Update
Die ersten Analysen des Regiewechsels bei Han Solo ließen nicht lange auf sich warten, mit etwas Verspätung meldet sich nun auch Entertainment Weekly mit zusätzlichen Hintergründen zu Wort:
Mehrere Quellen aus dem Produktionsumfeld und dem der Regisseure berichten, dass Lord und Miller seit Beginn der Dreharbeiten im Februar versucht hätten, den Han-Solo-Film eher als Komödie denn als Weltraumfantasyfilm umzusetzen. Die Differenzen mit Lucasfilm und Produzentin Kennedy entstanden aus einem grundlegenden Missverständnis, das mit der Zeit immer größer wurde: Lucasfilm und Kennedy glaubten, Lord und Miller seien angeheuert worden, um einen Hauch von Komik beizusteuern, Lord und Miller glaubten, sie seien angeheuert worden, um eine Komödie zu drehen.
Natürlich sind sich in diesem Punkt nicht alle Quellen einig. Eine Quelle berichtet, es sei gar nicht um die Frage gegangen, wie sehr der Film eine Komödie sein sollte. Von allen anderen Quellen hören wir aber, dass die Filmemacher ihre Darsteller ermutigt hätten, in erheblichem Maße zu improvisieren, was aus Lucasfilm-Sicht dazu geführt habe, dass die Geschichte insgesamt vom Kurs abgekommen sei.
Eine den Regisseuren nahestehende Quelle sagte: "Sie glaubten, sie wären angeworben worden, um einen Phil-und-Chris-Film zu drehen. Manchmal dachten sie einfach, die Schauspieler könnten etwas anderes ausprobieren."
Andere Quellen erzählen, die Regisseure hätten es übertrieben. Es ging nicht mehr nur um den Grundton, sondern die Abweichungen hätten dazu geführt, dass die Geschichte erheblich verändert worden sei. So sehr sie Han Solo also auch als neunmalklugen und respektlosen Typen darstellen sollten, sah es Lucasfilm doch als ihre Hauptaufgabe an, die Geschichte so zu verfilmen, wie sie im Drehbuch vorgegeben worden war.
Als das erste Material gesichtet wurde, in dem die Schauspieler improvisierten und die Regisseure in erheblichem Maße vom Drehbuch abwichen, kühlten sich die Beziehungen zur Lucasfilm-Zentrale merklich ab. Gegen Ende der Dreharbeiten wurde unübersehbar, dass die Filmemacher und Produzenten bei einigen entscheidenden Szenen komplett unterschiedliche Meinungen hatten.
Die Möglichkeit von Neudrehs war dabei immer gegeben - inzwischen sind sie bei großen Filmen zum Standard geworden und waren bei jedem der neuen Star-Wars-Filme eingeplant -, aber Lord und Miller weigerten sich, sich in ihre Vorstellungen für die bestmögliche Version des Films hineinreden zu lassen. Die Zusammenarbeit wurde so unmöglich.
Quellen aus dem Studioumfeld sagen, Kennedy sei entschlossen gewesen, die beste Entscheidung für den Film zu treffen. Was dabei das Beste war, darüber gab es deutlich unterschiedliche Ansichten, die im Laufe der Zeit immer extremer voneinander abwichen.
Kennedy war nach ihren Erfolgen beim Neustart der Reihe überzeugt, sie habe bewiesen, dass sie wisse, was das Beste für die Reihe sei. Sie erwartete entsprechend, dass Regisseure im Zweifel auf ihre Sichtweise einschwenken würden. Unterstützt wurde sie dabei von Lawrence Kasdan, der im Star-Wars-Umfeld eine geradezu royale Rolle spielt. Gemeinsam beschlossen sie, keinen Zentimeter von ihrer Sichtweise abzuweichen. Wieso also weiter mit Filmemachern zusammenarbeiten, wenn die sich weigerten, den Film zu drehen, den Lucasfilm haben wollte?
Am Montag wurden Lord und Miller über ihren Rauswurf in Kenntnis gesetzt. Die Produktion wurde zunächst gestoppt. Beinahe unverzüglich wurde Ron Howards Name lanciert. Noch vorgestern erklärte seine Agentur, es sei noch keine Einigung erzielt worden. Gestern abend war die dann in trockenen Tüchern.
Howard wird nun zwei Wochen Zeit haben, um nach England zu fliegen und sich einen Überblick über den Film zu verschaffen. Danach wird er einen Plan entwickeln müssen, um den Film so fertigzustellen, wie das Studio ihn haben will. Den Zeitplan wird er dabei wohl nicht ganz einhalten können, aber allzu große Verzögerungen wird es wohl auch nicht geben.
Eine Quelle aus dem Umfeld von Lord und Miller erklärte, es gebe kein böses Blut zwischen ihnen und Howard. "Irgendwer muss den Film ja übernehmen."
Eine andere Quelle sagte, Lord und Miller sähen den Han-Solo-Film wie das Ende einer Beziehung. Einer unglücklichen Beziehung, die ihnen wichtig gewesen sei, auch wenn es keine gemeinsame Zukunft gegeben hätte. Oder mit einem Schmuggler und einer Prinzessin gesprochen: Ich liebe Dich nicht. - Ich weiß.
Eine etwas andere Version der Geschichte liefert SWNN. Dort heißt es, Lord und Miller seien in erster Linie auf Betreiben Kasdans angeheuert worden. Ausschlaggebend für ihre Entlassung sei auch die Sichtung des gedrehten Materials gewesen, doch in erster Linie Alden Ehrenreich, der seine Rolle als Han Solo äußerst ernst nehme und den Screwball-Comedy-Ansatz von Lord und Miller mit Sorge beobachtet habe. Ehrenreich habe Ähnlichkeiten zwischen Jim Carreys Ace-Ventura-Darstellung und den Wünschen von Lord und Miller für Han Solo gesehen und sich deshalb an einen Produzenten gewandt, der diese Sorgen an Kennedy weitergegeben habe.
Danach habe man sich bei Lucasfilm nicht mehr nur einzelne Szenen angesehen, die wohl relativ stimmig waren, sondern sich einen Gesamtüberblick verschafft. Dabei sei deutlich geworden, dass vieles nicht zur Vision von Lucasfilm gepasst habe. Man habe dort eine Schnittfassung gewollt, die Kasdans Drehbuch näher kommen sollte. Mit diesem Ansinnen habe man sich dann an Lord und Miller gewandt, die gewisse Szenen neu drehen sollten, um zu dieser Fassung zu passen. Anders als Gareth Edwards, dem bei Rogue One ähnliche Vorgaben gemacht wurden, hätten sich Lord und Miller aber geweigert, mitzuspielen.
SWNN spekuliert schließlich, der Kinostart im Mai 2018 werde kaum zu halten sein. Da Weihnachten 2018 bereits für Mary Poppins vorgehalten wird, könnte Han Solo ins Jahr 2019 rutschen. Das aber sind aktuell reine Spekulationen.
Weniger spekulativ ist, dass Han Solo nur ein Rädchen im Getriebe von Lucasfilm ist. Es war eigentlich angedacht, nach Ende der Dreharbeiten, bzw. nach dem Kinostart einen erheblichen Teil der Mitarbeiter von Han Solo abzuziehen und zu Star Wars: Episode IX zu verlagern. Dies könnte in dieser Form zeitlich unter Umständen nicht mehr zu schaffen sein, was wiederum zeitliche oder personelle Änderungen bei Star Wars 9 nach sich ziehen würde.
Originalmeldung vom 21. Juni, 12:55 Uhr
Einen Tag nach der Bekanntgabe, dass der Han-Solo-Film an einen neuen Regisseur übergeben wird, stellen sich nicht nur Fans die Frage, weshalb es zu der Entscheidung gegen Phil Lord und Christopher Miller kam. Variety und THR sind der Sache nachgegangen:
Der Abgang von Lord und Miller, die sich mit respektlos kunterbunten Filmen wie 21 Jump Street und The Lego Movie einen Namen gemacht haben, erfolgte nach Monaten voller Konflikte mit Produzentin Kathleen Kennedy und anderen Mitgliedern ihres Lucasfilm-Teams sowie mit Co-Autor und Produktionsleiter Lawrence Kasdan. Lord und Miller waren überrascht, nicht die kreativen Freiheiten zu haben, die sie gewohnt waren, da Kennedy die Dreharbeiten streng beaufsichtigte.
Aus dem Umfeld heißt es, die Chemie zwischen den Regisseuren und Kennedy habe nie gestimmt. "Von Tag 1 an prallten zwei unterschiedliche Denkweisen aufeinander", so die Quelle. "Ihr gefiel es nicht einmal, wie sie ihre Socken zusammengelegt haben."
Dieser Quelle nach wurden Lord und Miller zwar für ihre einzigartigen Vorstellungen eingestellt, doch Kennedy gefiel ihr Drehstil und ihr Umgang mit Schauspielern und Mitarbeitern nicht. "Ihnen wurde nie der Freiraum gegeben, den sie für ihre Arbeit gebraucht hätten", so die Quelle.
Weitere Konflikte gab es mit Kasdan, der viele Regie-Entscheidungen des Duos in Frage stellte.
"Kathy, ihr Team und Larry Kasdan arbeiten seit langem auf ihre Weise. Sie wissen, was sie wollen und wie sie es bekommen. Die Dreharbeiten verliefen entsprechend angespannt."
Einer Quelle zufolge hatten die Differenzen im Kern mit unterschiedlichen Ansichten zur Figur des Han Solo zu tun. "Han Solo ist keine komische Figur, sondern sarkastisch und selbstsüchtig", so die Quelle.
Lawrence Kasdan habe auf dieser Sicht beharrt und darauf bestanden, dass das Drehbuch, das er mit seinem Sohn Jon geschrieben hat, genau so umgesetzt wird, wie die Beiden es vorgelegt hatten. Lord und Miller setzten hingegen mehr auf Improvisation und ihr Gespür für spontanen Witz.
Die daraus resultierenden Spannungen sollen bereits seit dem Drehstart im Februar in der Luft gelegen haben, wobei die Regisseure glaubten, sie ausräumen zu können. Kennedy entschied allerdings, sich hinter ihren langjährigen Kollegen Lawrence Kasdan zu stellen. Auch Produzentin Allison Shearmur, die als Vertreterin von Lucasfilm in London die Dreharbeiten überwachte, soll nicht auf Seiten von Lord und Miller gestanden haben.
Die Regisseure haben einer Quelle zufolge am Montag überraschend von ihrer Entlassung erfahren. Die Produktion wurde für den Moment auf Eis gelegt, um das gedrehte Material zu sichten und einen professionellen Neuanfang zu ermöglichen. Eine weitere Quelle aus dem Produktionsumfeld vermeldet, dass noch mehrere Drehwochen für den Han-Solo-Film anstehen. Zusätzliche Drehwochen für Nachdrehs sind bereits seit längerem für den weiteren Verlauf des Sommers angesetzt.
Es wird davon ausgegangen, dass ein neuer Regisseur mehrere Wochen brauchen wird, um sich einen Überblick zu verschaffen und die Dreharbeiten wieder aufzunehmen.
Was nun aus Lord und Miller wird, ist unklar. THR meldet, es gäbe Gerüchte, dass die Beiden Warners DC-Film The Flash übernehmen könnten, mit dem sie bereits vor Jahren in Verbindung gebracht wurden und der aktuell noch keinen Regisseur hat.
Auch ob sie am Ende im Abspann des Han-Solo-Films genannt werden, ist offen. Quellen aus Hollywood zufolge sei eine derartige Entlassung mitten während des Drehs absolut außergewöhnlich.
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Ich habe mir mal überlegt, welche Regisseure stattdessen hätten einspringen können.
Quentin Tarantino: Hätte den Effekt gehabt, dass Han Solo und alle anderen schon in diesem Film am Ende tot wären, dafür gäb es einen coolen Spruch nach dem anderen.
Peter Jackson: Er würde den Planeten Corellia 1:1 nachbauen, dort eine Vegetation anpflanzen lassen, und so lange mit dem Drehbeginn warten, bis die Bäume die richtig Grünfärbung haben, auch wenn sie nur für 5 Sekunden zu sehen sind.
James Cameron: Er würde die Aufnahmen mit dem Falken im Weltraum drehen. Der Film hätte mehr Farben, als man sich vorstellen kann. Irgendwas würde aus Hans Bauch kommen und Hans Spruch am Ende wäre: I have a bad feeling about this, but... i'll be back!
Seth MacFarlane: Eine Zote nach der anderen, laufend Anspielungen auf andere Filme...und Han wäre extrem übergewichtig... dafür könnte Chewie sprechen.
Volker Schlöndorff: Han würde nur wie wild auf einer Trommel rumhämmern, und am Ende würden alle Zuschauer verstört das Kino verlassen und mit ihrem Leben hadern.
Roland Emmerich: Das Imperium hätte tausende supergigantische Riesensternzerstörer und Milliarden von Sturmtrupplern, der Rancor würde mitspielen, allerdings so groß wie der Jedi-Tempel. Und Han würde ganz allein alle Sturmtruppen und den Rancor vernichten... mit der US-Flagge in der Hand. Und sich dann ein dicke Zigarre gönnen. Und Corellia würde irgendwie an Ägypten erinnern.
Werner Herzog: Er würde, mangels Klaus Kinsky, Han Solo von Max Giermann spielen lassen.
Xmode
gufte
dmhvader
@dmhvader
Es ist natürlich nicht völlig ausgeschlossen, dass die RO Erfahrung eine Rolle spielte. Ich glaube allerdings eher, dass das Han Solo Projekt ein größeres Risiko darstellt, und Kennedy deswegen entschieden hat, dem Projekt mehr Restriktionen aufzuerlegen.
Und wenn Varierty und THR Recht haben, würde das ja auch ins Bild passen. Für mich sieht das erstmal aus, dass man die künstlerische Integrität von Star Wars schützen wollte.
Ich fand die Jump Street Filme total witzig, würde aber diesen Stil nicht bei Star Wars sehen wollen. Und ich glaube auch Lord und Miller waren in der Hinsicht gefordert, ihre eigenen Stilmittel zurückzunehmen. So wie es Abrams ja auch für TFA tat.
(zuletzt geändert am 22.06.2017 um 11:20 Uhr)
@ McSpain:
Das was Du beschreibst ist doch genau das was wir alle jeden Tag überall in der realen Welt erleben.
Wir alle leben doch nach diesem schönen Grundsatz:
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Und da nehme ich niemanden aus. Auch mich selbst nicht. Und nach Deinem letzten Posting auch Dich nicht.
Ich muss grufte vollkommen recht geben, hier geht es doch noch recht zivilisiert zu.
Bisher gab es weder Beschimpfungen noch Forderungen nach Lynchjustiz und Hexenverbrennungen.
Aber ich kann Dich auch verstehen und ich denke Deine Entscheidung Dich erst mal zurück zu ziehen ist die Richtige. Das ist genau wie bei mir damals: Irgendwann nervt alles einfach nur noch. Jeder geht einem auf den Sack. Und wenn man sich nicht rechtzeitig aus dem Spiel nimmt, platzt einem der Kragen und später tut es einem leid.
Von daher wünsche ich Dir jetzt einen schönen und entspannenden Sommer. Man liest sich sicher wieder.
Ich für meinen Teil gehe später noch ins Freibad und nächste Woche in den Urlaub ans Meer.
(zuletzt geändert am 22.06.2017 um 11:37 Uhr)
Grausamer Ewok
@gufte/Ewok:
Ich schrieb ja bewusst "noch schlimmer anderswo". Wäre es hier so schlimm wie "anderswo" wäre ich hier so weg wie "anderswo". Alles gut und sollte auch kein Angriff an euch oder SWU sein. Ich nehme nur diesmal die Erfahrung der "Nachdrehs-R1-Wochen" und warte lieber bis sich das Fandom wieder etwas beruhigt hat.
McSpain
Nicodemus
Ich finde halt, es ist nicht nur nicht schlimm, sondern sehr sachlich und beruhigt. Allein der Einstieg von DarthBock
"Oh Mann ey. Ich hole mir erstmal nen Kaffee, gehe eine rauchen und lasse das mal sacken. Ich habe im Moment nicht die geringste Ahnung, was ich davon halten soll."
Auch ist öfter die Betonung drin, dass wir nur aus der Ferne betrachten und kein Insider-Wissen haben.
gufte
Es kann immer noch ein guter Film werden. Was mir mehr Sorge macht als der Han-Solo-Stand-Alone ist Politik und Gebahren von Lucasfilm. Es ist unseriös, unter Vertrag genommene Regisseure trotz kreativer Differenzen - die ich durchaus abkaufe - so lange machen zu lassen und sich nur wenige Wochen vor Beendigung der Dreharbeiten von ihnen zu trennen. Was für ein Klima entsteht durch ein solches Vorgehen bei Darstellern und Crew, und - noch viel wichtiger - welchen Eindruck hinterlässt das bei potenziellen Regie-Kandidaten für künftige Filme?
Das ist jetzt ein wenig über das eigentliche Thema hinausgedacht, aber da ich gestern einen Artikel über Ron Howard gelesen habe, in dem es darum ging, dass er damals das Angebot von Lucas abgelehnt hat, Episode I zu machen, musste ich doch daran denken, wie sich die Arbeit am ersten Prequel bei einer Zusage Howards wohl gestaltet hätte. Nicht nur mit Howard, sondern ganz generell mit Regisseuren, die Lucas anheuert. Hätte ein alles kontrollierender Lucas einerseits und ein von Außen dazugekommener Regisseur andererseits nicht womöglich ebenso zu Spannungen geführt? Das, was Kasdan zur Entlassung von Lord und Miller sagt - sie wollten nicht das umsetzen, was im Drehbuch stand - kann ich mir auch sehr gut aus dem Munde eines Lucas vorstellen.
George Lucas
@ McSpain
Dabei hat Lord gesungen:
"Ich weiß nicht weiter, ich weiß nicht wo wir sind"
Und Miller: "Von hier an blind"
Darauf George Lucas aus der Ferne: "Guten Tag, guten Tag, ich will mein Leben(swerk) zurück. Ja ich gebe zu, ich war am Anfang entzückt..."
Und Kasdan fragte Kennedy dann "Kommst du mit mir, ich kann für nichts garantier'n?"
Xmode
@George Lucas:
Vielleicht ist es deshalb auch eine sinnige Lösung, wenn Drehbuchautor und Regisseur eine Person sind, wie bei den neuen Saga Filmen.
Wenn der Drehbuchautor nun kein Regisseur ist, muss jemand mit der Regie beauftragt werden, ich denke in dem Fall sollte sich der Regisseur dann auch unterordnen, wie bei RotJ.
MmN müsste ein Filmemacher, der eine klare "Vision" von einem Film hat, eh mehrere Posten bekleiden, so wie Lucas es früher auch getan hat, also Drehbuch(entwurf), Regie, Schnitt, klare Soundtrackvorstellungen und fit mit der Kamera.
Rieekan78
@Lucas:
"welchen Eindruck hinterlässt das bei potenziellen Regie-Kandidaten für künftige Filme? "
Das kann ich dir grob beantworten. Da gibt es 3 Gruppen.
Gruppe 1 bekommt davon wenig bis garnichts mit, weil sie zurzeit andere Probleme/interessen haben und bleiben naiv bis unvoreingenommen.
Gruppe 2 will mit so einer scheinbaren Willkür nichts zutun haben und wird sich bei Gelegenheit von einer Zusammenarbeit distanzieren.
Gruppe 3 möchte trotzdem gern an einem Star Wars Projekt teilnehmen, wird sich bei Angeboten aber darum bemühen, dass alles soweit geklärt wird, dass es zu solch einem Zwischenfall nicht kommen muss.
Wer in welche Gruppe kommt, hängt davon ab, wie groß das persönliche Interesse ist, sich in diesem Franchise einzufügen. Wenn du so willst, wirkt es wie eine Art Filter und nur die mit dem größten Interesse/Ehrgeiz kommen durch.
Ist das gut oder schlecht`? Schwer zu sagen, denn Fansein macht ja noch keinen guten Star Wars Film. Aber immerhin werden wir es dann mit Regisseuren zutun bekommen, die sich ernsthafte Gedanken ums Franchise und um Lucasfilm machen anstatt auf Biegen und Brechen und Ausreden ihr eigenes Ding durchzuziehen. Wobei dies aber auch nicht unbedingt immer schlecht sein muss. Die Qualität der Filme wirds am Ende entscheiden.
Manchmal erscheint mir Lucasfilm wie ein Teenager, welcher sich noch dabei ist, von seinen Eltern (Lucas) zu lösen und sich selbst zu finden. Die Frage ist ja, wieviel Welpenschutz noch gerechtfertigt bleibt.
(zuletzt geändert am 22.06.2017 um 13:54 Uhr)
OvO
@OvO
"Manchmal erscheint mir Lucasfilm wie ein Teenager, welcher sich noch dabei ist, von seinen Eltern (Lucas) zu lösen und sich selbst zu finden. Die Frage ist ja, wieviel Welpenschutz noch gerechtfertigt bleibt."
Immerhin hat er einen Arbeitsplatz bei Disney bekommen. Die zahlen gut hab ich gehört
fastcooljosh
George Lucas
Xmode
@ MaYo:
Lord und Miller sind zwar nicht über jeden Zweifel erhaben, aber für mich fühlt es sich so an:
Sie haben versucht dem Charakter Han Solo eine andere Seite zu geben - anscheinend etwas mehr Comedy. Wenn man sich ihre Vita anschaut kann mMn niemand bei Lucasfilm darüber verwundert sein, dass der Film in Richtung Buddy Comedy inkl. einer guten Portion Selbstironie gegangen wäre, bzw. glaube ich war dies sogar beabsichtigt, um eben genau dem Charakter eine andere Seite abzugewinnen.
Nun haben sie gemerkt, dass das nicht funktioniert. Genauso wenig würde es klappen Han Solo melancholisch, intellektuell, fröhlich tanzend, singend, aufbrausend böse oder wie auch immer darzustellen. Die einzige Möglichkeit wie Han Solo funktioniert ist die, wie Han Solo bereits existiert.
Und da das, was existiert bereits perfekt ist, brauche ich das nicht nochmal. Klar schaue ich mir den Film trotzdem an, aber die Kritiken (und auch Meinungen der meisten Fans nach dem ersten Hype) werden sein: Ja der Film macht Spaß. Hatten wir aber alles schon mal mit Harrison Ford in besser. Dann wird bestimmt der Ruf laut: Hätten sie mal lieber Lord und Miller behalten, die hätten dem Charakter weitere Seiten abgewonnen. Dass das auch nicht funktioniert hat, hat dann bereits jeder vergessen.
Ich würde es einfach besser finden, wenn sich die Star Wars Stories soweit wie möglich von allem bekannten in Star Wars wegbewegen, aber eben noch ins Star Wars Universum passen anstatt alles bekannte noch einmal aufzuwärmen. In einer Serie funktioniert so etwas besser, da niemand einem den Kopf abreißt, sollten mal ein zwei drei Folgen schlecht sein.
Bei Kenobi verhält sich die Sache anders, da er kein Hauptcharakter in der OT war, sondern ein alter Mann, der sich töten lässt. Diesen Menschen in seinen besten Jahren zu sehen, ist etwas ganz anderes als einen der beiden Helden der OT.
(zuletzt geändert am 23.06.2017 um 06:36 Uhr)
Taipan
Ein paar mehr Details/Gerüchte von Insidern laut SWNN:
https://www.starwarsnewsnet.com/2017/06/what-our-sources-are-saying-about-the-star-wars-han-solo-shakeup.html
Was für mich neu ist (sollte es) stimmen:
Kasdan wollte Lord und Miller haben.
Erste Kritik ging nicht von Kasdan sondern Ehrenreich aus.
Beschreibung, dass Han zu sehr Ace Ventura war und auch Kanon Vorgaben gebrochen wurden.
Einzelne Szenen waren gut. Große Probleme wurden erst deutlich beim Zusammenfügen.
Kennedy wollte Nachdrehs wie bei R1 (also so viel wie nötig und von jemand anderem überwacht (vielleicht schon Howard angefragt?)) Das wollten Lord und Miller nicht und führte zum Rauswurf.
(zuletzt geändert am 23.06.2017 um 07:48 Uhr)
McSpain
@McSpain
Das erklärt warum man jetzt erst gehandelt hat, und was das Verhältnis dann zum Scheitern brachte.
Es zeichnet sich ein Bild ab, dass Lord und Miller dem Franchise wenig Respekt zollten. Sei es in Fragen Figuren, Kanon und Mythologie. Natürlich hatten alle ihre Filme was respektloses an sich, nur wenn man Regie bei einem so großen Franchise führt, dann muss man sich gewissen Dingen unterordnen. Eine Komödie im SW Kanonen kann daher nur bedingt funktionieren. Du musst deine Figuren schon ernst nehmen, auch wenn ihnen lustige Sachen passieren.
Aber das ist schon wie bei "Ghostbusters". Beim Originalfilm waren die Vier das komische Element, während die Welt um sie herum ernst genommen wurde. Beim Remake sollte alles ein Witz sein: Der Dekan, der Pizzabote, jeder musste zu jeder Zeit etwas Lustiges sagen, was aber völlig am Thema vorbei war.
(zuletzt geändert am 23.06.2017 um 08:26 Uhr)
@McSpain
Vielen Dank fürs Update.
Meine damalige Freude darüber, dass die beiden engagiert wurden wandelt sich nun in die Freude, dass sie gefeuert wurden. Leider bestätigt sich mein Bild, es hier mit zwei Egoisten zu tun zu haben, die Null kompromissbereit sind.
(zuletzt geändert am 23.06.2017 um 08:57 Uhr)
MaYo
Jo. Ich denke ich bin da bei Kasdan in der Geschichte. Ich fand die Idee gut und hoffte auf einen gewissen Stilbruch den die Jungs einbringen würden. Aber wie schon bei R1 ist natürlich irgendwo klar, dass man einen Star Wars Kriegsfilm und eine Star Wars Komödie wollte und keinen Kriegsfilm mit Star Wars oder eine Komödie mit Star Wars.
Die Gefahr war bei Lord und Miller direkt mit an Bord, dass der Film sich am Ende nach Spaceballs anfühlt und nicht nach Star Wars-Spinoff. Und Han Solo ist halt auch nicht die Figur mit der Mann eine zu abgedrehte Komödie angehen sollte.
Ich hätte nichts gegen solch ein Konzept, aber dann von mir aus mit Slapstick-Trooper TK-287 oder mit einem Droidenduo.
Edit: Und es scheint auch hier, dass der Unterschied zu Edwards genau der war, dass Edwards sich (zumindest nach außen) gern hat bei Nachdrehs und dem Fertigstellen hat helfen lassen und genau dass Lord und Miller auf den Sack gegangen ist.
Edit 2: Missverständliche Formulierung geändert.
(zuletzt geändert am 23.06.2017 um 09:17 Uhr)
McSpain
@Snakeshit:
"Aber das ist schon wie bei "Ghostbusters". Beim Originalfilm waren die Vier das komische Element, während die Welt um sie herum ernst genommen wurde. Beim Remake sollte alles ein Witz sein: Der Dekan, der Pizzabote, jeder musste zu jeder Zeit etwas Lustiges sagen, was aber völlig am Thema vorbei war."
Ja, das ist mMn eine wichtige Erkenntnis um gute Komödien zu machen.
Prämisse sollte sein, dass eine Komödie auch als Drama, ohne komische Elemente funktionieren könnte, z.B. Trading Places, Ein Fisch namens Wanda, Ghostbusters, Tootsie, Täglich grüßt das Murmeltier,etc.
Rieekan78
MaYo
McSpain
@McSpain
Was ich dabei nicht verstehe, ist, dass man sich zwei "Wilde" holt, von denen man genau weiß, was für und wie sie Filme drehen und sich dann im Nachhinein darüber beschwert. Das passt aus meiner Sicht nicht zusammen. Dann haben wir als Gegenakteure zwei Regisseure, die z. B. meinen, besser über Solo bescheid zu wissen als Kasdan und ohne Kompromisse ihr Ding durchzuziehen versuchen.
Ich kann da weder für die eine noch für die andere Seite Sympathien hegen oder Partei ergreifen. In dieser Schmierenkomödie in RL gibt es viele Akteure, die jeder ihren üblen Teil dazu beigetragen haben, dass es jetzt so eingetreten ist. Und da nehme ich Frau Kennedy nicht aus, die offenbar LF nicht mehr richtig unter Kontrolle hat. Sie findet nicht die Balance zwischen rechtzeitiger Strenge und auch mal Loslassen an Kontrolle, wenn es angebracht ist. Schlechtes Timing. Kopfloses Projektmanagement.
(zuletzt geändert am 23.06.2017 um 09:50 Uhr)
MaYo
Jaide
Die wahren Probleme in der Zusammenarbeit zwischen Regisseuren, Prodzuenten und Autoren sind wohl erst laut Artikel bei den Dreharbeiten entstanden. Vorher gab es sicherlich kreative Missverständnisse. Aber über Missverständnisse lässt sich bekanntlich reden. Der Solo Film ist Kasdans Baby. Nach der Sichtung des ersten Filmmaterials war offensichtlich, dass die Regisseure mit ihrer Drehbuchinterpretation in eine von Kasdan unerwünschte Richtung gehen und darüber gab es dann nichts mehr zu reden. Ich denke der Rauswurf kam auf Kasdans Bestreben zustande. Ich hoffe, dass es im Making Of des Solo Films mal eine Szene gibt, in der sich Kasdan, Kennedy und die Regisseure an die Gurgel gehen im Vorführraum. Das wäre dann eine Komödie.
darth mongo
MaYo
Hier die gesichtete Aufnahme, in der Han Solo sich zum ersten mal in die Kamera dreht:
https://33.media.tumblr.com/dde8c6f3e90779011ef985b40b6a0028/tumblr_mgst5bDYha1s184w0o1_500.gif
Rieekan78
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