Es ist Mittwoch und damit wieder Zeit für eine Ausgabe des Blogs von Maya Bohnhoff zu ihrem Buch Holostar. Im achtzehnten Eintrag geht es diesmal um die verschiedenen Machtsensitiven, die in der Star Wars-Galaxis ihr Unwesen treiben:
Ich habe eigentlich immer gedacht, die Jedi wären die einzigen Machtsensitiven. I schätze für mich hatte die Macht eine Art An/Aus-Schalter. Entweder war man eine Eins oder eine Null, sensitiv oder nicht. Jedi/Sith oder normalsterblich. Ende der Geschichte.
Als ich mich dann mehr mit der Kultur von Star Wars vertraut machte, habe ich erfahren, dass da noch viel mehr war. Da die Macht ja etwas elementares ist, das durch alles hindurchfließt, durchdringt es auch alle intelligenten Lebensformen und die Fähigkeit sie zu nutzen hängt mit den Midi-Chlorianern zusammen. Das transportierte die Macht vom Reich der Magie ins Reich der Wissenschaft.
Wir erfuhren auch, dass man ein gewisses Maß an Midi-Chlorianern im Blut braucht, um las Jedi zugelassen zu werden. Das führte zur Erkundung einiger interessanter emotionaler Konsequenzen, die wir zum ersten Mal in Ep. I sehen, als Qui-Gon Jin Anakin Skywalker von seiner Mutter fortholt. Michael Reaves [Anmerkung: Mrs. Bohnhoffs Co-Autor bei Holostart] fand dieses Konzept so interessant, dass er sechs Bücher darüber geschrieben hat. In Schattenjäger begleiten wir den Protagonisten Lorn Pavan in seinem Konflikt die Tatsache betreffend, dass sein Sohn Jax eine große Menge dieser kleinen Lebensformen in sich trägt. Als er den zweijährigen Jax an die Jedi Akademie verliert, stürzt sein ganzes Leben in sich zusammen. Er verliert auch seine Frau und den Jedi misstraut er fortan, obwohl sein Sohn selbst ein Jedi-Ritter wird.
Später in der Reihe Coruscant Nights sehen wir die Auswirkungen auf Haninum Tyk Rhinann, dem Elomin Gefolgsmann von Vader, der darunter leidet nicht genug vom richtigen Zeug zu haben, um besondere Fähigkeiten zu besitzen. Dieser Mangel und seine Unfähigkeit mehr in Vaders Anwesenheit zu spüren als ein gewöhnlicher Muggel (um von einem anderen fiktionalem Universum zu klauen) gipfelt schließlich in einer regelrechten Obsession und treibt den armen Kerl in die Verzweiflung.
Aber obwohl vielleicht jedes fühlende Wesen ein wenig Talent haben kann - sie können vielleicht Stimmungen spüren oder Entwicklungen im Kampf vorhersehen - gibt es ganze Alien-Spezies (ich bevorzuge es sie als "Andere Sorte Menschen" zu sehen - Asms, um es kurz zu machen) die ein tieferes Gespür für die Macht haben. Nehmen wir zum Beispiel die Nautolaner. Diese Amphibien sind genug mit der Macht gesegnet, um die Gefühle anderer Wesen zu spüren. Das funktioniert für sie am besten unter Wasser, aber es geht auch auf Land oder im All. Das wiederum gibt einem Autor in der weit, weit entfernten Galaxis einige interessante Möglichkeiten. Es gab laut Archiven mindestens einen großen Jedimeister unter den Nautolanern. Dieser war Kit Fisto, der ein rebellischer General in den Klonkriegen war und ein Mitglied des Hohen Rates der Jedi.
Togrutaner haben angeblich ebenfalls eine natürliche Begabung für die Macht und spüren sie am besten, wenn sie in Kontakt mit einer Planetenoberfläche sind. Daher gehen sie am liebsten barfuß über Erde. Das hat ein gewisses Potential für die Erkundung der Psychologie - was passiert, wen ein Togrutaner für längere Zeit im Weltraum lebt? Haben sie vielleicht kleine Container mit ein wenig Erde von der Heimat dabei? Da wären auch noch die Hexen von Dathomir, die ebenfalls als natürlich machtsensitiv gelten, wobei es noch nie einen Jedi aus ihren Reihen gegeben hat, jedenfalls nicht das ich wüsste...mmmhhh.
Immer mal wieder, gibt es außerdem Individuen mit mysteriösem Ursprung, die ebenfalls Machtfähigkeiten besitzen. Dazu fällt mir die Attentäterin Aurra Sing ein. Sie war zur Hälfte Mensch, aber so weit ich weiß, wurde nie enthüllt, was die anderen Hälfte war (Notiz an mich: Würdest Du das mal prüfen, ja?).
Terra incognita ist natürlich der liebste Spielplatz für Autoren. Kajin Savaros für Patterns of Force zu schreiben war eine Herausforderung, denn in ihm wir (und unsere Charaktere) mit einer völlig unbekannten Größe konfrontiert: Ein extrem machtstarkes Kind, dessen Fähigkeiten bis zur Pubertät brach gelegen hatten und dann explodierten. In gewisser Weise war er die Kehrseite von Rhinann. Der Elomin war vom Verlangen nach der Macht verschlungen worden und der Junge wurde von der Macht selbst verschlungen, ohne die Möglichkeit sie zu steuern. Kajin war quasi die Verkörperung von Meiter Yodas ironischer Frage: "Nach meiner Größe beurteilst Du mich?"
Es macht zwar Spaß über Figuren zu schreiben, die gigantische Bauwerke mit einem Satz überspringen oder auf einem Stecknadelkopf tanzen können, aber das führt auch zu einigen einzigartigen Herausforderungen für einen Autor. Aber darüber gibt es mehr in meinem nächsten Blog.
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