George Lucas wurde am vergangenen Wochenende eine weitere Ehrung zuteil: In Chicago wurde ihm der Gene Siskel Film Center Visionary Award for Innovation in Filmmaking verliehen.
NECN.com hat ein kurzes Video von der Verleihung online:
Die Chicago Tribune führte mit George Lucas ein Kurzinterview, aus dem wir hier einige kurze Passagen wiedergeben möchten. Bemerkenswert ist am Interview die kritische, fast schon mit Vorbehalten behaftete Herangehensweise der Tribune.
Sie sind hier wegen Ihrer Innovationen. Irgendwas Neues? Was liegt als Nächstes an?
Ich arbeite an einem System, dass bei der Prävisualisierung von Filmen hilft, dass also ein Regisseur quasi den Film drehen kann, noch bevor er auf dem Set ist. Jeder der Beteiligten weiß dann, wie der Film aussehen wird, noch bevor sie drehen. Ich arbeite außerdem an einem fortgeschrittenen und viel einfacheren Schnittsystem, als das, was vor Jahren entwickelt wurde. Die Idee dahinter ist, dass der Filmschnitt mehr Leuten zur Verfügung stehen soll.
Sie kommen aus so einer experimentellen, persönlichen Filmemacher-Szene in San Francisco - haben Sie sich jemals hin- und hergerissen gefühlt, so viel Zeit mit Technologie zu verbringen, statt Geschichten zu erzählen?
Nun, Kunst ist ein technologisches Medium. Künstler waren lange praktisch Ingenieure, also ist es nicht ungewöhnlich, in beiden Sparten eingebunden zu sein. Egal, was Sie als Künstler tun, sie stoßen an eine technische Grenze. Sie versuchen, Probleme mit Werkzeugen zu lösen.
Werden Sie jemals diese 'kleinen, persönlichen Filme' machen, von denen sie sprachen, dass Sie sie machen würden?
Ja, ich denke, das werde ich. Ich bin gerade mitten im Fernsehgeschäft [die kommende Star-Wars-Fernsehserie] (Anm. d. Red.: es ist nicht klar, ob dieser Klammerntext von der Tribune stammt oder von Lucas, zu rechnen ist eher damit, dass die Tribune das eingefügt hat). Und ich produziere und arbeite an einem Kinofilm [Red Tails, die Story der Tuskegee-Piloten]. In einigen Jahren werde ich aus all dem heraus sein und dann kann ich schreiben und für mich selbst Regie führen.
Das haben Sie schon einmal gesagt.
Ich weiß. Aber damals war das alles weit entfernt in der Zukunft. Als ich Die Rache der Sith fertiggestellt hatte, dachte ich: 'Was muss ich noch erreichen, so dass ich mich stabilisieren kann und ein wenig zur Seite treten kann, um wieder meine eigene Sache machen zu können?' Ich bin jetzt näher dran.
Sie sagten, sie kämen damit zurecht, der 'Star-Wars-Typ' zu sein. Fühlen Sie sich dabei noch immer wohl?
Da kann ich nicht ganz viel dagegen tun, oder? Diese Dinge passieren im Leben. Es ist keine schlechte Sache, um deswegen in Erinnerung zu bleiben. Falls ich überhaupt in Erinnerung bleibe.
Nach diesem kritischen Interview gibt es auch noch die Sicht aus der Fanbrille: TheForce.net's Forcecast war vor Ort und hat es geschafft, vom roten Teppich auch George Lucas vor das Mikro zu bekommen. Zur Folge des Podcasts kommt Ihr hier.
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