Wie reagiert George Lucas auf den Umgang mit seinem Erbe in Das Erwachen der Macht? Laut Aussage von Kathleen Kennedy gegenüber dem THR recht positiv:
Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy sagte, Lucas, der sein Unternehmen 2012 an Disney verkaufte und an dem neuen Krieg-der-Sterne-Film nicht beteiligt war, werde die Filmpremieren in Los Angeles und London besuchen. Lucas hat Kennedy zufolge den Film bereits gesehen, und "er gefiel ihm wirklich".
Kennedy sagte, es sei für Lucas schwer gewesen, "dies ohne seine direkte Beteiligung ablaufen zu sehen. Gleichzeitig wollte er es wirklich hinter sich lassen."
Sie erklärte weiter: "Wenn es etwas gibt, das ich über George gelernt habe, dann dass er immer alles gibt. Es ist seine Sache, zu 100 Prozent an Bord zu sein, und das kann er nur, wenn er alles leiten kann."
Mit Lucas haben inzwischen mindestens fünf Außenstehende den Film gesehen: Harrison Ford, dem der Film gefiel, Steven Spielberg, dem er mindestens dreimal gezeigt wurde, und die Episode-VIII- und Rogue-One-Regisseure Rian Johnson und Gareth Edwards, die allerdings wohl nur unfertige Fassungen kennen.
Danke an Matthias und Sebastian für den Hinweis.
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@George Lucas:
Schon klar, aber dennoch bleibt die Frage im Raum, woran TFA sonst bemessen werden sollte als an Lucas` Maßstäben. Der erste Maßstab wird naheliegenderweise die OT sein, zumal TFA ja für sich in Anspruch nimmt, direkt an die OT anzuschließen (sowohl inhaltlich, als auch stilistisch). Verfehlt TFA diesen OT- Anspruch, wird zwangsläufig die PT als zweiter Vergleichsmaßstab herangezogen werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand TFA mit der Qualität von Abrams Star Trek-Filmen oder Super 8 bemessen wird, denn all diese Filme sind nicht das, was ein SW-Film sein sollte.
@Kyle07:
Dieser Begriff fiel in Zusammenhang mit einigen Szenen aus den jüngsten TV-Spots (Rey im Wald, Kylo und die Sturmtruppen in den Ruinen). Ob der Begriff auf den Hobbit anspielt, musst du jene Leute fragen, die ihn verwendet haben. Ich vermag diese Optik nicht zu erkennen. Vielleicht bin ich aber auch blind.
(zuletzt geändert am 06.12.2015 um 17:45 Uhr)
DerAlteBen
@ DerAlteBen:
Ich hab mir deinen ersten Kommentar noch einmal genauer durchgelesen. Ich glaube, wir meinen mit "Lucas-Vergleich" zwei unterschiedliche Dinge. Während du von einem diachronen Vergleich sprichst (das hat Lucas damals gemacht - so sollte es heute aussehen), meine ich einen synchronen Vergleich (so hätte Lucas es heute gemacht). Während ersterer unvermeidlich ist und zwangsläufig vor diesem Hintergrund diskutiert werden wird, ist letzerer ziemlich substanzlos. Wir haben keine Ahnung, wie Lucas es gemacht hätte. Ich tendiere dazu, zu sagen: wahrscheinlich nicht besser. Episode VII mit etwas zu vergleichen, was nicht existiert, wäre unfair.
- "Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand TFA mit der Qualität von Abrams Star Trek-Filmen oder Super 8 bemessen wird, denn all diese Filme sind nicht das, was ein SW-Film sein sollte."
Da bin ich mir nicht sicher. Ich sehe in Super 8 und sogar den Star Trek-Filmen mehr von dem, was die OT ausmacht, als in den Prequels. Wenn Abrams es schafft, die starken Ensembles dieser Filme und ihre modernisierte Form der enthusiastischen Abenteuerlust nach Star Wars hinüberzutragen, dann dürften wir einen guten alten Star Wars-Film sehen.
George Lucas
Ich würde ja auch die OT und Super 8 als vergleich nehmen Super 8 allein schon deswegen weil er wie ich finde auch recht Klassisch gemacht ist.
Wackelkamaras oder der gleichen gibt es da nicht (mal von Lensflears abgesehen), aber die hatt man ja in fasst jeden Abrams Film selbst in den SW Filmen (wenn ich mich täusche, kann ruhig ergänzt werden).
Ich würde aber Into Darkness aber ranziehen was die Effekte angeht oder gar gewisse Gemeinsamkeiten siehe Hyperraum/Warpsprung. Also Stilischtische Elemenete die in der OT anders oder garnicht vorhanden waren.
Nur um mal ein Beispiel zu nennen.
Tedsolo
@(User)George Lucas - zum Post von 16:48
Perfekt zusammengefasst! Nur einem Gedankengang kann ich nicht ganz folgen...
Zitat:
"ich muss jetzt auch nicht unbedingt das im Kino sehen, was ich schon ein Dutzend mal in Romanen und Comics gelesen habe. Ich glaube, auf so etwas wäre es am Ende hinausgelaufen, wenn Arndt weitergemacht hätte."
Was macht dich glauben, dass es so gekommen wäre? Direkt nach der Disney-Deal-Verkündigung sagte Kennedy doch, dass man sich nicht an den etablierten Post-Endor-Geschichten orientieren würde.
@(User)George Lucas - zum Post von 17:24
Zitat:
"Für eine differenzierte und faire Beurteilung neuer SW-Filme ist es nötig, den Glauben abzulegen, dass nur Lucas Lucas sein kann. Dadurch verschließt man sich den guten Dingen, die vielleicht noch kommen, und idealisiert einen Mann, der den Zenit seines künstlerischen Schaffens schon lange vor den Prequels erreicht hatte."
Sehe ich anders. Ich hatte noch nie Probleme mit einem "Star Wars" ohne Lucas. Ob mir "Rogue One" gut oder schlecht gefallen wird, werde ich nicht an einem Lucas-Vergleich festmachen. Aber bei der dritten Trilogie der Saga zu der Lucas ursprünglich Treatments geschrieben hat, die wahrscheinlich nicht verwendet wurden, werde ich den Gedanken daran wohl schwer unterdrücken können, wenn mir etwas nicht gefällt. Natürlich muss dies nicht bedeuten, dass mir die Alternative besser gefallen hätte. Aber es nervt mich gewaltig, dass ich das wohl lange Zeit oder vielleicht auch nie beurteilen werde können.
Darth Jorge
Was man von Abrams (und Kasdan) realistisch erwarten kann, ist eine ordentliche, dem Genre angemessene Handlung mit Spaß und Energie. Was man wohl erwarten muss, ist, dass Abrams die ihm typische Bildsprache bis hin zu 1:1 aus anderen Filmen übernommenen Elementen auf Star Wars überträgt, was dann dazu führt, dass die optische Einzigartigkeit der OT verloren geht. Was man nicht erwarten sollte, ist ein Film, der die Jahrzehnte überdauert.
George Lucas
@George Lucas:
Dass Abrams versuchen wird, gewisse starke Elemente aus seinen Filmen in TFA hinüberzuretten, zeichnete sich eigentlich schon seit den ersten beiden Teasern ab. Dies ist auch durchaus verständlich: Welcher ambitionierte Regisseur möchte schon gerne damit in die Filmgeschichte eingehen, indem er sich von der Kritik nachsagen lassen muss, dass er seinen Vorgänger perfekt kopiert hätte?
Die Frage ist halt nur, ob dies jedem gefallen wird. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die "Lensflare-Zähler" und die "Star Wars into Darkness"-Unkenrufe, die wir bereits schon hatten. Genau deshalb rechne ich nach der Erstaufführung auch mit einer ähnlichen Kontroverse wie wir sie schon zu Zeiten der PT hatten. Aber wie gesagt: Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Schon gar nicht im SW-Genre.
DerAlteBen
@ Darth Jorge:
- "Was macht dich glauben, dass es so gekommen wäre? Direkt nach der Disney-Deal-Verkündigung sagte Kennedy doch, dass man sich nicht an den etablierten Post-Endor-Geschichten orientieren würde."
Kennedys Aussage hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Ich vermute einfach, dass Lucas´ Ideen und Arndts Drehbuch in wesentlichen Elementen näher am Legends-EU gewesen wären. Aber das weiß ich natürlich nicht. Die ganze "Jedi und Macht sind Legenden"-Sache riecht verdächtig nach einer Abrams-Kasdan-Idee. Unabhängig davon, wie gut sie funktioniert: es klingt verdammt spannend, und ich weiß nicht, wie sehr mich eine konservativere Herangehensweise bei den Sequels, wie ich sie im Falle von Lucas und Arndt vermute, gereizt hätte.
PS. So oft, wie du mich hier schon dafür gelobt hast, scheint meine größte Stärke darin zu liegen, Dinge zusammenzufassen. Nicht sehr kreativ, aber immerhin
(zuletzt geändert am 06.12.2015 um 18:29 Uhr)
George Lucas
@(User)George Lucas
Eigentlich ist es sogar untertrieben, wenn ich von "zusammenfassen" rede. Das würde ja bedeuten, dass du nur Aspekte einbringst, die eh schon auf dem Tisch liegen. Da dem aber nicht so ist, würde ich konkretisieren: Du hast das Thema mit den relavanten Aspekten auf den Punkt gebracht.
Bzgl. des Settings, das uns Lucas präsentiert hätte, wage ich tatsächlich keine Spekulation. Aber ich würde es wirklich gerne wissen...
Darth Jorge
@ Darth Jorge:
Ihr hattet doch dieses Special mit der zusammengefassten Sequel-Evolution, das ich gerade nicht finde. Darin findet man einige Aussagen von Lucas bezüglich seiner Sequel-Ideen. Ich vermute, dass er einige davon übernommen hätte, wenn er denn nicht einen komplett neuen Weg gehen wollte.
Woran ich mich spontan erinnern kann: Weitergabe von Gelerntem, Staffelübergabe an neue Generation; moralische Überlegungen, Verschwimmen von Gut und Böse; Han und Leia nicht unbedingt verheiratet (?); Luke in einer Kenobi-Mentorenrolle. Das wirkt auf mich (als Spoilervermeider) nicht unbedingt so, als würde es nichts mit Episode VII zutun haben. Daher vermute ich, dass sich Abrams und Kasdans Drehbuch vor allem in konkreten Umsetzungen von Lucas Ideen unterscheidet. Vielleicht ist die Starkiller Base neu; vielleicht die Knights of Ren; was Luke angeht, kann ich noch nicht viel sagen - ich weiß nur, dass mich sein offiziell geheim gehaltenes Schicksal unglaublich neugierig macht, und das könnte ich nicht sagen, wenn seine Mentorenrolle schon feststünde, weil Lucas es so wollte.
(zuletzt geändert am 06.12.2015 um 18:51 Uhr)
George Lucas
@George Lucas:
Daran erinnere ich mich auch. Ich kann mir offen gestanden kaum vorstellen, dass man gänzlich alles aus dem Lucas-Treatment verworfen hat. Vermutlich ging es tatsächlich nur um Abweichungen in der konkreten Umsetzung und Lucas sprach nur deshalb von "something different", weil er seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck bringen wollte, dass seine Ideen eben nicht 1:1 umgesetzt worden sind, wie er es unter seiner Eigenregie immer gewohnt war. Ich nehme daher mal an, dass am Ende und unterm Strich ein Derivat aus den Ideen von Lucas, Arndt, Abrams und Kasdan rauskam.
DerAlteBen
@ DerAlteBen:
- "Vermutlich ging es tatsächlich nur um Abweichungen in der konkreten Umsetzung und Lucas sprach nur deshalb von "something different", weil er seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck bringen wollte, dass seine Ideen eben nicht 1:1 umgesetzt worden sind, wie er es unter seiner Eigenregie immer gewohnt war."
Wenn ich mich nicht täusche, hatte Lucas zu den Sequels nie mehr als grobe Ideen. Ein treatment gab es glaube ich nicht, von einem Drehbuch ganz zu schweigen. Wenn man nun tatsächlich einige seiner groben Ideen übernommen, aber mit versierten Autoren und neuen Ideen ausgearbeitet hat, klingt das nach einer annehmlichen Arbeit. Einem "Derivat aus den Ideen von Lucas, Arndt, Abrams und Kasdan" stehe ich nicht gerade ablehnend gegenüber. Dein Hinweis auf Lucas´ "Eigenregie" ist gut, denn er erinnert mich daran, dass der Mann ja gerne alles selbst kontrolliert. Das sagt er ja im Gespräch mit der Washington Post selbst, was mir aufgrund der erfrischenden Ehrlichkeit gefallen hat. Ich sehe das so, dass in bestimmten künstlerischen Bereichen die von manchen kritisierte Teamarbeit eben doch gut ist. Es ist eine Sache, in der Einsamkeit seiner Kammer einen Jahrhundertroman zu schreiben, aber eine gänzlich andere, einen Film zu machen. Wieder komme ich zurück zu der recht übertriebenen Huldigung Lucas´ als Genie, der alles im Alleingang erschaffen hat. Abgesehen davon, dass es so nicht war, erachtet man jeden neuen Namen, der sich des Franchises annimmt, als von vorneherein gescheitert, weil er ja nicht der Schöpfer ist.
Ich glaube, dass viele vor dem "Zu viele Köche"-Prinzip Angst haben. Lucas war trotz schwankender Qualität DER Name, der Kontinuität garantierte (selbst wenn diese eigentlich nicht existierte). Wenn jetzt die Einzelperson durch ein Team ersetzt und alle paar Jahre jemand anderes für die Filme verantwortlich ist, klingt das zunächst nach Beliebigkeit. In dieser Sorge scheint dann wieder der konservative Genie-Gedanke durch, der sich allem verschließt, das von mehr als nur einer Person geschaffen wurde. Wie gesagt, dieser Gedanke des visionären Einzelgängers macht nicht überall Sinn, und im Falle von Lucas und Star Wars halte ich ihn sogar für naiv. Lucas hat Star Wars erdacht, das ist unbestritten, aber um aus dem kreativen Potenzial etwas konkretes zu machen, bedarf es mehrerer Menschen.
George Lucas
@(User)George Lucas
Zu deiner Liste darf ich dir - dem Spoiler-Vermeider - wohl nichts sagen, aber in wenigen Tagen reden wir nochmal darüber...
Nur soviel: Alle Schnipsel, die Lucas diesbezüglich mal vom Stapel gelassen hat, ergeben nicht genug Informationen, aus denen man sich ein Bild machen könnte. Zudem hat sich das Konzept der Sequels ja auch - wie bereits vorher die zur OT und die zur PT - gewandelt. Welche Ideen er verfolgte als er vor wenigen Jahren die Arbeit an den Treatments aufnahm, ist wirklich ungewiss. Wer weiß - wenn man seinen Input bei TCW bedenkt, könnte er auch surreale Episoden der Marke Mortis/Yoda-Arc im Sinn gehabt haben, was ich allerdings nicht glaube. Ich denke aber ebenfalls nicht, dass wir bei ihm wieder Imperium- und Rebellen-Lookalike-Fraktionen bekommen hätten. Aber - wie gesagt - alles Spekulation. Ein Königreich für die Treatments!!
Zitat:
"Wenn ich mich nicht täusche, hatte Lucas zu den Sequels nie mehr als grobe Ideen. Ein treatment gab es glaube ich nicht, von einem Drehbuch ganz zu schweigen."
Da irrst du in der Tat. Lucas hat Treatments zu den Episoden 7-9 an Disney übergeben und Arndt war bereits im Vorfeld von ihm engagiert worden, um das Skript für Episode 7 zu schreiben. Wie weit dies bereits geschrieben war, als sich Disney dagegen entschloss, kann wohl keiner sagen. Heute heißt es ja, dass Arndt schon den Auftrag hatte, in eine andere Richtung zu arbeiten, noch bevor Abrams an Bord kam. Früher klang das anders...
Zitat:
"In dieser Sorge scheint dann wieder der konservative Genie-Gedanke durch, der sich allem verschließt, das von mehr als nur einer Person geschaffen wurde."
Ich glaube nicht, dass dieser Gedanke auf nur eine Person begrenzt sein muss. Künstler-Gruppen haben immer wieder aufgezeigt, dass es anders sein kann. Wenn die Kontrolle aber von einem Konzern ausgeht, sehe ich diesen Geist in der Tat gefährdet. Und das hat wiedermal nichts mit Disney(-Bashing) zu tun, die ich für die beste Wahl halte, die Lucas tätigen konnte. Trotzdem bringen die neuen Umstände Nachteile für die Kunst mit sich, aber damit habe ich mich seit der Verkündigung des Disney-Deals abgefunden. Sogar sehr schnell, denn ich begrüße es, dass "Star Wars" auf diesem Wege überlebt. Die einzigen Aspekte, denen ich "nachweine" sind die, die im Raum standen und nicht realisiert wurden. Ob mir die gefallen hätten, sei mal dahingestellt. Aber ich hätte gern diese Vision gesehen. Hätte Lucas gar keine Treatments verfasst, hätte ich heute ein Problem weniger...
Darth Jorge
@George Lucas:
In der Tat gab es (zumindest meines Wissens) nie ein fertiges Drehbuch, sondern lediglich ein Treatment, das weit davon entfernt war, ein Drehbuch zu sein. Lucas konnte daher lediglich nur eine Story in groben Zügen entworfen haben, nicht mehr. Arndt sollte daraus ein Drehbuch anfertigen, blieb dabei allerdings auf halbem Wege stecken. Laut Arndts Vorstellungen hätte ein solches 18 Monate in Anspruch nehmen sollen, was für Abrams und Disney unannehmbar war. Daher ist es durchaus wahrscheinlich, dass am Ende etwas dabei herauskam, das gar nicht so sehr von dem abweicht wie wir alle glauben und zumindest die Wesenszüge von dem in sich trägt, was ursprünglich von Lucas geplant war.
Und wie du richtig sagst, arbeitete Lucas nicht immer in Eigenregie. Es gab Zeiten, wo er erstaunlich viel aus der Hand gab. Ich erinnere mich an ein Interview mit Irvin Kershner, der darin preisgab, dass die dramaturgische Wende von TESB (Niederlage der Rebellion, Fehlen eines Happy Ends) seine Idee gewesen sein soll. Wäre es nach Lucas alleine gegangen, hätte er vermutlich den Mittelteil der OT so linear weitergeführt wie ANH zuvor und damit den Kultstatus von TESB und dessen Alleinstellungsmerkmal verfehlt.
(zuletzt geändert am 06.12.2015 um 20:05 Uhr)
DerAlteBen
@ Darth Jorge:
- "Zu deiner Liste darf ich dir - dem Spoiler-Vermeider - wohl nichts sagen, aber in wenigen Tagen reden wir nochmal darüber..."
Ich habe das ungute Gefühl, dass du damit schon zuviel gesagt hast
- "Wenn die Kontrolle aber von einem Konzern ausgeht, sehe ich diesen Geist in der Tat gefährdet."
Dazu müsste man wissen, wie groß die Kontrolle durch Disney überhaupt ist.
George Lucas
@DerAlteBen
Zitat:
"In der Tat gab es (zumindest meines Wissens) nie ein fertiges Drehbuch, sondern lediglich ein Treatment, das weit davon entfernt war, ein Drehbuch zu sein. Lucas konnte daher lediglich nur eine Story in groben Zügen entworfen haben, nicht mehr."
Zwölfseitige Treatments für jeden Film sind schon mehr als nur die groben Züge einer Handlung.
Zitat:
"Arndt sollte daraus ein Drehbuch anfertigen, blieb dabei allerdings auf halbem Wege stecken."
Auf welcher Wegstrecke er stecken blieb, würde ich gerne von ihm hören...
Zitat:
"Laut Arndts Vorstellungen hätte ein solches 18 Monate in Anspruch nehmen sollen, was für Abrams und Disney unannehmbar war."
Da sind wir aber an einem wichtigen Punkt! Wenn man - wie man neuerdings verkündet - Arndt bereits zu einem Zeitpunkt anwies, in eine andere Richtung zu gehen, noch bevor Abrams an Bord kam, dann wirft das ein ganz anderes Licht auf die Angelegenheit. Dann könnte es nämlich so gewesen sein: Arndt schrieb während des Disney-Deals noch an der Lucas-Version des Drehbuchs, das Lucas ja sogar vorher noch selbst filmisch umsetzen wollte. Es könnte also durchaus schon fortgeschrittener gewesen sein. Einige Monate später entscheidet Disney, dass sie ein anderes Skript wollen. Arndt sagt - verständlicherweise - dass er dafür aber mindestens 18 Monate bräuchte. Also für das neue Skript - nicht für die Vollendung der Lucas-Version. Das hätte Disney zu lange gedauert. Abrams kam an Bord und er und Kasdan übernahmen den Schreibjob. Ist nur Spekulation, aber dieser Ablauf würde viel erklären und zu den wenig bekannten Infos passen. Dann hätten wir ein ziemlich neues Skript - und fast alles, was Abrams und Kasdan zu ihrem Schreibprozess gesagt haben, entspricht dieser Annahme auch.
@(User)George Lucas
Zitat:
"Ich habe das ungute Gefühl, dass du damit schon zuviel gesagt hast"
Eigentlich nicht. Schließlich bin ich der Mann, der immer noch hofft, dass Jakku eine Abrams-Finte ist...
Zitat:
"Dazu müsste man wissen, wie groß die Kontrolle durch Disney überhaupt ist."
Nun, sie haben laufende Lucasfilm-Prozesse (die 3D-Kinoauswertungen der Saga, die geplanten Staffeln von TCW, Detours, 1313) gekickt und haben wahrscheinlich die Lucas-Vison für Ep.7 verworfen, obwohl sie sich erst öffentlich dazu bekannt haben - siehe den Bloomberg-Artikel, in dem sich Iger positiv dazu äußert.
Darth Jorge
@Darth Jorge:
Achja Jakku... hoffentlich läuft das - und alle Gedanken, die man sich darüber macht, ob der Arndt-Ausstieg gut war, oder wie kreativ die Filme sind, oder ob Maz Kanata eine schöne Persönlichkeit hat - nicht darauf hinaus, was ich schon vor Episode I gemacht habe: präventives Schönreden bei gleichzeitiger Verdrängung (Anakin ist ein kleiner Junge: wird schon. Jar Jar: wird schon. Erste schlechte Kritiken aus Übersee: wird schon).
George Lucas
@Jorge:
12 Seiten sind so gut wie gar nichts, bemessen an dem Umstand, dass ein fertiges Drehbuch üblicherweise mehrere hundert Seiten auf die Waage bringt. Was den zeitlichen Ablauf anbelangt, kann ich mich nur auf einen bereits kolportierten Artikel stützen (er müsste noch irgendwo im SWU-Archiv sein), wonach Arndt seine Arbeit am Drehbuch im November 2013 einstellte, wohlgemerkt 6 Monate vor dem verschobenen Drehbeginn. Wie lange genau er daran arbeiten durfte, ist aber eigentlich nicht wirklich von Belang, denn letztendlich kommt es darauf an, ob Abrams und Kasdan seine Story kontinuierlich weiterentwickelt oder von Grund auf neu verfasst haben. Das wissen wir leider nicht, zumal es hierzu widersprüchliche Aussagen zwischen Lucas, Abrams und Kennedy gibt.
(zuletzt geändert am 06.12.2015 um 21:45 Uhr)
DerAlteBen
Und auch nicht vergessen wie viele Änderungen in jedem normalen Prozess zwischen Treatments und fertigem Film bestehen. Mal selbst ANH außer acht gelassen, stehen da auch in jedem normalen Film genug Änderungen und Anpassungen im Raum. Daher kann George ja viel über sein Treatment munkeln und andeuten, Fakt ist, dass wir aber selbst ohne Disney und JJ evtl. vieles davon gar nicht oder völlig anders am Ende gesehen hätten.
Daher finde ich ja dieses hängen an einem "Was-wäre-Wenn" jetzt schon (und nicht erst ist 20 Jahren nachdem die ST kolossal gefloppt und Fandom in Trümmern liegt) etwas merkwürdig. Es gibt zu jedem Star Wars Film eine lange Liste von "Was-wäre-Wenns" die alle nicht so heiß gekocht werden oder wurden, als jetzt diese Treatments die schon jetzt für Lucas-Puristen als Evangelium zu gelten auf dass man sich dann nach Episode 7 berufen kann wenn doch tatsächlich eine inhaltliche Gleichheit, ein Lensflare oder sonst ein kleiner Filmfehler auf Abrams Mist wachsen.
McSpain
@McSpain:
Genau so ist es. Man sollte sich von einem Treatment keinen "Director´s Cut" erwarten. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an das Treatment von ANH (The Star Wars: The Adventures of Luke Starkiller), das mit der finalen Drehbuchfassung nicht mehr sonderlich viel gemein hatte. Insofern bezweifle ich, dass wir sonderlich viel versäumt haben.
DerAlteBen
@DerAlteBen
Zitat:
"12 Seiten sind so gut wie gar nichts, bemessen an dem Umstand, dass ein fertiges Drehbuch üblicherweise mehrere hundert Seiten auf die Waage bringt."
Sorry, aber das ist faktisch falsch. Bei Drehbüchern gilt die Faustregel: Eine Seite = Eine Minute Film! Natürlich ist das nur eine Faustregel, aber wenn wir mal bei "Star Wars" bleiben, können wir festhalten, dass die Skripte der Filme alle deutlich unter 200 Seiten lagen und bei den meisten die Faustregel auch recht gut passte.
Ein Drehbuch ist zudem deutlich auf die Dialoge fokussiert und macht in der Regel nur noch grobe Angaben zum Setting. Ein Treatment ist der Entwurf der Handlung - also eine Storyentwicklung und evtl. die Beschreibung der handelnden Figuren.
Wenn wir nun z.B. eine zwölfseitige Zusammenfassung der TFA-Handlung veröffentlichen würden, könnte jede Szene enthalten sein, alle Hauptfiguren und ihre Motivationen ebenso - und natürlich auch jeder Plot-Twist! Natürlich keine kompletten Dialoge, aber selbst entscheidende Lines wären denkbar. Zwölf Seiten reichen völlig aus, die Handlungsstruktur eines Films umfänglich darzulegen.
Zitat:
"Was den zeitlichen Ablauf anbelangt, kann ich mich nur auf einen bereits kolportierten Artikel stützen (er müsste noch irgendwo im SWU-Archiv sein), wonach Arndt seine Arbeit am Drehbuch im Jänner 2014 einstellte, wohlgemerkt 6 Monate vor dem verschobenen Drehbeginn."
Richtig. Die Frage wäre aber: Für welches Skript hat er die Arbeit zu diesem Zeitpunkt eingestellt. Denn wenn die neueren offiziellen Aussagen zutreffen, müsste er die Lucas-Version zu diesem Zeitpunkt bereits hinter sich gelassen haben...
Zitat:
"(...) letztendlich kommt es darauf an, ob Abrams und Kasdan seine Story kontinuierlich weiterentwickelt oder von Grund auf neu verfasst haben. Das wissen wir leider nicht, zumal es hierzu widersprüchliche Aussagen zwischen Lucas, Abrams und Kennedy gibt."
Absolut richtig. Ich sagte ja, dass ich diesbezüglich nur eine Theorie anzubieten habe. Die Indizien passen gut, aber heißen muss das natürlich nichts. Aber man wird ja noch spekulieren dürfen...
Darth Jorge
@ McSpain
Ach du auch? Ich kann dir nur dazu schreiben das es nicht von Belang ist was Lucas nun auf irgend ein Papier sich notiert hat. Mehr als ein schriftliches brainstorming mit einer groben Marschrichtung wird es wohl nicht gewesen sein. Deswegen ist es auch müssig sich darüber Gedanken zumachen. Ich hoffe das dies nie in die Öffentlichkeit gelangt. Es nützt niemanden diese Bundeslade zufinden. Ist natürlich meine persönliche Meinung.
Ich freue mich lieber auf die ST Filme nach " Disney Konzept ". Die Schatten ST möge im dunklen ruhen.
Eine Frage mal in die Runde: Was nutzt ein Lucas Konzept wenn es öffentlich wird?
(zuletzt geändert am 06.12.2015 um 22:28 Uhr)
finn1
George Lucas
@McSpain
Zitat:
"Und auch nicht vergessen wie viele Änderungen in jedem normalen Prozess zwischen Treatments und fertigem Film bestehen. Mal selbst ANH außer acht gelassen, stehen da auch in jedem normalen Film genug Änderungen und Anpassungen im Raum. Daher kann George ja viel über sein Treatment munkeln und andeuten, Fakt ist, dass wir aber selbst ohne Disney und JJ evtl. vieles davon gar nicht oder völlig anders am Ende gesehen hätten."
Absolut richtig.
Zitat:
"Es gibt zu jedem Star Wars Film eine lange Liste von "Was-wäre-Wenns" die alle nicht so heiß gekocht werden oder wurden, als jetzt diese Treatments die schon jetzt für Lucas-Puristen als Evangelium zu gelten auf dass man sich dann nach Episode 7 berufen kann wenn doch tatsächlich eine inhaltliche Gleichheit, ein Lensflare oder sonst ein kleiner Filmfehler auf Abrams Mist wachsen."
Als ob es darum ginge...
Und schon wieder ein Stich in Richtung der sogenannten "Lucas-Puristen". Wo waren die am heutigen Tag denn in dieser Diskussion?!? Warum verteilst du hier ständig grundlos Seitenhiebe? Aktuell hat sich hier kein Lucas-Purist zu Wort gemeldet und keiner hat hier die Treatments wie ein Evangelium behandelt. Aktuell bin ich hier der einzige, der sich wohlwollend für die Lucas-Vision interessiert. Aber ich habe auch gesagt, dass die mir vielleicht gar nicht gefallen würde und auch, dass ich gar kein grundsätzliches Problem mit einem "Star Wars" ohne Lucas habe.
Weshalb also die Häme?
@finn1
Ich schließe mich dem User George Lucas bzgl. der Antwort an...
Darth Jorge
finn1
George Lucas
@finn1
Was hat denn ein Film-Treatment und sein Hintergrund, der so in einem "Making Of" behandelt werden könnte, mit einer Verschwörungstheorie zu tun?
Wenn ein unvollendeter Mittelerde-Roman von Tolkien auftauchen würde, der vielleicht aufgrund seiner Entstehungszeit nicht mit dem später entstandenen "Herr der Ringe" zusammenpasst, würde mich der trotzdem brennend interessieren. Demo-Versionen von Songs meiner Lieblingsbands, die es nicht aufs Album geschafft haben, interessieren mich auch. Und manchmal (selten) kommt es sogar vor, dass ich davon einen besser finde als andere auf dem Album.
Darth Jorge
finn1
@finn1
Zitat:
"Gar nichts. Hab ich auch nicht behauptet!"
Und warum erwähnst du dann den Kennedy-Mord in diesem Zusammenhang?
Nein, sag es mir nicht...
Tatsache ist, dass Lucas während des Mordes beim Altamont-Konzert eine Kamera geführt hat, deren Material nicht veröffentlich wurde. Vielleicht hat Lucas auch was mit dem Kennedy-Mord zu tun. Moment mal! Die neue Chefin von Lucasfilm heißt Kathleen Kennedy. Ich glaube, wir sind da auf etwas gestoßen!!!
Darth Jorge
finn1
@Jorge:
"Richtig. Die Frage wäre aber: Für welches Skript hat er die Arbeit zu diesem Zeitpunkt eingestellt."
Üblicherweise ist es keineswegs so, dass ein Drehbuchautor alleine in seinem stillen Kämmerchen vor sich hinschreiben kann und am Ende seine Arbeit präsentieren darf, sondern seine Arbeit laufend zur Diskussion und Qualitätssicherung vorlegen muss. Dieses Entwicklungsprozess geht üblicherweise in einem Story-Team vonstatten, in dem Arndt allen anfangs eingebunden war.
Berücksichtigt er dabei die kritischen Anmerkungen und hält er dabei den Zeitplan ein, ist alles OK. Falls nicht, wird er von seiner Arbeit entbunden und der Stock ergeht an jemand anderen, der´s zeitgerecht auf die Reihe bringt. Sein Nachfolger muss aber keineswegs das Rad neu erfinden, sondern kann die eine oder andere Sache in eine neue Richtung lenken, straffen oder zeitlich abkürzen. Da die Stockübergabe 6 Monate vor Drehbeginn erfolgte, halte ich es für unwahrscheinlich, dass man von Grund auf neu begonnen hat, zumal der Drehbeginn bzw. Kinostart ohnehin schon deswegen verschoben werden musste.
@George Lucas:
"Eine interessante Frage ist auch, warum man Lucas´ Sequel-treatments verworfen hat... "
Als Grund für die zeitliche Verzögerung wurde seitens Kennedy genannt, dass man mit dem Alter der neuen Protagonisten aus Lucas` Entwurf nicht einverstanden gewesen wäre. Demnach hätte sich die dritte Generation im Teenager-Alter befunden, was die Auftraggeber zu sehr an die PT erinnerte. Lucas widersprach allerdings etwas später dieser Aussage und sprach von Twents, nicht von Teens. Ein anderer Widerspruch findet sich auch in den Aussagen zwischen Abrams und Kennedy. Laut Abrams hätte man im November 2013 mehr oder weniger wieder von vorne beginnen müssen, laut Kennedy hingegen seien nur "einige Änderungen" vonnöten gewesen, allerdings lediglich "auf genau die Art, die sich in jedem Entwicklungsprozess materialisiert".
Wie man das Blatt auch dreht und wendet: Rein inhaltlich scheint es keine sonderlich großen Differenzen unter den Beteiligten gegeben zu haben. Vielmehr schien es der Zeitdruck gewesen zu sein, der auf dem Team lastete, und der zu einer Abberufung von Arndt geführt hat. Ich erinnere mich auch daran, dass sich Bob Iger vehement dagegen aussprach, dass der Filmstart erneut verschoben werden sollte.
(zuletzt geändert am 06.12.2015 um 23:27 Uhr)
DerAlteBen
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