Wenige Tage nach der jüngsten Folge von The Mandalorian hat sich die Vanity Fair ausführlich mit den beiden Knackpunkten der Episode befasst: Nicht-mehr-Yiddle und Ahsoka Tano. Im Interview sprachen Schauspielerin Rosario Dawson und Regisseur Dave Filoni über die Folge und ihre Entstehung:
Viele Star-Wars-Fans werden das Foto von George Lucas beim Dreh von The Mandalorian gesehen haben, auf dem er das Kind wie ein stolzer Großvater im Arm hält. Kaum jemand wusste bislang aber, dass knapp außerhalb des Rands dieses verschwommenen Schnappschusses eine weitere beliebte Figur stand, die bislang ausschließlich in animierter Form existierte: Ahsoka Tano, gespielt von Rosario Dawson.
Dawson und Dave Filoni, der Drehbuchautor und Regisseur der Episode, der Ahsoka mit Lucas während ihrer jahrelangen Zusammenarbeit an der Trickserie Star Wars: The Clone Wars entwickelte, sprachen exklusiv mit Vanity Fair über die größten Enthüllungen der Folge: Vom Namen und der Hintergrundgeschichte des Kindes bis zur Entscheidung, die Geschichte auf einem von Waldbränden geprägten Planeten anzusiedeln.
Wie kam es dazu, dass Sie, Ms. Dawson, zu Ahsoka wurden?
Rosario Dawson: Begonnen hat alles mit den Fans. Einer von ihnen hat mich angetwittert und mich als Ahsoka besetzt. Ich twitterte zurück und schrieb: „Auf jeden Fall, ja bitte” und „#AhsokaLives”. Und anscheinend hat das die Aufmerksamkeit von jemandem erregt, der seit Jahren mit Star-Wars-Öffentlichkeitsarbeit zu tun hatte. Sie hat es an Dave Filoni weitergeleitet, und damit fing die ganze Sache an. Ich dachte mir nur, oh Du meine Güte, bin ich gerade in irgendetwas fangecastet worden? Aber dann passierte nichts mehr.
Dave Filoni: Ich sah mir Rosario damals an und dachte, ja, ich glaube, sie wäre vielleicht eine gute Ahsoka. Ich behielt sie sehr vage im Auge und bekam mit, dass sie Marveldinge drehte. Dann sah ich Interviews mit ihr, wo sie darüber sprach, dass sie die Figur gerne spielen würde, und das war schon interessant.
War das Ganze denn schon in Arbeit, als sie angetweetet wurde?
Dave Filoni: Oh, nein, ganz und gar nicht. Zu diesem Zeitpunkt versuchte ich gerade noch herauszufinden, wie ich von Tatooine wegkommen könnte, um es mal so zu formulieren. Aber als ich anfing, mit Jon [Favreau] zu arbeiten, erwähnte ich die Figur und er sagte: „Okay, und wer soll sie spielen?” Und ich sagte: „Na ja, Rosario Dawson steht ganz oben auf meiner Liste”. Er meinte: „Oh, die kenne ich”, und damit passte es sofort.
Rosario Dawson: Ich werde von Fans seit Jahren fangecastet, als She-Hulk zum Beispiel. Ich habe großen Spaß daran, weil ich mich so in allen möglichen Kunstformen sehen kann. Aber dann riefen mich Jon Favreau und Dave per Facetime an, als sie gerade dabei waren, The Mandalorian auf den Weg zu bringen. Sie zeigten mir, was visuell und konzeptionell für die zweite Staffel geplant war.
Wann war das?
Rosario Dawson: Sie standen kurz davor, die erste Staffel zu veröffentlichen, und sie hatten Zeichnungen von mir als Ahsoka. Sie hatten die vorbereitet, weil sie wussten, dass Ahsoka in der zweiten Staffel Teil einer Geschichte sein würde, und ihnen schwebte wohl nur ich für diese Rolle vor, was ziemlich überwältigend war.
Wie war es, als Sie sich selbst in Form von Konzeptzeichnungen als Ahsoka zu sehen?
Rosario Dawson: Ich war froh, dass ich so schlechten Empfang hatte, weil damit nur Ton übertrug, denn ich bin hin und hergelaufen, aufgesprungen, hab mich wieder hingesetzt, hab versucht, meine Stimme unter Kontrolle zu halten und cool zu bleiben. Aber ich bin echt ausgeflippt. Ich meine, es war von vorne bis hinten echtes Star Wars: Die Schriftart, der Look, die Zeichnungen, alles, und mittendrin mein Gesicht. Ich war geplättet, und sie fragten: „Machst Du mit? Es ist okay, wenn Du keine Lust dazu hast.” Und ich nur so: „Nein, nein, es wäre total cool, ich denke, wir können das hinbekommen.” Und mir lief der Schweiß in Strömen, und ich versuchte, cool zu wirken.
Sie waren also bereits Fan?
Rosario Dawson: Ich hatte einige Folgen von The Clone Wars gesehen, und als ich die Rolle bekam, begann ich, mir alles in der richtigen Reihenfolge anzusehen. Da wurden mir all diese Verbindungen deutlicher. Es gab immer diese Debatte, dass Ahsoka den Orden verlassen würde und dass das mit zu Anakins Fall zur dunklen Seite führen würde. Es war schon unglaublich, schließlich hatten wir diese Figur erstmals als Teenagerin getroffen.
Ahsoka war die erste weibliche Jedi-Hauptfigur in Star Wars. Was hat sie Ihnen persönlich bedeutet?
Rosario Dawson: Ich fand es so faszinierend, dass es diese ganz andere Welt in dieser Trickserie gab, und dieses junge Mädchen war das Herz davon. Ich fühlte mich an meine Anfänge als Schauspielerin erinnert, als ich mit 15 den Film Kids drehte für eine Gage von etwa 1000 Dollar und danach, als der Film herauskam, beschloss, Schauspielerin bleiben zu wollen. Die Mutter meines Vaters sagte: „Nun, wenn Du das machen willst, dann musst Du diesen Beruf tatsächlich studieren”. Und so schrieb sie mich in die Strasberg-Schauspielschule ein. In diesem Sommer war Hayden Christensen in unserer Klasse.
im sorry but @rosariodawson pls come tf thru pic.twitter.com/kNvQVk2Qex
— a (@ultraalordd) April 7, 2017
Sie haben später dann auch zusammengearbeitet, oder?
Rosario Dawson: Wir haben Jahre später zusammen diesen Film Shattered Glass gedreht, und ich fand es immer wirklich cool, dass ich jemanden kannte, der nicht nur in Star Wars mitspielte, sondern Anakin Skywalker war. Ahsoka war sein Padawan, und als die Fancasting-Sache passierte, fand ich es einfach ziemlich wild, dass ich eine visuelle Verbindung zu dieser Figur herstellen konnte, weil ich mal ein Teenager gewesen war, der diesen Schauspieler getroffen hatte, der dann diese tolle Figur spielte. Ich weiß nicht, ich hatte einfach das Gefühl, dass die Macht im Spiel war.
Dave Filoni: Als ich zum ersten Mal ernsthaft darüber nachdachte, bei einer Realproduktion Regie zu führen, befragte ich [Lucasfilm-Präsidentin] Kathleen Kennedy zum Thema Besetzung und wann man wüsste, ob jemand die richtige Wahl sei. Sie dachte darüber nach und sagte, „man weiß es einfach”. Und sie hatte Recht. Als ich Rosario traf, wusste ich einfach, dass sie die Richtige für Ahsoka war. Ja, da war der Tweet, und ihr Interesse an der Rolle, ja, sie hat in Actionfilmen mitgespielt und ist ein großer Fan von Sci-Fi und Fantasy-Geschichten, ja, sie kannte Hayden Christensen, und Bilder von ihnen zusammen sehen aus wie Anakin und Ahsoka. Aber am Ende, als ich sie traf und wir uns unterhielten, wusste ich es einfach.
Apropos Besetzung: Können Sie uns einen Einblick geben, wie es dazu kam, dass Stunt-Legende Diana Lee Inosanto als Magistratin und Michael Biehn als ihr Vollstrecker besetzt wurden?
Die Magistratin musste musste Ahsoka herausfordern können und jemand sein, der sofort mit ihr auf Augenhöhe war. Diana bringt diese Erfahrung mit und ihr Wissen um Kampfkünste in ihre Darbietung ein. In dem Augenblick, in dem sie den Beskar-Speer aufnimmt, erkennt man, dass sie eine tödliche Gegnerin ist. Für mich als Regisseur war es ein großer Vorteil, jemanden mit Dianas Geschick und Erfahrung mit Kampfchoreographien als einen meiner Hauptdarsteller zu haben, besonders für den Endkampf im Innenhof.
Und Biehn?
Als ich das Drehbuch schrieb, kam dieser Moment, wo ich einen erfahrenen Revolverhelden für den Kampf gegen Mando schuf. Michaels Erfahrung und sein Verständnis für die Sprache von Western waren am Set wirklich wertvoll. Er hatte eine ganze Philosophie darüber, wie sein Revolverheld versuchen würde, gegen jemanden wie Mando anzutreten, die wir in seine Szenen eingearbeitet haben. Mit Michael und mit Diana hatte ich zwei Personen, die ihre Figuren kannten und die durch ihre persönlichen Fähigkeiten und Erfahrungen so viel zu den Rollen beigetragen haben. Mit ihnen als Bösewichte der Geschichte hatte ich das Gefühl, dass wir zwei gute Paarungen hatten mit Mando gegen den Revolverhelden und Ahsoka gegen die Magistratin.
Wie lief die Adaption von Ahsoka von Zeichnungen und Animationen hin zu einer realen Umsetzung ab?
Dave Filoni: Es war bemerkenswert zu sehen, wie sich das Kostüm und seine Details entwickelten. Wir haben alle Einzelheiten genau berücksichtigt, die Hörner, den Kopfschwanz. Es war schwierig. Nur selten wird es Leuten in meiner Position ermöglicht, die Entwicklung einer Figur von der Animation hinüber in den Realfilm zu begleiten.
Rosario Dawson: Was mir an den Togruta gefällt, ist, dass sie alle jeweils unterschiedliche Hautzeichnungen im Gesicht haben. In der Trickserie sieht das fast nach einer Bemalung aus, aber was Dave wirklich wollte, war, dass es angeboren aussieht.
Dave Filoni: Wir haben viele Tests durchgeführt, Testaufnahmen gemacht, denn innerhalb des Volumes sieht alles schnell magentafarben aus. Man muss sich wirklich Gedanken darüber machen, denn eine figur mit Ahsokas Hautfarbe, dieses spezifische Orange, kann im Volume schnell anders aussehen als in Kulissenaufnahmen. Man muss da ständig diese kleinen Anpassungen vornehmen und Details berücksichtigen.
Rosario Dawson: Sie wollten, dass die Hautfarbe warm und natürlich aussah. Im Trickumfeld ist das anders, dort ist sie sehr kräftig, und die Beleuchtung insgesamt ist ganz anders. In der wirklichen Welt sollte das Ganze eine andere Energie haben. Es hat Spaß gemacht zu sehen, wie sich das veränderte, wenn sie die Lichtschwerter näher an ihrem Gesicht hatte und wie es sich durch den Rauch und in unterschiedlichen Lichtverhältnissen anders anfühlte.
Wie haben Sie sichergestellt, dass das Makeup und die Kopfbedeckung nicht der schauspielerischen Leistung in die Quere kamen?
Dave Filoni: Das ist in der Tat knifflig und war eine der großen Überlegungen. Ich wollte nicht, dass sie in ihrer Kopfbedeckung und in der Maske verschwindet und ihr schauspielerisches Können nicht mehr durchdringt. Das war aber definitiv nicht so. An die Hautzeichnungen bin ich sehr subtil herangegangen. Interessanterweise waren diese weißen Stellen über den Augen bewusst so gestaltet, um im animierten Umfeld die Augenbrauen zu akzentuieren. Im Realumfeld funktioniert das anders, und deshalb haben wir mit den Sättigungswerten gespielt, um eine ideale Lösung zu finden.
Die Folge ist geprägt von vielen Lichtschwertkämpfen. Flossen die in die Konzeption der Kopfschwanzprothese ein?
Rosario Dawson: Alles war ziemlich fest verankert. Alles war speziell auf meinen Kopf und meinen Körper abgestimmt, und das Stirnband, das sie trägt und an dem die Kopfschwänze befestigt sind, rastet hinten ein, sodass alles an Ort und Stelle bleibt. Wir haben darin Stunts gemacht und alles, und es bewegte sich nicht.
Gab es weitere Faktoren bei der Adaption von Ahsoka?
Dave Filoni: Nun, Ahsoka hat blaue Augen, und Rosario nicht. Ich sagte ihr, sie solle sich darüber keine Sorgen machen. Wenn sie sich mit Kontaktlinsen nicht herumschlagen will, können wir das in dieser Version ändern, aber sie bestand darauf und sagte, versuchen wir es doch.
Rosario Dawson: Ich erinnere mich, als ich die Kontaktlinsen anlegte. Damit wurde alles zu einer Einheit: Das Kopfstück, die Kopfschwänze, die Form, die Farbe, alles. Es war absolut unglaublich, die Hautmarkierungen zu tragen, die Haut zu färben, das Kostüm zu tragen und alles. Aber bis zu den Kontaktlinsen fühlte es sich wie Cosplay an. Mit den Linsen drin, wurde Ahsoka daraus, und es fühlte sich an, als wäre ich verschwunden.
Es gibt all diese Geschichten, wie Werner Herzog letzte Staffel von dem Kind begeistert war. Wie es ist mit ihm zu arbeiten, bzw. wie ist Grogu so?
Rosario Dawson: [lacht] Für mich hat sich der Hype schrittweise entwickelt. Erst war da die Frage, wie es sein wird, wenn ich am Drehort bin. Ich hatte einige der Leute, die Grogu steuern, schon früher kennengelernt. Bei Men in Black II hatten sie diese Würmer gesteuert. Sie machen sowas also seit Jahren. Einer steuert die Ohren, ein anderer die Augen und die Arme. Und man hält dieses unglaublich süße, winzige Geschöpf im Arm, und es blinzelt und guckt einen an, und der Mund bewegt sich, und die Öhrchen bewegen sich. Es ist weich, es hat diese Haare auf dem Kopf. [seufzt] Es ist unglaublich, und ich bin da absolut bei Werner: Ich weiß, wieso er so begeistert war.
Sie haben außerdem George Lucas am Set getroffen.
Ich war an dem Tag da, als das Foto gemacht wurde. Jemand machte dieses Foto von George Lucas mit Baby Yoda im Arm. Ich nenne ihn immer noch Baby Yoda - Grogu also! Ich war an dem Tag dort. Ich war ganz herausgeputzt, ich stand neben ihm jenseits des Bildrands, ganz als Ahsoka verkleidet. Und ich erinnere mich, dass das Internet fast zusammenbrach, als das Bild herauskam. Es war einfach ein erstaunlicher, erstaunlicher Moment, und wir waren alle außer uns. Es war definitiv ein Geek-Out-Moment.
Wie war George Lucas so?
Rosario Dawson: Es war definitiv nervenaufreibend, aber es war toll, mit ihm und Dave dort zu sein. Ich meine, es ist eine Menge Druck. Aber es hat auch wirklich Spaß gemacht. Beide haben mich angeschaut, aber sie haben nicht wirklich mich angeschaut, verstehen Sie, was ich meine? Sie sahen zu, wie ihre Phantasie zum Leben erwachte.
Die Fans haben Ahsoka seit The Clone Wars beim Erwachsenwerden beobachtet, haben gesehen, wie sie alleine loszieht und später allein bei den Rebellen kämpft. Was wollten Sie über sie zu diesem Zeitpunkt in ihrem Leben verraten?
Dave Filoni: Sie ist zu diesem Zeitpunkt, in Ermangelung eines besseren Begriffs, eine Meisterin, weil sie weitgehend unabhängig agiert. Ich zeige sie als erfahrene Ritterin, als eine Art fahrenden Samurai. Ihr Lebensweg führt sie zu dem, was ich als Gandalf-Stadium bezeichnen würde, wo sie diejenige ist, die das Wissen der Welt in Händen hält und anderen helfen kann. Ich glaube, sie hat diesen Punkt jetzt erreicht.
Und wie würden Sie Ihren Pfad insgesamt beschreiben?
Dave Filoni: Wir haben sie kennengelernt, als sie jung und naiv, frech und aggressiv Padawanschülerin wurde. In Rebels ist sie eher ein traditioneller Ritter, der versucht, herauszufinden, wie man einen Krieg führt. Sie weiß noch nicht recht, was sie sein will, wer sie sein kann und wie ihr Leben sie geführt hat. Jetzt habe ich einen weiteren Schritt mit ihr gemacht. Diese Version der Figur ist der Welt müde nach allem, was sie erlebt und durchlebt hat. Und sie hat viel in ihrem Leben gesehen.
Die Folge heißt Die Jedi, aber Ahsokas ganze Identität basiert darauf, den Orden verlassen zu haben.
Dave Filoni: Das stimmt, und ich glaube, das ist etwas, was den Fans so an dieser Figur gefällt. Sie ist ziemlich komplex. Und sie konzentrieren sich auf den Satz aus Rebels, „Ich bin keine Jedi”, aber Fakt ist, dass sie von den Jedi unterwiesen wurde. Für die meisten Beobachter ist sie eine Jedi. Und ich würde sagen, weil sie selbstlos ist und sich gegen einen Pfad entschieden hat, der sie zu mehr Macht geführt hätte, ist sie mehr Jedi als viele Figuren, die von sich behaupten es zu sein.
Rosario Dawson: Ich finde es großartig, dass sie ein Wanderer ist, jemand, der das Universum durchstreift, um Gutes zu tun. In vielerlei Hinsicht ist der Jedi-Orden verschwunden, er ist zerbrochen, zersplittert, und so viele Jedi wurden ins Visier genommen. Sie hat so viel verloren. Sie war genötigt, den Orden zu verlassen, und sie hat gerade erst ihren Weg gefunden. Und von Anfang an hat es sie gereizt, wachsam, mutig und weise zu sein und ihr Augenmerk stets auf die Ausrottung des Bösen zu richten. Und ich glaube, das ist einer der Gründe, warum so viele sie lieben. Darum liebe ich sie auch. Sie repräsentiert wirklich das Beste in den Jedi.
Ashley Eckstein lieh der Figur so viele Jahre lang ihre Stimme. Welchen Einfluss hatte sie auf die Real-Version?
Rosario Dawson: Ashley hat bemerkenswerte Arbeit geleistet. Sie hat uns diese Figur als Teenager nähergebracht und sie dann weiterentwickelt. Zu hören, wie sich ihre Stimme veränderte, wie sich ihre Energie veränderte, und zu hören, wie sich die Reife in ihr entwickelte, war einfach so kraftvoll und so schön. Ich habe sie wie verrückt studiert und mein Bestes versucht, das zu würdigen. Und es war einfach unglaublich, auf eine so tiefgreifende schauspielerische Leistung aufbauen zu können.
Dave Filoni: Ashley ist fantastisch, und ich glaube, die Figur, die sie spielte – Ahsoka als junge Padawanschülerin und dann ihre Entwicklung zu Rebels -, hat sich offensichtlich bewährt. Das und das Animationsteam, das diese Padawanschülerin unter Star-Wars-Fans so bekannt gemacht hat. Das ist eine ziemlich magische Sache, und es spricht dafür, wie gut der Charakter von dieser Gruppe ausgearbeitet wurde. Ich habe so ziemlich ihre gesamte Figur von ihrem 14. Lebensjahr an bis zu diesem Punkt geschrieben, und das ist nicht normal. Normalerweise hätte sie mehrfach ein anderer unter seine Fittiche genommen.
Als Sie diese Folge schrieben, haben Sie sie auf einer Waldwelt angesiedelt, die in eine verkohlte Einöde verwandelt wurde. Ich hatte erwartet, Ahsoka an einem üppigen Ort zu finden, Endor oder Yodas Sumpfwelt Dagobah, aber stattdessen haben Sie uns in eine verbrannte Ödnis geführt.
Dave Filoni: Da spielen ehrlich gesagt nur meine persönlichen Erfahrungen hinein, in Nordkalifornien zu wohnen, wo es andauernd solche Brände gibt. Meine Frau und ich sind in drei der letzten vier Jahre jeden Herbst evakuiert worden. Ich schätze also, ich erzähle nur eine Geschichte und kann sie irgendwie für mich selbst kontrollieren. Aber, ja, ich kenne viele Menschen, die davon schrecklich betroffen sind, und das ist eine große, schreckliche Sache.
Und ich dachte mir, es würde wirklich eindringlich sein. Ich glaube, die Episode und das, was sich in ihr abspielt, vermittelt ein Gefühl der Vorahnung. Es hat ihre magischen Momente. Wo man Leben in den Schauplätzen sieht und wo nicht, ist Teil der Geschichte. Die meisten Schauplätze sind tot und verbrannt, aber wenn man Ahsoka begegnet, dann ist da ein bisschen Grün und Leben um sie herum. Das sind alles nur sinnbildliche, kleine visuelle Hinweise, die man nutzen kann, um Handlungspunkte zu betonen.
Ist es ein Segen oder ein Fluch für Ahsoka, ihre Kräfte zu haben?
Rosario Dawson: Es ist ein Geschenk, aber eines, das Disziplin erfordert. Und wir alle haben Gaben, aber wir sind nicht alle so diszipliniert. Ahsoka mag uns daran erinnern, wie es aussieht, wenn man standhaft ist und klar, wie es ist, wenn man nicht handelt, weil man so viel Unterstützung und Liebe und Gesellschaft hat, sondern weil sie tief in ihrem Inneren weiß, dass sie so ist, dass das ist, wer sie ist und was ihr zu tun bestimmt ist. Sie wird jederzeit so handeln und sich jeden Tag bewusst dafür entscheiden, auch wenn es schwer ist.
Allerdings mahnt sie dazu, die Macht ruhen zu lassen, sobald es um das Kind geht.
Rosario Dawson: Wir kennen das von Anakins Geschichte und sehen es bei Ahsoka, und sie wiederum sieht es in diesem Kind: Es hat diese unglaublichen Fähigkeiten, und wir wissen, dass es in der Lage ist, die Macht zu nutzen. Es wurde im Jedi-Tempel ausgebildet. Aber wie sie sagt, macht es es aufgrund seiner Anhänglichkeit anfällig für Angst, was ihn anfällig für Wut macht, was bedeutet, dass er gefährlich sein könnte. Deshalb mag es besser sein, wenn seine Machtempfänglichkeit einfach im Sand verrinnt.
Woher kommt der Name unseres kleinen grünen Freunds?
Dave Filoni: Den Namen gibt es schon seit einer Weile. Jon hat mir zu Beginn der ersten Staffel gesagt, wie er lauten würde, was mich dazu brachte, darüber nachzudenken, wie man den Namen erfahren könnte. Das brachte mich auf die Idee, dass Ahsoka, die sehr mitfühlend ist, in der Lage sein könnte, eine Verbindung zu dem Kind herzustellen, und dass sie ohne Worte wahrscheinlich durch Erinnerungen und Erfahrungen kommunizieren könnten. Durch diese Verbindung erfährt sie den Namen und erzählt ihn dann dem Mando und dem Publikum.
Ähnlich wie Rey in Star Wars: Das Erwachen der Macht kennt der Mandalorianer nicht die ganze Geschichte von Star Wars. Er weiß nicht, wer Yoda ist. Haben Sie deshalb Ahsoka eingesetzt, damit sie sagen kann: Oh ja, ich kenne dieses Ding, es ist ein Baby-Yaddle.
Dave Filoni: [lacht] Das wäre die beste Variante gewesen, ja, das hätte sie sagen sollen. Aber nein, für mich macht es Ahsoka in dieser Situation aus, dass sie eine der wenigen Personen ist, denen wir begegnen können und die sagen kann: Okay, ich habe so jemanden schon einmal gesehen. Und ich kenne nur ein anderes Wesen dieser Art.
Ich musste mich aber wirklich bremsen, etwas Witziges zu tun, z.B. sie sagen zu lassen: „Ist das ein Yoda-Baby?” Und dabei möchte man genau das ja sagen.
Sie nennt seinen Namen, aber da ist noch eine andere Anspielung...
Dave Filoni: Sie sieht dieses Kind und nennt den Namen Yoda zum ersten Mal in unserer Serie. Ludwig Göransson hat da eine wirklich meisterhafte Sache getan in der Musik, denn nur für einen Moment wird sie zu John Williams Yoda-Motiv. Das sind diese kleinen, sich überschneidenden Momente, die ich einfach liebe, und deshalb habe ich immer darauf bestanden, die Star-Wars-Filmmusik nur selten zu verwenden, weil man das hier nur hören sollte, wenn genau diese Figur gemeint ist. Es ist ihre Musik. Wir hatten die Gelegenheit, ihr einfach einen kleinen schönen Moment einzuräumen.
Und es ist eine kleine Verneigung vor der großartigen Leistung von Frank Oz und diesem großartigen Charakterdesign. Es war unvermeidlich, dass das Kind als Yoda-Baby bezeichnet wird, nicht, wenn man sich ansieht, wie bekannt Yoda ist. Es ist also eine kleine Verneigung vor der Historie der Figur. Wir können den Leuten Tribut zollen, die dieses Wesen möglich gemacht haben.
Warum war jetzt der richtige Zeitpunkt, die Hintergrundgeschichte und die Herkunft des Kindes zu enthüllen?
Ich dachte mir, wenn jemand die Geschichte des Kindes kennen oder verstehen würde, dann wäre es Ahsoka. Auch sie hat eine so lange Geschichte. Dadurch, dass sie die Geschichte erzählt, hilft sie dem Betrachter auch, etwas von ihrer eigenen Vorgeschichte zu verstehen. Das ist ähnlich, wie wenn Obi-Wan Luke von der Geschichte seines Vaters erzählt. Durch die Geschichte über Anakin erfahren wir auch mehr über Obi-Wan und seine Hintergrundgeschichte. Ein großer Teil der Lagerfeuerszene, wie ich sie nenne, ist um diese Szene zwischen Obi-Wan und Luke in Eine neue Hoffnung herum gestaltet.
Ahsoka befürchtet das Schlimmste, und so kommen wir zu ihrem Satz, die Anakins Verwandlung in Darth Vader andeutet.
Rosario Dawson: Sie weiß, was passieren kann, wenn man auch nur im Entferntesten auf die dunkle Seite wechselt. Ich finde es toll, dass sie Anakin kurz erwähnt. Sie weiß, was selbst „dem Besten von uns” wiederfahren kann, wenn Angst und Wut Überhand nehmen, und sie ist sich dessen sehr bewusst. Sie ist eine einsame Figur, glaube ich. Aber die Macht motiviert sie, weiterhin nur Gutes zu tun.
Dave Filoni: Ja, sie will Gutes tun und den Menschen helfen, aber statt es wie die Jedi zu tun, die sich in der Politik der Republik verloren haben, tut sie es auf individueller Basis in der Galaxis. Außerdem hat sie eine größere Aufgabe, und es ist immer unterhaltsam, wenn jemand eine größere Aufgabe hat.
Und passend zur Folge gibt es wie immer auch ein Plakat mit der Hauptfigur:
The Jedi. Chapter 13 of #TheMandalorian is now streaming on #DisneyPlus. pic.twitter.com/eiq1utkrrp
— Star Wars (@starwars) November 30, 2020
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