Zur sonntäglichen Erbauung haben sich einige Kurzmeldungen angestaut, die wir an dieser Stelle einfach mal geballt abhaken wollen:
1. Lucasfilm hat die ewigen inoffiziellen Fotoveröffentlichungen offenbar so langsam satt: Laut Courthouse News hat das Unternehmen eine Auskunftsanordnung gegen ImageShack beantragt, um die Identität desjenigen aufzudecken, der Ende Oktober das Bild von Kylo Ren mit Parierstangenschwert und Maske online gestellt hat. Das Bild wird als "Episode-VII-Kostümdesign und -Foto" bezeichnet und ist damit also offizieller denn je.
2. Von einer der minimal verlässlicheren Twitterquellen, G@BRIELGR@Y, erreicht uns die Aussage, dass binnen der nächsten zwei Wochen Fotos aus Episode VII online veröffentlicht werden sollen. Wo, was oder wie das Ganze passieren soll, kann er nicht sagen, also seien wir doch mal gespannt, was auf uns (nicht) zukommt.
3. Ebenfalls aus der Gerüchteküche gibt es ein paar neue Termine: Das offizielle Teaserplakat soll auf der Celebration vorgestellt werden, d.h. Mitte April, der nächste Trailer soll angeblich erst am 10. Juli im Netz zu sehen sein - was entweder allen bisherigen Gerüchten zu einer Avengers-Veröffentlichung um 2 Monate widerspräche oder bedeuten würde, dass der Trailer nur in den Kinos, nicht aber online gezeigt werden soll, was geradezu eine Einladung wäre, 1138 abgefilmte Versionen auf Youtube hochzuladen -, und den ersten Trailer zum ersten Ablegerfilm soll es dann zusammen mit Episode VII im Dezember geben. Plakat und Spin-off-Teaser ist sicherlich glaubhaft, nur die Episode-VII-Trailergeschichte ist gelinde gesagt seltsam.
4. Anthony Daniels hat anlässlich der Eröffnung einer neuen Krieg-der-Sterne-Kostümausstellung in Seattle einige Worte über Episode VII (und viele Worte über alle anderen Aspekte der Saga) verloren.
Viel echt, wenig Grün und Blau, und Harrison Ford sprüht Funken. Nun dann. :-)
Seite 1 2 3
« vorherige Seite
Bin gerade über diesen Artikel gestolpert, der hier passen könnte:
http://www.hollywoodreporter.com/news/george-lucas-robert-redford-talk-768499?utm_source=twitter
Das Panel mit 85 Minuten Länge ist auch in dem Artikel verlinkt.
Kaero
@ George Lucas:
Ja, dass das Beiwerk zum Selbstzweck geworden ist, ist sehr wahr.
Ich verstehe auch gar nicht, wann und warum das gut erzählte Geschichten -Kino aus dem
Fokus gerückt wurde.
Die Machbarkeit der visuellen Effekte in den letzten Jahren, vor allem CGI, ist mit Sicherheit ein Hauptgrund. Noch ein Schlachtenepos aus der Antike von Ridley Scott, noch ein Remake einer Comicverfilmung und ich geh am Stock.
Eine Analyse von Kunst und Kommerz sprengt hier sicherlich den Rahmen.
Ich denke, sobald Kunst unterhalten oder Geld verdienen will, ist es keine Kunst.
Die himmelschreiende Einfallslosigkeit der Filmproduzenten ist jedenfalls spektakulär.
Remakes von: Mad Max, Robocop, Total Recall, Star Trek, Spiderman, Ghostbusters, usw.
Ja, die Red Letter Media Kritik zu Episode 1 ist von erstaunlicher Weisheit.
Da gibt es auch eine lustige zum Episode 7 Trailer...
Rieekan78
@George Lucas & Kaero
Ist es denn nicht auch so, dass man die Filme, die man in seiner Kindheit und Jugend erlebt hat, immer als das Ideal ansieht. Habe mir gerade eben mal wieder Zurück in die Zukunft angesehen und mir häufig gedacht, "solche Filme gibt es heute einfach nicht mehr", aber stimmt das auch bzw. würde ein solcher Film heute überhaupt funktionieren?
(Etwas ganz anderes ist es natürlich, wenn Star Wars Fans, die z.B. 1989 geboren wurden (dann waren sie für das jeweilige Prequel jeweils im denkbar idealen Alter), heute mit Mitte 20 völlig anders über die Filme denken, als damals, was ja genau das Gegenteil bedeutet).
Was das klassische Rezept angeht, das GL beschrieben hat, hat sich dieses nicht irgendwann in den 90ern langsam aber sicher verbraucht? Wenn man sich etwa den Erfolg einer Serie wie Braking Bad ansieht, wo ist da auch nur ein einziges Element dieses Rezepts (Held ist gleich Anti-Held ist gleich Antagonist usw.). Vieles ist auch gesellschaftlich mittlerweile überholt, z.B. das Frauenbild in vielen Klassikern (etwa in Indiana Jones - Tempel des Todes). Auch Filmklischees wie der Kuss am Ende sind für mich langsam nicht mehr wirkungsvoll.
Es muss neue Wege des Erzählens geben, da sich ansonsten alles zwangsläufig wiederholt bzw. abnutzt.
(zuletzt geändert am 02.02.2015 um 17:53 Uhr)
Jacob Sunrider
@ Jacob Sunrider:
"Was das klassische Rezept angeht, das GL beschrieben hat, hat sich dieses nicht irgendwann in den 90ern langsam aber sicher verbraucht?"
Guter Punkt. Seh- und Erzählgewohnheiten ändern sich natürlich von Zeit zu Zeit. Es fällt mir ein bisschen schwer, meine Kategorien klar zu umreissen. Es gibt die Art Geschichten, die immer wieder funktionieren, ohne dass sie dekonstruiert werden müssen. Sie müssen natürlich trotzdem gut erzählt werden. Auf dieser Prämisse basieren ja z.B. Star Wars und Indiana Jones, die sich erzählerischen Motiven bedienen, die schon in den 70ern und 80ern sehr alt waren. In diese Kategorie Film ordne ich auch moderne Comicverfilmungen wie Guardians of the Galaxy oder Avengers ein, auch wenn das vielleicht etwas schwammig ist. Gut gegen Böse, es steht enorm viel auf dem Spiel (die Erde, die Galaxie...), bewusst überzogene Figuren auf beiden Seiten, klassische einfache Elemente zur Unterscheidung, Einordnung, und emotionalen Resonanz (der Bösewicht in einer dunklen Kutte z.B.). Das klassische Rezept, das du ansprichst, halte ich nicht für verbraucht, sondern im Gegenteil für wert, wieder in vollen Zügen angewandt zu werden. Meine Ausführungen zu den von mir als qualitativen Rückgang empfundenen Prozess beziehen sich auf diese Kategorie Film, die ich nach wie vor nicht mit einem Wort benennen kann.
Dein Einwand mit Jugend und Alter zu verschiedenen Zeiten bereitet mir natürlich auch Kopfzerbrechen... mit Sicherheit spielt das eine Rolle, aber bestimmt nicht die Einzige. Man kann natürlich nicht das Erfolgsrezept eines früheren Jahrzehnts in die Gegenwart transplantieren, aber ich spreche ja nicht von Moden, Vorlieben einer Generation oder einem bestimmten Zeitgeist. Ich spreche von Grundzutaten des Geschichtenerzählens, und die ändern sich auch in zweitausend Jahren im Kern nicht. Man muss sie nicht in jedem Film anwenden, aber wenn ein Film positiv unterhalten will, sollte er sie auch nicht ignorieren.
"Vieles ist auch gesellschaftlich mittlerweile überholt, z.B. das Frauenbild in vielen Klassikern (etwa in Indiana Jones - Tempel des Todes)."
Das sehe ich nicht so. Gerade in der Populärkultur sind Frauen weiterhin Objekte. Das will ich auch garnicht kritisieren oder hier Änderungen fordern. Bestimmte Genre brauchen das und es funktioniert auch, ohne das irgendjemandem ein Schaden entsteht. Zoe Zaldanas Rolle in Guardians of the Galaxy ist so ein Beispiel dafür, dass selbst tough angelegte Frauenrollen nicht vollständig vom Objektstatus befreit werden. Sie sind weiterhin überdurchschnittlich attraktiv und die Kamera weiß auch ganz genau, wann sie was filmen soll. Das ist bei Natalie Portman in Episode II ähnlich. Du meinst aber wahrscheinlich eher Frauen als Dummchen... ok, das könnte man nicht ernsthaft durchziehen, ausser man heißt Michael Bay und pfeifft auf alles. Nur hat das "Temple of Doom" damals auch nicht ernst gemeint, sondern als Karikatur.
(zuletzt geändert am 02.02.2015 um 19:50 Uhr)
George Lucas
@Cailyn
Also die Schlachten in der OT finde ich sehr gut.
Yavin ist etwas zu lang aber die Schlacht um Hoth ist der Wahnsinn!
Gut choreographiert, man sieht und versteht was vor sich geht, dann die haushohen AT-ATs die durch eine Schneewüste stampfen. Luke, der sich an einem Walker hochzieht und dann eine Granate reinschmeißt...Nach 35 Jahren immernoch glaubwürdig und genial.
Ich hoffe, dass es auch in Episode 7 gut choreographierte Schlachten gibt, die eine Taktik und Entwicklung erkennen lassen.
"Mag ich den Helden"?
Ich glaube, dass Empathie und Sympathie des Helden auch stark mit seiner "Normalität" zusammenhängen. Hamill, Ford und Fisher sind vom Typ her sehr sympathische normale Menschen, keine muskelgestählten Sexbomben.
Die Helden in den hier aufgeführten Filmen sind "Übermenschen", vermeindlich perfekte Idealbilder. Ich glaube, dass das ein problematischer Aspekt ist. Der Cast von TFA geht zum Glück in die "das könnte ein ehemaliger Klassenkamerad von mir sein" Kategorie.
Wird jetzt nicht schon wieder ein Batman mit der vermeindlichen Sexbombe Ben Affleck gedreht?
Ich halts nicht aus...
Rieekan78
"Die himmelschreiende Einfallslosigkeit der Filmproduzenten ist jedenfalls spektakulär.
Remakes von: Mad Max, Robocop, Total Recall, Star Trek, Spiderman, Ghostbusters, usw."
====> Prinzipiell stimme ich dem zu.
Im Falle von Spiderman war es jedoch eine lizenzrechtliche Geschichte. Hätte Sony Pictures nichts getan, wären die Rechte zurück an Marvel/Disney gegangen. Zugegeben: Marvel hätte seinem Vorzeigehelden garantiert ein Reboot innerhalb der nächsten 5 Jahre verpasst.
Gleiches gilt übrigens sinngemäß auch für die X - Men und deren Spinoffs.
Cantina Fun
@ Rieekan78:
"Ich glaube, dass Empathie und Sympathie des Helden auch stark mit seiner "Normalität" zusammenhängen. Hamill, Ford und Fisher sind vom Typ her sehr sympathische normale Menschen, keine muskelgestählten Sexbomben.
Die Helden in den hier aufgeführten Filmen sind "Übermenschen", vermeindlich perfekte Idealbilder. Ich glaube, dass das ein problematischer Aspekt ist."
Das ist richtig, und das ist auch der Grund, warum die Prequels keinen emotionalen Kern haben. Ich frage mich auch manchmal, wer eigentlich der Held im Sinne eines Sympathieträgers ist, der uns durch diese Trilogie führt. Anakin wäre problematisch gewesen, weil man sein Schicksal kennt und er von Anfang an als Auserwählter alles andere als normal war. Bliebe Obi-Wan, aber eine ganze Trilogie mit Fokus auf Obi-Wan wäre auch seltsam geworden. Bei der ganzen Prequels-Kritik schadet es nicht, sich zu vergegenwärtigen, dass solche Fragen im Raum standen.
George Lucas
@ George Lucas:
Die Prequels.
Weder gibt es da die "Reise des Helden" noch wird irgendeinem Hauptcharakter eine "Anomalie" oder Entwicklung zugesprochen.
Amidala hat 100 Kleider an und ist immer in allem korrekt und konsequent.
Kenobi hat immer ein Kleid an und ist immer in allem korrekt und konsequent.
Jinn hat Potenzial ist aber schnell tot.
Anakins Weg ist eh vorherbestimmt.
Jeder aalglatte Charakater transportiert absolut geradlinig die vorhersehbare Story.
Rieekan78
"Mmh, ein Reboot eines Remakes einer Comicverfilmung..."
(OT)
So gesehen ja...wobei ich ja sagen möchte, dass das Remake (damals) an der Zeit war.
https://www.youtube.com/watch?v=WTnjWi1joQc
https://www.youtube.com/watch?v=FN3YaybNJ2s
Cantina Fun
"Ich frage mich auch manchmal, wer eigentlich der Held im Sinne eines Sympathieträgers ist, der uns durch diese Trilogie führt. Anakin wäre problematisch gewesen, weil man sein Schicksal kennt und er von Anfang an als Auserwählter alles andere als normal war. Bliebe Obi-Wan, aber eine ganze Trilogie mit Fokus auf Obi-Wan wäre auch seltsam geworden. Bei der ganzen Prequels-Kritik schadet es nicht, sich zu vergegenwärtigen, dass solche Fragen im Raum standen."
Padme? Wobei es mir ja schon gereicht hätte, wenn Anakin nicht die ganze Zeit ein nervtötender Rotzlöffel gewesen wäre. Der TCW-Anakin war meiner Meinung nach deutlich besser gelungen. Um den hätte ich sogar am Ende getrauert.
Mich stört es bei den Avengers gar nicht, dass es Superhelden sind. Ich mag zu meiner eigenen Überraschung Captain America. Normal gibt es in Filmen ja eh sehr selten. Luke ist weder häßlich noch ist der Charakter "normal" (zwar ein Bauernjunge, aber Toppilot und mit Machtkräften). Wobei ich zustimme, dass ein völlig perfekter Charakter einen meist nicht berührt. Aber gerade Superhelden sind ja in der Regel nicht perfekt.
Wobei es mir jetzt auch nicht um eine Verteidigung der Marvelfilme geht. Obwohl schon älter, kann ich halt für mich nicht sagen, dass in älteren (Action-)Filmen mit weniger Special Effects-Möglichkeiten die mich mehr ansprechenden Charaktere vorkamen. Auch gerade SW (OT) ist nicht unbedingt ein Beispiel für Charakterkino, sondern hatte eben auch sehr viele Effekte um der Effekte willen (die langen Schlachten z.B.).
Eigentlich habe ich in den letzten Jahren so einige Filme gesehen, die ich zwar nicht gerade als filmische Meisterwerke bezeichnen würde, aber die Spaß gemacht haben und wo ich die Charaktere mochte. Ich würde mir als Fan für TWA noch etwas mehr wünschen, aber wenn ich zumindest das bekommen würde, wäre ich ehrlich gesagt schon zufrieden.
Rieekan78
Seite 1 2 3
« vorherige Seite
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare