Die Entertainment Weekly berichtet nun über Luke Skwalker in Episode VII:
Luke ist vom Helden zum MacGuffin geworden.
Hardcorefans der Filmindustrie kennen den Begriff, der von Alfred Hitchcock popularisiert wurde – es handelt sich dabei um ein Objekt oder ein Mysterium, welches die Story vorantreibt, eher Maltese Falcon als Millennium Falcon. Es handelt sich um das Objekt, welches die Helden verstehen oder finden wollen. Das Rätsel, das sie lösen wollen.
Für alle, welche die Wahrheit über Luke in Episode VII suchen, ich kann euch versichern: Mark Hamill ist definitiv in Das Erwachen der Macht. Doch sein Fehlen in Trailern oder auf dem Poster hat Fans aufgewiegelt, die sich die Frage stellen: Wer ist der Mann, der einst als letzter Jedi gepriesen wurde?
'Niemand hat ihn vergessen!' verspricht der Regisseur J.J. Abrams. 'Wir hatten die Hoffnung, dass den Leuten dies wichtig wäre, aber es gibt massenhaft Dinge, die nicht auf dem Poster sind, voll, wie es ist. Luke ist definitiv ein wesentlicher Teil der Geschichte.'
Diese Frage - Wo ist Luke? - eine eine, die der Film beantworten wird. Ich kann dies also an dieser Stelle nicht tunm.
Eine ähnliche Frage bewog Abrams dazu, zu bereit zu erklären, für den Film als Regisseur zu fungieren. 'Im Kontext des Gesprächs über die Geschichte und unserer Ideeen hierzu, sagte ich eine Sache: Wo ist Luke Skywalker?' Die Präsidentin von Lucasfilm, Kathleen Kennedy meinte dies im August gegenüber Entertainment Weekly. Sie meinte, sie könne nicht näher ausführen, was die Frage bedeutet, aber man kann sicher eine Menge hineinlesen. Und alle dieser Dinge könnten zutreffen.
Wo ist Luke Skywalker? Ist er wirklich die Person, die wir zu kennen glauben? Zollten die bloße Ausbildung zum Jedi, die emotionalen und physischen Kampfwunden ihren Trubut – nicht zu reden von der Enthüllung, dass ein galaktischer Tyrann sein Vater ist – sodass sich der blauäugige Bauernjunge veränderte, der nach Abenteuern strebte.
Hatte Yoda recht, dass Luke impulsiv und ungeduldig ist? 'Beendest du dein Training jetzt – wählst du den schnellen, den leichten Pfad, wie Vader einst – wirst du zu einem Werkzeug des Bösen werden.' Die Rückkehr der Jedi-Ritter schien Yodas Bedenken als deplatziert herauszustellen. Vader wechselte erneut die Seiten, der Imperator wurde vernichtet und das Gleichgewicht der Macht – was auch immer das bedeutet – wurde hergestellt.
Doch was, wenn Yoda der fehlgeleitete Krieger war, gebeugt vom Zynismus, der in den Jahren des Kampfes für das Gute entstanden war? Was, wenn Luke erhabener war, als der kleine grüne Kerl ihm zugestand? Denkbar ist, dass Luke sich einem Akt der Hinwendung und Selbstaufopferung befindet, der ihn von seinem Freunden und Lieben entfremdet hat – egal, wie sehr sie ihn vermissen?
All dies will Abrams in diesem Moment nicht thematisieren. Nochmals: Allein der Film wird diese Fragen beantworten.
Doch er ist geneigt, über eine andere Implikation dessen zu sprechen, was ihn zu diesem Film gebracht hat: 'Wer ist Luke Skywalker?' Wer?
Im Trailer des 19. Oktober meint Han Solo zu Rey und Finn: 'Es ist alles wahr. Die dunkle Seite. Die Jedi. Einfach alles.' Sie hören zu wie Kinder, denen man erzählt, dass die Zahnfee tatsächlich existiert. Wenn es unglaublich scheint, dass ein Kriegsheld so schnell vergessen werden kann, frag einen 20-Jährigen, wer Audie Murphy war? Teufel nochmal, frag einen 40-jährigen – siehst ja, was du an Antworten erhältst.
Vergessene Helden.
Die Filmemacher haben Luke nicht vergessen, aber andere Leute in der Galaxis schon.
'Das hat mich am meisten angesprochen – die Idee, eine Geschichte zu entwickeln, die 40 Jahre nach Episode VI spielt, was bedeutet, dass es da eine Generation gibt, für die Luke Skywalker, Han Solo und Leia so gut wie Mythosfiguren sind.', meint Abrams. 'So mythisch wie König Artus. Charaktere, von denen man vielleicht gehört hat, aber vielleicht auch nicht. Charaktere, an deren Existenz man vielleicht geglaubt hat, die aber auch wie ein Märchen klingt.'
Dies ist besonders für Rey wahr, die von Daisyn Ridley gespielt wird – eine junge Frau, die als Kind auf der Wüstenwelt Jakku zurückgelassen wurde und dazu gezwungen ist, eine karge Existenz als Plünderin in den Schutthalden eines Schlachtfelds zu führen.
'Jemand, der allein lebt und ohne akademische Bildung oder Unterstützungssysteme ums Überleben kämpft, der weiß, wie wenig eine Person, die buchstäblich mitten im nirgendwo lebt, über diese Dinge wissen kann und wie sehr sie ihre eigene Wahrheit aus den Bruchstücken zusammenpuzzeln muss.' meint Abrams. 'Die Idee, das solch eine Person erfährt, dass die Jedi real sind, dass die Macht existiert und, dass es da eine Kraft im Universum gibt, die krass klingt, aber denkbar ist, war eine echt ansprechende Vorstellung.'
Finn, der von John Boyega gespielt wird, wurde von Kindesbeinen an zu einem Sturmtruppler der Ersten Ordnung erzogen und hat tatsächlich von Luke Skywalker gehört. Ihm allerdings wurde eine fundamental anderes Bild von Luke vermittelt. 'Finn wurde aus der Asche des Imperiums großgezogen.' meint Boyega. 'Man hat ihn über Luke Skywalker informiert, er weiß über dessen Geschichte bescheid. Für ihn ist das, wie sich der Armee anzuschließen und etwas über den Staatsfeind Nr. 1 des entsprechenden Landes zu lernen. Das hat natürlich seine Auswirkungen. Aber was die Macht angeht ebenso wie die magischen Dinge, die sich ereignen, bringen Finn an einen Punkt, in dem er diese Dinge hinterfragt. Was ist die Macht – welche Rolle hat Luke Skywalker?
Han Solo, so fügt er hinzu, ruft nicht dieselbe Furcht hervor. Finn fragt sich eher: 'Han wer? Einem Sturmtruppler erzählt man wahrscheinlich keine haarsträubenden Lügen über Han Solo,' meint er. 'Das kommt einem nicht so magisch, mythisch oder historisch vor. Es macht Spaß, die Rollen so zu spielen, als wüsste man nicht, wer diese Leute sind.'
Er hat schließlich das Lichtschwert Luke Skywalkers und Anakin Skwalkers in seinem Besitz. Zuletzt hat man gesehen, wie dies einen Luftschacht hinabstürzt, nachdem Darth Vader dessen Hand abgeschlagen hat und enthüllte, dass er Lukes Vater ist. In diesem Film...ist dies ein wesentliches Puzzlestück zur Klärung von Lukes Schicksal und Aufenthaltsort.
Dinner for Five
Hier ein weiteres Puzzlestück aus unserer Welt – vor langer Zeit trug sich dies im Juni 2005 zu. Eine IFC-Show namens Dinner for Five, die vom Geek-Direktor Kevin Smith gehalten wurde, bot Mark Hamill, der sich die Zukunft des Luke Skywalker vorstellt. Eine ziemlich düstere.
Zufällig saß ihm direkt gegenüber J.J. Abrams, Jahre bevor man ahnen konnte, dass er eines fernen Tages mit diesem Regisseur einen weiteren Star-Wars-Film drehen würde.
'Dinner for Five...' meint Abrams und denkt zurück. 'Eine spaßige Nacht. Und Stan Lee war auch da – eine echt witzige Gruppe. Jepp, Mark Hamill hat ein ganzes Konzept im Ärmel.' Diese Frage haben sich die Fans gestellt, seitdem der Clip erneut online kursiert: Ist irgendetwas davon in Episode VII eingeflossen?
Abrams lächelt auf eine Weise, die an ein 'Geschlossen'-Schild erinnert, das vor einem Schaufenster hängt. 'War echt unterhaltsam, an diesem Tisch zu sitzen, jopp!' ist alles, was er dazu zu sagen hat.
Skywalkers Rückkehr
Die Frage, wo Luke Skywalker ist, können wir also nicht beantworten, aber wir haben den Mann aufgespürt, der ihn spielen wird. Auch Hamill schaltet allerdings direkt auf Durchzug, sobald die Kernhandlung von Das Erwachen der Macht auch nur entfernt berührt wird.
Also andersherum gefragt: Was war die beste oder interessanteste Information, die J. J. ihm gegeben hat, als er wieder in die Rolle schlüpfte, die er geprägt hat?
"Das würde ich gerne beantworten, aber das würde Geheimnisse von Episode VII preisgeben", antwortet Hamill.
Auch für ihn ist das nicht leicht: Absolut jeder will wissen, wo Luke abgeblieben ist, und vor allem eine Gruppe macht es ihm schwer, "tut mir leid, aber nein" zu sagen.
"Kleine Kinder haben so gar kein Verständnis für Stillschweigeklauseln", meint Hamill. "Sie wollen einfach nur wissen, was los ist. Es war nicht leicht, nichts sagen zu können, aber immerhin hat das Warten bald ein Ende."
Hamills Dinner-for-Five-Vorstellung von Lukes Zukunft ist bis dato übrigens nicht weniger wert als die jedes Fans.
"Das ist das Schöne an der Geschichte: Sie überlässt das der Vorstellungskraft des Publikums", berichtet er. "Es war die Geschichte eines Jungen, der vom Bauern zum Jedi-Meister wurde, und ich fand es immer amüsant, dass wir - um es mit James Bond zu sagen - zwar gesehen haben, wie er seine Lizenz zum Töten erhält, aber seine weiteren Abenteuer komplett offen blieben. Aber so war der Film eben strukturiert: Er überlässt dem Publikum das weitere."Falsche Fragen
Einige Fans - wenn auch nicht gerade die aufmerksamsten von ihnen - fragen sich schon, ob der maskierte, von Darth Vader besessene Kylo Ren in Wahrheit Luke sein könnte. Das allerdings blendet bewusst die Tatsache aus, dass Girls-Darsteller Adam Driver Kylo spielt. Die klügste Vermutung ist diese Theorie also vielleicht nicht.
Wahrscheinlicher ist da schon, dass Luke doch im Trailer zu sehen ist, als verhüllte Gestalt, die ihre Roboterhand auf R2-D2s Kuppel legt. Im zweiten Teaser aus dem April sagt Luke per Episode-VI-Dialog genau zu dieser Szene, "Ich habe sie".
Abrams bestätigt oder dementiert dazu nichts: "Ich bin vor allem dankbar, dass überhaupt nachgefragt wird." Sein Lächeln macht allerdings klar: Er genießt die Leiden seines Publikums. "Wir haben versucht, den Leuten einen Vorgeschmack zu bieten. Aber man muss da schon aufpassen: Zu viel Vorspeisen verderben das Hauptgericht. Wir wollen nicht, dass die Leute glauben, den halben Film schon zu kennen, wenn sie ins Kino gehen."
Und was ist dann die richtige Frage zu Luke, wenn Hamill die andere nicht beantworten kann?
"Gar keine", meint Hamill. "Es sollte im Vorfeld keine Fragen geben. Man sollte reingehen und eine brandneue Herangehensweise an eine Reihe erwarten, die wir alle unser ganzes Leben lang kennen."
Unter Bezug auf George Lucas, der dem ersten Film einst das Siegel "Episode IV" verpasste, erzählt er: "Selbst ich habe George damals gefragt, was das denn nun wieder soll. Und der sagte mir: Na ja, ich wollte, dass das Publikum begreift, dass sie mitten in dieses Abenteuer hineinfallen und schon mitkommen werden. Sie wissen, dass da all diese Dinge passiert sind und nun andere Dinge vor ihren Augen passieren werden. Das erhöht insgesamt einfach nur die Spannung. Und schon deshalb sollte man frisch und frei ins Kino gehen und keine Fragen stellen."
Kein Wo, kein Wer, nur das Wann ist sicher: Am 17. Dezember wird Luke Skywalker euch erwarten.
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