Erst vergangene Woche haben wir über Kathleen Kennedy erfahren, dass George Lucas Das Erwachen der Macht "wirklich gefiel".
Vulture wollte es dabei nicht belassen und sprach George Lucas am roten Teppich direkt darauf an...
Ich glaube die Fans werden ihn lieben. Es ist so ziemlich genau die Art von Film, den sie sehen wollten.
Kurz und knapp - mit viel Spielraum, um zwischen den Zeilen zu lesen.
Einmal mehr vielen Dank an gufte für den Hinweis!
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"Er macht halt Kino für das "Publikum" (Gute Zuschauer, die seine Sachen mögen) und nicht für die "Fans" (Schlechte Zuschauer, die Sachen (zu recht oder unrecht) auch mal nicht gut finden)."
@McSpain
Da ist es jetzt ja Theoretisch auch nicht anders, auch wenn TFA sicher erstmal viel Fanserivce liefert.
Tedsolo
@Tedsolo:
Mir ging es darum ob diese Unterteilung nicht unter Umständen die Definition von Lucas ist. Ich hoffe das es so simpel und egozentrisch nicht in Wirklichkeit ist.
Aber wenn du TFA bringst, dass ist mein Punkt. Wenn die Fans oder das Publikum Han, Luke und Leia wiedersehen wollen und den Falken und X-Wings. Und es den Fans und dem Publikum gefällt. Ist es dann Fan-Service oder Dienst am Publikum? Was wäre dann Lucas Version der Episode 7 gewesen? Automatisch Kunst, weil Visionär? (Weil nicht Fan-Service?)
McSpain
@McSpain
Ich denke am Ende es geht mehr ineinanderüber. Disney und Lucas haben andere ansprüche aber am Ende soll der Film sich wieder rechnen.
Und da bleibt dann am Ende nicht mehr allzuviel von der Kunst übrig und man ist sogut wie im Mainstreamkino (Disney) angelangt.
Ich hoffe ich hab es jetzt nicht falsch interpretiert. Ob die Unterteilung von Lucas ist weiß ich nicht.
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 14:49 Uhr)
Tedsolo
@ McSpain:
Wenn man böse ist, könnte man sagen, dass sich das Publikum als Ganzes in die teilt, die meine Filme mögen, und die, die es nicht tun, und für letztere habe ich dann die Filme nicht gemacht
Generell finde ich das Thema Fanservice sehr müßig. Man kann alles in einem Star Wars-Film nehmen und darauf untersuchen, ob es Fanservice ist oder nicht. Tie-Figher, Millennium Falcon, Imperium und Rebellen? Klar, Fanservice, was sonst... das einzige Kriterium lautet: kann ich die Geschichte mit all den typischen Star Wars-Versatzstücken akzeptieren, oder ist sie hohl und bedeutungslos und bloß dazu da, um eben die beliebten Elemente mit Wiedererkennungswert aneinanderzureihen? Die Kunst ist, gerade hier die Nuancen zu erkennen. Wenn man Fanservice als Anlass nimmt, die uralte, konservative und elitäre Diskussion um Kunst und Kommerz wieder hervorzukramen, macht man es sich hingegen zu einfach. Vereinfacht und überspitzt formuliert lautet hier die Grundannahme nämlich: das Publikum ist blöd, und der Künstler ist ihm gegenüber zu nichts verpflichtet. Geradezu perfide Züge nimmt das an, wenn man im Nachhinein dem Publikum mangelndes Urteilsvermögen vorwirft, wenn es bestimmte Dinge ablehnt. Dabei ist das Künstlergenie eben nicht nur ein James Joyce, der einen Jahrhundertroman schreibt, der dann in den Bücherregalen von Bildungsbürgern oder Literaturdozenten verstaubt, sondern auch ein Shakespeare, der genau wusste, was das Publikum will, und damit sein Theater zum Bersten füllte. Wenn man die Grenze zwischen guter und schlechter Kunst einfach nur da zieht, wo sie bei der Masse ankommt und wo nicht, spiegelt man die traurige Entwickling wider, die in der Kunstgeschichte stattgefunden hat, und in der der Graben zwischen Kunstprodukt und den Menschen immer breiter und tiefer wurde. Bei jemandem wie James Joyce, oder beim Film Lars von Trier, haben wir es ja noch mit Menschen zutun, die tatsächlich geniale Künstlerseelen waren/sind, und zwar mit allem, was dazugehört (Isolation, Verarmung, Aufopferung, Depression, konsequente Ablehung des Mainstream). Bei denen kann man dann tatsächlich davon reden, dass sie Kunst um ihrer selbst Willen machen, weil sie ihrer Stimme und Vision Ausdruck verleihen wollten. Aber, mal ganz ehrlich, bei George Lucas und Star Wars? Der Mann hat Großes geschaffen, aber er wollte damit von Anfang an eine breite Masse ansprechen. Was sonst soll es bedeuten, wenn er sagt, dass er mit seiner Weltraumoper den neuen Western schaffen wollte, also ein populäres, Werte vermittelndes und kulturprägendes Genre? Lucas ist mehr Shakespeare als Joyce; so wie Shakespeare sich von Ovid oder Holinshed hat inspirieren lassen, entnahm Lucas seine Ideen dem Werk Joseph Campbells, und beide haben mit dem Ziel gearbeitet, das Publikum über ihre Geschichten zu unterhalten und auch zu "erziehen". Daher finde ich es nicht richtig, der Masse - bzw. dem Fan - seine Bedeutung in der ganzen Sache abzusprechen, sobald seine Meinung negativ ausfällt.
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 15:30 Uhr)
George Lucas
Cmdr Perkins
@McSpain
"Kannst du das nochmal erklären? Ich verstehe deine Unterteilung von "Publikum" und Fan, aber das war nicht meine Frage.
Die Frage noch mal auf ein Beispiel bezogen, was macht einen kämpfenden Yoda zu etwas, dass das Publikum verlangte und damit Dienst am Publikum ist und eine Vader-Werdung in Episode 2 und eine Dark-Times Episode 3 zu etwas, dass Fanservice ist. Warum ist das eine "besser" als das andere? Wo liegt die Grenze?"
Mein Beitrag war leider unvollständig. Das System hatte mich rausgeworfen und nur den Anfang übernommen, auch nach dem Änderungsversuch. Ich versuche es nochmal, hoffentlich klappts jetzt.
Hier meine Sichtweise.
"Publikumsorientiert" bedeutet, das die Wirkung des Films auf das Publikum ( durch den Schöpfer definierte Zielgruppe) berücksichtigt wird.
"Fanservice" bedeutet, dass einer selbst ernannten Fangemeinde gedient (service = bedienen) wird. D.h. ihre benannten Wünsche befriedigt werden.
Dazwischen sehe ich große Unterschiede.
Das Publikum wird als Zielgruppe in dem Schaffensprozess bestimmt und der Film auf diese Zielgruppe ausgerichtet bzw. so konzeptioniert, dass er bei dieser Zielgruppe wie gewollt wirkt. Das ist ein aktiver Prozess, den beispielsweise George Lucas gestalten und somit in gewissen Maße kontrollieren/beeinflussen kann.
Fans sind dagegen ein unkontrollierbares Phänomen. So vorteilhaft dieses Phänomen in wirtschaftlicher Hinsicht sein kann, entzieht es sich dennoch dem künstlerischen Schaffensprozess. Fangemeinden kann man nicht definieren, sie entstehen aus sich selbst herraus nachdem ein Produkt (Film) erschaffen wurde. Sind sie einmal da, verlangen sie Befriedigung und versuchen den Schöpfer in seinem Schöpfungsprozess zu beeinflussen. Das ist natürlich etwas, was ein kreativ schöpferischer Mensch wie beispielsweise George Lucas nicht mag und der dem publikumsorientierten Produkt im Wege steht.
Ein Beispiel, dass ich immer gerne anbringe ist Richard Wagner, bei dem ich einige Ähnlichkeiten zu George Lucas erkenne. Auch Richard Wagner hatte seine Fans (die Wagnerianer). Es ist bekannt, dass Richard Wagner diese Wagnerianer nicht leiden konnte, denn sein Bestreben war immer unabhängig zu sein und keine Auftragsarbeiten ausführen zu müssen.
Für deine Beispiele bedeutet das, dass GL den kämpfenden Yoda mit Hinsicht auf die Wirkung beim Publikum eingesetzt und dabei die Wünsche der Fans weniger berücksichtigt hat.
Die Vader-Werdung in Ep2 sowie dark times in Ep3 sehe ich weniger in diesem Zusammenhang. GL hat diese Trilogie gemacht, um die Vader Werdung des Anakin zu erzählen. Er hat diesen Wandlungsprozess als finalen Höhepunkt der Trilogie gesehen und folglich musste das in Ep3 geschehen. Damit bekommt die PT auch eine Parallele zur OT, da Anakin und Luke beide im 3. Akt vor einer Entscheidung stehen, die sie unterschiedlich treffen. Ep3 mit Vader der Jedis metzelt wäre nicht Story-dienlich aber Fan-dienlich gewesen und der Sinn für das breite Publikum wäre abhanden gekommen.
Grossmoff Nase
Zumindest dürften sich alle einig sein, ob man publikumsorientiert oder fanbedienent erschafft, dass beides nichts mit Kunst zu tun hat, da man sich ja auf den Betrachter/Konsumenten fokusiert.
Da stellt sich dann eben wirklich die alte Frage: Braucht Kunst Publikum?
Am Rande: G.Lucas ist ja mit seinen Prequels nicht in Ungnade gefallen, weil er nicht die Fanwünsche erfüllt hat (was er meiner Meinung nach aber auch versucht hat, man will ja Actionfiguren verkaufen), sondern weil er empirisch gesehen, langweilige Filme gemacht hat, die beim Zuschauer, ob Fan oder Normalo, keinen Anklang gefunden haben.
Star Wars vermittelt ein Feeling, das kennen Fans und ottonormal-Verbraucher, dieses Feeling fehlt bei der pt.
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 17:11 Uhr)
Rieekan78
Und natürlich wollen jetzt alle wieder damit reininterpretieren das Lucas den Film nicht mag. Boarh diese Paranoia ist echt nicht mehr auszuhalten.
Alles was George hier meint ist das es die Art von Film ist (wahrscheinlich das OT Lovefest das die Puristen sehen wollen) welche die Fans sich erhofft hatten, auch wenn das nicht das ist was er selbst gemacht hätte. Das muss aber noch lange nicht heissen das ihm der Film nicht gefallen hat. Wenn Kennedy sagt das Lucas den Film mag dann mag er ihn auch, basta. Man muss nicht überall PR Verschwörung interpretieren.
Emperor Bane
Zudem es aus meiner Sicht auch eine große "Kunst" wäre: Publikum, Nerdtum, Cinephile und Kritiker gleichermaßen zu begeistern, was Lucas (mit vereinten Kräften natürlich) meines Erachtens mit der OT über weite Strecken gelungen ist. (Nicht völlig, natürlich!)
Auch glaube ich, dass die "Fans" wesentlich diverser gestreut sind, als das bei dieser Diskussion gerade den Eindruck macht!
Und ich habe auch bis heute nicht verstanden bzw. irgendwo nachvollziehbar nachlesen können, was an der PT visionär oder mutig gewesen ist, dass alles scheint mir sehr behauptet.
Damit will ich keine weitere PT vs. OT oder was auch immer Diskussion anzetteln oder provozieren, mich würde einfach Lucas eigene "Vision" und/oder eigene Interpretation seiner Geschichte interessieren, natürlich ebenso in Hinsicht auf seine jetzt nicht verwirklichte ST. (Diese Abkürzungen sind irgendwie albern auf Dauer )
Lyotard
George Lucas
@George Lucas:
Erzählende Kunst sollte man dann vielleicht eher als Kunsthandwerk/Kunstgewerbe begreifen, da ein Nutzwert im Vordergrund steht (Publikum unterhalten/ Geld verdienen).
Wie immer gibt es auch hier Definitions-und Zuordnungsunterschiede.
Wenn man Kunst z.B. als eine Art Selbstverwirklichung ansieht, also wenn man eine Skulptur modelliert, die man "in sich hat" und diese unbedingt herstellen "muss", dann wird es einem egal sein, ob beliebige Menschen sie schön oder gelungen finden, noch weniger interessiert einen dann, ob jemand sie kaufen würde.
Wenn jetzt aber jemand mit seiner Kettensäge aus Holzstämmen beliebte Eulen und Katzenbabys fräst und diese erfolgreich verkauft, dann ist es eher Kunsthandwerk/-gewerbe.
A New Hope = (Story die Lucas schon immer in sich hatte und machen "musste", trotz starker Ablehnung von Filmgesellschaften, etc.)
PT: Kettensägenwerk
Rieekan78
Ich will noch etwas hinzufügen, den letzten Hauch von Lucas' Perspektive den ich gelesen habe, lässt sich ja an diesem kurzen Zitat rauslesen: "Es ist eine Familien-Seifenoper, und es geht um Familienprobleme, nicht um Raumschiffe."
Ich will auch mit Folgendem kein Öl ins Feuer gießen, (als relativ inaktiver Forumnutzer, spüre ich jederzeit die Moderatoren im Nacken ) aber es wird dennoch ein gegeneinander abwägen:
Ich finde das ausgerechnet die OT viel eher Züge einer Familiengeschichte in sich trägt, Lukes ganze Initiation dreht sich von Beginn an nur darum seinen Vater erst zu rächen dann zu bekehren, in der PT gibt es eigentlich gar keine Familie, zumindest keine ausformulierte, wir lernen Anakin als Person wirklich nur sehr, sehr oberflächlich kennen, können seinen inneren Konflikte nicht nachfühlen, ich war teilweise eher sehr irritiert auf der Gegenseite haben wir eine vervielfachung im Visuellen bekommen, also viel mehr Raumschiffe, viel mehr Welten, viel mehr Kreaturen und Gewusel als in der OT. Und wenn die ST tatsächlich mehr an die Episoden V, und VI anknüpfen sollte, gibt es dann nicht die Hoffnung das wir dann nicht viel näher daran sind eine Familien-Seifenoper zu erleben? Und auch wenn mich das Design der OT immer sehr angesprochen hat und ich mich auch als Fan bezeichnen würde, so irgendwie, kam es mir dennoch immer trotzdem als Beiwerk vor.
Lyotard
@ Rieekan78:
Diese Unterscheidung ist sicher nicht falsch, aber ich finde sie sehr mühselig. Es gibt ja auch Menschen, die die Lust in sich verspüren, andere zu unterhalten und zu begeistern. Wenn du dem Begriff "Kunst" noch "Handwerk" hinzufügst, impliziert das, dass es nicht "reine" Kunst wäre, sondern eben Kunst, die einem Nutzen folgt, und schon deswegen "geringer" sei. Aber ich will dir natürlich nicht unterstellen, dass du das sagen willst. Das schwingt für mich nur mit. Fest steht jedenfalls, dass Geschichten ein Publikum brauchen, und zwar nicht nur um erfolgreich zu sein, sondern auch, um sich zu entfalten. Ich bin der Ansicht, dass das Publikum wesentlicher Bestandteil einer Geschichte ist.
George Lucas
@Lyotard:
Der Schlüssel ist simpel, man muss näher dran sein an Charakteren und innere Konflikte mitfühlen können. Das hat in der ot glänzend funktioniert, auch in der pt hätte es, weniger als Familiendrama, aber als dramatische Freundschaft Kenobis und Anakin funktionieren können (User G.Lucas hatte da kürzlich einen guten Vergleich zu Million Dollar Baby von Eastwood gezogen).
ANH ist ja ein atmosphärisch schöner Abenteuer-Comic-Strip, wenig Familiendrama.
Wenn es dann mit der Ausarbeitung der Charaktere losgeht, in ESB un RotJ, hatte Lucas das Schreiben und Regie führen ja klugerweise aus der Hand gegeben, das kann er nämlich nicht besonders.
Bei der pt hat er durchgehend geschrieben und Regie geführt, das war der Fehler.
Jetzt haben wir Kasdan, der kann Schreiben und Abrams, der kann Regie führen, mal gucken...
Rieekan78
@George Lucas:
"Wenn du dem Begriff "Kunst" noch "Handwerk" hinzufügst, impliziert das, dass es nicht "reine" Kunst wäre, sondern eben Kunst, die einem Nutzen folgt, und schon deswegen "geringer" sei."
Und genauso sehe ich das!
"Fest steht jedenfalls, dass Geschichten ein Publikum brauchen, und zwar nicht nur um erfolgreich zu sein, sondern auch, um sich zu entfalten. Ich bin der Ansicht, dass das Publikum wesentlicher Bestandteil einer Geschichte ist.."
Gewisse Kunstformen brauchen Publikum, klar. Eine Theateraufführung ohne Publikum wäre Unsinn.Die Intention des Künstlers ist für mich da entscheidend. Ich schreibe und inszeniere mein Stück so, wie es meiner "schöpferischen Art" entspricht und nicht so, dass möglichst viele Menschen kommen und ich reich werde. Der Punkt dürfte doch wohl einleuchten?
Rieekan78
@Rieekan78:
"Braucht Kunst Publikum?"
Es gibt ein Kunstverständnis, das sich "l`art pour l´art" nennt (dt.: Kunst um ihrer selbst Willen) und daher kein Publikum braucht. Allerdings ist ein solches Kunstverständnis auch kommerziell erfolglos, befriedigt nur den Künstler und steht somit existenziell auf verlorenem Posten.
"...sondern weil er empirisch gesehen, langweilige Filme gemacht hat, die beim Zuschauer, ob Fan oder Normalo, keinen Anklang gefunden haben."
Mir ist nicht ganz klar, wie du in diesem Zusammenhang das Attribut "empirisch" definierst. Mir ist keine empirische Studie bekannt, welche bescheinigen könnte, dass die PT keinen Anklang bei den Zuschauern gefunden hätte. Uns liegen lediglich die Umsatzzahlen der PT an den Kinokassen vor und diese sprechen ziemlich deutlich gegen eine solche Annahme. Natürlich vorausgesetzt, dass man kommerziellen Erfolg als einen Indikator für Beliebtheit anerkennt und eben kein "l`art pour l´art"-Verständnis von Kunst hat, dass sich um Erfolg nicht schert.
DerAlteBen
@Rieekan
Ja genau DAS wollte ich ehrlich gesagt implizieren bzw. herauskitzeln... In ANH werden dennoch die Grundbausteine für diese Familiengeschichte gelegt und m.E. sind genau dies' die Szenen die glaube ich den meisten am ehesten im Gedächtnis geblieben sind (Obi-Wan erzählt Luke die Vorgeschichte usw.), in ESB wurden genau diese Fäden wieder explizit aufgenommen und das Abenteuer lief nebenher, Leigh Bracketts Drehbuch hat sich ja eher für die andere Seite entschieden, Darth Vader der Erzschurke den es zu besiegen gilt usw. (halt Comic-Strip wie du schon sagst), ich bin in der Enstehungsgeschichte um ESB nicht firm genug um zu sagen ob jetzt Lucas oder Kasdan dafür gesorgt hat, dass dann doch der emotiale-innere Weg gewählt wurde, und das drumherum der Krieg die Rebellion usw. nur die Bühne geliefert hat, ABER und darauf wollte ich eigentlich hinaus, ich finde Lucas' Aussagen, wenn dies' wirklich nicht seine Entscheidungen waren, gerade deswegen hochgradig paradox und irritierend auch die PT ist ja wieder den vorherigen ANH-Weg gegangen.
Ich als FAN wünsche mir wieder eine persönliche Geschichte, ohne große Gags á Jar Jar und ohne Betohung auf visuelle Berauschung, die auch nur einmal zu wirken vermag, wenn aber die Fans die anderen sind, die sich Raumschiffe und Gefechte und Aliens und sowas wünschen, dann hätte Lucas vermutlich Recht, aber warum hat er sich bei all der allmächtigen Kontrolle die er während der PT hatte einerseits für den einen Weg entschieden, um jetzt doch wieder den anderen zu propagieren?
Ich finde das wie gesagt sehr irritierend und Lucas jetztige Aussage in dieser News um so verwirrender. Aber ich wünsche mir da eigentlich Antwort von Leuten, die meinen Lucas' Vision in der PT zu erkennen!
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 18:32 Uhr)
Lyotard
@ Rieekan78:
- "Und genauso sehe ich das!"
Achso! Na dann ist ja klar, dass wir hier verschiedene Meinungen haben
- "Ich schreibe und inszeniere mein Stück so, wie es meiner "schöpferischen Art" entspricht und nicht so, dass möglichst viele Menschen kommen und ich reich werde. Der Punkt dürfte doch wohl einleuchten?"
Ich sehe keinen Grund, da so einen Graben zu ziehen. Es ist nichts Verwerfliches oder Geringes daran, das Publikum anzusprechen. Theater war mal ein Massenerlebnis, heute ist es elitäres Museum. Natürlich gibt es auch innerhalb der populären Kunst diejenigen, die es billig und durchschaubar und anbiedernd machen, und die, die wirkliche Kunst schaffen (die gleichzeitig populär ist). Generell hat es für mich einen unschönen Beigeschmack, wenn ich sehe, dass Menschen Kunst konsumieren (oder schaffen), um über Abgrenzung ein bestimmtes Bild von sich zu erzeugen, bzw. einen gewissen gesellschaftlichen Status aufrechtzuerhalten. Und wenn Leute von der "Masse" sprechen, für die "geringere" Kunst gemacht wird, nur um "reich" zu werden, dann sehe ich darin nicht viel mehr als ein rhetorisches Mittel, um sich selbst abzugrenzen und als überlegen zu definieren. Früher hatte man Status durch Geburt, dann durch Geld, und jetzt, da die gesellschaftlichen Schichten durchlässiger geworden sind, eben durch Kunst. Und für so profane Überlegungen ist mir Kunst einfach zu schade. Dazu ist sie nicht da.
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 18:40 Uhr)
George Lucas
@DerAlte Ben:
l`art pour l´art = befriedigt nur den Künstler und genauso soll es sein, das ist der Sinn von Kreativität.
Mit "empirisch" meine ich in dem Zusammenhang, dass die Filme nicht nur aus verquerer Fansicht langweilig sind, sondern, dass auch studierte Film-und Theaterwissenschaftler, welche Filme nach Dramaturgie und Struktur, Spannungsbogen, Empathie etc. bewerten, also wissenschaftlich belegbare Aspekte, zu diesem Schluss kommen.
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 18:40 Uhr)
Rieekan78
@Kunst-Off-TopicDiskussion
Der mögliche Doppelpost tut mir leid, ich schreibe nebenher: Im Prinzip läuft die Differenzierung zwischen Kunst-ihrer-selbst-Willen und Kunst-nach-Nutzen gerichtet, mag er politisch, unterhaltend, philosophisch, moralisch, egoistisch (ob geltungsbedarf, monetäre Absicht etc.) oder was auch immer sein, rückführend auch immer auf das alte Thema Form gegen Inhalt hinaus:
Das selbst ist ein zutiefst philosopisches Thema, bei derem man spätestens immer zu absoluter Relation oder Dogmen greifen muss, weil man sich nach dem Ding-ansich und über die Sprache-ansich einig werden muss, dass man da über Kurz oder Lang zu keinem Konsens kommen kann ist kaum zu verhindern, ganz grundsätzlich, damit will ich das Thema aber keineswegs abwürgen.
Aber Kunst kann in welcher Form auch immer, sobald ein weiterer "Rezipient" als der Erschaffer selbst - ins Spiel kommt, zu Interpretationen führen, die zwar widerlegbar sein mögen, aber eben auch immer belegbar sind...d.h. es können durchaus 2 oder mehrere Interpretationen nebeneinander koexistieren:
Der Schöpfer besitzt nicht die absolute Deutungshoheit über sein eigenes Kunstwerk, wie George Lucas das betrachtet weiß ich allerdings nicht
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 18:51 Uhr)
Lyotard
@Rieekan78:
Wie gesagt, mir ist eine solche film- und theaterwissenschaftliche Studie nicht bekannt. Ich hoffe nur inständig, dass du damit nicht Leute wie RLM oder Mr. Plinkett meinst, denn die sind sicherlich keine Theater- und Filmwissenschaftler, sondern boshafte Zyniker, die alleine schon deshalb dem Sarkasmus verfallen, weil sie Lucas den kommerziellen Erfolg der PT nicht gönnen oder ihre Kindheit ruiniert sehen.
DerAlteBen
Ein kurzer Kommentar zunächst zur PT. George hat selbstverständlich möglichst viele Menschen damit begeistern wollen, aber was immer wieder betont wurde ist, dass es primär um eine "neue Generation" von Star Wars - Fans ginge. Die PT wirkt ja stellenweise so, als hätte er Kinderprogramm verschiedenster Art studiert und versucht die Quintessenz daraus in die Filme einfließen zu lassen. Quasi als Ausgleich, so scheint es zumindest teilweise, gab es dann aber auch Elemente die ganz klar auf die alten Fans ausgerichtet waren. Das lief desöfteren schief, aber die Absicht ist dennoch vorhanden gewesen. Man nehme etwa die aufgeklärte Herkunft von Boba Fett als Beispiel. Natürlich kann ihm die auch selbst wichtig gewesen sein, aber das zeigt doch wie subjektiv die ganze Suche nach Fanservice bzw. Nicht-Fanservice im Grunde ist. Der Gedanke, dass George die OT heute selbst nicht mehr mag ist doch absurd. Es reute ihn nur immer, dass er nicht alles zeigen konnte, was er so alles an Ideen hatte. Aber er vertritt wohl auch die Auffassung, eine ganz neue Trilogie müsse wieder neue Wege gehen.
Die ST jetzt zu sehen und ihre Ähnlichkeit zur OT zur Kenntnis zu nehmen vor dem Hintergrund, dass viele Fans so etwas immer verlangt haben, das muss sich für ihn unbefriedigend anfühlen.
Ich muss allerdings auch sagen, der Gedanke an eine ST von George Lucas, die sich erneut an eine (ganz) neue Generation richtet, da hätte ich jetzt zehn Tage vorher ein ganz mulmiges Gefühl.
Jacob Sunrider
@George Lucas:
"Generell hat es für mich einen unschönen Beigeschmack, wenn ich sehe, dass Menschen Kunst konsumieren (oder schaffen), um über Abgrenzung ein bestimmtes Bild von sich zu erzeugen, bzw. einen gewissen gesellschaftlichen Status aufrechtzuerhalten."
Das ist auf jeden Fall unschön und erst recht nicht Sinn der Sache und ein völlig anderes Thema.
Wie gesagt, die Intention ist für mich ausschlaggebend.
Und da kann ein Künstler natürlich im Nachhinein viel behaupten, auch ein Lucas.
Rieekan78
@ Lyotard:
Das ist kein off-topic. L´art pour l´art vs. Kunst mit Nutzen / Kunst ohne Publikum vs. Kunst mit Publikum / Hat George Lucas Star Wars für sich oder für ein Publikum gemacht / Wieviel "Mitspracherecht" hat ein Publikum bei Star Wars / Sind die Prequels l´art pour l´art weil Lucas die Meinung des Publikums egal war / Kann ein Star Wars ohne Lucas funktionieren / Kann ein Star Wars funktionieren, dass dem Publikum gefallen will / Wollte George Lucas nicht schon immer Filme fürs Publikum machen, hat in der Hinsicht mit der PT teilweise versagt, sodass es jetzt andere wieder back to the roots führen wollen...
- "Der Schöpfer besitzt nicht die absolute Deutungshoheit über sein eigenes Kunstwerk, wie George Lucas das betrachtet weiß ich allerdings nicht"
Ich glaube, da habe ich eine Antwort
@ Rieekan78:
"Wie gesagt, die Intention ist für mich ausschlaggebend. Und da kann ein Künstler natürlich im Nachhinein viel behaupten, auch ein Lucas."
Auch ein Fan kann da viel behaupten. Lucas hat Kunst geschaffen, Abrams will nur Geld machen, so in der Art
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 18:56 Uhr)
George Lucas
Rieekan78
Flummy64
@ Rieekan78:
Wenn das mit der Deutungshochheit stimmt, dann waren meine Shakespeare-Kurse also alle fürn A..., weil wir den Autor nicht einladen und nach seiner Meinung fragen konnten...
Und was ist mit dem persönlichen Zugang zu einem Text oder Film, der mich tief berührt? Alles bedeutungslos? Was für eine weihnachtliche Botschaft
(zuletzt geändert am 08.12.2015 um 19:05 Uhr)
George Lucas
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