Die offizielle Seite setzt ihre Berichterstattung über die Celebration 1999 mit einem Artikel fort, der damals im Insider, dem Magazin des US-Fanklubs erschien. Hier einige Auszüge:
[...] Am ersten Tag der Celebration begrüßte [Anthony] Daniels alle Besucher. Als Zeremonienmeister präsentierte sich der Schauspieler in einem goldglänzenden Jacket ("meine Lieblingsfarbe", wie er bekannte). [...] Da sich der tragische Amoklauf von Littleton nur 10 Tage vor der Veranstaltung ereignet hatte, bat [Fanklubleiter und Insiderherausgeber Dan] Madsen um eine Schweigeminute. Zusätzlich wurden Tausende Erinnerungsbänder in den Schulfarben Silber und Blau unter den Fans verteilt und zu Spenden für drei Gedächtnisfonds aufgerufen. Über das Wochenende kamen annähernd 30.000 US-Dollar an Spenden zusammen. [...]
Nach dem emotionalen Auftakt wurden die Lichter auf Bühne A gedimmt, und auf der riesigen Leinwand tauchte ein bekanntes Gesicht auf: Regisseur George Lucas, der gemeinsam mit Ewan McGregor auf den Stufen der Abbey Road Studios stand. Lucas arbeitete noch an [Episode I - Die Dunkle Bedrohung] und bedauerte, nicht in Denver sein zu können. McGregor erklärte, wegen eines Filmdrehs in Dublin nicht angereist zu sein. Seinem Obi-Wan Kenobi zunickend, erklärte Lucas: "Im nächsten Film wird er eine Riesenrolle haben - wenn er nicht schon jetzt eine hat."
McGregor blickte daraufhin Lucas an und fragte lachend, "wirklich?".
[...]
Das ganze Wochenende über reihte sich eine Weltpremiere an die andere. Erstmals gezeigt wurden so unter anderem das Musikvideo zu John Williams' "Duel of the Fates" und die sechs Fernsehspots für Episode I. Neben Lucas und McGregor schickten auch Ian McDiarmid und John Williams Videogrüße. Das Dokuteam von Lucasfilm zeigte Material der vielen Interviews, die bei den Dreharbeiten in England und Tunesien, sowie bei Industrial Light & Magic und auf der Skywalker-Ranch entstanden waren.
Für die [ob des Schmuddelwetters] durchnässten Fans, war die Aufregung des Wochenendes zusammen mit dem fieberhaften Warten auf Episode I eine starke Mischung.
"Ich finde es unglaublich.", meinte Brian Hackett, ein Schauspielschüler, der mit seinem Kostüm eines älteren Anakin Skywalkers aus Tennessee anreiste. "Das Wetter war ein kleines Problem, aber trotzdem sind alle angereist und stellen ihre Begeisterung offen zur Schau. Für die Fans ist das ein großer Tag. Ich denke, Die Dunkle Bedrohung wird zum Ausgangspunkt für eine neue Krieg der Sterne-Generation werden."
Doch den größten Rummel erzeugten am Celebration-Wochenende die Schauspieler. Für einige von ihnen war der Umgang mit den Krieg der Sterne-Fanlegionen eine völlig neue Erfahrung, so für die 41jährige Pernilla August, die ihre Karriere mit Essayfilmen des schwedischen Filmemachers Ingmar Bergman begründete. Sie erlebte ihre Reise nach Denver als wahre Fantaufe und zeigte sich ihren neuen Fans gegenüber aufgeschlossen [...]. Alle Schauspieler standen ihrem Publikum in zwei großen Zelten Rede und Antwort und trugen auch damit zur quasireligiösen Atmosphäre der Celebration bei, die an eine Erweckungsveranstaltung denken ließ. [...]
Der Auftritt, der die meisten Fans nach Luft schnappen ließ, war der von Darth Maul persönlich. Der britische Kampfkunstexperte und Schauspieler Ray Park präsentierte eine Choreographie aus Sprüngen und Salti, die er für internationale Wettbewerbe entwickelt hatte. Die Fans drehten völlig durch. Viele Fragen an Park drehten sich um seine Maske - so enthüllte er, dass er während des Schminkens jeden Morgen regelmäßig eingeschlafen sei - und seine Stuntarbeit, sowie die Lichtschwertduelle mit Liam Neeson und McGregor.
"Wir mussten sehr vorsichtig sein, denn eine Nachlässigkeit oder Unachtsamkeit, und jemand konnte ein Lichtschwert an den Kopf, auf die Finger oder ins Auge bekommen.", erzählte Park. "Der Sicherheitsaspekt spielte also eine große Rolle - es galt, den ganzen Tag über 101 Prozent zu bringen."
[...]
Die größten Lacher konnte Ahmed Best verbuchen, ein äußerst begabter Schauspieler, Musiker und Entertainer, der die Menge zu Lachkrämpfen animierte. "Phantastisch, wirklich riesig und cool.", so beschrieb Best die Celebration. "Ich genieße es und habe viel Spaß. Es dreht sich hier alles um die Fans, und die Fans sind phantastisch. Deshalb bin ich gerne hier."
Best, dessen Arbeit als Jar Jar den Fans zur Zeit der Veranstaltung noch mehrheitlich unbekannt war, meinte, dass er die Fanfragen als äußerst amüsant empfunden hätte, ganz besonders eine: "Jemand fragte mich, ob ich eine echte Person sei oder nicht. Also antwortete ich, 'nein, ich bin eine Trickfigur. Ich bin komplett digital. Ich bin gar nicht hier.'"
[...]
Alteingesessene Fantasyfans kannten Hugh Quarshie aus Highlander und Wing Commander, aber in Denver durften sie ihn über Panaka ausfragen. Quarshie erzählte, es habe ihn unter anderem überrascht, dass seine Figur nur Hauptmann sei. Er hoffe, so erklärte er, dass ihm die Ereignisse in Die dunkle Bedrohung eine Beförderung einbringen.
"Ich sehe Panaka als jemanden, der so zäh wie möglich sein muss, damit die Jedi noch zäher sein können.", meinte Quarshie mit lautem Lachen. "In dieser Hinsicht steht er wohl irgendwo zwischen Lando Calrissian und Han Solo, aber ohne die kriminellen Tendenzen. Er ist die gesetzestreue Version."
Neben Daniels waren die einzigen Schauspieler aus den früheren Krieg der Sterne-Filmen auf der Celebration Warwick Davis (Wicket in Die Rückkehr der Jedi-Ritter, Wald in Episode I) und John Morton, der den Rebellenpiloten Dack in Das Imperium schlägt zurück verkörperte.
Davis spielt in Episode I erneut eine Lucas-Figur mit einem "W". Von seinen drei Rollen in Episode I, ist die größte die von Anakins rodianischem Freund Wald. "Ich würde liebend gerne einen Jedi spielen.", vertraute Davis dem Publikum an. "Bei meiner Größe, wäre ich ein mächtiger Jedi."
[...]
Doch nicht nur die Schauspieler zogen an diesem Wochenende Aufmerksamkeit auf sich, auch die Mitarbeiter hinter den Kulissen faszinierten das Publikum, allen voran Produzent Rick McCallum, der seit inzwischen drei Jahren mit seinen Prequel Updates im Insider vertreten ist.
Angesichts seiner Sonnenbrille und seiner zurückgekämmten Haare, gab es keinen Zweifel, dass McCallum direkt aus Kalifornien angereist war, genauer gesagt aus dem Vorführraum der Skywalker-Ranch, wo Lucas erst am Vortag Episode I fertigestellt hatte. Der Produzent erklärte, er und Ben Burtt, der als Ko-Monteur an Episode I arbeitet, hätten gerade den letzten Abzug des Films mit Lucas angesehen. McCallum könnte nicht glauben, dass die vierjährige Arbeit nun vorüber sei. Das Publikum hing an seinen Lippen, als McCallum erzählte, wie Lucas sich nach der ersten Vorführung der fertigestellten Dunklen Bedrohung zu ihm gewandt und gemeint habe, "nun, ich schätze, es ist Zeit, mit Episode II zu beginnen". Abermals drehten die Fans hier völlig durch.
McCallum bestätigte, dass Lucas "ohne jeden Zweifel" auch beim nächsten Kapitel Regie führen werde und die Arbeit der künstlerischen Abteilung sofort beginnen werde. Das Drehbuch soll ungefähr bis September 1999 fertiggestellt sein, im Januar 2000 wird die Besetzung feststehen, und die Dreharbeiten sollten im Juni 2000 über die Bühne gehen. Ins Kino kommt Episode II dann voraussichtlich zwei Jahre danach. "Die Besetzung von Anakin wird äußerst kühn."
Künstler hinter den Kulissen
Verschiedene Lucasfilm-Künstler stellten atemberaubende Präsentationen vor. In Diashows wurden Skizzen, Fotos und Zeichnungen aus der Vorproduktion von Episode I gezeigt, die zeigten, wieviel Arbeit allein schon in die Vorbereitung des Films geflossen war. Aus den Lucasfilmarchiven waren Kostüme und Requisiten zu sehen, damit die Fans sich selbst ein Bild von den beeindruckenden Details machen konnten, auf die bei jedem Stück Wert gelegt worden war. Ob Anakins Rennkapsel oder eine ferngesteuerte R2-D2-Einheit (zusammen mit R2-Steuermann Don Bies), überall war die Magie von Krieg der Sterne zum Greifen nahe.
Andere Höhepunkte aus den Archiven waren Modelle eines TIE-Jägers und des Rasenden Falken aus der klassischen Trilogie, und die Lichtschwerter von Qui-Gon und Obi-Wan aus Episode I. Außerdem stellte Lucasfilm zwei riesige Zeitstrahlen vor, die mit Hilfe von Bildern und anderen visuellen Hilfsmitteln die Geschichte der Saga und der Krieg der Sterne-Filme darstellten.
Zum ersten Mal überhaupt zeigten Prequel-Designer und Handwerker gemeinsam, wie genau sie vorgegangen waren, um das Drehbuch von George Lucas auf die große Leinwand zu bringen. Beide Seiten stellten vor, wie aus Wörtern auf einer Drehbuchseite Filmphantasien für das Kino werden.
Kostümschneiderin Trisha Biggar und Konzeptzeichner Iain McCaig hörten bei jeder ihrer drei Präsentationen die gleiche Frage: Haben sie ihre Oscar-Reden schon verfasst? Selbst von den hinteren Plätzen konnte man sehen, wie sie rot wurden.
Gemeinsam erklärten die Beiden, die während ihres Vortrags neben dem Senatskostüm von Königin Amidala standen, dass die Kostüme des neuen Films bewusst aufwändiger gestaltet wurden, als in der klassischen Trilogie. Da in den früheren Filmen einzig auf Tatooine Einheimische zu sehen gewesen seien, hätten sie bei der Entwicklung neuer Modetrends und Kostüme für die Saga freie Hand gehabt.
McCaig erklärte, ihn hätten vikorianische und Jugendstil-Elemente zu seinen Konzepten für Episode I inspiriert. Biggar und ihre 40 engeren Mitarbeiter schufen aus diesen Konzepten dann in mühsamer Kleinarbeit über 1100 Kostüme. In einem kurzen Filmausschnitt, erklärte Natalie Portman lächelnd, dass eine Königin nie zweimal das gleiche anziehen könne.
"Die Königin kommt von einem wunderschönen Planeten, auf dem die Leute wallende, schöne Kleider tragen.", erklärte Biggar. "Aus diesem Grund trägt die Königin noch aufwändigere Kostüme als alle anderen. Wir sehen sie in sehr formellen Situationen und nie in Augenblicken, in denen sie weniger sein könnte als eine Königin, also muss sie sich auch immer sehr formell kleiden."
Die beiden Konzeptkünstler mit dem wahrscheinlich größten Einfluss auf den Film, waren der künstlerische Leiter Doug Chiang und Konzeptzeichnerin Terryl Whitlach. Chiang gestaltete die Schiffe und Ausrüstung, Whitlach die Tiere. Nach ihrer Arbeit an Jumanji, sei die Aufgabe, sich neue Tiere auszudenken, eine Herausforderung gewesen, die sie gerne angenommen habe, erklärte Whitlach.
Chiang stellte sich vor mehr als fünf Jahren bei Lucas und McCallum vor und wurde von ihnen zum Leiter der Konzeptabteilung ernannt. Er erklärte: "Was George in seinen Maschinen wirklich will, ist Persönlichkeit. Bei den Kampfdroiden war der Hintergedanke, sie dünner und schmaler zu machen, damit niemand sie in einem Kostüm darstellen konnte. George wollte sich den Robotern digital annähern, also haben wir versucht, ein Konzept zu entwickeln, das jede andere Herangehensweise von vornerein ausschloss."
Ein Name, der jedem Fan bekannt ist, ist Ben Burtt. Für die klassischen Toneffekte, die er vor über 22 Jahren für Krieg der Sterne schuf, gewann er einen Academy Award, jetzt kehrt er mit Episode I nicht mehr nur als leitender Tonregisseur zurück, sondern auch als Ko-Monteur. Der Vater von R2-D2s Piepslauten und dem Brummen der Lichtschwerter, gab sich betont entspannt und nonchalante, und die Fans lagen ihm zu Füßen.
"Das größte Tier, das man im Film hört, ist in Wahrheit das Gebrüll meiner kleinen Tochter Emma.", verkündete der stolze Vater. "Sie hat ein sehr einzigartiges Kreischen, also fand ich es lustig, das aufzunehmen und daraus das größtmögliche Gebrüll zu machen."
Nick Dudman, seines Zeichens Leiter der Abteilung für Live Action Creature Effects beantwortete die Frage eines Fans, der sich den zweiten Kinotrailer genau angesehen hatte: Wenn Yoda 900 Jahre alt ist, wieso sieht er im neuen Film, der weniger als 50 Jahre vor Das Imperium schlägt zurück spielt, so viel jünger aus? Ganz einfach, antwortete Dudman, in Das Imperium schlägt zurück sehen wir Yoda auf der Flucht, in seinem Versteck, entmutigt und schwach. In Episode I ist er mächtig und auf dem Höhepunkt seiner Stärke. Sie ist nicht einfach ein jüngerer Yoda, dies ist ein mächtigerer und starker Jedi-Meister.
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Den ganzen Artikel, inklusive weiterer Bilder, findet ihr auf StarWars.com.
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