einzige Kriterium, könnte Uwe Boll als Künstler durchgehen. Erwartungen unterlaufen - schön, aber auch kein Wert an sich; vor allem, weil es den Fokus von der Beurteilung dessen nimmt, was anstelle des Erwarteten gemacht wurde (und das kann gut oder schlecht sein). Wenn sich zu künstlerischer Freiheit nicht auch künstlerische Fähigkeit gesellt, dann ist es mit dem Künstler nicht weit her.
George Lucas
@ DerAlteBen
Japp, der Satz hätte auch gepasst.
Topic: Episode II hinterläßt mich immer ein bißchen zwiegespalten. Teils hölzerne Dialoge, nicht immer perfekt gelungenes CGI, die Droidenfabrik, Anakins Liebesgesäusel, aber okay, frisch Verliebte sind für Außenstehende generell unerträglich.
Auf der anderen Seite die Verfolgungsjagden durch Coruscant und im Asteroidengürtel, ich liebe solche Szenen einfach, war schon immer so. Auch Obi-Wans Detektivgeschichte, den Hintergründen der Klonarmee auf die Schliche zu kommen, findet meinen Zuspruch. Außerdem eine Endschlacht, die - wenn auch durch C-3PO´s Slapstickeinlagen unterbrochen - diesen Namen tatsächlich verdient.
Aber mal eine Frage: Hey Pro7, was ist los mit euch? Bei Dialogen von Außerirdischen die Untertitel wegzulassen, finde ich persönlich eher mittelprächtig. Bei der nächsten Ausstrahlung also bitte nicht mehr den Praktikanten an den Knöpfen in der Regie spielen lassen, einverstanden?
Anakin 68
@Lucas:
"Wenn sich zu künstlerischer Freiheit nicht auch künstlerische Fähigkeit gesellt, dann ist es mit dem Künstler nicht weit her."
Der Satz fasst es perfekt zusammen. Sehr schön.
@Ben:
Ob Lucas diese Kompetenzen besitzt will ich nicht zur Debatte stellen. Dazu fehlen mir A: Selbst jene Kompetenzen in weiten Teilen und B: die persönliche Beziehung zu Lucas. Um das zu beurteilen zu können, muss man mit jemanden, denke ich, schon ziemlich dicke sein. Diese Frage überlasse ich also gerne einem Spielberg.
Die seit je her umstrittene Frage ist, ob er diese Kompetenzen (wenn er sie besitzt) so nutzt, dass sie in den Filmen wiederzuerkennen sind.
OvO
@ OvO:
- "einen Film, der wenigstens die Kernkompetenzen des Filmemachens und Geschichtenerzählens solide auf die Reihe bekommt. (weiß garnicht, wie oft man diesen Satz noch wiederholen soll)."
Ich musste bei der Verteidigung meines Standpunktes auch schon sehr oft mit dieser Feststellung ansetzen. Ein wenig seltsam ist es schon, zu sehen, wofür Lucas bei den Prequels so gelobt wird. "Gute Ideen", "gute Ansätze", "interessante Themen", "Ringstruktur", "im Ansatz ist dies und das vorhanden", "nicht besonders gut ausgeführt, aber eigentlich gut erdacht", usw. Als wären die Prequels Lucas Erstlingswerk. Als wäre er ein eher durchschnittlicher, aber fleißiger Schüler, den man nicht mit offenen Worten verletzen möchte und den man deshalb als "stets bemüht" bezeichnet. Dabei ist Lucas ein Herr in fortgeschrittenem Alter, der auf eine lange Karriere als Filmemacher zurückblickt, der in verschiedenen Bereichen seiner Profession Erfahrungen gesammelt hat, der sich als Revoluzzer und Künstler sieht, und der auch hohe Ansprüche an sich selbst formuliert. Da kann die Messlatte ruhig höher sein, und man ist auch nicht zu allzu viel Nachsicht verpflichtet.
Wenn man dann entgegnet, dass seine großen Gesten keine Rolle spielen, weil er die kleinen Schritte nicht getan hat, steht man unter Umständen als kleinlich dar. Aber so sehe ich das nun mal.
- "Ob Lucas diese Kompetenzen besitzt will ich nicht zur Debatte stellen. Dazu fehlen mir A: Selbst jene Kompetenzen in weiten Teilen..."
Es ist, denke ich, hilfreich, aber nicht zwingend notwendig, selbst in einem Bereich tätig zu sein, um jemanden zu kritisieren. Im Prinzip reichen schon die theoretischen Kenntnisse. Ich muss also nicht selbst Drehbücher schreiben oder Filme drehen, um zu erkennen, ob ein Drehbuch oder eine Inszenierung gelungen ist oder nicht.
"... und B: die persönliche Beziehung zu Lucas. Um das zu beurteilen zu können, muss man mit jemanden, denke ich, schon ziemlich dicke sein."
Auch das ist keine Voraussetzung. Wir sprechen ja über Lucas Arbeit, nicht über Lucas als Mensch. Was er als Erzähler und Regisseur kann oder nicht, lässt sich an seinen Filmen ablesen. Dazu muss man ihn nicht persönlich kennen.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 00:38 Uhr)
George Lucas
TiiN
Anakin 68
George Lucas
@Lucas:
Ich denke man blendet es zu Gunsten der eigenen Bequemlichkeit gern aus und will sich garnicht so tief mit diesen Dingen befassen und hat daher auch nicht das Verständnis. Es kostet ja auch Zeit, es kostet Nerven und man muss befürchten iwann an einem Punkt anzukommen, wo man aus dieser kritischen Sicht nicht mehr hinauskommt und seine Liebe zu Star Wars verliert. Um dies zu verhindern braucht man gewisse Fähigkeiten der Reflektion und der Distanzierung, die sich nicht jeder zutraut und nicht jeder hat. Star Wars ist für viele ein elementarer Bestandteil der eigenen Identität, da man seit der Kindheit damit aufgewachsen ist und diese heile Welt möchte man ungern gänzlich verlieren, was ja auch völlig berechtigt ist. Zu dem Thema Star Wars Fan könnte man eine tiefenpsychologische Abhandlung führen. Und der beste Beweis, dass da was dran ist, ist die Tatsache, dass sich die Leidenschaft und Begeisterung seit Entstehung des Franchises von Generation zu Generation weitervererbt und kein Ende in Sicht ist. Und vermutlich auch in 50 Jahren noch nicht, egal was Disney am Ende draus machen wird. Was Star Wars aus dieser Perspektive ist, ist kaum zu definieren. Aber vllt als Utopie des Einzelnen, welche die Perspektive bietet, iwann Realität zu werden, wenn man sich die Fortschritte der Technologien, Quantenforschung etc. mal genauer ansieht. Star Wars macht all diese wirre Theorie greifbarer. Formt draus ein Gedicht & gibt ihr ein Gesicht.
OvO
@ George Lucas:
Vielleicht sollten wir die Star Wars Filme von Lucas garnicht mit anderen Filmen vergleichen (oder als Film betrachten), sondern als Mythos betrachten. Also ihn mit anderen Mythen vergleichen ...
Denn ich glaube, dass es da grundsätzlich einen Fehler zwischen Lucas und einem Großteil der Fans gibt. Die Fans wollen tolle Filme sehen, Lucas hat seine Geschichte immer als Mythos gesehen, die er nur im Film-Medium erzählt.
Vor allem bei den Prequels baut Lucas dann viele Themen ein, die den Fans nicht gepasst haben. Anakin als Außerwählter, jungfreuliche Geburt, Midiclorinaer, usw.
Lucas waren solche Themen und Inhalte wichtig. Auf große Dialoge oder tolle Figuren hat er nie großen Wert gelegt. Seine erster Film "THX 1138" war ein richtiger Kunstfilm, der nicht profitabel war. Sein zweiter Film "American Graffity" ist einfach ein lustiger Spaßfilm. Der war dann erfolgreich.
Also hat sich Lucas gedacht: Vermittel ich den Inhalt eines Kunstfilmes verpackt als lustige Unterhaltungsfilme. Und das war dann Star Wars und später auch Indiana Jones.
Von daher glaube ich, dass Lucas Inhalte wie Figuren oder Dialoge immer sekundär waren. Hauptsache, die erledigen ihren Zweck. Das haben in der OT andere Writer beispielsweise behoben, die in der PT gefehlt haben.
Von daher verlieren die meisten Star Wars Filme deutlich, wenn man sie mit anderen Filmen vergleicht. Gleichzeitig vermisse ich oft bei anderen Filmen dann "mythische Inhalte". Klar vermittelt jeder Film noch ein bisschen was auf der Meta-Ebene, aber beispielsweise bleibt davon bei den ganzen Marvel-DC-Comicverfilmungen meiner Meinung nach nicht viel übrig.
Selbst bei Episode VII habe ich das vermisst. War auch immer mein größter Kritikpunkt an dem Film (neben Kylo Ren ) ... Mit welcher neuen Erkenntnis bin ich aus Episode VII aus dem Kino gekommen? Habe ich da irgendwas neues erfahren oder gelernt?
Jetzt muss man natürlich ehrlicherweise sagen: Aus einem einzelnen Star Wars Film lernt man kaum was. Das ergibt sich dann oft, wenn man ne ganze Trilogie gesehen hat. Von daher können es jetzt noch Episode VIII und IX auf dieser Stufe richten.
Pepe Nietnagel
@Nietnagel:
Der Ansatz ist echt gut. Da muss man erstmal drüber nachdenken. Aber ich denke, damit liegst du im Bezug auf Lukas' Perspektive sehr richtig und löst damit auch die Frage, die mich seit einem gewissen Interview so sehr wurmt.
"bei den ganzen Marvel-DC-Comicverfilmungen meiner Meinung nach nicht viel übrig."
Bis auf Watchmen kenn ich keinen. Allerdings wäre es vllt auch etwas viel verlangt, von jedem Film eine höhere geistige Ebene zu erwarten. Im Superheldenbereich sehe ich dieses Potential auch garnicht so sehr. Lediglich X Men bietet da größeres Potential finde ich.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 01:50 Uhr)
OvO
@ Pepe:
Das gibt mir in der Tat zu denken.
- "Vielleicht sollten wir die Star Wars Filme von Lucas garnicht mit anderen Filmen vergleichen..."
Das muss man tatsächlich nicht tun, zumal Star Wars ziemlich einzigartig ist und damit eine Klasse für sich darstellt.
- "...(oder als Film betrachten)..."
Naja, es sind Filme.
- "...sondern als Mythos betrachten. Also ihn mit anderen Mythen vergleichen ..."
Das ist ein interessanter Ansatz. Ich denke, dass jeder Inhalt eine Form braucht. Also ist es auch legitim, die Form nach formalen Gesichtspunkten zu analysieren. Und Lucas hat nun mal das Medium Film gewählt. Ob man sie nun als Mythen bezeichnet oder nicht, es befreit ihn nicht von gewissen handwerklichen Verpflichtungen.
- "Lucas waren solche Themen und Inhalte wichtig. Auf große Dialoge oder tolle Figuren hat er nie großen Wert gelegt."
Das mit den Dialogen ist wohl war. Lucas war immer eher visueller und poetischer Erzähler. Plot und Drehbuch bereiteten im Schwierigkeiten. Bei Figuren komme ich aber zu einem anderen Schluss. An denen war er immer interessiert und ihnen widmete er auch viel Zeit und Überlegung.
- " Seine erster Film "THX 1138" war ein richtiger Kunstfilm, der nicht profitabel war. Sein zweiter Film "American Graffity" ist einfach ein lustiger Spaßfilm. Der war dann erfolgreich. "Also hat sich Lucas gedacht: Vermittel ich den Inhalt eines Kunstfilmes verpackt als lustige Unterhaltungsfilme. Und das war dann Star Wars und später auch Indiana Jones."
Die Kombination aus Kunst, Mythos und Unterhaltung in Star Wars ist eine Geschichte für sich. Tatsächlich hat Lucas sich entschieden, Star Wars durchzuziehen, weil er gesehen hat, wie gut American Graffiti ankam. Coppola wollte ihn zu dem Zeitpunkt davon überzeugen, seine Apocalypse Now-Idee zu realisieren, aber Lucas folgte diesem Rat nicht.
- "Von daher glaube ich, dass Lucas Inhalte wie Figuren oder Dialoge immer sekundär waren."
Wie gesagt, bei Dialogen würde ich zustimmen. Bei Figuren allerdings nicht.
- " Mit welcher neuen Erkenntnis bin ich aus Episode VII aus dem Kino gekommen? Habe ich da irgendwas neues erfahren oder gelernt?"
Wie du selbst schon gesagt hast, ist hier ein Urteil erst möglich, wenn wir die weitere Entwicklung der Figuren gesehen haben.
Aus deinem Kommentar entnehme ich vor allem eines mit Blick auf die Figuren: in Star Wars sind sie in vorgefertigte, mythologische Formen gegossen. Es geht also nicht so sehr um Psychologisierung, sondern um Archetypen und Motive. Jede Figur erfüllt eine bestimmte Funktion in einem narrativen Gerüst, das uralt ist und in Star Wars eine moderne Form gefunden hat. Damit kann man durchaus gröbere Züge und Ungenauigkeiten in Lucas Figurenzeichnung relativieren. Ob es aber auch zweifelhafte schauspielerische Leistungen und andere Probleme entschuldigt? Denn wie gesagt, Inhalte brauchen Formen, und nur über Formen bekommen wir Inhalte. Man muss also schon auch über Formen sprechen, in dem Fall die Darstellung.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 02:31 Uhr)
George Lucas
@ George Lucas:
Bei dem Thema "Figuren" reden wir ein wenig an einander vorbei. Ich meinte mehr die "Charakter-Tiefe". So sehr wir alle Figuren lieben, ein bisschen oberflächlich bleiben sie schon.
Und natürlich darf man auch die Star-Wars-Filme mit anderen Filmen vergleichen. Aber ein Vergleich mit anderen Mythen, Sagen oder Märchen wäre auch mal interessant. Müssen wir hier ja nicht machen.
Pepe Nietnagel
@George Lucas
"Coppola wollte ihn zu dem Zeitpunkt davon überzeugen, seine Apocalypse Now-Idee zu realisieren, aber Lucas folgte diesem Rat nicht."
Das holen sie ja jetzt praktisch mit Rogue One nach. Ist eigentlich bekannt, ob George Lucas an diesem Projekt in irgendeiner Weise beteiligt ist? Also Grundidee (okay, die ist Star Wars ), Treatment, Skizze, etc. ?
MaYo
George Lucas
Naja ich denke die Verhältnisse sind heute mehr als klar. Lucas wird nie wieder aktiv am Franchise beteiligt sein. Die Worte von und Meldungen über Lucas und Iger waren in den vergangenen Monaten mehr als deutlich.
Das er aber ab und zu mal vorbeischaut und mit den Leuten einen kleinen kaffeeklatsch hält, ist ja nur natürlich. Zum Einen weil Teile des Lucasfilm-Team zu seinen engsten Freunden gehört und zum Anderen um mal rein Interesse halber zu sehen wie man hinter den Kulissen an den Projekten arbeitet. So ähnlich wie ein Vater der seinen Sohn bei der Arbeit besucht um zu schauen was er dort genau macht. Spricht ja auch nichts dagegen. Großartig über Star Wars Inhalte wird da aber sciher nicht diskutiert. Wenn dann wohl eher darüber was die neueste Kamera so alles kann. ^^ Ich kann damit auch ganz gut leben.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 10:24 Uhr)
OvO
@ DerAlteBen:
- "Ich würde Lucas die Kernkompetenzen des Filmemachens gar nicht absprechen wollen, zumal ich auch die durchaus plausibel wirkende Kritik von RLM insofern nicht teile, da sich diese an den üblichen Strickmustern des US-amerikanischen Mainstream-Kinos orientiert und die PT danach beurteilt. Genau das aber will die PT nicht sein."
Mit Star Wars legte Lucas den Grundstein für das, was wir heute als Mainstream-Kino bezeichnen. Eigentlich folgen so ziemlich alle diese Filme dem Grundmuster, dass er damals vorbereitet hat. Nicht zu vergessen die Bereitschaft Hollywoods, sich auf solche Stoffe einzulassen (das war ja auch mal anders, was man heute kaum glauben kann). Wie wir schon einmal besprochen hatten, hat Lucas in gewisser Weise selbst das Konkurrenzumfeld mitgeschaffen, in dem Star Wars sich heute bewähren muss.
Wenn RLM die Prequels mit Blick aufs Mainstream-Kino kritisiert, dann hat das auch damit zutun, dass die OT - die als Maßstab verwendet wird - den simplen, aber effektiven Mustern folgt, die heute noch gute Mainstream-Filme ausmachen. Das tut sie mit einer solchen Souveränität, dass es schon eine Kunst für sich ist. Beim Begriff "Mainstream" schwingt ja immer so ein bisschen Abwertung mit, und alles, was sich dem nicht fügt, hat sofort den Anschein, bessere, höhere Kunst zu sein. RLM hat aber - wie ich finde richtig - erkannt, dass Lucas bei aller Ambition die Basics vernachlässigt hat. Sie sprechen ja z.B. davon, indem sie 80er-Jahre-Unterhaltung zum Vergleich heranziehen, dass simpel gestrickte Filme Figuren brauchen, die sofort verstanden werden und mit denen man problemlos mitfiebern kann. Die OT oder auch Indiana Jones befolgen diese Gesetze und sind auch deshalb grandiose Filme geworden. Wie die OT zeigt, verträgt sich das durchaus gut mit der Vermittlung von Mythen. Wenn man sich nun die Prequels anschaut und festellt, dass die Figuren teilweise problematisch sind und man keine Verbindung zu ihnen aufbauen kann, dann hat das meiner Ansicht nach nichts mit einer Subversion der erwarteten Muster zutun, sondern mit Fehlern in Konzeption und Ausführung. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass Lucas bewusst einen Anakin kreiert hat, den einige nicht so richtig mögen können (schließlich muss man seine Tragödie ja mitfühlen), oder das Padmé absichtlich jemand ist, der gegenüber viele weitgehend indifferent bleiben.
Insofern ist es schon richtig, die Prequels mit einem Maßstab zu messen, der vom Mainstream kommt. Damit sollen die Filme nicht mit Mainstream-Filmen gleichgesetzt werden; man setzt vielmehr grundlegende Kriterien an sie an, und alles, was dann darüber hinausgeht, darf besprochen werden, sobald diese erfüllt sind. Lucas Ambitionen in allen Ehren, aber wenn man sagt, dass die Realisierung seiner Filme und Figuren mindestens problematisch ist, hat das denke ich ganz konkrete Gründe. Und die liegen nicht in der vermeintlichen Komplexität der Themen oder dem Unverständnis und der Verschlossenheit des Publikums.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 10:50 Uhr)
George Lucas
Ein Remake für die PT wäre albern und absolut überflüssig. Dann lieber die Energie in andere Projekte investieren. Apropos Energie investieren. Lucas wollte immer Pioneer sein und Maßstäbe setzen. Ich finde es interessant das in den Kommentaren gesagt wurde das Episode II wie ein Animations-Film wirkt in dem Schauspieler reinkopiert wurden. Fakt! Und genau darum sehe ich mir die PT auch nicht mehr so oft an. Die Technik die Lucas benutzte war durchweg genial, aber es war einfach viel zu viel. Mir wäre es viel lieber gewesen er hätte die neue Technik für einen "Eye-opener"-Moment genommen. zum Beispiel wo die Klone in die Arena reinfliegen. Der Moment wirkt wirklich cool. Uncool sind die überstylten Jedi-Moves. Bei Luke Skywalker konnte man noch erkennen, das er richtig viel Kraft aufwenden musste im Kampf gegen Vader und verletzbar ist (RotJ, Jabba's Wächter schoss ihm in die Cyborg-Hand, die ich damals als Kind übrigens eklig fand). Bei Obi-Wan gab e s in seinen Abschnitten Schlüssel-Elemente in Anakins nur einen einzigen: Wo er die Sand-Leute abschlachtete. Das find ich bis heute am glaubhaftesten an Anankin's Chrakter. Cool finde ich Jango, der eindeutige Gewinner von Episode II, der einen Darth-Maul-ähnlichen Tod hatte. Auch durch seine geniale deutsche Synchron-Stimme ist Jango bzw die Sturmtruppler die cooleren.
Man hätte in Episode II viel weglassen können. Die seismischen Bomben waren im Kino schon richtig fett. Vor allem wegen dem Sound. Episode II habe ich übrigens zwei mal im Kino gesehen, mit 21 Jahren. Dooku's krummes Lichtschwert fand ich damals schon seltsam. Ist quatsch in meinen Augen. Episode II hat den besten Moment wo Doku zu Sidous fliegt und ihm die Pläne und die Nachricht das der Krieg begonnen hat überbringt. Die Musik erzeugt bei mir bis heute Gänsehaut. So eine ähnliche Musik hätte es häufiger gebraucht.
Jake Sully
@ Jake Sully:
In deinem Kommentar steckt etwas ganz Wesentliches. Es liegt an der "Übermenschlichkeit" der Figuren und der Tatsache, dass sie sich in einem überstilisierten Universum bewegen, warum ich ständig so eine Distanz fühle, wenn ich mir die Prequels ansehe.
@ Episode II, Prequels allgemein:
Ein paar Beispiele: Padmé z.B. hält mich - und ich denke viele andere auch - stets auf Distanz: in Episode I wird Natalie Portman als Mensch unter Tonnen royalen Makeups und ausgefallenen Outfits begraben; in Episode II wird sie durch den häufigen Wechsel von sexy Kleidung praktisch zum Objekt; naja und in Episode III verschwindet sie fast schon im Hintergrund, obwohl mir ihr Schicksal da noch am ehesten nahe geht. Ein weiteres Problem bei der Figurenzeichnung sind die Fähigkeiten der Jedi, vor allem Obi-Wans und Anakins. Die Art, wie sie durch die Luft springen, mühelos Saltos hinbekommen und dabei noch Droiden zerteilen... was soll ich damit anfangen? Das passiert alles so nebenbei, so völlig gefahrlos und entgegen aller Intuition von Bewegung, dass es schlicht fremd und irritierend ist. Ist denn das der einzige Weg, um die Macht und Stärke der Jedi zu demonstrieren? Soviel zu Figuren, aber es betrifft auch andere Aspekte.
Besonders in Episode II fällt mir etwas auf, was eigentlich in allen Prequels zu beobachten ist, aber in diesem Film verstärkt. Da mir der Fachbegriff fehlt, nenne ich es mal den "Balkon-Effekt". An mehreren Stellen im Film steht jemand auf einem Balkon und beobachtet das Spektakel unter sich. Anakin und Obi-Wan stehen auf dem Balkon von Padmés Apartment, im Hintergrund das nächtliche Coruscant; Obi-Wan steht auf einem Balkon in Tipoca City, unter ihm formiert sich die Klonarmee; Dooku steht auf einem Balkon in der Area, unter ihm und um ihn herum besagte Arena inklusive Kampfdroiden und Jedi; am Ende stehen Palpatine, Bail Organa und andere auf einem Balkon und werden Zeuge, wie die Klonarmee zu den Kriegsschauplätzen in der Galaxis aufbricht. Ein eigentlich dreidimensional gedachter Raum wird so zweidimensional.
Das ist ein wiederholt verwendetes Mittel, das Folgendes bewirkt: die Distanz, dich ich als Zuschauer aufgrund der fantastischen, überstilisierten Umsetzung zum Gesehenen entwickle, wird im Film selbst, im Erleben der Figuren innerhalb ihrer Welt, gedoppelt. Es ist, als ob die Figuren selbst in einer Loge sitzen und den Film, das Spektakel, an sich vorbeiziehen sehen. Dabei wirken sie von der Umgebung isoliert, was durch den verstärkten Einsatz von CGI und Greenscreen noch mal befördert wird. Dieser Balkon-Effekt macht Lucas Methode so durchschaubar, dass die Illusion zusammenbricht, und da hilft auch das beste CGI nicht mehr. Jedes mal springt mir das Studio regelrecht ins Auge: aha, dieser Balkon war echt, darauf standen die Schauspieler, da beginnt der Greenscreen.
Das alles sind Gründe, warum manch einer - mich eingeschlossen - womöglich ein seltsam befremdliches Gefühl hat, wenn er sich die Prequels ansieht.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 11:22 Uhr)
George Lucas
"Ein Remake für die PT wäre albern und absolut überflüssig. Dann lieber die Energie in andere Projekte investieren."
Mir fällt in letzter Zeit auf, dass gerade die User, die ein Remake prinzipiell ablehnen, dazu neigen, dieses Thema aufzugreifen und zu betonen obwohl im jeweiligen Diskussionsstrang des Artikels davon nie die Rede war. Fühlt man sich mittlerweile so sehr provoziert, dass man nicht mehr zwischen dem Wunsch eines Remakes und der kritischen Auseinandersetzung der Filme differenzieren kann? Dieses Phänomen treffe ich auch bei der OT an. Ich verstehe die Motivation dahinter nicht. Als Reaktion auf den Wunsch eines Remakes wäre es nachvollziehbar aber als Aktion?
Ansonsten vertrete ich generell die Einstellung, dass man Fehler macht um aus ihnen zu lernen und nicht um sie zu revidieren (was man im Falle eines Remakes ja machen würde). Würde der Kanon allerdings unangetastet bleiben, würde ich einem Remake wohlwollend gegenüber stehen. Sei es als hochwertige Produktion oder als Fanprojekt. Ich find das Thema einfach zu spannend, wie sich jeder seine Gedanken darum macht und immer wieder einem neue Visionen eröffnet werden. Albernes oder Überflüssiges kann ich daran nicht erkennen. Es ist ein geistig sehr kreativer Prozess und eignet sich, wie jemand schonmal anmerkte, sogar als Negativbeispief als Schulstoff. Und ich würde mir es sogar wünschen. Nicht um die PT herabzuwerten sondern um ihr eine popkulturelle Bedeutung zukommen zu lassen, welche der OT in ihrer Relevanz ähneln könnte. Wobei Fantastic Four auch ein gutes Beispiel wäre. Vllt soltle man nicht nur lehren wie man Filme machen sollte sondern eher wie man sie nicht machen sollte. Wenn das verstanden wurde, hätte man nach oben hin vermutlich sogar viel mehr Freiheiten.
(zuletzt geändert am 10.09.2016 um 11:40 Uhr)
OvO
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