Der Hollywood Reporter hat Ewan McGregor ein Porträt gewidmet, in dem es natürlich auch um seine Star-Wars-Rückkehr in Obi-Wan Kenobi geht. Hier die entsprechenden Auszüge:
Obi-Wan Kenobi saß zusammengekauert da, zitterte, war schweißgebadet. Er weinte - ganz buchstäblich - vor Qualen. Aber er war nicht etwa tödlich von Darth Vader verwundet worden, sondern hatte lediglich gerade seine zweite Dosis des COVID-19-Impfstoffs erhalten. „Das hat mich wirklich umgehauen”, meint Ewan McGregor. „Ganz ehrlich”. Die Nebenwirkungen der zweiten Impfung waren so intensiv, dass McGregor sogar sein Lichtschwerttraining für die für 2022 angekündigte Disney-Plus-Serie, in der er erneut den Umhang des Jedi-Meisters anlegt, absagen und dieses Interview verschieben musste.
„Monatelang haben wir diese gigantischen, zweieinhalbstündigen Trainingseinlagen mit Schwertkämpfen und Nahkampfkram gemacht”, so McGregor, der sich für die Rolle wieder seinen bekannten Bart stehen lässt, in einem mehrstündigen Zoom-Gespräch. Ein Pudel-Chihuahua-Mischling schläft friedlich in seinem Schoß. „Aber diese Woche ging das gar nicht.", so er weiter. „Nicht bei 38 Grad Fieber.” Immerhin: Die Erschütterung der Macht hielt nicht lange an: McGregor war innerhalb von 48 Stunden wieder auf dem Damm.
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Es waren die enthusiastischen Reaktionen auf The Mandalorian, die erste von zehn geplanten Star-Wars-Spin-Off-Projekten auf Disney+, die zeigten, dass es in diesem Universum immer noch fesselnde neue Geschichten zu erzählen gibt und dass das Publikum sehr begierig darauf ist, sie zu sehen. Die Serie, deren Produktion etwa 100 Millionen Dollar gekostet hat, war ein wesentlicher Grund für die 100 Millionen, die zum Start des Streamingdienstes ein Abonnement eingegangen sind. Das Finale der zweiten Staffel, in der der verjüngte Mark Hamill als Luke Skywalker zu sehen ist, hat es sogar als erste Nicht-Netflix-Serienfolge geschafft, die Nielsen-Streaming-Charts anzuführen. Obi-Wan Kenobi ist also perfekt dafür geeignet, um McGregors lange und abwechslungsreiche Karriere durch die Lichtmauer seiner Lebensmitte zu steuern.
„Ich bin wirklich aufgeregt darüber”, sagt er voller Freude. „Vielleicht sogar noch mehr als bei den ersten Filmen, weil ich älter bin - ich bin gerade 50 geworden - und ich bin einfach in einer viel besseren Lebenssituation.”
[…]
McGregors erste Begegnung mit Star Wars war eine sehr persönliche. Sein Onkel ist Denis Lawson, ein schottischer Schauspieler, der Wedge Antilles spielte - den einzigen X-Flügel-Piloten neben Luke Skywalker, der die klassische Trilogie von Anfang bis Ende überlebte. Er erinnert sich noch daran, wie er als kleiner Junge auf der Leinwand sah, wie sein Onkel den Todesstern angriff.
Jahre später riet Lawson McGregor davon ab, die Rolle des Obi-Wan Kenobi anzunehmen - er hatte mit großem Verdruss erlebt, wie seine eigene Rolle in Star Wars den Rest seiner Karriere überschattet hatte - aber, so McGregor, „je näher ich der Rolle kam, desto mehr wollte ich sie haben.”
Doch was als Phantasie eines Stardaseins begann, entwickelte sich über mehrere Jahre hinweg zum Albtraum für den Schauspieler. Mit jedem weiteren, wenig überwältigenden Prequel setzte Regisseur George Lucas mehr und mehr CGI ein, „weil George die Technik liebt und gerne in diesen Bereich vordringt”, meint McGregor. „Er wollte mehr und mehr Kontrolle über das, was im Hintergrund der Szenen zu sehen ist.” Bei Die Rache der Sith wurden die realen Kulissen fast vollständig durch Bluescreens ersetzt. „Nach drei oder vier Monaten wird es einfach nur noch langweilig - besonders wenn die Szenen ... ich will nicht unhöflich sein, aber es ist nicht Shakespeare”, formuliert es McGregor. „Man findet in den Dialogen nichts, was einen befriedigt, wenn um einen herum nichts da ist. Das war ziemlich schwer zu machen.”
Beim Dreh von Obi-Wan Kenobi wird das immerhin kein Problem sein, denn hier kommt ein Verfahren namens StageCraft zum Einsatz, das Jon Favreau bereits in The Mandalorian verwendet hat. „Sie projizieren dabei [die virtuellen Hintergründe] auf diesen riesigen LED-Bildschirm. Wenn man also in einer Wüste sein soll, steht man mitten in der Wüste. Wenn man vorgibt, im Schnee zu sein, ist man von Schnee umgeben. Und wenn man im Cockpit eines Raumjägers sitzt, befindet man sich im Weltraum. Es wird sich so viel realer anfühlen.”
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Alle sechs Episoden von Obi-Wan Kenobi werden von Hossein Amini geschrieben, dem Drehbuchautor des Ryan-Gosling-Films Drive (2011) und von der Kanadierin Deborah Chow inszeniert, die schon bei zwei Episoden von The Mandalorian Regie geführt hat. Und es wurde bereits angekündigt - zur großen Begeisterung der Fans - dass in der ersten Staffel die Rückkehr von Hayden Christensen als junger Darth Vader zu sehen sein wird.
Obwohl die Dreharbeiten noch nicht begonnen haben, sagt McGregor, dass er „einige Probeaufnahmen mit Deborah und anderen Leuten gemacht hat. Ich sehe schon, dass sie eine wirklich, wirklich gute Regisseurin ist.” Könnte es sich bei diesen Probeaufnahmen um Tests mit einem jungen Luke Skywalker gehandelt haben? Ewan McGregor lässt sein bekanntes Grinsen aufblitzen. „Das ist gut möglich”, meint er. „Ich weiß es nicht.”
Das komplette Porträt mit einem Rundgang durch Ewan McGregors gesamte Karriere findet ihr beim Hollywood Reporter.
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Daxtor Vale
Aber sowas von im Hypetrain Modus
Wusste das mit Lawson gar nicht . Aber interessante Geschichte. Dass er ein wenig verbittert war, war ja bekannt.
Allerdings hat er damals zwei Dinge nicht berücksichtigt:
1. Obi Wan ungleich Wedge
2. Sein Neffe hat bereits vor SW gute Filme abgeliefert und wurde dadurch nicht nur mit SW assoziiert. Wenn ich an Ewan denke muss ich bspw immer zuerst an trainspotting denken und nicht an SW. Das hat’s ihm leichter gemacht als nur mit der Rolle identifiziert zu werden. Ähnlich ging es ja auch Pordman.
DirectorKrennic
Ich weiß noch, wie gespannt meine Freunde und ich damals waren, als der erste Trailer zu The Phantom Menace im Fernsehen lief, irgendwann spät nachts. Wir sind extra so lange wach geblieben und wir waren begeistert.
Ewan McGregor als Obi-Wan war eines der guten Aspekte der Prequels. Und auch heute komme ich nicht umher, zu staunen, wie jung er noch in Episode 1 aussah und wie der Charakter reifte. Ich freue mich wirklich sehr darauf, ihn wieder zu sehen. Aber auch auf Hayden Christensen freue ich mich.
Es ist halt so, dass gute Dialoge eher nicht die Stärke von George Lucas waren. Der Mann hat grandioses geschaffen... aber ganz sicher nichts ohne Fehler - was okay ist. Ich hoffe, dass sechs Folgen genügen, uns eine tolle Geschichte zu erzählen. Vielleicht sogar unter so donnerndem Applaus, dass wir Nachschlag bekommen.
Sashman
Olli Wan
@Olli Wan
Was aber nicht heißen muss, das man Maul nicht doch zu sehen bekommen könnte. Wäre möglich, das Obi Wan sich an sein letztes Treffen mit Maul zurückerinnert und wir in einem Flashback den Kampf zumindest in Teilen noch mal in Real zu sehen bekommen. Denn dieser Part ist ein wichtiger Abschluß für Obi Wan gewesen. Zu wichtig, um ihn einfach unterschlagen zu können. Nur wird nicht jeder Zuschauer der neuen Serie auch Rebels gesehen haben, um zu wissen, wo von Obi Wan eventuell redet, wenn man das ganze nur verbal erwähnt. Ich könnte mir deshalb schon eine kleine visuelle Reminiszenz an das Treffen mit Maul vorstellen.
Wenn es so kommen sollte, dann sollte man sich aber wohl von der Vorstellung trennen, das der Kampf anders ausehen bzw. ausgehen könnte, als der Kampf aus Rebels.
Deerool
Dass "gute" Dialoge nicht eine Stärke von George sind, ist wiederum ein Stärke. Die Ausgefallenheit und Befremdlichkeit von Georges Sätzen haben ja den Schauspielern immer wieder missfallen (Alec Guinness, Han Solo, McGregor), aber haben auch den großen Teil von Star Wars ausgemacht. Sätze wie "May the Force be with you" oder "If you strike me down I will become more powerful than you can possibly imagine" hätten "guten" Autoren nicht angesprochen, haben aber z.B. einen anderen Effekt auf das jüngere Publikum. Das Ausgefallene und "Schlechte" der Dialoge gibt der Welt noch mehr eine außerirdische Note.
Negromanzer
Also, "George's Dialoge" der OT fand ich immer großartig, mit Einschränkungen in ROTJ. In Episode Vl waren schon ein paar sprachliche Bruchlandungen dabei. Die Prequels waren in dieser Hinsicht dann leider ein Desaster.
Aber zum Glück gab und gibt es Ewan McGregor, der eine eigene Serie mehr als verdient hat. Dabei ist es nicht unbedingt die Charaktere Obi Wan Kenobi allein, sondern die Verkörperung Ewan McGregors in Kombination. EMG ist einfach eine coole Sau! Ich freu mich wie'n Schnitzel auf das Werk.
IONENFEUER
Kaero
IONENFEUER
chaavla
PieroSolo
benborchie
Ich glaube das es bei dieser einen Staffel bleiben wird. Letztendlich muss man sehen, was die uns erzählen wollen. Wird die letzte Szene in der 6. Episode damit enden, das Ben Kenobi Luke vor den Tusken rettet, dann ist halt Schluss.
Und tatsächlich glaube ich dass das der mal angedachte "Kenobi - a star wars story"-Film sein wird. Ausgeschmückt und auf 6 Folgen (4-6 Stunden) gedehntes Machwerk. Hinzukommt das Disney so viel in der Pipeline hat, da muss man nicht Ewan McGregor bis zum geht-nicht-mehr vor die Kamera schleifen. Die kriegen sowieso Ihr Geld. Und deswegen bleibt es bei dieser einen Staffel.
Bauchgefühl!
(zuletzt geändert am 29.04.2021 um 22:37 Uhr)
andrenalin
Ewan als Obi-Wan war damals die absolute Traumbesetzung. Kaum jemand hat seinem Charakter so viel Ausstrahlung geben wie er. Was auch nötig war, da er ja in der OT zu sehen war und somit die Würde und Ausstrahlung eines Alec G. transportieren musste. hat er auch geschafft.
Das GL kein besonders guter Dialog-Schreiber ist, ist aber schon seit ANH bekannt. Zitat Ford:"Tippen kannst du den Scheiß vielleicht, aber sagen kann man das nicht". Sagt im Grunde alles. GL ist mehr der Mann für das technische Aussehen eines Filmes, ein Wegbereiter neuer Techniken.
Ich kann die Mini-Serie kaum noch erwarten.
Tauron
Vielleicht liegt’s daran, dass ich ein großer PT-Fan bin oder daran, dass ich abgesehen von Star Wars keine große Leidenschaft für Filme habe, aber ich hatte irgendwie nie ein Problem mit den Dialogen oder fand sie komisch. So oder so: McGregor war für mich in den Prequels immer der Wahnsinn und ich halte es eigentlich kaum noch aus, bis die Serie rauskommt. Sie birgt sicherlich auch Potenzial für ... nennen wir sie mal skurille Differenzen mit der etablierten Kontinuität (wie einige andere Star-Wars-Werke zeigen, die zurzeit unter anderen Newsmeldungen diskutiert werden), aber das Risiko gehe ich ein, wenn ich dafür McGregor als Obi-Wan kriege. Frei nach dem Titel dieser News: CC 09002 voller Vorfreude auf Obi-Wan Kenobi.
CC 09002
@benborchie Beim Hollywood Reporter ist dies auch der Einstieg. Starwarsunion hat da bei der Übersetzung keine Kontrolle darüber...
Hoffen wir, dass die Leser der Zeitschrift sich trotzdem für die wichtigen Corona-Impfungen eintragen lassen. In Amerika sind die Infektionszahlen ja bis vor kurzem noch riesig gewesen. Natürlich gilt dies auch für andere Länder, aber daher kommt eben das Magazin...
MovieMike1996
Obwohl Ewan McGregor bereits in den Prequels perfekt als Obi-Wan passte, merkte man ihm doch sein Unwohlsein mit Greenscreens an. Man vergleiche nur mal seine Darstellung in Moulin Rouge aus derselben "Zeitepoche" wie die Prequels.
Ich verstehe absolut, warum er den Mangel an realen Sets damals kritisiert. Schauspieler brauchen Bezugsobjekte. Ich sage nicht, dass CGI automatisch schlecht ist. Aber wenn es Überhand nimmt, ist das für die SchauspielerInnen extrem schwierig.
Ich denke auch, dass McGregor mit dem neuen Aufnahmeverfahren nochmals ein deutlich vielschichtigeres Schauspiel zeigen kann, weil er dieses eben bereits in anderen Filmen an den Tag legte. Er war gut in den Prequels, aber Lucas als Regisseur hätte noch viel mehr aus ihm rausholen können
Versteht mich nicht falsch, ich schätze George Lucas für sein frühes Schaffen und die alten Filme. Dennoch hatten einige kreative Ideen auch andere Personen. George Lucas damalige Frau empfahl ihm beispielsweise, Kenobi bereits in A New Hope sterben zu lassen und George Lucas blieb ja bewusst bei den beiden Fortsetzungen als kreativer Kopf und Schöpfer im Hintergrund aktiv. Darin ist er nämlich in meinen Augen am besten: Der kreative Kopf mit den Ideen, die ein anderer bündelt
(zuletzt geändert am 29.04.2021 um 23:42 Uhr)
MovieMike1996
Ich finde gut, dass McGregor - ähnlich wie einst Gary Kurtz - Kritik übt/üben kann, ohne dabei den kreativen Hauptverantwortlichen (Lucas) abfälllig oder geringschätzig zu verurteilen.Er hat seine Meinung, sagt sie auch und begründet sie aus seiner teilnehmenden Sicht sinnvoll und schlüssig. Kein seelenloses "Ohhh STAR WARS ist so toll" Gelaber.
Haarspalter
„Er wollte mehr und mehr Kontrolle über das, was im Hintergrund der Szenen zu sehen ist.” Bei Die Rache der Sith wurden die realen Kulissen fast vollständig durch Bluescreens ersetzt. „Nach drei oder vier Monaten wird es einfach nur noch langweilig.... "
Für die Schauspieler mag es schwierig gewesen sein so zu arbeiten, aber Orte wie Coruscant oder Mustafar waren damals einfach nicht anders zu realisieren und auch heute wären sie es kaum. Ich bin froh, dass George diesen Weg ging. Ich mag insbesondere den Look von RotS. Mustafar in TROS ist im Vergleich dazu geradezu erbärmlich. JJ Abrams' Einstellung zum CGI-Einsatz vs. echte Locations war oft gut und richtig, aber ihn so konsequent durchzuziehen war sicher nicht optimal. Beim Hyperraum-Stottern bekommen wir dafür einen CGI-Overkill der sehr gewollt wirkt. Klar, so etwas hat George auch gemacht. Die Droiden-Fabrik Gaming-Sequenz auf Geonosis stand ursprünglich gar nicht im Drehbuch und sollte hier Tempo zwischen zwei eher tempo-arme Passagen des Films bringen. Aber dennoch fügt sie sich in die Handlung ein. Und hey, hat man vorher oder danach so etwas mal gesehen? Nein. Die Prequels sind voller Dinge, die man weder vorher noch danach je gesehen hat. Das ist visueller Mut und Kompromisslosigkeit bei der Umsetzung der eigenen Fantasie. Das sollte eine Eigenschaft eines jeden Star Wars Autoren sein. Ich will in Star Wars Orte sehen, die ich mir vorher nicht mal vorstellen konnte. Und George hat das damals für ein Budget gemacht welches heute nicht mal mehr einer durchschnittlichen Serie genügt.
Die Volume-Technologie ist aber ohne Zweifel ein reisen Schritt nach vorne. Es ist wichtig, dass Darsteller mit ihrer Umgebung agieren können, von natürlichen Licht-Reflexionen auf Haut, Rüstungen etc. ganz zu schweigen.
Jacob Sunrider
"Ich will in Star Wars Orte sehen, die ich mir vorher nicht mal vorstellen konnte"
Ja und Nein! Phantasie nehme ich auch immer gerne. Dennoch schätze ich an Star Wars besonders die "irdischen" Sets/Locations, wie Tatooine, Hoth etc.
Wenn ich z.B. Dagobah und Geonosis nebeneinander halte, dann stelle ich fest, dass mich Yoda's Zuhause noch heute begeistert und Geonosis schon sehr früh kalt ließ. Es ist diese künstliche Atmosphäre die mich irgendwie vom Geschehen ausschließt. Kann ich garnichts machen.
Grundsätzlich kann man mit CGI alles und relativ problemlos realisieren, weshalb mich diese tricktechnische Leistung immer weniger begeistert. Heute sehe ich mir Filme die besonders CG-lastig sind (Pacific Rim etc) nicht mehr an, es nervt mich nur noch.
StageCraft hingegen ist wirklich eine wunderbare Erfindung. Als ich das dass erste mal bei Setaufnahmen gesehen habe, stockte mir der Atem. Wahnsinn!
Vom Prinzip her gab es die Technik ja schon zu Zeiten von Hitchcock und Co. z.B. bei Autofahrten, wenn jemand am Auto wackelte und im Hintergrund die Straße auf der Leinwand zu sehen war.
IONENFEUER
@IONENFEUER
Ja da stimme ich dir schon weitestgehend zu, wobei ich sagen muss, dass für mich die Planeten der OT damals als Kind durchaus unter die Kategorie "konnte ich mir vorher nicht mal vorstellen" fielen. Entscheidend ist immer, dass man die Orte glaubt. Mustafar glaube ich aber Utapau z.B. nicht. Die Prequels haben einfach noch viel erkennbares CGI. Was mich bzgl. der ST ärgert ist, dass man hier bei den Locations so sehr auf echte Örtlichkeiten gesetzt hat obwohl CGI heute deutlich weiter ist. Einfach mal eine schöne Skybox, exotische Pflanzen und Tiere oder Felsformationen. Anakin fährt in Episode II auf dem Weg zum Tusken-Dorf an Felsgebilden vorbei, die es so in der Wirklichkeit gar nicht geben könnte. Auf Jakku habe ich immerhin die abgestürzten Schiffe (natürlich mit CGI verwirklicht). Pasaana dagegen erweckt mir zu wenig den Eindruck einer Galaxis far far away. Oft reichen Details. Die See-Kreatur die in TLJ mal kurz aus dem Wasser auftaucht z.B. Aber eine gesamte Star Wars Trilogie braucht für mich mittlerweile auch mindestens einmal einen Ort wo die Zivilisation blüht mit einer futuristischen Großstadt-Kulisse o.ä. Und auch da kommt man ohne CGI nicht weit.
Dass die Begeisterung an der Technik CGI generell nachlässt ist nur verständlich. Sie ist eben selbstverständlich geworden und man hat alles schon tausend mal gesehen. Insbesondere Materialschlachten, wilde Kamera-Fahrten in Kämpfen und Energie-Laser-Explosions-Effekte langweilen mich zunehmend. Also so ziemlich alles was man z.B. am Ende in Avengers Endgame zu sehen bekommt. Aber wenn es dann mal wieder etwas zu sehen gibt, was noch relativ frisch und neu ist, bin ich umso mehr angetan. Und das passiert zwar immer seltener aber es passiert noch.
Jacob Sunrider
@IONENFEUER:
Zitat: "Grundsätzlich kann man mit CGI alles und relativ problemlos realisieren, weshalb mich diese tricktechnische Leistung immer weniger begeistert."
-->Wie Jacob Sunrider geschrieben hat, ist CGI selbstverständlich geworden. Das trifft aber auf sämtliche Tricktechniken mit der Zeit zu. Mich persönlich stört das aber nicht, mich begeistern auch heute noch die Leistungen eines Harryhausen oder eines Méliès.
Dein Satz stimmt einerseits, andererseits ist es bei weitem nicht so einfach wie man glaubt (und wie bei allem durch Ressourcen, hauptsächlich Zeit und Geld, limitiert).
Übrigens wurde Geonosis zu einem großen Teil mit Modellen realisiert.
@Jacob Sunrider:
Zitat: "Was mich bzgl. der ST ärgert ist, dass man hier bei den Locations so sehr auf echte Örtlichkeiten gesetzt hat obwohl CGI heute deutlich weiter ist."
-->Da stimme ich dir zu. Das war auch eine bewusste Entscheidung seitens Abrams (das hat einer der VFX-Supervisor, Roger Guyett, in einem Interview gesagt.) Paradoxerweise hat er sich bei TFA in dieser Hinsicht zurückgehalten, bei Star Trek (2009) über die Stränge geschlagen, in beiden Fällen meiner Meinung nach den jeweils falschen Weg gewählt.
"Aber eine gesamte Star Wars Trilogie braucht für mich mittlerweile auch mindestens einmal einen Ort wo die Zivilisation blüht mit einer futuristischen Großstadt-Kulisse o.ä. Und auch da kommt man ohne CGI nicht weit."
Das hätte theoretisch Canto Bight sein können, das Potential wurde hier leider visuell (wenn ich nur an die tollen Set-Bilder und Berichte aus Dubrovnik denke) ungenügend ausgenutzt meiner Ansicht nach.
Kaero
Jacob Sunrider
Haarspalter
@Haarspalter
Ist einer meiner Lieblingsfilme und ich liebe die technische Umsetzung von damals. Nur ging es 1982 auch noch nicht anders. Star Wars lebt aber nun mal auch von Action-Sequenzen wie etwa der Verfolgungsjagd in AotC durch die Stadt, und da wird es ohne CGI wieder äußerst schwierig.
Es hat schon seine Gründe, warum man vor den Prequels nie etwas vom Ausmaß eines Coruscant gesehen hatte. Einfach, weil die technischen Möglichkeiten vor CGI ihre Grenzen hatten. Und George Lucas, als der Visionär der er nun mal ist, wollte Grenzen immer erweitern. Hätte er da die Prequels mit den Mitteln umzusetzen versuchen sollen, die bei Blade Runner zum Einsatz kommen, oder bei der OT?
Jacob Sunrider
Und auch Utapau ist ein schlechtes Beispiel,
weil da extrem viel mit Modellen gearbeitet wurde.
Sehr oft gilt das für die PT, dass gerade dort
wo CGI kritisiert wird, besonders viele Modelle
zum Einsatz kamen.
Dex's Diner, Kamino, Utapau, Geonosis.
Es gibt im Netz Bilder dieser fantastischen
Miniaturen, die beim Dreh verwendet wurden.
Da ist es schade, dass diese Arbeit oft so wenig
wahrgenommen wird und als CGI eingeordnet.
Sicher ist Digital Compositing hier dabei und
der Shot besteht nie nur aus der unbearbeiteten
Modellaufnahme.
Aber wenn man die Modelle mal sieht, fängt man
an zu begreifen, dass der Look der PT an
sehr markanten Stellen eher wie bei
LotR auf Modellen basiert.
(Und an so einigen haben mehrere Mythbusters
damals ihre Bastelfinger mit im Spiel gehabt. )
Shtev-An Veyss
@Jacob Sunrider:
Zitat: "Es hat schon seine Gründe, warum man vor den Prequels nie etwas vom Ausmaß eines Coruscant gesehen hatte."
Fifth Element ging in die Richtung, aber doch deutlich eingeschränkt. Hier ein tolles Making- of:
https://www.youtube.com/watch?v=JDga4MTmX0c
@Shtev-An Veyss:
Zu Modellen in der PT:
https://boards.theforce.net/threads/practical-effects-in-the-prequels-sets-pictures-models-etc.50017310/
Und hier geordnet:
https://boards.theforce.net/threads/jedi-archive-practical-trilogy.50038457/
(zuletzt geändert am 01.05.2021 um 12:27 Uhr)
Kaero
Shtev-An Veyss
@Shtev-An Veyss
Dex's Diner ist mein persönliches Extrem-Beispiel für die Problematik, die du beschreibst. Muss wohl auch an den Kameras liegen, die damals verwendet wurden (so ziemlich Neuland in Sachen digitales Filmen so weit ich weiß). Gerade AotC bekommt dadurch so einen synthetischen Gesamt-Look. Aber auf Utapau gibt es schon auch viel CGI und das fällt mir eher negativ auf.
@Kaero
Wie konnte ich Das fünfte Element in dem Zusammenhang vergessen. Ist schon sehr nahe an Coruscant dran. Aber wurde da nicht auch bereits zumindest teilweise CGI verwendet?
Jacob Sunrider
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