Der Chichester Observer hat ein Interview mit Ian McDiarmid (Palpatine/Darth Sidious) Online. Wir haben die interessanten Teile des Interviews für euch übersetzt:
Er fesselte Millionen mit seiner Darstellung des bösen Palpatine in Star Wars, aber jetzt steht Ian McDiarmid am anderen Ende des Spektrums als Schauspieler, nämlich auf der Theaterbühne in Chichester (West Sussex, Großbritannien). Ian McDiarmid war nur fünf Jahre alt, als die Welt des "Live-Entertainments" ihn in seinen Bann zog.
Ian [...] wurde als Kind von seinem Vater in eine Varieté-Show nach Dundee (Schottland) mitgenommen.
"Ich sah einen vielseitigen Comedian namens Tommy Morgan, Jongleure, Bauchredner, und es war eine außergewöhnliche Welt für mich. Da mein Vater den Manager kannte, konnte ich hinter die Bühne gehen. Ich sah diese ganzen Leute in ihrem Make-Up, was einfach außergewöhnlich war. Aber die Frage die mich am meisten interessierte, war wie die Tänzer diese Geräusche machten, wenn sie auf die Bühne kamen. Natürlich waren sie das nicht selber, sondern das Orchsester. Ich realisierte nicht, das es dort ein Orchester gab. Für mich war das Ganze wie eine Art wissenschaftliches Experiment, herauszufinden, was dort alles vor sich ging."
Und in gewissem Sinne ist es ein Experiment, dass er diesen Sommer in Chichester fortsetzt, wo er in einer von Rupert Goold and Ben Power geschriebenen, neuen, Version von Luigi Pirandellos Theaterstück "Six Characters In Search Of An Author" auftritt.
Es ist ein Stück in dem es um die Beziehung zwischen Realität und Fiktion geht, oder besser gesagt den Fakt, dass die Realität einer jeden Person immer nur eine Version dessen sein kann, "was da draußen ist".
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"Ich war immer fasziniert von [Pirandellos] "Six Characters" und war immer der Meinung, dass es ein Theaterstück seiner Zeit war. Es muß damals sensationell gewesen sein. Ich habe das Stück in einigen Produktionen gesehen, aber ich hatte das Gefühl, dass es eines dieser Stücke ist, dass man nicht auf wirklich spannende Art und Weise "wiederbeleben" kann - Bis ich Ruperts Drehbuch sah. Rupert versucht dass zu tun, was man mit allen Theater-Klassikern machen muß. Er versucht es neu zu erfinden und so spannend zu gestalten, wie es [damals als das Stück neu war] sein mußte."
Das tolle an dieser Adaption ist, dass es dem Geiste der Originalversion sehr treu bleibt, auch wenn der Text offensichtlich anders ist.
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Ian spielt die Rolle des "Vaters". Er sagt, die Herausforderung sei es, einen Charakter zu spielen, der plötzlich ein zutiefst aufgewühlter Familienmensch ist und einige existenzielle Fragen hat, die er beantwortet wissen will.
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Den Bösewicht spielen...
Für etwa zwölf Jahre betrieb Ian zusammen mit Jonathan Kent erfolgreich das Alemeida Theatre, nachdem ihm zuerst gesagt wurde, dass sie höchstens drei Monate durchhalten würden. Das war zu der Zeit, als er zu Star Wars zurückkehrte und die Prequel-Trilogie gedreht wurde.
Nach einem kleinem Part im Film Dragonslayer, wurde Ian von George Lucas in Die Rückkehr der Jedi-Ritter als Imperator Palpatine, der oberste Bösewicht, engagiert. 16 Jahre später, nahm [Ian] die Rolle wieder auf, als etwas jüngerer Senator und Kanzler, angefangen mit Die dunkle Bedrohung.
[Der Erfolg der Filme] ist recht einfach zu erklären, glaubt Ian: "Es ist eine sehr gute Geschichte und sehr clever erzählt. Es ist eine 'archetypische' Geschichte die George gemacht hat. Er wäre der erste der das zugeben würde. George glaubte das Kinder die Geschichte mögen würden und Erwachsene sie 'möglicherweise' ebenfalls mögen würden. Er hatte ein Gefühl dafür, aber er wußte ganz offensichtlich nicht, dass es ein weltweites Phänomen werden würde."
Die [neuen Filme] waren ein enormes Risiko: "Was [George] nicht wußte, war, ob es bei der neuen Generation Fans 'ankommen' würde. Er dachte, dass ein, zwei Sachen passieren könnten. Es könnte die Leute, die die alten Filme mögen, abschrecken, oder aber einer neuen Generation könnte es gefallen."
Tatsächlich hingen die Reaktionen stark vom Alter ab. Die Älteren bevorzugen die ersten Filme, jüngere Leute die neuen.
Für Ian [haben die Filme] keinen großen Unterschied für seine Karriere bedeutet, sagt er: "[In gewisser Weise ist es eher kurzlebig]. In [Großbritannien] haben mich viele Leute sowieso schon zuvor gekannt, und es gibt viele profilierte Schauspieler, die Bösewichte gespielt haben..."
Das komplette Interview in englischer Sprache könnt ihr hier nachlesen.
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