KNBC.com berichtet über ein Gerichtsverfahren, das zeigt, warum es so wenige Spoiler im Netz gibt. Es ist gerade mal zwei Wochen her, als wir über einen Artikel in der Edmond Sun berichteten. Damals schrieben wir noch, dass Tyler Nelson, ein Nebendarsteller, der den Mund nicht halten konnte, sicherlich einer netten Klage entgegen sehen könnte. Dass zwei Wochen später bereits Prozesstermin war, überrascht dann doch ein wenig:
LOS ANGELES - Ein 24 Jahre alter Schauspieler, der Berichten zufolge seine Verschwiegenheitserklärung verletzte, indem er die Handlung zum nächsten Indiana-Jones-Film verriet, konnte am Dienstag mit den Filmemachern einen gerichtlich gebilligten Vergleich erreichen, so der Produzent des Films.
Ein Gericht verkündete einen Beschluss, dass der in Oklahoma geborene Tyler Nelson "wissentlich die Verschwiegenheitserklärung verletzt hat, die er als Bedingung für seine Beschäftigung eingegangen war, als er einer Zeitung ein Interview gab". Das ließ Lucasfilm Ltd. verkünden. Die Firma produziert "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull".
Der Beschluss wurde am Dienstag im Los Angeles Superior Court in Santa Monica verkündet, sagte Lynne Hale, Pressesprecherin für Lucasfilm Ltd.
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Die genauen Bestimmungen des Vergleichs sind Lucasfilm Ltd. zufolge vertraulich.
Repräsentanten der Thomas Talent Agentur, die Nelson vertreten, waren nicht unmittelbar für einen Kommentar verfügbar.
Im vergangenen Monat gab Nelson, ein Balletttänzer, der in der Moskauer Boshoi-Akademie ausgebildet worden ist, Oklahomas Edmond Sun ein Interview, in dem er die Handlung des Films darlegte, wie die New York Post berichtet. Nelson wurde als [markieren: ]"tanzender russischer Soldat engagiert, wie die Post berichtete.
Mit dem Interview verletzte Nelson die Vereinbarung, die er unterzeichnet hatte, und die vorsah, dass er nicht über den Film spricht, sagten Repräsentanten von Lucasfilm Ltd.
Das Interview wurde zwischenzeitlich von der Internetseite der Edmond Sun entfernt (Anm. d. Red.: es findet sich bei uns noch im Newsarchiv - vor Spoilern sei nach wie vor gewarnt).
"Wir bitten jeden Darsteller und jedes Crewmitglied um Unterzeichnung einer Verschwiegenheitserklärung, weil wir die Spannung und die Überraschung für das Publikum schützen möchten", sagte Lynn Bartsch, Leiterin für Geschäftsangelegenheiten bei Lucasfilm. "Konsequenterweise denken wir, dass es sehr wichtig ist, dass sichergestellt wird, dass die Leute diese Vereinbarungen einhalten."
Auf die Frage, ob Nelsons Szenen aus dem Film geschnitten werden, sagte Marvin Levy, ein Sprecher von Spielberg: "Ich weiß dazu nichts."
Auf die später gestellte Frage, ob Nelsons veröffentlichte Aktionen seiner Schauspielkarriere schaden würden, antwortete Levy lachend und sagte: "Das sollen andere Leute herausfinden."
Interessant ist hier das Vorgehen: dass Nelson verfolgt wird, war klar. Dass Lucasfilm es aber so breit tritt, denn sie haben aktiv diese Meldung verbreitet, spricht eine deutliche Sprache: da wurde ein Exempel statuiert. Vermutlich wird Nelson noch viele Balletttänze aufführen können, um diesen "erreichten" Vergleich abarbeiten zu können - und die Karriere wird es sicherlich auch nicht fördern.
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