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Otoh Gunga ist die größte Stadt der Gungan, der Ureinwohner des Planeten Naboo. Sie erreichte ihren kulturellen Höhepunkt etwa 30 Jahre vor der Schlacht von Yavin. In der friedlichen Zeit nach dem Ende der Besetzung durch die Handelsföderation stand Otoh Gunga als Zentrum gunganischer Kultur und Wissenschaft allen „Außenweltlern" offen.
Die Geschichte dieser alten Stadt beginnt mehrere Hundert Jahre vor dem Fall der Alten Republik. Das Volk der Gungan war einst tief gespalten. Nachdem die Streitigkeiten endlich in einem Akt der Versöhnung geschlichtet worden waren, legte man den Grundstein für eine neue Stadt oder, genauer gesagt, ließ ihn wachsen.
Als Zeichen der neuen Gesinnung erhielt die Stadt den Namen Otoh Gunga, was übersetzt "Stadt der Gungan" bedeutet. Frühere Siedlungen trugen stets den Namen eines mächtigen Gungan oder einer einflussreichen Familie. Die neue Stadt sollte ein Ort für alle Gungan sein.
Die Siedlung entstand aus einer Hand voll Wohnquartiere und Verwaltungsblasen, die sich um eine ertragreiche Blasenaufzuchtanlage gruppierten. Zum Zeitpunkt der Invasion durch die Handelsföderation war Otoh Gunga zu einer schillernden Metropole aus Hunderten miteinander verbundener hydrostatischer Blasen angewachsen, die an Felssäulen in der Tiefe des Paonga-Sees befestigt waren.
Das enorme Wachstum in den Jahren vor der Schlacht von Naboo verdankt Otoh Gunga vor allem einem Gungan: Boss Nass. Als Gouverneur rief er mit der Unterstützung aller Verwaltungsorgane der Gungan ein umfangreiches Programm zur Stadtentwicklung ins Leben.
Die größte Wohnblase sollte ursprünglich die Blasenaufzuchtanlage, Boss Nass' Unterkunft und den hohen Turm mit dem Ratssitz, in dessen Sitzungssaal sich der Rep-Rat traf, beherbergen. Aber Boss Nass bestand auf dem Bau einer Großen Flaniermeile und einer Vielzahl öffentlicher Schaublasen; deshalb wurden der Ratssitz und die Aufzuchtpflanzung in separaten Blasen, aber dennoch direkt an der Hauptblase, der Großen Stadtsphäre, untergebracht.
Zum Zeitpunkt der Invasion durch die Handelsföderation "verhandelte" Boss Nass mit dem Rep-Rat noch über den Inhalt der Schaublasen. Nach der Schlacht auf der Grasebene erzählten die Blasen die Geschichte der Invasion und von den selbstlose Opfern der Gungan, nicht zu vergessen die Schlüsselrolle, die Boss Nass dabei gespielt hatte.
Die Stadtsphäre wurde von einem Bongo-Dockhafen flankiert, der den Besuchern aus anderen Städten eine direkte Zufahrt ermöglichte. Restaurantblasen boten das beste Essen an, das ein Gungan sich leisten konnte, und erfreuten die Gäste mit dem schönsten Ausblick auf die Stadtsphäre.
Unter der Flaniermeile befanden sich die Lagerräume und Tiergehege für die Gungan-Armee. Die Stadtsphäre war auch für sie ein Sammelpunkt.
Angrenzende Blasen dienten der Ausbildung, als Werkstätten oder als Unterkunft für die Patrouillen, die die Stadt vor den räuberischen Seeungeheuern schützten. Die meisten Blasen außerhalb der Großen Stadtsphäre waren undurchsichtige Wohnblasen, in denen die Gungan glücklich und zufrieden lebten. Gut erhalten und behütet zwischen der Stadtsphäre und den östlichen Wohnblasen lagen die Alten Stadtviertel; sie waren eine ständige Erinnerung an die stolze und lange Geschichte des Gunganvolks.
Der genaue Entstehungsprozess von Otoh Gunga ist ein wohl gehütetes Geheimnis. Dass die Erbauer der Gungan-Unterwasserstädte nicht nur Ingenieure, sondern Künstler waren, offenbart sich in der neuen Stadt Otoh Gunga. Sie schufen Gebäude, Fahrzeuge und Geräte, die ebenso schön wie funktionell waren. Alles, was die talentierten Gungan erbauten, stand im Einklang mit der Natur.
Jede Blase in Otoh Gunga, ob groß oder klein, war von einer organischen Hülle - speziell für diesen Zweck gezüchtet - umgeben. Blasenförmige Gebilde waren Baustoff für fast alles, von Unterwasserfahrzeugen wie Bongos und Heyblibbers über Schutzschilde und Waffen bis hin zu Wohngebäuden.
Die Technologie, die eine nackte Hülle in eine schwebende, bewohnbare Blase verwandelte, basierte auf der natürlichen Plasmaenergie. Viele Tier- und Pflanzenarten auf Naboo nutzen das vom Planeten produzierte Plasma. Die Gungan entdeckten eine Methode, veredeltes Plasma für vielfälige Zwecke zu verwenden.
Während der Entstehung von Otoh Gunga ernteten speziell ausgerüstete Bongo-U-Boote die langlebigen Locap- und die schnell wachsenden Blasensporenpflanzen. Beide Pflanzen verdauen rohes Plasma. Die Locappflanze trägt leuchtende, plasmareiche Knospen, von einem „Maul" mit spitzen Zähnen geschützt. Die Knospen ziehen kleine Fische an, die als hervorragender Pflanzendünger dienen. Die Blasensporenpflanze, eine Art Pilz, stößt von Zeit zu Zeit kleine schwebende Päckchen mit Sämlingen aus, die von schützender Plasmaenergie umgeben sind. Die Gungan verarbeiten die gesammelten Knospen und Sporen in Blasenaufzuchtanlagen weiter. Bei der Bearbeitung dieser erneuerbaren Energie fällt nur wenig Bioabfall und beim Verbrauch lediglich eine unwesentliche Menge Gas an.
Die Plasmaenergie wurde erst in einem bei der Blasenaufzucht gewonnenen Katalysator kontrolliert, bis sie schließlich in die Reaktoren unter jeder Wohnblase Otoh Gungas eingespeist und von dort aus verteilt wurde.
Die Plasmaenergie der hydrostatischen Felder, die die Blasen umgaben, wurde von Hauptknoten zu den klammerartigen "Utanodi" geleitet, die das Feld projizierten. Gegenphasenanlagen am Boden der Blase sorgten für den Rückfluss in den Generator, wo das Plasma wieder aufgeladen wurde. Modifizierte Hauptknoten erlaubten es den von außerhalb der Stadt oder einem der teilweise gefluteten Bongo-Dockhäfen nach Otoh Gungo zu begeben, ohne dabei die Stadtsphäre zu überschwemmen. Die Blasengruppen waren über dicke Aste der Locappflanze
miteinander verbunden, und die eingeschlossene Luft sowie das Wasser wurden mit Hilfe der einzelligen Rotglimmer-Alge gereinigt...