Dave Filoni, das Mastermind hinter The Clone Wars und Rebels, hat sich mit StarWars.com zu einem Interview zusammengesetzt. Dies ist der erste Teil:
Ich würde gerne mit der Vergangenheit anfangen, in der Zeit als The Clone Wars zu Ende ging und ehe Sie wussten, was anschließend kommen würde. Welche Ideen hatten sie in Bezug auf eine neue Serie und wie haben sich diese Ideen in Rebels ausgeprägt?
Na ja, wir waren immer noch dabei, The Clone Wars zu beenden, als wir mit Rebels begannen. Wir hatten einige Ideen, etwas mit Rebellenstreitkräften oder fliehenden Padawanen zu machen. Es schien eine ziemlich natürliche Fortsetzung zu The Clone Wars and Die Rache der Sith, aber noch vor Eine neue Hoffnung.
Mir brachte man bei, Star Wars als ein Gesamtwerk zu sehen, eine einheitliche Story – das ist mir das Wichtigste.
Wenn Sie sagen, man hätte Ihnen beigebracht, Star Wars als Ganzes zu sehen, ist dies etwas, das Sie von George Lucas gelernt haben?
Ja. Alles, was ich darüber gelernt habe, Star Wars zu erschaffen, stammt von George Lucas. Ich bin jetzt seit 10 Jahren hier und auch wenn George die letzten beiden Jahre nicht hier gewesen ist, fußt dennoch alles, was ich ausführe, auf unseren Gesprächen, Editorialsitzungen und Story Meetings. So versuche immer immernoch, alles, was ich gerade mache, auf Rebels zu projizieren – mit allen Bausteinen, aus den Star Wars besteht.
Gleichzeitig, denke ich, müssen wir aufgeschlossen bleiben und ein Auge auf die Zukunft werfen und die Möglichkeiten, was die Entwicklung von Geschichten und Charakteren anbelangt. Deswegen wollte ich, dass Sabine eine Künstlerin wird. Das hatte ich zuvor nicht wirklich in Star Wars gesehen.
Ich stelle mir außerdem vor, dass Sie zum Einen kreativ begeistert werden möchten. Sie wollen sich also nicht wiederholen. Und zum anderen, auch wenn die Fans das momentan nicht erfassen: Wenn sie sich Dinge anschauen, die sich bereits zuvor gesehen haben, dann ist das nicht so befriedigend.
In der Tat nicht. Es ist krass, wie oft man sich wiederholt, auch wenn man sich selbst sagt, dass man das gar nicht tut. (lacht). Ich denke, als Geschichtenerzähler kann ich manchmal nichts dagegen machen. Ich habe eine gewisse Herangehensweise. Bei einer Szene habe ich eine gewisse Art, diese zu drehen. Es gab Szenen mit Anakin und Ahsoka, die ich mit Kanan und Ezra sehr ähnlich gedreht habe. Die Zusammenstellung des Rahmens und all diese Dinge. Tatsächlich will man gewisse Motive wiederholen, die Star Wars zu dem machen, was es ist; aber wenn es darum geht, diese Szenarien und Fallen zu finden und sie originell zu machen, wird es schwierig.
Zu Beginn von The Clone Wars waren wir nicht so gut (lacht). Wir hatten wirklich Leute, die in einem Palast durch den Boden und in eine Rancorgrube gefallen sind. Boah, wo hab ich das bloß schon gesehen? Gegen Ende war das viel besser.
Sie, Simon Kinberg und Carrie Beck werden lobend als Miterschaffer von Rebels bezeichnet. Ich habe mit Simon gesprochen und es klingt so, als hätte er in erster Linie die Idee einer Familiendynamik in der Crew der Ghost beigesteuert. Können Sie uns ein wenig mehr darüber erzählen, wie das Gesamtkonzept der Show entstand?
Schwer zu sagen, es war eine Zusammenarbeit. Rebels ist keine Idee, die einem von uns eingefallen ist. Wir wollten einfach eine qualitativ hochwertige Show machen und The Clone Wars auf gute, aber unterschiedliche Weise folgen.
Wir hatten alle verschiedene Konzepte für Geschichten. Carrie hatte eine Idee, die uns allen gefiel, zu einer Gruppe im Stil des A-Teams. Dies bleib auf dem Tisch. Ich war besessen von den Piloten in Star Wars. Ich lechze danach, etwas zu tun, was nicht mit der Macht zu tun hat und gänzlich Piloten thematisiert. Das war für mich als Kind ein wesentlicher Bestandteil von Star Wars. Wir hatten also alle verschiedene Ideen, aber schließlich entschieden wir uns - mit [den ausführenden Kreativdirektoren] Kiri [Hart], Rayne [Roberts], Carrie und mir an einem Tisch – die Sache mit dem A-Team im Fokus zu behalten. Ich zeichne stets in diesen Treffen und so haben einige der frühen Charakterdesigns begonnen. Als wir Simon trafen, meinte er: 'Fokussieren wir uns auf die Familiendynamik.', also zeichnete ich ein Kind, Mutter und Vater. [Dave dreht sich zu seinem Computer um und holt eine Zeichnung hervor.]
Dies war die erste meiner Zeichnungen, wobei wir sagten: 'Okay, so wollen wir die Show haben.' Ich nannte es 'Tower Story', denn es ging darum, diese ganzen Türme in der Show zu haben.
Der Kommunikationsturm, in dem Ezra lebt?
Japp. Wie ihr seht, ist es als Jahr 2013 markiert. Ich habe diese Zeichnung angefertigt, nachdem ich mit Simon und Kiri über Rebels gesprochen hatte und ich wollte das Gefühl einfangen, welches ich als Kind hatte, als ich zum ersten Mal TIE-Jäger sah. Chopper hat hier eine Kuppel. Er war eher wie eine R2-Einheit, aber er hatte dennoch unpassende Beine und Zeugs.
Ich ließ [den Designer] Kilian [Plunkett] und das Designteam an der frühen räumlichen Struktur und dem Look der Show arbeiten.
Ich zeigte ihnen solche Zeichnungen [holt eine weitere seiner frühen Konzeptzeichnungen hervor].
Das macht Spaß, denn es zeigt, wie die Charaktere zu Beginn aussehen sollten. Es gibt auch ein frühes Bild der Ghost. Ziemlich wie ein B-17. Zeb war ein Ithorianer, Kanan sah eher wie Roy Fokker aus. Die Figur Hera/Sabine war eine Figur und jünger und Ezra ist in seinem frühen Kostüm und einem kaputten Sturmtruppenhelm.
Lassen Sie mich fragen. Wenn man beginnt, wie findet man – als Künstler, als ausführender Produzent – heraus: 'Der Look funktioniert bei Ezra nicht. Wir wollen Zeb nicht als Hammerkopf.'
Diese Looks sind im wesentlichen geblieben. Der frühe Kanan hatte einen robotischen Arm, aber keinem von uns hat das wirklich gefallen. Wir haben einfach probiert. Ich saß oft da uns sagte: 'Versuchen wir mal einen Ithorianer. Mal sehen, wie das aussieht.' [Dave holt weitere Konzepte].
Dies war mein frühes Ezra-Design, als er nur als 'Kid' bezeichnet wurde. Anhand dieser Skizze habe ich seinen Charakter entworfen und die Stile der Show.
War orange von Anfang an vorhanden? Es erinnert eindeutig an die Rebellenallianz.
Jepp. Ich weiß. Gefiel mir. Also hab ich's genommen. [Dave holt noch mehr Konzeptzeichnungen]
Dies war meine erste Zeichnung von Kanan, von ich meinte, dass sie die Figur wirklich einfing.
Oh, wow. Ziemlich nah an der schlussendlichen Version!
Ja. Dies ist die Einstellung. Ich habe das von Judd Nelson in Breakfast Club. Es gibt eine Promo-Aufnahme, wie er so dasitzt.
[Jetzt holt Dave Konzeptzeichnungen von Ralph McQuarrie von der originalen Trilogie hervor.]
Ich hatte all diese Bilder und teilte diese mit [der Präsidentin von Lucasfilm] Kathy [Kennedy], sodass sie die Ästhetik, die wir anstrebten, visualisieren konnte.
Das ist Capital City.
Raumentwürfe, die ich für die Serie wollte.
Die Landschaft von Lothal...
...und die Straßen von Lothal.
Liegt es an der Epoche von Rebels oder gibt es da etwas an dem Look der Arbeiten von McQuarrie, das Ihnen gefällt?
Wir wollten etwas, das an die alte Trilogie erinnern würde, also schlug ich vor, das Ganze auf Ralphs Designs fußen zu lassen. Ich wollte das in The Clone Wars machen, aber ich hatte damals nicht das Know-how darüber, wie sich das erwirken lassen würde. Wir konnten es allerdings mit Rebels machen, mit rundförmigen Charakteren und Dingen, die ein bisschen mehr klassische Animation wären.
Rebels fühlt sich auf wesentlich intimer als The Clone Wars an.
Ja, in dieser Hinsicht denke ich, dass es die alten Filme reflektiert, die nicht so herumgeeiert sind, wie die Prequels. Hoffentlich ist dies eine weitere gute Ähnlichkeit.
Nun, da sie sowohl ausführender Produzent, als auch beaufsichtigender Regisseur bei Rebels sind, wie hat das ihre tagtägliche Verantwortung in bezug auf die Serie verändert, wenn man es mit The Clone Wars vergleicht?
Mein Job ist nicht anders als in The Clone Wars, nur, dass es bei The Clone Wars nur mich und George gab. Nach den ersten beiden Jahren musste ich nicht mehr wirklich so viel von ihm reflektieren lassen. Ich hatte dazu eigene Autoren, aber auf tagtäglicher Basis gab es niemanden als meine Episodendirektoren und ich, welche die Geschichten zum Laufen bringen mussten – was hieß, dass ich all die Umschreibungen selbst machen musste. In dieser Hinsicht ist Star Wars anders als andere Shows; wir bekommen nicht einfach nur ein Skript und führen das aus, was da steht. Wir entwickeln jede Szene durch Inszenierung, Kameras, Dialog. Alles wird herausgefordert, wenn es darum geht, die Story zu verbessern. Ein Beispiel dafür wäre der Yoda-Arc in Staffel 6. Ursprünglich sollte Yoda eine Vision von Petro sehen, der am Boden liegt und mit ihm spricht, aber ich habe Petro durch Ahsoka ersetzt – jemanden, den das Publikum besser kannte und der wichtig war. Eine einfache Änderung, aber der neue Dialog gab der Szene eine tiefere Bedeutung.
Wenn ich in Rebels einmal etwas umgeschrieben habe, habe ich ein Team, welches mir mit der Verfeinerung der Dialoge hilft und nach Logikproblemen Ausschau hält. Bei der finalen Hälfte der ersten Rebels-Staffel, haben Kiri, Simon und ich alle geschrieben und wieder neu geschrieben und daraufhin das Skript dem jeweils anderen gegeben, um Sachen zu checken. Ein gutes Beispiel ist die Yoda-Szene in Rebels, die im Skript ganz anders war.
Cikatro Vizago sollte in der Episode sein und er sollte versuchen, Kanan und Ezra außerhalb des Tempels zu fangen.
Jeder arbeitet hart, wenn wir diese Änderungen vornehmen, weil wir sehr wenig Zeit dazu haben, aber schlussendlich lohnt es sich immer.
Wir versuchen, Handlung in Spielfilmlänge zu nehmen und diese in einigen kurzen Wochen zu zusammenzufassen. Eine Gruppe, die gut zusammenarbeitet und mit den Veränderungen geht, ist essenziell für unseren Erfolg.
Sie haben die Zusammenarbeit also genossen?
Jepp. Das ist eine Stärke. Das hängt sehr mit den Leuten zusammen, mit den ich arbeite: Simon, Kiri, Carrie und Rayne. Alles großartige Leute.
Teil 2 lässt sicher nicht lange auf sich warten.
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