Wie The Wrap meldet, wird sich Daisy Ridley demnächst ein weiteres Mal mit J. J. Abrams zusammentun. Nein, es geht nicht um Star Wars: Episode VIII, sondern um eine Fantasy-Liebesgeschichte namens Kolma.
Kolma ist ein Remake des israelischen Fernsehfilms Kol Ma She'Yesh Li von 2003, in dem eine Frau ihre Jugendliebe verliert und in den folgenden Jahrzehnten neue Liebe und eine neue Familie findet. Im Jenseits wird sie schließlich vor die Wahl gestellt, entweder wieder aufzuwachen und ihr neues Leben weiterzuleben oder wieder jung zu sein und ihre Jugendliebe unter Umständen vor dem Tode zu bewahren.
Wieviel davon in der Neuverfilmung erhalten bleibt, für deren Hauptrolle Ridley vorgesehen ist, ist noch unbekannt. Als Regisseurin von Kolma ist Marielle Heller (The Diary of a Teenage Girl) im Gespräch, produziert wird der Film nach einem Drehbuch von Megan Holley (Sunshine Cleaning) von Bad Robot und J. J. Abrams.
Informationen zum geplanten Kinostart stehen noch aus.
Seite 1 2 3 4 5 6 7 8
« vorherige Seite nächste Seite »
Rieekan78
Ist das der besagte Spiegel-Artikel über Krieg der Sterne aus 1978?
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40616694.html
(da geht es allgemein um Science-Fiction, also eher nein, oder?)
(zuletzt geändert am 19.04.2016 um 22:26 Uhr)
Kyle07
@Kyle07:
Doch, das ist er. Du musst den Artikel zu Ende lesen, denn der Mittelteil ist quasi ein Rundumschlag gegen alles, was artverwandt mit SW in Verbindung steht. So etwas würde heute auch kein Kritiker mehr machen. Solche ideologisch geprägten Pauschalisierungen waren sehr typisch für die intellektuelle Post-68er-Elite dieser Zeit!
Zum Vergleich ist hier die SPIEGEL-Kritik zu TFA, 37 Jahre danach:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/star-wars-das-erwachen-der-macht-episode-nummer-sicher-a-1067968.html
Spieglein, Spieglein an der Wand...
(zuletzt geändert am 19.04.2016 um 23:24 Uhr)
DerAlteBen
@ Rieekan78:
- "Scherzfrage?"
Nein, überhaupt nicht. Nur sagst du, dass ein Fan keine objektive Beurteilung der Filme liefern kann. Gleichzeitig argumentierst du voller Überzeugung, dass TFA nach objektiven Maßstäben schlecht/weniger gut, und TESB nach objektiven Maßstäben die einzige legitime Messlatte für Star Wars-Filme sei.
Dekonstruierst du damit nicht deinen eigenen Standpunkt?
@ DerAlteBen:
Die Spiegel-Kritik ist eine wirklich tolle Quelle, wie überhaupt jede zeitgenössische Filmkritik. Interessant zu sehen, wie Kritiken damals wie heute vom Zeitgeist geprägt sind. In den 70ern war es die demonstrativ politische Lesart, die jede Gelegenheit nutzte - also auch einen unschuldigen Film - um ihr Programm durchzudrücken.Im Vergleich dazu sind die TFA-Kritiken, die ich gelesen habe, relativ ausgewogen und unideologisch. Es waren aber auch welche darunter - hauptsächlich US-amerikanische, woran auch immer das liegen mag - die eben das heutige Programm durchdrücken wollen. Ich habe den Eindruck, dass die moderne Form des Anti-Kapitalismus der Anti-Feminismus, bzw. ein Widerstand gegen political correctness ist. In dem Rahmen wird TFA dann als weibliche Kampfansage gelesen, weil der Protagonist eine Frau ist, die Dinge beherrscht. Oder dem Film wird political correctness vorgeworfen, weil er Nicht-Weiße zeigt. Beidem ist gemein, dass ein Film in einen politischen Kontext gestellt wird, was ich manchmal sehr, sehr anstrengend und unnötig finde. Ich sehe mir dann TFA an und frage mich: was hat der Film mit all dem zutun? Ja, es gibt penetrante Feministinnen, aber wo ist der Berührungspunkt mit diesem Film?
In diesem Mikrokosmos der Rezeption von TFA sehe ich etwas, was in der breiteren Gesellschaft immer stärker Fuß fast, und was eine interessante Spiegelung der Entwicklungen ist: in den 70ern war es die Revolution von Links; heute ist es die Revolution von Rechts.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 01:08 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
"In diesem Mikrokosmos der Rezeption von TFA sehe ich etwas, was in der breiteren Gesellschaft immer stärker Fuß fast, und was eine interessante Spiegelung der Entwicklungen ist: in den 70ern war es die Revolution von Links; heute ist es die Revolution von Rechts.
Für wahr, das kann man wohl sagen. Das Pendel schwang in den letzten Jahrzehnten deutlich in die Gegenrichtung. Mir fällt dieser Kontrast besonders stark auf, da ich auch den vorangegangenen Zeitgeist erlebt habe.
DerAlteBen
Den "Wert" eines Kunstwerkes nur anhand der genannten - recht objektiv zu betrachtenden - Kriterien zu messen, greift mir zu kurz, denn da sprechen wir "nur" vom (Kunst-)Handwerk. Aber ich kann verstehen, dass man damit hadert, dass Gesprächspartner in einer Filmdiskussion diese außer Acht lassen oder nicht mal (er)kennen. Doch da hilft wohl nur die Selektion der Gesprächspartner...
@(User) George Lucas
Zitat:
"Star Wars macht seine Sache verdammt gut und erreicht in den meisten Fällen die eigenen Standards. Hohe Kunst im klassischen Sinne ist es sicher nicht."
Substantielle Diskussionen sind schwierig, wenn man sich nicht sicher ist, ob man die gleiche Sprache spricht. Daher würde ich dich bitten:
Definiere "Hohe Kunst im klassischen Sinn" und gib mir mindestens 3 Filmbeispiele auf die das zutrifft.
Darth Jorge
@ GL
"Wieso alles egal? Ich würde sagen, dann ist alles möglich. Wieder merke ich, dasss wir wohl grundverschieden sind. Meine Katze ist halt gleichzeitig lebendig und tot. Aber das ist ja ok, dieser Dualismus ist ja so alt wie die Menschheit."
Der Punkt dieses Gleichnisses ist es ja gerade, dass man quantenmechanische Gesetze nicht auf die makroskopische Welt übertragen kann. Leider wird das oft missverstanden.
Na ja, wenn Hinz mir sagt, dass er den Film toll fand, ist das zwar schön für ihn, für mich aber kein Erkenntnisgewinn. Mich interessiert der Vergleich verschiedener Standpunkte und was man daraus lernen kann.
McSpain
@Lucas:
Hmm, wir hatten doch schon geklärt, dass TESB von der breiten Masse der Kritiker (und auch Fans) als gelungenster SW-Film betrachtet wird.
Das ist ja nicht von mir.
Die Probleme, die ich mit TFA habe, würde ich nicht als objektiv anführen, da für mich das Gefühl des Films einfach nicht stimmt, das ist natürlich nicht repräsentativ.
Die Punkte, die ich als objektiv anführe, sind überall vertreten und zu lesen, "Variation von allzu Bekanntem", "Best of OT", etc.
Diese objektiven Kritikpunkte teile ich, sie entstammen aber nicht nur meinem Star Wars infiltrierten Hirn.
@McSpain:
Nein, das habe ich nicht gesagt, ergo bist du verblendet..
Rieekan78
@ Darth Jorge:
- "Definiere "Hohe Kunst im klassischen Sinn" und gib mir mindestens 3 Filmbeispiele auf die das zutrifft."
Unter "Hoher Kunst" verstehe ich das Erzeugnis eines Künstlers, der tiefgehende Themen behandelt und das formale Instrumentarium beherrscht, um diese zu vermitteln, bzw. genau weiß, wie er mit den vorgegebenen Stilmitteln virtuos spielen muss, um seine Intention zu erreichen. "Tiefgehende Themen" heißt: Themen, die sich mit den grundlegenden Fragen des Menschen und seiner Existenz beschäftigen. Das müssen übrigens keine philosophisch abgehobenen, unzugänglichen Fragen sein, denn grundlegende menschliche Fragen betreffen jeden Menschen. Deshalb bin ich auch der Meinung, dass die Themen hoher Kunst alle angehen, auch wenn sie nicht von allen verstanden werden. "Hohe Kunst" ist weiterhin Kunst, die diese Ziele kompromisslos verflogt, d.h. also sich in der Wahl und der Aufbereitung ihrer Themen nicht Marktmechanismen oder Erwartungen des Publikums und ihren Sehgewohnheiten unterwirft. Drei Beispiele aus dem Bereich Film: Stanley Kubricks "2001: A Space Odyssey"; Lars von Triers "Melancholia" (aber im Grunde alle seine Filme); Mike Leighs "Mr. Turner". Natürlich sind diese Beispiele bis zu einem gewissen Grad willkürlich und von meinem eigenen Filmkonsum geprägt; man könnte unzählige weitere, sogar bessere nennen.
Ich möchte auch nochmal betonen, dass ich zur angelsächsischen Tradition neige und "hohe Kunst" nicht mit "elitär" gleichsetze. Shakespeare ist für mich das perfekte Beispiel hoher Kunst. Er erfüllt alle von mir genannten Kriterien, und hat dabei mitten unter den Menschen und (auch) für diese Menschen geschrieben.
George Lucas
Vielleicht noch ergänzend, warum ich meine, Star Wars sei keine hohe Kunst: weil es nicht alle der Kriterien erfüllt.
Tiefgehende Themen: diese kann man sicher in der Saga erkennen. Sie werden in der konkreten Form dieser Filme aber nur oberflächlich gestreift, nie in alle Richtungen und in allen Facetten und in die tiefsten Tiefen erkundet. Tod, Liebe, Versuchung, Reue, Machtstreben, das Böse: sie werden so aufbereitet und präsentiert, dass sie von einem breiten Publikum verstanden und verdaut werden können. Es ist allein die Existenz dieser Themen innerhalb der Saga, die sie über übliches Entertainment hebt. Sie adeln Star Wars aber mehr, als dass sie es ausmachen.
Beherrschung von und virtuoses Spiel mit Stilmittlen/formalen Kriterien: ANH und TESB sind formal einwandfrei. Diese Filme zeigen eine deutliche erzählerische und formale Stringenz und Effektivität. Die perfekte Symbiose aus Form und Inhalt. Sie zeugen davon, dass Lucas und alle, die ihm dabei geholfen haben, genau wussten, was sie wollten, und wie sie es erreichen. Sie sind formal nicht vielfältig und virtuos, aber absolut kompetent innerhalb des eigenen Rahmens und Anspruches.Die Prequels lassen diese formale Kompetenz fast komplett vermissen. Was das Spiel – oder: die bewusste Brechung akzeptierter formaler Kriterien und Stilmittel – angeht, hat Star Wars nichts zu bieten; was aber keine Kritik ist, denn darum ist es diesen Filmen nie gegangen. Ich lasse für mich deshalb auch nicht gelten, dass formale Verfehlungen seitens Lucas, dass klar auszumachende Schwächen in seinen Filmen als bewusste, künstlerisch-reflektierende Befreiung von oder Brechung mit diesen Kriterien gedeutet wird. Lucas ist kein Genie, und sollte deshalb auch nicht von der Pflicht befreit werden, diese Kriterien zum Zwecke eines guten Filmes erfüllen zu müssen.
Kompromisslose Kunst: man kann nun zur Verteidigung von Lucas und seinem Star Wars einwerfen, dass er sich Hollywood nie unterworfen hat. Darüber kann man tagelang diskutieren. Ich meine, er hat in seiner gelungenen Befreiung von Hollywood-Gesetzen diese gleichzeitig mitgeprägt. Lucas ist vor allem auch Geschäftsmann, daher weiß er selbst am besten, wie ein Film funktionieren und wie er ihn – buchstäblich – verkaufen muss. Er wollte mit der OT ein breites Publikum erreichen: über Themen, Motive, und Figuren, die viele Menschen mögen können. Diese sind aber massentauglich aufbereitet, sowohl in OT als auch in PT. Mit den Prequels hat er viele Menschen nicht erreicht, und in der Rückschau wird dies gerne mit der künstlerischen Eigenwilligkeit eines Genies erklärt: er muss sie ja nicht erreichen, weil er sein Ding durchzieht und niemandem irgendetwas schuldet. Das sehe ich etwas kritischer: er hat viele – mich eingeschlossen – aus ganz konkreten formalen Gründen nicht erreicht, und nicht weil sie Fanservice und dergleichen von ihm verlangt hätten. Aus diesen Gründen sehe ich in Star Wars raffinierte Unterhaltung, aber keine hohe Kunst.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 11:59 Uhr)
George Lucas
@ Darth Pevra:
- "Der Punkt dieses Gleichnisses ist es ja gerade, dass man quantenmechanische Gesetze nicht auf die makroskopische Welt übertragen kann. Leider wird das oft missverstanden."
Mein Vergleich war metaphorisch, nicht wörtlich. Natürlich ist Newtons Welt nicht quantenmechanisch. Aber das ist ja mein Punkt: wir reden nicht von Gravitation usw., sondern von Erzeugnissen der Kunst.
- "Na ja, wenn Hinz mir sagt, dass er den Film toll fand, ist das zwar schön für ihn, für mich aber kein Erkenntnisgewinn. Mich interessiert der Vergleich verschiedener Standpunkte und was man daraus lernen kann."
Der Meinungsaustausch ist zwar nicht alles, aber als solcher völlig legitim und keinem Zwang zum Erkenntnisgewinn unterworfen. Ich will dich ja nicht von meiner Meinung überzeugen. Übrigens ist es für mich auch kein Erkenntnisgewinn, wenn du einen Aspekt aus TFA als schwach bezeichnest.
- "Äh nein. Ich habe geschrieben, dass mich Gründe interessieren, ob positiv oder negativ."
Da sind wir einer Meinung.
@ Rieekan78:
Du verwechselst Objektivität und Konsens.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 11:54 Uhr)
George Lucas
@Lucas:
"Ich lasse für mich deshalb auch nicht gelten, dass formale Verfehlungen seitens Lucas, dass klar auszumachende Schwächen in seinen Filmen als bewusste, künstlerisch-reflektierende Befreiung von oder Brechung mit diesen Kriterien gedeutet wird. "
"Mit den Prequels hat er viele Menschen nicht erreicht, und in der Rückschau wird dies gerne mit der künstlerischen Eigenwilligkeit eines Genies erklärt"
Sehr wahr.
Aber sei auf der Hut vor Lightsabersword!
"Du verwechselst Objektivität und Konsens."
Nein, wenn der Großteil der Kritiker konform geht, stärkt das doch die Objektivität bei der Betrachtung eines Werkes.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 12:16 Uhr)
Rieekan78
@ Rieekan78:
- "Nein, wenn der Großteil der Kritiker konform geht, stärkt das doch die Objektivität bei der Betrachtung eines Werkes."
Sehe ich nicht so. Gerade TESB ist doch das beste Beispiel dafür. Der Konsens ist heute doch weit positiver, als 1980. Was hat das also noch mit Objektivität zutun?
Bei TFA lautet der Konsens, dass es ein ordentlicher bis guter Film ist. Nach deiner Argumentation würde das bedeuten, dass du falsch liegst... was du natürlich, subjektiv, nicht tust.
Hinzu kommen die Verbreitungsmechanismen in modernen Massenmedien, die eine Gleichsetzung von Objektivität und Konsens noch zweifelhafter machen. Wenn Max Landis auf Twitter raushaut, dass er Rey für eine Mary Sue hält, erreicht das in Windeseile andere und wird teilweise unkritisch übernommen und weiterverbreitet, bis es schließlich die bloße Präsenz dieser Diskussion ist, die so einer Interpretation Validität verleiht.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 12:30 Uhr)
George Lucas
@Lucas:
"Sehe ich nicht so. Gerade TESB ist doch das beste Beispiel dafür. Der Konsens ist heute doch weit positiver, als 1980. Was hat das also noch mit Objektivität zutun? "
Moment, Moment, wir hatten ja schon gesagt, dass objektive Kritik auch dem Zeitgeist unterliegt.
Abgesehen davon waren die TESB Kritiken damals im Konsens nicht negativ.
Dass man z.B. ANH 1977 eindimensionale Comic-Charaktere vorgeworfen hat, liegt wohl auch an der schweren Kost, die in den Jahren zuvor produziert wurde. (Einer flog übers Kuckucksnest, Taxi Driver, Der Exorzist, Serpico, Der Pate, die Unbestechlichen, Der Marathon-Man,etc)
Die Kritiker von damals konnten ja nicht ahnen, das die Inflation der eindimensionalen Comic-Charaktere (mit den Marvelverfilmungen) noch richtig Fahrt aufnehmen würde.
Ich kenne Max Landis nicht aber Rey ist tatsächlich eine Mary Sue, bis jetzt, vielleicht macht Rian J. ja noch etwas böses mit ihr...
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 12:42 Uhr)
Rieekan78
@ Rieekan78:
- "Ich kenne Max Landis nicht aber Rey ist tatsächlich eine Mary Sue, bis jetzt"
Ach. Die unendliche Geschichte. Dazu haben sich beide Seiten bereits ausführlich geäußert. Wenn man diesen Austausch mitbekommen und trotzdem seine argumentative Heimat gefunden hat, lässt sich jetzt auch nichts mehr machen
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 13:06 Uhr)
George Lucas
Ist ja immer die Frage, wie man eine Mary Sue definiert. Ist Rey ein geschöntes Abbild ihres Autors, eine Wunschvorstellung? Ist sie aus romantischer Sicht das Objekt der Begierde aller Personen der Handlung? Ist sie eine Idealistin und moralisch völlig integer?
Sicherlich hat Rey einige Charakterzüge an sich, die einer Mary Sue nahe kommen. Wenn es bei dem Begriff aber nur um eine starke Person ohne größere Fehler ginge, dann trifft der Begriff auch auf sehr sehr viele andere Helden in Geschichten unserer Zeit zu.
Irgendwie ist Rey dann meiner Ansicht nach doch nicht völlig frei von Fehlern oder? Ich gebe dir recht, dass Man bei der Entwicklung des Charakters aufpassen muss. Nach meinem Standpunkt ist sie keine Mary Sue, ich verstehe aber alle, die gern ein paar Fehler mehr bei ihrem Charakter gesehen hätten.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 13:18 Uhr)
Thorsten82
@Thorsten82
So ist es.
Von der grundlegenden Definition her, ist sie erstmal klar keine.
Und von der allgemein gedeuteten Definition aber auch nicht. Sie weist erhebliche ( emotionale ) Schwächen auf, die sie alleine nicht überwinden konnte und sich so auch nicht weiterentwickelt hätte.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 13:25 Uhr)
Darth PIMP
@ Thorsten82:
Sehe ich ganz ähnlich, wie du. Die negative Konnotation des Begriffes Mary Sue entsteht zum großen Teil aus dem Teilaspekt der "Wunscherfüllung". Und in bezug auf die Autoren der Figur Rey ist das erstmal eine durch nichts zu beweisende Behauptung.
Aber auch bei den objektiven Kriterien habe ich leichte Zweifel, auch wenn ich - genau wie du - durchaus Züge einer Mary Sue sehe, die für mich aber gänzlich unproblematisch sind. Zu deinen Fragen:
- "Ist Rey ein geschöntes Abbild ihres Autors, eine Wunschvorstellung?"
Wenn ja, dann müsste man das erstmal belegen. Es war bestimmt eine Wunschvorstellung von Abrams, den ersten weiblichen Protagonisten in Star Wars einzuführen. Das ist jedoch vollkommen legitim, in der Tat auch überfällig, und war auch schon von Lucas anvisiert.
- "Ist sie aus romantischer Sicht das Objekt der Begierde aller Personen der Handlung?"
Zumindest für Finn und Chewie. Wobei letzteres ein kokettierender Kommentar von Han war
- "Ist sie eine Idealistin..."
Sie ist keine Idealistin, bzw. wird erst im Verlauf ihres character arcs zu einer. Zu Beginn ist sie lediglich Überlebenskünstlerin, deren Motor und Lebenziel das tägliche Überleben und die Rückkehr ihrer Familie sind. Das ist nicht unbedingt das Rüstzeug einer Idealistin.
- "... und moralisch völlig integer?"
Sie ist moralisch kaum ambivalent. Aber das darf eine Heldin ja sein. War Luke in ANH auch, bis er in den Folgefilmen seine Tests bestehen musste.
Ich denke also, dass der Begriff Mary Sue bei genauerer Betrachtung zumindest aufgeweicht wird. Es gibt in meinen Augen keinen Grund, ihn über alle Maßen kritisch zu verwenden und TFA irgendwie als Schwachpunkt auszulegen.
Protagonisten mit besonderen Fähigkeiten sind nichts Ungewöhnliches. Vielleicht nicht besonders kreativ, aber dennoch kaum problematisch. Anakin in Episode I ist ein Gary Stu wie er im Buche steht. Nun ist Episode I-Anakin eine schwach geschriebene Figur, weshalb er kaum zur Rechtfertigung taugt. Bei Rey jedoch werden diese Schwächen vermieden, was sie im Großen und Ganzen zu einer gelungenen Figur macht. Kleinere Ungereimtheiten werden durch Charisma, Energie und Spielfreude ausgeglichen. Das darf gestattet sein, vor allem weil es auch eine Leistung ist, so etwas überhaupt hinzukriegen. Gerade bei Star Wars, wo es eine Figur mit allgemeiner Resonanz beim Publikum lange Zeit nicht gegeben hatte.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 13:35 Uhr)
George Lucas
@ Darth PIMP: Stimme da zu was die emotionale Ebene angeht. Rey wirkt auf mich recht naiv, unteranderem deshalb weil sie ihr bisheriges Leben alleine war. Sie sieht zu Luke und Han gerne auf. Ob da die Gefahr besteht, dass sie sich leichter von der Dunklen Seite bekehren lässt? Ich könnte mir vorstellen dass Kylo Ren sie durcheinander bringen könnte. Da braucht er Rey nur seine Argumente gegen Luke und die Jedi nennen.
@ George Lucas: Das mit dem weiblichen Haupthelden war glaube schon vor dem Disney Deal festgelegt?
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 13:31 Uhr)
Kyle07
@ Kyle07:
- " Das mit dem weiblichen Haupthelden war glaube schon vor dem Disney Deal festgelegt?"
Das meine ich auch, und zwar von Lucas. Ich kann nur leider keine Quelle zitieren. Ich bin bloß gespannt, ob man Lucas auch political correctness vorgeworfen hätte.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 13:38 Uhr)
George Lucas
Vielleicht hätte man Rey's Berührung mit der dunklen Seite und den kurzen Moment, wo sie Kylo Ren wirklich töten wollte, etwas mehr herausstellen sollen. Für mich zeigt dies ganz gut, dass sie keineswegs perfekt ist und noch viel lernen muss. Sie haben da jetzt noch genug Möglichkeiten den Charakter weiter auszuarbeiten. Die Kritik wird sicherlich auch bei Lucasfilm zur Kenntnis genommen worden sein.
Das Lucas auch mit eienr weiblichen Heldin geplant hat, habe ich leider auch nur in Foren gelesen. Mich würde ja wirklich interessieren, was er so vor hatte. Wir werden es wohl nicht erfahren.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 13:46 Uhr)
Thorsten82
@ Thorsten82:
- "Die Kritik wird sicherlich auch bei Lucasfilm zur Kenntnis genommen worden sein."
Wahrscheinlich. Ich sehe nur keinen Grund, warum Lucasfilm die vorhandene Kritik als Anlass sehen sollte, irgendetwas zu korrigieren, oder gar in eine andere Richtung zu gehen, so wie das Lucas damals mit Jar Jar gemacht hat. Natürlich gibt es Leute, die sich aus unterschiedlichen Gründen an Rey stören, aber es ist nun mal so, dass sie im Allgemeinen doch auf positives Echo gestoßen ist.
(zuletzt geändert am 20.04.2016 um 14:34 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
Da hast du auch wieder recht. Sie haben sich aufgrund des positiven Echos ja sogar entschieden den drei neuen Charakteren mehr Zeit zu geben. Ich meine nur, vielleicht passen sie ihre Idee minimal an und statten sie mit ein paar Fehlern aus. Wobei ich ja eigentlich eh glaube, dass Rey noch weitere Schwächen haben wird im Verlauf der Saga.
Thorsten82
@ Thorsten82
"Sicherlich hat Rey einige Charakterzüge an sich, die einer Mary Sue nahe kommen. Wenn es bei dem Begriff aber nur um eine starke Person ohne größere Fehler ginge, dann trifft der Begriff auch auf sehr sehr viele andere Helden in Geschichten unserer Zeit zu."
Ich würde sagen, dass das durchaus zutrifft. In der Fiktion gibt es viele solche Charaktere, viele davon auch männlich. Nur redet man auf einer SW-Seite naturgemäß mehr über SW-Charaktere.
Ich denke nicht, dass Rey eine Mary Sue ist, ein paar Schwächen lassen sich doch erkennen, aber sie ist recht nahe dran. Ich bleibe aber dabei, dass ihre Entwicklung schlecht geschrieben ist.
@ GL
"Der Meinungsaustausch ist zwar nicht alles, aber als solcher völlig legitim und keinem Zwang zum Erkenntnisgewinn unterworfen. Ich will dich ja nicht von meiner Meinung überzeugen. Übrigens ist es für mich auch kein Erkenntnisgewinn, wenn du einen Aspekt aus TFA als schwach bezeichnest."
Klar, jeder wie er mag. Und wie gesagt, normalerweise versuche ich meine Meinung zu begründen.
George Lucas
Kyle07
Hatten wir diese Diskussion nicht erst?
Du weißt doch schon, was ich meine. Sie kann Kylo in Telekinese besiegen, obwohl sie's nicht gelernt hat, sie kann TIE-Fighter abhängen, obwohl sie bislang nur im Simulator geflogen ist, sie kann den Falken besser reparieren als Han Solo. Mir fällt sicher noch was ein.
Ich wünschte, ich wäre so toll wie Rey.
@ Darth Pevra:
Zum Falken: sie kennt das Schiff, weil es Unkar Plutt gehört und sie für Unkar Plutt arbeitet. Dass sie das Schiff bereits kennt, wird im Film deutlich. Dass sie es besser reparieren kann als Han Solo, ist etwas, was manchmal vorkommt, wenn der Schüler schlauer ist als der Meister, und der Meister noch etwas lernen kann. Eine charmante Idee für den Humor und das Herz von TFA, meinst du nicht? Aber was frage ich, wahrscheinlich nicht
Zu ihren Fähigkeiten: wenn die Autoren nicht vollkommen dumm und unzurechnungsfähig sind, wird ihre Geschichte so weitererzählt, wie TFA es recht deutlich vorbereitet. Also das Argument, dass du sicher schon mehrere Dutzend Mal gehört hast: unbekannte Kräfte und Fähigkeiten, über die sie sich selbst wundert. Du wirst es mir verzeihen, aber ich halte Argumente wie "Wie kann sie Tie-Fightern entkommen" für klassisches nit-picking. Das kannst du dich bei Luke in ANH genau so fragen. Und nein, das ist keine Rechtfertigung, sondern der Hinweis darauf, dass Star Wars und überhaupt dieses Genre nach gewissen Stilmitteln und erzählerischen Gewohnheiten funktioniert, die in allen Filmen zur Anwendung kamen, und doch nicht jetzt plötzlich zu einem grundlegenden Problem werden können. Wenn so etwas einen Film runterziehen kann, dann ist man vielleicht im falschen Genre.
- "Sie kann Kylo in Telekinese besiegen, obwohl sie's nicht gelernt hat"
Woher weißt du das?
- "Hatten wir diese Diskussion nicht erst?"
Wir hatten die Diskussion schon oft, und jedes Mal wurden Pro- und Kontra-Argumente genannt. Wenn du das Argument der unbekannten Vergangenheit nicht akzeptierst, haben wir natürlich ein unlösbares Problem.
George Lucas
Seite 1 2 3 4 5 6 7 8
« vorherige Seite nächste Seite »
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare