In den Foren der offiziellen Seite hat sich Sue Rostoni, ihres Zeichens leitende Verantwortliche des Krieg der Sterne-Romanprogramms bei Lucas Licensing, nach langer Absenz mal wieder zu Wort gemeldet. Neben einigen Kurzinfos zum Luceno-Roman Millennium Falcon geht es hauptsächlich um Legacy of the Force (aka. Wächter der Macht): Was hat funktioniert, was hat nicht funktioniert, wohin geht es nun? Vor Spoilern sei deshalb gewarnt:
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Wie kam es dazu, daß Daala am Ende der Reihe Staatschefin der Galaktischen Allianz wurde?
Die Idee wurde auf einer unserer Handlungskonferenzen angesprochen. Die Galaxis muß wieder zusammenfinden, und Daala ist die einzige Person, die von allen Fraktionen akzeptiert wird. Die ist klug und mit zunehmendem Alter ruhiger geworden. Die Idee ist nicht so ungewöhnlich, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag, wenn man sich die Sache aus der Perspektive der verschiedenen Figuren ansieht.
Gibt es neue Informationen zu Millennium Falcon?
Millennium Falcon ist ein Einzelroman von James Luceno, der etwa zwei Jahre nach den Ereignissen der Legacy of the Force-Reihe spielt. Han, Leia und Allana erleben ein Abenteuer, und kommen - nur, um das an dieser Stelle zu sagen - alle lebendig zurück. Wir geben ihnen diese 2 Jahre, damit sie Jacens Tod in Ruhe verarbeiten können. Nachdem die meisten Leser Hans Umgang mit Chewbaccas Tod in der New Jedi Order-Reihe nicht besonders mochten und die Legacy of the Force-Reihe an Trauer geradezu überquoll, haben wir uns entschieden, den Lesern weiteren Schmerz dieser Art für den Moment zu ersparen. Viele Menschen ziehen es vor, in ihrer Trauer allein gelassen zu werden.
Die Fans würden heute sicher anders auf Chewies Tod reagieren. Der Tod von Hauptfiguren ist nichts außergewöhnliches mehr.
Das stimmt. Die Fans haben bei der Legacy of the Force-Reihe ganz anders reagiert als bei der NJO. Allerdings habe ich von einigen Leuten gehört, daß ihnen die Reihe (und auch die NJO) zu düster und besorgniserregend war. Diese Leute lesen Krieg der Sterne-Romane, um der Wirklichkeit zu entfliehen, nicht um in sie hineingerammt zu werden wie in eine Betonwand. Unsere Überlegungen gingen deshalb dahin, daß wir für eine ganze Weile genug Tod, Zerstörung, Unfrieden und Gefühlschaos gesehen haben. Die einen wollen realitätsferne Geschichten, weil sie der Meinung sind, daß es zu viel wäre, ein Buch darüber zu lesen, wie die Figuren mit dem Tod eines weiteren Kindes umgehen. Die "Kernfans" mögen für die ganze Geschichte empfänglich sein, gleich welche Gefühle dabei hochkommen.
Ich kann versuchen, ein E-Book in diese zwei oder drei Jahre der Trauerbewältigung zu setzen, wenn ihr wirklich meint, wieder lesen zu müssen, wie Leias Herz bricht oder Han frustriert mit der Faust gegen den Falken hämmert. Aber dazu muß es auch eine Geschichte geben und Figuren, die sie tragen. Wer einmal jemanden verloren hat, der ihm nahestand, weiß, wie lähmend eine derartige Erfahrung ist. Ich weiß nicht, ob das romantauglich ist, wenn Leute wie betäubt durch die Gegend laufen, weil sie wissen, daß ihre Welt nie mehr die gleiche sein wird, während sie versuchen, herauszufinden, wo sie jetzt hingehören.
Millennium Falcon wird zwei Jahre nach Jacens Tod spielen, also werden seine Eltern noch nicht völlig darüber hinweg sein. Auf irgendeine Art trauern sie immer noch.
Es gab einige Ungereimtheiten in der Legacy of the Force-Reihe, wie beispielsweise der Krieg gegen die Konföderation, der in den letzten beiden Büchern kaum noch vorkam oder Lumiyas Quaste, die im Laufe der Reihe mehr und mehr in den Hintergrund rückte. Wieso kam es dazu?
Der Krieg diente lediglich als Bühne, und es gibt einige Stellen, an denen er eine größere Rolle hätte spielen können, was auch Naithals Rolle vergrößert hätte. Und das wäre toll gewesen. Was Lumiyas Quaste angeht, so haben wir bemerkt, daß ihre Rolle immer kleiner wurde. Wir wußten gleichzeitig aber auch nicht, wie wir sie in die Handlung hätten einbauen sollen, ohne daß es völlig konstruiert aussah.
Selbst ein so wichtiges Ereignis wie Maras Tod hat im weiteren Verlauf der Reihe kaum Spuren hinterlassen.
Das stimmt. Es scheint, wir hätten nach Sacrifice ein paar weitere Romane gebrauchen können, die sich mit dem Konzept von Opfer, Gleichgewicht und Vermächtnis beschäftigen. Und der Endkampf hätte vielleicht schon im vorletzten Buch stattfinden können, dann wäre dem letzten Roman die Rolle eines Epilogs zugefallen...
Heißt das nicht, daß die Koordination verschiedener Autoren für eine Reihe einfach nicht funktioniert? Bei der NJO haben die Autoren ihre eigenen Geschichten wenigstens noch beenden können, aber hier mußten sie mit den Ideen anderer Autoren spielen, um den roten Faden beizubehalten, ohne daß sie wirklich wußten, worauf die anderen Autoren hinauswollten.
Das Problem ist, daß ohne das Rotationsprinzip jeweils ein Jahr zwischen den einzelnen Romanen liegen würde. Für eine kurze Reihe ist das in Ordnung, aber 9 Jahre für eine Reihe... Es gibt aber vieles, über das sich nachzudenken lohnt.
[Spoiler-Ende]
Etwas völlig anderes: Gibt es Pläne für einen Comics Companion für Romane?
Ab und zu haben wir hier darüber geredet, aber ich weiß nichts von konkreten Plänen.
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