Alle Jahre wieder wachen wir nach der Oscar-Nacht ausgeruht auf und fragen uns: Wie ist es der erweiterten Disney-Lucasfilm-Familie wohl ergangen? Soviel sei schon vorab verraten: Mehrere Oscars gingen an Krieg-der-Sterne-Veteranen.
Bester animierter Kurzfilm
Ganz im Retrostil setzte Disney hier auf die lange verblichene Starpower von Micky Maus, aber Get a Horse! blieb letztlich ohne Oscarerfolg: Stattdessen ging der Academy Award an den französischen Kurzfilm Mr Hublot. Trotzdem Hut ab vor Disney, es mal wieder ganz klassisch zu versuchen.Beste visuelle Effekte
ILM war gleich doppelt im Rennen, mit Lone Ranger und Star Trek Into Darkness, und musste sich doppelt dem überragenden Spezialeffektfilm des vergangenen Jahres geschlagen geben: Gravity. Hintergrundinfos über die Effekte des Films findet ihr auf Framestore.com.
Positiver Nebeneffekt: Ein weiterer Krieg-der-Sterne-Veteran hat sich damit einen Oscar gesichert, denn Gravity-Effektmann David Shirk war früher einmal bei ILM beschäftigt und als Zeichner digitaler Matte-Bilder an Die Rache der Sith beteiligt.Bester Ton
Skywalker Sound war für den Tonschnitt und die Tonmischung von All is Lost verantwortlich, doch auch hier hatte Gravity die Nase vorn: Glenn Freemantle holte sich den Oscar für den Tonschnitt, Skip Lievsay, Niv Adiri, Christopher Benstead und Chris Munro gewannen in der Kategorie Beste Tonmischung. Aus der Lucasfilm-Familie kommt keiner der Gewinner, Munro und Benstead sind aber über ihre Arbeit an mehreren Disney-Filmen immerhin Teil unserer neuen Filmfamilie. :-)Bester Song
Kurz und knapp: Beim besten Song konnte sich Disney einmal mehr durchsetzen. Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez holten sich hier den Oscar für Let It Go, den Song zum Walt-Disney-Animation-Erfolg Die Eiskönigin.Beste Filmmusik
John Williams war in seiner Standardkategorie mal wieder nominiert: Für Die Bücherdiebin holte sich die lebende Legende der Filmmusik ihre 49. Oscarnominierung. Die einzige Person, die häufiger nominiert war, ist damit unser adopierter Großvater Walt Disney, der insgesamt auf 59 Oscars hoffen durfte.
Bei den Oscarsiegen konnte Williams in der Nacht hingegen keine Fortschritte verzeichnen: Auch er musste sich Gravity geschlagen geben, dessen Komponist Steven Price sich über seinen ersten Oscar freuen durfte.Beste Maske
Beim Makeup und den Frisuren blieb Lucasfilm außen vor, Disney hingegen schickte eine ganze Reihe von Veteranen ins Rennen, die allerdings durch die Bank weg verloren: Den Oscar holten sich hier die für Dallas Buyers Club nominierten Adruitha Lee und Robin Mathews, die übrigen Nominierten - Steve Prouty für Jackass: Bad Grandpa sowie Joel Harlow und Gloria Pasqua Casny für Lone Ranger - sind allesamt langjährige Disney-Mitarbeiter und wirkten an Filmen wie Fluch der Karibik, Alice im Wunderland und Thor mit. Mehr Glück beim nächsten Mal, Disney.Beste Kostüme
Auch in dieser Kategorie war ein Disney-Veteran am Start, TRON: Legacy-Kostümdesigner Michael Wilkinson. Auch er ging leer aus, der Oscar ging an Der große Gatsby und Catherine Martin.Bestes Szenenbild
Auch hier konnte sich Catherine Martin freuen, aber daneben gewann auch eine Krieg-der-Sterne-Kandidatin: Beverley Dunn war bei Angriff der Klonkrieger und Die Rache der Sith für die Kulissendekoration zuständig und holte in der Nacht ihren ersten Academy Award. Herzlichen Glückwunsch!
Nicht durchsetzen konnten sich damit die Disney-Veteranen Andy Nicholson (nominiert für Gravity, früher unter anderem beteiligt an Alice im Wunderland und Muppets - Die Schatzinsel) und Joanne Woollard (nominiert für Gravity, früher unter anderem beteiligt an 101 Dalmatiner.Bester Schnitt
Bevor J. J. Abrams die Episode-VII-Regie übernahm, war Gravity-Regisseur Alfonso Cuarón gerüchteweise im Rennen um den stressigen Posten. Episode VII mag er verpasst haben, den Oscar für den Besten Schnitt nahm er problemlos mit und trug damit auch einem weiteren Disney-Veteranen einen Oscar ein: Mark Sanger, der einst an Alice im Wunderland mitwirkte, freute sich ebenfalls über einen Schnitt-Oscar für Gravity. Geschlagen wurde damit u.a. Alan Baumgarten, der für American Hustle nominiert war und früher unter anderem am letzten Muppets-Film gearbeitet hat.Bester Trickfilm
Kurz und knapp: Wenig überraschend, wenn auch vielleicht etwas zu mainstreamig setzte sich hier Disney mit seiner Eiskönigin durch. Was Pixar unter Umständen schmerzen dürfte, sah man dort unter der Hand doch immer etwas auf den großen Bruder von Walt Disney Animation herab. Mal hoffen, dass die Konkurrenz das Pixar-Geschäft wieder ein wenig belebt.Beste Drehbuchadaption
Eine Kategorie, in der man Lucasfilm-Mitarbeiter nicht unbedingt vermuten würde, hat der Lucasfilm-Familie einen Oscar eingebracht: John Ridley gewann den Academy Award für das Drehbuch von 12 Years a Slave. Was der Mann mit Lucasfilm zu tun hat? Er hat auch das Drehbuch zu Red Tails verfasst.
Und, was eigentlich fast noch bemerkenswerter ist: Er hat vor langer Zeit an der grausigen Team-Knight-Rider-Serie gearbeitet. Womit sich seine Karriere eines Tages für ein rührendes Biopic anbieten könnte...Beste Regie
Auch hier konnte sich die frühere Episode-VII-Hoffnung Alfonso Cuarón mit Gravity durchsetzen. George Lucas' alter Wegbegleiter Martin Scorsese, der für The Wolf of Wall Street nominiert war, hat damit trotz seiner epischen Filmographie noch immer "nur" einen Oscar im Schrank stehen, und das ausgerechnet für ein Remake. Ja ja, die Oscars...Die Darsteller
Bei den Darstelleroscars - die so überraschungslos ausfielen wie der Rest der Oscarnacht - konnten sich die Episode-VII-Gerüchtekandidaten Michael Fassbender (12 Years a Slave), Judi Dench (Philomena) und Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave) Hoffnungen auf einen neuen Kaminschmuck machen. Die Oscars gingen trotzdem an die Favoriten: Jared Leto für Dallas Buyers Club anstelle von Fassbender, Cate Blanchett für Blue Jasmine anstelle von Dench und Matthew McConaughey für Dallas Buyers Club anstelle von Ejiofor.Der beste Film des Jahres
Der Bedeutung halber sei es noch erwähnt: Auch in der Topkategorie gab es keine Überraschungen, 12 Years a Slave holte sich wie erwartet die Trophäe.
Und damit freuen wir uns auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: And the pizza bill is paid by...
Nein, das ging irgendwie anders...
Alle Nominierungen und Sieger findet ihr so ziemlich überall, u.a. auch bei IMDB. :-)
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@Wookiehunter
Zitat: ,,Nein, was du sagst überzeugt mich absolut nicht, weil deine Filme sowieso alle nur Blockbuster Mainstreamkino sind, die gabs damals und heute, nur sind das auch nicht unbedingt die grossen Preisabräumer.''
Die von mir genannten Filme sind meist mehr oder weniger zu Blockbustern geworden. Bei vielen Filmen wurde mit so hohen Einnahmen mehr oder weniger nicht gerechnet. Und ja Million Dollar Baby gilt wie auch No Country For Old Men (und Django Unchained in ein paar Jahren) schon als Klassiker!
Auch muss ich deine Argumentationsweise kritisieren, da du ja behauptest, dass die Regisseure und Schauspieler/innen in früheren Filmen/Rollen besser waren. Man kann nicht immer auf perfektem und sich immer wieder übertreffenden Niveau arbeiten. Geht nicht. Mal landet man einen Hit, an anderen Tagen einen Flop.
Zitat: ,,Inception und Departed waren grossartig, spielen mMn aber nicht in der gleichen Liga wie andere Werke dieser Regisseure.'' (Bezug auf Inception)
Inception ist ja wohl DAS Meisterwerk Nolans. Sowohl technisch, als storymäßig mehr als überzeugend. Insbesondere, weil kaum einer weiß, wie der Film endet.
Übrigens ist fast jeder Film, den du aufzeigst(besonders Spielbergs Filme) auch Blockbuster bzw. Mainstreamkino. Wenn du schon beim Begriff Klassiker bist, warum beziehst du dich nur auf die 90er und nicht z.B. 50er?
Zitat: ,,Django Unchained war grösstenteils einfach langweilig. Diese langen Laufzeiten nerven einfach nur noch, da sie die Filme kaum besser machen, so bei Django Unchained.''
Bedeutet bei dir langweilig, dass einfach keine Actionszenen gerade vorhanden sind? Was meinst du auch mit, lange Laufzeiten nerven nur noch? Meiner Meinung nach sind insbesondere Filme mit Überlange Meisterwerke, da sie viel mehr erzählen können als 0815 2-Stunden-Filme. Wie Tarantino schon selber sagte: Warum schauen sich Leute stundenlang Sportveranstaltungen an, aber meckern schon bei einem 3-stündigen Film?
(zuletzt geändert am 04.03.2014 um 12:09 Uhr)
Commander Mace
Nur mal so zu deiner Info, logo kann man noch zig Jahrzehnte mit Filmen aufführen, aber ich sagte ja, dass die 2000er schwach waren und da ziehe ich die Zeit direkt davor als Vergleich heran.
Du findest das Inception das Meisterwerk ist. Deine Ansicht hat sich in der Presse da wohl noch nicht so durchgesetzt, aber bitte, wenn du meinst.
Naja, das wegen der Lauflänge scheinst du nicht so wirklich begriffen zu haben. Ich scheiss auf die Laufzeit, solange ich auf den Bildschirm und nicht auf die Uhr schiele. Leider verwechseln viele Qualität mit Quantität, du ja scheinbar auch, wenn du Laufzeit mit Meisterwerk gleichsetzt.
Vermutlich sind dann die Judd Apatow Filme auch alles Meisterwerke, weil die für Komödien auch viel zu lang gehen.
Hmm, also da Heat, Casino u.a. Filme zu meinen Favoriten gehören, die alle fast 3h gehen, weiss ich sehr wohl wovon ich spreche.
Dass Filme nicht besser werden, wenn man sie länger macht, beweisen die Extend Cuts von diversen Filmen, die in der Kinofassung einfach besser sind. Dass es auch anders geht bewies Scott, der Alien Directors Cut ist kürzer enthält aber eine Szene mehr. Der wurde dafür an anderer Stelle gestrafft. Hingegen sind die ExC von Aliens und Alien 3 einfach nur öde.
Das trifft auf sehr viele Filme zu, nicht umsonst wurden ja die Szenen entfernt.
Herr der Ringe ist da wieder ein Positivbeispiel, die Filme sind in der längeren Fassung eindeutig besser.
Zurück zum Vorwurf, wegen fehlender Actionszenen. Als Beispiel, die Action in Inception war mir z.B. sogar zu viel.
Django zieht sich wie Kaugummi, die Story gibt einfach nicht mehr her. Von Inglourious Basterds fang ich gar nicht erst an, der ist dann richtig langweilig, einziges Highlight Waltz, der Rest bleibt nicht in Erinnerung.
Und No Country for Old Men, da erinnert man sich noch am ehesten an die Frisur von Bardem, den Rest hat man schon besser gesehen. Ein Meisterwerk ist dieser Film gewiss nicht und mit den Coens bringt man nun mal andere Kaliber in Verbindung, wie Big Lebowski, O Brother, Barton Fink und Fargo. Da war U Turn beispw. viel besser als No Country, aber an den erinnert sich leider auch kaum einer.
Leider ist es zur Unsitte geworden, dass Studios das viele Geld, dass sie für Filmmaterial ausgeben, sich dann eben in der Laufzeit niederschlagen soll. Gibt dazu auch einen netten Artikel in der Cinema, frag mich nicht nach der Ausgabe.
Und es interessiert mich ehrlich auch nicht, ob ein Regisseur mal schlechter mal besser ist, nach einer Weile kann man rückblickend dann eben ein Fazit ziehen und da schneiden die aktuellen Werke der besagten Regisseure halt einfach schlechter ab.
Da ich Fan von Nolan bin seit Memento, ist er einer der ganz grossen Regisseure für mich. Bislang gefallen mir da Memento und the Dark Knight am besten. Dann sicher Inception, auch wenn er in ein paar Punkten eben doch ein wenig versagt. Das kannst du gerne anders sehen.
Peter Jackson ist auch fantastisch, aber die Hobbits sind es nicht.
Wookiehunter
@Wookiehunter:
Deine Liste der Regisseure sehe ich genauso (haben alle ihre besten Filme vor 2000 abgeliefert).
Was man aber bei all der Betrachtung nicht vergessen darf: Nicht nur Regisseure, Schauspieler, deren Werk etc. verändert sich, sondern vor allem auch wir und somit unsere Betrachtung auf Filme.
Ich bin mit Dem weißen Hai, Indy 1-3, Star Wars, E.T., Zurück in die Zukunft, etc. aufgewachsen. Kein Regisseur kann mich heute als Erwachsener so verzaubern wie damals Spielberg, Lucas und Co. als ich ein Kind war.
Indy 1 (also Temple of Doom) war übrigens Auslöser für ein neues rating in den USA.
Spielberg hat sich übrigens schon entschuldigt und die nachträglichen Änderungen in E.T. als Fehler bezeichnet!
@Commander Mace:
Wenn Million Dollar Baby als Klassiker gilt (da zeig mir mal die Quellen), welchen Status hat dann ein Casablanca, Citizen Kane, Gone With the Wind etc.?
@Noch mal Wookiehunter:
Es gibt Filme, die verlieren oder gewinnen auch mit jedem Anschauen. Indy 4 zum Beispiel finde ich mit jedem Anschauen besser (und ich mochte ihn schon beim ersten mal).
Kaero
@Wookiehunter
Bei Django Unchained kann ich dich teilweise verstehen. Ich habe den Film zwei mal gesehen und beide Male erging es mir gleich... Ich finde den Film insgesamt ziemlich toll, aber auf der Candy-Farm zieht sich der Streifen etwas. Ohne Waltz ist das Finale dann leider einen Tick schwacher.
Insgesamt für mich trotzdem ein guter Film, wenn auch kein Meisterwerk.
Zu Inglourious Basterds: Klar ist Waltz die strahlende Figur des Films. Aber z.B. die Kellerszene ist einfach nur grandios und da taucht kein Waltz auf. Es ist das Talent von Tarantino aus Durchschnittsschauspielern enorm viel rauszuholen ... dazu liefert er ihnen das passende Drehbuch. Für mich ist Inglourious Basterds im OV ein Meisterwerk... persönlicher Geschmack
@Kaero
Interessanter Punkt mit dem Alter
TiiN
@Tiin
So unterschiedlich können Geschmäcker sein, für mich ist die besagte Kellerszene genau die Szene, die viel zu lange geht. Ich bin froh, dass man die auf dem Player überspringen/verkürzen kann. Und was das "aus nem Schauspieler herausholen" betrifft klappt das auch nicht immer. Diane Kruger z.B. war in "Inglorious Basterds" absolut miserabel, ihren Leinwandtod habe ich förmlich herbeigesehnt.
Ansonsten gefällt mir der Film aber sehr, nicht Tarantinos bester, aber trotzdem sehr gut.
Das Alter hat sicherlich oft etwas damit zu tun, wie ein Film auf einen wirkt, welche Erinnerungen man damit verbindet, ob man se damals im Kino gesehen hat usw. Jedoch habe ich viele grandiose Filme der 70er und 80er erst viele Jahre nach deren Veröffentlichung/Kinoauswertung gesehen, und halte von diesen Filmen mehr, als 90%aller Filme ab dem Jahr 2000. Viele - jetzt ältere - Schauspieler haben in früheren Jahren bessere Filme und Schauspielleistungen abgeliefert, als die letzten 10-15 Jahre, siehe z.B. Robert deNiro oder auch Al Pacino.
Lord Sidious
@Kaero Volle Zustimmung meinerseits.Das Alter spielt da sicherlich eine Rolle. Ich finde heute mit 35 Lenzen so manchen Film toll, den ich mit16 oder so scheisse gefunden hätte.
Ich will einfach, dass nach der Ansicht eines Filmes sich gewisse Szenen zumindest ins Gedächtnis brennen, die, wie ich schon sagte, eben diese Kinomagie ausmachen. Was mich langweilt und anödet sind diese Massenaufläufe und Szenen, wo man lauter Ameisengewusel sieht. Diese sind dramaturgisch einfach uninteressant. Gerade Star Wars und Herr der Ringe sind da Paradebeispiele, die Kriegsszenen fand ich öde. Bei Return of the Jedi wird ja dank cleverer Schnittechnik ja immer wieder auf eine andere Szenerie geblendet, sodass die Kampfszenen immer spannend bleiben.
Aber das Drama findet beim Kampf Luke gegen Vader statt, dabei ist mir die Choreografie eigentlich wumpe, kann mit heutigen Sehgewohnheiten nicht mithalten, aber der Kampf hat was Archaisches, wie Vader dann Lukes Gefühle ausnutzt, um ihn aus der Reserve zu locken, einfach genial. Wo gibts denn heute noch sowas?
Die ganze Sage wimmelt vor diesen Momenten.
Hand hoch, wer war nicht ergriffen, als sich Andy Dufresne und Red in die Verurteilten am Ende wieder sehen?
Oder die Szene wo Leon seine Mathilda umarmt und in die Höhe hebt, der Blick verweilt auf den Beinen, um den Grössenunterschied zu veranschaulichen, einfach herrlich. Oder als sie Wer bin ich spielen und damit der Generationen Unterschied noch deutlicher wird, da Leon Westernschauspieler und Mathilda Popstars verkörpert, Das ist grosses Kino. Das gewisse Etwas.
Christopher Walkens Monolog in Pulp Fiction, ein Gedicht, das er mit den Worten abschliesst, und dann versteckte ich diesen kleinen Metalhaufen 2 Jahre in meinem Arsch und nun gehört sie dir.
Das Bewerbungsgespräch von Spud in Trainspotting.
Das ist einfach vielmals das, was heute in vielen Filmen fehlt, die Szenen, die aus guten Filmen, Meisterwerke, Klassiker machen.
Gerne lasse ich mich belehren, aber wirklich viel kam da nun wirklich nicht. Ich finde dies ist z.B. gut bei den ganzen Superhelden Movies feststellbar, so gut sie gemacht sind, aber was bleibt haften? Ich hab vor kurzem die Avengers Reihe fast komplett geschaut, aber wenn ich ehrlich bin und nun etwas darüber erzählen müsste, was ich speziell fand, dann fällt mir nicht das geringste ein.
Vielleicht gehts nur mir so, aber dann soll mir mal einer die Szenen nur so um die Ohren hauen. Bei Indy 4 gabs wenigstens noch einen Kühlschrank
Wookiehunter
Welche erinnerungswürdigen Filme, die nach 2000 gedreht wurden, hier vergessen wurden, sind meiner Meinung nach Kill Bill 1 und 2. Könnte ich mir jede Woche ansehen. Wenn Pulp Fiction Tarantinos Doktorarbeit war, dann empfinde ich Kill Bill als seine Professur.
Ich kann da nicht mal über einzelne Szenen sprechen, die sich mir ins Gedächtnis eingebrannt haben. Die Filme als Gesamtkunstwerk haben das geschafft.
Um nur mal einige Dinge hervorzuheben:
-Der Kampf der Braut gegen ihre ehemalige Weggefährtin Vernita Green und deren Versuch, sich ihrer kleinen Tochter gegenüber als alte Freundinnen zu präsentieren. Schließlich doch Vernitas Tod vor den Augen ihrer Tochter. Autsch! Politisch korrekt ist das jedenfalls nicht.
-"Dein Name ist Buck..., richtig? Und du bist hier für ´nen F***..., richtig?" Muß man noch mehr sagen? Tarantino in Reinkultur.
-Kiddo überzeugt Hanzo trotz seines Schwurs, nie wieder ein Schwert anzufertigen, seinen Schwur zu brechen. Dazu im Hintergrund Musik von James Last, die auch noch perfekt zur Szene paßt. Welcher Regisseur kommt auf eine solche Idee? Einer, der das Kino vollkommen verstanden hat und es abgöttisch liebt!
-Der Showdown gegen die "Crazy 88" und O-Ren Ishii. Dermaßen überzogen, aber durch die Choreographie, die Schattenspiele, die schwarzweiß-Seqenzen, erlangt die gesamte Szenerie eine solch Faszination, eine solche Ästhetik, daß man ihr sich nicht entziehen kann.
-Kiddos Ausbildung durch Pai Mei: Hier erfährt man sehr eindringlich, wie aus ihr wurde, was sie ist. Pai Meis Lehren tun dem Zuschauer schon körperlich weh, man spürt Kiddos Qualen geradezu.
-Der Kampf, ach was - DIE SCHLACHT! - gegen Elle Driver gehört für mich zu den besten Choreographien der Filmgeschichte, besonders wenn man berücksichtigt, daß alles in einem engen Wohnmobil stattfindet. Chapeau!
-Von Angesicht zu Angesicht: Was für eine grandiose psychologische Interaktion zwischen Kiddo und Bill! Er weiß, sie kommt um mich zu töten. Sie weiß, wenn ich ihn nicht umbringe, bin ich selber tot. Dann noch ein langer Exkurs über Superhelden im allgemeinen und Superman im speziellen. Zuerst fragt man sich: Was soll das, worauf will er hinaus? Sehr schnell wird klar: Bill nimmt Kiddo mit seiner Superman-Metapher Stück für Stück auseinander, bis sie sich - wahrscheinlich zum ersten mal - selbst völlig versteht, erkennt wer und was sie wirklich ist und daraus letztendlich die Kraft schöpft, ihre Rache zu vollenden.
Filmfan, was willst du mehr?
Ich kann nur noch sagen: Danke Quentin!
(zuletzt geändert am 05.03.2014 um 02:00 Uhr)
Anakin 68
@Anakin 68
Ich mag die "Kill Bill"-Filme auch sehr. Allerdings hat der zweite imho auch ein paar recht schwache Momente. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass er aus dem Material zwei Filme machen musste. Ich würde ja gern mal die von Tarantino gewünschte Fassung sehen, die immer wieder mal im Gespräch war... Die soll ja grundsätzlich ganz anders geschnitten sein - und es würde mich nicht wundern, wenn einige Passagen aus dem zweiten Teil dort kürzer wären.
Zitat:
"(...) aber durch die Choreographie, die Schattenspiele, die schwarzweiß-Seqenzen, erlangt die gesamte Szenerie eine solch Faszination, eine solche Ästhetik, daß man ihr sich nicht entziehen kann."
Die Sequenz in schwarz/weiß ist aber nur aus Zensurgründen nicht farbig. Schau dir mal die unzensierte Fassung an, die Tarantino in Japan veröffentlicht hat. Da sind diverse zusätzliche Szenen enthalten und die besagte Sequenz ist bunt! Und sehr rot...
Darth Jorge
Pulp Fiction und Jackie Brown fand ich dennoch besser, sorry.
Kill Bill hat eben doch auch wieder Elemente, die mir too much sind, wie die Crazy 88. Kill Bill funktioniert als Gesamtwerk, wobeis mir im ersten Teil zuviel Action und im zweiten zuwenig hatte. Da Tarantino ja keine chronologische Reihenfolge einhält, hätte er die Action besser verteilen können.
Die Figur der Kiddo kriegt irgendwie gar nicht mal soviel Profil. Sie sinnt auf Rache, aber letztlich weiss man nicht, was sie überhaupt dazu bewogen hat, bei dieser Mörderbande zu verweilen.
Da hat Tarantino schon wesentlich authentischere Figuren geliefert.
Paradebeispiel Jackie Brown. Von vielen als schwächer als der Rest seiner Filme angesehen, ist er für mich dennoch der Favorit, was nicht zuletzt an der Charakterisierung liegt. Hier wird den reifen Charakteren viel Raum sich zu entfalten eingeräumt. Das Wissen um die biologische Uhr die tickt, steht den Charakteren förmlich ins Gesicht geschrieben. Dies kommt in vielen kleinen Szenen und Dialogen sehr gut zur Geltung. Dabei passt sich das Tempo des Films wunderbar ans Alter der Protagonisten an, das hat sicher viele gestört. Er ist dabei weniger plakativ, als es die anderen Filme von ihm sind, manchmal ist weniger eben doch mehr Kill Bill ist sehr gut, aber sein bestes Werk ist es nicht, keine Professur, eher Matur.
@Jorge Wie schon erwähnt, was im ersten zuviel ist, ist im zweiten zu wenig. Wärs ein Film, dann müsste er gestrafft werden und die Action besser verteilt.
Die Massenschnetzelei war halt wieder öde, nur wenn sie einen richtigen Gegner hat wie die kleine Gogo Yubari oder wie sie heisst, die mit dem Kreisel, wirds interessant.
(zuletzt geändert am 05.03.2014 um 02:05 Uhr)
Wookiehunter
Anakin 68
Welche Action in Teil 2 bitte? einen Schlussfight gabs nicht, das Intermezzo mit Bud war auch sehr kurz, nein, kaum Action. Wobei ich das Ende als solches sogar gut fand, aber man merkt, das Ungleichgewicht nur allzu deutlich. Ich hab die Filme reichlich gesehen, aber dieser Eindruck blieb.
Ein Film mit besserer Verteilung der Szenen wäre in der Tat besser gewesen, so versagt er ein Stück weit, wenn auch auf hohem Niveau.
Wookiehunter
@ Wookiehunter
"Ein Film mit besserer Verteilung der Szenen wäre in der Tat besser gewesen, so versagt er ein Stück weit, wenn auch auf hohem Niveau."
Du sagst es ja selbst, meckern auf hohem Niveau.
Daß der zweite Teil weniger Action bietet als der erste, steht völlig außer Frage. Nur: Müssen alle Filme gleich viel Action bieten? Teil 2 hat man etwas runtergeschraubt zugunsten der Dialoge. Ist das zwingend falsch?
Nehmen wir mal Indy als Parallele. Tempel des Todes ist ein absoluter Action-Overkill, der letzte Kreuzzug kommt im Vergleich eher gemütlich daher, ohne jemals langweilig zu sein.
Du verstehst, was ich meine!?
Anakin 68
Schlechter Vergleich und gar nicht zutreffend. Flugzeug Action, Motorrad Action, Panzer Action, Kindheits Zug Action, Action auf einem Schiff, Action in Venedigs Kanalisation, Action auf Booten, Action auf Schloss Brunwald. Sag mal, meinst du das immer noch ernst, dass Indy 3 gemütlich daherkam???
Glaube da erinnere ich mich ein wenig besser daran als du. Nichts da mit gemütlich. Die Action war nur nicht ala Achterbahn mit diesen Loren, aber mehr Actionszenen gabs in Indy 2 dann doch nicht wirklich.
Und die Verteilung ist trotzdem schlecht, da wohl aufgezwungen und nicht ursprünglich so angedacht, das merkt man einfach. Da ja eh nicht chronologisch, hätte er das Problemlos in einem Film entsprechend ummodeln können. Aber die Weinsteins haben sich da wohl eingemischt.
(zuletzt geändert am 05.03.2014 um 02:34 Uhr)
Wookiehunter
@ Wookiehunter
"Sag mal, meinst du das immer noch ernst, dass Indy 3 gemütlich daherkam???"
Definitiv! Ich meinte allerdings nicht gemütlich im Sinne von langweilig. Der Action-Anteil in Indy 2 ist dennoch eindeutig höher als in Indy 3, Tempel des Todes bietet praktisch kaum Atempausen.
Vergleich aber bitte mal die Qualität der Dialoge zwischen den beiden Teilen. Etwas ähnlich hochklassiges wie Indy und Henry wirst du im zweiten Teil vergeblich suchen, der Generationskonflikt zwischen Vater und Sohn sucht seinesgleichen.
So ähnlich sehe ich es auch bei Kill Bill. Aber wie gesagt, Geschmackssache.
Anakin 68
Sorry, ich liste jetzt nicht die Actionszenen des 3. Teils auf, aber da ist nonstop Action, das mit dem 2. Teil meinst du nur, weil er deutlich mehr Over the Top Action als Teil 1 bot. Aber Es gab mindenstens genauso viele Ruhephasen in Indy 2 wie in Indy 3, deine Wahrnehmung ist getrübt. Aber weils eben jeder immer wieder gerne wiederholt, heisst das nicht, dass es richtig ist. Wo ist denn bitte in dem Wettrennen um den Gral gegen das Böse eine Verschnaufspause, wo?
Zwing mich jetzt bitte nicht den ganzen Film nachzuerzählen. Sogar das Intro vom dritten Teil bot eigentlich furiosere Action und nicht nur eine Prügelei im Nachtclub.
Aber wie gesagt, das mag eben daran liegen, dass meist eben mit dem Vorgänger verglichen wird und da ist auch nicht weniger Action, sondern nur weniger Spektakel, das ist alles.
Wookiehunter
@Wookiehunter
Viele deiner Ausführungen, die du in diesem Kommentar-Strang getätigt hast, kann ich unterschreibe, sehe allerdings durchaus mehr Potential auch in jüngeren Filmen:
Ich schätze die "Herr der Ringe Filme" z.B. sehr und habe auch "Watchmen" ziemlich abgefeiert. Auch mit "Inglourious Basterds" konnte ich mehr anfangen. Ebenso mit "Inception" und "Dark Knight". Selbst "300", "Sin City" und "Kick-Ass" haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dann noch die "Hellboy"-Filme von Del Toro und natürlich sein "Pans Labyrinth"! Und in dem Zusammenhang fällt mir dann auch "The Fall" von Tarsem Singh ein...
Und da habe ich dann ja auch nur erstmal den Mainstream betrachtet. Wie "beeindruckend" die wirklich sind, wird die Zeit erweisen. Und das mit dem "persönlichen" Eindruck ist so eine Sache: Die Filme aus meiner Kindheit oder Jugend haben sich fast alle eingebrannt. Die kann ich zum Teil noch Szene für Szene wiedergeben. Aber das liegt nicht unbedingt daran, dass die so gut waren. Wenn man jung ist, saugt man alles wie ein Schwamm auf - besonders wenn es interessant ist. Und damals war für mich als Film-Freak fast alles interessant, weil ich mein Filmwissen und meine Filmerfahrung ja erstmal aufbaute. Seit ein paar Jahren kann mich aber kaum noch etwas überraschen und das mit dem "Einbrennen" will mein Hirn auch nicht mehr ganz so gerne - da ist mittlerweile so viel drin, dass da nur noch ausgewählte Schmankerl in die tieferen Fächer einsortiert werden...
Aber natürlich ist es auch so, dass sich die Kreativen der Audiovisuellen Kunst heute nicht nur im Kino austoben: Das Fernsehen aber auch die Game-Industrie bieten da attraktive Spielwiesen. Was freue ich mich, mir alsbald die jeweils dritten Staffeln von "Game Of Thrones" und "Sherlock" auf BD geben zu können. Und "Arkham Asylum" und "Arkham City" fand ich auch besser als "Dark Knight Rises"...
Zudem verändern sich die Sehgewohnheiten und die Wahrnehmungskompetenzen. Wenn wir (also wir zwei!) gewisse Aspekte eines Film evtl. nicht so sehr schätzen, kann das auch daran liegen, dass wir diese nicht so verarbeiten könne, wie dies jüngere Rezipienten tun. Und damit spiele ich jetzt gar nicht auf das Alter an, sondern darauf, dass diese eine andere Wahrnehmungs-Sozialisation hinter sich haben. Das erklärt wahrlich nicht alles, und - wie gesagt - ich bin ja in der Diskussion nah bei dir, aber man muss aufpassen, dass man bei der Bewertung des Status quo nicht mit einem Bein im Kulturpessimismus und mit dem anderen im Generationskonflikt steht.
Zitat:
"Was mich langweilt und anödet sind diese Massenaufläufe und Szenen, wo man lauter Ameisengewusel sieht. Diese sind dramaturgisch einfach uninteressant. Gerade Star Wars und Herr der Ringe sind da Paradebeispiele, die Kriegsszenen fand ich öde. Bei Return of the Jedi wird ja dank cleverer Schnittechnik ja immer wieder auf eine andere Szenerie geblendet, sodass die Kampfszenen immer spannend bleiben."
Ich kann nicht widersprechen! Natürlich ist die Auseinandersetzung zwischen Luke und Vader (und Imperator) 1000x interessanter, spannender und wertvoller als ein Schlachtengemälde! Aber auch einem Schlachtengemälde kann ich etwas abgewinnen!
Zitat:
"Die Massenschnetzelei war halt wieder öde, nur wenn sie einen richtigen Gegner hat wie die kleine Gogo Yubari oder wie sie heisst, die mit dem Kreisel, wirds interessant."
Gleiche Baustelle! Natürlich ist der Zweikampf interessanter - aber die Massenszene war sooo geil!! Und ein inszenatorischer Genuss...
Aber da spielen ja auch Grundeinstellungen eine Rolle. Wie du weißt, mache ich die Qualität eines Films ja auch gar nicht unbedingt "nur" an der Narration fest. Auch ein Film mit schwacher und zweifelhafter Narration (ich erinnere an meinen Lieblingsregisseur David Lynch) kann für mich "groß" sein, wenn er andere filmische Qualitäten zu bieten hat...
Ich freue mich z.B. jetzt schon wie ein Schnitzel auf die BD von "El Topo"!
(...der ist schon älter, würde aber wohl trotzdem von niemanden hier ins Feld geführt...)
Darth Jorge
@ Wookiehunter
Ich sehe schon, wir kommen da inhaltlich nicht mehr auf einen Nenner. Und bevor es zwischen uns wieder eskaliert - du weißt ja sicherlich, was ich meine - lassen wir es an dieser Stelle einfach gut sein.
Ich respektiere deine Meinung, selbst wenn ich es anders sehe. Bitte erweise mir die Freundlichkeit, auch meinen Standpunkt zu akzeptieren.
Anakin 68
@Anakin Bezieht sich dies auf Kill Bill oder Indy 3?
Jaja, bei Filmdiskussionen steigere ich mich schnell mal rein, geb ich ja zu. Ist nur so, dass ich die Filme vor kurzem im TV gesehen hab und einem die Erinnerung gerne auch mal einen Streich spielt. Vielleicht kam dir die Action ruhiger vor und bot weniger Spektakel, aber der 3. Teil hat nicht weniger Actionszenen, sowie auch der 2. Teil sehr viele Szenen mit wenig bis gar keiner Action hat, nimm nur mal die Ankunft im Dorf, der Weg nach Pankott, die Szenen im Schloss in Pankott, bis er attackiert wird, dann wird er auch noch gefangen genommen, umgewandelt, auch da keine Action eigentlich. Ich glaube du meinst vielleicht eher Spannung, Thrill, die bot der zweite Teil nämlich auch reichlich in den Szenen wo weniger los war, deswegen deine Formulierung ohne Atempause.
Ist also lediglich eine andere Definition von Action. Das wars von meiner Seite zu dem Thema.
@Jorge Tja, soooo geil war die Szene nun auch wieder nicht. Da hab ich schon wesentlich bessere Kampfchoreographien gesehen, das fand ich sogar eher lame muss ich sagen. Vergleich mal mit den Choreografien in Kurt Wimmers Equilibrium mit Bale, der wischt mit diesem Schnarchnasen Kung Fu aus Matrix und Kill Bill den Boden auf.
Wertet für mich jetzt Kill Bill weder gross auf noch ab, wirkt sowieso eher surreal die Szene, was sicher auch so angedacht war, aber da war der Messerkampf mit Vivica Fox um Längen besser, da realer und brutaler. Wie da irgendwelche Statisten zuhauf Gliedmassen verlieren ist weder wirklich spannend noch fand ich wie gesagt die Choreografie so Bombe.
Und das jetzt ständig ein Strick draus gedreht wird, weil ich die 90er besser fand, ist ein wenig an der Sache vorbei, denn ich betone nochmals, es gibt und gab auch in den 2000ern viele gute Filme, nur wirkt es schon fast peinlich, wenn man lauter Einzelbeispiele aufzählen muss, wobei da auch einiges garantiert nicht denselben Stellenwert im Schaffen des Regisseurs hat wie Vergangenes von diesen Leuten.
Und das mit Szenen, die hängen bleiben, kann ich so nicht unterschreiben, da ich auch sehr viele jüngere Personen kenne, die können mir leider auch meist keine konkreten Szenen benennen, sie fanden den Film einfach toll. Das heisst für mich eher, dass der Anspruch gesunken ist und man schneller mal was gut findet, da halt gesamthaft die Qualität gesunken ist.
Im Fernsehen ist es genau umgekehrt. Ich schau ja ziemlich viel Serien, auch ältere, aber die aus den 80ern und 90ern sind sehr schlecht gealtert, diverse schwache Deus ex Machina Plots, Figuren out of Character, Filler Episoden soweit das Auge reicht, langatmige Inszenierung, schwache Darsteller und und und. Heute zieht die Qualität der Drehbücher immer mehr gestandene Schauspieler ins Fernsehen. Im Moment hält dieser Trend noch an, aber ich betrachte den auch nicht in Stein gemeisselt.
Erst mal müssen wieder die richtigen Talente nachrücken, Momentan fehlts noch ein wenig an den Spielbergs und Scorseses
Wookiehunter
Ein Zack Snyder wär so ein Kandidat, aber nur wenn er gute Vorlagen kriegt, 300 war schnarch, sein Sucker Punch ein Ärgernis. Hingegen war Watchmen sein Meisterwerk, dank guter Vorlage. Dies wird er vermutlich kaum noch toppen können. Sein Dawn of the Dead war auch besser als die lahme Inszenierung der Originale, bei denen schläft man ja fast ein.
Nolan läuft eh ausser Konkurrenz, da freue ich mich auf jeden neuen Film. Auf produktionstechnischer Seite zumindest wird er uns nie enttäuschen.
Leider hats auch ein Haufen Enttäuschungen dabei, wie die Wachowskis, oder James McTeague, der den genialen V wie Vendetta (wie Watchmen stammt die Vorlage von Moore) gebracht hat, danach aber in der Bedeutungslosigkeit verschwand.
Aber das wird schon noch werden, da bin ich zuversichtlich.
Wookiehunter
@Wookiehunter
Kann gar nicht mehr viel reingeben. Ich sagte ja schon, dass ich vieles sehr gut nachvollzeihen kann, was du beschreibst.
Zitat:
"Wie da irgendwelche Statisten zuhauf Gliedmassen verlieren ist weder wirklich spannend noch fand ich wie gesagt die Choreografie so Bombe."
So anders kann man das sehen! Das ästhetische Abtrennen der Gliedmaßen und die imposanten Blutfontänen habe ich in der Tat als positive Aspekte hinzugezählt...
Zitat:
"Und das mit Szenen, die hängen bleiben, kann ich so nicht unterschreiben, da ich auch sehr viele jüngere Personen kenne, die können mir leider auch meist keine konkreten Szenen benennen, sie fanden den Film einfach toll. Das heisst für mich eher, dass der Anspruch gesunken ist und man schneller mal was gut findet, da halt gesamthaft die Qualität gesunken ist."
Mmhhh... das spricht entweder gegen die jüngeren Filme allgemein, oder speziell gegen die jüngeren Personen, die "du" kennst...
Aber nochmal: Ich gebe dir in so vielen Bereichen recht, dass weitere Argumente gegen deine cinephile Strenge unverhältnismäßig wären...
Darth Jorge
Ihr immer und eure nächtlichen Diskussionen
Es zeigt sich mal wieder deutlich, dass die Geschmäcker bei Filmen extrem unterschiedlich sind. Wenn man dann noch betrachtet, dass beinahe(!) all die hier genannten Filme aus dem Bereich Science Fiction, Fantasy, Gangster oder Abenteuer kommen.. Dann wird das mit den Geschmäckern gleich noch deutlicher.
Es gibt vermutlich genug Leute, die mit all den hier genannten Filmen nix anfangen können und stattdessen lieber Casablanca, die Queen oder ähnliches schauen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Filmdichte zunimmt und das die Qualität mit der Quantität nicht steigt. Trotzdem gibt es hin und wieder richtige Meisterwerke ... in welchem Genre auch immer.
Die steigende Quanität macht mir im übrigen mehr Sorgen.
TiiN
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