Anfang April wurdet ihr eingeladen, euch an einer Befragung der Uni Göttingen rund um das Thema Spoiler zu beteiligen (siehe unsere Meldung hier). Ziel der Untersuchung war es, dem vieldiskutierten, aber selten analysierten Spoilerkonsum einmal wissenschaftlich auf die Pelle zu rücken.
Nun ist die Auswertung da, die - das spoilern wir gleich mal - unter anderem ergeben hat, dass 75 Prozent der Befragten Spoiler lesen und dafür von den übrigen 25 Prozent mit Steinen beworfen werden, weil sie zu früh Jehova sagen. Und: Spoilerlesen macht offenbar entspannter, weil man den Stress, Neues kennenzulernen, nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise erlebt.
Die deutlich wissenschaftlichere Kurz-Langfassung der Auswertung von Dr. Matthias Völcker findet ihr hier bei uns.
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Das heißt also 75 % lesen Spoiler und erzählen es dann den übrigen 25 %, die sich dann darüber aufregen gespoilert worden zu sein? Da muss es doch dazwischen auch noch welche geben, die keine Spoiler lesen, aber auch Spoilernlesern aus dem Weg gehen, um nicht gespoilert zu werden, oder? Sonst wüssten am Ende ja alle wie der Film ausgeht, sofern die Spoiler denn zutreffen
Ich persönlich vermeide Spoiler eigentlich weitesgehend, zumindest größere. Bei kleineren und nicht so wichtigen Informationen macht mir das weniger aus. Was mich bei TFA hinterher aber doch geärgert hat, war dass ich mich bzgl. Han Solos Schicksal hab spoilern lassen. Aber da kam man echt schwer darum rum, fast überall im Internet stolperte man über die Meldung. Auch wenn es vor Kinostart nur ein Gerücht war und man eben nicht 100 % wusste ob es stimmt.
Skywalker1988
Interessant.
Was mich nur ärgert, dass ich bis heute sowohl im Internet als auch in Printmedien (sogar im TV wurde es öfter gesagt) gelesen habe, dass die Geheimhaltungspolitik von Abrams so gut war und kaum Spoiler vor dem Film an die Öffentlichkeit drangen. Das schreiben sogar im Nachhinein Journalisten, die dafür Geld kriegen.
Aber was soll's...
P.S.: Hätte ich meine Idee, mir ein T-Shirt machen zu lassen für die Mitternachtspremiere von TFA mit den Worten "Han dies first", doch umgesetzt
(zuletzt geändert am 13.07.2016 um 16:49 Uhr)
Kaero
Also ich lese auch Spoiler und stehe dazu ...
Viel fragwürdiger finde ich immer Leute - die nichts von Spoilern wissen wollen - aber täglich Fanseiten besuchen, auf denen es dann wenige Monate vor dem Kinostart an Spoiler nur so wimmelt ...
Kann man dann nicht mal zwei Monate eine Seite meiden, bevor man sich über SPOILER so aufregen muss? Verstehe ich echt nicht
Pepe Nietnagel
"Spoilerlesen macht offenbar entspannter, weil man den Stress, Neues kennenzulernen, nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise erlebt."
Komische Erkenntnis.
Das Neues kennenzulernen perse ein Stressfaktor ist, ist mir neu. Meine Güte, was für ein Stress...
Ich glaube das hängt individuell davon ab, wie man mit Neuem umgeht. Ordnet man neue Eindrücke vorerst in eine Negativschublade ein, was zugegebenermaßen viele tun, dann stresst das bestimmt. Vor allem wenn man sich vorher hat hypen lassen. Ich gehöre zu den Menschen die Neues erstmal ganz bewusst neutral auf sich wirken lassen und versuchen sich im Nachgang auf die positiven Dinge zu fokussieren. Aber wer nimmt sich heute schon noch die Zeit zum Genießen.
OvO
"Spoilerlesen macht offenbar entspannter, weil man den Stress, Neues kennenzulernen, nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise erlebt."
Kann ich nur bestätigen. Was man vielleicht vermeiden sollte, sind die paar Tage kurz vor Kinostart, in denen meist noch eine kleine Welle an Material logetreten wird, die einen oft ein bisschen erschlägt. Das hatte ich bei Episode III gemerkt und da kannte ich vorab dann wirklich jedes Detail. Daher hatte ich mich kurz vor TFA ein bisschen ausgeklingt und das hat ganz wunderbar funktioniert.
Und wenn der Kinostart noch Monate hin ist, empfinde ich Spoiler, Gerüchte und natürlich auch offizielle Brocken als unterhaltsam und wartezeitverkürzend, mit dem netten Nebeneffekt das es die Erwartungen in die richtige Bahnen lenkt.
Ich finde Spoiler auch positiv.
- Wenn sie einem inhaltlich gefallen, steigt die Vorfreude
- Gefallen sie einem inhaltlich nicht, dann kann man sich damit schon ein bisschen auseinandersetzen ...
- Zusätzlich kann man auch mit allen Fans diskutieren ...
Gäbe kaum diskussionsgrundlage, wenn man die Spoiler nicht kommentiere würde
Pepe Nietnagel
"Spoilerlesen macht offenbar entspannter, weil man den Stress, Neues kennenzulernen, nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise erlebt."
Würde ich so nicht unterschreiben, zumindest nicht beim letzten Star Wars Film. Spoilerleser waren sicher entspannter, aber eher deswegen, weil sie wussten, dass nicht viel neues passieren wird.
Das einzige Geheimnis war doch wirklich der Tod von Han Solo und das stand schon seit 1983 zur Debatte.
Ansonsten finde ich es durchaus schön, im Kino überrascht zu werden. Dafür sollten Filme immer gut sein.
Die vollständige Zusammenfassung werde ich mir demnächst mal durchlesen, freut mich jedenfalls, dass ihr nochmal darüber berichtet habt!
TiiN
MaYo
Darth11Tyranus
Also, wenn ich weiß, dass es Spoiler gibt, werde ich voll hibbelig und will unbedingt wissen, was gespoilert wurde. Und nachdem ich den Spoiler gelesen habe und er mir gefällt, will ich unbedingt wissen, ob er wirklich stimmt. Wenn er mir nicht gefällt, frage ich mich, ob es wirklich stimmt und warte einfach ab.
Alex Krycek
Dru'uth Dremos
DreaSan
JokinLightus
@Pepe Nietnagel:
Was ist denn das für eine rücksichtslose Haltung?
Niemand regt sich darüber auf, dass jemand wie du Spoiler lesen will. Ich aber bspw. bewege mich ja nicht auf Fanseiten wie dieser, um bzgl. künftiger Filme gespoilert zu werden (zumindest will ich nichts näheres von der Handlung wissen), sondern wegen der zahlreichen Inhalte und Diskussionen zu allen möglichen anderen Themen. Oder gibt es vor Kinostart etwa nur Filmnachrichten?
Ich meide, je näher der Kinostart rückt, entsprechende gekennzeichnete Spoiler-Nachrichten, habe aber keine Lust, in Posts, die unter anderen Themen veröffentlicht werden (Buchveröffentlichung, Spiel, Veranstaltung etc.), dann unfreiwillig gespoilert zu werden von Leuten, die es nichtmal für nötig halten, das Wort Spoiler vor ihre Ausführungen zu schreiben.
Zu meinem eigenen Schutz habe ich mich zwei Wochen for dem Start von TFA einsehen komplett rausgehalten, finde es aber allgemein schade, dies tun zu müssen.
Wer sich die Überraschung im Kino gerne versauen lassen will, darf das ja gerne tun. Ist mir zwar unerklärlich, aber offenbar finden das viele toll, für Dinge, die sie schon lange wissen, dann noch Eintritt zu bezahlen.
Da freue ich mich schon jetzt lieber auf den "Ich bin dein Vater"-Überraschungsmoment, den mein Kleiner hoffentlich in ein paar Jahren haben wird, wenn ich mit ihm das erste Mal TESB anschaue:
https://www.youtube.com/watch?v=p7hjGwuQcSk
(zuletzt geändert am 13.07.2016 um 22:35 Uhr)
mcquarrie
@ mcquarrie:
Was regst du dich so auf? Unter Spiele- und Bücher-News wird doch kaum über Filme gespoilert ...
Aber wenn ich mir die Nachrichten zu einem Spoiler durchlese und jeder schreibt erst mal in seinem Kommentar groß SPOILER drüber, finde ich das auch irgendwie sinnfrei ...
Die Logik ist für mich: Wenn ich eine News-Meldung über Spoiler lese, geht es i.d.R. in den User-Kommentaren auch um Spoiler
Und wenn ich von einem Film komplett überrascht werden will, muss ich heute fast das ganze Internet meiden. Ich bin mal auf bild.de übelst gespoilert worden. Es hilft nicht mal, alle Filmseiten seiten meiden ...
Bei Episode VIII bin ich einfach zu neugierig. Bei Episode IX versuche ich dann zwei Jahre lang, Spoiler zu vermeiden ... Mal schauen, ob es klapp
Pepe Nietnagel
Ich habe an der Befragung teilgenommen und gehöre somit zu den 25 %.
Mittlerweile reizt mich das SWU nicht mehr so wie letztes Jahr. Schuld ist da wohl zum einem, dass der Hype nicht so groß ist wie vor TFA. Zum Anderen ist die Spoilerdichte relativ Hoch. News zu RO und Episode VIII brauche ich nun wirklich nicht mehr anzuklicken.
Kyle07
@ "Stress" und Spoiler:
Als "Stress" bezeichnet man durch Umweltfaktoren herbeigeführte physische und/oder psychische Reaktionen.
Es gibt also auch Formen von an sich positiv wahrgenommenen Stressreaktionen. Dazu zählt zum Beispiel auch die Vorfreude, welche in "Überdosis" jedoch tatsächlich auch belastend sein kann. Weshalb ich mir gut vorstellen kann, dass eine durch Spoiler häppchenweise gedämpfte Vorfreude von vielen positiv wahrgenommen wird. Wobei man bedenken muss, dass das Gefühl der Vorfreude meist durch Gefühle wie Freude (Bestätigung der positiven Erwartung/Hoffnung), Ernüchterung oder Enttäuschung ersetzt wird.
Ich denke Spoiler können daher auch dazu führen, dass eine realistischere Erwartungshaltung entsteht. Enttäuschungen - wie es sie bei TFA scheinbar bei vielen gab - fallen dann evtl. nicht so gravierend aus, und man kann sich besser an den positiven Facetten eines Films erfreuen...
Kleinere Spoiler (z.B. xy wird seine Maske ablegen oder Schiff z wird zu sehen sein) stören mich auch überhaupt nicht. Dass ich 4 Stunden vorm Kinobesuch jedoch erfahren musste, dass Han Solo im Film stirbt, hat mich schon ziemlich geärgert (vor allem beim Sehen der Szene...).
Snegruej
Ich gehöre auch zu den 25%, einfach weil ich es schon immer schade fand, mich um die Magie sorgfältig vorbereiteter Überraschungen (Weihnachtsgeschenke, Geschichten in Büchern, Zaubertricks) zu bringen. Aber das hat in Bezug zu Filmen vielleicht auch mit der Spoilerlosen Zeit meiner Jugend zu tun. Bei EP V wussten wir nur dass es ein geheimes Filmprojekt namens 'Blue Harvest' geben soll und sonst nichts. Die Wucht dieses Films wäre wohl niemals so gross gewesen, wenn man hier fast jeden Tag geleakte Bilder und Storyfetzen hätte sehen und lesen können. Wobei ein gewisses Mass an 'Teasing' ja schon spannend ist und auch damals sicher schon gewesen wäre. Das Wissen um zentrale Wendungen geht für mich aber darüber hinaus. Muss aber natürlich jeder selber wissen. Schade ist nur wenn man das Lesen von Spoilern oder das Erfahren durch andere nicht vermeiden kann.
BigT
Naja, das Problem bei den Spoilern ist immer das gleich:
Man kennt den Spoiler vorher nicht und der Kinostart ist noch meistens 12+ Monate weg ... Dann klickt man halt schnell drauf und glücklicherweise stimmen viele Spoiler nicht
Ich lese ganz gerne Spoiler weil ich einfach viel zu neugierig bin. Dass Han Solo sterben wird in Episode VII, war grundsätzlich vorhersehbar. Ich war im Kino eher überrascht, dass diese Brücken-Szene total kitisch war. Aber das ist nun ein anderes Thema
Die Lösung für starwarsunion.de wäre, dass wir hier in den Kommentaren auch Spoiler - wie in den Newsmeldungen - intransparent darstellen können. Wenn die Spoiler nicht markiert, kann sie auch nicht lesen. Ist ne ganz faire Sache ...
Pepe Nietnagel
Dieses Ergebnis ist nichts Neues. Es ist schon lange bekannt dass Spoiler dem Filmgenuss eher zuträglich als abträglich sind, weil man den Film viel entspannter ansieht.
Es ist auch nicht so, dass Spoiler den Film kaputt machen. Natürlich ist die Überraschung dahin, wenn man weiss dass Han Solo stirbt. Aber ein guter Film lebt nicht von Überraschungen. Ein guter Film lebt davon dass man ihn immer wieder sehen kann obwohl man ihn schon (auswendig) kennt und dabei geradezu auf bestimmte Ereignisse wartet.
Beispiele: Obwohl ich die Filme Krieg der Sterne IV-VI, E.T., Zurück in die Zukunft, Gremlins, Dantes Peak oder Twister schon so oft gesehen habe und es keinerlei Überraschungen mehr gibt, sehe ich die Filme immer wieder gerne.
Das krasse Gegenstück dazu ist Into Darkness: Bereits als ich damals aus dem Kino kam, war mein erster Kommentar "Ok, ein paar nette Gags/Überraschungen, aber mehr auch nicht..." Danach bin ich heim gefahren und habe meiner Frau die Gags anhand der "Zorn des Kahn"-DVD gezeigt und wir kamen zu dem Schluss dass das Original deutlich besser war...
Das Problem mit den Spoilern war nur Abrams und seine Paranoia, bzw. seine Angst dass seine Filme nur dann gut sind, wenn die Zuschauer überrascht werden. JJA zelebrierte diese Spoiler-Paranoia in einem Mass, dass das ganze Fandom im Viereck sprang und Spoilerfreiheit zur Religion und spoilernde Fans zu Ketzern erklärte. Unterm Strich verhielten wir uns genau so hysterisch wie das Klischee vom 90er-Jahre-Trekkie.
Daher bin ich sehr froh dass Johnson eine realistischere Einstellung zu Spoilern hat und wir doch schon einige Sets sehen durften
Ewok im Urlaub
mcquarrie
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