Der einstige Autor des Drehbuchs zu Rogue One, Gary Whitta, sprach im Interview mit blastr recht offen über seine Erfahrung mit Lucasfilm und Rogue One.
Wie kam es dazu, dass Sie Star Wars: Rogue One geschrieben haben?
2012 hat Disney den Kauf Lucasfilms bekannt gemacht, J.J. Abrams sollte Filme machen und Star Wars war einfach auf dem Weg in großem Stil zurückzukommen. Ich war so begeistert, dass ich sofort meinem Agenten mailte und ihm sagte "Ich weiß, dass es wahrscheinlich hundert geeignetere Autoren gibt, aber das zehn Jahre alte Kind in mir würde mich umbringen, wenn ich nicht wenigstens versuchen würde, einen Fuß in die Tür einer dieser Filme zu kriegen." Ich habe nie wirklich damit gerechnet, dass daraus was wird. Aber ich war wohl auf der Liste der Autoren, die sie treffen wollten.
Lucasfilm traf sich dann mit mir in einem wie mir schien allgemeinen Meeting. Danach haben sie mir den Job angeboten.
Ich hatte keine Ahnung, dass es für einen Film sein würde. Ich bin von einem Videospiel oder einem Roman oder sowas ausgegangen. Bei meinem Status als Autor hätte ich nie geglaubt, das ich sowas Großes wie einen Star Wars-Film kriegen würde. Wie sich herausstellte handelte es sich dabei um den ersten der Anthology-Filme, diese Art Einzelfilme, die zwischen den Episoden der Sagafilme veröffentlicht werden.
Ich kann immer noch nicht fassen, dass ich daran arbeiten konnte. Es war eine unglaubliche Erfahrung.
Was an ihrem Schreibstil war es wohl, das sie für Lucasfilm interessant gemacht hat?
Ich weiß nicht mal was das Besondere an meinem Schreibstil ist, dass mich überhaupt jemand haben will. Wir haben viel über Star Wars gesprochen und ich erzähle ihnen von meiner Leidenschaft dafür. Ich weiß nicht, irgendwas davon wird ihnen wohl gefallen haben.
Lucasfilm wusste ungefähr, welche Geschichte sie erzählen wollten. Es ging darum jemanden zu finden, der gut zu ihren Ideen passt.
Gab es eine Story-Bibel, auf die Sie aufbauen konnten, oder haben Sie komplett bei Null begonnen?
Ein bisschen von beidem. Lucasfilm will ihren Autoren und kreativen Leuten eine Menge Freiheiten geben, um die bestmögliche Geschichte zu erzählen. Sie sind sich aber auch darüber im Klaren, dass sie gerade dieses vernetzte Universum aufbauen, bei dem jetzt alle Comics, Fernsehserien, Videospiele und Filme zum Kanon zählen. Also alles, was sie jetzt machen, ist kanonisch miteinander verbunden und muss als Teil des selben Universums konsistent sein. Niemand macht die Filme, oder Comics, oder Fernsehserien in einem Vakuum; alles ist Teil dieses großen konsistenten Universums.
Lucasfilm hat eine enorme Menge an Wissen in der Firma. Ich kenne mich mit Star Wars ja schon ziemlich gut aus, einfach als Fan, aber die haben da Experten, die das Star Wars-Universum in- und auswendig kennen.
Was, wenn überhaupt, können Sie mir noch über Rogue One sagen?
Ich hab beinahe ein ganzes Jahr damit verbracht in enger Zusammenarbeit mit Gareth Edwards, der Regie führt, am Drehbuch zu arbeiten. Er ist einer der pfiffigsten Filmemacher, die ich kennengelernt habe und auch einer der wenigen Leute, die ich getroffen habe, die ein noch größerer Star Wars-Fan sind als ich. Ich glaube, er würde lieber sterben als diesen Film nicht richtig hinzukriegen. Er ist so leidenschaftlich dabei einen Star Wars-Film zu machen, den sich jeder ansehen kann und der das Vermächtnis der Filme in Ehren hält.
Ich wünschte, ich könnte mehr ins Detail gehen, aber dafür wird im nächsten Jahr noch genügend Zeit sein.
Ich glaube, es wird ein fantastischer Film.
Wie wir wissen, hat Whitta nach Fertigstellung des ersten(?) Drehbuchentwurfs das Projekt mehr oder weniger geplant verlassen. Den letzten Feinschliff wurde dem Drehbuch dann von Chris Weitz verpasst.
Die Dreharbeiten beginnen allem Anschein nach in der kommenden Woche.
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Kyle07
Zitat von Gary Whitta: "2014 hat Disney den Kauf Lucasfilms bekannt gemacht, J.J. Abrams sollte Filme machen und Star Wars war einfach auf dem Weg in großem Stil zurückzukommen."
Ist ja interessant Jeffrey Jacob Abrams sollte Filme machen damit meinte er wohl die neue komplette Trilogie oder wie oder meinte er damit die Anthologiefilme allesamt oder von jedem etwas? Fakt ist doch er macht bis jetzt nur einen Film oder bezog er sich bei seiner Aussage gar nicht auf die Regie sondern den Produzenten- und Drehbuchschreiberstatus? Das ist irgendwie gerade verwirrend diese Aussage mal ganz abgesehen von der Jahreszahl.
WARSLER
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