Auf der Offiziellen Seite hat Tim Lebbon, Autor des Dawn of the Jedi-Romans Into the Void, von seinen Erfahrungen und Erlebnissen mit Star Wars und seiner Schreibarbeit im Erweiterten Universum berichtet.
Hier folgt die Übersetzung des Berichts:
AlsInto the Void ist seit Mai diesen Jahres als englischsprachiges Hardcover verfügbar und lässt sich bei Amazon.de für momentan 20,30 € bestellen.Über ein Veröffentlichungsdatum der englischsprachigen Taschenbuchversion für Schnäppchenjäger oder über eine etwaige Übersetzung ins Deutsche ist bislang nichts bekannt.im Jahre 1997 die Special Edition von Star Wars veröffentlicht wurde, gingen meine Frau und ich ins Kino. Ich hatte den Film einige Jahre nicht gesehen und es schien eine günstige Gelegenheit, ihn auf der großen Leinwand erneut zu sehen.
Die Eröffnungsmusik löste ein freudiges Kribbeln aus.
Als dann der Sternzerstörer über uns auf der Leinwand erschien, größer und größer wurde und immer ... näher ... kam, begriff ich, dass ich ein riesiges, albernes Grinsen der Freude zur Schau stellte.
Ich hatte diese Reaktion nicht erwartet. Sie nahm mich zwanzig Jahre in der Zeit zu dem Moment zurück, als mich mein Bruder mitnahm, um Star Wars zur ursprünglichen Veröffentlichung anzusehen. In den nächsten paar Stunden war ich abermals dieser staunende achtjährige Junge, als ich etwas anschaute, das in die Geschichte eingehen sollte.
Weder dieser achtjährige Junge, noch der 28 Jahre alte Mann, der sich wieder wie ein Junge fühlte, hätte sich vorstellen können, eines Tages selbst im Star Wars-Universum zu spielen.
Gehen wir nach diesem Kinobesuch der Special Edition 15 Jahre in die Zukunft und ich war ein hauptberuflicher Schriftsteller (Noch etwas, wovon ich damals nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Eigentlich war es 1997, als mein erster Roman von einem kleinen Verlag veröffentlicht wurde – es war also in mehr als einer Hinsicht ein ereignisreiches Jahr). Eine kurze Mitteilung von meinem herausragenden Agenten Howard Morhaim (er schrieb mir die Mail via Handy, daher die Kürze) endete mit den Worten: "Indes, gefällt dir die Idee, einen Star Wars-Roman zu schreiben?"
Denken Sie darüber mal einen Augenblick nach, auch über den Mangel an Informationen in diesem Satz. Wer hatte gefragt? Innerhalb welcher Epoche würde ich schreiben? Hätte ich freie Bahn, oder würde ich mich an strikte Richtlinien halten müssen? Wann wollten sie, dass ich anfing? Hatte ich überhaupt Zeit? Würde es die andere, sehr enge Deadline unterbrechen, auf die ich gerade hinarbeitete? Konnte ich das überhaupt? Würde mich die Recherche überfordern?
Mit all diesen Sorgen, die in meinem Kopf kursierten, brauchte ich mindestens 1,3 Sekunden um zu tippen, und eine Antwort zu schicken: Ja, verdammt!
Ich verbrachte anschließend ein bisschen Zeit damit, mich davon zu überzeugen, dass das real war.
Ich freute mich riesig! Und war ein bisschen eingeschüchtert. Als großer Bestandteil meiner Kindheit, als einige meiner Lieblingsfilme, wusste ich, dass Star Wars zu einem der komplexesten und umfangreichsten fiktionalen Universen der Geschichte geworden war. Ich stellte mir vor, Bücher und Comics kistenweise zur Lektüre zugesandt zu bekommen, ehe ich überhaupt darüber nachdenken konnte, Einfälle zu entwerfen. Es würde Spaß machen, aber...auch viel Arbeit sein!
Nachfolgende Gespräche mit meinem Lektor brachten schließlich Licht ins Dunkel, was Lucas Books und Del Rey von mir wollten. Wie aufregend! Mein Roman sollte der chronologisch früheste aller Zeiten in der gesamten Zeittafel werden! 25.000 Jahre vor den Ereignissen von Star Wars angesetzt (Ich weiß, es heißt jetzt Eine Neue Hoffnung, aber für mich – mit 8, 28 und jetzt 43 wird dieser Film immer Star Wars sein.) tauchte er in eine völlig neue Epoche ein – namens Dawn of the Jedi - welche bereits von dem renommierten Comicautor und Künstler John Ostrander und Jan Duursema erkundet wurde.
Uff, dachte ich, wenigstens heißt das, dass die Recherche leichter sein wird.
Nun ja...ein bisschen.
Bald begriff ich, dass im Erweiterten Universum von Star Wars sogar die tiefste Vergangenheit eine Vorgeschichte hat.
Zunächst gab es viele lange Gespräche mit meinem Lektor, John, Jan und deren Lektor bei Dark Horse via E-Mail, Skype und Konferenztelefonaten. Ich hatte wirklich Glück, die Comics zu Dawn of the Jedi vor der Veröffentlichung zu lesen und darüber hinaus einen kleinen Einblick zu gewinnen, in welche Richtung John und Jan die künftige Handlung gehen sahen. Ich brachte einige Gebiete zur Sprache, die mich interessierten und von denen ich dachte, sie ein bisschen näher erkunden zu können...rasch begriff ich, dass John und Jan für einige davon bereits genaue Vorstellungen hatten.
Als riss ich das Ruder ein bisschen herum und schrieb den Vorschlag für Into the Void [Anm. d. Red.: wörtlich übersetzt bedeutet der Titel In die Leere/Innerhalb der Leere]. Als in sich abgeschlossene Geschichte, die zur selben Zeit wie die Handlung der Machtsturm-Comics im Tython-System spielt, bedeutete dies, dass ich meine eigenen Charaktere, meine eigene Story und einige der ursprünglichen Handlungsstätten gestalten konnte und dennoch gleichzeitig eine Geschichte erzählen konnte, die innerhalb der Comic-Handlung spielt und von dieser beeinflusst wird. Ich machte mich daran, Planeten zu besuchen und ihre Flora und Fauna, Politik, Handlungssstätten und Landschaften zu entwickeln. Ich machte mich daran, die Je'daii-Tempel auf Tython zu erkunden und über sie zu schreiben, ebenso darüber, wie junge Je'daii-Reisende als Teil ihrer Ausbildung Pilgerreisen durch das feindliche Terrain dieser Welt zu jedem Tempel unternehmen (und welche Ehre – und welchen Druck – ich verspürte, als ich über das früheste Je'daii-Training schrieb; darüber, wie Schüler in der Macht unterwiesen wurden und sie diese erlebten, und wie unterschiedlich die Einstellung der Je'daii zur Macht in dieser Zeit war).
Und ich gestaltete Lanoree Brock, einen meiner Lieblingscharaktere, die ich jemals erschaffen habe.
Die Geschichte sollte einen Bruder und eine Schwester in einer Konfliktsituation darstellen. Und von Anfang an wusste ich, dass ich die Schwester als Protagonistin haben wollte. Ich mag starke, weibliche Charaktere – ich liebe es, über diese zu lesen und ich habe es auch stets geliebt, über diese zu schreiben. Ich denke, dass Lanoree stark ist – sie ist entschlossen, selbstständig, intelligent, stahlhart und hat ein Vetrauen in ihre Fähigkeiten, das manchmal gelegentlich an Arroganz grenzt. Gleichzeitig befindet sie sich in einem Konflikt und beginnt im Verlauf des Romans einige Zweifel zu erfahren. Sie gleitet aus, macht Fehler. Ich mag keine Charaktere, die rein gut oder rein schlecht sind...die faszinierenden Aspekte liegen für mich immer in den Grauzonen. Selbig mit dem Antagonisten, ihrem Bruder Dalien. Er ist der Bösewicht, sicher – brutal, getrieben und schonungslos. Er stellt scheußliche Dinge an. Doch ich wollte auch, dass der Leser ein bisschen mit ihm fühlt, und sogar zum Teil versteht, warum es das tut, was er tut.
Und welche Freude ich verspürte. Into the Void war eine der genussreichsten Schreiberfahrungen meiner Karriere und das lag nur zum Teil daran, dass es sich um einen Star Wars-Roman handelt. Ich habe es besonders deswegen genossen, weil ich es für eine gelungene, vielschichtige Geschichte halte, eine gewaltige Fantasy-Geschichte, die im Weltall stattfindet. (so sehe ich eigentlich alle Star Wars-Geschichten, aber ich bin mir sicher, dass dies eine andere Debatte ist). Ich habe die Freiheit geliebt, die mir gewährt wurde, um neue Charaktere und Orte zu erfinden und die Tatsache, dass ich dazu in der Lage war, dieses frühe Je'daii-Training einzurichten.
Zum Ausklang ein paar Worte über einen der Aspekte, die ich besonders genossen habe – Charaktere zu benennen. Charaktere aus den Filmen sind allgemein bekannte Namen geworden und das fußt zum größten Teil auf der Vorstellungskraft und der Bandbreite an Vorstellung, die nötig sind, sie zu gestalten. Ich könnte mir vorstellen, dass es viel mehr Leute auf der Erde gibt, welche die Namen von Han Solo, Chewbacca und Prinzessin Leia kennen, als Leute, die sie nicht kennen.
Meine eigenen Charaktere zu benennen war beschwerlich für mich, bis ich eine Methode entwickelte, die zwei sehr wichtige Personen in meinem Leben befriedigt. Lanoree ist ein Anagramm von Eleaner (meine Tochter) und Dalien ist ein Anagramm von Daniel (mein Sohn). Ellie freute sich sehr darüber, die Gute zu sein. Und als ich Dan erzählte, dass er der Bösewicht war, war er so aufgeregt. Wenngleich ich ihm erzählen musste, Nein, du hast kein Lichtschwert!
So habe ich von einem Achtjährigen, dessen Augen vor Bewunderung geweitet waren zu einem 43 Jahre alten Star Wars-Autor entwickelt. Ich fühle mich geehrt und ich finde es aufregend, dass mir die Gelegenheit gegeben wurde, einen kleinen Fleck im stets wachsenden Star Wars-Universum zu gestalten, auch wenn ich mich noch immer so fühle, als wäre ich nur wenig mehr, als ein Lehrling.
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Darth Jorge
Byzantiner
Auch wenn ich generell jeder Literatur-Neuigkeit erst einmal offen gegenüber bin, so interessiert mich diese hier doch nicht wirklich - wahrscheinlich, weil ich seinen Roman (noch) nicht gelesen habe.
Da hätte ich z. B. lieber Interviews von Denning zu 'Crucible' oder von Bohnhoff zu 'The Last Jedi' gehabt. Ist aber klar, dass die nicht alle hier erscheinen können. Ist ja auch 'ne Menge Arbeit, das alles schriftlich zu übersetzen.
Übrigens würde ich die Anzahl an Kommentaren unter einer Neuigkeit auch nicht als Gütekriterium einer solchen ansehen. Manchmal gibt es einfach nicht viel dazu zu sagen, machmal dann wieder mehr und manchmal wird die Kommentarfunktion für außerthematische Diskussionen oder Selbstdarstellung genutzt.
(zuletzt geändert am 21.08.2013 um 12:33 Uhr)
Chrissi
Chrissi-Zitat:
"Übrigens würde ich die Anzahl an Kommentaren unter einer Neuigkeit auch nicht als Gütekriterium einer solchen ansehen."
Genau darauf wollte ich hinaus!
@Byzantiner
Mich interessieren EU-Hintergründe immer. Nur gibt es da nicht so häufig etwas zu kommentieren. Trotzdem ist imho so ein Beitrag, zu dem keiner schreibt, essenzieller als z.B. der über Cloe Moretz, bei der ja eher unwahrscheinlich ist, dass sie überhaupt etwas mit "Star Wars" zu tun hat, und bei dem die User trotzdem nicht mit Worten geizen.
Fazit: EU-News werden im Vergleich zu Film-News immer weniger Reaktionen hervorrufen, aber sei dir gewiss, dass sie von den "richtigen" Leuten wahrgenommen und geschätzt werden!
Darth Jorge
Darth Revan Lord der Sith
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