Anstelle eines weiteren Interviews mit George Lucas hat Lucasfilm heute ein Kurzinterview mit ILM-Veteran Dennis Muren veröffentlicht, in dem sich dieser über die Effekte von Die Rückkehr der Jedi-Ritter äußert:
Das nächste Video zur guten, alten Zeit dürfte uns wie gewohnt am Mittwochabend ins Haus stehen.
Seite 1
DerAlteBen
11 4D
Auch mir haben die Effekte in Return of the Jedi besonders gut gefallen.
Der zweite Todesstern war zwar ein wenig einfallslos, aber Die Weltraumschlacht war schon große klasse gewesen. Auch wenn ich es immer noch merkwürdig finde, wie ein paar A-Wings (die mir sehr gut gefallen haben!) den Supersternenzerstörer einfach so platt machen können
Der Flug zum Kern des Todessterns inklusive dessen Zerstörung sieht heute noch klasse aus.
Ein paar "Aliens" in Jabbas Palast sind wirklich ein wenig merkwürdig geworden, aber sei es drum.
RotJ schaut sehr gut aus, aber ich glaube auch damals hätte man es hinbekommen Wookies, Kashyyk sowie einen finalen Kampf auf Coruscant statt auf einem Todesstern darzustellen. Aber das bleibt halt Träumerei.
TiiN
@DerAlteBen: da hast du recht. das "puppentheater" war sicherlich speziell. die modernere version fand ich allerdings nicht besser
finde generell die effekte der ot´s immer noch sehr beeindruckend. gerade episode 5 und 6. meiner meinung nach siehts teilweise sogar realistischer aus als manche filme heutzutage, die eigentlich mit cgi´s protzen...
Darth Horst
Kyle07
@Kyle07:
Ich habe alle drei Filme damals im Kino gesehen und ich kann dir versichern, dass die nachträglich hinzugefügten Änderungen zu keiner nennenswerten Steigerung der Effekte geführt haben, sondern lediglich den Charakter einer Korrektur bzw. Ergänzung hatten.
Wenn es etwas Bewundernswertes an der OT gibt, dann ist es wohl der Umstand, dass sie ohne CGI einen überaus realistischen Eindruck hinterlassen hat, der bis zum heutigen Tage nichts an Glaubwürdigkeit eingebüßt hat.
DerAlteBen
Star Killer
Chris2010
Star Killer
DerAlteBen
Die Puppen wirkten für mich damals als Kind schon viel authentischer für das Krieg-der-Sterne-Univserum als die zusatzlich integrierten CGI-Aliens, besonders das eine das in die Kamera/Leinwand brüllt. Viel zu aufgesetzt für den Film, finde ich. Ich bekomme immer wieder Gänsehaut beim Anfang des Films, wo man den zweiten Todesstern sieht und über den Köpfen der Zuschauer braust der Sternenzerstörer vorüber. Der Effekt kam im Kino in der SE schon richtig geil rüber. (Auch das Family-Guy-Special war interessant aufgemacht, wobwohl ich FG überhaupt nicht mag, nebenbei). Damals waren Effekte noch Effekte. Bei den Prequels wirkte es stellenweise überladen fand ich. Aber gut, die Entwicklung muss ja weitergehen.
Jake Sully
Kaero
@"Damals waren Effekte noch Effekte"
In gewisserweise kann ich diese Aussage verstehen. Heutzutage sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, man baut sich seine 3D Modelle zusammen, kann jede beliebige Sicht der Dinge annehmen etc. Der Zauber ist ein wenig verflogen, dafür sind die Möglichkeiten quasi grenzenlos.
Früher saß man noch staunend vor dem Film und fragte sich: "Wie?"
Wobei "Früher" übertrieben ist, auch heute ist soetwas noch möglich. Ich mag Inception als Beispiel nehmen wo sich Joseph Gordon-Levitt und sein Kontrahent im Flur bekämpfen, welcher sich gerade in Rotation befindet.
Inwiefern beeindrucken mich die Effekte von Transformers 3, The Avengers oder irgendeiner anderen Effektschlacht einfach nicht mehr.
TiiN
"Damals waren Effekte noch Effekte"
Mir ging es um den logischen Schluss: Sind es heute keine Effekte mehr, sondern...Make-Up? Ausstattung?
Naja, so eine Simplifizierung "man baut sich seine 3D-Modelle zusammen" kann ich auch auf alte analoge Techniken anwenden. Man baute sich früher Modelle zusammen, konnte fast jede Sicht der Dinge einnehmen.
Mindert das den Zauber?
Ich verstehe schon was du meinst, aber die Leute glauben heute, sie verstehen alles und deswegen ist die "Magie" weg.
Die Arbeitsschritte bleiben die gleichen (Modell bauen, anmalen, Ausleuchten, Compositing), nur haben sich die Werkzeuge geändert.
Apropos Compositing:
Die Leute (ich mein jetzt explizit keinen hier), die immer gern über cgi/digitale Effekte schimpfen, fordern seltsamerweise und inkonsequenterweise nie eine Rückkehr zum optischen Printer bzw. schimpfen nicht gegen digitales compositing.
Für mich haben alle Effekte Magie, weil ich weiß, dass kreative Menschen diese erschaffen haben, ob nun real oder digital spielt für mich keine Rolle.
P.S.: ILM eröffnen nun in London, Leitung übernimmt Ben Morris (war über 10 Jahre bei Framestore).
(zuletzt geändert am 24.11.2013 um 10:47 Uhr)
Kaero
@Kaero:
"Ich verstehe schon was du meinst, aber die Leute glauben heute, sie verstehen alles und deswegen ist die "Magie" weg."
Dies scheint mir ein ganz wesentlicher Punkt zu sein: Ich glaube, dass die Entmystifizierung des Kinos keine Frage von analogen/digitalen Effekten ist, sondern vielmehr auf die zahllosen Making-Ofs zurückzuführen war, in denen man lang und breit erklärt hatte, wie eine Szene zustande kam. Dies hat dem Kino bei weitem mehr an Magie geraubt als alle moderne Technologien zusammen.
Hierzu ein Beispiel: Die Faszination an der legendären Facehugger-Szene aus Alien lag darin, dass die Zuschauer die Szene einfach auf sich wirken ließen und selbst hartgesottene Fans trotz Video-Standbildern nie herausgefunden hatten wie die Szene tatsächlich funktionierte. Bis dorthin galt diese Szene als Mythos. Erst als Ridley Scott nach 30 Jahren in einem Making-Of das Geheimnis lüftete, ging die Magie der Szene verloren.
DerAlteBen
Kyle07
@DerAlteBen & Kaero
Der Grund und das Beispiel von DerAlteBen erklären es sehr treffend.
Natürlich ist es einfach gesagt wie ich schrieb mit "Man baut sein 3D Model...", selbstverständlich steckt dort viel Arbeit hinter.
Ein weiterer Grund dafür, dass Effekte für viele ihre Magie verloren haben ist sicherlich auch die Tatsache, dass die Filmdichte extrem zugenommen hat. Vor allem die mit Effekten vollgepumpten Streifen. Hier greift auch die "Prophezeiung" von Lucas und Spielberg ein wenig.
@Kyle07
Keine Kritik an dir, so geht es vermutlich vielen Leuten. Aber ich finde es schlimm, dass durch Lucas' ständiger Nachbearbeitung der Filme es den Leuten inzwischen schwer fällt, sich an das Original erinnern zu können... Besonders weil das Original nie in anständiger zeitgemäßer Form fürs Heimkino veröffentlicht wurde.
TiiN
@DerAlteBen:
Es gibt zu viele Making-Ofs, da hast du recht. Denn diese sind für das mainstream-Publikum und sehr oberflächlich, was zur Folge hat, dass die Leute alles simplifizieren und glauben, sie kennen sich aus.
Für die wirklich interessierten gibt es dank dem Internet heutzutage mehr Möglichkeiten, sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen, wo die Making-Ofs auf den DVD's etc. nur der Ausgangspunkt sind.
Insofern haben die Filmstudios selber schuld, dass "Zauber" verloren geht bzw. moderne Effekte (cgi) geringgeschätzt wird.
P.S.: Weil es passt: Hier ein Interview mit John Knoll, wo er zu Beginn u.a. genau darüber spricht, dass damals in den 70ern man nirgends nachschlagen konnte etc. wie Effekte gemacht wurden:
http://www.artofvfx.com/?p=5285
P.P.S.: Und hier ein äußerst sehenswertes Interview von Scott Ross (ehemaliger ILM-General Manager und Gründer von Digital Domain) über den Zustand der VFX-Industrie. Äußerst interessant, auch seine Prognosen.
http://www.artofvfx.com/?p=5133
(zuletzt geändert am 24.11.2013 um 12:11 Uhr)
Kaero
@Kaero
"
Naja, so eine Simplifizierung "man baut sich seine 3D-Modelle zusammen" kann ich auch auf alte analoge Techniken anwenden. Man baute sich früher Modelle zusammen, konnte fast jede Sicht der Dinge einnehmen.
Mindert das den Zauber?
"
Ich mag hier noch ein wenig ins Detail gehen und dir meine Aussage etwas näher bringen.
Natürlich hatte man früher auch seine Modelle, eben in realer Natur. Aber digital am Rechner wird die Sache schon ein wenig vereinfacht. Es fallen Materialkosten für die Modellgestaltung weg, die Modelle gehen nicht kaputt, können belieblig oft verwendet werden, können auf die ganze Welt in sekundenschnell verschickt werden und dadurch z.B. Arbeiten auslagern.
Wenn man sieht was Fans heutzutage schon mit einem 3D Studio erschaffen können...
Das dahinter immer noch viel Arbeit steckt steht außer Frage, aber in meinen Augen wird die Arbeit leichter gemacht als noch vor 20 oder 30 Jahren.
Dadurch nimmt auch die Effektdichte zu und wenn man ständig tolle Effekte vor Augen hat dann verlieren diese für einige Leute den "Effekt"
TiiN
Jake Sully
@TiiN:
Vereinfachungen, wie du sie aufgezählt hast (keine Materialkosten etc.), sind doch nicht schlecht.
Bzw. sind doch auch physische Modelle Vereinfachungen und haben nur diesen Zweck. Sonst hätten sie früher alles 1:1 bauen müssen. Es geht doch immer um Kostenersparnis, nicht nur beim Film.
Zitat: "Wenn man sieht was Fans heutzutage schon mit einem 3D Studio erschaffen können..."
-->Das ist doch nichts schlechtes?
@Jake Sully:
Zitat: "Wenn man jeden Film in 3D sieht, verliert auch dieser seinen Effekt-Wert."
Die gleichen Befürchtungen gab es damals, als Film generell aufkam.
Wenn man jeden Film in Farbe sieht, verliert auch das seinen Wert?
Wenn man jeden Film mit Ton sieht, verliert auch das seinen Wert?
Passend zu dem Thema zwei Sichtweisen:
Jean-Luc Godard: „Photographie, das ist die Wahrheit. Und der Film ist die Wahrheit 24-mal in der Sekunde.“ (aus seinem Film „Der kleine Soldat“)
James Cameron: „I believe that Godard got it exactly backwards. Cinema is not truth 24 times a second, it is lies 24 times a second. Actors are pretending to be people they're not, in situa-tions and settings which are completely illusory. Day for night, dry for wet, Vancouver for New York, potato shavings for snow. The building is a thin-walled set, the sunlight is a xenon, and the traffic noise is supplied by the sound designers. It's all illusion, but the prize
goes to those who make the fantasy the most real, the most visceral, the most involving...“
Kaero
@Kaero
Natürlich sind die Vereinfachungen wie Materialeinsparungen nichts schlechtes. Ebenso ist es nichts schlechtes wenn ein Hobby-Effektler an seinem Rechner mit dem 3D Studio ansprechende Sachen bastelt. Habe ich auch nicht behauptet (bzw. nicht behaupten wollen) dass dies was schlechtes ist
Aber beides führt dazu bzw. hat dazu geführt, dass tolle Specialeffekte inzwischen in gefühlt jedem zweiten Film vorhanden sind und daher der eigentliche "Effekt" für manche Zuschauer nicht mehr so beeindruckend wirkt, wie es damals noch der Fall war.
TiiN
@TiiN:
Da geb ich dir absolut recht. Effekte haben mit der Filmdichte zugenommen wie du schon geschrieben hast.
Das führt zu einer bestimmten Abstumpfung, wodurch der "WOW-Effekt" immer öfter fehlt.
Und, was dazu kommt, dass immer ähnliche Effekte in zu kurzer Zeit vorkommen. Wieviele Städte wurden alleine letzten Sommer vernichtet?
Von Episode VII erwarte ich mir eine tolle Raumschlacht (war einer der Schwachpunkte der Prequels), auch wenn ich damit rechne, dass die in ROTJ nicht überboten werden wird, vom Rest lasse ich mich überraschen.
Kaero
@TiiN:
Dass es durch den technischen Fortschritt im Effektkino zu einem gewissen "Gewöhnungseffekt" kommt, mag durchaus sein. Ich glaube allerdings eher, dass es weniger am extensiven Einsatz von CGI in den vergangenen Jahren lag, weshalb die Spannung und Qualität mancher Blockbuster gemindert wurde, sondern vielmehr an dem Umstand, dass dieser auf Kosten von drei Dingen ging, die letztendlich einen guten und zeitlosen Film ausmachen, und die der Schauspieler Jan Josef Liefers erst kürzlich so schon auf den Punkt gebracht hat: interessante Charaktere, eine spannende Handlung und eine unerwartete Wendung.
Genau diese drei Dinge fehlen heutzutage in vielen Effekt-Blockbustern. Ich denke, es wäre langsam an der Zeit, diesen wieder mehr Gewicht zu verleihen bevor sie im Effekt-Rummel untergehen.
DerAlteBen
@DerAlteBen:
Charaktere, eine spannende Handlung und eine unerwartete Wendung....das alles fängt mit dem Drehbuch an.
Die heutigen Blockbuster (ich hasse dieses Wort) könnten überraschen, wenn sie unerwartet mehr Gewicht auf Handlung und Charaktere legen könnten
Im Ernst: Charaktere und spannende Handlung kann und soll man gerne von jedem Film erwarten, aber eine unerwartete Wendung bei jedem Film ist unrealistisch.
Kaero
DerAlteBen
@Kaero (Raumschiffschlacht)
Ja, die tolle Raumschiffschlacht hat mir in der PT auch gefehlt. Uns wurde ja im Vorfeld zu Episode 3 eine große Raumschiffschlacht vor Coruscant angekündigt und offenbar wurde bei der Erstellung auch extrem viel Arbeit reingesteckt, aber gesehen hat man davon letztlich herzlich wenig außer ein paar Lenkraketen und merkwürdige "Buzzdroiden"...
Der Raumschiffkampf von Episode 1 war relativ schlicht gehalten und endete mit der altbekannten Reaktornummer...
Am unterhaltsamsten fand ich noch die Slave 1 gegen Obi-Wan, auch wenn dort fast nichts los war.
@DerAlteBen (Charaktere, Handlung & Wendung)
Damit hast du natürlich recht, ein Film braucht Charaketer mit denen man mitfiebern kann und eine spannende Handlung. Ob es nun unbedingt eine dramatische Wendung geben muss? In meinen Augen nicht. An Dramatik würde das ganze auch verlieren, wenn sowas in Hollywood zum Standard werden würde
TiiN
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare