Manchmal erreichen uns Fanprojekte, die nicht nur in ihrer Qualität sondern auch durch ihre schiere Größe beeindrucken. Ein solches Projekt ist auch dieses hier. Der deutsche Star-Wars-Fan Sec Vieh hat es sich zum Ziel gesetzt nichts geringeres zu erreichen als die gesamte Thrawn-Trilogie zu verfilmen. Als Basis dienen die Hörspiele von Oliver Döring sowie die Jedi-Knight-Spiele.
Zwar ist das Projekt noch weit von der Fertigstellung entfernt, doch die erste halbe Stunde könnt ihr bereits bei Youtube ansehen:
Desweiteren hatten wir die Gelegenheit ein kleines Interview mit Sec Vieh zu führen in dem er auch die vielleicht überraschenden Methoden erläutert, mit denen dieser Film zustande kam. Und wenn euch jetzt die Lust gepackt hat selbst an diesem Projekt zu arbeiten, dann gibt es auch diese Möglichkeit. Aber dazu soll euch Sec lieber selbst etwas sagen.
Sec, wie bist du zu Star Wars gekommen?
Als Kind habe ich irgendwann ein Star Wars Comic in die Finger bekommen, der die Filmhandlung bis zur ersten Nennung des "Todessterns" beschreibt. Ich wusste selbstverständlich nicht was das sein soll, aber es klang großartig! Später irgendwann stieß ich auf eine der ersten Ausgaben der damals noch unbekannten Zeitschrift "Gamestar". Auf dem Cover: Eine Ehrfurcht einfordernde Figur, gehüllt in einen schwarzen martialischen Helm und Umhang. Ähnlich den alten "Uncle Sam" Plakaten, schien sie mich direkt von dem Cover aus mit ihrem ausgestreckten Finger zu durchbohren, und ließ mich seitdem nicht mehr los. Es folgten VHS-Kassetten, unzählige Bücher, Spiele und natürlich eure Webseite, die ich seit ihren Anfängen verfolge.
Neben den Filmen hat dich offensichtlich die Thrawn-Trilogie begeistert. Wie kam es dazu?
Bis in die heutige Zeit konnte ich so, auch dank euerer chronologischen Timeline, den Großteil der in der deutschen Sprache verfügbaren Bücher lesen, viele sogar mehrmals. So natürlich auch die Thrawn-Trilogie. Es gibt durchaus sehr gelungene Einzelbücher, ja sogar Sammelbände mit Kurzgeschichten. Doch kann man das alles nicht mit dieser Trilogie vergleichen. Die Geschichte die hier in drei Bändern erzählt wird, stellte zumindest für mich, eine ideale Fortführung der Originalfilme dar (damals war noch keine Rede von weiteren Filmteilen). Die Schauplätze, die Figuren, die Handlung… es hat mich sofort gepackt und für mich das Erweiterte Universum auf ein neues Level gehievt, ja gar neu definiert. Allem voran steht die geniale Hauptfigur des Großadmirals Thrawns, der als Antagonist so ganz anders ist als der Imperator oder Darth Vader. Dieser raffinierte neue Gegenspieler, welcher nicht durch militärische Übermacht, sondern durch tiefgehende Analysen und geschickt ausgeführte militärische und politische Schachzüge, die zunächst übermächtige Rebellen-Allianz in ihre Schranken weist. Timothy Zahn schafft es wie kein anderer Autor, eine hochkomplexe und spannende Geschichte zu erzählen, und dabei das Feeling der alten Filme zu erhalten. Hauptfiguren werden konsequent weiterentwickelt und neue, durchweg spannende Nebenfiguren eingeführt. Die Thrawn-Trilogie stellte ohne Frage einen Wegweiser in dem damals noch erratischen Erweiterten Universum dar. Einige der hier eingeführten Elemente flossen nicht nur in andere Bücher ein, sondern auch in die noch folgenden neuen Filme.
Woher kam die Idee die Thrawn-Trilogie zu verfilmen?
Für mich war schon nach dem ersten Durchlesen klar: So ein Epos gehört auf die Leinwand. Diese Buchreihe, mit ihren taktischen Raumschlachten, den spannungsgeladenen Lichtschwertkämpfen und dem galaxisumspannenden Handlungsbogen in drei Akten, ist wie prädestiniert dafür. Mir war auch klar: Eine offizielle Verfilmung wird nicht passieren, also musste ich selbst ran.
Wie kamst du zur 3D-Animation als Medium?
Die Idee reifte in mir bis in die späten 2000er Jahre, wo die dafür notwendige Technik so langsam auch für den Heimgebrauch bereit war, und so setzte ich mich an meine ersten Versuche, mit gängiger 3d Animationssoftware meine Ideen umzusetzen. Schnell wurde mir aber klar, dass der zeitliche Aufwand in keinem Verhältnis zu der schieren Größe der Storyline lag. Die Anfangseuphorie verflog und ich ließ die Idee erstmal ruhen. Das änderte sich jedoch schlagartig, als 2012 die großartige Hörspiel-Umsetzung von Oliver Döring erschien. Nun war mir klar: Solch ein Projekt ist machbar. Und ich setzte mich wieder an die Arbeit.
Meine ersten Versuche lehrten mich, dass es nur was werden kann, wenn man den Vorgang des "Drehens" der einzelnen Szenen weitmöglichst automatisiert. Da ich mich zu dem Zeitpunkt schon ausgiebig mit der Technik meines Lieblingsspiels Jedi Knight 2 auseinandergesetzt habe, fasste ich den Entschluss, in der Spiele-Engine selbst zu filmen. Kernstück sollte eine selbstgeschriebene "Kino-Engine" sein, die es in einer Kombination aus Quake 3 Script-Befehlen und Lua-Steuerungsbefehlen erlauben würde, Szenen in Echtzeit aufzunehmen. Die Entwicklungszeit bis zur Produktionsreife betrug auch hier (mit Pausen) etliche Jahre, in denen ich mittlerweile auf OpenJK (eine open source Jedi Academy Weiterentwicklung) umgestiegen bin und das post-processing Tool "Reshade" verwendete, um das optisch maximal Mögliche herauszuholen. Für die Raumschlachten musste übrigens ein anderes Spiel her: Star Wars Empire at War.
Herausgekommen ist eine mittlerweile mächtige Produktionsumgebung, mit der es möglich ist, recht komfortabel Szenen zu produzieren. "Gedreht" wird direkt im Spiel, indem man den Figuren und der Kamera live über Tastaturbefehle Befehle gibt. Auch wenn es mittlerweile modernere und zeitgemäße "Kino-Engines" gibt, der Vorteil liegt hier klar auf der Hand: Durch die Popularität der Jedi-Knight-Spiele wurden diese über die Jahr(zehnt)e hinweg mit unzähligen, in liebevoller Kleinarbeit erstellten Maps, Models und Skins versorgt. All das ist also schon im Fandom vorhanden, es muss nur noch zu einem Film zusammengefügt werden. Und genau das versuche ich mit diesem Projekt.
Wie gehst du dann also beispielsweise eine Szene heran? Wie ist der Ablauf des Ganzen?
Schritt 1 – Recherche
Am Anfang steht die Szene. Der Schauplatz und die Figuren sind bekannt und die Dialoge ebenso. Ich durchwühle zunächst bekannte und weniger bekannte Webseiten, die Archive an Mods, Maps und Modellen für Jedi Academy anbieten.
Schritt 2 – Bastelei
Finde ich nicht komplett das, was ich für die Szene benötige, beginnt die langwierigste Arbeit: Das Selbsterstellen. So geschehen z.B. mit Thrawns Kommandozentrale in den Tiefen des Sternzerstörers. Hier habe ich teilweise mit vorhandenen Assets gearbeitet und teilweise selbst neue Objekte und Map-Abschnitte erstellt. So sieht das Ganze im Map-Editor aus:
Schritt 3 – Szenenbildung
Steht das Set dann bereit, müssen im nächsten Schritt die Hauptfiguren und die Statisten darauf verteilt werden. Hierzu bewege ich mich durch die Map und notiere mir interessante Koordinaten, die ich dann der Kino-Engine zur Verfügung stelle. Diese erschafft dort später die Figuren und Objekte.
Schritt 4 – Dreharbeiten
Für die eigentlichen Dreharbeiten stellt mir die Kino-Engine bestimmte Komfortfunktionen bereit. Für die Kamerabewegung kann man einen Start- und Endpunkt definieren, die sich in der Position, der Ausrichtung und der Brennweite unterscheiden. Hiermit sind auch komplexere Kamerabewegungen, wie der berühmte Vertigo-Effekt realisierbar. Für die Figuren selbst lassen sich Ankerpunkte in der Map positionieren, zu denen die Figuren laufen, schauen oder den Kopf hindrehen können. Zusätzlich lassen sich Dialogfetzen einspielen, zu denen die Figuren (Spieleengine sei Dank) eigenständig die Lippen bewegen. Für die abspielbare Gestik der Hauptfiguren werden die schon im Spiel zahlreich vorhandenen Körperanimationen verwendet. Den Statisten wird in der Regel eine zufällig wiederholende Abfolge von Standard-Bewegungsanimationen zugewiesen. Während der Vorbereitung einer einzigen Einstellung, kann es da schonmal unübersichtlich werden:
Das alles, also Figuren, Dialog, Animation und Bewegung der Hauptfiguren, muss ich, während sich die Kamera eigenständig bewegt, live per Tastaturbefehl abspielen. Das artet nicht selten zu einem wilden Gehacke auf der gesamten Tastatur aus, da hier jede Taste in der vorher überlegten und auswendiggelernten Reihenfolge geklickt werden muss – auf das Timing kommt es an! Beim Drehen versuche ich so viel der Atmosphäre der alten Kinofilme zu erzeugen, wie es möglich ist. Das äußert sich vor allem in den Kameraeinstelllungen wieder. Aber auch unterbewusste Effekte, wie diverse Farb- und Filmfilter spielen hier eine Rolle.
Schritt 5 – Der Schnitt
Dieser Schritt ist der angenehmste von allem, da hier das Endergebnis geformt wird. Beim Schneiden versuche ich ebenfalls die Atmosphäre der Originalfilme einzufangen. Hierfür lässt es sich am Besten mit den altmodischen Iris- oder Wischüberblendungen arbeiten. Aber auch dieser Schnitt durchläuft mindestens 5-10 Iterationen aus Rendern, Durchgucken und Anpassen, bis ich zufrieden bin.
Kannst du etwa abschätzen wie lange es dauert mit diesem Prozess eine typische Szene umzusetzen?
Von der Recherche und Ideenfindung über das Zusammensuchen des vorhandenen Materials im Fandom, bis hin zum Dreh und Schnitt, würde ich in etwa auf einen Monat schätzen. Länger, wenn man eigene Maps oder Modells kreieren muss.
Arbeitest du komplett alleine an deinem Film?
Mit einigen kleineren Ausnahmen, bei denen mir ein Bekannter bei einzelnen Einstellungen geholfen hat (manchmal reichen 10 Finger nicht aus), ja.
Hast du das Ziel Erben des Imperiums komplett zu verfilmen und möchtest du auch den Rest der Trilogie angehen?
Definitiv die komplette Trilogie. Das ist das Ziel! An dieser Stelle möchte ich mich mit ein paar persönlichen Worten an die Leserschaft wenden:
Es ist mir wichtig, dass ich dieses Projekt einzig und allein aus der Liebe zu Star Wars mache und dabei keine kommerziellen Ziele verfolge. Ich habe den größten Respekt vor und empfinde die tiefste Dankbarkeit für die Autoren der von mir verwendeten Elemente, ohne die dieser Fan-Film nicht machbar ist. Eine sehr lange Zeit war dies einfach ein sehr langwieriges Hobby von mir. Dieser erste Teil war schon seit Monaten fertig, bevor ich mich entschloss ihn zu veröffentlichen. Der Grund hierfür ist, dass trotz der von mir geschaffenen Produktionsumgebung der Aufwand einfach zu hoch ist, als dass dieses Projekt eine realistische Chance hätte, beendet zu werden. Grob geschätzt betragen diese produzierten 4 Szenen gerade mal 3% des Handlungsbogens.
Ich würde mich also freuen, wenn es unter euch Fans welche gibt, die Lust und die dafür notwendige Muße hätten, mich bei diesem Projekt zu unterstützen. Hierzu würde ich euch die Kino-Engine zur Verfügung stellen, so dass ihr auch ohne technisches Wissen in der Lage sein würdet eine Szene zu drehen. Die Planung und die Recherche würdet ihr selbstständig ausführen. Den Schnitt wiederum, würde ich anfertigen. So könnte sich ein Team aus Freelancern zusammenfinden, die zwar an unabhängigen Szenen arbeiten, aber dennoch ihre individuelle Kreativität und Ideen in diesen Fan-Film einbringen. Bei begründetem Interesse bitte ich um eine Mail an: secvieh@pro... (ersetzt "pro..." durch "protonmail.com")
Vielen Dank für das Interview Sec. Das bisher fertiggestellte Material sieht ja bereits sehr vielversprechend aus und wir freuen uns auf das fertige Projekt, das du und hoffentlich einige Helfer noch fertigstellen werdet.
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@Anakin 68
wo gehts denn hier um "aktuellen" content? Diese Trilogie ist älter als ich!
Ich bin der ERSTE der sagt Disney Canon > Legends! Aber damit kann mans auch wieder keinem recht machen.
Um diese "General Sheperd findet alles scheiße"-Debatte mal zu beenden:
Was er NICHT mag:
Rebels, Thrawn-Trilogie, teile von TCW, teile von EP8
Was er mag:
Den ganzen Rest
So. Können wir das nun hinter uns lassen?
GeneralSheperd
@Anakin 68 & GeneralSheperd
Nur weil das Hörspiel ein paar Längen hat heißt es ja nicht, dass eine Verfilmung alles 1:1 umsetzen muss. Filmemacher sollten frei sein, hier und da etwas dynamischer zu vermitteln, sodass es für einen Film geeignet ist. Das ist die Kunst des Films. Keiner redet von einer 1:1 Kopie.
Ja, die Dialoge sind teilweise anders als man es von bisherigen Filmen kennt, aber gerade das ist erfrischend. Ich will keine x. Auflage der alten Trilogie, ich will das man mit den Figuren spielt und die Möglichkeiten des Universums nutzt. Die Romantrilogie hat das wunderbar verdeutlicht.
Sicher kein Werk was jedermann verfilmen kann, aber wenn man ne fähige Person ranlässt wäre das großartig.
Vom Herrn der Ringe, Watchmen oder The Dark Knight Returns wurde auch lange gesagt, dass man diese nicht gut verfilmen kann.
TiiN
@ IONENFEUER:
Ich habe die Thrawn-Trilogie bei Erscheinen in den 90ern gelesen und war vom ersten Moment an begeistert. Ich kann nicht verstehen, dass viele diese Bücher so bashen. T. Zahn hat in diesen Romanen einige der besten EU-Figuren überhaupt geschaffen und auch die ganze Erzählung war sehr gefällig. Und sie war immer etwas, das die ST nie geschafft hat: Echtes SW! Nachdem die Trilogie nun schon rund 30 Jahre auf dem Buckel hat und es mittlerweile 8 weitere Kinofilme gibt kann man sie sicher kleinreden, genau so wie das legendäre Dark Empire mit dem SW im Comic-Sektor zurück kam. Allerdings empfinde ich das als nicht gerecht. Wären diese Bücher so schlecht wie viele sagen, wären sie kein so gigantischer Erfolg gewesen wie sie waren und es hätte möglicherweise gar kein SW-Revival in den 90er Jahren gegeben.
(zuletzt geändert am 03.06.2020 um 01:08 Uhr)
Dark Yoda FDS
Hallo zusammen!
Eigentlich hatte ich mich entschlossen hier nicht zu kommentieren. Doch es hat sich eine hitzige aber durchaus interessante Diskussion entwickelt, auf die ich eingehen möchte.
Doch zu aller erst, ein großes Dankeschön an die konstruktive Kritik an meinem Fanfilm! Es freut mich, dass es doch überwiegend gut ankommt. Das beruhigt einen schon etwas und motiviert sehr stark weiterzumachen
@DreaSan: die Ewoks kommen so nicht im Buch vor
@loener: Das ist in der Tat ein grober Schnitzer, den ich übersehen habe. Rückwirkend ist das kaum behebbar, aber für die zukünftigen Szenen werde ich das natürlich ändern. Die Arbeit von DarthAngelus kenne ich. Er arbeitet auf einem vollkommen anderem Niveau (Motion Capturing, großes Team). Gesprochen habe ich leider erst nach Veröffentlichung mit ihm. Mal gucken ob sich da noch was entwickelt!
@Harrikado Mir kam ebenfalls sofort die Idee DarthAngelus Videos mit der deutschen Spur zu unterlegen und dann fand ich dein Projekt Gute Arbeit!
Nun zu @GeneralSheperd
Zu gerne würde ich es mir einfach machen und deine negative Einstellung gegenüber der Thrawn Trilogie auf dein Alter schieben (du hast erwähnt, dass du jünger bist als die Bücher). Denn jeder ist ein Produkt seiner Epoche, und die Stories, Filme und Bücher waren früher nun mal ganz anders. Heutzutage sind die Geschichten viel direkter und nehmen sich nicht die Zeit - dafür sind sie jedoch viel zugänglicher.
Diese einfache Erklärung würde dir aber Unrecht tun. Denn ich sehe, du hast die Bücher nicht nur gelesen, sondern auch genaustens analysiert. Daher denke ich, dass das Problem hier ein anderes ist: All das was du sagst stimmt, auch wenn es nur eine mögliche Betrachtung ist, auf die du dich da einschießt. Mit dieser Argumentation könntest du nämlich auch die Herr der Ringe Filme nieder machen. Es wird dort ebenfalls viel vermeintlich unwichtiges geredet, der Bösewicht bleibt abstrakt, trift niemals auf die Hauptfiguren, hat keinerlei Bindung zu ihnen etc etc. Doch warum sind diese Filme trotzdem so erfolgreich und beliebt? Gerade weil sie nicht versucht haben die komplexe Geschichte der Bücher eins zu eins zu erzählen, sondern passendes hervorgehoben und unpassendes weggelassen haben. Ich denke, das würde auch mit der Thrawn Trilogie funktionieren. Und zwar am besten in Form einer Serie. Deine Kritik nehme ich mir also für die Auslegung der weiteren Teile zu Herzen.
Du musst aber auch unsere Seite verstehen. Wir sind mit den Büchern aufgewachsen und das macht schon sehr viel aus. Erfahrungsgemäß wird alles neue skeptisch gesehen. Die PT wurde ebenfalls verschrien, so wie die ST jetzt. Doch mittlerweile ist die PT so alt, dass sie ebenfalls den Nostalgiebonus erfährt. Und plötzlich ist sie gar nicht mehr so schlimm... Dein Ding ist halt die ST und das ist auch gut so, da muss dir keiner reinreden. Ein kleiner Rat dennoch von mir: Lasse auch mal andere Meinungen gelten, jede ist berech
Ship74
Großartiges Projekt.
Für mich ist die (erste) Thrawn Trilogie immer noch die gelungenste Fortsetzung der Saga.
Durch die Bücher, die Comics und das fabelhafte Hörspiel war bisher schon eine starke Annäherung an ein Filmgefühl gegeben, mit Sec Viehs Film wird das ganze jetzt nochmal getopt. Tolle Soundtrack-Auswahl.
Rieekan78
@ Sec Vieh:
Schön dass Du hier mitliest.
Zunächst einmal eines:
DANKE DASS DU DIR DIESE RIESIGE MÜHE MIT DIESEM GIGNTISCHEN PROJEKT MACHST!
Ich kenne und liebe Thrawn seit der Erstausbabe von Erben des Imperiums und bin später unter ihm in "TIE Fighter" geflogen. Genau so sehr schätze ich auch all die anderen neuen Figuren, die T. Zahn in diesen Büchern geschaffen hat. Allen voran Mara Jade, aber natürlich auch Jason und Jaina, Capt. Pelaeon, Winter und Talon Karrde.
Als ich Dein Video sah, war ich schon etwas erschrocken, denn ich kannte bereits Auszüge aus der Version von Darth Angulus und diese verwendet eben einen völlig anderen Stil, ist deutlich aufwändiger und auch angenehmer anzuschauen. Aber dann fand ich den Zugang zu Deiner Version: Wie gesagt, ich liebe diese Geschichte und habe mir nichts sehnlicher als eine Visuelle Umsetzung davon gewünscht. Als dann vor einigen Jahren das Hörspiel kam war ich zunächst voll aus dem Häuschen, wurde dann aber, durch meine Unfähigkeit der Geschichte ohne Erzähler zu folgen, masslos enttäuscht.
Und genau hier setze ich nun an: Dank Dir konnte ich zum ersten Mal die erste knappe halbe Stunde dieses wirklich grossartigen Hörspiels geniessen. Denn mit all den Originalsprechern und Original Sounds ist das Hörspiel eigentlich mehr als man sich wünschen kann. In sofern hoffe ich wirklich, dass Du das Hörspiel 1:1 unsetzen wirst und keine Kürzungen oder Straffungen durchführtst.
Zu dem bereits angesprochenen Fehler bezüglich Thrawns Rangabzeichen. Ganz ehrlich, wäre es hier nicht angesprochen worden, hätte ich es nicht bemerkt und jetzt da ich es weiss stört es mich auch nicht. Es stört mich deshalb nicht, weil Deine Version dank der JK2-Engine nicht wirklich realistisch ist und eher im Bereich einer Zeichentrickserie rangiert und da lege ich jetzt nicht soviel wert darauf dass solche Details absolut korrekt dargestellt werden.
Da gab es in exakt dieser Szene etwas anderes, das mich viel mehr gestört hat: Thrawn und Pellaeon starren gefühlt Minuten lang auf das Display auf dem der Angriff der Rebellen dargestellt werden soll. Aber genau das sehe ich da nicht. Es ist einfach nur ein statisches Display, das sich die ganze Schlacht über nicht verändert. Hier würde ich es als deutlich besser empfinden, wenn das Display bei jeder direkten Einblendung verändert wäre und vielleich auch irgendwo blinkt. Also um es ganz klar zu sagen: Ich bräuchte hier wirklich kein voll animiertes Display, aber gewisse Veränderungen sollte man während der Schlacht schon sehen.
Abschliessend kann ich nur hoffen, dass Dich das Projekt nicht zu sehr frustriert und wir am Ende auch die ganze Geschichte von Dir bekommen.
Dark Yoda FDS
@Sec Vieh
Hey! Danke dass du auf meine Betrachtungsweise eingehst. Ich möchte klarstellen, ich finde es beeindruckend dass jemand sich die Mühe macht dieses Hörspiel zu Visualisieren und von einem technischen Standpunkt ist dein Projekt wirklich hervorragend!
Meine Kritik ist auch keinesfalls gegen dein Projekt gerichtet. Go for it, zieh es durch! Find ich sehr gut so! Es geht mir lediglich ums Writing von Timothy Zahn.
Ja, mit meinen 24 Jahren habe ich die Thrawn-Trilogie damals noch nicht miterlebt. Ich bin erst später in Kontakt damit gekommen und muss auch zugeben dass ich das Hörspiel auf laaaangen Autofahrten hoch und runter gehört habe. Bis zum gehtnichtmehr. Anfangs fand ich die Story auch sehr cool und ich war vermutlich ähnlich gefesselt wie die Leute zu release der Trilogie damals. Aber je öfters ich es gehört habe, desto mehr schwächen sind mir aufgefallen. Desto mehr habe ich über den plot nachgedacht und über die charaktere, über die hintergründe. Und je länger ich darüber nachgeacht habe, desto negativer wurde diese Trilogie für mich. Anfangs mochte ich sie sehr...doch mittlerweile steht sie für mich leider überwiegend negativ da. Ich wünschte manchmal auch es wäre anders. Aber du hast recht: ich habe die Trilogie ausgibig studiert (Wie Thrawn die Kunst). Und leider ist meine Meinung daher kein Vorurteil, sondern das Ergebnis von jahrelanger Analysen, Gedankenspiele und Vergleiche. Auch zur Sequel-Trilogie.
Unterm Strich kann ich wohl folgendes über die Thrawn-Trilogie sagen:
Als COMIC wäre sie sicher klasse. Als eine 50-Bändige Comicreihe Wo man alle 2 Wochen weiterlesen kann. Eine kleine, harmlose Sidestory um unsere OT-Helden. Aber als Sequel-Trilogie in 3 Kinofilmen wäre sie katastrophal unterwältigend nach 40 Jahren wartezeit.
GeneralSheperd
Pellaeon123
Beim 2. Anschauen ist mir ein kleiner Filmfehler aufgefallen: Talon Karrde spricht so ab 16:36 ja über Funk mit seinem Assistenten, der die Chimäre ankündigt. Danach erfolgt das Holo-Gespräch mit Pellaeon. Anschließend kontaktiert Karrde wieder seinen Assistenten hörbar per Funk, obwohl der plötzlich laibhaftig neben ihm steht!
Na, da muss der Sec halt noch mal ran - bitte den Typen raus nehmen, alles noch mal durchtippeln, rendern und hochladen.
Nee, Spaß beiseite, nichts ist perfekt. Bitte voll und ganz auf die nächste Folge konzentrieren.
(zuletzt geändert am 03.06.2020 um 22:44 Uhr)
dmhvader
StarWarsMan
Jedi knight Nova
Vor nicht allzu langer Zeit hatten PC-Spiele von namhaften Hersteller für teures Geld nicht so eine Qualität. Wirklich beeindruckend, was auch für nicht-kommerzieller Entwickler an digitaler Animationstechnik heuzutage überhaupt möglich ist. Und hier wurde es mit viel Liebe zum Detail großartig umgesetzt. Dreht man da eigentlich nicht irgendwann am Rad, wenn man soviel beachten und einzeln steuern und vorbereiten und nachbereiten muss? Sec Vieh konnte ja nicht seiner Hundertschaft sagen: So, macht ihr das mal eben fertig. Also nochmal ganz großes Kompliment zu dieser Fleißarbeit!
Jetzt kommt aber ein "aber" Schon beim Lesen der Bücher fand ich, dass der Autor nicht die richtige Atmosphäre, nicht die richtige Rahmenbedingung trifft. Zu viele zu lange Dialoge. Auch die Unterhaltung über Kunst und Taktik etc ist nicht typisch Star Wars. Wie lautet das einige Manöver, dass das Imperium beherrscht? "Ausweichmanöver". Und das reicht. Wer das "Riker Omega 7 Manöver" oder das "Epsilon Zeta 3-8" Manöver sehen will, guckt Star Trek. Und Kunst? Wurde irgendwann schon mal über Kunst geredet bei Star Wars? "Welch interessante Gemälde in eurem Palast hängen, Königin Amidala. Ist das ein "van Önkes" aus dem 22. Jahrhundert vor der großen Sumpfzeit?" "Lord Vader, eure Regenerationskammer ist "Art déco triff alderaanischen Neoklassizismus". Passt irgendwie nicht. Wer SciFi und Kunst sehen will, wird lieber Picard begleiten. Bei Star Wars sieht alles zwar irgendwie aus, aber warum, ist zweitrangig. Selbst Sabines Malereien kommen anders rüber, als Thrawns krampfhaft zugeschriebene Kultiviertheit und Bildung.
Auch die Darstellung von Luke passt nicht. Eben noch Hinterwäldler in einem großen Sandkasten, und schon auf der großen Politikbühne? Und dann das Jammern anfangen. Wie kommt man auf so eine Story?
(zuletzt geändert am 04.06.2020 um 14:29 Uhr)
Xmode
@Xmode
stimme völlig zu. diese Manöver-Geschichte war schon direkt am Anfang der Trilogie problematisch. Man sieht es auch hier im Video. Paellaon fragt "Was machen die da?" und man sieht nicht wirklich was er meint. Thrawn sagt einfach "Spezies X kommt mit Manöver Y nicht zurecht", und es wird nie wirklich erklärt was daran so brillant sein soll. Er benennt irgendein Manöver und sagt der feind kann psychisch nicht damit zurechtkommen... uhm... okay? Wirklich clever ist das nicht. Generell fand ich die Idee von Thrawn als Kunstliebhaber immer etwas...aufgesetzt. Als wolle man ihm irgendeine pseudo-intellektuelle tiefe geben. Vor dem Angriff hier zeigt er Captain Paellaon irgendwie drei vier werke und meint nur "gucken sie doch! vergleichen sie das mal. faszinierend, oder?" ....aber hat das wirklich einen bezug auf das was danach geschieht? also einen konkreten? Nich so wirklich.
Auch bei Luke bin ich bei dir. In der OT war er noch emotional und von seinen gefühlen geleitet. in Thrawn 1-3 ist er einfach nur ein geradliniger Saubermann der nie böse ist, nie beleidigt, nie deprimiert oder motiviert. er geht immer nur gerade von A nach B und zeigt dabei ein steriles gedankenmuster. Das selbe gilt leider auch für Leia. Man erinnere sich daran wie angefressen sie von Landos Verrat auf Bespin war, wie schnippisch sie Vader gegenüberstand oder wie badass sie Jabba die stirn geboten hat. Hier jedoch antwortet sie auf Mara Jades ankündigung "ich werde Luke töten" mit "ach, warum das denn? sowas... sicher dass sie das wollen? ich meine jetzt sind Sie doch eine von den guten.." ... absolut ohne jedes Feuer...will fast sagen: die helden die in der OT immer misstrauisch und vorsichtig waren laufen hier total blauäugig und naiv durch die welt!
(zuletzt geändert am 04.06.2020 um 16:19 Uhr)
GeneralSheperd
@GeneralSheperd
Bei manchen Autoren merkt man, dass sie sich zwar gerne Rahmenhandlung, der Gegebenheiten aus Star Wars bedienen, aber dass sie die Machart nicht verstanden haben. Sie überfrachten Star Wars mit Dingen, die einfach nicht dazu gehören. Star Wars ist nun mal mehr Flash Gordon meets Gebrüder Grimm und nicht Wolf Biermann meets Friedrich Nietzsche. Star Wars ist vor allem bildgewaltig. Sogar der Text ist bildgewaltig. Man stelle mal den Anfang von Episode IV à la Zahn vor:
Vader zum Kommandanten des Sternzerstörers: "Das Schiff, das wir verfolgen, ist alderaanisch. Der Captain wird darin ausgebildet sein, das "Rote Sonne im Morgengrauen über der südlichen Steppe" Manöver auszuführen. So wie es der legendäre alderaanische Künster Alalalala Long in seinem unübertroffenen Bilderzyklus "Die 28 Pyramiden der ewigen Verdammnis" festgehalten hat. Zielen Sie auf den Hauptreaktor. Damit wird er nicht rechnen. Alderaanische Kommandanten rechnen nie damit, dass der Hauptreaktor getroffen wird. Das entspricht nicht ihrer Kultur, dass bei ihnen irgendwas getroffen wird. Schon bei der legendären Schlacht von Önkelstieg damals im dritten Quartal der Mondfinsternis in den Feldern von Hongabonga über den Sonnen der tausend Tode haben die Alderaaner versagt und ihren Schmerz in Oper "Die Leiden des jungen Alderaaner" verarbeitet. Ein 230 stündiger Genuss, den Sie sich nicht entgehen lassen dürfen. Warten Sie, ich spiele sie Ihnen vor."
Und dann an Bord der Tantive IV C-3PO "R2-D2, hast du das gehört? Die haben den Hauptreaktor getroffen. Offenbar ist der Kommandant des Sternzerstörer darin ausgebildet worden, wie er gezielt alderaanische Schiffe zerstören kann. Ob er auch den legendären Bilderzyklus "Die 28 Pyramiden der ewigen Verdammnis" kennt?..." Usw.
Man merkt, sowas bremst. Sowas bringt die Story ins Stocken. Zum Glück läuft Star Wars anders ab. Bämm ein Schiff, bämm Schüsse, bämm ein Sternzerstörer. Dann rummst es an Bord und bämm hat der Sternzerstörer das kleine Schiff am Haken. Man kann sich mal das Drehbuch ansehen. Der Dialog für die Anfangsszene bis "Diesmal hält uns niemand auf" passt auf zwei Schreibmaschinenseiten.
Xmode
Mit allem Respekt vor der Leistung und Enthusiasmus des "Regisseurs", ich habe keine 5 Minuten durchhalten können. Ich komme mit dieser Computerspieloptik nicht klar, sie lenkt mich zu sehr vom Inhalt ab. Schade! Vielleicht ist dieses Werk eine spannende Star Wars Vision, welche mein Herz öffnen könnte, wenn ich nicht ständig innerlich mit dem Kopf schütteln müsste, ob der grafischen Darstellung. So werde ich es niemals erfahren.
IONENFEUER
Ich sehe, dass sich hier grundsätzlich zwei Kritiklager herauskristallisieren.
Die einen (z.B. @Dark Yoda, @IONENFEUER) bemängeln völlig zurecht, die angestaubte Optik. Ich persönlich bin mit Jedi Knight aufgewachsen und verbinde damit nur positives
Das andere Lager (z.B. @GeneralSheperd, @Xmode) kritisiert nicht den Fan-Film, sondern die Bücher an sich. Ich finde eure Einwände berechtigt. Lässt man jetzt Nostalgiegefühle weg (auch wenn diese nicht zu unterschätzen sind!), so bleibt natürlich eine an Hintergrundinformationen und Dialogen überfrachtete Romantrilogie.
Aber warum denn auch nicht? Auch wenn das alles für die Handlung eher unnötiges "Balast" ist, so ist es trotzdem interessant. Dieses Konzept funktionierte doch schon immer. Herr der Ringe, Game of Thrones (von den ganzen Anime Loren möchte ich gar nicht anfangen). All diese Geschichten haben eins gemeinsam: Die Erzeugung von "Epizität" durch Hintergrund und noch mehr Hintergrund. So werden die Figuren, Planeten, Technik, viel intensiver eingeführt. Es ist mir egal, dass die legendäre Schlacht von Önkelstieg (Chapeau, Mr Xmode, dein Text war sehr unterhaltsam!) nie wieder erwähnt wird. Ich weiß jetzt trotzdem, dass es sie gab und dass die Geschichte viel mehr ausmacht als dieser kurze Ausschnitt über den ich gerade lese.
Man muss hier natürlich unterscheiden: Das was in Romanen funktioniert, klappt wie ihr zurecht kritisiert nicht immer im Film. Aber auch hier gibt es abgespeckte Versionen dieser "unnötigen" Elemente. So wird der Imperator und der Senat auch nur beiläufig erwähnt. Und schon wird aus einem kleinen Raumschiffsflur ein riesiges Universum. Und auch Obi Wanns Geschichten über die Klonkriege sind eigentlich gar nicht so interessant für die Handlung, aber dieser Kurze Nebensatz eröffnet uns einen viel größeren Handlungsbogen.
Natürlich wird es irgendwann bremsend (nochmals Chapeau, Mr Xmode), aber im aktuellen Beispiel kritisiert ihr doch genau dieses Gefühl von überfrachteter Nüchternheit, die Timothy Zahn erzeugen wollte: Thrawn ist nun mal stocktrocken, analysierend und noch mehr analysierend. Er fordert und fördert die Leute gerne Geistig, auch wenn das bedeutet, dass er ihnen einen Vortrag über Kunst und Psychologie hällt. Hier übrigens mein Lieblingsblog über ihn (nur der Legends Teil): https://www.youtube.com/watch?v=CS39uvgkGQU , ebenfalls eine sehr strukturierte Analyse
Zum Abschluss möchte ich ein weiteres ausuferndes Filmzitat hier lassen, welches unnötige Elemente aufzählt und dabei die Handlung um keinen Deut weiterbringt:
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. [Pause] Zeit zu sterben."
Sec Vieh ich kann dir nur zustimmen.
Es wurden so viele Samen in diesen 3 Büchern gesät das daraus bis heute neues entsteht.
Manchmal muss man sich etwas Zeit lassen damit etwas gutes entstehen kann.
Man sieht dies ganz gut an The Expanse dieser Serie wird gerade am Anfang auch zu geschrieben das sie sich viel Zeit nimmt. Und man kann jetzt nicht gerade sagen das sie nicht erfolgreich oder schlecht ist.
Mich erinnert die Star Wars Beschreibung von oben ehr an die Transformers Filme (auch sehr Unterhalsamme Filme).
Ship74
@Sec Vieh
Es freut mich, dass du erkannt hast, dass ich in keiner Weise DEINE Leistung kritisiere. Im Gegenteil, sie ist beeindruckend und du holst wohl mit der inhaltlichen Umsetzung noch das Beste raus aus der Vorlage. Diese unglaubliche Fleißarbeit verdient Respekt!
Und du wolltest ja die Geschichte 1:1 umsetzen und nicht neu schreiben. Die Bücher sind nunmal überfrachtet. Und entsprechen so überhaupt nicht dem Star Wars Stil. Du erwähnst Herr der Ringe. Stell dir Rückkehr der Jedi Ritter à la Herr der Ringe vor. Wie unendlich lange wäre der Dialog zwischen Luke und dem Imperator bei der Frage, ob Luke Vader töten soll? Das hätte sich eine Stunde hingezogen, und entsprechend hätte auch der Flug des Falken in den Todesstern ebenfalls so lange gedauert... Aber Luke entscheidet sich schnell und sagt kurz und knapp „Nein Danke, alter Mann, aber die Party läuft ohne mich, das kannste knicken“. Und zack ist Palpi sauer und röstet Luke. Auch Vader überlegt nur ein paar Sekunden und packt sich den grantigen alten Kuttenträger und verschafft ihm einen Freiflug. Ohne ewige Diskussion ob man sollte oder könnte oder überhaupt. Und diese Knackige ist Star Wars. Und das ist eben nicht Zahn....
(zuletzt geändert am 04.06.2020 um 22:16 Uhr)
Xmode
@Xmode
okay, honestly? ich bin aus dem Lachen kaum rausgekommen als ich das gelesen habe! Bei Önkelstieg bin ich dann endgültig implodiert! (Stenkelfeld Fan? XD Hammer!)
Aber im Kern stimmts nunmal eben. Zahns Trilogie belastet den Plot mit VIEL zu viel gelaber und bremst die Handlung einfach durch zu viele details aus. Ich erinnere an den Angriff der imperialen Commandos auf Han und Leia in ihrem Appartment. Parallel ging folgendes vor:
-Mara klettert durch die geheimgänge
-Lando und Garm führen den Gegenangriff
-Han stiebt Möbel um
-Leia überlegt wie sie mit dem Lichtschwert löcher in WELCHE Wand schneiden könnte
-Chewie fliegt mit dem Falken von außen ran.
Mindestens 3 dieser Sideplots hätte man streichen können! Ganz besonders das mit Leia und Chewie! Warum erst minutenlang diskutieren welche Wände man eventuell aufschneiden könnte wenns am ende eh nicht gemacht wird? Warum fliegt Chewie mit dem Falken von außen ran wenn er nichts macht?? Oo Mara rettet den tag und Chewie...... kehrt um und fliegt wieder weg oder was?? Ziemlich mies geschriebener Moment....
GeneralSheperd
Kontroverseste Meinungen hier zum Thema "Thrawn Trilogie" - und ihr zerfleischt euch nicht in üblicher Art und Weise??? Konstruktive Schlagabtäusche? WTF? SEHR lobenswert...
Sollte das zum positiven Trend werden, logge ich mich hier auch wieder öfter mal ein !
@ "GS":
Du bist bitte WIE alt? 24? Never ever... Find es eh schon sehr straight, wie du hier seit geraumer Zeit trotz amtlichem Gegenwind dein Ding konsequent sachlich(!)-nörgelnd durchziehst. Bin so roundabout zu 80 bis 90% inhaltlich auch meist bei dir. Für 24 biste aber ganz schön deep drin in der SW-Materie - dafür meinen Respekt!
@ Xmode:
"Ohne ewige Diskussion ob man sollte oder könnte oder überhaupt. Und diese Knackige ist Star Wars."
On point... Und genau DAS ist der Grund, warum ich als zweites SOLO-Spin-Off den ersten Sequel-Comic "Acht gegen eine Welt" von 1979 gerne vernünftigt adaptiert verfilmt sehen würde. Jetzt denkt jeder, dass bei mir die Schrauben mal wieder zu locker sitzen... Aber der Plot dieses Comics könnte doch wirklich von Tarantino himself im Vollsuff morgens um Acht vor irgendeinem Club mit Edding auf die Motorhaube eines 70er-Cadillacs gekritzelt worden sein. 100% Trash-Star-Wars, 100% "in-your-face" durchgeknallt, 100% zugeschnitten auf die heutige Nerd-Kultur.
Mir fällt jetzt kaum ein Star-Wars-Plot ein, der einen größeren Kontrast zur "Thrawn Trilogie" darstellen könnte !
Landspeeder
Die Thrawn Trilogie ist für das was sie damals geleistet hat, nämlich Star Wars wieder einen Schub zu verpassen, zurück ins kollektive Gedächtnis zu holen, vom Fandom berechtigterweise auch heute noch dafür zu schätzen.
Für das Medium Roman sind einige Entscheidungen die Timothy Zahn getroffen hat völlig nachvollziehbar. Ein Buch ist kein Film und umgekehrt. Ein Schurke der vor allem Kraft seiner analytischen Fähigkeiten eine Bedrohung darstellt ist einfach eine komplette Romanidee, die filmisch einfach nicht ideal umzusetzen wäre.
Dennoch ist bei mir im Laufe der Jahre auch eher die Erkenntnis gereift, dass die Thrawn Trilogie und viele nachfolgende Werke (X-Wing Reihe) ein Star Wars abgebildet haben das für mich zwangsläufig nicht den Kern, nicht die wirklich die DNA ausmacht für die Star Wars einfach steht.
Der ausufernde Techno Babbel, viele Probleme die plötzlich mit technischen und völlig kompliziert-abgehobenen Lösungen gelöst werden. Die Thrawn Bücher stehen damit im Übrigen nicht alleine da, fast jeder nachfolgende EU Roman hat das genau so weiter getrieben. X-Wing, NJO usw.
Damals alles gut und schön. Aus heutiger Sicht vieles angestaubt, nicht mehr zeitgemäß und wenn man wirklich ehrlich ist, auch gar nicht so passend für Star Wars. Erst kürzlich nochmal die ersten beiden X-Wing Romane gelesen und ich hatte sehr viel weniger Spaß damit, obwohl ich die beiden Bücher bestimmt schon fünf Mal zuvor gelesen habe. Aber ich habe mich auch als Fan weiterentwickelt und schätze Star Wars auch einfach für mehr als nur die World Building Akrobatiken die in den 90ern und 2000ern so gefeiert wurden. Mit dem heutigen Roman Einheitskanon kann ich erzählerisch sehr viel anfangen. Die Figuren sind kantiger, lebendiger und es geht nicht nur um Plots, Plots, Plots und wer die besseren Traktorstrahlen auf seinem Schiff installiert hat.
Man vergleiche nur mal Alphabet Squadron mit Angriff auf Coruscant. Dann wisst ihr schon was ich meine.
Kurzum, ich will ja niemanden versuchen seine Liebe für die Legends kaputt zu machen. In Zeiten in denen wir wenig hatten waren sie für uns da und gaben uns ein gutes Gefühl, trotzdem haben sie Star Wars viel weiter weg vom Markenkern getragen, als man das sie so mancher Fan eingestehen will und sie sind auch erzählerisch durchaus kritisierbar, selbst für das Medium Roman in dem sie hauptsächlich stattfanden. Wer z.B. auch die neuen Thrawn Romane liest kommt nicht umhin zu bemerken wie profan Star Wars aus der Feder von Timothy Zahn wirkt. Thrawns Kammerjäger Mission in Teil 3 zum Beispiel. Damals hat er ein komplettes Romanuniversum mit beeinflusst, heute ist es Gott sei Dank nur eine Anomalie.
Fazit, nehme die alten Zeiten und erfreue dich an ihnen, vielleicht auch mit Abstand. Aber umarme auch das Neue. Oder anders ausgedrückt, Thrawn Trilogie legitime Fortsetzung für Star Wars auf der großen Leinwand? Eher nicht.
@Landspeeder
jep, 24. ich bin aber auch nicht irgenwann dazugestoßen zu dem franchise. ich bin damit geboren. aufgewachsen. ich LEBE Star Wars. Ich habe gerade erst vor wenigen Minuten meinen IKEA-Schrank aufgebaut der ausschließlich mit 501st-Material befüllt wird, also imperialen uniformen, kappen, gürteln, overalls, handschuhen und stiefeln. ^^
ich kann mich an keine zeit meines Lebens erinnern wo Star Wars für mich noch nicht existiert hat Es war halt immer schon da, und immer zentrum meines seiens!
GeneralSheperd
@ Sec Vieh:
Ich kaufte mir meinen 1. PC 1994 und dazu die Games TIE Figher, X-Wing und Rebel Assault 1. Später dann auch Dark Forces. Und ich habe sie geliebt, wobei mir X-Wing nicht so lag, das Game war zu schwer und ich zu imperial. Dann kam Jedi Knight, und ich war zum 1. Mal etwas enttäuscht, nämlich von der damals schon veralteten Gameplay-Grafik im Vergleich zu den endgeilen Cutscenes. Ich war erst wieder beim Addon Mysteries of the Sith begeistert. Zum einen verzichtete das Game auf gerenderte Cutscenes (die die Gameengine schlechter erscheinen liesen als sie war) und zum anderen dufte man Mara Jade spielen, die ich von Anfang an grossartig fand. Bei den folgenen Jedi Knight games war meine Welt dann wieder in Ordnung.
Bitte verstehe mich richtig, ich möchte nicht Deine Leistung schmälern. Das was Du hier gebracht hast ist toll und das was Du noch vor Dir hast ist gigantisch. Und das weiss ich auch zu schätzen. Ich tue mich nur etwas schwer das Video als Film zu betrachten, denn da bin ich wohl ziemlich verwöhnt. Aber als Animation des Hörspiels bin ich schlicht weg begeistert. Deshalb hoffe ich dass Du das gesamte Hörspiel, am besten CD-weise umsetzt. und mir am Ende am besten eine BD-Sammlung schickst, damit ich es mit meiner Frau ohne You Tube am grossen TV anschauen kann.
Jetzt noch ein paar Worte zu Deiner Idee mit den Freelancern. Ich weiss nicht ob das sinnvoll ist. Zunächst einmal wird es mit steigender Zahl der Beteiligten immer wahrscheinlicher dass Du den Leuten hinterher rennen musst, da sie einfach nicht wie versprochen abliefern. Das nächste ist dann die Optik. Wenn Du 20 Mann jeweils an eine Szene setzt, wirst Du am Ende 20 verschiedene Styles haben und das Projekt wirkt dann nicht mehr als Einheit, sondern als Konglomerat. Besonders schlimm wäre es, wenn 3 Mann Szenen mit Mara Jade produzieren und jedes Mal sieht die Frau anders aus. Oder ein und der selbe Raum sieht jedes Mal anders aus, weil er von verschiedenen Leuten erstellt wurde.
Daher würde ich Dir etwas anderes raten:
Setze ein paar Leute an die Entwicklung der Chars, wobei jeder Char (falls er in verschiedenen Outfits/Designs auftritt) vom selben Entwickler gemacht wird. Das Selbe gilt für Raumschiffe und Hintergründe/Räume. Alle diese Objekte laufen bei Dir zusammen, Du prüfst sie und erarbeitest ein Drehbuch. Dieses Drehbuch gibst Du dann Szenenweise an eine weitere Gruppe von Entwicklern, die auch Zugriff auf die bei Dir gesamelten Objekte haben und daraus dann die fertigen Szenen animieren. Diese Szenen kommen dann am Ende zu Dir, werden geprüft und zusammen geschnitten.
Dark Yoda FDS
Es sollte bedacht werden wie groß und Fassettenreich Star Wars geworden ist.
Deshalb kann es gar nicht ausbleiben das es unterschiedlich Strömungen bei den Fans gibt, wo bei jede ihre eigene Qualität hat.
Es ist deshalb in meinen Augen kaum möglich zu sagen diese oder jene Art Star Wars ist oder eben nicht.
Ship74
Jetzt nicht bezogen auf dieses Filmprojekt als 1:1 Umsetzung des Buches, sondern allgemein zu der Story könnte man mit einigen Kniffen die Sache "Star Wars typischer" kurz und knackig und und mehr auf Bilder gestützt machen.
Die ganze Diskussion auf der Brücke, wer wem was wie wo rüber ruft, bremst unnötig. Auch die Unterhaltung der Piloten. Die drei Jäger müssten ohne Dialog in schönen Bildern auf den Sternzerstörer zufliegen. Bilder in etwa wie der Anflug von Vaders Shuttle mit den TIE Jägern auf den Todesstern in Ep. VI oder wie Obi Wan im Anflug auf die Tantive (4??? ist es ja angeblich nicht) in Ep. III. Die Jäger landen dann in dem Sternzerstörer, und der Kommandant wartet dann direkt da, kurzer Bericht, Kommandant vermutet, dass die Jäger verfolgt wurden, droht mit Thrawn. Ein andere informiert den Kommandanten, dass Thrawn informiert werden will.
Dieses Vorzimmergeplänkel stört auch. Das kann ganz weg.
Dann der Raum von Thrawn, jede Menge Kunst, Bilder, Skulpturen, das kann ruhig alles so bleiben, es sollte aber allein durch dessen Vorhandsein wirken, unkommentiert. Thrawn von hinten, Tür öffnet sich, Kommandant tritt ein, Thrawn sagt EINEN Satz darüber, dass man die Taktik oder die Kriegsführung eines Volkes oder einer Spezies an ihrer Kunst erkennen kann. Das sollte reichen, damit der Leser weiß, was Thrawn für ein Typ ist. Und in diesem Stil sollte die Geschichte dann weiter gehen. Auch das ganze Manöver sollte nicht kommentiert werden. Einfach machen. Man muss dem Leser ja auch ein bisschen Fantasie gönnen.
Xmode
Gerade die vielen Dinge, die ihr an der Thrawn Trilogie moniert und die nicht so recht zum klassischen Star Wars passen, macht diese Reihe so besonders. Viele eigene und neue Ideen, neue Ansätze aber die bekannten Charaktere.
Das einzige was mir etwas auf dem Keks ging waren die diversen Zitate auf die OT, das wirkte oft etwas aufgesetzt. Zudem hätte Luke etwas überzeugter von sich sein können - wobei das natürlich auch Teil der Geschichte war.
Aber inhaltlich ist die Thrawn Trilogie ein starkes Stück - mit ein paar künstlerischen/erzählerischen Freiheiten könnte man hier eine tolle Filmtrilogie umsetzen, die bekannte Figuren nutzt und dabei neue Inhalte erzählt.
Na immerhin haben wir die Geschichte als Bücher, Comics und Hörspiele.
Gleich nach Thrawn kommt für mich übrigens Schatten des Imperiums - da stelle ich mir eine Verfilmung ebenfalls stark vor.
TiiN
@Xmode
"Die ganze Diskussion auf der Brücke, wer wem was wie wo rüber ruft, bremst unnötig. Auch die Unterhaltung der Piloten. Die drei Jäger müssten ohne Dialog in schönen Bildern auf den Sternzerstörer zufliegen."
Von Sec Vieh wurde hier ein Hörspiel in einer dazu geschnittenen Animation umgesetzt. Dieser Dialog ist nun mal im Hörspiel drin und gehört daher eben dazu. Warum also sollte man das aus der Animation herausnehmen? Ziel sollte doch sein (und war es bei Sec Vieh offensichtlich ja auch!), das Hörspiel 1:1 umzusetzen und Szenen eben nicht zu schneiden. Sozusagen die Film- zur Tonspur. Und das ist ihm (oder ihr?) hervorragend gelungen!
"Dieses Vorzimmergeplänkel stört auch. Das kann ganz weg."
Nein, kann es nicht, wenn man das werkstreu umsetzt.
"Dann der Raum von Thrawn, jede Menge Kunst, Bilder, Skulpturen, das kann ruhig alles so bleiben, es sollte aber allein durch dessen Vorhandsein wirken, unkommentiert."
Gerade dieser belassene Dialog ist für mich die Kirsche auf der Sahnetorte. Diese Szene ist Sec Vieh absolut gelungen. Ambiente, Dialog, Details mit der holografisch projizierten Kunst. Verstehe nicht, wie man da etwas anderes haben will. Aber gut, die Geschmäcker sind eben verschieden.
Es ist schon okay, wenn man von seinem eigenen Kopfkino berichtet, wie man sich eine imaginierte, optimierte Umsetzung so vorstellt. Sehr hilfreich ist es allerdings nicht. Und hier kommt es schon als Anspruch und Forderung rüber. Sec Vieh wird sich jetzt sicher nicht hinsetzen und das noch nach Jedermanns Gusto abändern. Und das sollte er auch nicht tun.
Daher nehme ich sein Werk so, wie es ist und erfreue mich an der Optik und an den Animationen. Ein wenig vergleiche ich das mit den unveröffentlichten TCW Episoden. Ich erkenne, was es in der höchsten Ausbaustufe hätte werden können und erfreue mich am Ablauf, an den Dialogen und an tollen Details. Pure Freude. Mein Highlight bei den Details war übrigens die Ewok Tanzgruppe. Das hätte so auch in den Kinofilmen vorkommen können. Grandios.
(zuletzt geändert am 06.06.2020 um 09:37 Uhr)
StarWarsMan
@SWM
"Sec Vieh wird sich jetzt sicher nicht hinsetzen und das noch nach Jedermanns Gusto abändern. Und das sollte er auch nicht tun.
Daher nehme ich sein Werk so, wie es ist..."
Der Artikel 1 meiner persönlichen Star Wars-Verfassung ...lässt sich auf sehr viele Werke anwenden, unter denen sich auch Star Wars Verfilmungen befinden könnten.
blm
IONENFEUER
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