Die offizielle Seite hat ein Interview mit George Lucas und TCW-Regisseur Dave Filoni veröffentlicht:
Wie ist die Idee entstanden, einen Krieg der Sterne-Trickfilm zu machen?
George Lucas: Das Interessante an den Klonkriegen ist, daß diese ganze Zeit im Verlauf der sechs Krieg der Sterne-Filme, welche die Skywalker-Saga erzählen, übergangen wird. Wir sehen ein bißchen was vom Anfang in Episode II und ein bißchen was vom Ende in Episode III, aber es gibt während eines Krieges natürlich viele Geschichten - Geschichten voller Kämpfe, Dramen, gebrochener Herzen und sogar Humor. Die Vorstellung, eine Trickversion der Klonkriege zu machen, hat mich fasziniert, weil uns dies die Möglichkeit gibt, andere Geschichten zu erzählen, andere Jedi zu zeigen, neue Figuren vorzustellen und sogar Geschichte über die Klonsoldaten zu erzählen. Manche von ihnen haben sehr interessante Geschichten. Das gibt uns die Möglichkeit, das Bild davon, worum es in Krieg der Sterne geht, zu erweitern.
Dave Filoni: Etwas, das mich immer überrascht hat, ist, wie viele Geschichten es in dieser kurzen Zeitperiode zu erzählen gibt. Zwischen Episode II und Episode III vergehen nur drei Jahre, aber wir können so viele Geschichten erzählen und so viele neue Figuren treffen und an neue Orte vorstoßen, Orte, die zu sehen ich mir nie vorstellen konnte.
Wie beeinflußt die Tricktechnik die Krieg der Sterne-Saga?
Lucas: Von Anfang an wollten wir CG-Tricktechnik auf eine völlig neue Weise einsetzen. Wir glauben, daß wir jetzt etwas völlig Neues und sehr Andersartiges vorweisen können. Stilistisch gesehen, ist ein CG-Trickfilm ganz anders als ein klassischer Film. Mit der Tricktechnik bieten sich einem neue Möglichkeiten. Sie funktioniert wie eine Art Skizzenbuch.
Filoni: Wir sind damit unendlich flexibel. Wir müssen keine Requisiten aus dem Archiv kramen oder Schauspieler für Nach- oder Neudrehs zurückholen. Mit der Tricktechnik können wir uns eine Szene im Schneideraum ansehen und dann zurückgehen und sie am nächsten Tag völlig neu aufziehen. Mit klassischen Methoden wäre das unmöglich. All unsere Kulissen, all unsere Schauspieler stehen uns jederzeit zur Verfügung. Wir können alles so machen, wie wir es gerne sehen würden, und das ist wirklich aufregend.
Was können Sie uns über die neuste Krieg der Sterne-Heldin Ahsoka erzählen?
Lucas: Anakin und Obi-Wan haben eine tolle Beziehung zueinander, aber wir haben sie in den Filmen in Aktion erlebt.
Filoni: Wir fanden, daß es wichtig wäre, eine Figur zu haben, deren Temperament in etwa zwischen dem Anakins und dem Obi-Wans angesiedelt ist. Anakin wird sich überall mitten ins Gefecht werfen, während Obi-Wan erst einmal die Lage begutachten will, bevor er aktiv wird. Ahsoka liebt Anakins Wagemut und bewundert Obi-Wans Geduld und Bedachtsamkeit. Sie muß von beiden viel lernen, ist aber auch auf sich gestellt stark und zu vielem in der Lage. Manchmal überrascht sie Anakin in kritischen Situationen mit ihren Handlungen. Sie ist ein tolles Gegengewicht zu Anakin, visuell, in Punkto Persönlichkeit und in ihrer Einstellung. Sie treibt ihn in den Wahnsinn, aber wie man im Film sehen wird, entwickelt er auch große Zuneigung zu ihr.
Lucas: In Krieg der Sterne gibt es immer jemanden, der auf eine atemberaubende Reise mitgenommen wird und lernt, ein Jedi zu werden. Luke war ein Bauernjunge, der in die Rebellenallianz hineingezogen wurde, Anakin war ein kleiner Junge auf Tatooine. In The Clone Wars ist Anakin kein Padawan mehr. Er ist ein Jedi. Deshalb übernimmt Ahsoka die Rolle der jüngeren Person, die ausgebildet wird, und damit kommt die Dynamik eines Schülers in die Geschichte. Wir hatten viele Konzepte und Ideen für sie - männlich oder weiblich, Mensch oder Außerirdischer. Wir dachten, daß es schön wäre, ein Mädchen in der Geschichte zu haben.
The Clone Wars bietet Ihnen die Möglichkeit, Figuren außerhalb der Skywalker-Saga vorzustellen. Welche mögen Sie am liebsten?
Lucas: Ich mag seit jeher die Duros. Sie sind eine Abwandlung der Neimoidianer, nur sind die grüner und faltiger.
Filoni: Für mich ist es der Jedi-Rat. Ich finde es toll, die Gelegenheit zu haben, diese Figuren weiterzuverfolgen. Wir haben sie nur kurz gesehen, aber sie sind zu ihrer Zeit lebende Legenden. Kit Fisto, Ki-Adi-Mundi, Luminara, Plo Koon...
Lucas: Wenn es nach Dave ginge, wäre Plo Koon in jeder Szene! Es ist toll, daß Dave Figuren hat, mit denen er wirklich mitfühlt und die nicht einfach nur in Kämpfen oder in kurzen Szenen als Hintergrundstaffage dienen müssen.
Filoni: Darum geht es, das ist wirklich wichtig. Ich mag diese Figuren und bin daran interessiert, was mit ihnen passiert und wie sie sich im Film weiterentwickeln. Das ist ein Abenteuer, das wir im Film gerne zeigen wollten.
Wie würden Sie den visuellen Stil von The Clone Wars beschreiben?
Lucas: In The Clone Wars sehen alle Figuren und Schauplätze beinahe gemalt aus, und das gibt dem Film ein einzigartiges Aussehen. Wir haben uns auch von Manga und Anime inspirieren lassen, wo es sehr dramatische Beleuchtungseffekte und aggressive Einfassungen gibt.
Filoni: Krieg der Sterne ist jetzt schon so genial gestaltet, wenn man sich das Szenenbild und die Ausstattung der Kinofilme ansieht. Diesen Stil beizubehalten, war sehr wichtig. Gleichzeitig wollten wir den Zuschauern aber auch etwas bieten, das sie noch nicht kannten. Deshalb ist The Clone Wars stilisierter. Es geht nicht um Fotorealismus, sondern darum, eine eigene visuelle Realität zu schaffen, ähnlich wie ein Zeichner verschiedene Techniken einsetzt, um unterschiedliche Zeichenstile zu schaffen. Wir setzen die CG-Technik als Werkzeug ein, um eine stilisierte Realität zu erzeugen.
Lucas: Ich glaube, wir haben eine etwas ungewöhnliche und cinematisch-stilistische Geschichte geschaffen, etwas komplett Einzigartiges im Trick- und Animationsbereich.
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