Ohne jeden Zweifel darf man Sounddesigner Ben Burtt als Star Wars-Legende bezeichnen. Wäre er nicht gewesen, hätten R2-D2, Darth Vader, die Lichtschwerter oder das charakteristische "Kreischen" des TIE-Fighter-Antriebs wohl anders, jedoch sicher nicht ikonischer geklungen.
In einem sehr ausführlichen Interview mit der Vanity Fair sprach Burtt über seine Karriere, die Arbeit mit George Lucas, wie sich die Filmindustrie verändert hat, und warum er nach Das Erwachen der Macht nicht mehr an den neuen Filmen beteiligt war.
Er arbeitete zwar noch an Episode VII in einem frühen Stadium, wurde dann aber von Matthew Wood abgelöst, mit dem er ebenfalls schon an den Prequels beteiligt war. Seitdem hat er an keinem Film mehr gearbeitet, steuerte aber ein wenig Input zu der animierten Serie Forces of Destiny bei, sowie zu einem eingestellten Star Wars-Spiel (Project Ragtag?).
Auf die Frage wie es ist, an heutigen Blockbustern im Vergleich zu den Filmen von George Lucas zu arbeiten, merkt Burtt an:
Es war nicht immer leicht mit George Lucas zu arbeiten, aber wenigstens hatte man es nur mit einer Person zu tun. Aber ich konnte seine Aufmerksamkeit gewinnen, sagen, was ich zu sagen hatte und ihm mein Anliegen präsentieren, und dann bekam man entweder ein ja oder ein nein zu hören. Aber es war eben nur eine Person, an der man vorbeikommen musste. Nicht jede Menge verschiedene Leute, die irgendwas zu sagen haben wollen.
Befragt, wieso er nicht mehr an den neuen Filmen beteiligt ist, antwortet Burtt:
Ich weiß nicht, ob es böses Blut gegeben hat. Niemand.... ich wurde halt einfach nie gefragt, ob ich daran arbeiten oder als Berater tätig sein soll. Niemand hat mir jemals erklärt, warum. Nein, mir wurde gesagt, von dem neuen Regime, mir wurde einfach gesagt "Bleib einfach in deinem Raum, mache Sounds, und schick uns dann das Zeug zu. Wir entscheiden dann, was wir damit machen."
Weiterhin sinnierte Burtt darüber, wie sich das Sounddesign über die Jahre verändert hat:
Sie wissen, dass es große Datenbanken gibt, auf die man zugreift, sich das entsprechende rauszieht, und damit eine Menge Geräusche machen kann.
Burtts bevorzugte Methode war es hingegen immer, nach draußen zu gehen und neue Sounds für die Filme zu finden, und dann die in den Datenbanken zu benutzen (obwohl viele von diesen von Burtt selbst gesammelt worden waren, an dem einen oder anderen Punkt seiner Karriere).
Wie beurteilt ihr diesen nicht gerade glorreichen Ausstieg eines verdienten Veteranen wie Ben Burtt aus dem Star Wars-Universum?
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