In New York ging vor wenigen Augenblicken das Panel zu Journey to The Force Awakens zuende. Auf der Bühne warteten Adam Bray, Chuck Wendig, Claudia Gray, Greg Rucka, Jason Fry, Michael Siglain und Pablo Hidalgo mit diesen Aussagen zur literarischen Untermalung von Das Erwachen der Macht:
- Zu Beginn der Hinweis für alle Spoiler-Vermeider: Die Bücher der Journey to The Force Awakens enthalten zwar Hinweise auf den Film, aber keine Spoiler. Generell empfiehlt Pablo Hidalgo, die Bücher in einem Jahr noch einmal zu lesen, da man Informationen eingebaut habe, die ein nochmaliges Lesen nötig machten.
- Jason Fry bekennt, immer eher ein Han-Solo-Fan gewesen zu sein und erst durch seine Arbeit an Weapon of a Jedi zu Team Luke gewechselt zu sein. Die Luke- und Leia-Bücher seien für ihn insgesamt eine größere Herausforderung gewesen, da Luke für ihn immer eine sehr unscharf gezeichnete Figur gewesen sei. Entsprechend ernst habe er seine Aufgabe genommen, Luke Skywalker zum Leben zu erwecken.
- Den Kontrapunkt setzt Greg Rucka: Er sei eher ein Luke-Typ, der nun einen Han-Solo-Roman geschrieben hat.
- Bei Leias Darstellung in Moving Target stand für Fry der Konflikt von Pflicht und persönlichen Zielen im Vordergrund. "Leia ist eine so wichtige Figur in der Saga, dass ich sie unbedingt angemessen präsentieren wollte."
- Greg Rucka hatte bei Shattered Empire nie die Absicht, die großen Drei überhaupt zu zeigen. Das geplante Titelbild war allerdings komplett auf sie ausgerichtet, sodass er beauftragt wurde, sein Konzept umzuarbeiten.
- Bei der Darstellung des Imperiums war es Rucka wichtig, es tatsächlich als böse zu zeigen, nicht einfach nur als Ansammlung einfacher Schurken, um die große Leistung der Helden auch angemessen zu würdigen.
- Im Detail hatte Rucka am meisten Spaß mit den Dialogen von Han und Leia. Fry sah die Geschichte von Luke als Gottesgabe und wollte unbedingt eine Unterhaltung von Leia und Mon Mothma in Moving Target einbauen, da sich die Lebensgeschichte der Beiden so ähnelte.
- Claudia Gray (Lost Stars) reagierte überaus nachvollziehbar auf das Angebot von Lucasfilm: "Ist denn schon Weihnachten?" Dass es einen Grund geben könnte, nervös zu sein, fiel ihr erst im Nachhinein auf.
- Gray ging es bei ihrer Geschichte vor allem darum zu zeigen, wie gute Menschen in einem bösen Apparat landen können. Entsprechend präsentiert sie in ihrem Buch eine idealistische und eine heldenhafte Figur, die allerdings jeweils nicht auf der Seite landen, wo man sie zunächst erwarten würde.
- Über die Liebesgeschichte ihres Buches sagt Gray, sie sehe darin nicht so sehr einen Fall von Romeo und Julia, sondern eine Abwandlung der Geschichte in Casablanca, da in beiden Fällen Weltgeschichte im Kleinen stattfindet. Die Liebesgeschichte sei deshalb keine Ablenkung vom Kriegsgeschehen, sondern eine Darstellung des Krieges mit anderen Mitteln.
- Gray habe versucht, die Leser dazu zu bringen, sich zu fragen, wie sie anstelle der Figuren auf die Entwicklungen im Buch reagiert hätten.
- Grays Lieblingsmoment in Lost Stars: Thane weiß nicht, wer Han und Lando sind.
- Chuck Wendig erinnert sich an den Tweet, der ihn in den Krieg der Sterne führte: Er hatte sich auf Twitter gewünscht, einen Roman im Krieg der Sterne schreiben zu dürfen und wurde erhört. Seine Erklärung dafür: Die Macht war wohl mit ihm.
- Wendig ist, siehe seine Lieblingsfigur Mr. Bones, ein Fan des Aussehens der Kampfdroiden. Sie seien in den Filmen zwar mehr als unfähig, sähen aber durchaus bedrohlich aus. Interessant findet er, dass die Droiden im Krieg der Sterne zwar geistig auf einer Stufe mit Lebewesen stehen, ihnen aber als Diener untergeordnet sind.
- Adam Bray ging es bei seiner Arbeit an Absolut alles, was Du wissen musst vor allem darum, die seltsamsten und kryptischsten Trivia-Elemente zu finden und einzubauen. Seine Lieblingsaspekte im Buch: Essgewohnheiten und Sprachen.
- Pablo Hidalgo von der Story Group berichtet über die Entwicklung der Geschichte zwischen Episode VI und VII: Sobald die Geschichte von Das Erwachen der Macht feststand, habe man sich daran gemacht, das Dazwischen auszuarbeiten.
- Hidalgo arbeitete dafür eine Roadmap aus, die auf Notizen von George Lucas, weiträumigen Hintergrundplanungen von Michael Arndt und Ideen von Rian Johnson für Episode VIII basiert.
- Die detailliertesten Bereiche dieser 30jährigen Lücke sind die Ereignisse direkt nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter und direkt vor Das Erwachen der Macht. Alles andere sei nur sehr grob angedacht, um künftigen Kreativen möglichst viel Spielraum zu bieten.
- Und damit in die Zukunft: Rucka verspricht Unterhaltsames in Shattered Empire 3, wo Shara und Leia auf die neue Königin von Naboo stoßen werden.
- In Heft 4 erwarte uns ein großartiger Luke-Jedi-Moment. Luke trete dort als der Mann auf, der er immer sein wollte. Vorbild dafür: Qui-Gon Jinns besonnene Art in Die dunkle Bedrohung. Gerade Qui-Gons Kurzmeditation mitten während des Duells mit Darth Maul sei absolut grandios, so Rucka.
- Es erwarten uns reihenweise Kurzgeschichten rund um die Aliens in Das Erwachen der Macht: Alan Dean Foster widmet sich im Insider einem Nichtmensch aus dem Film, und es kommen die Geschichten High Noon on Jakku, Face of Evil, Crimson Corsair und The Lost Treasure of Count Dooku. Eine digitale Kurzgeschichte namens The Perfect Weapon (von Delilah S. Dawson) widmet sich im November Bazine, der Dame in Schwarz aus den Vanity-Fair-Fotos. Ein Sammelband namens Star Wars Tales: Aliens von Landry Walker erscheint am 1. Dezember.
- Claudia Gray schreibt Star Wars: New Republic - Bloodlines. Der Roman erscheint im Frühjahr und spielt 6 Jahre vor Das Erwachen der Macht. Über eine Fortsetzung zu Lost Stars schweigt man sich noch aus.
- Die beiden Folgebände zu Aftermath heißen Aftermath: Life Debt (im Mai 2016) und Aftermath: Empire's End.
- Nach dem Kinostart von Das Erwachen der Macht wird es auch im literarischen Bereich verstärkt um die Großen Drei gehen.
- Und was wissen die Autoren über Episode VII? Claudia Gray bekennt, sie wollte so wenig wie möglich wissen, Wendig erklärt, man habe ihm genug gesagt, um Hinweise einzusetzen (aber auch nicht mehr), und von Rucka kommt die Aussage: "Ich bin mir bei Das Erwachen der Macht eigentlich nur relativ sicher, dass es ein Krieg-der-Sterne-Film ist."
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MarcelloF
MarcelloF
"Die detailliertesten Bereiche dieser 30jährigen Lücke sind die Ereignisse direkt nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter und direkt vor Das Erwachen der Macht. Alles andere sei nur sehr grob angedacht, um künftigen Kreativen möglichst viel Spielraum zu bieten."
Ich bin mir sehr sicher, dass diese "Lücke" unter anderem auch von einer Serie, nicht nur von Büchern gefüllt werden wird. 30 Jahre sind für Star Wars - Verhältnisse eine sehr lange Zeit. Es können sich in Sachen Krieg, Neue Republik, neue Jedi, RvR usw. also jede Menge Ereignisse in dieser Zeit ereignet haben. Irgendwann wird man dann vergleichen können und zu einem Urteil gelangen, ob diese neuen Geschichten besser sind als im alten Post Endor-EU, das hier ja auch komplett angesiedelt war. Da ich alles was nach der Thrawn-Trilogie kam immer wenig überzeugend fand, freue ich mich jetzt umso mehr, wenn es bald mit der neuen Auflage dieser Epoche losgeht.
Jacob Sunrider
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