Wer geglaubt hat, Spoiler seien eine Erfindung des Internets, wird nun eines Besseren belehrt: Wie es aussieht, hat Dave "Vader" Prowse bereits 1978 den größten Spoiler zu Das Imperium schlägt zurück von der Leine gelassen. Hier ein auf Retroist.com veröffentlichter Zeitungsartikel von Ende 1978:
Möge die Fortsetzung mit euch sein
Sie kamen voll kostümiert: Ein Dutzend Han Solos, Luke Skywalkers, Prinzessin Leia Organa und ein Tusken-Räuber. Sie kamen auf Skateboards und auf Fahrrädern. Einige schleppten ihre Eltern hinter sich her, andere ihre Kinder. Sie kamen mit Kameras und Kassettenrekordern und Hochglanzfarbfotos für Autogramme. Über 1000 "Krieg der Sterne"-Fans aus dem Großraum San Francisco strömten gestern nach Berkeley, um dort Dave Prowse zu treffen, den britischen Schauspieler, der sich hinter der bösen schwarzen Maske des Filmweltraumschurken Nr. 1 verbirgt: Darth Vader.
Der gutmütige und äußerst muskulöse Prowse (er war einmal der britische Meister im Gewichtheben) kam selbst nicht im Kostüm und sah so gar nicht aus wie die Verkörperung des Science-Fiction-Bösen, die er im Film gibt. Auf einer Promotour an der Westküste beantwortete er vor einem Laden in Berkeley zunächst Fragen der Zuschauer, bevor er Hunderte von Autogrammen gab.
Seinen aufmerksamen Fans erzählte er von seinem Kostüm, seinem "Krieg der Sterne"-Vertrag, seinen etwa 20 weiteren Kinofilmen und seiner ersten Begegnung mit Regisseur George Lucas.
"Er wirkte auf mich wie ein kleiner Junge.", berichtete Prowse über das Zusammentreffen.
Dann aber kam er auf das zu sprechen, was die Menge eigentlich hören wollte: Dass die Dreharbeiten für eine Fortsetzung, "Krieg der Sterne II", im Februar beginnen würden. (Jubel.)
Er sagte allerdings weiter, dass der Film nicht vor Mai 1980 in die Kinos kommen werde. (Seufzer.) "Ihr müsst also noch zwei Jahre warten." (Noch mehr Seufzer.)
Direkt nach werde aber "Krieg der Sterne III" kommen, so Prowse. (Jubel.)
Außerdem gab er seinen Fans einen Eindruck der möglichen Handlung der zweiten Fortsetzung. Darth Vader und Luke Skywalker, der junge Held, der im ersten Film von Mark Hamill gespielt wurde, treffen in einem Lichtschwertduell auf Leben und Tod aufeinander, wobei Luke erfährt, dass Darth in Wahrheit sein lange verschollener Vater ist.
"Der Vater kann den Sohn nicht töten, der Sohn den Vater auch nicht.", meinte Prowse. "Deshalb überleben sie, um in 'Krieg der Sterne IV' wieder aufzutauchen." (Wilder Jubel.)
Und genau deshalb enthalten moderne Verträge Schweigeklauseln. ;-)
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... und genau von diesem Vertrauensmissbrauch scheint sich das Verhältnis Lucasfilm/Prowse nie wieder erholt zu haben.
Vielen Dank für diese kleine Perle. Ich frag mich schon seit Jahren, woher eigentlich die schwierige Beziehung beziehungsweise Nichtbeziehung zwischen Prowse und Lucasfilm kommt. Ich schätze mal, hier haben wird den Startpunkt für diese Fede.
SWPolonius
Ich dachte, Prowse hätte es selbst nicht einmal während der Dreharbeiten gewusst und einen anderen Text gesprochen, als später James Earl Jones. So sagen sie es, wenn ich mich recht erinnere, zumindest in diesem "Imperium der Träume"-Special. Aber da sagen sie auch, Lucas hätte sich die ganze Saga zu Beginn überlegt und dann in Abschnitten nach Plan verfilmt, was ja bekanntlich auch nicht ganz richtig ist. Aber ich hätte nicht gedacht, dass Prowse doch schon 1978 gewusst hat, dass Vader der Vater von Luke ist. Was solls...
kakulukiam
Ach du scheisse! (ums nett auszudrücken) Prowse ist ja ne richtige Labertasche! Ich weiss nicht, was ich mehr bin: Wütend oder glücklich.... Obwohl das auch egal ist denn ich habe den Film ja schon gesehen!
@kakulukiam
Dachte ich auch nicht! stellt sich die Frage: Wusste Hamill auch was darüber?
(zuletzt geändert am 10.11.2010 um 15:38 Uhr)
Lorth Vader
Eine witzige Nachricht in der Tat, aber mal immer halblang mit den jungen Pferden.
Ich persönlich bezweifle die Authentizität dieses lustigen Fundstücks und vermute eher, dass irgendjemand mit etwas zu viel Zeit und Photoshop dem Internet eine Ente verkauft. Die Beschreibung auf der Englischen Seite gibt auch nicht viel her (z.B. Name der Zeitung). Es fehlen am Berichtsanfang Autor bzw. Presseagentur bzw. Ort oder ist eine solche Angabe bei amerikanischen Artikeln nicht üblich? Zurückkommend auf die Beschreibung des Fundstücks bietet diese zwar eine tolle persönliche Geschichte, welche aber als objektiver Echtheitsnachweiß (wie praktisch alle persönlichen Geschichten) natürlich untauglich ist.
Sollte der Artikel tatsächlich Echt sein, wäre meine Spekulation, dass Prowse hier seiner Fantasie freien Lauf gelassen hat.
(zuletzt geändert am 10.11.2010 um 17:02 Uhr)
Darth Carnage
Der Artikel soll aus einer Regionalzeitung stammen. Heißt also: 1. Keine Presseagentur. 2. Keine Notwendigkeit für ein Autorenkürzel, wenn ein Autor generell ein bestimmtes Gebiet bearbeitet o.ä. Außerdem steht dabei, dass dieser Zeitungsartikel 1978 von einer Mutter für ihren Sohn ausgeschnitten wurde. "I did keep this article in an old school folder." Kein Wunder, dass dabei weder Datum, noch Zeitungsname vermerkt wurden. Und schließlich und endlich halte ich die Berichterstattung sowohl vom Stil, als auch vom Inhalt her für absolut glaubhaft. Allerletzter Punkt: Das erste Foto. Man kann viel mit Photoshop machen, aber diese miesen Frisuren brauchten ein Jahrzehnt.
Allerdings glaube ich nicht, dass Prowse wirklich wusste, was mit Vader und Luke passieren würde, sondern er hat da wohl einfach ins Blaue hineingeraten, ggf. noch auf Basis von irgendetwas, das Lucas ihm oder einem seiner Kollegen irgendwann einmal gesagt hat. Und am Ende hat er ja auch nicht direkt Recht behalten, denn er spricht hier ja vom dritten, nicht vom zweiten Teil der Reihe. Ein echter Spoiler ist daraus insofern nur im Nachhinein geworden.
Ich dachte Prowse wusste selber nichts davon. Gab es da nicht sogar die Anekdote die im Audiokommentar berichtet wird, dass sich Prowse bei der Premiere der Szene zu George Lucas umdrehte und meine "waeum hast du nichts gesagt ich hätte Szene ganz anders gespielt.
Des weiteren hieß es das Mark Hamill davon erst am Tag des Szenen drehs davon erfuhr.
Bin also gerade leicht verwirrt über den Artikel. Weil entweder hat Prowse da gescherz und mit dem Schuss ins blaue ins schwarze getroffen, oder der Audiokommentar erzählt Mist und Prowse wusste wirklich was.
Wobei ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen kann das D.P. 1978 schon über so detailreiches wissen verfügt haben wird.
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