Für Comicfans ist heute ein Festtag, denn nach monatelangen Vorberichten erscheint heute in den USA das Auftaktheft von The Star Wars:
Bevor es den Krieg der Sterne gab, gab es The Star Wars. Dies ist die autorisierte Adaption von George Lucas Rohentwurf, aus dem schließlich der Film wurde, der die Welt verändern sollte.
Annikin Starkiller übernimmt die Heldenrolle... Luke Skywalker ist ein alter und weiser Jedi-General... Han Solo ist ein großer grüner Außerirdischer... Und die Sith sind noch immer die Schurken...
Spannende Abenteuer, große Heldentaten und eine Reise zurück in die Zeit vor "es war einmal" in einer noch weiter entfernten Galaxis!
Zum Start der 8teiligen Heftreihe hat Newsarama noch einmal Zeichner Mike Mayhew zum Interview gebeten. Hier einige Auszüge:
Sie haben The Star Wars als Apocalypse-Now-Fassung von Krieg der Sterne bezeichnet. In welcher Form ist die Originalfassung so viel dunkler als der Film?
Das Grundthema ist faktisch das Gleiche: Eine Gruppe denkbar unterschiedlicher Figuren tut sich zusammen, um gegen ein böses Imperium für die Freiheit zu kämpfen. Die Umsetzung ist allerdings völlig anders und deutlich dunkler. Es gibt mehr Emotionen, mehr Action und mehr Gewalt. In der Hinsicht erinnert die Originalfassung an Der Schwarze Falke oder Die sieben Samurai. Fast das gesamte dritte Heft der Reihe ist faktisch ein Spaghetti-Western, nur eben mit Laserschwertern. The Star Wars wurde, anders als der Film, nicht als Kindermärchen geschrieben, in dem Gefahren abgemildert werden oder sich jemand Sorgen um Spielzeuglizenzen gemacht hat. Dies ist eine Reise ins Herz der Finsternis, auf der Jedi-Krieger alles in Stücke hacken, was vom Imperium auf sie losgelassen wird. Aktuell arbeite ich an den letzten Seiten des 4. Hefts, und bislang, d.h. zur Hälfte dieses "Films", hat General Luke schon fast ein Dutzend Leute umgebracht. Insgesamt haben diese Figuren mit höheren Verlusten, mehr Tragik und mehr Leidenschaft zu tun, da sich aus dem Krieg gegen das Imperium schrecklichere Folgen für sie ergeben. Ich möchte wetten, dass John Milius von dieser Fassung begeistert gewesen wäre.
Wo stehen Sie aktuell mit The Star Wars?
Heft 4 ist fast fertig, und Heft 5 steht hinsichtlich des Layouts und der Hintergrundkonzepte. Die ersten paar Hefte haben deutlich länger gebraucht, vor allem, weil erst noch all diese Elemente ausgestaltet werden mussten. Ein anderer Zeichner hat vor mir an diesem Projekt gearbeitet, und als ich dazukam, stand der Veröffentlichungstermin bereits fest. Mir wurde damals gesagt, dass ein ganzes Heer von Zeichnern bereits an der Ausgestaltung dieser Welt arbeitete, aber das erwies sich als nicht ganz korrekt. Letztlich habe ich deshalb pro Heft etwa sechs Wochen mit den Vorzeichnungen und der Einschwärzung verbracht, aber inzwischen ist mir der Prozess in Fleisch und Blut übergegangen, und ich bin deutlich schneller geworden. Außerdem macht das Ganze inzwischen richtig Spaß.
Welche der neuen Figuren konnte am direksten aus den Konzeptzeichnungen der 70er übernommen werden?
Ich schätze mal Kane Starkiller. Bei ihm habe ich mich an Ralph McQuarries Konzepten für eine Vorform eines Jedi-Ritters orientiert. Sein Kostüm könnte gut und gerne eines der besten Superhelden-Designs überhaupt sein. Und ganz generell beruht unsere Arbeit auf allen möglichen Konzeptzeichnungen, von denen einige bis heute nicht öffentlich gezeigt wurden.
Ein häufiges Designmotiv in dieser Geschichte sind Chromelemente. Wie arbeiten Sie visuell damit?
Als Vorlage verwende ich eine ganze Menge selbstgemachter 3D-Bilder, und Chrom ist eine Textur, die ich sehr lebendig und glaubhaft wiedergeben kann. Ich denke, das Ganze passt sehr gut in diesen Gedanken einer längst vergangenen Zukunft, und ich male mir aus, wie ein junger George Lucas die Chromventile seines Hotrods poliert haben muss und dabei an Chrom-X-Flügler dachte, die Raumstationen angreifen.
Letzte Frage: Versuchen Sie auf irgendeine Weise, die Science-Fiction der 70er Jahre bewusst in diese Adaption hineinzutragen?
Absolut, ja. Und ich denke, ich bin dazu auch ideal geeignet. Ich war schon als Kind ein Riesen-Sci-Fi- und Monster-Fan, und das schon bevor Krieg der Sterne herauskam. Außerdem bin ich ein Riesenfilmfan, gerade auch ein Fan der unabhängigen 70er-Filmemacher. George Lucas' frühe Filme sind mir insofern wohlbekannt. Außerdem kenne ich die Bücher, die hinter diesen Produktionen stecken, Dune z.B. und Isaac Asimovs Foundation-Romane.
Und wir haben auch ganz bewusst versucht, die ganze Technik so aussehen zu lassen wie in den 70ern: Es gibt Hologramme, Röhrenbildschirme, und die Interkoms haben natürlich noch Kabel. All das hilft hoffentlich dabei, dieser Weltraumoper ein 70er-Atmosphäre zu verleihen.
Das komplette Interview findet ihr bei Newsarama.
J. W. Rinzlers The Star Wars 1 (Zeichnungen von Mike Mayhew, Rain Beredo und Brad Anderson, Titelbilder von Doug Wheatley, Jan Duursema und Nick Runge) gibt es beim US-Comicimporteur eures Vertrauens (z.B. Black Dog Comics oder Comicexpress) oder im Dark-Horse-E-Comic-Onlineshop.
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Habe mir gerade mal den E-Comic gekauft. Wirklich toll, Utapau, Aquilae und Alderaan endlich einmal zu sehen. Bei Cos Dashit scheint man sich zudem tatsächlich an Nixon orientiert zu haben. Nette Entscheidung. Und auch die übrigen Figuren finde ich richtig gelungen, besonders natürlich General Vader.
Nachdem ich eigentlich vorhatte, auf den Sammelband zu warten, werde ich mir nun wohl doch alle Teile mal als E-Comics besorgen.
PalpFiction
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