Der US-Verlag DK Publishing hat drei kurze Frage/Antwort-Runden mit insgesamt 4 Autoren online gestellt, die einige weitere Infos zu neuen Buchprojekten enthalten. Beginnen wir mit den Krieg der Sterne-Teilen von Chris Trevas und Chris Reiff:
Es erscheint demnächst ein neues Buch von Ihnen bei DK: Star Wars: Blueprints - Rebel Edition. Was ist Ihre Lieblingsillustration aus diesem Buch?
Reiff: Mein Lieblingsbild zeigt wohl die Armbrust. Chewies Waffe war schon immer eine meiner Lieblingsrequisiten, und ich habe viel Zeit darauf verwandt, sie mir genau anzusehen, um die Details richtig umzusetzen. Solche Sachen machen mir bei Blaupausen-Projekten immer am meisten Spaß: Herauszufinden, wie eine Requisite zu den Detailinformationen aus dem Erweiterten Universum passt. Beispielsweise malen wir uns doch alle aus, wofür all die Knöpfe gut sind und wie jemand eine bestimmte Waffe nachlädt. Ein Großteil dieser Gedanken wird im fertigen Bild nie sichtbar, aber allein schon darüber nachgedacht zu haben, wertet die Illustration merklich auf. Vor allem, wenn wir anfangen, die internen Schaltkreise zu zeigen.
Trevas: Mein Liebling ist der Y-Flügler. Ich wollte eine Brücke schlagen von den fabrikneuen Schiffen in The Clone Wars zu den ziemlich abgenutzten und modifizierten Rebellenschiffen im Original-Krieg der Sterne. Ich habe mich mit dem The Clone Wars-Konzeptzeichner Russell Chong über die Einzelheiten unterhalten, und er hat mir einige äußerst hilfreiche Quellen zur Verfügung gestellt, um einige kleinere Details aus der Trickserie zu übernehmen. Auch Dave Filoni hat mir Informationen gegeben, und meine klassische Farbgebung des Y-Flüglers hat ihm gut gefallen. Chris und ich haben das fertige Bild dann persönlich in der Künstlerischen Abteilung von The Clone Wars vorgestellt, und das war richtig toll. Die kleinen Designprobleme bei der Arbeit mit fiktionalen Schiffen kannten wir alle nur zu gut.
Wie lange haben Sie für alle Illustrationen insgesamt gebraucht?
Trevas: Mit allem drum und dran etwa 6 oder 7 Monate, wobei das die verschiedenen Genehmigungsschritte und einige andere Projekte einschließt. Am Anfang eines solchen Projekts steht immer eine Menge Planungsarbeit, und sowas kann dauern. Außerdem fielen die Comic Con und die Star Wars Fan Days III in diese Zeit, und obendrein habe ich auch noch geheiratet.
Reiff: Dito, allerdings habe ich nicht geheiratet. Dafür war ich Chris' Trauzeuge.
Weiter geht's mit Ryder Windham:
Sie haben über 60 Bücher über Krieg der Sterne geschrieben. Wie behalten Sie da die Übersicht?
Es hilft schon enorm, das alles schon so viele Jahre zu machen. Ich arbeite jetzt seit 1993 an Krieg der Sterne-Projekten, angefangen habe ich als zuständiger Programmleiter für die Droids-Comics bei Dark Horse. Daneben habe ich eine umfassende und stetig wachsende Krieg der Sterne-Bibliothek mit Comics, Romanen und Sachbüchern. Die Abenteuer einer Figur im Auge zu behalten, ist gar nicht schwer, das eigentliche Problem ist zu wissen, welche Figur gerade wieviel über welches Thema weiß. Wenn ich zu irgendeinem winzigen Detail oder eine, möglichen Widerspruch eine Frage habe, ist Leland Chee, der Lucasfilm-Verantwortliche für die Krieg der Sterne-Kontinuität, immer sehr hilfreich.
Sie arbeiten derzeit mit anderen Autoren an Star Wars: Year by Year. Mit welcher Zeitperiode beschäfigt sich das Buch? Haben Sie bei Ihrer Arbeit Neues erfahren?
Ich habe die ersten Abschnitte geschrieben und mich mit George Lucas' frühen Einflüssen und Ideen für Krieg der Sterne bis ins Jahr 1983 beschäftigt, also bis zu Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Ich wusste also natürlich, dass Peter Cushing (Großmoff Tarkin) und Christopher Lee (Graf Dooku) in einigen Filmen zusammengearbeitet hatten, aber mir war nicht klar, wieviele Krieg der Sterne-Schauspieler bereits vor 1977 zusammengearbeitet hatten. Alec Guinness (Obi-Wan Kenobi) und James Earl Jones (die Stimme von Darth Vader) waren beispielsweise zusammen in Die Stunde der Komödianten zu sehen, und Harrison Ford (Han Solo) und Billy Dee Williams (Lando Calrissian) waren 1971 zusammen in einer Folge der Burt-Reynolds-Fernsehserie Dan Oakland. Wer hätte das gedacht? Ich jedenfalls nicht.
Was ist Ihre Lieblingsfigur in Krieg der Sterne?
Zählt der Rasende Falke? Ich wollte so unglaublich gern mal den Falken steuern! Ansonsten wären die Figuren, mit denen ich mich am meisten identifizieren kann, wohl die Jawas. Ich neige zum Müllsammeln.
Woran arbeiten Sie im Moment?
Ich habe gerade das Manuskript für Star Wars: Adventures in Hyperspace 3 für Scholastic fertiggestellt und arbeite jetzt an der Handlung für das dritte und vierte Buch der The Clone Wars: Secret Missions-Reihe für Grosset & Dunlap. Und danach warten, klopf auf Holz, weitere Krieg der Sterne-Bücher.
Den Abschluss macht Dan Wallace:
Sie arbeiten derzeit mit anderen Autoren an Star Wars: Year by Year. Welcher Zeitperiode haben Sie sich gewidmet? Und sind Sie bei Ihren Recherchen auf Neues gestoßen?
Ich habe den vielleicht schwierigsten Zeitabschnitt beackert: 1984 bis 1996, also das dunkle Zeitalter. Ganz ernsthaft, Krieg der Sterne war damals fast tot, es gab keine Filme mehr, die den Hype am Leben halten konnten, und besonders zwischen 1989 und 1990 stand die Öffentlichkeit kurz davor, Krieg der Sterne komplett zu vergessen. Gleichzeitig habe ich allerdings entdeckt, dass Krieg der Sterne nie ganz tot war, denn es gab Dutzende Klein- und Kleinstprojekte, mit denen die Saga das Feuer bewahrte, darunter Spielzeug, Comics, das Rollenspiel, Star Tours, Videospiele, Sammelplaketten, und die Ewoks traten bei den Ice Capades auf! Viele dieser Dinge wurden generell eher ignoriert, weil jeder Fan eben seine Lieblinge hat, aber insgesamt half das alles dabei, den Wiederaufstieg der Saga vorzubereiten.
Welche ist Ihre Lieblingsfigur in Krieg der Sterne?
Lando Calrissian wird generell unterschätzt. Er vereint die Schurkenhaftigkeit Han Solos mit dem Stil und der Finesse (von den Spielertalenten mal ganz zu schweigen) eines James Bond. Außerdem ist er ein Gauner. Er ist die Krieg der Sterne-Version von Face im A-Team. Ich würde liebendgerne mal eine Lando-Geschichte lesen, in der er kein Minenimperium besitzt, sondern einen aufwendigen Trickbetrug einfädelt.
Außerdem sollte ich C-3PO erwähnen. Ich liebe den Kerl, und ich finde, er wird häufig missverstanden. Dabei ist er nur zu nichts zu gebrauchen, wenn er auf einem Schlachtfeld abgeladen wird, aber in einer diplomatischen und friedlichen Umgebung kann man von C-3PO eine Menge lernen.
Woran arbeiten Sie im Moment?
An The Jedi Path, das im Sommer bei Becker&Mayer erscheinen wird und eine Art verlorenes Tagebuch darstellt, in dem die Lehren der größten Jedi-Meister enthalten sind, zusammen mit handschriftlichen Kommentaren von Obi-Wan Kenobi, Ahsoka Tano, Luke Skywalker und anderen.
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