HOLONET-NACHRICHTEN DER REPUBLIK
Die Baktoidfabriken auf Gießen, Ord Cestus, Telti, Balmorra und Ord Lithone werden Ende des Monats ihre Produktion einstellen. Schätzungsweise 12,5 Millionen Angestellte verlieren damit ihren Arbeitsplatz.
Ein vom Senat vor acht Jahren beschlossenes Gesetz erzwang die Auflösung der Sicherheitsverbände der Handelsföderation, des größten eigenständigen Abnehmers von Baktoid-Kampfmaschinen und – fahrzeugen. Weitere lizenzrechtliche Regulierungsbestimmungen beschränkten den Verkauf von Kampfdroiden und machten den Erwerb dieser Erzeugnisse für weite Teile des Kundenstamms von Baktoid damit unerschwinglich teuer.
Die Aktionärsmitteilung, die dem Techno Unions-Vorsitzenden und Baktoid-Vorstandsmitglied Wat Tambor zugeschrieben wird, enthielt keine Hinweise darauf, wie Baktoid seine Verluste zukünftig kompensieren will.
„Laut dem letztjährigen Jahresabschluß, bezieht Baktoid weiterhin Rohmaterialien, ohne jedoch die Produktpalette erweitert zu haben.”, sagt Wirtschaftsanalytiker Deregue Hiatt. „Wir haben hier ein Unternehmen, das Geld ausgibt und Rohstoffe aufkauft, ohne Waren herzustellen oder zu verkaufen. Man muß kein Jedi sein, um zu wissen, daß die Aktionäre darüber nicht gerade glücklich sind.“
Anfang des Jahres erklärten Vertreter von Baktoid den erhöhten Ankauf von Rohmaterial als Investition in künftige Entwicklungen, eine Erklärung, die sich erst noch auf das Produktangebot des Unternehmens niederschlagen muß. Der inzwischen verstorbene Senator Lanus Wrede (Sermeria) beherrschte die Schlagzeilen, als er behauptete, Baktoid verwende besagtes Material für den Aufbau geheimer Produktionsanlagen im Äußeren Rand, wo sie vor dem Zugriff der Republik sicher seien.
Solcher Art Behauptungen wurden von Wirtschaftsanalytikern widerlegt; auch ein dreimonatiges Untersuchungsverfahren brachte kein Ergebnis. Auf dem Höhepunkt der Affäre, erschien sie der Öffentlichkeit als nicht zu wiedergutmachender politischer Fehlgriff von Wrede, der schließlich Anfang des Jahres in seinem Freitod mündete.
“So vorzugehen [wie Wrede mutmaßte], wäre auch kein gutes Geschäftsgebahren.“, fügt Hiatt hinzu. „Dort draußen im Äußeren Rand gibt es keine Absatzmärkte. Die Kosten für den Rücktransport fertiger Waren zu Märkten innerhalb der Republik würden aus dem Unternehmen ein Verlustgeschäft machen. Fener sind auf dem Schwarzmarkt sind keine großen Mengen von Baktoid-Produkten aufgetaucht. Nichts weist darauf hin, daß Wrede da an etwas dran war.“
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