Die meisten Fans dürften sich nach einem knappen Jahr mit den Blu-rays an spurlos verschwindende Steine, obskure Schreie und die übrigen äußerst durchdachten Änderungen von George Lucas' aktueller Version seines ersten Krieg der Sterne-Films gewöhnt haben. Nicht so Bernd Dötzer, der weiterhin an seiner eigenen Fassung werkelt und uns unlängst seinen bereits 21. Einblick in seinen Final Cut zukommen ließ:
Diesmal wird die berühmt-berüchtigte Han-Jabba-Szene in Augenschein genommen, wobei Bernd eine Fassung vorschwebt, die sich näher am Drehbuch orientiert und Jabbas Rolle als Verbrecherkönig würdigt.
Klickt einfach auf das Bild, um den Artikel zu lesen.
Die Gesamtübersicht über den "Final Cut" findet ihr hier bei uns.
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Ich habe diesmal die im pdf beschriebene BDFC-Szene auch als Video ausgekoppelt und auf myvideo gestellt. Wie lange ich sie dort lasse oder lassen kann, weiß ich nicht. Interessierte Fans haben so einmal die Chance reinzuguggen:
http://www.myvideo.de/watch/8628643/Startrampe_94_wie_es_gewesen_sein_koennte
Viel Spaß!
Vor allem die Hintergrundinformationen, welche in deinen (Bernds) Schnitten stecken, sind immer wieder beeindruckt. Du kannst deine Absichten richtig schön wiederlegen und begründen
Ich habe mir das Video angeschaut, bevor ich deine Beschreibung gelesen habe. Ohne dieses Hintergrundwissen wirkten die Einblendungen von Chewie auf mich leider nicht so überzeugend. Ich weiß selbst, wie schwer es ist, ohne wirklich gutes Material große Änderungen in einem Film vorzunehmen. Der kreative Fan hat so viele schöne Ideen aber leider nicht die perfekten Möglichkeiten, diese umzusetzen.
Schlimm ist allerdings, ganz unabhängig von dem Schnitt, wieviele Jabbas es doch gibt .... von 1976, 1983, 1997, 1999 und ganz kritisch gesehen auch 2004 und 2011.
TiiN
Prince-Xizor_85
Ich muss sagen, dass ich die Einblendungen von Chewie auch erst nicht verstanden habe. Gestört haben sie aber auch nicht und mit den Erklärungen ergeben sie Sinn.
Das gefährliche Bild von Jabba ist aber sehr gut rüber gekommen. Damit hast du die Szene wirklich verbessert.
Hast du schon irgendwelche Pläne, wann du die Filme mal wieder zeigst? (Ich meine gelesen zu haben, dass es das schon gab.) Geht mir nämlich genau wie Price-Xizor_85, ich würde diese Schnittfassungen unglaublich gerne mal sehen.
Deine Arbeit verfolge ich auch schon einige Zeit und diese hat mich sogar ein mal inspiriert selbst eine Szene neu zu schneiden, wenn auch lange nicht so professionell wie du das machst
(zuletzt geändert am 07.07.2012 um 11:34 Uhr)
Y Wing Gold1
DarthTim
Die Szene ist an sich ja ein ziemlicher Unfug, weil Jabba fast das gleiche erzählt, was Greedo kurz vorher schon von sich gegeben hat. Allerdings ist das ohne den hochgradig peinlichen Schwanztritt endlich erträglich. Interessant, die Szene mit dem kurzen Schnitt auf Chewie zu kaschieren. Exakt diese Idee wurde auf Projekt Star Wars vor einigen Jahren auch schon diskutiert.
Während George Lucas die OT mit Füßen tritt und immer weiter zerstört, sind es wenigstens Fans wie Harmy oder eben Bernd Dötzer, die den Geist der Filme noch wahren.
Bernd Dötzers Anstrengungen in allen Ehren, aber diese Sache zeigt doch mal wieder, dass die Han / Jabba Szene unnötig ist.
Wieso sollte einer der mächtigsten Gangsterbosse seinen dicken fetten Körper aus seinem Palast nach Mos Eisley in einen Hangar schwingen, nur um einen Plausch mit einem kleinen Schmuggler zu halten?
Aber wahrscheinlich brauchte Jabba mal wieder frische Luft oder war sowieso gerade in Gegend weil er Rancor Dosenfutter besorgen wollte
Haarspalter
@ Ben Kenobi
"Während George Lucas die OT mit Füßen tritt und immer weiter zerstört, sind es wenigstens Fans wie Harmy oder eben Bernd Dötzer, die den Geist der Filme noch wahren."
Tut mir leid, aber dazu muss ich einfach sagen, dass ich es für unlogisch und unfair halte, auf der einen Seite dem Macher der Filme vorzuwerfen, sein Werk mit Füßen zu treten, nur weil er meint, seinen Schaffensprozess fortführen zu wollen - und auf der anderen Seite einen Fan zu loben, der das gleiche macht - und den ursprünglichen Film verändert.
Im Prinzip habe ich gegen beides nichts. Sowohl Fanprojekte als auch Lucas' Änderungen finde ich - bis auf einige Ausnahmen - gut. So zum Beispiel finde ich etliche Änderungen in den Filmen hervorragend, die zusätzlichen Szenen bei der Schlacht um den Todesstern, das lebendigere Mos Eisley, die blinzelnden Ewoks und eben auch Jabba in Mos Eisley.
Die Szene ist meiner Meinung nach eben kein Unfug, da Jabba hier schon 1977 eingeführt werden sollte und siche eine interessante Chemie zwischen Han und Jabba ergibt. Jabba tut den Anschlag auf Solos Leben mit der großmütigen Diplomatie eines Mafiapaten ab. Er wirkt charismatisch und zugleich gefährlich, was ich toll finde.
Und dass Han Jabba auf den Schwanz tritt halte ich für einen sehr geschickten Kniff. Neben der Klärung des Problems, wie Han um den Hutten herum kommen soll, stellt es Solo auch als respekt- und furchtlos dar, obwohl er genau weiß, dass Jabba sehr gerfährlich ist. An dieser Stelle Chewie zu zeigen erklärt nicht, wie Han das Hindernis überwunden haben könnte.
Also gibt es wie immer mehrere Ansichten zu nachträglichen Ergänzungen wie eben dieser Szene - aber das ist eben, wie man so schön sagt, nur my humble opinion.
Das Video findet ihr jetzt hier:
http://de.sevenload.com/videos/fARTzth-Jabba
Wegen Jabbas Schwanz: Jabba registriert natürlich, daß Han um ihn herumlaufen möchte und rollt daher seinen Schwanz um seine linke Körperseite, somit hat Han etwa einen Radius von einem Meter um Jabba herum zurückzulegen
Das hier ist "Fan"-Work, "Fan"-Art, "Fan"-Edit: Ich stehe in keinster Konkurrenz zu George!
@Oseon Surfer:
Wie wahr! Ich orte schon seit geraumer Zeit eine gewisse Doppelmoral innerhalb des Fandoms hinsichtlich etwaiger Änderungsansprüche: Während man GL am liebsten untersagen möchte, sein eigenes Werk abgleichen zu dürfen, tuen dies seine Fans geradezu mit einer Selbstverständlichkeit.
Ich betrachte Star Wars ebenso als einen dynamischen Prozess und nicht als ein in sich geschlossenes Wunderwerk, denn SW war nie eine vollendete und unantastbare "Mona Lisa", wie sie von manchen gerne gesehen werden möchte. Dafür hat der Film in seiner Ursprünglichkeit und Gesamtheit einfach zu viele Ecken und Kanten.
Ich persönlich mag auch die Jabba-Han-Szene, da sie den bedrohlichen Verlauf der Beziehung zwischen den beiden Darstellern vorwegnimmt: In dieser Szene sind Han und Jabba noch souveräne Partner, die sich gegenseitig nicht über den Weg trauen. In der Han-Greedo-Szene sind sie es hingegen nicht mehr. Durch den kaltblütigen Mord an Greedo fällt Han bei Jabba endgültig in Ungnade und wird sein erbitterter Gegner.
Rein optisch hat mir der 2004/2011-Jabba am besten gefallen, da die dunklere Tönung seiner Haut stärker an sein Erscheinungsbild aus ROTJ erinnert. Aber das ist wohl wirklich eher eine Sache des Geschmacks...
DerAlteBen
@Bernd Dötzer:
Habe mir deinen Schnitt gerade angesehen. Den Zwischenschnitt auf Chewie finde ich durchaus interessant, da er eine gewisse Spannung zwischen den Kontrahenten erzeugt. Allerdings teile ich Oseon Surfer´s Ansicht, dass der "Tritt auf den Schwanz" (im wörtlichen Sinne) doch einen gewissen Symbolcharakter hat, der überaus bezeichnend für das Verhältnis zwischen den beiden und den weiteren Verlauf der Handlung ist.
DerAlteBen
TiiN
@ Bernd Dötzer
Damit es nicht falsch rüberkommt, was ich geschrieben habe: Ich habe niemals angenommen, dass du versuchst, dich mit George Lucas zu messen oder dich mit ihm auf eine Stufe zu stellen. Ich finde die Arbeit an eigenen Projekten innerhalb eines Fandoms großartig und auch mir selbst macht es Spaß, kleine eigene Fan-Projekte durchzuführen.
Ich kritisiere hier auch nicht die neue Schnittfassung. Wie DerAlteBen schon richtig erkannt hat, gibt es eine Doppelmoral bei den Fans, die ich sehr anstrengend finde. George Lucas verbieten zu wollen, seine Filme zu editieren - und auf der anderen Seite zu behaupten, die Fans könnten die Filme durch editieren und verbessern vom bösen George retten, ist einfach inkonsequent.
Ich habe allerdings großen Respekt vor jeder eigenen Schnittfassung als persönliches, dem eigenen Empfinden am meisten liegendes Einzelwerk.
Auch wenn George Lucas diese Schnittfassungen selbst vorlegt. Einige seiner Entscheidungen kann ich auch nicht nachvollziehen, hauptsächlich die Sache mit Greedo. Aber viele neue Takes und Effekte finde ich toll. Und die Änderungen an sich sehe ich unkritisch.
Jede Geschichte, jedes Spiel, jedes Buch verändert nunmal den Gesamtaspekt von Star Wars. Nicht immer so, wie es uns gefällt. Für Film-Puristen fallen die Änderungen an den sechs Filmen wohl schwerer ins Gewicht, aber ich sehe sie einfach als winzige Details, die sich in eine endlose Reihe von kleinen Evolutionen einreihen, die Star Wars seit Jahren durchgemacht hat. Und meiner Ansicht nach ist es dadurch nicht zerstört und mit Füßen getreten worden sondern unglaublich komplex und organisch gewachsen, so dass es in seiner Komplexität und seiner scheinbaren Widersprüchlichkeit der realen Welt ein Stück näher gekommen ist. IMHO
Ich persönlich liebe die Szene so wie sie im Film vorkommt und empfand es noch nie als lächerlich oder peinlich, dass Han über Jabbas Schwanz läuft. Ich denke, es ist ein heiterer, typisch Lucas'scher Moment in einer sonst angespannten Situation und fügt sich sehr schön in die Szene ein.
2004 wurde das Ganze ja nochmal überarbeitet und Jabba schreckt dabei nicht mehr so heftig auf, sondern schaut nur etwas angestrengt drein. Er gestikuliert auch sonst etwas gemächlicher und kommt näher an das 83'er "Original" heran.
Am besten von allen CGI-Jabbas fand ich aber den aus Episode I, ich denke dieser kommt dem Original von der Farbgebung am nächsten.
Trotzdem immer wieder toll, was Bernd sich einfallen lässt, um Szenen umzuschneiden und die auftretenden Probleme mangels passenden Filmmaterials zu umgehen.
Olli Wan
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