Wer geglaubt hat, die Fanfiction sei tot, wird heute eines Besseren belehrt: Seit unserer letzten Meldung im August sind drei neue Geschichten dazugekommen. Herzlichen Dank dafür den Autoren Eugen Kinds, sANg und Michael "Darth Volker" Alexander!
Beginnen wir mit dem jüngsten Neuzugang: Alandra von Darth Volker, einer Geschichte aus den dunklen Tagen des Imperiums:
Dunkel und friedlich lag der weite Raum vor ihnen. Sterne flackerten in weiter Ferne.
Der Transporter der Klasse YG-4210 sah ramponiert aus. Viele verbrannte Stellen an der Außenhaut zeugten von heftigem Beschuss und direkten Treffern. Das Schiff war kaum noch funktionstüchtig. Es glitt durch den kalten, leeren Raum.
Es war ein unbewaffnetes Schiff mit nur einem Zweck: Flucht. Flucht vor dem Imperium, doch nun sah es so aus, als würden die drei Passagiere endgültig in der Falle sitzen.
Ein Schiff der Firespray-Klasse hatte sie schon seit Monaten verfolgt. Gelegentlich war es ihnen gelungen, sich zu verstecken und für eine Weile unterzutauchen, doch immer wieder kamen ihnen Kopfgeldjäger auf die Schliche. Viele konnten die drei abhängen oder gar unschädlich machen.
Auf Tatooine hätte sie ein Kopfgeldjäger beinahe geschnappt, doch den finalen Showdown konnten die drei Flüchtigen für sich entscheiden. Auch wenn sie mittlerweile schwach waren, aber die Macht war immer noch mit ihnen, in ihnen.
Die drei Flüchtigen, die sich im Cockpit an der Spitze des Schiffes zusammenkauerten waren zwei Menschen und ein Ithorianer, alle drei trugen Kleidung, die mal die stolzen Gewänder der Jedi waren. Nun waren es nur noch verdreckte, versengte, halb kaputte Gewänder, die garantierten, einen in jedem imperialen Sektor sofort zur Zielscheibe zu machen.
Ein Volltreffer! Es krachte und das Schiff gab ächzende Laute von sich, während es seine Passagiere durchschüttelte.
Evan Asani, der ältere der beiden Menschen, sah auf ein kleines Blinklicht. Sein Gesicht verfinsterte sich, als er sah, dass der Hyperantrieb außer Betrieb war. "Noch so ein Treffer und wir sind hin!" sagte er. "Es hat den Hyperantrieb erwischt!"
Der Ithorianer sah teilnahmslos in den Raum. So lange hatten sie es nun ausgehalten, so lange waren sie nun auf der Flucht gewesen und nun das... Das Ende. Er wiegte seinen langen, hammerförmigen Kopf hin und her, bevor er zu sprechen begann. Er hatte, wie jeder Ithorianer, vier Kehlen, von denen je zwei an der Seite seines Kopfs saßen. "Wir haben keine Chance mehr. Wir müssen aufgeben." sagte er traurig. Er war groß, alt und sehr stark in der Macht, sein Name war Melow Alna und während der Klonkriege war er als Jedi-Heiler tätig gewesen. Er hatte mehr als genug von den Schrecken des Krieges gesehen. Er war nach wie vor ein weiser, sanftmütiger Jedi, der nur im äußersten Notfall sein Laserschwert nutzen würde.
Evan war da etwas anders. Er war während der Klonkriege Jedi-General, hatte zahllose Klone in die Schlacht geführt und war einer der besten Schwertkämpfer des Ordens gewesen. Mace Windu hatte ihn zusammen mit Hunderten anderen Jedi nach Geonosis mitgenommen, wo er dann an jener Schlacht teilgenommen hatte, die als der Anfang der Klonkriege bezeichnet wurde. Er hatte viele seiner Brüder und Schwestern sterben gesehen.
Evan war ungefähr Anfang vierzig, sein Körperbau war kräftig und durchtrainiert.
Er hatte viele Narben in seinem Gesicht, dessen Ausdruck von dem erlebten geprägt worden war.
Evan saß seinem Padawan, Gilp, gegenüber. Der Junge war während der Klonkriege der Padawan einer Jedi-Meisterin gewesen, doch als Order 66 ausgeführt wurde, wurde er von ihr getrennt. Ob sie überlebt hatte, wusste er nicht. Evan hatte ihn vor fünf Jahren auf Dantooine aufgelesen und beschlossen, seine Ausbildung zu beenden, auch wenn in diesen Zeiten gar nichts mehr so war wie früher. Es gab den Jedi-Orden der Republik nicht mehr und von daher war es ein fragwürdiges Ziel, aber Evan interessierte das nicht.
Gilp war noch unerfahren und viel zu voreilig. Es mangelte ihm noch an der Weitsicht, von der Evan und Melow so viel hatten und ohne die sie es vermutlich nicht so weit gebracht hätten.
"Was sollen wir tun?" fragte Gilp und in diesem Moment traf sie weiterer Beschuss. Alles wackelte. Gilp schloss die Augen und flehte innerlich die Midichlorianer an, ihn jetzt noch nicht sterben zu lassen.
"Wir müssen notlanden, sonst sind wir verloren!" sagte Evan, der die Steuerung bediente. Er sah durch die Cockpitscheiben. Vor ihm lagen ein ihm unbekanntes System, einige Planeten und ein Asteroidengürtel. "Wir müssen da irgendwo landen!" sagte er und deutete auf den Asteroidengürtel. "Seht mal, da vorne!" sagte er, während er das Schiff auf einen der großen Asteroiden zusteuerte.
Melow sah es auch. "Da könnten wir landen!"
Sie näherten sich einer Minenkolonie, die auf dem Asteroiden errichtet worden war. Eine gigantische Einrichtung mit eigener künstlicher Atmosphäre und Schwerkraft auf diesem kilometergroßen Felsen. Anscheinend waren diese Asteroiden voller Mineralien und wertvoller Rohstoffe.
"Wir müssen durch die Schleuse da!" sagte Gilp und deutete auf eine intakte Schleuse, hinter der sich ein Hangar befand.
"Also, Plan!" sagte Evan. "Wir landen, dann nichts wie raus aus dem Schiff!" Er überlegte weiter, während er das Schiff durch die Energieschranke flog und sie aus dem Vakuum des Raumes in einen sicheren Hangar brachte. "Dann rennen wir davon und suchen uns ein neues Schiff. Das scheint ja hier alles vollkommen in Betrieb zu sein. Wer weiß, wer hier arbeitet..."
In der Zwischenzeit hatte Melow die Datenbanken des Bordcomputers durchsucht. Er sah seine beiden Mitstreiter an. "Wir befinden uns im Dressel System. Dieser Asteroidengürtel wird seit Hunderten von Jahren von Bothanern besiedelt. Sie fördern hier Mineralien"
Evans Gesicht erhellte sich. "Bothaner? Dann sind wir in Sicherheit. Wenn sie sehen, dass wir Jedi sind, werden sie uns verstecken! Ganz sicher. Bothaner gehören zu den größten Gegnern des Imperiums!"
Das Schiff flog durch die Schleuse und setzte unsanft auf. Nicht mal anständig landen konnte dieser Schrotthaufen. Jahrelang hatte er viele Schäden aus zahllosen Kämpfen einstecken müssen. Das war nun das Ergebnis. Ein durchlöcherter, in die Jahre gekommener Transporter, der dringend diverser Reparaturen bedurft hätte.
Evan, Gilp und Melow griffen hastig Rucksäcke, die sie für einen solchen Fall bereits mit den lebensnotwendigsten Habseligkeiten gepackt hatten und stürmten zum Ausgang. Die Plattform fuhr langsam und knirschend herunter und gab die Sicht auf den Hangar frei.
Evan stieg aus und betrat den Hangar. Er sah sich um. Kein weiteres Schiff war zu sehen. Einige bothanische Kreuzer standen dort herum, aber sie waren offensichtlich noch kaputter als ihr eigenes Schiff. Erst jetzt erkannte er Brandspuren und Einschusslöcher.
Melow spürte in der Macht, dass vor kurzem etwas sehr schreckliches hier geschehen sein musste. Er spürte Tod und Angst, Verzweiflung und, dass vor kurzem ein Kampf hier getobt haben musste. Ihm wurde kalt und er fühlte sich unwohl. "Ich hab da ein ganz mieses Gefühl..."
Die vollständige Geschichte findet ihr hier.
Einer dunklen Epoche anderer Art widmet sich sANg in Die Gefallenen - Jalet:
Langsam wurde das Licht intensiver. Es tauchte Baumwipfel und Felder in ein gleißendes, blutiges Rot, strich sanft über jedes Blatt, jeden Stein, liebkoste die Schwingungen eines jeden Hügels und die kleinen Wellen der Bäche, samt ihrer weißen Schaumkronen...bis Jalet schließlich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Augen schloss.
Vor seinen geschlossenen Lidern tanzten noch bunte Flecken, und in den Hintergrund trat, in einem hellem Gemisch aus rot und gelb, die Landschaft, die er bis eben noch vor sich gesehen hatte, als wäre sie nun für immer in seine Netzhaut eingebrannt. Mit einem Mal jedoch trat wohltuende Dunkelheit ein, für ein, oder zwei Atemzüge breitete die Nacht wieder ihren milden Mantel aus, alles war ruhig und grau, gespannt harrend bis... Eine Explosion...
Das Geräusch von Erde, die aufgerissen wurde, von Steinen die weggeschleudert wurden, von Bäume, deren Wurzeln aus dem Boden traten und die schließlich zur Seite wegbrachen...und von Metall, dass sich in Holz, Gras und...Körper grub.
So viel Blut, so viel Schmerz...so viel Tod. Das Flaggschiff der Mandalorianer war genau auf ein Bataillon der republikanischen Kampfverbände gestürzt, hatte sie und die Insassen des Schiffes unter sich begraben, zermalmt oder mit den wegbrechenden Teilen erschlagen, aufgespießt, zerrissen.
All das sah Jalet nicht, denn seine Augen waren nach wie vor geschlossen. Die Schreie der Verletzten übertonten fast den Lärm der Blasterfeuer, Detonationen und
gebrüllten Befehle der Kommandeure. All das wurde vom Wind herüber getragen, bis zu dem bewaldeten Hügel, auf dem Jalet stand, doch auch das nahm er nicht wahr...denn er hatte bei den alten Meistern gelernt, sich gegen seine Sinne zu verschließen und sie zu ignorieren, um sich ganz und gar auf die Macht konzentrieren zu können.
Doch nur umso mehr nahm er dadurch die Schlacht war, er hörte das Aufschreien tausender Seelen, sei es aus Schmerz, Wut, oder Angst, er sah, wie sich beide Seiten, einen erbitterten Kampf um jeden Meter lieferten, wie die Mandalorianer verzweifelt versuchten, sich dem Hügel zu nähern und die Soldaten der Republik sie von eben diesem Vorhaben abzuhalten versuchte.
Dann öffnete er behutsam die Augen, als fürchtete, das Licht könnte immer noch dort sein und seine Iris in Flammen stecken, seinen Augäpfel schmelzen...und, auch wenn dem nicht so war, innerlich fühlte er sich beinahe so. Die Schlacht, die sich vor ihm ausbreitete, dauerte schon viel zu lange an, beide Seiten hatten große Verluste zu vermelden, dennoch hatte vor allem die Republik schwer zu kämpfen. Ihre Soldaten besaßen keineswegs den fanatischen Kampfesmut, der die Männer Mandalores erfüllte, die um jeden Preis, und sei er das eigene Leben, den Hügel einnehmen wollten.
Langsam wandte er sich ab, zu der behelfsmäßigen Drucktür, die man in den Hügel konstruiert hatte, um das Innere, die tiefen Gänge der Höhle, das geheime Forschungszentrum Revans, gleichermaßen zu beschützen und zu verbergen. Was auch immer das militärische Oberhaupt der Republik dort bauen oder erforschen ließ, es blieb ummunkelt und geschützt. Nur autorisierte Personen erhielten Zugang zu dieser Art von Labor...Jalet zählte nicht zu ihnen.
Eine militärische Forschungsanlage, mitten auf einem namenlosen Planeten, eines namelosen, weit abgelegenen Systems im Outer Rim...wie, im Namen der Macht, hatten die
Mandalorianer davon Wind bekommen können?
Die Gefallenen - Jalet findet ihr hier.
Der dritte und letzte Neuzugang stammt von Eugen Kinds, und auch er führt uns in Der Tod eines Jedi in die Zeit der alten Republik:
Die größere Sonne hatte ihren Zenith überschritten und begann wieder zu sinken. In Otlos wurden die Schatten wieder länger, und das Leben kehrte in die Straßen zurück. Verkäufer öffneten die Läden ihrer Geschäfte, Marktschreier priesen ihre Waren an, zwischen den mehr oder minder ehrlichen Marktgehern schlichen Diebe, Gaukler und Halsabschneider umher, und auf irgendeiner Anhöhe wurde ein für menschliche Hände modifiziertes E-5S Blaster-Scharfschützengewehr zusammengebaut. Die Fernzieloptik wurde justiert, ein Ziel ausgewählt und ein Probeschuss abgefeuert. Eine Lade schlug zu und dem Ladenbesitzer ins Gesicht. Als dieser wieder zu sich kam und sein Geschäft wieder öffnen wollte, fragte der sich, wie die Metallstange, welche die Lade offen hielt, spontan in der Mitte durchgeschmolzen war.
"Sagt, Meister, wie sollen wir unseren Kontakt in diesem Durcheinander finden?", fragte Obi-Wan und zog die Kapuze seines Mantels tiefer ins Gesicht. "Meister Secutori sagte mir, dass wir nicht nach ihm suchen sollten. Er würde uns finden," antwortete Qui-Gon Jinn. "Habt Vertrauen in die Wege der Macht. Ich spüre seine Präsenz."
"Warum gehen wir dann umher? Machen wir es ihm dadurch nicht unnötig schwer, uns zu finden?"
"Grundsätzlich sind Gruppen von herumstehenden Menschen verdächtig, besonders wenn sie nicht aus dieser Stadt zu kommen scheinen. Hast du dir die Menschen hier einmal angesehen?"
Aus dem Schatten seiner Kapuze heraus schaute sich Obi-Wan genauer um und erkannte, dass viele Gesichter um ihn herum durch Narben entstellt oder mit schmutzigen Bandagen verbunden waren. Einige an Arm oder Bein versehrte schleppten sich am Stock gehend an ihnen vorbei oder lehnten bettelnd an Häuserwänden, und neue, nicht abgetragene Kleidung besaßen nur die Piraten und Schmuggler, welche ihre Waffen offen zur Schau trugen und sich in und vor den Tavernen betranken und zusammenschlugen.
"Wenn du entlang eines Weges eine Person suchst, dann findest du ihn schneller, wenn ihr aufeinander zugeht."
Sie gerieten in eine aufgeregte Menschenansammlung und wurden voneinander getrennt. Wie machte Meister Qui-Gon das nur, fragte sich Obi-Wan. Die Menschenmenge schien sich vor dem Jedi zu teilen und sich hinter ihm sofort wieder zu schließen, so dass Obi-Wan ständig geschubst und angerempelt wurde. Leute bedrängten ihn von allen Seiten und redeten auf ihn ein, doch er zog sich tiefer in seine Kapuze zurück und drückte sich an ihnen vorbei.
"Meister, diese Sache mit dem aufeinander zugehen mag auf einer einzelnen Straße zutreffen," sagte Obi-Wan atemlos als er sich zu seinem Lehrer wieder vorgekämpft hatte, "doch wir suchen einen einzelnen Menschen in einer ganzen Stadt!"
"Du warst nicht aufmerksam, sonst hättest du bemerkt, dass wir in einer Spirale von außen nach innen wandern, während mein ehemaliger Meister Secutori von innen nach außen gehen wird."
Obi-Wan hielt kurz inne. Er hatte bisher nur einen alten Meister Qui-Gons getroffen, und das war wie bei so vielen Jedi Meister Yoda.
Ob Obi-Wan und Qui-Gon ihren Jedi-Kollegen finden, erfahrt ihr hier.
Allen Autoren ein herzliches Dankeschön und allen Lesern gute Unterhaltung! :-)
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