Einen Monat nachdem sich Josh Trank vom zweiten Anthologie-Film verabschiedet hat, hat sich der Regisseur zu den Vorwürfen gegen und Spekulationen über ihn geäußert:
Zunächst dachte ich mir, ich sollte nichts sagen, weil Gras über die Sache wachsen wird. Aber schockierenderweise ist das nicht geschehen. Einige Leute können es offenbar gar nicht erwarten, ihre Fackeln und Mistgabeln auszupacken.
Ich wusste, dass meine Entscheidungen hinterfragt werden und man meine Gründe, den Krieg der Sterne hinter mir zu lassen, skeptisch beäugen würde. Und ganz ehrlich: Diese Entscheidung ist mir unglaublich schwer gefallen. Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens.
Die Behauptungen, die jetzt die Runde machen, stimmen einfach nicht, und alles, was daran wahr war, wurde aufs bösartigste verzerrt wiedergegeben. Wer mit mir gearbeitet hat, von Simon [Kinberg] über [Produzent] Hutch [Parker] bis zu meinen Kollegen wird bestätigen: Die Arbeit [an Fantastic Four] war schwer, aber wir haben exzellent zusammengearbeitet. Es war zweifellos ein herausfordernder Film, aber das auf die bestmögliche Weise.
Aktuell scheint es nur den Trend zu geben, mich als wahnsinnig hinzustellen. Über mich ist faktisch eine Lawine hereingebrochen.
Ich will jetzt [nach Fantastic Four] etwas Eigenes machen, weil ich einfach zu lange - vier Jahre, um genau zu sein - unter Beobachtung der Öffentlichkeit stand. Das ist in meiner jetzigen Situation einfach nicht gesund. Ich will deshalb etwas machen, das nicht auf dem öffentlichen Radarschirm auftaucht.
Ich habe eine sehr gute Beziehung zu jedem bei Lucasfilm und zu [Story-Group-Chefin] Kiri Hart, und sie haben meine Entscheidung alle verstanden, weil diese ganze Erfahrung psychologisch unglaublich hart war.
Es gibt Momente, da fühlt es sich an wie in einem Paddy-Chayefsky-Film. Alles, was man fälschlicherweise über mich denken könnte, wurde in einem geradezu satirisch absurden Maße gedacht. Und das von Leuten, die mir noch nie begegnet sind. Würden sie mich treffen... Nun, ich finde, ich bin ein ziemlich harmloser Mensch.
Auch von Kinberg, der den bisher kolportierten Gerüchten zufolge auf Tranks Ablösung gedrängt haben soll, gab es nur Positives:
Ich habe so etwas schon häufiger miterlebt, aber diesmal ist die Situation besonders grausam. Eine derartige Aggressivität gegenüber einem Filmemacher ist mir noch nie begegnet. Und das ist surreal und schlicht unfair.
Trank kommentiert seine Beziehung zu Kinberg so:
Simon und ich sind durch diese Entwicklung noch engere Freunde geworden. Dass die ganze Welt - mit Ausnahme der Leute, die uns tatsächlich kennen - glaubt, wir seien aus irgendeinem Grund zu Todfeinden geworden...
Und damit sei das Thema dann auch ad acta gelegt. Einen Trailer zu Josh Tranks Fantastic Four findet ihr auf Youtube.
Danke an Michael für den Hinweis.
Seite 1
Kyle07
TiiN
OvO
Ich war bei der Ankündigung seiner Person als Regisseur auch echt aus dem Häuschen. Chronicle hat mir super gefallen.
Ich hoffe für ihn, dass es stimmt, was er sagt und dass an den Gerüchten nichts dran ist. Er soll mal sein Ding machen. Und wenn das Verhältnis zu Lucasfilm wirklich so gut ist... aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Darth Duster
Administrator
McSpain
"Eine derartige Aggressivität gegenüber einem Filmemacher ist mir noch nie begegnet."
lol was soll ein Michael Bay denn da erst sagen. Der muss sich mit solchen Anfeindungen seit über einem Jahrzehnt auseinandersetzen und ich finde bei Bay ist der Level von Feindseligkeit (und das nur aufgrund von Filmen!!!) sogar noch in einer ganz anderen Dimension als bei Trank. Und Bay stellt sich auch nicht hin und jammert wie schlimm ihn ja alle behandeln und wie sehr ihn das mitnimmt, sondern der sagt einfach "leck mich am Arsch" und zieht sein Ding durch.
Vielleicht ist Trank einfach im falschen Business.
Emperor Bane
Kyle07
Parka Kahn
@Kyle07:
Das ist die Natur des Internets (Welches so ziemlich der einzige Ort ist wo man dieses gehate gegen Künstler oder Filmemacher vorfindet) - die Hater sind immer die lautesten und lassen es oft so aussehen als wären sie doe überwältigende Mehrheit. Was allerdings täuscht.
Kann man ja gut am beispiel Bay sehen. So ziemlich 80 % des Internets hasst den Mann und wünscht ihm Tod und Verderben (als Bay beim Dreh zu Age of Extinction angegriffen wurde haben die meisten auf social media und in Foren das regelrecht gefeiert) - und trotzdem machen seine Filme 1 Milliarde am box office (Obwohl online fast universal verachtet, war Age of Extinction der erfolgreichste Film 2014).
Das sagt doch alles.
(zuletzt geändert am 05.06.2015 um 10:43 Uhr)
Emperor Bane
Mir ist das ehrlich gesagt egal - jeder hat so seine Macken, und Tranks waren mMn noch im Rahmen des Erträglichen. Wenn jemand ein großer Künstler ist und sehenswerte Filme macht - wie einst Klaus Kinski als Darsteller - dann sollte man ihm auch den ein oder anderen Tick verzeihen können und ihn weitermachen lassen. Die Hollywood-Studios wären echt blöde, würden sie ihm jetzt keine weiteren Chancen mehr geben. Und womöglich fängt er sich charakterlich ja wieder.
Und was ich bisher vom neuen F4 sah, fand ich klasse, das sieht nach ganz großem und vor allem leidenschaftlichem Kino aus. Sowas sieht man derzeit leider immer seltener in der "bay'schen" Kino-Ära!
Daher warte ich erst mal ab und schaue mir Tranks Interpretation des Stoffes an und entscheide dann, ob ich ihm wegen dem Star Wars-Bruch hinterhertrauere oder nicht.
dmhvader
OvO
Naja die Trank Geschichte mit dem Bay Gebashe zu vergleichen halte ich für verwegen. Bay ist ein erfahrener BoxOffice Lieferant, der schon vor dem "Internet-Hass" Hits produziert hat und dementsprechend auch das etwas lockerer sehen kann. Trank dagegen hat gerade erst sein erstes Großprojekt abgedreht. Zumal bei Trank auch die Vorwürfe und Gerüchte nochmal eine ganz andere Qualität hatten.
(zuletzt geändert am 05.06.2015 um 11:48 Uhr)
Naja. Das Bay-Bashing kommt wie das Lucas-Bashing ja nun primär aus dem Internet und dem normalen Volk. Im Fall von Trank wurden die Gerüchte und Beschwerden über ihn ja von seinen Bossen, Kollegen und der Fachpresse verbreitet. Das ist mMn nicht wirklich vergleichbar und schon ne Stufe härter als Internet-Getrolle.
McSpain
TiiN
Wenn Shitstorms eine Schattenseite des Internets sind, dann wohl auch Demonstrationen. Klar, wenn es eine (vermeintliche) Kontroverse gibt, kann das auch mal in die falsche Richtung gehen aber grundsätzlich sind Shitstorms weder etwas gutes, noch etwas schlechtes, sondern das Ergebnis wenn Menschen die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu äußern.
Parka Kahn
Es ist schwierig. Als Einzelperson sollte man versuchen sich emotional von dem Internetmob zu distanzieren. Denn die geäußerte Meinung spiegelt oft nicht die Realität dar. Man sieht es gut auf YT. Die meisten Videos werden von einer großen Mehrheit geliked. Die Kommentare sind aber oft voller Beleidigungen und Kritiken. Wenn es gute Kritiken sind, neigt man ja auch gern dazu darauf einzugehen. Was einen, von meinem Gefühl gesehen, aber auch dazu neigen lässt sich dann die grenzwertigen Kommentare mehr zu Herzen zu nehmen. Entweder man konzentiert sich auf das was einen weiterhilft oder man distanziert sich. Sonst ist es teilweise echt hart. Ein Regisseur, möchte ich meinen, hat es da noch verhältnismäßig leicht. Denn er arbeitet ja nicht mit dem Internet. Nicht so sehr. Sondern eher mit professionellen Filmemachern, Schauspielern, Produzenten, hat dadurch nochmal ein realleres und wertigeres Feedback. Als Medium wie Zeitschriften, Blogs, usw. ist das ja schon wieder anders. Da ist man von der gängingen Internetmeinung ja teils schon abhängig. Auch Künstler die sich aufs Netz als Starthilfe verlassen. Das kann bei Newcomern sehr schnell nach hinten losgehen. Da greift dann wohl die Massenpsychologie bei den Leuten.
Kann daher jedem User, aus Rücksicht an den anderen Leuten und wegen der eigenen Bedürfnisse, nur raten sich zu überlegen ob und was man schreibt. Hat man was sinnvolles wiederzugeben oder will man nur seinen Frust ablassen? Ist man in der Lage das bei Nachfrage weiter zu vertreten oder nicht? Frust kann man auch anders gestalten und bringt weder dem Schreiber noch dem Leser was. Außer eben dass er die negative Stimmung damit nochmal verstärkt. Das Thema Internetkommunikation sollte langsam mal gesellschaftlich thematisiert werden. Auch im Hinblick auf Mobbing usw. Da muss iwann mal was passieren. Gerade eben wegen den Punkten der Anonymität und Narrenfreiheit. Umso wichtiger ist es dass die Leute die Verantwortung erkennen die sie damit tragen. Und das man diese Chancen nutzt damit etwas anzustellen was uns allen langfristig zu Gute kommt und nicht dem Einzelnen nur kurzfristig auf Kosten der Anderen.
Sry für das Off Topic aber musste wohl einfach mal raus.
(zuletzt geändert am 05.06.2015 um 15:14 Uhr)
OvO
@OvO:
Armen. Und dazu noch dieses tolle Video: https://www.youtube.com/watch?v=rE3j_RHkqJc
McSpain
Man kann es traurig finden, aber in diesem Job gehört es dazu, mit Hatern umgehen zu können. Vor allem, wenn man irgendwas mit Star Wars zu tun hat. Filoni und andere können ein Liedchen dazu singen. Es ist also vermutlich gar nicht so schlecht, wenn Trank jetzt das Projekt verlässt. Denn wenn ihn bereits die paar Meldungen so sehr verletzen ... nunja, sagen wir mal, es wäre sicher nicht besser geworden, eher schlimmer.
(zuletzt geändert am 05.06.2015 um 15:48 Uhr)
@Pevra;
Naja, die Frage ist eben wie lange er sich als Person der Öffentlichkeit diesem Feedback entziehen kann.
Er muss ja nur einfach einen unverhofft guten Film machen und er ist in aller Munde. Das sagt sich zwar so leicht, aber irgendwie ist es das ja auch. Regisseure die ambitioniert und kreativ an Kleinprojekten arbeiten gehen oft iwann viral. So war es ja auch bei Lucas mit A New Hope zb. Heute gehts dank des Netzes noch schneller. Und dann steckt man in der Situation sich damit auseinander setzen zu müssen.
Ich weiß natürlich nicht wie sein derzeitiger Gesundheitssatus ist. Vllt braucht er eine Ruhepause wegen privatem Kram oder so. Aber als Regisseur halte ich es für naiv zu glauben sich ewiglich dem Internet fernhalten zu können.
Auf mich persönlich macht es aber bisher eher den Eindruck als sei er vollends mit Fantastic Four beschäftigt und will sich danach erstmal ne Pause gönnen und dann weitersehen. 2 hochkarätige Filme nacheinander können sicher zuviel werden. Besonders wenn schon so ein Druck entsteht bevor man mit dem zweiten Film beginnt.
(zuletzt geändert am 05.06.2015 um 16:19 Uhr)
OvO
@Emperor Bane:
Zum Thema Michael Bay fällt mir ein lustiges Video ein:
https://www.youtube.com/watch?v=R4rMy1iA268
Ich denke mal, dass du Michael Bay und Josh Trank nicht vergleichen kannst. In Bays Fall ist es (teilweise sehr berechtigte) Kritik an seinen Filmen. Bei George Lucas sind es die Hardcore-Fans der OT, die in der PT oder schon der SE der OT nicht mehr "ihr" Star Wars gesehen haben. Bei Trank ist das etwas anders. Vor allem im aktuellen Fall. Es ist nicht so, dass sein Spin Off Film kritisiert oder zerissen wird. Wir wissen nicht einmal, um was es geht. Das Problem ist, wie im Netz auf seinen Rückzug reagiert wurde. Alles ist voller Gerüchte, Anschuldigungen, Beleidigungen. Nichts basiert auf wirklich handfesten Infos und doch wird seine Person ziemlich stark angegriffen. OHNE GRUND. Gleiches gilt auch für seinen "Fantastic Four" Film, der von vielen schon als schlecht (oder weit Schlimmeres) verschrien wird, obwohl die Trailer ganz nett aussahen und wir sonst nichts Weiteres gesehen haben. Auch wieder basierend auf ein paar Infos, dass es wohl am Set Probleme gab. Und? An jedem Filmset gibt es Probleme. Marlon Brando war am Set von "Apocalypse Now" dauerbesoffen, hat Stress gemacht und Francis Ford Coppola zum Verzweifeln gebracht... und? Trotzdem ein genialer Film.
Um Kinberg zu zitieren, der ja in vielen Gerüchten, als der Hauptgrund für Tranks Ausstieg bezeichnet wird: "Und das ist surreal und schlicht unfair."
Josh Trank war "Star Wars" offenbar nicht gewachsen. Aber das sagt weniger über ihn als über die Bürde eines Star Wars Regisseurs aus. Wir sitzen hier zuhause, warten, meckern, urteilen, haben aber keine Vorstellung davon, was das bedeutet, ein solches Projekt zu stemmen. Und da wieder auszusteigen, war sicher nicht leicht, aber offenbar die richtige Entscheidung für jemanden wie Trank. Er ist eben (noch) kein Spielberg, Lucas, Jackson oder Cameron. Meinetwegen auch kein Michael Bay (wenn wir den unbedingt nennen wollen). Respekt und ich freue mich für ihn, sollte "Fantastic Four" ein Erfolg werden. "Chronicle" hat mir sehr gut gefallen!
OvO
@ Lord Galagus
Zitat von Dir: "Bei George Lucas sind es die Hardcore-Fans der OT, die in der PT oder schon der SE der OT nicht mehr "ihr" Star Wars gesehen haben."
Kann ich so nicht unterstützen ich bin zum Beispiel OT Hardcore Fan aber gleichzeitig zählt für mich die SE als auch die PT zu Star Wars wobie ich die PT genauso sehr mag wie die OT.
Also was ich damit Dir sagen möchte ist, es gibt immer auch Ausnahmen. Man sollte nie Alle über einen Kamm scherren.
Zu Josh Trank: Wenn es wirklich so ist wie er sagt tut er mir leid, wenn er nur versucht etwas zu verheimlichen finde ich sollte er einfach dazu stehen. Ich kenne den Mann so gar nicht und kann ihn daher auch schlecht bis gar nicht einschätzen, aber wenn er die Wahrheit sagt dann fühle ich mit ihm und wünsche ihm alles alles Gute für seinen weiteren Werdegang.
(zuletzt geändert am 07.06.2015 um 11:13 Uhr)
WARSLER
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