In einem der heutigen vier Artikel von EW über Die letzten Jedi geht es um die allseits beliebten Porgs und um... "die Hüter". Spannende neue Enthüllungen voraus!
Auf dem Bild oben sehen wir Chewbacca an Bord des Falken mit einem der Porgs. Im Film waren sie mehrheitlich Puppen aus Neal Scanlans Kreaturenabteilung (wir wissen aber, dass nach Bedarf auch auf CGI zurückgegriffen wurde).
Autor und Regisseur Rian Johnson sagte, dass er - obwohl sich Luke nach Ahch-To zurückgezogen hat - nicht wollte, dass der Jedi allein ist. Die Inspiration für die Porgs bekam er während seines Aufenthalts auf der irischen Insel Skellig Michael, wo die letzten Einstellungen für Das Erwachen der Macht [Anm. d. Red.: und die ersten für Die letzten Jedi] gedreht wurden.
"Wenn man zur richtigen Zeit auf Skellig ist, ist die Insel voller Papageientaucher, und sie sind die liebeswürdigsten Geschöpfe auf der Welt", erzählt Johnson EW. "Als ich also zur ersten Besichtigung der Insel da war, sah ich diese kleinen Kerle und dachte mir, dass sie zur Insel gehörten. Da kommen die Porgs her."
Doch es gibt noch eine andere Lebensform, die den altertümlichen Jedi-Tempel bewohnt...
"Sie sind diese Art von Fisch-Vogel-ähnlichen Außerirdischen, die auf der Insel leben", sagt Johnson. "Sie leben dort schon seit tausenden von Jahren und halten im Prinzip die Bauten in Schuss."
Diese Figuren sind menschenähnlicher als die Porgs. Sie werden von echten Personen gespielt (Daisy Ridley sagte, ein Freund stecke in einem der Kostüme) und sie tragen Kleidung und sprechen in einer außerirdischen Sprache.
"Sie sind alle weiblich. Ich wollte, dass sie ein wenig an ein Nonnenkloster erinnern", erzählt Johnson. "Neal Scanlans Truppe hat sie entworfen, Kostümdesigner Michael Kaplan entwarf die Kleidung, die ebenfalls ihre nonnenähnliche, spartanische Existenz widerspiegelt."
Mit Luke können sie auf eine Weise kommunizieren, die Johnson als "blubbernde Variante einer schottischen Fischsprache" beschreibt. Begeistert sind sie allerdings nicht, ihn bei sich zu haben. Johnson erklärt, sie "tolerierten" seine Anwesenheit.
Die Macht ist mit dem Leben verbunden. Yodas Rückzugsort Dagobah war ein Sumpf, der vor Pflanzen und Tieren geradezu überquoll. Entsprechend logisch ist, dass auch diese Meereswelt Wesen hervorbringt, die es zu diesem heiligen Ort hinzieht. Johnson erzählt, sie seien Amphibien und könnten sich vor vielen Zeitaltern aus dem Meer erhoben haben, um sich um die Gebäude dieses zerklüfteten Archipels zu kümmern.
"Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, dass sie irgendwann einmal oder vielleicht auch regelmäßig [ins Meer zurückkehren]. Wir treffen sie allerdings als Landbewohner", so Johnson. "Es sind große, matronenhafte Wesen, die winzig kleine, dünne Vogelfüßchen haben. Mit ihnen am Set zu arbeiten, war ein großer Spaß."Jedi-Höhlenmalereien
Aus dem Teaser wissen wir, dass es eine baumartige Struktur auf der Insel gibt und ein altes, brüchiges Buch, das wie das Tagebuch der Whills aussieht, jenes alte Jedi-Buch, das der ursprünglichen Mythologie von George Lucas entstammt. Johnson erklärt, sein Film berühre die mythische Geschichte, ohne aber sehr tief in die Schaffung einer galaktischen Religion einzutauchen. Es gebe aber Elemente auf der Insel, die die Mythologie vertiefen würden.
"Ich hoffe, es wird Spaß machen, sie innerhalb des Films zu entdecken. Mich hat die Vorstellung bewegt, dass dieser Ort bis ganz zum Anfang zurückreicht. Aus dieser Vorstellung entstanden die Höhlenmalereien."
Johnson erzählt, er habe sie beinahe sauber und modern wirken lassen und diesem Wunsch nur mit Mühe widerstanden. Sie sollten primitiver aussehen.
"Die ersten Konzepte sahen vor, dass sie Tempel zeigen sollten, und ich sagte nur: Nein, denkt an etwas früheres, wir brauchen etwas früheres. Gehen wir bis ganz zurück und schauen wir mal, wie tief wir zu den Grundfesten zurückgehen können, mit denen all das hier angefangen hat."
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@Rieekan78
Der Tempel auf Anch-To ist doch schon ewig verlassen, er zeugt wohl eher von dem Ursprung der Jedi, das was sie womöglich immer sein sollten. Ich sehe da eine Entwicklung/Kreislauf und keinen Widerspruch.
Genauso bei:
"Eine Problematik ist eher, wenn z.B. Yoda in der OT Waffen als unnütz bezeichnet und sie nur zur Verteidigung benutzt, er dann in den Prequels aber mit aggressivem Geschrei auf Trooper zurennt oder wenn Kenobi die Waffe als Leben der Jedi bezeichnet."
(zuletzt geändert am 10.08.2017 um 20:43 Uhr)
Darth PIMP
@Darth PIMP:
Das Thema mit Yoda in der PT lassen wir lieber mal, dass hatten wir hier schon oft und ausführlich.
Ich werde auch außerordentlich gerne falsch verstanden, scheint mir.
Ich habe mit Ach-to auch kein Problem und sehe keinen Widerspruch.
Mir viel nur auf, dass es eben heikel ist, jetzt neue Episoden zu schreiben, ohne bestehende Geschichten zu verletzten. Um mehr ging es eigentlich nicht. Viel Aufregung um nichts.
Rieekan78
@George Lucas
"Ich bezweifle massiv, dass Lucas jemals eine tiefer gehende Philosophie der Macht formuliert hat.Das, was er dazu gesagt hat, und was seine Filme vermitteln, ist ein populärer Mischmasch von Oberflächenideen aus allen möglichen irdischen Religionen."
Hauptsächlich Buddhismus, würde ich sagen, mit einem Einsprengsel Auserwählten-Thematik. Ich denke jedoch, dass Lucas' Ansatz tiefer geht, als viele denken.
"Das ist auch in Ordnung so, denn sein ursprüngliches Star Wars sollte ja ein zugänglicher Stoff sein, also auch im Hinblick auf seine spirituell-mystische Seite."
Richtig. Quasi Kirchenmalereien, die dem Analphabeten Inhalte vermitteln.
"Dass der Künstler hier seine eigene Idee nicht begriffen und in alle Richtungen erforscht hat, ist manchmal schade (vor allem beim Thema "Auserwählter"*zwinker*, in der Gesamtbetrachtung aber nicht fatal, da sich die Macht wie gesagt auch in-universe als Rätsel darstellt. Hinterfragen kann man das, aber ein Problem sehe ich darin nicht."
Nja, "fatal" ist es nicht, auf jeden Fall aber hinterfragenswürdig. Und nur weil es ein In-Universe-Rätsel ist, rechtfertigt das nicht automatisch eine Ahnungslosigkeit des Künstlers. Was mich stört, ist eben die fehlende Motivation. Ich entscheide mich doch, z. B. als Filmemacher, den Zuschauern dies oder jenes zu zeigen. Warum mache ich das? Was treibt mich an? Ein "Fragezeichen" reicht da nicht, um etwas Tieferliegendes im Zuschauer anzusprechen. Der Mythos hat außer dem mystischen Aspekt ja noch drei weitere. Die fehlen dann alle. Der Mythos bleibt bruchstückhaft.
"Das ist richtig, hängt dann aber davon ab, wer sie einsetzt, und nicht vom Mittel selbst."
Das Mittel kommt vom Künstler. Und wenn der bewusst (oder unbewusst) Nebelkerzen zündet, um Inhaltslosigkeit zu kaschieren, dann ist das schon ein Punkt.
Dass Mystery-Boxen-Orgien dennoch funktionieren können, beweisen ja viele Filme von David Lynch, wie etwa Mulholland Drive. Hierzu gibt es auch interessante Äußerungen von Lynch, wie man das entschlüsseln könnte. Ob das alles ernstgemeint war?
"Was ich so müßig und nervig finde, ist, dass vier Monate, bevor auch nur irgendetwas aufgelöst ist, schon unterstellt wird, dass es nicht funktionieren wird, weil Mystery Boxen ja per se schlecht sind und garnicht funktionieren KÖNNEN."
Wir müssten wirklich mal den Begriff "Mystery Box" definieren. Für mich gibt es verschiedene Arten von Mystery Boxen, wie ich oben im Ansatz geschrieben hatte. Die intendierten, deren Inhalt der Künstler kennt, die er aber dem Publikum mehr oder weniger indirekt mitteilt. Die unintendierten, aber nicht-leeren, von denen der Künstler selbst nicht versteht, was es damit auf sich hat. Und die leeren, die bewusst Andeutungen in diese oder jene Richtungen machen, aber letztendlich bedeutungslos sind.
Die letzten beiden werden oft verwendet, um inhaltliche Bedeutungslosigkeit zu kaschieren.
(zuletzt geändert am 10.08.2017 um 21:06 Uhr)
MaYo
@ Rieekan78:
- "Mir viel nur auf, dass es eben heikel ist, jetzt neue Episoden zu schreiben, ohne bestehende Geschichten zu verletzten."
Was hat dich aber in der aktuellen Diskussion zu dieser Befürchtung gebracht? Nichts von dem, was ich von TLJ bisher sehe, würde ich als Verletzung der bestehenden Geschichten betrachten. Auch nicht die Ideen, die wir uns hier so zu Jedi und Macht zusammenspinnen. Ergänzen möchte ich noch, dass die Aufdeckung von Missverständnissen, neue Perspektiven auf bekannte Geschichten, nicht immer eine Verletzung darstellen. Im Gegenteil, sie sind ein probates Mittel für eine spannende Weiterentwicklung. Die OT ist so gesehen ja eine einzige Aufdeckung eines Missverständnisses (aus der PT-Ära). Und das macht die Stärke dieser Erzählung aus.
@ MaYo:
- "Und nur weil es ein In-Universe-Rätsel ist, rechtfertigt das keine Ahnungslosigkeit des Künstlers."
Ahnungslosgkeit würde ich Lucas auch nicht unterstellen. Hätte er wirklich keine Ahnung gehabt, hätte sich das gezeigt. Ich sehe nur nichts Tiefergehendes in der Macht, so wie er sie in den Filmen darstellt. Es bleibt bei Andeutungen und Populärphilosophien von Gut und Böse. Nun kann man annehmen, dass Lucas viel mehr im Köcher hatte; irgendeine Chronik der Jedi, die er in vielen Jahren zusammengestellt, uns aber nur einen Ausschnitt davon präsentiert hat. Eben das bezweifle ich aber. So etwas hat Tolkien gemacht, aber nicht Lucas.
- "Wir müssen wirklich mal den Begriff definieren. Für mich gibt es verschiedene Arten von Mystery Boxen, wie ich oben im Ansatz geschrieben hatte."
Das ist ja alles richtig. Aber um welche es sich handelt, werden wir sehen, wenn die Mystery Box TLJ sich geöffnet hat.
(zuletzt geändert am 10.08.2017 um 20:59 Uhr)
George Lucas
@George Lucas
"Aber um welche es sich handelt, werden wir sehen, wenn die Mystery Box TLJ sich geöffnet hat."
"Ahnungslosgkeit würde ich Lucas auch nicht unterstellen. Hätte er wirklich keine Ahnung gehabt, hätte sich das gezeigt."
Eben das meine ich: Man spürt so etwas, wenn da unter dem Tuch (fast) nichts ist oder, WENN darunter Substanz vorhanden ist. Und bei TFA hatte ich andauernd dieses Gefühl der Leere, die man versucht, durch Mystery Box-Nebelkerzen zu kaschieren. Zu diesem Zeitpunkt, und auch heute noch, sind das aus meiner Sicht leere Mystery Boxen, welche die Nachfolge-Regisseure dann evtl. etwas mit Inhalt aufladen könnten. Ob das klappt, bleibt wirklich abzuwarten.
"Ich sehe nur nichts Tiefergehendes in der Macht, so wie er sie in den Filmen darstellt. Es bleibt bei Andeutungen und Populärphilosophien von Gut und Böse."
Keine Populärphilosophien, sondern uralte Fragen und Mythen der Menschheit. Bei "Mischung" bzw. "Mischmasch", sollte dieser Begriff von Dir nicht negativ konnotiert sein, gehe ich jedoch konform.
"Nun kann man annehmen, dass Lucas viel mehr im Köcher hatte; irgendeine Chronik der Jedi, die er in vielen Jahren zusammengestellt, uns aber nur einen Ausschnitt davon präsentiert hat. Eben das bezweifle ich aber. So etwas hat Tolkien gemacht, aber nicht Lucas."
Mir ging es jetzt nicht ums Worldbuilding, sondern mehr um den Hintergrund - die Basis, worauf Lucas das alles stellte. Und da sehe ich viel mehr als New Age oder Esoterikgedöns. Was er allein zur Macht sagt, dass sie alles durchdringt usw., ist eine tiefgehende Weisheit, die Du z. B. auch im Buddhismus findest, aber auch in (anderen) Religionen. Die Gemeinsamkeiten in den großen Weltanschauungen sind in SW kondensiert dargestellt. Auf eine populäre Art und Weise natürlich.
(zuletzt geändert am 10.08.2017 um 21:20 Uhr)
MaYo
@George Lucas:
"Was hat dich aber in der aktuellen Diskussion zu dieser Befürchtung gebracht? "
Wie ich schon schrieb, die Co-Existenz von zwei Jedi Tempeln zur Hoch-Zeit der Jedi.
Ich sage ja nicht, dass das ein Widerspruch ist, sondern es zeigte mir auf, dass die ST, ähnlich wie die PT, einiges "zerstören" KÖNNTE.
"Die OT ist so gesehen ja eine einzige Aufdeckung eines Missverständnisses (aus der PT-Ära). Und das macht die Stärke dieser Erzählung aus."
Ja. Und Kenobi und Yoda halten anscheinend auch bis über ihren Tod an ihren Missverständnissen fest.
Luke hingegen entsagt den Empfehlungen der Jedi und tötet seinen Vater nicht, sondern vergibt ihm, das war wundervoll. Schade, dass diese höhere Erkenntnis Luke mit seinen Jedi nicht helfen konnte...
Rieekan78
@George Lucas
Ich meine das ganz ehrlich so.
Es ist ja oft so, daß im Internet sehr viel Mist geschrieben wird, der Umgangston oft vom Niveau tiefer liegt als eine Sarlacc Grube und ja... oft wird sich dann noch - zurecht - über all das Gestreite aufgeregt, als gäbe es keine anderen Themen mehr.
Und im Grunde nimmt man umgekehrt gute, sachliche oder liebevolle Kommentare, die zeigen, daß jemand ganz begeistert bei der Sache ist, als selbstverständlich hin.
Ich für meinen Teil komme hier oft gegen Abend vorbei, wenn ich einen stressigen oder einfach nur vollen Tag hatte und bin froh, mal etwas völlig anderes Lesen zu können.
Und dann ist es der Wahnsinn, wie sich dann Erwachsene Menschen stundenlang über das Design eines potentiellen STARWARSWeihnachtsgeschenkartikels mit Froschaugen auslassen. Oder stundenlang über die neue Synchronstimme einer Nebenfigur diskutieren, die nur 4min. im fertigen Film zu sehen sein wird.
Und das ist toll. Einfach pure Freude über ein wirklich sonderbares Filmhobby mit unglaublichem Interesse an jedem kleinsten Detail.
Ich freue mich tatsächlich immer wieder darüber, hier zu Lesen.
Und das Niveau ist allgemein hier großartig. Und Deine Kommentare würde ich am ehesten als besonnen und komplex bezeichnen. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, das darf auch mal ausführlich erwähnt werden. Genauso wie so manchen kleinen Streitigkeiten (oft zuviel) Raum eingeräumt wird.
: )
Meist schreibe ich ja am am liebsten zum Thema Filmmusik. Da sind die Kommentarspalten nicht ganz so unübersichtlich vollgeschrieben. Denn manchmal überfordern mich auch die vielen Kommentare von so vielen Usern.
Nichtsdestotrotz lese ich gern still und viel hier.
Cool wäre ja ein Benachrichtigungssystem für direkte Antworten anderer User auf bestimmte Kommentare, so wie es das auf manchen andern Plattformen gibt. Dann wäre es etwas einfacher, die roten Fäden wiederzufinden...
@ Rieekan78
Ich finde, daß mußte mal gesagt werden.
Es ist ja überhaupt nicht selbstverständlich, daß man so cool untereinander und miteinander umgeht. Vor allem nicht, wenn so viele krass unterschiedliche Meinungen aufeinander treffen wie hier...
; )
@ Rieekan78
Streamwalker
@Rieekan78:
Ich weiß nicht ob da ein großes Missverständnis vorliegt. Es ist doch davon auszugehen, dass in der PT-Ära der Tempel auf Ach-To genauso vergessen war wie zur Zeit der OT-ST. Würden Yoda und Ben ihn kennen wären sie sicher dorthin geflohen oder hätten Luke bei seiner Ausbildung dahin geschickt.
(User) Lucas hat wollte (so wie ich das Verstehe) darauf hinaus, dass eben die Wurzeln der Jedi (besonders der PT-Ära) so anders aussehen bzw. auch zur PT Zeit schon so ausgesehen haben.
Dadurch wird das Bild der PT-Jedi natürlich weiter in die (mMn sehr gute) Richtung gewandelt, dass der Orden der PT völlig an den eigentlichen Lehren des Ordens vorbei gelebt hat.
Das ist doch (WENN es so kommt) eher ein Beispiel dafür wie die ST nicht nur keine neuen Probleme erzeugt sondern nachträglich sogar die PT und damit die gesamte Saga aufwertet.
McSpain
@ Rieekan78:
- "Wie ich schon schrieb, die Co-Existenz von zwei Jedi Tempeln zur Hoch-Zeit der Jedi.
Ich sage ja nicht, dass das ein Widerspruch ist, sondern es zeigte mir auf, dass die ST, ähnlich wie die PT, einiges "zerstören" KÖNNTE."
Inwiefern kann hier etwas zerstört werden? Ich sehe in der Koexistenz der Tempel überhaupt keine Gefahr. Ganz im Gegenteil, sie eignet sich sogar hervorragend zum world building. Eine Galaxis mit Geschichte. Und was noch dazukommt, ist, dass sie die Pointe der PT unterstreicht; denn wir wissen jetzt - auch wenn dieses Thema in TLJ garnicht explizit ausgebreitet wird - dass der Jedi-Orden der PT Zugang zum ersten Tempel hatte, diesen aber nicht aufsuchte. Zumindest nicht in den Filmen. Das zeugt von einer gewissen Abgehobenheit, im schlimmsten Fall sogar Desinteresse. Ich hätte es interessant gefunden, wenn schon in der PT z.B. Anakin zu den Wurzeln des Ordens aufgebrochen wäre, zu einem Ort wie Ahch-To. Da in dieser Trilogie das Mystische aber dem Politischen weichen musste, wurde diese Gelegenheit nicht genutzt. Wir haben ja mal irgendwann darüber gesprochen. Das hätte also eine solche Koexistenz von Zeugnissen verschiedener Ordens-Epochen vorausgesetzt. Jetzt wissen wir, dass es sie gab. Betrachte ich soweit als Gewinn.
George Lucas
@Lucas:
Warum glaubst du, dass die Jedi der PT Zugang oder Wissen um den Tempel hatten? Ich bezweifle, dass Luke so lange gesucht hätte und es dem Imperium verborgen geblieben wäre, wenn Anakin oder anderen Jedi der PT-Ära von dem Ding gewusst haben.
Ich tippe doch sehr stark darauf, dass die Arroganz und "Wichtigkeit" der Jedi ihre Wurzeln einfach hat über tausende Jahre vergessen lassen.
Gerade die Tatsache, dass sich alle so in den Ritualen und ihrer Rolle wohl fühlen, dass niemand ihre Wurzeln und Ursprünge hinterfragt oder reflektiert finde ich sehr passend und spannend.
(zuletzt geändert am 11.08.2017 um 11:41 Uhr)
McSpain
@George Lucas:
Ich bin grundsätzlicher deiner Meinung, dass theoretisch zwei Jedi-Tempel bis zum Ende des Jedi-Ordens in Episode III existiert haben. Vor allem ist doch der Tempel auf Ach-to mehr so eine Ruine, den die Prequel-Jedis garnicht mehr ernst genommen haben.
Insgesamt merkt man deutlich, dass unter Disney "politische Aspekte" den "mysthischen Aspekten" weichen müssen. Und das finde ich auch irgendwo schade. Ich hätte ehrlich gesagt gerne beides in der dritten Trilogie gehabt. Sollte es bei "Widerstand gegen Erste Ordnung" bleiben, wäre das politisch gesehen schon etwas dünn.
George Lucas hat früher in Interviews immer erzählt, dass sich die Sequel-Trilogie mit dem Aufbau einer neuen Republik beschäftigt. Das ist wohl unter Disney nun weggefallen, denn die politische Inhalte in den Prequels waren bei vielen Zuschauern unbeliebt.
Bei den Jedis macht es sich Disney einfach. Lucas hat den OT-Jedis viel Mystik genommen, weil er alles erklärt hat bzw. weil der Prequel-Jedi-Orden eben weitaus weniger Geheimnisse bot. Das korrigiert nun Disney, indem sie die Jedis vor den Prequels wieder zum Mythos machen.
Finde ich auch in Ordnung. Ich finde es auch nicht urrealistisch. Was wollte Jesus und was will heute die Katholische Kirche.
Insgesamt bin ich gespannt, wie sich das alles in Episode IX auflösen wird. Aber vor müssen wir erstmal Episode VIII gesehen haben. Und die meisten Entwicklung zu Teil 8 finde ich aktuell sehr gut!!!
Pepe Nietnagel
@Pepe
"George Lucas hat früher in Interviews immer erzählt, dass sich die Sequel-Trilogie mit dem Aufbau einer neuen Republik beschäftigt."
Naja, George Lucas hat viel, sehr viel zu potentiellen Sequels geäußert, seit 1983. Eine Auflistung dieser vielen, meist widersprüchlichen Zitate wurde hier mal gepostet.
https://www.starwars-union.de/nachrichten/16152/Disneyversary-Per-Zeitreise-zurueck-in-die-Sequel-Zukunft/
Logisch, natürlich hat man sich bei Lucasfilm die Kritik an der Pt angeguckt. Und ehrlicherweise muss man ja auch sagen, die Kritik an der "Politik" dort, ist berechtigt. Natürlich gibt es Fans die diese Elemente jetzt vermissen, und ich selbst fand die "Verkleinerung" des Blickwinkels in VII nach der PT auch befremdlich. Nur, kann ich es einfach auch voll verstehen, dass man sich diesem Ballast entledigen wollte. Guckt man sich hier viele Kommentare an, dann nähern sich viele Vorstellungen einer politische Situation in den Sequels einem komplexen Gerüst an, und das sehe ich bei Star Wars, selbst nach den Prequels, nicht.
"Lucas hat den OT-Jedis viel Mystik genommen, weil er alles erklärt hat bzw. weil der Prequel-Jedi-Orden eben weitaus weniger Geheimnisse bot. Das korrigiert nun Disney, indem sie die Jedis vor den Prequels wieder zum Mythos machen."
Naja, im Grunde geht die Legendisierung sogar noch viel weiter. Schon die Geschehnisse der OT werden mythologisch auf einen Sockel gehoben. Was auf einer Metaebene sogar schon sehr clever ist, ist die OT ja mittlerweile dieser Kult der einfach nicht erreicht werden kann, durch jeden zukünftigen Film. Und ob die Jedi vor den Prequels jetzt dermaßen mythologisiert werden, werden wir noch sehen.
Ich denke, wenn ich mir so manche Aussagen von Johnson so zusammenreime, wird mittlerweile schon wieder zu viel erwartet, was TLJs Reise zu den Ursprüngen und der Macht an sich anbelangt. So richtig viel davon wird im Film eher subtil eingeflossen sein, und ich selbst hoffe es auch, dass der Film sich nicht zu sehr in der Mythologie verheddert. Die gegenwärtigen Konflikte, die Beziehung zwischen Rey und Luke, soetwas möchte ich mehr ausgelotet sehen. Der Rest ist Bonus.
(zuletzt geändert am 11.08.2017 um 12:37 Uhr)
@McSpain & George Lucas:
Ich versuchs nochmal:
Der erste Jeditempel, ist eine grandiose Idee, genau so was will ich sehen. Es schadet der Saga nicht, es bereichert sie ungemein. Der Baum mit dem Tagebuch der Whills (o.ä.), die Schildkröten Nonnen, alles nach meinen Vorstellungen.
Schon in den Prequels hätte so etwas vorkommen sollen.
Wir hatten das ja schon mal. Jeder ausgewählte Machtbegabte würde nach Ach-to geschickt werden, zu dem ersten Jeditempel und von dem isolierten Jedi-Großmeister Yoda empfangen werden, der in einem 1000 Jahre altem Baum lebt. Dort wird der Padawan-Anwärter verschiedenen Prüfungen unterzogen und dann entschieden, ob eine Ausbildung Sinn macht.
Das wäre auch dem Charakter des Yoda besser gerecht geworden, anstatt ihn als kriegführenden Commander, lichtschwertschwingend und köpfend in die Schlacht zu schicken.
Mir gefällt die These auch gut, dass der Rat auf Coruscant schon von dem alten Tempel wusste, aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt war und ihn vergessen hat.
Mir war in dem Zusammenhang einfach nur aufgefallen, dass man mit fortschreitender Saga,
immer mehr Dinge berücksichtigen muss. Aus Büchern und Serien kommt ja auch noch einiges zum Kanon hinzu.
Einer der schlimmsten Schnitzer ist doch von Lucas selbst, in Episode 2, wo R2 plötzlich fliegen kann, oder die" Leia erinnert sich an ihre Mutter Geschichte", etc...
Interpretationen:
Ich weiß z.B., dass sich jüngeren Zuschauern viele Zusammenhänge nicht aus dem Subtext ergeben. Ich glaube, dass sich Kindern nicht der gesamte Lauf der Jedi bisher erschließt. Also, Arroganz, Untergang, Lukes Bruch mit den Anweisungen von Yoda und Bend, etc..
Die Jedi werden in der PT ja nicht blind für die Sith durch Arroganz, sondern weil irgendetwas ihre Möglichkeit die Macht zu nutzen geschwächt hat, das wird glaube ich so formuliert.
Auch wird, nach Lukes "Bruch" mit den Anweisungen von Kenobi und Yoda, Vader zu töten, dieses Thema nicht deutlich kommuniziert. Luke sagt, er sei ein Jedi, wie sein Vater vor ihm, er ist in diesem Moment ja mehr als das, weil er Vader nicht tötet, wie es seine Meister verlangt haben. Vielleicht hätte es hier, am Ende von ROTJ noch einen kurzen (inneren)Dialog zwischen Bens Machtgeist und Luke geben sollen, in dem Kenobi ihm seine Hochachtung zollt und ihn zum wahren Jedi Ritter ernennt, der durch seine Güte mehr erreicht hat, als alle Jedi vor ihm.Man kann das freundliche Zunicken von den drei Machtgeistern natürlich auch als Anerkennung sehen.Na ja, ist ein anderes großes Thema.
Rieekan78
@Rieekan78
"Mir war in dem Zusammenhang einfach nur aufgefallen, dass man mit fortschreitender Saga,
immer mehr Dinge berücksichtigen muss."
Zumindestens bisher, kann ich beim "neuen" Lucasfilm den Anspruch erkennen, dieses Problem nicht zu ignorieren. Auch wenn das zu kritikwürdigen Entscheidungen führte. Viele Kritikpunkte an TFA lassen sich ja genau auf das Bewusstsein um dieses Problem zurückführen.
(zuletzt geändert am 11.08.2017 um 12:55 Uhr)
@Rieekan78:
Dann habe ich dich jetzt sogar richtig verstanden und kann deinem letzten Post zustimmen.
@Snakeshit:
Immerhin haben wir dafür eine offizielle institutionalisierte Gruppe. Auch wenn es große Ablehner der Story-Group gibt, so hat Lucasfilm unter Lucas so etwas nicht gehabt bzw. erst recht spät übernahm die Licencing-Abteilung auch Aufgabe der Kontinuität.
Lucas lasse ich in dieser Rolle nicht gelten, da er ja bewusst das EU (und auch die Logik zwischen den Trilogien) ignorierte und sich um Kanonik und eben das ganze "Wiki" wissen absolut nicht scherte. Und auch kann man einem einzelnen Menschen nicht so eine Aufgabe zumuten.
Lange rede kurzer Sinn: Eigentlich ist alles seit Kennedy darauf ausgelegt genau dieses Problem so gut es geht auszugleichen. Zumindest hat man die ganzen Dinge erst strukturell vorbereitet bevor es zu spät oder brenzlig wurde bzw. wird.
(zuletzt geändert am 11.08.2017 um 13:08 Uhr)
McSpain
Rieekan78
@Rieekan78:
Ich denke er meint eben genau die "Mystery-Boxen" oder die Tatsache, dass man bewusst viele Dinge zwischen ROTJ und TFA nicht auserzählt hat. Man generell sehr vorsichtig die neuen Geschichten aufbaut und sehr stark wälzt was man wo wann und wie verrät oder verarbeitet. (Gerade die Romane vor TFA haben da sehr gelitten)
"Mach dich nicht unglaubwürdig."
Zeichen und Wunder. Zeichen und Wunder.
(zuletzt geändert am 11.08.2017 um 13:12 Uhr)
McSpain
@ McSpain:
- "Warum glaubst du, dass die Jedi der PT Zugang oder Wissen um den Tempel hatten?"
Das habe ich so selbstverständlich eingeworfen, weil ich mir auf die Schnelle keine Gründe überlegen konnte, warum ihnen ein Zugang verwehrt geblieben sein sollte. Es ist aber denkbar, dass auch die PT-Jedi von ihm wussten und dieses Wissen ab der Order 66 und der anschließenden Vernichtung dieser Kultur verloren gegangen ist, weswegen auch Luke von Neuem suchen und Puzzleteile zusammenlegen musste. Ob die Vernachlässigung des ersten Tempels und der alten Jedi-Kultur aufgrund von mangelndem Interesse oder nicht vorhandenem Wissen erfolgte, kann man in speziellen Geschichten sicher aufgreifen, ist aktuell aber garnicht entscheidend. Mir gings nur darum, dass die Koexistenz beider Tempel (Ahch-To und Coruscant) ein spannendes Element des world buildings ist. Der Umstand, dass die Jedi der PT-Ära den ersten Tempel haben verfallen lassen, aus welchen Gründe auch immer, macht es noch interessanter. Deshalb sehe ich in diesem neu etablierten Fakt einen Gewinn für die Saga. Die Frage, wie es sein kann, dass der Tempel auf Ahch-To eine Ruine geblieben ist, und wer wann was davon wusste, stellt sich mir jedenfalls nicht als potenzielle Plothole-Gefahr dar, sondern als fruchtbarer erzählerischer Acker. Der muss auch nicht unbedingt vollumfänglich in den Filmen bearbeitet werden.
(zuletzt geändert am 11.08.2017 um 14:44 Uhr)
George Lucas
@Rieekan78
Das was McSpain schreibt, aber auch die Legendisierung der OT, die Vernichtung der Republik um die Uhren wieder auf Null zu stellen. Han wieder das tun zu lassen was er am besten kann. Lucas hat das Geschehen zwischen III und IV für 20 Jahre lang "eingefroren". Etwas Ahnliches, wurde nun bei Episode VII gemacht. Aber der Ansatz ist ein anderer. Man hat jetzt einige Geschehnisse zu zentralen Themen der Trilogie gemacht, insbesondere alles was mit Luke zu tun hat. Es gab "Bewegung" in diesen 30 Jahren, und diese wirken immer noch nach.
Das empfinde ich zumindestens erstmal cleverer und interessanter als die Lucas Version. Zumindestens ist das für mich ein gutes Beispiel wie man das Problem, was du angesprochen hast, auch auf kreativer Art und Weise lösen, bzw. umschiffen kann. Das man dabei gleichzeitig auch den Vorteil erringt, dass OT-Feeling heraufzubeschwören, mag zwar durchschaubar sein, aber es nicht nur auf pures Kalkül zurückzuführen. Sondern auch auf die Schwierigkeit ROTJ fortzusetzen.
(zuletzt geändert am 11.08.2017 um 13:21 Uhr)
@ Snakeshit:
Dazu möchte ich ergänzen, dass ich die Qualität einer Geschichte/eines Films nicht anhand seiner Ambition bewerte, sondern am Ergebnis; erst an der unmittelbaren, und dann im Idealfall noch an der nachklingenden Wirkung. Verweise auf Ambitione, Intentionen und Pläne eignen sich höchstens zur Relativierung von Kritik. Heißt konkret, dass meine Reaktion negativer ausfällt, wenn mich die Realisierung einer auch noch so lobenswerten Ambition nicht überzeugt; und entsprechend positiver, wenn mir das Ergebnis einer vergleichsweise "niedrigeren" Ambition gefällt. Das wird mir gerade bei den Diskussionen um Star Wars und Lucas immer wieder bewusst.
Insofern sehe ich kein Problem darin, wenn Jedi und Macht als feste, etablierte und populäre Themen in Star Wars wieder aufgegriffen werden. Das folgt natürlich dem Prinzip der Risikominimierung - mit diesen Aspekten der Saga lässt es sich arbeiten. Aber warum auch nicht, wenn es die neuen Autoren und Regisseure dazu einlädt, etwas Spannendes und Interessantes auf die Leinwand zu zaubern. Es ist ja auch nicht so, dass die Themen Macht und Jedi auserzählt wären.
@ Streamwalker:
Bleibt mir nur, mich zu bedanken. Und ja, im Schnitt und Vergleich mit anderen Seiten empfinde ich SWU auch als angenehmes Forum. Manche Themen bleiben hier leider oft ungenutzt, du sprichst Filmmusik an. Aber das verwundert auch nicht, denn das ist schon was Spezielles, und auch ich als jemand, der sich gerne damit auseinandersetzt, bringe nicht das nötige Vokabular mit.
(zuletzt geändert am 11.08.2017 um 14:44 Uhr)
George Lucas
Rieekan78
George Lucas
McSpain
George Lucas
McSpain
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