Der neue Rundbrief der Offiziellen Seite beschäftigt sich heute mit einer neuen ILM-Technik, die unter die Haut geht:
Mit der Verwendung von digitalen Doppelgängern, die riskante Stunts ausführen, oder künstlichen Figuren wie Jedi-Meister Yoda, wird Episode III in der Entwicklung glaubhafter computer-erzeugter organischer Figuren in neue Gebiete vorstoßen.
Eines der Werkzeuge, das Industrial Light & Magic dafür verwendet, nennt sich Untergrund-Streuungswiedergabe - diese Technik, die bei Episode II noch in den Kinderschuhen steckte, hat bei der Akademie der Filmkünste und -wissenschaften bereits Anerkennung gefunden. Am 14. Februar wird Christophe Hery ILM bei der Entgegennahme einer besonderen Verdiensturkunde der Akademie im Rahmen der 74. Academy Awards vertreten.Dieser technische Preis, den Hery empfangen wird, ist einer von neun, den die Akademie in diesem Jahr verleiht und steht für einen großen Entwicklungssprung im Bemühen, fotorealistische Bilder auf die Leinwand zu bringen. Obwohl Hery bereits während der Produktion von Angriff der Klonkrieger damit begann, die Untergrundstreuung zu entwickeln, war die Technik nicht rechtzeitig fertig, um sie auf die digitalen Figuren in diesem Film anzuwenden. Statt dessen erlebte die Öffentlichkeit die erste Verwendung dieser Technik durch ILM an Dobby dem Elfen in Harry Potter und die Kammer des Schreckens, Ende 2002.
"Die Frage war, wie man den Effekt der Durchsichtigkeit erzeugt und darstellen kann, wie Licht die Haut durchdringt und in den verschiedenen Gewebearten gestreut wird, um dann an verschiedenen Punkten wieder aufzutauchen.", erklärt Hery. "Traditionell war es in der Computergrafik üblich, der Leitlinie zu folgen, daß Licht an einem bestimmten Punkt auftrifft und vom gleichen Punkt zurückgeworfen wird. Die Untergrundstreuung ermöglich es, Licht an einem Punkt aufzutreffen und an anderen Punkten wieder auszutreten. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, alle möglichen Materialien durch Computergrafiken nachzustellen - vor allem Haut.", sagt er.
Um ein einfaches Beispiel des natürlichen Effekts zu erhalten, den die Untergrundstreuung nachahmt, halte einfach Deine Hand vor eine helle Lichtquelle. Das Licht scheint durch Deine Hand und erzeugt ein rötliches und gelbes Glühen.
Dieses Detail, das bisher nicht von der CG-Technik bedient wurde, wird digital erzeugten Figuren nun von der Untergrundstreuung eingehaucht.Obwohl der Prozeß erstmalig vor mehr als einem Jahr angewandt wurde, hat die Akademie die Einsendungen für den Sonderpreis sorgsam geprüft, bevor die Entscheidung, welcher der 14 Bewerber den Preis erhalten würde, feststand.
Dank des Einsatzes der Untergrundstreuung durch ILM in Filmen wie Hulk und der Verwendung ähnlicher Techniken durch andere Visuelle-Effekt-Firmen bei der Erstellung erfolgreicher digitaler Figuren, haben die letzten beiden Kinojahre aufgezeigt, daß es mehr und mehr möglich wird, fotorealistische Menschen und andere Wesen mit durchscheinenden Elementen, wie der Haut, zu erzeugen, sagt Hery."Es ist möglich, sie aussehen zu lassen, als gehörten sie in die Welt, die sie umgibt.", sagt er. "Wir vergessen oft, daß die Wege der Natur sehr komplex sind. In der Welt (der Computergrafik) arbeitet man jeden Tag daran, die Maßstäbe neu zu setzen und auf die nächste Ebene zu gelangen. Die hier ist nur ein Bestandteil - ein wichtiger Bestandteil - der Erstellung menschlicher Haut."
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