Wie schon beim ersten Teil, stellte George Lucas KUSC-FM auch die Adaptionsrechte von Das Imperium schlägt zurück für nur einen Dollar zur Verfügung. Die Arbeit am Dialogbuch der Empire-Adaption begann mit einer Konferenz der Projektleiter im November 1981. Aus Zeit- und Budgetgründen wurde dabei beschlossen, das zweite Radio-Drama in nur 10 Episoden abzuhandeln, nachdem es beim ersten noch 13 gewesen waren.
Aus den 40 Dialogminuten des Films machte Autor Brian Daley 3 Stunden für die Radioadaption. Zu dem neuen Material, das Daley entwickelte, zählte eine Szene mit Han und Luke in ihrem Notzelt auf Hoth. "Die beiden auf engem Raum und in Lebensgefahr beisammen zu haben bot eine Gelegenheit, die zu verpassen eine wahre Schande gewesen wäre.", erklärte Daley später. "Die Szene zeigte ihre kleinen Streitereien und unterstrich ihre enge Freundschaft. Man darf bei den beiden nicht vergessen, daß wir haben es hier immerhin mit zwei Typen zu tun, die sich eines Tages in Mos Eisley begegneten und am Ende Seite an Seite in einen Krieg zogen."
Daneben baute Daley die Gefangennahme der Rebellen durch Darth Vader in der Wolkenstadt stark aus. Nachdem er eine Han-Solo-Romantrilogie verfaßt hatte, fand er, daß dieser im Film recht kurzen Szene eine Verlängerung gut zu Gesicht stehen würde. Und so erklärt Han in der fertigen Adaption Vader nun, er sei nicht das Größte, mit dem er und der Wookiee es jemals aufgenommen hätten.
Die Aufnahmen fanden im Juni 1982 statt, diesmal nicht in Los Angeles, sondern in New York.
Wiederum übernahmen Mark Hamill und Anthony Daniels ihre Rollen aus der Filmvorlage.
An ihre Seite traten erstmals Billy Dee Williams als Lando Calrissian und John Lithgow als Yoda, der dem Jedi-Meister eine neue, auf seine Weise genauso einzigartige Persönlichkeit wie Frank Oz verlieh.
Lithgow wäre dabei fast nicht zum Zuge gekommen, denn nachdem Mark Hamill bewiesen hatte, daß er einen wunderbaren Yoda geben konnte, war Regisseur John Madden ebenso wie Hamill beinahe bereit, diesen organisatorischen Salto Mortale auf sich zu nehmen. Doch dann sprach ihm Lithgow, mit dem Madden ein Stück am Broadway inszenierte, ebenfalls einen großartigen Yoda vor, und der nahm seine gesamte Rolle an einem einzigen, langen Aufnahmetag auf. "Er hatte gerade seinen letzten Satz gesprochen", erinnerte sich Brian Daley später, "da machte es Zapp, und seine Stimme war weg. Er brachte gerade noch eine Art Quaken heraus. Das ist Professionalität."
Die gesamte Atmosphäre unterschied sich gewaltig von der bei den Aufnahmen von A New Hope. Mel Sahr, die für die Produktionsleitung und die Besetzung zuständig war, erklärte später, dies habe daran gelegen, daß Schauspieler in L.A. ihre Zeit praktisch rund um die Uhr neben ihrem Telefon verbrächten, um auf einen Anruf ihres Agenten und den großen Durchbruch zu warten. In New York war die Atmosphäre sehr viel entspannter, die meisten Schauspieler waren fest engagierte Bühnendarsteller und kamen zwischendrin gern ins Studio, um eine oder zwei oder drei Rollen zu sprechen und ihr Handwerk zu vervollkommnen.
Am besten beschrieb wohl Mark Hamill die Atmosphäre in New York: "Es ist schön, wieder zu den Sternen unterwegs zu sein.", sagte er während der Aufnahmen.
Und Ann Sachs, die Prinzessin Leias Rolle sprach, erinnerte sich später: "In New York arbeiten die Menschen härter. Und gleichzeitig waren sie entspannter. Sie wollten neue Dinge ausprobieren oder waren bereit, ihre Rolle für die zweite oder dritte Aufnahme völlig neu anzulegen."
Für Sachs blieb das Radio-Drama auch in anderer Hinsicht unvergessen. Als sie mit Billy Dee Williams die Ankunft des Falken in der Wolkenstadt aufnahm, schaltete Williams seinen Lady-Kller-Charme ein. Sachs beschloß, den Moment einfach zu genießen, was später eine Wiederholung der Szene erforderlich machte. "Das war ein wirklich verführerischer Augenblick.", erzählte sie später. "Dieser Junge ist ein richtiger Charmeur. Er hat diesen Laserblick, er sieht einen an, als wäre man die einzige Frau auf dem Planeten."
Bei der Empire-Adaption erhielt auch Autor Brian Daley die Chance, einer Figur seine Stimme zu leihen, wenn auch nur für einen einzigen Satz: "Ich war ein Sturmtruppensoldat und half Han Solo in seine Zelle.", erinnerte er sich später. "Ich schrieb John Madden sogar ein alternatives Ende der Szene, in dem ich die Galaxis rettete und Leia heiratete, doch er hielt diese Interpretation für zu gewagt."
Mark Hamill berichtete später über die Empire-Aufnahmen: "Die Arbeit an einem Radio-Drama ist Schauspielerei auf ihre ursprünglichste Weise. Es geht um völlige Konzentration und Vorstellungskraft. Ich habe für die Radioadaptionen Dinge ausprobiert, die ich vor einer Kamera nie tun würde. Das, was man im Radio sagt, und die Art, wie man es sagt, müssen die Handlung verkörpern und klarmachen. Wenn ich im Himmel über einem Planeten von einer Wetterfahne herunterhängen soll, dann muß ich als Sprecher auch diese Körperstellung einnehmen. Man darf sich keine Sorgen darüber machen, wie dämlich einen das aussehen läßt, denn die Leute werden es niemals sehen. Das einzige, was zählt, ist wie es am Ende klingt."
Nach Ende der Aufnahme begann erneut die lange Nachbearbeitung, die wiederum Monate in Anspruch nahm. Für Toningenieur Tom Voegeli war die Empire-Adaption eine noch aufwendigere Angelegenheit als das erste Radio-Drama. "Als wir anfingen sagten die Leute, 'Natürlich lernt man viel, wenn man an Krieg der Sterne arbeitet, deshalb werdet ihr mit Das Imperium schlägt zurück viel schneller fertig sein'. Und ich sagte immer, 'nein, weil ich die Zeit, die ich durch die Erfahrung gewinne, in eine bessere Arbeit stecken werde'." Für Voegeli stellte das Endergebnis, das er nach Monaten an seinem Mischpult ablieferte, entsprechend einen "wichtigen Schritt nach vorne" dar.
Für die Erstausstrahlung des zweiten Radio-Dramas wurde eine Vielzahl von Werbeaktionen gestartet. Unter anderem wurde so das Originalrezept von Yodas Wurzelblättern in verschiedenen Magazinen und Zeitungen veröffentlicht, wenn auch unbekannt bleibt, wieviele Leute es tatsächlich ausprobierten.
The Empire Strikes Back wurde am Valentinstag 1983 erstausgestrahlt und war, genau wie sein Vorgänger, extrem erfolgreich.
Daley meinte dazu später, "als ich an den Dialogbüchern für Empire arbeitete, bemerkte ich plötzlich, daß es in meiner Heimatstadt einen Eisplaneten, eine Stadt in den Wolken, Dagobah-Sümpfe und die imperiale Raumflotte gab." Auch den Hörern gelang es offenbar, ihre Phantasie dergestalt spielen zu lassen.
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