Artsatl.com entdeckt, in dem Drehbuchautor Lawrence Kasdan kurz von seinem Abschied von Star Wars spricht.
Ich will zurück in den Regiestuhl. Diese Filme zu machen dauert drei Jahre und sie brauchen so viele Effekte; daran bin ich einfach nicht interessiert. Ich habe vier Star Wars-Filme geschrieben und das ist für jeden genug.
Damit wird das Drehbuch zum Han Solo-Film wohl sein letzter für den Krieg der Sterne sein.
Generell habe er wohl auch mehr Spaß am Regieführen als am Drehbuchschreiben:
Das Schreiben ist ermüdend. Es ist beängstigend. Es gibt eine natürliche Tendenz es zu vermeiden. Wenn man dabei ist, fühlt man sich gut. Es macht Spaß, es geschrieben zu haben, aber überhaupt erst mal anzufangen, das ist das Problem. Das hat sich nie geändert - in 40 Jahren nicht.
Der aktuelle Stand ist, dass Han Solo am 24. Mai 2018 in die Kinos kommen soll.
Seite 1 2
« vorherige Seite
@ Snakeshit:
Also mir fehlt da bei Raiders einfach der Witz und die Leichtigkeit der anderen Filme. Klar ist Indy 1 auch top, aber mir fast schon zu ernst für ein "Feel-Good-Movie". Der Unterschied zu Star Wars ist eben auch, dass bei Star Wars eine Gesamtstory erzählt wird und da muss mancher Film düsterer sein, als der andere. Bei Indy ist das ja nicht gegeben. Da steht eigentlich jeder Film für sich alleine und muss "nur unterhalten"
Noch zu Kasdan: Dialoge schreiben kann er ja. Dafür war jetzt die Grund-Story von Episode VII auch alles andere als "neu" oder "besonders gut" ... Da hat sich Lucas selbst in Episode I mehr einfallen lassen.
Von daher bin ich der Meinung, dass es auch andere gute Autoren geben wird, die in Zukunft gute Star Wars Filme schreiben können. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass Kasdan mit dem Han Solo Film ne deutlich bessere Geschichte abliefern wird. Mehr Zeit, weniger Druck und Han ist eben Kasdan Lieblingsfigur.
Aber das Kasdan jetzt ein Drehbuch-Gott ist, der quasi mehr geleistet hat bei der OT als Lucas, das würde ich jetzt einfach mal durch Episode VII als widerlegt ansehen
Pepe Nietnagel
@TiiN
Zustimmung zur Avatar 2 Prognose. Der wird auf jeden Fall nochmal ziemlich erfolgreich werden. Damit aber auch die restlichen Avatarfilme bis 2023 noch Zuschauer locken, muss die Qualität des 2. Teils stimmen.
"Der Han Solo Film soll, so wie ich das bislang verstanden habe, ein Action-Abenteuer mit Witz werden. Ähnlich wieviele Marvel Teile. Solche Filme sehe ich besser im Sommer aufgehoben."
Und genau auf so einen Film freue ich mich.
Die Darstellerfrage tangiert mich derzeit noch kaum.
(zuletzt geändert am 18.05.2016 um 18:19 Uhr)
@Pepe
"Klar ist Indy 1 auch top, aber mir fast schon zu ernst für ein "Feel-Good-Movie"."
Sicher, dass du hier nicht "Jäger des verlorenen Schatzes" mit "Tempel des Todes" verwechselst?
"Aber das Kasdan jetzt ein Drehbuch-Gott ist, der quasi mehr geleistet hat bei der OT als Lucas, das würde ich jetzt einfach mal durch Episode VII als widerlegt ansehen *zwinker*"
Es geht ja auch um das reine Drehbuch. Das GL sich bessere Geschichten für Star Wars ausgedacht hat, sind ja unterschiedliche Paar Schuhe. Es geht darum ein funktionierendes Drehbuch auf die Beine zu stellen und da sehe ich Kasdan weiterhin vor Lucas.
Ich bin nie davon ausgegangen, dass Kasdan nun zum Standard-Autoren für "Star Wars"-Filme geworden ist, weshalb mich die News wahrlich nicht überrascht.
Habe da auch weniger Probleme mit. Ich schätze seinen Beitrag zu Lucas Werken zwar extrem, weil er aus vormals flachen Figuren richtige Charaktere gemacht hat. Er hat sich aber nicht dadurch ausgezeichnet, dass er tolle Geschichten geschrieben hätte.
Insofern hätte ich ihn mir zukünftig höchsten noch als Skript-Doktor gewünscht, aber das wäre natürlich unter seiner Würde gewesen.
Darth Jorge
@ Darth Jorge:
- "Habe da auch weniger Probleme mit. Ich schätze seinen Beitrag zu Lucas Werken zwar extrem, weil er aus vormals flachen Figuren richtige Charaktere gemacht hat. Er hat sich aber nicht dadurch ausgezeichnet, dass er tolle Geschichten geschrieben hätte."
Ich frage dich als Kenner: wie schätzt du bei TESB das Verhältnis zwischen Treatments und finalem Drehbuch ein? Wer war mit welchem Anteil für die Handlung des Films verantwortlich? Kann man Kasdans Beitrag hier auf die Ausgestaltung der Figuren reduzieren?
@ Pepe:
Dir gefällt Temple of Doom besser als Raiders? Also wirklich *zwinker*
Nun ja, ich frage dich bei Star Wars ja nach einer Bewertung der vorliegenden Stoffe. Die Autoren heißen Lucas, Hales, Brackett, Kasdan, Arndt, und Abrams, plus ghost writer für ANH deren Namen mir entfallen sind. Wenn man dann alle Filme durchgeht merkt man, dass die besten Drehbücher und kultigsten Dialoge auf einen Namen fallen *lächelt*
Ich will damit natürlich nicht sagen, dass ich mir Kasdan für jeden zukünftigen SW-Film wünsche. Es dürfen und sollen gerne andere ran. Ihm traue ich z.B. keine eigenverantwortliche konzeptionelle Strukturierung der Sequels zu. Dennoch denke ich, dass wir die besten Momente der Saga Kasdan zu verdanken haben.
@ Piero Solo:
Kasdan war für EIN Drehbuch für die Goldene Himbeere nominiert. Das ist kein Dauer-Abo.
Und "Hast du einen Freund?" ist wahrlich eine ganz schlimme, nicht zu tolerierende Zeile in einem SW-Film. Worst line ever... macht Kasdans gesamten Beitrag von "I am your father" über "Luminous beings are we" und "Do or do not" und "You will be afraid!" und "I am altering the deal" und "I love you - I know" bis "scruffy looking nerf herder" und "Never tell me the odds", sowie jüngst "I bypassed the compressor" oder "The droid [Kunstpause] stole the ship" zunichte. Ja, echt gut dass der Mann endlich geht!
(zuletzt geändert am 18.05.2016 um 20:00 Uhr)
George Lucas
TiiN
@(User) George Lucas
Bei "Empire" hat Kasdan gar nicht mit Treatments gearbeitet, sondern mit einem Drehbuch von Lucas, das wiederum eine starke Umarbeitung des Skripts von Leigh Brackett darstellte. In einem Interview sagte Kasdan mal, dass er bei "Empire" deutlich weniger Input hatte als bei "Jedi", da schon so viel Vorarbeit geleistet war. Trotzdem denke ich, dass er da noch ganz schön dran rumgedoktert hat. Letztlich ging dies - wie auch seine Arbeit an "Jedi" - jedoch immer noch durch die Lucas-Linse.
Und dann gab es ja noch Änderungen von Kershner. Das von dir angeführte "I know" ist ja gar nicht von Kasdan, und angeblich war er über diese Veränderung seines Dialogs auch sehr ungehalten. Ist trotzdem Kult geworden...
@TiiN
Zitat:
"Weiß jemand wie stark Leigh Brackett das Drehbuch von TESB voran bringen konnte, bis zu ihrem Tod?"
Recht stark, aber es gefiel Lucas so gar nicht.
Entsprechend hat ihr Skript nicht viel mit dem späteren Film zu tun: Vader ist bei ihr noch nicht der Vater von Luke, Lando ist ein Klon, Nellith ist die Schwester von Luke etc.pp.
Lucas nannte Brackett nur in den Credits, weil er sie und ihre literarische Arbeit verehrte.
Darth Jorge
@TiiN
"Frage in die Runde: Weiß jemand wie stark Leigh Brackett das Drehbuch von TESB voran bringen konnte, bis zu ihrem Tod?"
Brackett lieferte im März 1978 ihre erste Fassung des Drehbuches ab, basierend auf den Storyentwürfen von George Lucas. Kurz darauf verstarb sie an Krebs.
Es heißt an dieser Fassung war noch sehr viel Arbeit notwendig gewesen (siehe Darth Jorges Kommentar), sodass Lucas zunächst selbst wieder Hand anlegte, obwohl er den Schreibprozess hasste.
Im August 1978 lieferte Lawrence Kasdan dann sein Drehbuch für "Jäger des verlorenen Schatzes" ab und daraufhin lud Lucas ihn zum Essen ein und erklärte sein Problem mit dem Empire Drehbuch.
Allerdings basierte Kasdans darauffolgende Arbeit bereits auf Überarbeitungen von Lucas, sodass er Bracketts ursprünglichen Entwurf nie zu Gesicht bekam.
Übrigens war damals Kasdan sehr verwundert über einige überaus schlechte Passagen, dass er zunächst gar nicht glauben konnte, dass sie von Lucas selbst stammten.
(zuletzt geändert am 18.05.2016 um 20:39 Uhr)
@Darth Jorge
"Das von dir angeführte "I know" ist ja gar nicht von Kasdan, und angeblich war er über diese Veränderung seines Dialogs auch sehr ungehalten. Ist trotzdem Kult geworden..."
Bezüglich des "Ich weiß" weiß ich nicht genau was Kasdan dazu sagte, aber in erster Linie war es George Lucas der damit haderte. Er nannte es einen Lacher der in dieser dramatischen Szene dort nicht hingehörte. Er bekam die Szene allerdings erst am Schneidetisch zu sehen und musste es zähneknirschend hinnehmen.
Kasdan war mit dem Drehbuch in seiner finalen Form ebenfalls nicht zufrieden, weil George Lucas sich bei vielen Szenen durchsetzte. Ebenso Kershner, der dann anfing die Dinge zu ändern und neu zu arrangieren, unter hohen Produktionskosten natürlich. Kasdan musste mit an sehen wie die Szenen, die auch ihn meisten störten, einfach geändert wurden. Insofern kann man eher davon ausgehen, dass er mehr davon überrascht war, dass Kershner diese Chuzpe besaß und vielleicht war er am Ende sogar froh drüber.
(zuletzt geändert am 18.05.2016 um 21:00 Uhr)
@Snakeshit
Zitat:
"Er bekam die Szene allerdings erst am Schneidetisch zu sehen und musste es zähneknirschend hinnehmen."
Das wird immer wieder kolportiert und mag auch so gewesen sein, aber wirklich realistisch erscheint mir dies nicht. Schließlich wurden auch diverse Durchgänge mit dem "I love you, too" gedreht - und diese Takes sollen Lucas nicht vorgelegen haben? Wenn er es partout nicht hätte haben wollen, hätte er einen der anderen Takes nehmen können. Und selbst wenn er die tatsächlich nicht hätte nutzen können, hätte es in seiner Macht gelegen, ein extremes Closeup mit Fords Gesicht und dem entsprechenden Spruch nachzudrehen. Das hätte die Kosten auch nicht weiter in die Höhe getrieben. Ich glaube eher, dass es ihm zunächst wahrlich missfiel und er dann erkannte, dass es funktioniert.
Zitat:
"Kasdan musste mit an sehen wie die Szenen, die auch ihn meisten störten, einfach geändert wurden."
Du behauptest, dass Kershner insbesondere die Szenen änderte, die von Lucas durchgedrückt worden waren und auch von Kasdan als schwach angesehen wurden, so dass am Ende eine tolle Kasdan/Kershner-Version dabei herauskam? Das klingt für mich nach arger Anti-Lucas-Propaganda. Entsprechend hätte ich dafür gerne Belege.
Darth Jorge
@Darth Jorge
"Schließlich wurden auch diverse Durchgänge mit dem "I love you, too" gedreht - und diese Takes sollen Lucas nicht vorgelegen haben?"
Lucas war wohl zu der Zeit nicht jeden Tag auf dem Set zugegen. Zur Zeit als Kershner in London drehte, verbrachte Lucas viel Zeit in San Rafael (San Francisco), dem neuen Hauptquartier von Lucasfilm und ILM. Kurz zuvor gab es einen recht chaotischen Umzug und ILM war zu der Zeit in der die ersten Effekte für Imperium erstellt wurden, immer noch nicht vollständig eingerichtet. Anders als bei ANH wollte GL diesmal ILM nicht unbeaufsichtigt lassen, um zumindestens bei den Effekten Regie zu führen.
Und er wollte seinem Mentoren und Freund Kershner auch nicht das Gefühl geben, er würde ihn bei den Dreharbeiten überwachen. Zumindestens bis er in den Telefonkonferenzen von den Änderungen erfuhr.
"Du behauptest, dass Kershner insbesondere die Szenen änderte, die von Lucas durchgedrückt worden waren und auch von Kasdan als schwach angesehen wurden, so dass am Ende eine tolle Kasdan/Kershner-Version dabei herauskam?"
Ich kann nicht sagen ob Kershner speziell die Szenen änderte mit denen Kasdan haderte. Aber zumindestens schien das auf einige zuzutreffen. Ich denke aber nicht das es eine Kasdan/Kershner Verschwörung gab. Sondern Kershner erkannte einfach, dass Szenen aus dem Drehbuch bei der Regie nicht funktionierte und stellte sie deswegen um. Kasdan und Lucas waren beide überrascht als sie im März 1979 die Dreharbeiten besuchten.
"Das klingt für mich nach arger Anti-Lucas-Propaganda. Entsprechend hätte ich dafür gerne Belege."
Die Hauptquelle hierfür ist Oliver Denkers "Star Wars - Die Filme" von 1996, in dem sich die entsprechenden Aussagen und die Chronologie der Ereignisse wiederfinden. Zusammengetragen aus Interviews, Nachschlagewerken und eigenen Nachforschungen des Autors.
(zuletzt geändert am 18.05.2016 um 22:52 Uhr)
@Snakeshit
Zitat:
"Lucas war wohl zu der Zeit nicht jeden Tag auf dem Set zugegen. Zur Zeit als Kershner in London drehte, verbrachte Lucas viel Zeit in San Rafael (San Francisco), dem neuen Hauptquartier von Lucasfilm und ILM. Kurz zuvor gab es einen recht chaotischen Umzug und ILM war zu der Zeit in der die ersten Effekte für Imperium erstellt wurden, immer noch nicht vollständig eingerichtet. Anders als bei ANH wollte GL diesmal ILM nicht unbeaufsichtigt lassen, um zumindestens bei den Effekten Regie zu führen. Und er wollte seinem Mentoren und Freund Kershner auch nicht das Gefühl geben, er würde ihn bei den Dreharbeiten überwachen. Zumindestens bis er in den Telefonkonferenzen von den Änderungen erfuhr."
Das ist mir bekannt. Ich sehe darin aber keinen Grund, warum ihm nicht die anderen Takes hätten vorliegen sollen.
Zitat:
"Ich kann nicht sagen ob Kershner speziell die Szenen änderte mit denen Kasdan haderte. Aber zumindestens schien das auf einige zuzutreffen."
Diese Veränderungen könnten aber auch - so wie bei Lucas - nachträglich Kasdans Wohlwollen gefunden haben. Dass Kershner einiges verändert hat, ist fraglos richtig. Auch dass Lucas damit zum Teil unzufrieden war. Es ging hier aber gar nicht so häufig um inhaltliche Veränderungen. Kershner war es nicht gewohnt, mit Spezialeffekten zu arbeiten. Da bauten die Experten stundelang eine Sprengladung in eine "Eiswand" ein und Kersh entschied sich plötzlich, die Szene aus einer anderen Perspektive zu drehen, was wiederum bedeutete, dass die Experten ihre zeitintensive (und damit auch extrem kostspielige) Arbeit wiederholen mussten. Lucas Rage ging entsprechend auch mehr in Richtung Kurtz, der diesem Treiben keinen Einhalt geboten hatte und der damit den Film und ganz Lucasfilm in existenzielle Gefahr gebracht hatte. Lucas musste deshalb dann auch bei der Fox zum Bittsteller werden und verlor die absolute Kontrolle über den Film. Das konnte er Kurtz nicht verzeihen (was ich gut verstehen kann), weshalb dessen Karriere bei Lucasfilm auch ein Ende nahm.
Zitat:
"Die Hauptquelle hierfür ist Oliver Denkers "Star Wars - Die Filme" von 1996,"
Verstehe. Ich will gar nicht gegen dieses Buch wettern, denn der Oliver hat da zu diesem Zeitpunkt einen Abriss geliefert, den es in dt. Sprache noch nicht gab und der damals auch recht auf der Höhe der bisherigen Erkenntnisse war. Er bezog sein Wissen jedoch auch aus Quellen, die viel spekulieren mussten, um die Lücken zwischen den recht gesicherten Erkenntnissen zu füllen. Heute wissen wir da deutlich mehr. Gerade bzgl. der Darstellung der Genese der Treatments und Drehbücher ist dieses Buch nicht zu empfehlen.
Habe gerade nochmal darin rumgeblättert und bin auf die Stelle gestoßen (S.101 u. 102), die auch du angesprochen hast - in der Lucas und Kasdan das Set besuchen. Allerdings hast du imho die Aussage Kasdans etwas fehlinterpretiert, denn Kasdan zeigt sich hier schockiert darüber, dass er mitansehen muss, wie Szenen so verändert werden, dass sie ihm eben nicht gefallen.
Aber man sollte ihn mal im eigenen Wortlaut lesen, um der Wahrheit näher zu kommen. Hier Auszüge aus einem Starlog-Interview. Du wirst erkennen, dass dies auch eine Quelle Denkers war, aber dass sich hier einiges anders darstellt. Z.B. seine Schilderung über die "schrecklichen Passagen von Lucas", und hier erkennt man auch gut, wie unzufrieden er mit den Änderungen Kershners war.
----------
"When I finished [the screenplay for] Raiders, I took it up to George on a Saturday. When I met with George, he told me, 'Let's go out to lunch.' When we sat down at the restaurant, George said 'You know, Leigh Brackett was writing The Empire Strikes Back. She finished a first draft, but when I called her up to talk about it, I found out that she was in the hospital. Unfortunately, she just passed away. I wonder if you would like to continue writing the screenplay.' I replied, 'Don't you think that you ought to read Raiders first?' He answered, 'Well, I just get a feeling about people. Of course, if I hate Raiders, I'll take back this offer.' The next day, Sunday, George called me up to tell me that he was ecstatic about my Raiders script and that he was now very anxious for me to do The Empire Strikes Back. I was shocked by the previous day's offer and by that confirmation. I had had absolutely no indication before our lunch that my writing Empire was even being considered. Once I got the job I was excited because I liked Star Wars very much. I thought it was great art, in that Star Wars hooked into the archetypical images registered in our subconscious of how children perceive the world."
When he accepted the Empire assignment, Kasdan was handed a second draft script to work from that George Lucas had written. In fact, Kasdan never thoroughly read Leigh
Brackett's screenplay.
"I only skimmed it," Kasdan confirms. "It was sort of old fashioned and didn't relate
to Star Wars. The characters all had the right names, but her story's spirit was different.
I'm a little wary about talking about Leigh's script, because I'm not sure if people realize
how much a first draft is always changed in the development of a screenplay. I'm sure that had Leigh lived, she could have made the changes that George wanted in an excellent way."
"George's draft was something that he wrote very quickly when Leigh passed away," Kasdan continues. "George had the story very well outlined, but there were sections in his script which, when I read them, made me say to myself, 'I can't believe that George wrote this scene. It's terrible.' I later learned that George wrote stuff like that simply so that whoever did the next draft would know that a scene covering approximately the same kind of material that his sequence dealt with belonged at that point in the script. My job was basically to take
George's story and make it work through altering dialogue and structure. (...)
"I had much less of a free hand on Empire than on anything else I've ever written. When I took the script on, there was very little time left to do it in. Preproduction was already well under way, which usually doesn't happen until a script is essentially completed.
Because of that time factor, I felt that the best thing for me to do was to be an instrument for George and Kersh. That suggests a very mechanical form of writing, but it really wasn't. I mean, I had a big influence on Empire, but probably the smallest influence that I've ever had on a film that I've written."
When Kasdan's script was put before the cameras, his imprint became even more diluted. After seeing the finished film during the spring of 1980, Kasdan became disappointed by many of the same Empire components that bothered other Star Wars fans. (...)
As with Raiders of the Lost Ark, Kasdan's biggest frustration with his filmed script for Empire was its depiction of two of the leading characters' romance.
"Han and Leia's relationship is not at all what I envisioned," says Kasdan. "I could be
the only person who feels this way, but I thought that their romance had a touch of falseness about it. Han and Leia's scenes were among what I was proudest of in my script, but they barely remained. Their being changed had a lot to do with the circumstances of filming, Kershner, and the actors' feelings about doing their roles again. (...)
Yoda's scenes with Luke Skywalker are actually Kasdan's favorite part of Empire.
"That could be because those sequences remained relatively unchanged," Kasdan explains with a smile. "Perhaps they weren't altered because Yoda isn't an actor who can change his lines. The other stuff that I loved about Empire were the things that I had the least to do with: movement, sound and special effects. Liking best what you didn't work on in a film is a very disconcerting feeling when you've spent a lot of time on its script. Obviously, though, I could enjoy those things because they weren't components that had been changed from my
screenplay that could disappoint me. I also like Empire in the sense that it succeeds as an
extension of Star Wars, even if it was hard to make every character have his place." (...)
It's a big surprise to me that I'm writing Revenge of the Jedi," Kasdan says laughing. "What happened is that George [Lucas] called me on the phone — we often talk with each other— and asked me to do the script as a favor to him. I told George that I hadn't planned on doing anymore 'just writing' on films. He said, 'Aw, come on. I've done it. Paul Schrader did it for Marty [Scorcese]. What difference does it make?' I'm doing the script because I feel that I owe George a lot. Besides, I like working with him. There's also a certain satisfaction in finishing the trilogy. Additionally, writing Jedi will, of course, be very financially rewarding.
"I was absolutely sincere," Kasdan adds, "when I said that I didn't think I'd be involved with this stuff anymore. If anyone besides George had asked me to just write a screenplay, I never would have done it. This is a very special situation." Kasdan is working from a "very rough first draft" script that George Lucas wrote. His screenplay is also being influenced by a week-long meeting he had with Lucas and JedPs director, Richard Marquand {Eye of the Needle, Legacy) in San Francisco.
----------
FAZIT:
Das Meisterwerk TESB war weder inhaltlich maßgeblich durch Kasdan geprägt, noch war er mit dem Endprodukt wirklich zufrieden...
@(User) George Lucas
Die Auszüge sollten dir auch bzgl. deiner Frage nach der Rolle Kasdans bzgl. TESB etwas weiterhelfen können.
Darth Jorge
@Darth Jorge
"Ich sehe darin aber keinen Grund, warum ihm nicht die anderen Takes hätten vorliegen sollen."
Soweit ich das noch im Kopf hab, haben Kershner und auch Ford sich hier gegenüber Lucas duchgesetzt, weil sie an die Idee geglaubt haben. Ich denke es ist eine vereinfachte Darstellung dieses Prozesses, wenn man sagt GL habe es im Schneideraum gesehen und zähneknirschend akzeptiert. Ich denke schon das es Diskussionen mit Kershner und vielleicht auch noch mit Ford gab und das GL am Ende klein bei gab. Es ist ja auch völlig normal das der Regisseur Teil des Schnittprozesses ist, daher wird Kershner wohl auch zugegen gewesen sein. Ich halte das im Übrigen auch für einen völlig normalen Prozess, dass die Kreative untereinander verschiedene Meinung haben und das am Ende sich irgendwer durchsetzt. Ich will das auch nicht so darstellen, als das man sich gegen den Despoten GL verschworen hat und man ihn "austricksen" musste, damit er, nach dem der Film abgedreht war, keine andere Wahl mehr gehabt hätte.
"Diese Veränderungen könnten aber auch - so wie bei Lucas - nachträglich Kasdans Wohlwollen gefunden haben."
Klar, ist das möglich. Aber genauso könnte er es nicht gemocht haben oder es war ihm zu einem gewissen Zeitpunkt egal, weil die Kämpfe halt ausgefochten waren und er verloren hatte. Oder bei manchen Dingen war er froh, bei anderen nicht. Ich halte auch das für völlig normal. Sehr viele Drehbuchautoren müssen bei sehr vielen Filmprojekten mit an sehen, wie die Filme sich von ihrer Vorlage entfernen, aus den verschiedensten Gründen. Trotzdem ist dieses Drehbuch ja weiterhin die Grundlage einer jeder weiteren Entscheidung, die sich daraus entwickelt.
"Es ging hier aber gar nicht so häufig um inhaltliche Veränderungen."
Hab auch nicht behauptet Kershner hätte einen komplett anderen Film gedreht. Das war genauso gemeint wie du es beschrieben hast (allerdings war der Dialog wohl schon recht häufig betroffen) und auch das es aufgrund dessen mit Kurtz zum Bruch kam, ist mir bekannt, hab es nur nicht angeführt, weil es zu weit weg vom eigentlichen Thema geführt hätte.
"Gerade bzgl. der Darstellung der Genese der Treatments und Drehbücher ist dieses Buch nicht zu empfehlen."
Worauf willst du genau hinaus? Denn detailliert geht das Buch auch auf diesen Prozess nicht wirklich ein, sondern bringt ein paar Stationen in eine chronologische Reihenfolge. Aber natürlich gibt es da sicherlich auch Dinge drin, die vielleicht anderen Quellen widersprechen, was aber in erster Linie auch daran liegt, dass auch weiterhin Widersprüchlichkeiten im Laufe der Jahre an Aussagen der Macher aufgetaucht sind. Ich meine George Lucas Äußerungen bezüglich der ST im Laufe der Jahrzehnte ist hierfür ja auch ein gutes Beispiel. Meiner Meinung nach, ist das Buch eine gute Hilfestellung für einen groben chronologischen Überblick.
"Allerdings hast du imho die Aussage Kasdans etwas fehlinterpretiert, denn Kasdan zeigt sich hier schockiert darüber, dass er mitansehen muss, wie Szenen so verändert werden, dass sie ihm eben nicht gefallen."
Also ich ziehe die Aussage noch mal hervor:
'So sagte ich nichts, und auch George sagte nichts. Die Szenen, die mich am meisten störten, wie sie verändert wurden... ich stand da und musste zusehen, wie sie verändert wurden."
Zuvor wird gesagt, beide wären perplex gewesen. Die Szenen die ihn am meisten störten wurden verändert.
Wir wissen es gab Elemente des Drehbuches mit denen Kasdan nicht zufrieden war, was höchstwahrscheinlich Elemente betraf, die George Lucas so haben wollte. Und das traf auch auf Kershner zu (aus welchem Grund und in welcher Form auch immer), der sie dann mit der Macht eines Regisseurs neu arrangierte. Ob es dabei eine Schnittmenge gab oder nicht, wissen wir nicht.
"Du wirst erkennen, dass dies auch eine Quelle Denkers war, aber dass sich hier einiges anders darstellt."
Bezüglich der schrecklichen Passagen Sache: Stimmt, er relativiert es im Anschluss an seine Aussage ein wenig. Auch eine interessante Art seine Kernidee an jemanden anderen weiter zu geben, damit der es ausschmückt. Trotzdem geht es im Grunde bei seiner Aussage darum, dass GL nun wirklich nicht der gefeierte Autor ist, für den er zu der Zeit von den meisten gehalten wurde und ich denke das ist nach den Prequels auch nicht großartig diskutabel.
"Because of that time factor, I felt that the best thing for me to do was to be an instrument for George and Kersh."
Ersteinmal finde ich es interessant, dass die Entstehung des TESB Drehbuches gar nicht so weit weg ist, von der Problematik der man bei TFA hatte. Wenn auch aus anderen Gründen (hier Todesfall, da Rückzug eines Autors / wenig Zeit).
Ansonsten beschreibt Kasdan hier schon die normale Aufgabe eines Drehbuchautors. Worauf du dich beziehst, wenn du schlußfolgerst, Kasdan hätte keinen inhaltlichen Einfluss auf TESB genommen, dann vergisst du das es auch nicht die Aufgabe eines Drehbuchautors ist, die Geschichte zu entwerfen. Das passiert vorher, in vielen Fällen, durch andere Verantwortliche und der Drehbuchautor muss das Ganze in ein verfilmbares Drehbuch umformen. Ich sehe auch im weiteren Verlauf ein Drehbuch als lebendiges Dokument an, welches durch unvorhergesehene Faktoren, auch immer weiter verändert wird. Sei es durch die Performance eines Darstellers, durch Probleme jeglicher Art und natürlich auch durch kreative Differenzen. Im Idealfall ist der Autor auch dann noch weiterhin in diesen Prozess involviert und legt bei den Änderungen selbst Hand an. Das war wohl bei Kasdan weniger der Fall. Dennoch kann man seinen Beitrag doch trotzdem schätzen und höher halten als die reine Drehbucharbeit die George Lucas zu Star Wars beigetragen hat, geschweige denn ein Jonathan Hales zum Episode II Drehbuch.
@Snakeshit
Zitat:
"Soweit ich das noch im Kopf hab, haben Kershner und auch Ford sich hier gegenüber Lucas duchgesetzt, weil sie an die Idee geglaubt haben. Ich denke es ist eine vereinfachte Darstellung dieses Prozesses, wenn man sagt GL habe es im Schneideraum gesehen und zähneknirschend akzeptiert. Ich denke schon das es Diskussionen mit Kershner und vielleicht auch noch mit Ford gab und das GL am Ende klein bei gab."
Lassen wir das Hörensagen mal hinter uns und nutzen lieber eine Primärquelle. Kershner erläutert es in einem "Vanity Fair"-Interview von 2010 so:
"There was really only one disagreement. It was the Carbon Freeze scene when Princess Leia says, “I love you.” Han Solo’s response in the script was, “I love you, too.” I shot the line and it just didn’t seem right for the character of Han Solo. So we worked on the scene on the set. We kept trying different things and couldn’t get the right line. We were into the lunch break and I said to Harrison try it again and just do whatever comes to mind. That is when Harrison said the line, “I know.” After the take, I said to my assistant director, David Tomblin, “It’s a wrap.” David looked at me in disbelief and said something like, “Hold on, we just went to overtime. You’re not happy with that, are you?” And I said, yes, it’s the perfect Han Solo remark, and so we went to lunch. George saw the first cut and said, “Wait a minute, wait a minute. That’s not the line in the script.” I said ““I love you, too’ was not Han Solo.” Han Solo was a rebel. George felt that the audience would laugh. And I said, that’s wonderful, he is probably going to his death for all they know. We sat in the room and he thought about it. He then asked me, “Did you shoot the line in the script?” I said yes. So we agreed that we would do two preview screenings once the film was cut and set to music with the line in and then with the line out. At the first preview in San Francisco, the house broke up after Han Solo said I know. When the film was over, people came up and said that is the most wonderful line and it worked. So George decided not to have the second screening."
Zitat:
"Klar, ist das möglich. Aber genauso könnte er es nicht gemocht haben oder es war ihm zu einem gewissen Zeitpunkt egal, weil die Kämpfe halt ausgefochten waren und er verloren hatte. Oder bei manchen Dingen war er froh, bei anderen nicht. Ich halte auch das für völlig normal. Sehr viele Drehbuchautoren müssen bei sehr vielen Filmprojekten mit an sehen, wie die Filme sich von ihrer Vorlage entfernen, aus den verschiedensten Gründen."
Ähh... Moment. DU warst der Meinung, dass Kasdan die Änderungen vielleicht begrüßt hätte. ICH denke, das Interview macht ziemlich deutlich, dass er Kershners Veränderungen nicht mochte.
Zitat:
"Denn detailliert geht das Buch auch auf diesen Prozess nicht wirklich ein, sondern bringt ein paar Stationen in eine chronologische Reihenfolge."
Es steht auch Falsches drin. So wird z.B. das "Journal Of The Whills" nicht von der Synopsis, die sich an "Hidden Fortress" orientiert, unterschieden.
Zitat:
"Aber natürlich gibt es da sicherlich auch Dinge drin, die vielleicht anderen Quellen widersprechen, was aber in erster Linie auch daran liegt, dass auch weiterhin Widersprüchlichkeiten im Laufe der Jahre an Aussagen der Macher aufgetaucht sind. Ich meine George Lucas Äußerungen bezüglich der ST im Laufe der Jahrzehnte ist hierfür ja auch ein gutes Beispiel. Meiner Meinung nach, ist das Buch eine gute Hilfestellung für einen groben chronologischen Überblick."
Es geht mir - wie gesagt - nicht um sich widersprechende Quellen, sondern darum, dass sich die Erkenntnislage inzwischen erweitert hat. Man muss bedenken, dass das Buch 1996 (vor 20 Jahren!) entstand und der Autor entsprechend nur auf die damals zugänglichen - zum Teil mangelhaften - Informationen zurückgreifen konnte. Daher kann man Denker und seinem Werk keinen Strick daraus drehen. Ich habe es auch sehr gerne in meiner Sammlung!
Es heute jedoch noch als Einstiegslektüre zu empfehlen, empfinde ich als schwierig, da es inzwischen deutlich fundiertere Werke gibt.
Zitat:
"Also ich ziehe die Aussage noch mal hervor: "So sagte ich nichts, und auch George sagte nichts. Die Szenen, die mich am meisten störten, wie sie verändert wurden... ich stand da und musste zusehen, wie sie gedreht wurden." Zuvor wird gesagt, beide wären perplex gewesen. Die Szenen die ihn am meisten störten wurden verändert."
Wenn Sekundärquellen sich missverständlich ausdrücken oder ein Zitat in einen anderen Kontext als in der Original-Quelle setzen, ist das natürlich problematisch - insbesondere wenn man keine Quellenangabe hat, um dies zu überprüfen. Ich kann da aber abhelfen, denn das Original findet sich in Pollocks "Skywalking". Da heißt es aber:
"Lawrence Kasdan was in England in March 1979 and joined Lucas on the set one day. They both stood well in back of the cameras during filming and exchanged quizzical looks. "Is that the way you heard it?" Kasdan asked after one scene. Lucas shook his head. "George was very worried about seeming intrusive," Kasdan recalls. "So I said nothing and George said nothing, and the scenes that have bothered me the most were shot while George and I stood on the stage."
Wie ja schon in dem anderen Interview deutlich wurde, war Kasdan mit Kershners Änderungen gar nicht zufrieden. Hier beklagt er sich nun, dass er bei den Szenen, die ihn schließlich am meisten störten, sogar tatenlos zusehen musste, wie sie gedreht wurden. Nichts deutet im Kontext des dazugehörigen Kapitels von "Skywalking" darauf hin, dass es Szenen waren, die Kasdan nicht mochte, weil Lucas sie so gewollt hätte. Er störte sich vielmehr daran, dass Kershner seine Dialoge verändert hatte.
Zitat:
"Trotzdem geht es im Grunde bei seiner Aussage darum, dass GL nun wirklich nicht der gefeierte Autor ist, für den er zu der Zeit von den meisten gehalten wurde und ich denke das ist nach den Prequels auch nicht großartig diskutabel."
Dass es ihm darum geht, kann ich nicht erkennen. Lucas hat sich übrigens nie als einen talentierten Drehbuchschreiber gesehen oder als einen solchen bezeichnet, weshalb er ja auch bei der OT auf qualifizierte Hilfe zurückgriff. Dass er dies für die PT-Skripte vernachlässigte, war sicher einer seiner schwersten Fehler.
Dies bezieht sich wohlgemerkt auf die sehr wesentlichen Aspekte der Charakterzeichnung und Dialoge - nicht auf die grundlegende Story. Kasdan hat es ja gut auf den Punkt gebracht: "George had the story very well outlined, (...) My job was basically to take George's story and make it work through altering dialogue and structure."
Zitat:
"Ansonsten beschreibt Kasdan hier schon die normale Aufgabe eines Drehbuchautors. Worauf du dich beziehst, wenn du schlußfolgerst, Kasdan hätte keinen inhaltlichen Einfluss auf TESB genommen, dann vergisst du das es auch nicht die Aufgabe eines Drehbuchautors ist, die Geschichte zu entwerfen."
Sorry, aber das ist schlichtweg falsch. Natürlich kann ein Drehbuchschreiber angeheuert werden, um eine bestimmte und vorgegebene Geschichte umzusetzen, aber renommierte Drehbuchschreiber pitchen ihre Story-Ideen einem Studio und dürfen diese - im besten Fall - dann umsetzen oder sind kühn genug, direkt einen ersten Entwurf fertig zu stellen, um diesen vorzulegen. Kasdan hatte natürlich die Aufgabe, die Vision von Lucas umzusetzen. Der Punkt ist aber der, dass viele Fans glauben, dass er für diese Vision verantwortlich war. Der User "George Lucas" hatte mich gefragt: "Wer war mit welchem Anteil für die Handlung des Films verantwortlich? Kann man Kasdans Beitrag hier auf die Ausgestaltung der Figuren reduzieren?" Entsprechend machte es imho Sinn, dass ich das so aufgezeigt habe.
Zitat:
"Ich sehe auch im weiteren Verlauf ein Drehbuch als lebendiges Dokument an, welches durch unvorhergesehene Faktoren, auch immer weiter verändert wird."
Absolut!
Zitat:
"Dennoch kann man seinen Beitrag doch trotzdem schätzen und höher halten als die reine Drehbucharbeit die George Lucas zu Star Wars beigetragen hat,"
Dass ich Kasdan für das, WAS er für "Raiders", "Empire" und "Jedi" geleistet hat sogar sehr schätze, habe ich ja bereits mehrfach kund getan. Seinen Beitrag aber höher als den von Lucas zu halten - das kann ich beim besten Willen nicht.
P.S.
Kennst du eigentlich andere Arbeiten von ihm, die er nicht für Lucasfilm gefertigt hat und für die er auch bzgl. der Story verantwortlich war?
Immer tolle Charaktere, stets tolle Dialoge, aber ansonsten imho keine großen Würfe...
Darth Jorge
@Darth Jorge
Danke, für den Vanity Fair Auszug. Also haben am Ende sogar die Zuschauer entschieden. Noch besser.
"Sorry, aber das ist schlichtweg falsch. Natürlich kann ein Drehbuchschreiber angeheuert werden, um eine bestimmte und vorgegebene Geschichte umzusetzen, aber renommierte Drehbuchschreiber pitchen ihre Story-Ideen einem Studio und dürfen diese - im besten Fall - dann umsetzen oder sind kühn genug, direkt einen ersten Entwurf fertig zu stellen, um diesen vorzulegen."
Wieso ist das falsch? Nur weil ich jetzt nicht alle Möglichkeiten erwähnt habe, ist doch Kasdans Beschreibung ein normaler Arbeitsprozess in der Filmbranche. Natürlich entwerfen auch Drehbuchautoren Geschichten, aber oft genug gehört es zu ihrem Aufgabenbereich die Geschichten anderer in ein Drehbuch zu formen und nichts anderes hat Kasdan getan.
"Der Punkt ist aber der, dass viele Fans glauben, dass er für diese Vision verantwortlich war."
Nun, ich gehöre definitiv nicht dazu.
"Seinen Beitrag aber höher als den von Lucas zu halten - das kann ich beim besten Willen nicht."
Ich schätze seinen Beitrag, vollkommen rein auf die Drehbucharbeit bezogen, höherwertig ein. Also wenn ich seine Drehbücher von TESB, ROTJ und TFA nehme und sie mit ANH, TPM, AOTC und ROTS vergleiche, komme ich am Ende zu dem Gesamtergebnis, dass Kasdan die besseren Werke abgeliefert hat.
"Kennst du eigentlich andere Arbeiten von ihm, die er nicht für Lucasfilm gefertigt hat und für die er auch bzgl. der Story verantwortlich war?
Immer tolle Charaktere, stets tolle Dialoge, aber ansonsten imho keine großen Würfe..."
Nicht alle und bei vielen ist es schon einige Jahre her, dass ich sie gesehen habe. Wäre natürlich mal eine Maßnahme sie wieder unter Berücksichtigung dieses Aspekts zu gucken. Am präsentesten ist mir wohl noch "Dreamcatcher" in Erinnerung (weil ich davon auch noch die DVD besitze), der allerdings nur eine Adaption von Stephen King ist. Hier kann man wohl schon konstatieren, dass die Figuren, grade in der ersten Hälfte noch gut funktionieren, bevor der Film aber dann völlig den Bach runter geht.
Aber ich hab von Kasdan ja auch nie was anderes behauptet als du. Seinen Drehbuchbeitrag zu Star Wars schätze qualitativ sehr hoch ein, aber ich habe ihn auch nie für einen Mastermind gehalten. Seine Beteiligung an TFA habe ich auch im Vorfeld sehr kritisch gesehen, daher bin ich sehr zufrieden, dass TFA seine Stärken aufweist.
Bezüglich der Veränderungen von Kershner...
Ich sehe jetzt ein, dass die Veränderungen von Kershner insgesamt wohl eher Kasdans Missfallen erregt haben. Da hat mich das etwas aus dem Kontext gerissene Zitat in Denkers Buch auf eine falsche Fährte gelockt, aber es war in erster Linie ja auch nur eine Vermutung. Daher danke für die Mühe die du dir gemacht hast, entsprechenden Kontext zu liefern.
(zuletzt geändert am 20.05.2016 um 16:51 Uhr)
@Snakeshit
Zitat:
"Wieso ist das falsch? Nur weil ich jetzt nicht alle Möglichkeiten erwähnt habe, ist doch Kasdans Beschreibung ein normaler Arbeitsprozess in der Filmbranche. Natürlich entwerfen auch Drehbuchautoren Geschichten, aber oft genug gehört es zu ihrem Aufgabenbereich die Geschichten anderer in ein Drehbuch zu formen und nichts anderes hat Kasdan getan."
Zunächst sorry, da habe ich mich zu stark auf den falschen Aspekt bezogen. Grundlage dafür war die von mir fälschlich generalisierte Fanmeinung, dass TESB nur so gut sei, da auch Kasdan viel zur Geschichte beigetragen hätte. Natürlich denken nicht alle so...
Zitat:
"Nun, ich gehöre definitiv nicht dazu."
Nochmal sorry!
Zitat:
"Also wenn ich seine Drehbücher von TESB, ROTJ und TFA nehme und sie mit ANH, TPM, AOTC und ROTS vergleiche, komme ich am Ende zu dem Gesamtergebnis, dass Kasdan die besseren Werke abgeliefert hat."
Ich weiß gar nicht, wie ich für mich Vision auf der einen Seite und Charakterzeichnung und Dialoge auf der anderen Seite gegeneinander abwägen soll. Natürlich erhöht die Ausgestaltung die Vision, aber ohne Vision haben wir gar nix. Aber diesbezüglich müssen wir gar nicht auf einen Nenner kommen, denn da die Aspekte - wie schon beschrieben - kaum zu vergleichen sind, gibt es da auch nicht die eine Wahrheit.
Zudem habe ich mit TFA ja so meine Probleme. Und wenn er dort einen größeren Input bzgl. der Story hatte, wäre ich da entsprechend kritisch. Allerdings glaube ich auch, dass wir die Aspekte, die mir wiederum sehr gut gefallen haben - nämlich Charakterzeichnung und Dialoge, sicher wieder Kasdan zu verdanken haben.
Nebenbei: Das Skript zum Original-"Star Wars" ist für mich ein perfektes Drehbuch. Für die Überarbeitung der Dialoge hatte sich Lucas allerdings auch wieder Profis zur Hilfe geholt.
Zitat:
"daher bin ich sehr zufrieden, dass TFA seine Stärken aufweist."
Wie gerade schon ausgeführt: Da gehe ich konform!
Zitat:
"Daher danke für die Mühe die du dir gemacht hast, entsprechenden Kontext zu liefern."
Das freut mich wirklich sehr. Aber ich hatte auch durchweg das Gefühl, dass das hier eine lohnende Diskussion ist, die der Mühe wert ist. Daher danke ich dir ebenfalls!
Darth Jorge
Wenn man sich seine Projekte und die zeitlichen Abstände dazwischen ansieht, könnte man auch interpretieren, dass er zu SW zurückgekehrt ist, um sich in der Branche wieder ins Gespräch zu bringen. Nun verlässt er SW wieder für seine eigenen Projekte, was ja nur logisch ist.
Zitat: "“I want to get back in directing,” he says. “Those movies take three years to do and there’s so many effects in them; that’s just not what I am interested in. I have written four Star Wars movies and that is plenty for anyone.”"
Diese "Begründung" ergibt semantisch keinen Sinn. Als Drehbuchschreiber hat er mit der Postproduction nichts zu tun, schon gar nichts mit den Effekten.
Auch als Regisseur hat er kaum mit Effekten zu tun, es gibt genügend Regisseure, die diesen Bereich ganz und gar den jeweiligen VFX-Supervisors überlassen und nur Dinge abnicken.
Nicht jeder ist in diesem Bereich involviert wie seinerzeit Lucas oder Jackson, Cameron etc.
Kaero
Mich hat viel viel viel viel viel viel viel viel viel viel viel viel viel und ganz ganz viel und mehr usw. totaler geschmerzt, dass Herr George Lucas ging (ganz ganz ganz traurig schaut), von daher stimmt mich das nicht gar so traurig. Ist zwar schade, aber da das ursprünglische Star Wars immer mehr leider auseinanderbricht, wundert es mich auch nicht. Die Dialoge im Erwachen der Macht waren zumindest ganz witzig gewesen, aber denke andere bekommen das auch hin, dafür allein brauche ich ihn nun auch nicht unbedingt.
Soll er sich als Regisseur weiter ausprobieren, wenns ihm Spaß macht, wenn Star Was ohne George Lucas weitergeht, dann erst recht ohne ihn. Beides waren wichtige Eckpfeiler, aber die knicken nun einer nach dem anderen weg, leider, mal sehen wen es als nächstes trifft, ich beefüchte fast John Williams könnte es sein, der Star Wars auch verlässt, ich will es aber nicht hoffen. (den Blick in die weite Ferne richtet und ihr Herz die Hoffnung nicht losläßt...)
Lightsabersword
Seite 1 2
« vorherige Seite
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare