Mit einem Gespräch mit Timothy Zahn und einem Auszug aus seinem neuen Werk Allegiance stellt die offizielle Seite den neusten Roman des Erweiterten Universums vor:
In Star Wars: Allegiance, dem neuen Roman von Timothy Zahn, der morgen in den Handel kommen wird, ist sein Jedi-Erbe für Luke Skywalker noch immer recht ungewohnt, Han Solo ist sich nicht sicher, bis zu welchem Grade er sich der Rebellenallianz verschreiben will, und Prinzessin Leia versucht einfach nur, die Rebellion am Laufen zu halten und fragt sich, wieso Han sie so wütend macht. Die junge Mara Jade ist einer der besten Agenten des bösen Palpatine, und eine Gruppe von Sturmtruppensoldaten desertiert, um auf ihre ganz eigene Weise Gerechtigkeit zu verbreiten...
Allegiance spielt zwischen Episode IV und V. Diese Filme haben ganz offensichtlich Grenzen für Ihre Möglichkeiten im Roman gesetzt, sowohl in Punkto Handlung, als auch, was die Entwicklung der Figuren betrifft. Wie sind Sie an diese Herausforderung herangegangen?
Timothy Zahn: Die Entwicklung der Figuren war kein so großes Problem, weil ich sowohl einen Anfangs-, als auch einen Endpunkt hatte, mit dem ich arbeiten konnte. Meine Aufgabe war es, mich an Stellen einzuschalten, von denen ich annahm, daß sie zur Zeit der Handlung von Allegiance sowohl für sich selbst, als auch im Kontakt miteinander wachsen würden.
Die Handlung voranzubringen, war noch einfacher, weil das Imperium zu diesem Zeitpunkt praktisch allmächtig und die Rebellenallianz ein recht junger Zusammenschluß mehrerer Widerstandsbewegungen ist. In den Filmen sieht man das beispielsweise an der großen Vielzahl von Helmabzeichen der Rebellen auf Yavin, während sich in den späteren Filmen das Rebellenlogo durchsetzt, wenn die verschiedenen Gruppen zu einer Einheit verschmelzen. Diese beiden Punkte markierten für mich die allgemeine politische und militärische Grundlage.
Und da ich mich mit Welten beschäftige, die in den Filmen nicht erwähnt werden, brauche ich mich um kleinere historische Einzelheiten nicht zu kümmern, die ich in Erwägung ziehen müßte, wenn die Geschichte beispielsweise auf Bespin spielen würde.
Ist Allegiance eine einzelne Geschichte oder der Anfang einer neuen Reihe?
Timothy Zahn: Soweit ich weiß, ist es eine einzelne Geschichte. Wenn Lucasfilm möchte, daß ich ein weiteres Buch schreibe, wäre Allegiance aber wohl ein guter Anfangspunkte für weitere Geschichten.
Fans wird es freuen zu hören, daß Mara Jade eine wichtige Rolle in Allegiance spielt. Sie haben diese Figur für Erben des Imperium entwickelt, das nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter spielt. Ist Allegiance das erste Mal, daß wir Mara als persönlichen Agenten Palpatines erleben? Ist dies das erste Mal, daß sich ihr und Lukes Pfad kreuzen, und glauben Sie, daß die MAcht versucht, sie zusammenzubringen?
Timothy Zahn: Es ist die erste Mara-Geschichte, zumindest von mir - alle anderen, die ich geschrieben habe, spielen während oder nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Einer der Gründe, weshalb ich Allegiance schreiben wollte, war, daß ich sie als Palpatines Agentin zeigen wollte, als Dienerin des Imperiums, die nicht vom Imperium korrumpiert wird.
Gibt es Pläne für weitere Abenteuer mit der Gruppe desertierter Sturmtruppen, die sich Hand of Judgment taufen? Sie sind als Figuren sehr ansprechend, nicht zuletzt, weil sie zwischen ihrer Treue gegenüber dem Imperium und ihrer moralischen Verpflichtung sich selbst gegenüber hin- und hergerissen sind. Für Mara scheint das gleiche Dilemma eine Rolle zu spielen, obwohl sie noch immer in der Lage ist, Palpatine und die dunkle Seite des Imperiums auseinanderzuhalten.
Timothy Zahn: Wie gesagt, wenn ich einen weiteren Krieg der Sterne-Roman schreiben sollte, wäre das die Richtung, in die es gehen würde. Diese Sturmtruppen sind nicht nur faszinierend und auch für mich als Autor sehr spannend, sondern es gibt allgemein noch großes Potential in der Zeit der klassischen Trilogie, nicht zuletzt, weil Großadmiral Thrawn in dieser Epoche noch am Rande aktiv ist.
Genau wie bei der aktuellen Staffel von Kampfstern Galactica, ist es auch bei den Filmen und Romanen aus Krieg der Sterne recht verlockend, aktuelle Ereignisse und Szenarien zu suchen. Haben Sie derartige aktuelle Verknüpfungen bewußt eingeflochten und glauben Sie, daß es, ungeachtet der Intentionen eines Autors, unumgänglich ist, daß Leser solche Verbindungen sehen? Ist das eine gute oder eine schlechte Sache?
Timothy Zahn: Ich habe nicht aktiv versucht, aktuelle Ereignisse oder politische Entwicklungen in diesem Roman aufzugreifen. So etwas ist zumeist ohnehin vergebens, weil es ein Jahr dauert, bis ein fertig geschriebenes Buch veröffentlicht wird, und was gestern aktuell war, ist es heute oftmals nicht mehr.
Auf der anderen Seite sind Treue, Vertrauen, Gier, Verrat, Freundschaft, moralische Überzeugungen, die erfolgreiche Bewältigung von Krisen und der allgemeine Kampf des Guten gegen das Böse die Triebfedern der Geschichte. Für einen guten Krieg der Sterne-Roman ist es deshalb schwer, aktuelle Ereignisse nicht widerzugeben. Ich denke, der Hauptgrund für die anhaltende Beliebtheit und Frische der Saga ist die Tatsache, daß sie alle dieser grundlegenden menschlichen Themen anspricht.
Außerdem, ist es nicht eine der großen Stärken der Science-Fiction, Leser dazu zu bringen, ihre Welt aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten?
Besitzen Sie interne Informationen über die Legacy of the Force-Reihe von Del Rey, die etwa 40 Jahre nach Allegiance spielt? Die Autoren dieser Reihe schreiben immerhin über die gleichen Figuren wie sie, wenn auch an einem Punkt, wo diese älter und wohl auch weiser geworden sind.
Timothy Zahn: Ich fürchte, ich habe keine Geheiminformationen über die Pläne für Legacy, und hätte ich welche und würde ich sie verraten, müßte ich Sie töten.
Obi-Wan spielt eine wichtige Rolle in Allegiance, er spielt eine aktivere Rolle in Lukes Ausbildung, als in jedem der Filme. Wieso haben Sie ihn so dargestellt? `
Timothy Zahn: Ich wollte Lukes Ausbildung nach Episode IV zeigen, um ihn auf das Ausbildungsniveau zu heben, das er in später in Episode V hat. Das erforderte ziemliche Feinarbeit, es gab mehrere Stellen in meiner Erstfassung, die Lucasfilms Vorstellungen von Obi-Wans Rolle überstiegen, und ich mußte den Grad seiner Aktivität mehrfach verringern. In der Endfassung haben wir aber, denke ich, eine gute Balance gefunden, wie Obi-Wan Lukes Ausbildung vorantreiben kann, ohne einfach alles für ihn zu tun.
Bereitet Palpatine Mara Jade vor, um Darth Vaders Platz einzunehmen?
Timothy Zahn: Nein, obwohl Vader das natürlich fürchtet. Palpatine will Mara unter Kontrolle behalten, doch als etwas anderes als eine Sith. Sie ist ein großes Experiment für ihn: wenn er sich auf einen Sith-Schüler beschränkt, kann er seine Macht vielleicht trotzdem ausbauen, indem er zwar nur einen Schüler hat, dafür aber eine ganze Gruppe wenig ausgebildeter Nicht-Sith-Machtnutzer wie Mara.
Wo sind 3PO und R2 zur Zeit von Allegiance?
Timothy Zahn: Ich konnte leider nichts Wichtiges finden, das sie in diesem Roman tun konnten. Ich hatte bereits eine große Zahl neuer Figuren, die ich entwickeln mußte, also beschloß ich , die Droiden außen vorzulassen, anstatt sie als bloße Staffage mit mir herumzuschleppen. Vielleicht sind sie gerade in der Werkstatt für ihre Jahresinspektion.
Sie haben über das Extragalaktische Flugprojekt, Admiral Thrawn und Mara Jade geschrieben. Mit welchen anderen Facetten des Krieg der Sterne würden Sie sich gerne als nächstes befassen?
Timothy Zahn: Abgesehen von den Hand of Judgment-Sturmtruppen, würde ich gerne mehr über die Welten der Sith und Thrawns Aufbau seines Imperiums der Hand schreiben.
Einen Auszug aus Allegiance findet ihr hier. Der Roman ist bei Amazon zum Preis von 19,95 Euro erhältlich.
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