Zur Frage der Nach- und Neudrehs rund um Rogue One - A Star Wars Story meldet sich nun Entertainment Weekly mit Informationen von "hochrangigen Quellen bei Lucasfilm" zu Wort:
Die Neudrehs wurden angesetzt, bevor auch nur eine einzige Szene der Hauptdreharbeiten im Kasten war. Für große Produktionen gehört es inzwischen zum normalen Vorgehen, zusätzliche Drehwochen einzuplanen, um den Filmemachern die Möglichkeit zu geben, nach der ersten Schnittfassungen Änderungen vorzunehmen.
Ursprünglich sollten diese Neudrehs im Frühling stattfinden. Sie wurden nun in den Sommer verlegt, da Regisseur Gareth Edwards und sein Team mehr Zeit brauchten, um zu entscheiden, was geändert werden soll. "Diese Änderungen drehen sich alle um die Punkte Klarheit und Charakterentwicklung. Es handelt sich dabei durch die Bank weg um Erweiterungen von Szenen, die wir bereits gedreht haben", erklärte eine mit dem Projekt betraute Quelle.
Es geht mit anderen Worten darum, mehr persönliche Momente zu schaffen und nicht darum, ganze Handlungsstränge aufzudröseln oder Kampfszenen neu zu drehen. Über das neue Material sagte ein Insider: "Vieles davon umfasst Dialoge in Cockpits."
Die verhältnismäßig lange Dauer der Neudrehs - geplant sind vier bis fünf Wochen, gedreht wird diesen Monat bis kurz vor der Star Wars Celebration Mitte Juli - wird mit der großen Zahl der beteiligten Darsteller begründet. Aufgrund der Verschiebung dieser Dreharbeiten vom Frühjahr in den Sommer, arbeiten viele der Darsteller an anderen Filmen. "Die Leute aus den anderen Produktionen abzuziehen und einen Drehplan organisiert zu bekommen, war kompliziert", sagte eine Quelle. "Zumal das Darsteller-Ensemble in unserem Fall über die ganze Erde verteilt ist."
Auch zur Gesamtplanung der Produktion gibt es klare Aussagen:
Der Filmschnitt wird Mitte August abgeschlossen sein, die Aufnahmen der Musik beginnen im September. Rogue One ist damit insgesamt früher dran als Das Erwachen der Macht, wo man den Filmschnitt erst im Oktober fertigstellte.
Zudem hat EW einen neuen Autor von Rogue One auf Lager:
Tony Gilroy, der Autor und Regisseur von Michael Clayton und Ko-Autor mehrerer Bourne-Filme, wurde im Frühjahr hinzugezogen, um Anmerkungen zur ersten Schnittfassung zu liefern und die Geschichte durch zusätzliches Drehbuchmaterial zu verbessern. Einer Quelle zufolge wurde er außerdem angeworben, um als Berater für andere Star-Wars-Projekte zu dienen.
Gilroy hat in der Vergangenheit schon einmal mit Gareth Edwards zusammengearbeitet. Er war, ohne Namensnennung im Abspann, an Edwards' Godzilla beteiligt, dessen Drehbuch er gegen Ende der Produktion ebenfalls verbesserte. Gilroy wird die Rogue-One-Neudrehs als Second-Unit-Regisseur unterstützen.
Schließlich und endlich hat EW auch noch einige Aussagen zur Atmosphäre des Films:
Die Sorge, der Film könnte durch die Neudrehs verwässert werden, sind offenbar unbegründet. "Dieser Film unterscheidet sich entschieden von Das Erwachen der Macht", erklärte eine Quelle. "Dies ist ein Kriegsfilm."
Die angeblichen Testvorführungen, die bei der Disney-Chefetage einen negativen Eindruck hinterlassen haben sollen, haben im Übrigen offenbar nie stattgefunden. Nur zwei Leute außerhalb von Lucasfilm haben den Film bislang gesehen: Bob Iger und Alan Horn. Es gebe bei den Filmemachern auch nicht die Sorge, dass Disney sich einmischen könnte. Man sei vielmehr dankbar, dass man den Drehplan habe verschieben können, um die Änderungen vorzunehmen, die man im Sinne hatte.
Und ganz zum Schluss noch dies für Besucher der Celebration in London: Erwartungsgemäß werdet ihr dort Material aus Rogue One zu sehen bekommen.
Bei der Celebration in London wird ein Teil von dem, am dem aktuell rund um Rogue One gearbeitet wird, gezeigt werden. "Die Leute werden ausflippen", so eine Quelle.
Danke an alle Hinweisgeber.
Seite 1 2 3 4 5
« vorherige Seite nächste Seite »
@Darth Jorge,
"Mein Schwerpunkt lag aber nicht darauf, aufzuzeigen, dass Disney "lügt", denn es liegt mir fern, Disney zu bashen. Es ging vielmehr darum, dass auch offizielle Statements zu hinterfragen sind."
Das kam auch so bei mir an, ich wollte nur mittels einem Beispiel aufzeigen das auch dies in der Vergangenheit schon vorkam, von daher sind gerade offizielle Statements zu hinterfragen.
In Kategorien wie "bashen" denke ich nicht, Kritik wo sie eben angebracht ist und ich mag es nicht angeflunkert zu werden.
"Nicht weil ich denke, dass dort hinterhältige Lügenbolde arbeiten, sondern weil die geschönte Darstellung für einen Konzern eine übliche Methode ist, die Außenwahrnehmung positiv zu beeinflussen."
Hm, ich sehe das etwas anders. Klar ist es die Aufgabe von PR Dinge ins richtige Licht zu rücken. Dingen schönen ist eine Sache, dumme Lügen die sich beweisen lassen eine andere und zudem extrem unprofesionell. Denn dann haben die PR Leute ihren Job einfach nicht gut gemacht
"Und ich schreibe "Konzern", da diese Methode natürlich nicht nur bei Disney, sondern in unterschiedlichem Umfang in fast jedem größeren Unternehmen Anwendung findet."
Leider wahr, macht es aber nicht besser.
"Den je nach Art und Umfang der "Beschönigung" durchaus diskutablen Aspekt der Moral habe ich bewusst außen vor gelassen. Mir ging es lediglich darum, dass eine halb- oder hochoffizielle Verlautbarung noch keinen gesicherten Erkenntnisgewinn darstellt."
Ist mir schon klar, mir ging es wie gesagt um ein konkretes Beispiel das aufzeigt warum man diese hochoffiziellen Verlautbarungen auch nicht sofort glauben sollte.
Manchmal sind sie gelogen, manchmal Halbwahrheiten und Machmal wirklich die Wahrheit.
So halte ich es auch nicht für ausgeschlossen das Ex Mitarbeiter oder Konkurrenten solche Gerüchte in die Welt setzen um dem Projekt/Disney zu schaden.
"Darüber hinaus werde ich mich beim aktuellen Fall nicht aus dem Fenster lehnen, denn dafür ist mir selbst die Indizienlage zu gering. Bei der unseligen Treatment-Diskussion ließen sich mit der Zeit ja einige Indizien zusammentragen, die sich zu einem Bild formten (mal ganz davon abgesehen, dass es alles mit einer dokumentierten Aussage des Treatment-Autoren begann), aber bei dem aktuellen Fall haben wir wahrlich nicht viel und sogar Aspekte (40% etc.), die die Sache in ihrer Glaubwürdigkeit herabsetzen. Insofern will ich auch nicht darüber spekulieren, ob der Aufschrei vieler Fans in diesem Fall Auswirkungen auf die Entscheidungsträger haben könnte."
Ich denke da unterschätzt du etwas die Wellen, die diese Gerüchte geschlagen haben. Ob sie nun falsch oder richtig sind, ist dafür egal, es hat negative Schlagzeilen erzeugt und dessen wird sich wohl die Disneyführung bewusst sein. Wenn nichts dran war, bestärkt es die Führung an der Ausrichtung von Rogue One festzuhalten. Wenn doch etwas dran war, überdenkt man dies vlt. nochmals.
Wir werden ja sehen.
ShadowEmpire89
@Pevra & Jorge:
Für Schadensbegrenzung sind diese Statements zu direkt. Schadensbegrenzung in der PR funktioniert anders. Es sei denn dem Unternehmen ist es nicht so wichtig, was man hinterer denkt oder sie sind einfach inkompetent. Das scheint mir bei Disney aber nicht so.
@KillerKommando:
"für mich ist ein Kriegsfilm ab 16 oder 18"
Äh... warum? Mit FSK wird unter anderem die Brutalität im Hinblick auf Jugendfreundlichkeit bewertet. Da Star Wars aber größtenteils mit Laser funktioniert, gibt es kaum einen nennenswerten Grund einen FSK 18 zu geben. Besonders wenns um die Raumschlachten... Also für mich definiert sich ein Kriegsfilm vor allem durch die Kriegsszenarios, und intensive bis bedrückende Momente. Dazu braucht man keine fliegenden Gedärme. Außerdem muss man auch mal sehen, dass die FSKs immer lascher werden. Was da bei Horrorfilmen mittlerweile als 12 oder 16 durchgeht wundert mich manchmal schon. Bei Kriegsfilmen ist man da aber oftmals noch nachlässiger. Vermutlich wegen des erzählerischen Kontextes.
Allerdings rechne ich schon mit einem FSK16. Ich glaube nicht, dass Disney Probleme damit hat, auch mal Filme zu releasen, die sich nur ans Erwachsenenpublikum richten. Die verdienen genug Geld und Star Wars bietet genug Bandbreite um alle Zielgruppen zu befriedigen.
OvO
@ McSpain
Ich glaube nicht, dass sie einen namhaften Stuntdirector anheuern, wenn dann keine Actionszenen gedreht werden. Außerdem wiederholt THR genau das, was einige Fans (auch ich) befürchten, nämlich dass der Film leichtere Kost werden soll, damit er mehr Zuschauergruppen anspricht.
http://www.hollywoodreporter.com/heat-vision/star-wars-rogue-one-enlists-899530
Aber du kannst natürlich den Aussagen in EW glauben, wenn du willst.
@Pevra:
EW schrieb, "vieles davon umfasst Dialoge". Vieles ist nicht alles. Und wenn man ein bis zwei Szenen dreht um ein Kriegsszenario noch etwas zu erweitern oder um Dialogszenen die während des Kampfes stattfinden, dann schließt das einen Koordinator nunmal nicht aus. Wäre vermutlich sogar sinnvoll im Sinne einer Vorsichtsmaßnahme. Viele solcher persönlichen Momente werden halt eben auch auf dem Schlachtfeld gezeigt.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 08:06 Uhr)
OvO
@ShadowEmpire89
"[Abstruses Celebration Szenario]"
Was immer du um diese Zeit konsumierst: Nimm nicht zu viel davon.
Bzgl. Deiner Aufschrei Hypothese überschätzt du die Auswirkung und Macht des Internetgeschreis. Klar muss man beruhigend reagieren indem die richtige Sachlage klar gestellt wird oder alternativ die Leute durch andere Themen abgelenkt oder angefixt werden.
Je nachdem wie der Fokus der breiten Masse bleibt oder abwandert wird dann mehr oder weniger getan. Was du dir aber (auch aus deinen ganzen Disney Marvel Beispielen abgeleitet) abschminken kannst, ist das große Entscheidungen (wie z. B. 4 Wochen Nachdrehs) von so einer Aufregung beeinflusst werden wird.
Wenn ich also hypothetisch bei der Theorie der Weichspühlung bleibe und Disney hat dass befohlen und dafür die Kosten und Planung dieser Größe gemacht, dann werden die nicht für ein paar Shitstorms im Netz diese Entscheidung überdenken. Zum einen, weil auch hier auf SWU Leute schrieben, dass sie lieber SW-Feeling hätten als Härte und Düsternis, es also durchaus mehr als eine Meinung zum Thema Weichspühlung gibt und zum Anderen weil selbst eine Mehrheit an Internetaufschrei keine überwältigende Mehrheit der Kinozuschauer ist. So eine hypothetische Entscheidung wird schon auf einem großen ganzen Ziel aufgebaut.
Wo wir weiter beim Fandom is Broken Artikel sind. Wir als Fans können nur durch unseren Verzicht auf Kinotickets oder Heimkinoversionen und Merch, zeigen das uns etwas nicht passt. Weil am Ende des Tages ist das was den Lauf der Dinge beeinflussen kann. Und dass geht manchmal in die Hose. Wenn zb. im Dezember ein Weichspühl-R1 rauskommt und alle die das Scheiße finden brav zuhause bleiben und den Film Boykottiern (was Erfahrungsgemäß nur 10% wirklich durchhalten) und der Film dennoch alle Rekorde bricht und vom Grundtenor der Zuschauer und Kritiker geliebt wird, dann ist das am Ende ein Ausdruck, dass die Mehrheit nicht der gleichen Meinung ist als man selbst nicht und die Entscheidung nach der Mehrheit zu gehen evtl die bessere war und das hören auf den Internetaufschrei wäre vielleicht zum Gegenteil gekommen.
tl;dr: Internetaufschrei und schlechte PR generiert nur maximal Konter in der PR, selten bis nie konkrete Umschwenke der Macher. Und jede PR ist gute PR, hält sich nicht umsonst als Merkspruch.
Natürlich kann man am Ende philosophieren ob ein konstantes zuschneiden nach Einzelaufregung oder nach Mainstreamgeschmack besser oder schlechter ist. Ich weiß aber was mehr Geld einspielt und daher auch was Studios tun werden.
Edit: Ich betone nochmal dass ich die Panik bzgl der Reshoots nicht teile, da die Faktenlage abseits der Vorurteile gegen Disney die es so schon beim Deal gab, für sehr dünn halte. Ich fände es auch mal ganz spannend die nächsten vier Wochen abzuwarten denn die Dreharbeiten selbst dürften jetzt sehr im Fokus der Fans stehen und dann können wir vielleicht auch über Fakten reden.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 08:11 Uhr)
McSpain
@ OvO
Hast du nicht gelesen, was ich vorher geschrieben habe? In dem Artikel stand nämlich auch:
"Diese Änderungen drehen sich alle um die Punkte Klarheit und Charakterentwicklung. Es handelt sich dabei durch die Bank weg um Erweiterungen von Szenen, die wir bereits gedreht haben", erklärte eine mit dem Projekt betraute Quelle.
Es geht mit anderen Worten darum, mehr persönliche Momente zu schaffen und nicht darum, ganze Handlungsstränge aufzudröseln oder Kampfszenen neu zu drehen.
Wenn man gegenüber EW noch sagt, es würden keine Kampfszenen neu gedreht und es würde in allen Änderungen um Klarheit und Charakterentwicklung gehen, dann ist es verwirrend, wofür sie einen Stuntkoordinator brauchen.
@DP
"Klarheit" und "Erweiterung von Szenen" sind die Stichwörter. Wie bei jedem Nachdreh werden das auch Ergänzungen von Actionsequenzen sein. Hier mal ein Shot wo jemand die Waffe aufhebt, da mal eine Szene wo ein Stormtrooper durchs Bild fliegt, weil in original Take der Hintergrund zu unscharf war, usw.
Auch bei THR beachten dass der gute die Drehs unterstützt nicht leitet. Bei einem Actionfilm ist es dich sehr logisch bei den Nachdrehs auch Actionsequenzen zu haben. Die Szenen werden also nicht neu gedreht (40%, Weichspül) sondern erweitert, ergänzt. Was EW und THR beide sagen und normal ist für Nachdrehs.
Aber was reden wir um den heißen Brei. Alles dreht sich um das große W und jeder Fitzel dieser News wird nur darauf gemünzt und geeicht. Echt an der Grenze des erträglichen dieser starre eingeschränkte Blick.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 08:40 Uhr)
McSpain
So ein Blick auf Details ist notwendig, sonst lässt man sich von Großkonzernen einseifen. Bei einigen ist wohl noch nicht angekommen, dass es sich bei LFL und Disney genau darum handelt und nicht um Santas Little Workshop.
Ich bin sicher, in den nächsten Tagen kommt noch mehr an die Oberfläche.
Aber so recht glaube ich dir ohnehin nicht, das mit der Zwecknaivität ist eine Maske, damit du jeden schön trollen kannst, der nicht auf Schiene ist.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 08:49 Uhr)
Gerade bei Actionsequenzen mit vielen Protagonisten, vielen Bewegungen, vielen Aktionen, vielen und eventuell auch schnellen Schnitten, ist es doch nur logisch, dass dort die eine oder andere Einstellung nachgedreht werden muss oder eine kurze Einstellung eingefügt werden muss, von der man beim Schneiden erst merkt, dass sie noch fehlt. Somit braucht man natürlich einen Stunt Koordinator am Set.
Das bedeutet noch nicht, dass ganze Kampfszenen neu gedreht werden.
Billy Dee
Der Begriff "ganze Kampfszenen" ist im EW-Artikel doch gar nicht gefallen. Aber ja, man kann natürlich streiten, ob es sich um eine direkte Lüge handelt, oder nur eine Irreführung oder meinetwegen nur eine unglückliche Ausdrucksweise. Ich finde, dass man im EW-Artikel recht vehement verneint hat, an den Actionszenen zu arbeiten. Es ginge hingegen um Tweaks an den Charakteren und der Klarheit des Films, um die "persönlichen Momente". Der Hollywood Reporter zeichnet da ein anderes Bild mit den "lengthy reshoots" und einem wichtigen Stuntkoordinator, einem Mann, den man wohl nicht nur für Kleinkram ins Boot holt.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 09:28 Uhr)
Tatsache bleibt, es gab von Beginn weg kaum genug Infos, um den Sachverhalt korrekt zu bewerten. Und da man von offizieller Seite das eh nicht zu erwarten hat, wars kaum mehr als heisse Luft fürs Sommerloch.
Wirklich interessant fand ich die Diskussion auch nicht, besonders da einige sich merklich in was reingesteigert haben, das da nicht war.
Wookiehunter
@Darth Pevra & Darth Jorge
Ich kann mich in euren Aussagen recht gut wiederfinden. Zuerst war alles schlecht und furchtbar, dann gibt es diese halb offiziellen Aussagen und alles ist wieder gut bzw. war nie schlecht.
Die Wahrheit wird vermutlich wirklich irgendwo dazwischen liegen und wenn man den Film dann im Dezember sieht, kann man vielleicht bessere Urteile los werden.
Meine Skepsis Rogue One gegenüber ist weiterhin da, aber natürlich bin ich neugierig und freue mich auf den Film.
TiiN
@Pevra:
"Wenn man gegenüber EW noch sagt, es würden keine Kampfszenen neu gedreht und es würde in allen Änderungen um Klarheit und Charakterentwicklung gehen, dann ist es verwirrend, wofür sie einen Stuntkoordinator brauchen."
Ich kann da keine Verwirrung nachvollziehen. Neue Kampfszenen zu drehen ist etwas anderes als Dialoge in einem Schlachtfeld zu drehen. Wenn sie von keinen neuen Kampfszenen sprechen, meinen sie damit sicher nicht, dass keine weitere Kampfchoreos notwendig sein werden. Sondern so, dass es bei den Neudrehs einfach nicht darum geht, die Schlachtszenen zu ändern sondern es um Szenen geht, wo einzelne Charaktere mit weiteren Dialogen nochmals hervorgehoben werden sollen um die Intensität noch etwas zu steigen. Etwas in der Richtung. Also ich sehe da weder etwas, was man missverstehen könnte, noch was verwirrend oder widersprüch sein könnte. Wir wissen nicht, wie der Film aussehen soll und wir wissen auch nicht um welche Szenen es konkret geht. Aber die Kriegsfilme, die ich so kenne, haben ihre emotionalen und tiefen Momente eben auch im Schlachtfeld. was sich im Hintergrund abspielt. Und dafür könnte ein Koordinator zb. notwendig sein. Wir wissen auch garnicht, was der Stunt-Koordinator überhaupt für eine Funktion bei den Nachdrehs haben soll. Aufwendige Stunts zu koordinieren wäre nur eine (anscheinend eher unwahrscheinliche) Möglichkeit von vielen. Von daher gibt es auch keinen Anlass sich nun an einer Berufsbezeichnung aufzuhängen. Um das herunterzubrechen: Meine Schwester ist gerade in einer Ausbildung als Malerin. Dort lernt sie aber auch Metall zu schneiden. Ich dachte bisher immer dazu gäbe Schlosser etc. Aber offenbar ist das Einsatzspektrum doch größer als die Berufsbezeichnung auf den ersten Blick erahnen lässt.
OvO
Nein, also mir ist noch immer nicht klar, wofür man einen Stuntkoordinator braucht, wenn keine Neudrehs von Kampfszenen stattfinden. Das was du meinst, im Hintergrund wird irgendeine Action neu entworfen und gedreht, wäre für mich genau das: ein Neudreh von Kampfszenen.
Normalerweise ist es glaube ich bei Dialogszenen in modernen Actionfilmen auch so, dass die Nahaufnahmen und das Kampfgeschehen im Hintergrund nicht gleichzeitig aufgenommen werden, sondern getrennt, und dann wieder zusammengefügt werden.
@ TiiN
Ja, schon komisch. Ich bin gespannt, wie sich die Sache weiterentwickelt, der eine oder andere Report wird nämlich sicher noch auf uns zukommen.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 10:04 Uhr)
Naja, also wenn dus dir mit dem Verständnis eines Textes so schwer machen willst, dann kann ich dir auch nicht helfen. Wenn du immer alles, jeden Begriff und jedes Wort aus den Medien so wörtlich nimmst, musst du mit diesen vermeintlichen Widersprüchen ja viel Zeit verbringen. Wäre mir zu schade drum. Ich versuche immer aus Text und Subtext den Konsens herauszulesen. Und der zeigt mir eigentlich nur das, was Wookiehunter bereits schrieb. Alles halb so wild.
OvO
@Darth Pevra
Zitat:
"So ein Blick auf Details ist notwendig, sonst lässt man sich von Großkonzernen einseifen. Bei einigen ist wohl noch nicht angekommen, dass es sich bei LFL und Disney genau darum handelt und nicht um Santas Little Workshop."
Selbst wenn man übermässig kritisch ist und alles in Frage stellt oder dem misstraut, was einem der Konzern an Infos zu kommen lässt und selbst wenn es sogar offensichtlich gelogen wäre, was ändert das am Film selber oder was ändert sich für dich dadurch? Nichts, gar nichts.
Der Film ändert sich nicht. Disney produziert den Film trotzdem so, wie sie es für richtig halten, ob sie dir nun die Wahrheit über Produktionsinterna erzählen oder nicht. Im konsequentesten Fall endet das in einem Boykott sämtlicher Disneyfilme für dich. Aber wir beide wissen, dass du einen solchen Boykott in Bezug auf Star Wars höchstwahrscheinlich nicht durchziehen würdest, egal wie oft und wie lange du dich vorher darüber echauffiert hast, dass Disney dir nicht die Wahrheit sagt, egal ob du irgendwelchen PR Veröffentlichungen misstraut hast. Du wirst dir RO trotzdem anschauen.
Solche Presseveröffentlichungen sind für mich nichts weiter als kleine Informationshappen, aus denen ich den für mich wichtigen Inhalt heraus lese und ich bin dankbar, dass ich solche Informationen bekomme. Mehr ist das aber auch nicht.
Und was ich aus den Gerüchten und Artikeln herausgezogen habe ist schlicht weg folgendes:
-es wird Nachdrehs geben (keine Überraschung)
-Dazu wird offensichtlich der gesamte Cast benötigt
-die Dreharbeiten finden grösstenteils in den Pinewood Studios statt
-es ist eine Drehzeit von 5 Wochen veranschlagt
-es werden Dialogszenen erweitert, möglicherweise auch einige Actionszenen, da man einen Stuntkoordinator als Second Unit Director mit an Bord geholt hat.
Alles andere, ob nun Disney behauptet mit der Produktion läuft alles wie geplant, während diverse Magazine behaupten, RO steckt in tiefen Schwierigkeiten oder ob die Firmenpolitik von Disney in Bezug auf den Wahrheitsgehalt zur Debatte steht, interesiert mich nicht im geringsten.
Und Aussagen darüber ob die Nachdrehs den Film verbessert oder verschlimmert haben oder der Grundton des Films, so wie er angekündigt war, hat sich geändert, werde ich erst für mich treffen, wenn ich den Film gesehen haben. Und wenn er mir gefällt, ist es mir auch völlig egal, ob Disney mir vorher den größten Mist darüber erzählt hat. Muss ich nicht gut finden, ändert im Endeffekt kaum was an meinem Konsumverhalten bei Star Wars Filmen. Da bin ich leider sehr inkonsequent.
Für ein gutes Produkt, dass meine Ansprüche und Erwartungen an das Produkt erfüllt, nehme ich dann auch in Kauf, das ein Konzern bzw. Verkäufer mir aus marketingtechnischen Gründen über das Produkt nicht die volle Wahrheit erzählt oder mir zumindest einige Negativpunkte verschweigt.
Aber diese permanenten pessimitischen Grundhaltung gegenüber allem, was von Disney kommt, kann ich echt nicht nachvollziehen.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 11:25 Uhr)
Deerool
Im Kern was Deerool sagt.
@Pevra:
Das ist keine gespielte Naivität, dass ist ein Fokus auf die wenigen gesicherten Fakten ohne Ängste, Spekulationen oder dem Glauben, dass Online-Journalisten (beim Thema Star Wars) jedes Wort mit bedacht wählen. Das sind keine Evangelien und nicht alles ist ein großes Spiel aus Verschwörungen und Whistleblowern.
Vielleicht liegt aber ein Missverständnis dahinter was eine Szene ist. Sie drehen keine komplett neuen Actionsequenz. Das heißt nicht dass man nicht einzelne Takes einer Szene neu dreht. Wenn wir schon penibel auf die Wörter achten, dann sollte man da unterscheiden.
Und da greife ich OvO und Deerool auf. Natürlich drehe ich auch erweitere oder veränderte Takes von Actionsequenzen. Aber ich drehe dadurch keine neuen Szenen oder ersetze alte Szenen.
McSpain
Welches Problem gibt es denn eigentlich mit Nachdrehs? So ein Vorgang ist in der Branche völlig normal. Ob sich am Set alle lieb gehabt haben oder nicht ist mir persönlich völlig egal. Das einzige, was wirklich zählt ist das Endprodukt. Ich gehe fest davon aus, dass die Verantwortlichen wissen was sie tun. Es geht in erster Linie darum, den Film einer möglichst breiten Zuschauermenge zu präsentieren. Dies ist aber nur mit FSK 12 möglich. Die kreativen Probleme, die es bereits bei TFA gab, entstehen aus der Folge des enormen finanziellen Drucks. Alles muss schnell und erfolgreich über die Bühne gehen. Trotzdem habe ich volles Vertrauen, dass wir einen tollen Star Wars Film erleben werden.
Im Dezember möchte ich wieder ins Star Wars Universum eintauchen mit Cola und Popcorn. Der ganze Hinter den Kulissen Kram zerstört doch nur die Magie des Films. Freut euch doch einfach auf diesen Film, anstatt ihn kaputt zu reden. Wie einige Kommentatoren an etwas zweifeln können, dass sie noch gar nicht kennen und/oder nur auf Gerüchten basiert, ist mir rätselhaft. Inhaltliche Spekulationen finde ich super, aber im Vorfeld einen Film in die Tonne zu treten, ist nicht besonders konstruktiv.
darth mongo
@ Deerool
Mich interessieren nunmal die Hintergründe, wie das Franchise so tickt, deswegen poste ich eben auch dazu. Für einen Boykott habe ich derzeit keine Motivation, eine totale Katastrophe wird Rogue One schon nicht werden. Sie haben noch Zeit, das Boot in stillere Wässer zu lenken.
Was für mich unverständlich ist, ist das Urvertrauen in einen Großkonzern. Ob das jetzt Disney ist oder Microsoft, man muss solche Aussagen IMMER kritisch sehen.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 12:00 Uhr)
Zitat:
Für einen Boykott habe ich derzeit keine Motivation, eine totale Katastrophe wird Rogue One schon nicht werden. Sie haben noch Zeit, das Boot in stillere Wässer zu lenken.
Also gehst du davon aus, dass aktuell was nicht stimmt, Die Frage ist, auf welcher Grundlage genau?
Das klingt irgendwie schon nach Zweck-Pessimismus, der da betrieben wird.
Wookiehunter
@ Darth Jorge:
Grundsätzlich gebe ich dir recht: man darf offizielle Aussagen genauso hinterfragen wie Gerüchte. In meinen Augen kann man die ganze Aufregung der vergangenen Woche aber auf eine Kernsorge reduzieren, nämlich dass RO am Ende nicht mehr das ist, was wir erwarten dürfen. Also statt eines - nicht absolut, sondern für SW-Verhältnisse - harten, düsteren, kantigen Kriegsfilms, ein vergleichsweise leichterer, hellerer, humorvollerer Abenteuer- und Actionfilm mit Kriegselementen. Das müsste eigentlich die größte Sorge hinter der ganzen Geschichte sein, denn der bloße Fakt von Nachdrehs ist für mich die Aufregung und Diskussion nicht wert.
Hier geht es um etwas sehr konkretes - Ton und Stil -, woran wir den Film am Ende werden messen können. Deshalb bekommen die offiziellen Aussagen von mir auch mehr Vertrauen, als die Gerüchte. Mir geht es dabei auch nicht darum, ob im fertigen Film jemand hier oder da einen lockeren Spruch bringt, oder ob eine oder mehrere Figuren am Ende doch überleben, statt wie ursprünglich evtl. vorgesehen das Zeitliche zu segnen. Das wäre eine andere Akzentuierung, aber noch keine Veränderung des Wesens dieses Films. Dazu kommt, dass ich Vergleiche mit "Saving Private Ryan" oder "Black Hawk Down" nie für voll genommen, sondern immer als ungefähre Richtungsweisung verstanden habe. Wenn die Nachdrehs nun also etwas in den Film hineinbringen, was ihn von seinen Vorbildern entfernt, werte ich das nicht als Weichspüleraktion des Studios, sondern als zu wortwörtliche Lesart der entsprechenden Aussagen. Ich erwarte sogar bestimmte humoristische oder lockere Elemente in RO, weil ich die Protagonisten begleitende Droiden, planetenzerstörende Superwaffen, überhaupt die ganze Prämisse und das Setting von Star Wars nicht einhundertprozentig mit der Schwere und Ernsthaftigkeit des zweiten Weltkrieges in "Saving Private Ryan" in Einklang bringen kann.
Deinem Verweis auf den Umgang von offizieller Seite mit den Treatments und dem Drehbuch zu TFA kann ich leider nichts entgegensetzen. Das ist keine schöne Geschichte. Hier lässt sich jedoch ein Schlingerkurs nachvollziehen, während wir bei RO (möglicherweise) überzogene Gerüchte einerseits, und eine indirekt offizielle Richtigstellung andererseits haben.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 15:22 Uhr)
George Lucas
@Darth Pevra
Zitat:
"Mich interessieren nunmal die Hintergründe, wie das Franchise so tickt, deswegen poste ich eben auch dazu. Für einen Boykott habe ich derzeit keine Motivation, eine totale Katastrophe wird Rogue One schon nicht werden. Sie haben noch Zeit, das Boot in stillere Wässer zu lenken.
Was für mich unverständlich ist, ist das Urvertrauen in einen Großkonzern. Ob das jetzt Disney ist oder Microsoft, man muss solche Aussagen IMMER kritisch sehen."
Siehste, und alleine da unterscheiden sich unsere Interessen und Schwerpunkte eben völlig. Mich interessiert das Franchise als Geschäftsmodell überhaupt nicht. Mich interessiert die technische Seite eher. Wie werden die Spezialeffekte realisiert, wo wird gedreht, gibt es reale Sets oder ensteht alles am Computer, solche Sachen halt. Und ich gebe es zu, auch gewisser Klatsch und Tratsch über die Schauspieler. Ich bin Filmfan und Filmkonsument. Auf welche Art und Weise das Studio seinen Profit maximiert, solange es keine kriminellen Machenschaften sind, tangiert mich eigentlich überhaupt nicht.
Ich will das mal an einem Beispiel verdeutlichen, auch wenn es eigentlich völlig unpassend ist und ich mir wahrscheinlich bitterböse Antworten einhandeln werde, was für ein egoistischer und empathieloser Arsch ich bin.
Ich bin Kaffeetrinker. Ich habe eine bestimmte Kaffesorte ausgewählt, weil er mir schmeckt. Beim Kauf habe ich nicht darauf geachtet, ob da ein Fair Trade Siegel drauf klebt oder aus welchem Land er kommt (möglicherweise aus einem land mit einem "Unrechts" Regime).
Natürlich könnte ich die Geschäftsmethoden des Konzerns hinterfragen und in Frage stellen, ob die Kaffebauern dafür fair und anständig bezahlt wurden (meistens ist es nicht so). An der Tasse Kaffee, die morgens vor mir steht wird das aber nichts ändern, sie schmeckt mir nach wie vor. Egal ob ich nun misstrauisch gegenüber der Kaffeefirma bin oder nicht, der Kaffee schmeckt dadurch weder besser noch schlechter. Und ehrlich gefragt, warum sollte ich die Kaffeemarke wechseln, dir mir eventuell nicht schmeckt, dafür aber die Kaffeebauern fair behandelt werden?
Und hier kommen wir zu dem empathielosen Part. Ich muss ehrlich gestehen, wenn ich morgens vor meiner dampfenden Tasse Kaffee sitze, dann denke ich nicht daran, ob und wie die armen Kaffeebauern ausgebeutet werden. Es ist mir relativ egal. Ich weiß, Asche auf mein Haupt.
Und ähnlich geht es mir mit Disney, Star Wars und den Filmen. Mir ist es relativ egal wie Disney sein Geld verdient (und ob sie dafür bei PR Aktionen Lügen oder Halbwahrheiten erzählen oder gewisse Sachen verschweigen), wenn sie mir dafür ein Produkt abliefern, das mir gefällt. Das hat nichts mit blindem Urvertrauen gegenüber dem Konzern oder Naivität zu tun. Ich erwarte von dem Konzern ein bestimmtes Produkt. Wird dieses Produkt in der erwarteten Qualität geliefert, so ist es mir egal wie dieses Produkt zustande gekommen ist, solange es nicht auf kriminellen Machenschaften beruht.
Deerool
@Deerool
Um dein Kaffeebeispiel aufzugreifen. Eine Vertrauensfrage stellt sich für mich bei Disney nicht, da sie weder auf mein Kind aufpassen noch meine Bankdaten verwalten sollen. Sie produzieren Produkte die ich Konsumieren kann oder nicht und die mir am Ende gefallen oder nicht.
Was wir hier haben wäre die Situation dass du den Kaffee so sehr magst und die neue angekündigte Weihnachtssorte stellst du dir so lecker vor mit dominantem Marzipangeschmack. Jetzt kommen Gerüchte auf das der Herstellers evtl lieber nur Mandel Aroma reinbringen will und es größtenteils der normale Kaffegeschmack bleibt weil den vermutlich mehr Leute mögen. Die Firma selbst sagt natürlich: Ne. Wartet mal ab. Der Kaffee wird ganz toll und lecker. Vertraut uns.
Ich denke mal Deerool und ich würden den Kaffee probieren und dann entweder süchtig danach werden oder ihn nicht nochmal kaufen. Evtl. Würden wir uns kurz fragen ob er nicht mit Marzipangeschmack besser gewesen wäre. Aber das ist die Lage dann. Ich muss mir jetzt nicht den Röster und die Herkunft der Zutaten kritisch beäugen und mich täglich fragen warum zum Teufel ich mein Marzipan nicht bekommen (obwohl der Hersteller selbst noch von Marzipan spricht.
Habe ich eben eine R1-Disney-Kaffe-Weihnachtsanalogie gemacht? Oh ja. Ohhhh. Ja.
Edit: Obligatorisches "Du, du, du" wegen der unökologischen Haltung, Deerool.
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 14:26 Uhr)
McSpain
@OvO
Zitat:
"Für Schadensbegrenzung sind diese Statements zu direkt."
Wir reden hier noch nicht mal über offizielle PR! Die EW will auch nur mit nicht nennbaren Quellen geredet haben.
Zitat:
"Schadensbegrenzung in der PR funktioniert anders. Es sei denn dem Unternehmen ist es nicht so wichtig, was man hinterer denkt oder sie sind einfach inkompetent. Das scheint mir bei Disney aber nicht so."
Richtig, gute Schadensbegrenzung funktioniert nicht so. Aber die Geschichte der Medienlandschaft ist voller ungeschickter PR-Aktionen. Und im letzten Punkt gehe ich nicht mit dir konform. Auch wenn ich die Leute nicht für prinzipiell inkompetent halte, so empfinde ich in den letzten Jahren die PR-Arbeit von Lucasfilm/Disney bzgl. Star Wars als ziemlich ungeschickt.
Ich nehme mal ein weniger emotionales Beispiel: Als "Detours" abgeblasen wurde, argumentierte man offiziell damit, dass man in der Zeit neuer Filme Charaktere wie Vader nicht mehr so verulkt an das nachwachsende Publikum heranführen wollte. Eigentlich recht nachvollziehbar. Nur war es ja so, dass bis zu neuen Werke noch einige Zeit verstreichen sollte und man die fertiggestellten (denn das waren sie ja) Detours-Episoden locker in einem Jahr hätte abfrühstücken können. Wollte man kein Risiko eingehen? Wohl kaum. Denn kurze Zeit darauf präsentierte uns der Disney Channel das SW-Special von Phineas und Ferb. Kinder dürfen weiterhin mit SW-Knautschspielzeug knuddeln und die lustigen Lego-Filme werden sogar gleichzeitig zu den neuen Filmen rausgehauen. Da wäre "Detous", das 2014 bereits Geschichte hätte sein können, nicht ins Gewicht gefallen.
Von den Querelen bzgl. des Drehbuchs und dem Umgang mit Lucas und Arndt will ich gar nicht erst anfangen, denn das habe ich schon oft ausgeführt, und es werden bestimmt wieder passendere Gelegenheiten kommen, dies wieder zu tun...
Zitat:
"Naja, also wenn dus dir mit dem Verständnis eines Textes so schwer machen willst, dann kann ich dir auch nicht helfen. Wenn du immer alles, jeden Begriff und jedes Wort aus den Medien so wörtlich nimmst, musst du mit diesen vermeintlichen Widersprüchen ja viel Zeit verbringen. Wäre mir zu schade drum. Ich versuche immer aus Text und Subtext den Konsens herauszulesen."
Dies war zwar an Darth Pevra gerichtet, aber ich möchte es aufgreifen, denn die Aussagen erinnerten mich daran, dass das Spiel auch umgekehrt funktioniert. Als damals Lucas in einem Interview erwähnte, dass Disney nicht mehr seine Geschichte verfilmen würde, habe ich dies sehr herausgestellt und mein persönliches Bedauern kundgetan. Und der dazugehörige Text war ganz einfach: "Sie verfilmen nicht meine Geschichte."
Trotzdem sah ich mich einem Wust an Gegenreden ausgesetzt, dass dies nicht so gemeint sei, dass er bestimmt übertreibt oder dass er das nur sagt, um die lästigen Frager abzukanzeln etc.pp.
Und unter diesen Gegenredner waren durchaus auch User, die nun die Spekulation ablehnen und eine halboffizielle "Aufklärung" als Erkenntnis feiern. Insofern scheint es wohl zumindest auch eine Gruppe zu geben, die hier zwar Verhältnismäßigkeit und Objektivität fordert, aber diese nur ins Feld führt, wenn es ihrer Wunschvorstellung dient. In anderen Fällen werden deutlichere Aussagen zu Aspekten, die ihnen nicht behagen, aber trotzdem mit Alternativ-Vermutungen relativiert. Es begegnen mir also (wohlgemerkt!) von vereinzelten Usern Argumentationen, deren Untermauerungsmaterial nach dem persönlichen Behagen zum Thema bewertet wird.
Das ist auch nicht verwerflich, denn wer könnte sich davon schon sicher und in allen Situationen freisprechen? Aber deshalb sollte man auch dem Gegenüber seinen Bewertungsfreiraum lassen, wenn er nicht absurd ist. Und im aktuellen Fall ist die Lage so offen, dass man in der Tat in alle Richtungen spekulieren kann und es keine Fakten gibt, die für die eine oder andere Richtung ein sonderliches Gewicht aufbringen könnten.
@McSpain
Es gibt durchaus auch Gegenbeispiele - ich erwähnte "Fanboys" ja schon - aber prinzipiell kann ich nur zustimmen.
Zitat:
"Ich weiß aber was mehr Geld einspielt und daher auch was Studios tun werden."
Jupp, und das ist ja der Grund, warum ein Anflug von Sorge durchaus legitim ist...
Zitat:
"Und jede PR ist gute PR, hält sich nicht umsonst als Merkspruch."
Eine Plattitüde, die nur in bestimmten Fällen Sinn macht. Für einen Schauspieler kann es durchaus gut sein, wenn er durch einen Skandal wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit tritt. Der Abgasskandal von Volkswagen würde jedoch nicht in diese Kategorie fallen.
Zitat:
"abseits der Vorurteile gegen Disney die es so schon beim Deal gab,"
Ich finde es zu verallgemeinernd, dass du dies immer wieder ins Feld führst. Natürlich gab es die vorurteilsbehafteten Wortmelder, die sich jetzt vermeintlich bestätigt fühlen. Aber nicht jede kritische Haltung rührt von solchen Vorurteilen her, sondern kann auch eine Konsequenz der bisher gemachten Beobachtungen sein. Ich würde dies für mich ganz klar in Anspruch nehmen, denn ich habe den Disney-Deal begrüßt und hadere auch heute noch nicht damit - allerdings habe ich bzgl. des Vorgehens größere Hoffnungen gehabt und spreche mich heute gegen einzelne Aspekte kritisch aus.
Gegenmeinungen hauptsächlich als Resultat hoffnungslosen Schwarzsehens zu erklären, ist nicht konstruktiv und zerstört jede Diskussionsgrundlage.
@Deerool
Zitat:
"Alles andere, ob nun Disney behauptet mit der Produktion läuft alles wie geplant, während diverse Magazine behaupten, RO steckt in tiefen Schwierigkeiten oder ob die Firmenpolitik von Disney in Bezug auf den Wahrheitsgehalt zur Debatte steht, interesiert mich nicht im geringsten."
Absolut akzeptabel. Als jemand, der sich für Produktionsprozesse interessiert, nehme ich da persönlich aber eine andere Position ein. Wie gesagt: Ich lese auch gerne "Making Of"-Bücher, schaue mir geschnittene Szenen an, frühere Drehbuchentwürfe etc.pp.
Zitat:
"Mich interessiert die technische Seite eher. Wie werden die Spezialeffekte realisiert, wo wird gedreht, gibt es reale Sets oder ensteht alles am Computer, solche Sachen halt. Und ich gebe es zu, auch gewisser Klatsch und Tratsch über die Schauspieler."
Und die Entwicklung der Story interessiert dich als Filmfan nicht?
Zitat:
"Auf welche Art und Weise das Studio seinen Profit maximiert, solange es keine kriminellen Machenschaften sind, tangiert mich eigentlich überhaupt nicht.
Prinzipiell ist dies für mich auch weniger interessant, aber wenn sich dies auf das Storytelling auswirkt, interessiert es mich absolut!
Zitat:
"Und wenn er mir gefällt, ist es mir auch völlig egal, ob Disney mir vorher den größten Mist darüber erzählt hat."
Wohl wahr. Aber wenn es mir dann nicht gefällt? Ich bin bzgl. TFA nicht mit allem so zufrieden und einige dieser Aspekte führe ich durchaus auf Umorientierungen im Produktionsprozess zurück. Wenn ich z.B. die ursprünglichen Konzepte des Schrottplaneten mit unserem heutigen Jakku vergleiche, möchte ich dem Entscheidungsträger gerne an die Gurgel springen...
Und wenn das im Vorfeld geleakt wäre, hätte ich dies auch angeprangert - ohne die Hoffnung zu haben, deshalb etwas daran ändern zu können.
Zitat:
"Aber diese permanenten pessimitischen Grundhaltung gegenüber allem, was von Disney kommt, kann ich echt nicht nachvollziehen."
Dies trifft auch gar nicht auf viele deiner Kommunikationspartner zu. Die Sache ist durchaus komplexer.
Aber da du Disney ja mit höchstschändlichen Ausbeutern von Kaffeebauern vergleichst, solltest du selbst mit den wenigen Usern, die sich wie von dir angeprangert äußern, kein Problem haben...
@(User) George Lucas
Eine differenziertere Meinung zum aktuellen Fall könnte ich wirklich nur entwickeln, wenn ich - und sei es durch Gerüchte - eine (evtl. vermeintlich) genauere Vorstellung davon bekäme, welche Art von Szenen geändert werden sollen. Ein Schuss mehr Abenteuer würde ich vielleicht begrüßen, ein übertriebenes Happy End vielleicht weniger. Aber da haben wir ja nichts an der Hand, weshalb ich mich da einfach mal zurückhalte.
Ich würde dich gerne mit mehr Worten bedenken, aber ich kann ansonsten nur zustimmen...
Darth Jorge
Xando
@Jorge
Wobei ich den VW Abgasskandal nur schwer auf eine Ebene mit einer vermeintlichen Weichspülung eines Star Wars Films stellen würde. Natürlich bezieht sich die Plattitüde nicht auf Kriminalität oder Genozid. Es geht natürlich noch um den Rahmen eines Unterhaltungsproduktes. Und da ziehe ich z.b. eher den Vergleich zu den Shitstorms rund um Aftermath.
@DP
Noch ein Nachtrag zum Urvertrauen:
Bei mir rührt es daher das ich mein Leben lang von Disney Filmen sehr gut unterhalten wurde. Ich liebe viele der Zeichentrickserie, ich liebe Pixar ich bin sehr gut von Marvel unterhalten. Episode 7 gefiel mir sehr gut und allein im letzten Jahr war ich von keinem Disney Film enttäuscht und das waren nicht wenige Produktionen (Ant-Man, TFA, World Beyond, Jungle Book, Alles steht Kopf, Civil War und Zootopia) auch habe ich gerade Bloodline beendet und erfreue mich an sehr sehr guten neuen EU-Geschichten und Autoren. Insofern traue ich den Machern und Verantwortlichen durchaus zu mich weiter gut unterhalten zu können.
Natürlich muss dass nicht jeder Teilen. Aber man muss aus Geschmacksdifferenzen eine keine Glaubensfragen machen. Wer mit keinem der letzten Star Wars und oder Disney (oder vielleicht sogar allen modernen) Filmen nichts anfangen konnte wird (und darauf vertraue ich) auch hier unzufrieden sein. Egal an welchen Nachdrehs oder Treatments derjenige es dann festmachen wird.
McSpain
Tolle Nachricht! Klingt alles gut. Das passt auch mit TFA zusammen, wo auch da bereits Bob Iger sich nicht eingemischt hat und J. J. Abrams einfach machen lassen hat. Anscheinend sind sie sich sehr sicher dass die richtigen Leute im Boot sitzen. Ich freue mich auf RO. Noch 6 Monate, welche wie im Flug vergehen werden.
Kyle07
@ Deerool:
Krasser Vergleich, aber auch eine sehr offene und ehrliche Aussage
Am Ende geht es dann doch um Autorenschaft. Natürlich ist die erste aller Fragen, ob mir das Produkt gefällt. Als nächstes kann ich mir dann aber auch Gedanken dazu machen, wie es entstanden ist. Wenn Gareth Edwards sagt "Ich finde diesen düsteren Ton doch zu krass für Star Wars, bitte Disney gebt mir Zeit für Nachdrehs, damit ich etwas SW-typischen Humor reinbringen kann" ist das etwas anderes, als wenn der Konzern diese Anpassungen anordnet, weil der Humor in TFA so gut funktioniert hat und man das Ganze noch einmal gewinnbringend wiederholen möchte. Der Humor kann dann auch in RO klasse rüberkommen, am Ende können wir einen sehr unterhaltsamen Film bekommen. Aber wäre das noch ein künstlerisch integres Produkt? Deine Kaffee-Analogie könnte man entsprechend anpassen und sagen: du bekommst deine Lieblingssorte nicht mehr, weil sie ausser dir kaum noch jemand trinkt und der Hersteller nun auf die Marke setzt, die sich im vergangenen Jahr am besten verkauft hat.
@ Disney allgemein:
Es hat sich in den Jahrhunderten im Prinzip kaum etwas geändert. Disney ist für Filmemacher das, was in der Renaissance die Mäzene für die großen Maler, und im elisabethanischen England das Königshaus für die Dramatiker war. Im Idealfall verstehen die Künstler, Interessenskonflikte auszugleichen und ihre Integrität so gut wie möglich zu wahren. Auch wenn es nicht das Ideal ist, so gehören geschäftliche Aspekte und Alltagsbanalitäten im Schaffensprozess zur Entstehung des Werkes einfach dazu. Irgendwann - Jahrzehnte oder Jahrhunderte später - sitzt man dann vor dem Werk, und vermag kaum noch einen Unterschied zwischen künstlerischer und profaner Entscheidung zu erkennen. Dann ist es nicht mehr von vorrangiger Bedeutung, ob Han Solo in Karbonit eingefroren wird, weil sein Darsteller keinen Bock auf Star Wars mehr hatte, oder ob Poe Dameron den Absturz auf Jakku überlebt, weil sein Darsteller Bock auf Star Wars hat.
Der Unterschied zur Zeit vor dem Disney-Deal ist, dass Lucas ein Mäzen oder Monarch war, der mit den Prequels seine eigenen Bilder gemalt, bzw. seine eigenen Stücke geschrieben hat. Was er an Freiheit hatte, fehlte im allerdings an Fertigkeiten als Künstler, sodass ich, wenn ich Star Wars unter Disney kritisch sehen würde, als Lösung zumindest nicht in eine idealisierte Vergangenheit fliehen kann.
@ McSpain:
Der Vergleich mit dem VW-Skandal passt insofern, als dass wir als Konsumenten betrogen wurden, indem uns ein bewusst falsch etikettiertes Produkt vorgesetzt wurde. Nun möchte ich den Weichspül-Kritikern nicht das Wort reden, aber inhaltlich geht ihre Kritik ja in die selbe Richtung. Statt eines düsteren und brutalen Autos, bekommen wir vielleicht ein humorvolles und helles Auto, was... ach, ich seh´ den Text vor lauter Metaphern nicht mehr!
(zuletzt geändert am 05.06.2016 um 16:04 Uhr)
George Lucas
@Darth Jorge
Zitat:"Und die Entwicklung der Story interessiert dich als Filmfan nicht?"
Wenn mir die Story und das Storytelling im fertigen Film gefällt, nein.
Dann ist es mir relativ egal, ob an der Story 1, 2 oder 5 Drehbuchautoren mitgewirkt haben und 3 davon wegen Unfähigkeit gefeuert wurden oder es im Hintergrund Streitereien zwischen Studioleitung und den Autoren gab. Wenn mir der Film an sich, die Story und das ganze drum herum gefällt, mache ich mir keine Gedanken darüber, ob und in wie weit der Film noch hätte besser sein können, wenn man den urprünglichen Entwürfen gefolgt wäre oder bestimmte Szenen in der alten Form belassen oder nicht raus geschnitten hatte. Zum einen weil ich überhaupt nicht beurteilen kann, ob die ursprünglichen Entwürfe und Szenen tatsächlich besser waren, wenn man mir sie nicht als Vergleichsmaterial an die Hand gibt (sprich sie veröffentlicht), zum anderen würde es nur dazu führen, dass ich mich (vielleicht sogar unbegründet) über etwas ärgern würde, was ich eigentlich gut fand. Das ist irgendwie kein erstrebenswerter Zustand für mich. Ich muss mich schon über genügend andere Sachen ärgern, die ich nicht beeinflussen oder ändern kann, da muss ich mich nicht auch noch künstlich über Unstimmigkeiten aufregen, die mein Lieblingshobby betreffen.
Zitat:"Dies trifft auch gar nicht auf viele deiner Kommunikationspartner zu. Die Sache ist durchaus komplexer."
Genau aus diesem Grund war der Kommentar auch nur an einen einzigen Gesprächsteilnehmer addressiert und nicht an die Allgemeinheit gerichtet. Du hast nämlich recht damit, dass die meisten Kommentatoren diese tief sitzende pessimitische Grundhaltung nicht teilen. Ich wollte auch nur zum Ausdruck bringen, das ich diese Haltung beim besten Willen nicht nachvollziehen kann, weil ich mich da in meinen Ansichten extrem von denen von Darth Pevra unterscheide. Ich bin grundsätzlich eher optimistisch eingestellt. Wenn Darth Pevra findet, dass sie mit diesem Pessimismus besser klar kommt ( wie sie ja schrieb aus längerer eigener Erfahrung grundsätzlich eher Misstrauisch gegenüber Konzernen eingestellt ist) dann ist das ihr gutes Recht. Ich persönlich kann es aber nun mal nicht nachvollziehen, wie man hinter jeder Aussage, hinter jedem Interview und hinter jedem Artikel grundsätzlich erstmal eine PR verseuchte Falschaussage des Konzerns vermutet.
Ich werde mich auch hüten irgendeine wertende Aussage darüber zu treffen, wessen Grundhaltung die bessere ist. Für mich ist ist eine vertrauensvolle und optimistische Herangehensweise an bestimmte Gegebenheiten die Variante, die für mich bisher ausgezeichnet funktioniert hat. Dies musss aber nicht auf jeden anderen hier zutreffen.
Deerool
Seite 1 2 3 4 5
« vorherige Seite nächste Seite »
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare