Das Imperium schlägt zurück... Lucasfilm vermeldete heute, dass sie vor einem britischen Gericht nun ebenfalls gegen die Shepperton Design Studios gewonnen haben. Deren Geschäftsführer, Andrew Ainsworth, verkaufte über das Unternehmen Star-Wars-Helme und andere Repliken - ohne Lizenz von Lucasfilm. Er berief sich laut Mitteilung Lucasfilms dabei darauf, er habe die Designs im Jahr 1976 selbst geschaffen. Lucasfilm zufolge jedoch war es so, dass Ainsworth im Jahr 1976 lediglich den Auftrag bekommen habe, Repliken von Designs zu schaffen, die von Künstlern Lucasfilms geschaffen worden seien.
Nachdem bereits im Jahr 2006 ein kalifornisches Gericht zugunsten von Lucasfilm geurteilt hat und Ainsworth zu 20 Millionen USD Schadenersatz verurteilt hatte, urteilte heute ein britisches Gericht, dass US-Recht anzuwenden sei. Das Gericht stellt auch fest, dass auch nach britischem Recht Urheberrechtsverstöße stattgefunden hätten. An die Adresse von Fans, die ebenfalls Repliken erschaffen - natürlich ebenfalls ohne Lizenz, sagte Lucasfilms Vize-Präsident Howard Roffman:
"Wir beabsichtigen nicht, dieses Urteil dazu zu nutzen, unsere Fans zu entmutigen, dass sie ihre Vorstellungskraft, Kreativität und Leidenschaft für Star Wars durch Kostüme und Props ausleben, die sie für ihren eigenen Gebrauch fertigen. Vielmehr sehen wir die Entscheidung des Gerichts als Bestätigung, dass jene, die illegal Profit aus der Marke Star-Wars schlagen wollen, zur Verantwortung gezogen werden, wo auch immer sie sein mögen."
Wir möchten diesen Anlass auch noch einmal für einen Hinweis in eigener Sache nutzen: wir bitten darum, von Anfragen an uns, Einträgen ins Forum sowie in der Kontaktecke abzusehen, wenn es darum geht, selbst erstellte "Fanartikel" zu verkaufen. Wir hatten hierzu schon Anfragen von Schneidern, oder Propmachern - gerade auch in den letzten Wochen. Uns steht nicht zu, die Legalität zu beurteilen. Auf SWU ist dafür jedoch kein Platz. Warum nicht, kann einen Absatz weiter oben nachgelesen werden... ;)
Update!
TheLawyer.com, Online-Magazin für Anwälte, hat zwischenzeitlich ebenfalls einen Artikel zum Urteil online. Das Magazin wertet die Entscheidung des Gerichts als Niederlage für Lucasfilm. Das Gericht habe nicht auf die Schadenersatzansprüche erkannt. Im Gegenteil sei auf Verjährung erkannt worden. Lucasfilm hat übrigens ein Detail nicht erwähnt: Ainsworth forderte einen Anteil an den Profiten von Star Wars, da er sich selbst als der Erfinder einiger Designs sieht. Jedoch auch das wurde niedergeschlagen. Beiden Parteien steht der weitere Rechtsweg frei. Weitere Details erspare ich uns mal allen an der Stelle. Wie man allerdings sich derart exponiert per Pressemitteilung als Sieger eines Prozesses feiern lassen kann, wo ein Anwaltsmagazin meint, das Gegenteil sei der Fall, das ist eine Frage, die am Sinn einer Pressemitteilung zweifeln lässt.
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